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Garten- und Umwelt => Naturpark => Thema gestartet von: wallu am 08. September 2016, 16:34:43

Titel: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: wallu am 08. September 2016, 16:34:43
Hallo zusammen,

Bei uns herrscht jetzt seit Anfang Juli Trockenheit (von einem Tag mit nennenswertem Regen abgesehen). Entsprechend präsentiert sich inzwischen die Landschaft...
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: wallu am 08. September 2016, 16:35:50
Die Weißdornhecken sind inzwischen kahl, d.h. es hängen nur noch jede Menge vertrocknete Beeren dran.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: wallu am 08. September 2016, 16:37:22
An den Südhängen vertrocknen inzwischen auch die Bäume.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: wallu am 08. September 2016, 16:37:56
Das Elend aus der Nähe betrachtet...
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: wallu am 08. September 2016, 16:39:03
Auch ausgewachsene Bäume werden dürr (die grünen Bäume im Vordergrund stehen am Bachufer  ;) )
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: wallu am 08. September 2016, 16:40:13
Das folgende Bild habe ich schon im Wetter-Thread gezeigt: Erstaunlicherweise hat es die Buchen am schlimmsten erwischt.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: wallu am 08. September 2016, 16:42:43
Auch die Burg Nideggen präsentiert sich "trocken". Und es ist bis mindestens Mitte September kein Regen in Sicht, dafür jede Menge Hitze. Das könnte (mal wieder) eine historische Dürre werden  :(. Nur gut daß wir schon September haben. 
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: Waldschrat am 08. September 2016, 16:43:51
 :o  :'(
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: Dietmar am 08. September 2016, 16:45:37
Hier in Sachsen (außer im Erzgebirge) und in Südbrandenburg ist es ähnlich trocken und im vergangenem Jahrzehnt war der erste Sommerteil sehr heiß und trocken, fast ohne Niederschlag. Dieses Jahr ist das erste seit über 10 Jahren, wo es einen halbwegs normalen Sommer mit wechselnden Hoch- und Tiefdruckgebieten gab. Die Niederschlagsmenge im Sommerhalbjahr  ist trotzdem viel geringer als früher.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: Dietmar am 08. September 2016, 16:50:36
Um mehr Niederschlag zu bekommen, braucht die Eifel ja nur einen der Vulkane zünden. Die feine Vulkanasche wirkt als Kondensationskeime für den Niederschlag, d.h. an den Staubpartikeln setzt sich das Wasser aus dem Wasserdampf der Wolken an.  ;D

Aber bei uns kommen die Wolken schon ausgezutscht an. Da hefen weder Vulkan noch Silberjodid.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: kasi † am 08. September 2016, 17:00:50
d.h. an den Staubpartikeln setzt sich das Wasser aus dem Wasserdampf der Wolken an.  ;D
Aber bei uns kommen die Wolken schon ausgezutscht an. Da hefen weder Vulkan noch Silberjodid.

Welche Wolken ??? ???
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: Bienchen99 am 08. September 2016, 18:30:52
wenn ich die Bilder sehe, muss ich an den Belgier denken, der heute mit dem Auto vor mir her fuhr und eine brennende Zigarette aus dem Fenster geworfen hat

was würde das wohl bei euch anrichten? Ich wills nicht wissen  ::)

Aber so gedankenlose Leute gibt es leider ziemlich oft

Ich drück euch die Daumen für einige Tage guten Landregen
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: martina. am 08. September 2016, 18:50:18
wenn ich die Bilder sehe, muss ich an den Belgier denken, der heute mit dem Auto vor mir her fuhr und eine brennende Zigarette aus dem Fenster geworfen hat

was würde das wohl bei euch anrichten? Ich wills nicht wissen  ::)

Hier brannte heute der Mittelstreifen der Autobahn.  :-X
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: nana am 08. September 2016, 19:03:18
Ich war auch vor ein paar Tagen mit dem Rad eine kleine Runde unterwegs und wollte die Bilder eigentlich unter "Trockenheit macht alles kaputt" posten. Hier passt es aber auch.

Ich kann mich trotz vergangener trockener Sommer nicht erinnern, dass Kirschlorbeer, Forsythien, Bauernjasmin und Haselnuss einfach nur welk herunter hingen. Bei den Bäumen sind die Hainbuchen am sichtbarsten betroffen, die total trockenen Lärchen wiederum sind fast jeden Sommer so. Felsenbirnen haben komplett vertrocknetes Laub und Vorgärten, die nicht bewässert sind, gleichen afrikanischen Steppen zur Trockenzeit.

Die Tage habe ich einen Dachdecker gesehen, der an Nachbars Baustelle arbeitet, und mit brennender Kippe durch unseren Waldstreifen lief. Wie blöd muss man eigentlich sein?

Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: nana am 08. September 2016, 19:09:56
Hainbuche
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: nana am 08. September 2016, 19:21:26
Bei mir im Garten vertrocknen die Stachys, die nicht an den Tropfschlauch heranreichen.

Ich habe schon letzten Sommer gedanklich und tätlich begonnen, den Garten auf extrem trockenheitsresistente Bepflanzungen umzustellen. Aber wenn nicht einmal die Stachys das schaffen  ???
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: Sandfrauchen am 08. September 2016, 19:33:23
Das ist traurig.

Es wird immer extremer mit dem Wetter, hier in Hamburg hatten wir mehr als genug Regen. Längere Zeiträume kühl unter 20 Grad, von einem Tag auf den anderen dann 35 Grad. Immer wieder so ein hin und der.

Und bei Euch diese Dürre! Ich kann gut nachfühlen wie es euch damit ergeht.

2013 kam ich im Juli nach drei Wochen aus dem Urlaub zurück und der ganze Garten war gelb braun und grau. Ich hab so geheult. Fahre seitdem im Sommer nicht mehr weg.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: nana am 08. September 2016, 19:40:42
Wir waren diesen Sommer auch nicht weg, wenn auch aus anderen Gründen.

Aber irgendwie finde ich, muss ein Garten doch in gewissen Maßen selbstüberlebensfähig sein. Wennschon er nach drei Wochen Abwesenheit nicht in sattem Grün dasteht, so sollten die Pflanzen doch wenigstens einigermaßen unbeschadet überleben. Hier ist das bei vielen Pflanzen leider nur mit Bewässerung möglich.

Den richtig trockenheitsresistenten Pflanzen fehlt es dann meist an der ausreichenden Winterhärte... und eigentlich will ich ja auch eher schön grün  :-\
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: Sandfrauchen am 08. September 2016, 20:17:12
Bei mir fehlt es  den Trockenkünstlern an Sonne.
Sandboden mit zunehmendem Schatten und Wurzelkonkurrenz ist manchmal nicht so einfach.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: erhama am 08. September 2016, 20:24:26
Nana, hattest Du die Stachys erst neu gepflanzt? Ich denke, die erholen sich wieder, die sind zäh. Meine Erfahrung ist: je weniger man gießt, um so widerstandsfähiger sind die Pflanzen.

So wie bei Euch sah es voriges Jahr hier aus (Brandenburger Steppe). Und dieses Frühjahr waren wir auch nahe dran.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: kasi † am 08. September 2016, 21:27:34
je weniger man gießt, um so widerstandsfähiger sind die Pflanzen.

Das stimmt bis zu einem gewissen Grad. Nicht jeden Tag* gießen, wenn dann aber reichlich und möglichst abends.
* die natürliche Bewässerung findet auch nicht jeden Zag statt. Die Menge und der zeitpunkt sind wichtig, damit die Feuchtigkeit tief genug einziehen kann. Dann haben die Pflanzen einen größeren Vorrat zur Verfügung, der nicht gleich am nächsten Tag von der Sonne weggetrocknet wird
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: SusesGarten am 08. September 2016, 21:40:24
Bei uns hat es im Juni an einigen Tagen sehr stark geregnet. Die Natur ist explodiert. Danach kam so gut wie nichts mehr. Bei uns im Hühnergarten, in dem nicht gewässert wird, vertrocknen die Sträucher. Sogar Budleia und Holunder.

In den Jahren vorher war es ähnlich trocken, allerdings ohne die Juniniederschläge. Das haben sämtliche Gehölze viel besser überstanden.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: Mediterraneus am 09. September 2016, 07:45:32
Ich habe auch das Gefühl, dass die ungewöhnlichen Regensummen im Mai/Juni die Pflanzen zu besonderem Wachstum angeregt haben. Hier war alles total ungewohnt, fast schon tropisch üppig.
Dann kam ab Juli schon weniger Regen, der dann Anfang August komplett aufhörte.
Das hat die "tropische Blattmasse" dann wohl schlecht vertragen. Auch hier schlappt alles, als hätte es den Regen im Juni nicht gegeben.
Ich Blödmann hab natürlich einige Stauden neu gepflanzt, in der Hoffnung, dass das Anfang September ja überhaupt kein Problem mehr sein kann, der Herbst kommt ja. Naja, jetzt welkt alles, ich komme mit gießen nicht nach >:(

Ich plane meinen Garten auch so, dass er ohne wässern auskommt. Viele Pflanzen hab ich rausgeschmissen, weil sie einfach hier in der sommerlichen Dürre auf ständiges Wässern angewiesen sind (Phlox, Ligularia, Astilbe...).
Bei anderen plane ich einfach schlappes oder braunes Laub mit ein (Boehmeria momentan z.B.)
Momentan beobachte ich die mediterrane Flora genauer, weniger die auf den ersten Blick auffälligen Pflanzen, eher was z.B. im Unterwuchs dort wächst. Dies wird nun hier auf Wintertauglichkeit getestet (z.B. Allium cowanii, Ruscus, Coronilla..)
Was mir noch fehlt, sind halbschattentaugliche und trockenfeste Pflanzen.

An braune Wiesen habe ich mich gewöhnt, Rasen muss nicht grün sein. Ich finde diese mediterranen Erd- und Ockertöne eigentlich ganz nett. Außerdem muss man nicht mehr mähen und schont Resourcen ;)

Wallu, das sieht echt schlimm aus. So arg ist es hier in der Mainfränkischen Steppe zum Glück noch nicht.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: kasi † am 09. September 2016, 08:20:59
Auch hier macht sich die Trockenheit oder sollte ich lieber sagen der Herbst bemerkbar. Dies Auf und Ab der Temperatur kann doch auch in der Pflanzenwelt Herbstgefühle wecken. Ein paar Tage Sonnenschein können m.E. nicht zu einer Dürre führen. Das Laub, das im Frühjahr früher da war, wird jetzt zum Herbstanfang halt auch zeitiger abgeworfen, in 6 Monaten sieht die Welt schon wieder anders aus. Allerdings bezweifele ich, dass all die Neuzüchtungen das überstehen. Wer sie trotzdem haben will, muß auch akzeptieren, dass sie kein Mammutbaumalter erreichen
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: bristlecone am 09. September 2016, 08:34:13
Der herbstliche Laubfall hängt nicht davon ab, wann der Austrieb im Frühjahr efolgte.
Er wird in erster Linie durch die Tageslänge, daneben durch die Temperaturen gesteuert.

Was aktuell in den Gebieten passiert, wo es seit Wochen viel zu trocken ist, hat mit normalem herbstlichen Laubfall nicht viel zu tun. Es ist eine Reaktion auf die Dürre, sonst nichts.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: kasi † am 09. September 2016, 08:50:06
Es mag sein, dass ich mich täusche, aber soweit ich mich zurück erinnere hab ich immer Mitte September begonnen Laub zu fegen. Die sommerliche Trockenheit bedingt, das sich die Bäume dann bereits eines Teils ihres wasserverdunstenden Laubes entledigen.
Generell sind wir Menschen, glaube ich, aber nie mit dem Wetter zufrieden. Vielleicht liegt es daran, dass das dem Wetter egal ist. ;)
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: kpc am 09. September 2016, 09:26:16
Ich habe auch das Gefühl, dass die ungewöhnlichen Regensummen im Mai/Juni die Pflanzen zu besonderem Wachstum angeregt haben. Hier war alles total ungewohnt, fast schon tropisch üppig.
Dann kam ab Juli schon weniger Regen, der dann Anfang August komplett aufhörte.
Das hat die "tropische Blattmasse" dann wohl schlecht vertragen. Auch hier schlappt alles, als hätte es den Regen im Juni nicht gegeben.
Ganz genau wie bei mir, und auch ich habe Ende-Juni/Anfang-Juli jede Menge gepflanzt/umgepflanzt, auch größere Sachen. ( Urlaub - da habe ich Zeit ... )
Die ersten 2 Wochen brauchte ich nicht zu gießen, dann alle paar Tage mal und seit gut 2 Wochen mache ich nach Feierabend fast nichts anderes mehr.
Überall fallen Blätter, die ersten Bäume im Wald sind braun und an den Straßenrändern sowieso.
Ich wässere jetzt sogar meine Gehölze einmal wöchentlich gründlich, ich glaube, dass habe ich vorher noch nie gemacht.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: nana am 09. September 2016, 09:45:11
Nana, hattest Du die Stachys erst neu gepflanzt? Ich denke, die erholen sich wieder, die sind zäh.

Die Stachys sind eingewachsen und werden sich sicher wieder erholen - nächstes Jahr im Frühjahr sehen sie dann vermutlich wieder gut aus. Ich wollte nur zeigen, dass zur Zeit auch vermeindliche Trockenheitskünstler die Facon verlieren und wenn sie nicht gewässtert werden sch... aussehen. Gut, kann man sagen, man muss damit leben.

Das Bild hier hatte ich gestern noch vergessen. Ich bin nicht sicher, ob die jungen Bäume diese Trockenheit alle überstehen. Man wird sehen.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: Staudo am 09. September 2016, 09:50:39
Sind das Eichen? Dann sind sie vermutich tot. Bäume, die jetzt gelb werden, schaffen es. Bäume, bei denen das Laub vertrocknet, sterben ab oder werden so stark geschädigt, dass sie ihre Zweige verlieren und nur in Stammnähe wieder austreiben.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: nana am 09. September 2016, 10:03:53
Wenn alle Bäume, die zur Zeit so aussehen, absterben, dann wäre der Schaden für die Stadt erheblich.  :-\
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: Staudo am 09. September 2016, 10:16:25
Dann schaue bitte noch einmal genauer hin. Wenn die Zweigspitzen ein paar grüne Blättchen haben, leben die Bäume noch.  ;)
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: EmmaCampanula am 09. September 2016, 11:28:47

Hier in den Pfalz bietet sich ein ähnlich trauriges Bild - das 2. Jahr in Folge.
Im Garten braucht man sich über Neupflanzungen oder Gestaltung keine Gedanken zu machen,
man versucht einfach so viel wie möglich am Leben zu halten.

Wo ich seltener mit der Gießkanne hinkomme, sieht es so aus (eine Witwenblume übrigens).
Noch kann ich das nicht akzeptieren & reiße mir den Arsch auf.  ::) :P

(http://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/18817/Du__7763Brre.jpg)
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: pearl am 09. September 2016, 12:32:48
Ich habe auch das Gefühl, dass die ungewöhnlichen Regensummen im Mai/Juni die Pflanzen zu besonderem Wachstum angeregt haben. Hier war alles total ungewohnt, fast schon tropisch üppig.
Dann kam ab Juli schon weniger Regen, der dann Anfang August komplett aufhörte.
Das hat die "tropische Blattmasse" dann wohl schlecht vertragen. Auch hier schlappt alles, als hätte es den Regen im Juni nicht gegeben.
Ich Blödmann hab natürlich einige Stauden neu gepflanzt, in der Hoffnung, dass das Anfang September ja überhaupt kein Problem mehr sein kann, der Herbst kommt ja. Naja, jetzt welkt alles, ich komme mit gießen nicht nach >:(

Ich plane meinen Garten auch so, dass er ohne wässern auskommt. Viele Pflanzen hab ich rausgeschmissen, weil sie einfach hier in der sommerlichen Dürre auf ständiges Wässern angewiesen sind (Phlox, Ligularia, Astilbe...).
Bei anderen plane ich einfach schlappes oder braunes Laub mit ein (Boehmeria momentan z.B.)
Momentan beobachte ich die mediterrane Flora genauer, weniger die auf den ersten Blick auffälligen Pflanzen, eher was z.B. im Unterwuchs dort wächst. Dies wird nun hier auf Wintertauglichkeit getestet (z.B. Allium cowanii, Ruscus, Coronilla..)
Was mir noch fehlt, sind halbschattentaugliche und trockenfeste Pflanzen.

An braune Wiesen habe ich mich gewöhnt, Rasen muss nicht grün sein. Ich finde diese mediterranen Erd- und Ockertöne eigentlich ganz nett. Außerdem muss man nicht mehr mähen und schont Resourcen ;)


genau so ist es! Mit den Neupflanzungen habe ich noch etwas gewartet, vorläufig ist alles in gute Komposterde gepflanzt und steht in mehr oder weniger großen Kübeln hier rum, wo sich auch der Schlauch und der Schlauchanschluss befindet.

Die vorkultivierten Bart-Iris sind alle im Wiesengarten gepflanzt. Die werden es machen. Einige Amsonia habe ich umgepflanzt, die werden es auch machen.

Die Umstellung auf Klimaveränderungen und das Reagieren auf die aktuelle Wetterlage ist eine Herausforderung, die kreativ macht. Ich begrüße das. Das Vorkultivieren von Neuerwerbungen an Pflanzen ist eine wichtige Strategie.

Die veränderte Einstellung zu den heufarbenen Gräsern und dem trockenfallenden Laub ist sehr nötig. Den Steppelook auf Wiese und Rasen finde ich chic und südländisch, das seit Juni schon fallende hässliche Laub stört mich dagegen. Gestern habe ich es zusammengerecht. Der Berg-Ahorn ist ganz unmöglich!

Das an den Rändern verkochte Laub an Hamamelis und Magnolia sieboldii ist einfach unschön. Die Magnolia x loebneri sehen dagegen alle noch sehr vital aus.

Die Amsonia lieben diese Trockenheit sogar und bleiben stur grün.
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: löwenmäulchen am 09. September 2016, 14:30:12
Bei uns ist es auch wieder viel zu trocken, die Zisterne ist leer, und dazu noch diese unziemliche Hitze  >:( Aber nach dem letzten Sommer bin ich stoischer geworden - der Garten hat das überlebt, da wird er jetzt auch überleben.
Ein bißchen betrogen fühle ich mich allerdings, eigentlich ist der Spätsommer/Frühherbst meine liebste Jahreszeit, endlich nimmer so heiß, endlich den Garten wieder genießen können ohne dauernd Kannen zu schleppen - damit ist heuer Essig  ::)
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: nana am 09. September 2016, 18:24:47
Die Umstellung auf Klimaveränderungen und das Reagieren auf die aktuelle Wetterlage ist eine Herausforderung, die kreativ macht.

Ob wir dem Gartenbauamt jetzt vorschlagen sollten, kreativer zu sein und keine Stieleichen mehr zu pflanzen  ??? Und das wo die doch gerade als vergleichsweise trockenheitsunempfindlich gelten?

Und ob Steppelook auf Wiese und Rasen so chic ist, wäre durchaus auch einer Diskussion würdig. Oder vielleicht auch gerade nicht, weil Geschmackssache. Meines ist es jedenfalls nicht. Zumindest nicht in jeder Umgebung.

Zum Thema gute Wasserversorgung im Frühjahr und ihre Auswirkungen auf das Wachstum des Baumbestands in sommerlicher Trockenheit finde ich den Waldzustandsbericht 2015 sehr spannend, insb. Seiten 35-40. Da wird gute vs. schlechte Wasserversorgung im Frühjahr als durchaus ein Aspekt bzgl. Baumwachstum und auch Trockenheitsstress angenommen. Besonders noch auf Seite 35:

"Am Beispiel des Fichtenbestands am Untersuchungsstandort
Heidelberg sieht man, dass die Austrocknung
im Hauptwurzelraum schon Ende Mai den
Schwellenwert von log (Saugspannung) = 3 überschritten
hat, was einer kapillaren Wasserbindung an
den Boden von 10,2 m Wassersäule entspricht (Abb.
43). Das heißt, die Bäume müssen einen Unterdruck
von mindestens 10,2 m Wassersäule aufbringen, um
Wasser aus dem Boden aufzunehmen. Ab diesem
Schwellenwert ist mit physiologisch relevantem
Trockenstress zu rechnen. Ab Mitte Juni trocknete der
Boden vier Mal bis in die Nähe des permanenten
Welkepunktes (log (Saugspannung) = 4,2) aus, bei
dem irreversibles Welken und Absterben von
Kronenteilen eintritt, wenn diese Phasen länger als
etwa eine Woche andauern. Glücklicherweise wurden
diese Trockenphasen durch drei Niederschlagsereignisse
mit jeweils ca. 10 mm Niederschlagssummen
unterbrochen, so dass akutes Absterben
ausblieb."

@Staudo: Ich habe auf dem Heimweg noch mal geschaut: Tatsächlich haben einzelne Zweige noch grüne (oder sollte ich sagen überwiegend grüne) Blätter an den Enden. Insofern besteht wohl noch Hoffnung, dass nicht alle hops gehen. Die Blattknospen wollte ich mir eigentlich auch noch anschauen. Leider komme ich nicht dran (nana steht eben nicht gerade für hochgewachsen  ;D :D). Danke für den Hinweis. Wieder gelernt  :D

Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: neo am 11. September 2016, 08:23:27
Die Bilder hier erinnern mich sehr an den Sommer 2003, obwohl`s bei euch noch schlimmer aussieht als bei mir damals. Im 03 hatte ich noch sehr wenige Stauden (kann manchmal auch ein Glück sein) aber die Bäume zitterten im Fieberwahn...Völlig braun war das Laub an keinem der Bäume, aber ein Hartriegel `Elegantissima`, der hatte alles Laub fallengelassen (hat sich dann aber wieder erholt, die folgenden Sommer waren normal).
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: agarökonom am 16. September 2016, 22:58:15
Wir hatten den ganzen Sommer über Regen . Leider auch Dauerregenperioden wo gar nichts mehr abgetrocknet ist . Nun ist es gerade mal drei Wochen heiss und trocken - da schlappen die Wucherer des Sommers .
Erstaunt bin ich wie kleinräumig die Regenverteilung war , Berlin war wohl eher trocken . Jetzt ist aktuell die Oder so niedrig das der Schiffverkehr eingestellt wurde .
Titel: Re: Wenn der Regen ausbleibt - Bilder von einer staubtrockenen Landschaft
Beitrag von: Melisende am 30. September 2016, 12:44:27
Ich war ja 3 1/2 Wochen in Frankreich.

Das häufigste Wort, das wir gehört haben, war "chaleur" (Hitze). Es hatte teilweise seit Monaten nicht geregnet und die Temperaturen lagen bei knapp 40 Grad im Schatten.

Am schlimmsten getroffen hat es im Süden die Eichen. Bis auf eine Ausnahme waren alle Eichen braun. Ein trauriger Anblick. Gras gab es gar keines mehr. Wenn auf den Wiesen und Weiden etwas Grünes zu sehen war, dann war das Unkraut.

Aber die meisten Bäume haben die Hitze gut vertragen.

Bei der Rückkehr aus dem Urlaub musste ich feststellen, dass im Schattengarten unterm Birnbaum eine Heuchera weg ist (die zwei anderen leben noch), das Porzellanblümchen und die Waldmarbel ist komplett braun.