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Garten- und Umwelt => Quer durch den Garten => Thema gestartet von: Gartenentwickler am 15. Januar 2022, 21:33:24

Titel: Staudenkultur früher
Beitrag von: Gartenentwickler am 15. Januar 2022, 21:33:24
Hallo,

Wie würden eigtl Stauden vor den Containern angebaut? Bei Gehölzen kenne ich Ballenware und Wurzelnackt. Aber wie ist es bei Stauden ? Man bekommt doch nur Stauden im Container? Wie haben Förster und co angefangen? Stauden wurden auch damals verschickt usw
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: dmks am 15. Januar 2022, 21:36:46
Als Rhizome, Teile, Stecklinge.
Das geht aber nur zu bestimmten Jahreszeiten ;)

Maiglöckchen zum Treiben haben wir (ich=Kind aber mitgeholfen) im Winter sortiert und verschickt. Nichtblüher wurden als Pflanzware verkauft.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Krokosmian am 15. Januar 2022, 21:40:53
teils auch wie Gehölze als gegrabener (ausgestochener) Ballen. Davor wurde vermehrt und anschließend "aufgeschult". 
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: dmks am 15. Januar 2022, 21:46:25
Es ist leider so daß "Der Kunde" (und wenn ich den mal erwische bekommt er Haue! Weil er soviel Schaden macht!) nicht im Sommer ein einziehendes, vergilbendes Tränendes Herz kauft und sich auf die Blüte des nächsten Jahres freut :D
Nein - es muß immer jetzt schön sein. Im Topf, koste es was es wolle.

Ja, das war mal anders!
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Gartenentwickler am 15. Januar 2022, 21:47:17
Wurden die auch mit Jute "balliert" ?

Das wäre mal ein interessanter Beitrag in der Gartenpraxis oder Staudenfreunde
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: dmks am 15. Januar 2022, 21:50:20
Hier wurde in Zeitungspapier verpackt.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Gartenentwickler am 15. Januar 2022, 22:00:50
Interessant. Dann war ja der Versand nur im Herbst und zeitigen Frühjahr möglich. Heute möchte der Kunde die Pflanze blühend kaufen und wundert sich warum sie schlecht anwächst. Gerade Spontankäufe sind ja so, da wird auch nichts genau geplant.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Krokosmian am 15. Januar 2022, 22:05:56
Der Gärtner freut sich aber in aller Regel auch, wenn er außerhalb von Herbst und Frühjahr was verkaufen kann, hat alles zwei Seiten. Und so, dass alles Getopfte nicht anwächst ist es nun ja auch absolut nicht!
.
Egal was man davon hält, früher ist vorbei und kommt wohl kaum wieder. Bspw. Paeonien, Iris und Hemerocallis erhält man aber von den Spezialisten weiterhin wurzelnackt.
.
GP-Artikel der die alte Geschichte beschreibt?  Rege es an!
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Hausgeist am 15. Januar 2022, 22:11:20
Auch wenn es wenige sind - es gibt noch ein paar Staudengärtner, die zumindest einen Teil ihres Sortiments auch als Feldware anbieten. ;) Und ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Rhytidiadelphus am 15. Januar 2022, 22:19:03
Meine erste Staudenbestellung war bei Stauden Junge und die kam auch in Zeitungspapier an. Das war wohl etwas vor 1975. Darunter waren verschiedene Wasserpflanzen und auch Pennisetum 'Hameln' und Miscanthus 'Silberfeder'. Diese beiden Pflanzen stehen noch heute da, wo sie damals gepflanzt wurden.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Krokosmian am 15. Januar 2022, 22:33:20
Manch einer packt ins Paket gerade so bewurzelte Jungpflanzen, mit lockerem Ballen und rieseligem Substrat...
Da hat man dann Freilandware und Container in einem, alles und nichts...
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Alva am 15. Januar 2022, 22:53:13
Manch einer packt ins Paket gerade so bewurzelte Jungpflanzen, mit lockerem Ballen und rieseligem Substrat...
Manche sind dann zumindest so nett und schreiben „frisch getopft“ dazu. Aber leider nicht alle.  :-\
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Starking007 am 16. Januar 2022, 06:14:40
"..Egal was man davon hält, früher ist vorbei und kommt wohl kaum wieder..."

Früher war viel schlecht und heute ist es auch.

Nur war man früher darauf bedacht, dass es auch wächst.
Weil das Geld noch Wert hatte.
Heute ist das egal (ausser den Leuten hier und ähnlich).
Rosa gefüllte Fingerhüte als Solitär für 25€, Ex und Hopp.

Jetzt zeigen sie im Fernsehen, wie man Blumenzwiebeln zur Deko unten mit Nagel aufspießt
und oben einen Dekostab reinspießt.
Möge es denen auch so gehen............

Aber das ist am Thema vorbei,
Topf und Container sind gut, wenn man damit umgehen kann,
Bei Gehölzen geht es oft schief, Drehwurzeln, falsches Substrat, falsches Pflanzen.
Und nackte Feinstwurzlen trocknen in Sekunden aus.

Ich mache so gut wie immer alles Substrat weg, ausser bei denen wo es wirklich egal ist.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Krokosmian am 16. Januar 2022, 07:15:37
Früher ist auch noch das Feuer im Ofen eingefroren ;)!
.
Substrate sind eine eigene Thematik, Torf, torffrei, torfreduziert... trotz aller Dogmatik kein Schwarz/Weiß! Und Staude ist nicht gleich Staude. Genauso ists ein Unterschied, ob man im Vorgarten drei Taglilien versetzt und anschließend behätschelt. Oder ob man fünftausend Waldsteinien neben irgendeinen Firmenparkplatz im Akkord reinklopfen muss. Dazwischen gibts außerdem ein großes Feld...
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: frauenschuh am 16. Januar 2022, 08:07:27
Die früheste Erinnerung an Staudenkauf ist in den 70er Jahren: Wochenmarkt. Mit dem Spaten abgestochene Stücke wurden in Zeitungspapier verpackt. War das gefragt? Oder sind alte Bilder gesucht. Da muss ich leider passen...
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Staudo am 16. Januar 2022, 08:10:26
Damals wurden Stauden in der Tat so verkauft. Allerdings war das sehr personalintensiv. Mit schwarzen Töpfen und bunten Etikett konnte man Stauden kistenweise auf Tische zur Selbstbedienung stellen. Auch dadurch hat sich der Staudenabsatz vervielfacht.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: helga7 am 16. Januar 2022, 09:56:51
Ich finde das Thema ausgesprochen interessant  :D, darüber weiss ich gar nix!  Gibts da auch Literatur darüber?
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: thuja thujon am 16. Januar 2022, 10:41:29
Alte Bücher gibts viele. Sowas zB: https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=17042338472&searchurl=kn%3Dkultur%26sortby%3D20%26tn%3Dstauden&cm_sp=snippet-_-srp1-_-title21

Eine der ersten Blumentöpfe waren wohl Blechdosen.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Krokosmian am 16. Januar 2022, 11:13:36
"Freilandschmuckstaude" Wichtig dabei: aus den 60ern und Band 2, Bild links. Vieles was drin steht ist natürlich nicht mehr aktuell, bei etwas Vorkenntnis und vor allem Interesse lässt sich aber doch einiges rauslesen! Unter anderem, dass auch schon 1966 im Staudenbetrieb  nicht mehr jede Pflanze ausschließlich im Feld produziert wurde... Man muss an das Buch halt rankommen, oder es digitalisiert finden. Band 1 dazu ist auch toll, beschreibt das damalige Sortiment.
(Da meine beiden Erbstücke aus dem Leim zu gehen drohen, scanne ich sie nicht ein und verleihe sie auch nicht).
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Die "Die Kulturpraxis der Freilandschmuckstauden" ist ein Versuch diesen legendären Band 2 neu aufzulegen, imho ist er aus der Zeit gefallen... Richtet sich ebenso vorrangig an Erwerbsgärtner (das war ja die Einstiegsfrage), aber auch unter Hobbyisten finden sich Freunde davon.
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(Die aktuellen 2 Bände von 2002 (!) sind brauchbar, beides Arten und Sorten (hat sich seitdem viel getan), wenig zur Kultur in Gärtnereien. Schaut man vor dem Kaufen evtl. mal an. Trotz allem immer noch ein Standardwerk)

Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Starking007 am 16. Januar 2022, 11:38:04
Ja, und der Hansen/Stahl, man muss das halt gedanklich ins Jetzt übertragen.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Floris am 16. Januar 2022, 11:49:39
Bei uns in der engeren Umgebung gab es im vergangenen Jahrtausend viele Gärtnereien, aber keinen Staudenbetrieb, auch nicht auf dem Wochenmarkt, erst in den 90er Jahren, aber das war schon Containerzeit.
Ich erinnere mich allerdings an einen damals schon alten Gärtner in den 70er Jahren (er kam mit einem großen Handwagen zum Markt), der zu gegebener Jahreszeit auch Stauden als Ballenware in seinen Kisten hatte.

Wegen der Frage zu Karl Förster: in einer Doku vor einiger Zeit wurde erwähnt, dass zu Försters Zeit die Staudenverwendung in Deutschland kaum verbreitet war und erst entwickelt werden musste, also eine völlig andere Bedeutung hatte als heute.

Vor 50 Jahren oder so war es allgemein üblich, Pflanzen im Freiland zu kultivieren und zum Verkauf auszugraben, direkt erlebt habe ich das bei Stiefmütterchen, Bellis und Primeln, halt, das was in großen Mengen gebraucht wurde. Die Kultur war einfacher, der Zuwachs besser, die Pflanzen daher größer und wüchsiger als Topfware und da ab Betrieb oder eben auf dem Wochenmarkt selbst verkauft wurde war der kurzfristige Transport in der Kiste und danach in der Einkaufstasche für die Pflanzen auch kein Problem. Dass das bei Stauden ähnlich ist können wohl die bestätigen, die Pflanzmaterial selbst vermehren und dann direkt aus dem Beet umpflanzen.
Ich habe auch noch gesehen, wie Alpenveilchen und Azaleen über Sommer im Freien kultiviert wurden.

Damals war es auch verbreitet Jungpflanzen (als Bündel in Papier gewickelt) zu erwerben und zuhause aufzuziehen.

Mit der Entwicklung von Substraten für die Topfkultur wurden Pflanzen in fertigem Zustand nahezu unbegrenzt transportierbar (auch weil kleiner und leichter) und die Vermarktung konnte von der Produktion getrennt werden. Daher sind wir heute in der komfortablen Lage, überall (Lebensmittel-, Bau- und Gartenmarkt), zu jeder Jahreszeit fertige Pflanzen sauber und bequem erwerben zu können.



Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Mufflon am 16. Januar 2022, 12:22:40
So wie Floris es beschreibt, habe ich es auch erlebt.
Wochenmarkt, Stiefmütterchen etc in Kisten mit Zeitung um die einzelnen Pflanzen.
Stauden waren eher unüblich und wurden wenn per Tausch weitergegeben.
In der Regel wurden die Beete jedes Jahr neu bestückt.
Ich hatte meiner Schwiegermutter Anfang der 90er Glockenblumen geschenkt, die riss sie im Herbst aus.
Sie war sehr überrascht, als ich ihr erzälte, die dürfen gerne drin bleiben, weil sie wiederkommen.
Der Begriff "Staude" sagte ihr lange nichts, ich musste immer dazusagen "die kommt wieder nächstes Jahr".

Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Krokosmian am 16. Januar 2022, 12:35:45
Staudengärtnereien gibts aber schon eine gewisse Zeit lang und nicht nur Foerster.
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Der eine früher, der andere später, mancher heute noch... Schöllkopf, Junge, Arends, Frei/Wildensbuch, Goos & Koenemann... Kompetentere Foristen wissen es noch genauer, ich erlaube mir mal das zu verlinken, KuS, einer der großen alten Namen :'( :'( :'(.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: pearl am 16. Januar 2022, 13:29:54
den Katalog von Kayser & Seibert habe ich noch. Da gibt es wunderbare Tabellen über Pflanzabstände und Standortvorlieben. Exemplare pro Quadratmeter und Geselligkeit. Fand ich immer wichtig. Der dickere Katalog der Gärtnerei Götz hatte noch Listen über Pflanzengesellschaften. Nach Lebensräumen geordnet. Kaum jemand hat sowas geschätzt. Alle sind auf diese bekloppten Bildchen im Katalog der Gräfin reingefallen. Kennt ihr noch, oder? Die Kompletteinrichtung von Beeten und sämtliche Pflanzen in ihrer Vollblüte dargestellt. Egal in welchem Monat sie blühen. Billiger Betrug. Fand ich immer.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Krokosmian am 16. Januar 2022, 14:31:59
Die, auf den Dicentra spectabilis neben Sedum `Herbstfreude´, oder Omphalodes verna als Vorpflanzung von Helianthus/Heliopsis jeweils blühend ein tolles Bild ergeben wollen :-X ;D. Überrandwertig!
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Götz war klasse! Zum Stöbern aber auch schon die Gärtnerei an sich. So dermaßen am Hang, dass man teils alle drei Topfreihen eine Dachlatte zum Stabilisieren eingezogen hatte. War vor guten zwanzig Jahren eine nette Tour- nach Laufen zum Tag der offenen Tür, vorher noch ein Halt in Schiltach.
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Oft bedauere ich ja, dass "die guten alten Zeiten" vor meiner Zeit waren. Dazugekommen zum ganzen Staudengedöns bin ich bspw. erst, als die Umstellung auf Töpfe/Container landläufig praktisch fertig war. Wenn ich aber daran zurückdenke, wie ich als blutjunger Azubi etwa noch in ärgster Sommerhitze Phlox-subulata-Stecklinge in ein Erdbeet gesteckt, danach die bewurzelten vom Vorjahr ausgegraben und zum Schluss versucht habe, diesen Sch...dreck (sic!) in Töpfe zu zwängen, dann bin ich froh, dass man es heutzutage weniger "romantisch", dafür einfacher hat. Sprich topfmaschinengerecht in Multiplatten. Obwohl ich es heute wohl nicht mehr tun müsste :P.
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Außerdem erinnere ich mich auch noch gut an die Stiefmütterchen, die ein damaliger Salatbauer neben den Feldern meiner Eltern auf seinen Äckern als "Zwischenfrucht" für den Herbst stehen hatte. Die Dinger rauszustechen und in Kisten einzufassen war durchaus auch Arbeit. Das noch bei Sauwetter...- sicher kein Vergnügen. Immerhin konnte er dafür dann den Überschuss einfach runterfräsen und musste sie nicht zusätzlich austopfen lassen!
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: raiSCH am 16. Januar 2022, 16:04:59
Ich hatte alle Kataloge von Kayser & Seibert ab ca. 1955, leider habe ich sie weggeworfen. Heute werden sie antiquarisch für 20 - 40 Euro angeboten, meist "mit deutlichen Gebrauchspuren" - meine hätten fast neu ausgesehen. Schade!
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: pearl am 16. Januar 2022, 18:08:59
ja, schade. Meine antiquarisch erstandenen Zeppelin Kataloge sind umzugsbedingt im Müll gelandet. Ich hatte alle Daten, die ich brauchte, über alte Iris Sorten aus USA zusammen. Der Rest war uninteressant und die Gärtnerei hat in meinen Augen keine gute Entwicklung gemacht. Die besten Staudengärtnereien wie Götz und K & S sind verschwunden. Arends ist auch nicht das, was zu Zeiten meines Großvaters herausragend war. Die Erben sind immer kommerziell orientiert und für jeden Schnickschnack offen oder übermäßig stolz eingebildet auf ein Erbe, das im Grunde nicht ihr eigenes ist.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: raiSCH am 16. Januar 2022, 18:19:52
Zeppelin ist schon lange nicht mehr das, was es einmal war, das sieht man schon an der Präsentation. Aber es gibt einige jüngere Staudengärtnereien mit großem Ehrgeiz und viel Sachverstand, das lässt hoffen. Die Gartencenter sind immer mehr dubiosen Moden unterworfen, aber manchmal enthalten sie Entdeckungen.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Nova Liz † am 16. Januar 2022, 18:41:26
Pearl spricht mir aus der Seele.Viele Traditionsbetriebe sind in den vergangenen Jahren verschwunden.Etliche hatten wohl auch keinen interessierten Nachwuchs,was auch bei vielen Rosenbetrieben so ist.Zeppelin kann man schon lange nicht mehr Irisgärtnerei nennen.Das wäre zu viel des Guten.Kommerziell mithalten müssen alle,das ist nun mal nötig ,um bestand zu haben.Es fragt sich nur,wie.Für die meisten Gärtnereien scheint es dann leider nur einseitig in ein beliebig austauschbares Baumarktangebot zu enden,weil die meisten Kunden nur nach Pflanzen verlangen,die a) im Modetrend liegen und b) vor allem schnelle Erfolge versprechen und gleich optisch was hermachen und c) schnell,günstig und unkompliziert zu vermehren,B-beschaffen sind (zB.Sonnenhut-oder Phloxserien aus Holland).
ich kenne auch noch die wurzelnackt Versendungen in Zeitungspapier.Da wusste der Gärtner und der Käufer immer gleich,wie die Stauden 'untenrum'aussahen. ;) Ein Vorteil,wie ich finde,kommt doch öfter nix aus den TB9 Töpfchen hoch.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Gartenentwickler am 16. Januar 2022, 19:55:11
Der Vorteil, der Staudenmarkt ist wirklich gewachsen. Bei uns ( arbeite im GaLaBau mit angelieferten Gartencenter) läuft der Staudenbereich seit Jahren richtig gut. Die Kunden lassen viel mit Stauden gestalten,sind voll im Trend. Teils werden auch Rasenflächen zu Staudenbeete.

Der Großhandel bezieht viel über Staudenring und co .

Kennt ihr Staudengärtnerei die noch ohne Container verkaufen?
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Kapernstrauch am 16. Januar 2022, 20:06:26


Kennt ihr Staudengärtnerei die noch ohne Container verkaufen?

Ich bin mir nicht zu 100% sicher, es war meine erste Bestellung dort und ich habe nicht so darauf geachtet, weil ich mich mit dem Thema damals nicht befasst habe - aber ich glaube, dass meine Pflanzen von SARASTRO in Zeitungspapier eingewickelt geliefert wurden.....
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: fructus am 16. Januar 2022, 20:40:23
Letztes Jahr von A. Händel. Frisch geteilte Hepatica.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: raiSCH am 16. Januar 2022, 20:43:24
Nein, auch Sarastro liefert alles in 9er- oder 11er-Platiktöpfen, will aber auf eine recyclebare Verpackung umsteigen. Ballenware bekommt man nur noch bei einigen Baumschulen, ebenso wurzelnackte Pflanzen, so auch Rhododendren aus Schottland - sie wachsen zu 100% an.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Floris am 16. Januar 2022, 21:02:51
Frühere Kultur- und Versandmethoden würden mich interessieren als Hinweis darauf, welche Vermehrungsmethode und welche Vermehrungszeit für die jeweilige Pflanze am günstigsten ist bzw. einen nur geringen technischen Aufwand wie Zusatzheizung, Sprühnebel und sowas erfordert (und somit auch privat im Freiland nachvollzogen werden kann), ebenso wie die Kenntnis welche Pflanzenteile zu welcher Zeit einen mehrtätigen Versand gut überstehen.

Also der Hinweis ob diese Hepatica, wie gelegentlich empfohlen, zum Austriebsbeginn geteilt und versandt wurden, ähnlich wie bei wurzelnackten Iris oder Hosta, die ich so nur im Spätsommer bekomme (oder so ähnlich).

Wenn ich aufwendig arbeite kann ich möglicherweise fast alles zu jeder Zeit teilen oder verpflanzen, aber irgendwo ist doch in Bezug auf die Pflanze das Optimum, das ich nutzen kann wenn ich nicht auf einen Verkaufstermin hinziele.
 
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Norna am 16. Januar 2022, 21:24:08
ich erlaube mir mal das zu verlinken, KuS, einer der großen alten Namen :'( :'( :'(.
Eine im letzten Jahr verstorbene Freundin erinnerte sich noch liebevoll, wie ihre Mutter im Herbst oder Frühjahr die von dort erhaltenen Stauden aus Zeitungspapier auswickelte und pflanzte - das muss in den 50er Jahren gewesen sein, war aber auch bis in die 80er Jahre teilweise noch üblich. Allerdings - ich kannte noch dort beschäftigte Gärtner - wurde die Sortenechtheit sehr gewissenhaft beachtet. Dass heutzutage Topfware beliebt ist liegt zum guten Teil auch daran, dass man beim Kauf wenigstens sieht was einem da blüht.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Norna am 16. Januar 2022, 21:33:46
Arends ist auch nicht das, was zu Zeiten meines Großvaters herausragend war. Die Erben sind immer kommerziell orientiert und für jeden Schnickschnack offen oder übermäßig stolz eingebildet auf ein Erbe, das im Grunde nicht ihr eigenes ist.
Man kann wohl kaum erwarten, dass alle Nachfahren die gleichen Begabungen und Möglichkeiten haben wie ihre Großeltern. In diesem Fall muss ich aber feststellen, dass immerhin noch eine traditionell arbeitende Staudengärtnerei existiert, allen Widrigkeiten einer durchaus schwierigen Großstadtkundschaft (D, K) zum Trotz. Und die derzeitige Inhaberin verkauft eine gartenwürdige Staude lieber namenlos als mit falschem Namen - so etwas kann man heutzutage mit der Lupe suchen.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: pearl am 16. Januar 2022, 22:05:21
da hast du mit der Dame andere Erfahrungen gemacht als ich.  ;) :D Den Chefgärtner von K & S kennen wir beide. Meine ersten Schneeglöckchen habe ich von ihm.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Felcofan am 16. Januar 2022, 22:07:27
kleine Spezialbetriebe bieten öfter wurzelnackt an, mit Hemerocallis Iris oder Päonie

ich hab erst für ein Projekt und dann aus Begeisterung für mich auch Hemerocallis wurzelnackt bei Andrea Köttner bestellt

https://www.der-blumengarten.de

sehr kräftige Batzen von Hemerocallis, meist 2-3 Fächer, und geblüht haben sie alle im 1. Jahr.
Parallel habe ich eine weitere Sorte bei einer halbwegs soliden Baumschule bestellt, da kamen dann Töpfchen mit einem schwachen Fächer mit wenig Wurzeln. Nehmen tun wir das dann doch, Hems wachsen ja, aber der Unterscheid war sehr groß.

Ich würde aber den Lagerungsfaktor nicht unterschätzen, Wurzelware für ein paar Tage lagern, ohne dass sie schaden nimmt, kann auch nicht jeder GaLabauer. Und bei dem Projekt hatten wir Glück mit kalter Regenphase, im Jahr davor hätten sie in der Hitze gelitten...
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Norna am 16. Januar 2022, 22:12:30
Den Chefgärtner von K & S kennen wir beide. Meine ersten Schneeglöckchen habe ich von ihm.
Na, dann kannst Du ja vielleicht wenigstens das bestätigen.  ;)
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: pearl am 16. Januar 2022, 22:29:32
... Hems ... im Jahr davor hätten sie in der Hitze gelitten...
.
nur mal so ein Tip, Taglilien kann man einfach in Eimer oder Bauwannen mit Wasser schmeißen. Das halten die monatelang aus und treiben Wurzeln und Triebe.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Krokosmian am 16. Januar 2022, 22:33:59
ich erlaube mir mal das zu verlinken, KuS, einer der großen alten Namen :'( :'( :'(.
Eine im letzten Jahr verstorbene Freundin erinnerte sich noch liebevoll, wie ihre Mutter im Herbst oder Frühjahr die von dort erhaltenen Stauden aus Zeitungspapier auswickelte und pflanzte - das muss in den 50er Jahren gewesen sein, war aber auch bis in die 80er Jahre teilweise noch üblich.

Von Kayser und Seibert wurde immer in den höchsten Tönen geschwärmt, galt als die Staudengärtnerei schlechthin. Als ich dann mal hinfahren konnte, muss 1996 gewesen sein, war das Sortiment schon recht ausgedünnt, vieles hatte nur noch im Katalog und der Preisliste überlebt. Eine meiner ersten größeren Ernüchterungen. Den einen Gärtner kenne ich ebenfalls, wenn auch wahrscheinlich nicht so innig wie andere ;) ;D.
.
Was Zeppelin betrifft: ausgemacht haben es dort vor allem die Persönlichkeiten, die eben irgendwann mal nicht mehr da waren. Aber auch diese hätten es in heutigen Zeiten ungleich schwerer, da es diesselbe Iris-Szene von damals ganz einfach auch nicht mehr gibt. Dieser Eindruck drängt sich mir jedenfalls auf, wenn ich die GdS-Schriften vergangener Zeiten mit den neuen vergleiche. Falls die riesige Fanbase doch noch existiert, dann Asche auf mein Haupt, und die Bitte darum, sich nicht mehr so zu verstecken. Bis mir das Gegenteil bewiesen ist, halte ich es aber einfach für grundnatürlich, wenn man sich dort halt einfach umorientiert hat. Das die Richtung auch nicht unbedingt meine ist, steht auf einem anderen Blatt. Und ganz ehrlich: was in zwanzig, dreißig, vierzig Jahren in Illertissen oder Rödelsee so los ist, weiß auch niemand.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Krokosmian am 16. Januar 2022, 22:35:29
Nur mal so

Paeonien, Iris und Hemerocallis erhält man aber von den Spezialisten weiterhin wurzelnackt.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Roeschen1 am 16. Januar 2022, 22:53:31
Anno 1970
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Kayser-Seibert+Odenw%C3%A4lder-Pflanzenkulturen-Kayser-Seibert/id/A02mM6wd01ZZS
https://www.jstor.org/stable/44696435?seq=1#metadata_info_tab_contents
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Norna am 16. Januar 2022, 23:27:20

Von Kayser und Seibert wurde immer in den höchsten Tönen geschwärmt, galt als die Staudengärtnerei schlechthin. Als ich dann mal hinfahren konnte, muss 1996 gewesen sein, war das Sortiment schon recht ausgedünnt, vieles hatte nur noch im Katalog und der Preisliste überlebt. Eine meiner ersten größeren Ernüchterungen. Den einen Gärtner kenne ich ebenfalls, wenn auch wahrscheinlich nicht so innig wie andere ;) ;D.
.
Was Zeppelin betrifft: ausgemacht haben es dort vor allem die Persönlichkeiten, die eben irgendwann mal nicht mehr da waren.
Nicht jedes Gärtnerkind möchte auch gern Gärtner werden, und das " Erbe" kann mitunter auch eine schwere Belastung sein. Wie Du so richtig anführst, lebt jede gute Gärtnerei von den führenden Persönlichkeiten. Man muss den Erben allerdings auch zugute halten, dass der Gartenmarkt in den letzten 40 Jahren einen enormen Wandel erlebt hat, der viele traditionelle Gärtner überfordert und in den Ruin geführt hat.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Krokosmian am 17. Januar 2022, 10:31:50
Genau. Und wenn eine Anpassung an diesen Wandel stattfindet, dann gefällt der wiederum nicht unbedingt allen die bisher begeistert waren. Geht mir selbst ja auch oft genug so, nicht nur im "grünen Bereich".
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Gartenentwickler am 17. Januar 2022, 12:49:24
Ist Zeppelin nicht mehr so schön, hört man hier so raus?
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: zwerggarten am 17. Januar 2022, 13:02:00
war kommerz&deko-schais mit blumenmotivkaffeebechern, kaffeetischbüchern, asienglasrosenkugeln oder baumarktfähigen 0815-solitärstaudencontainern in tks jemals "so schön"?
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Kapernstrauch am 17. Januar 2022, 13:13:06
Hm, ich habe leider keine Vergleichsmöglichkeiten in dieser Größenordnung und bin wohl auch nicht so spezialisiert wie die Meisten hier - aber durch Zufall kam ich letzten Sommer zur Gräfin Zeppelin.
Für mich war die Auswahl bei den Stauden und die Anlage durchaus ein Erlebnis!
Ich weiß eben nicht, wie es früher einmal war und es kommt eben auch auf die Ansprüche an (ganz bescheiden sind meine aber nicht  ;))
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: zwerggarten am 17. Januar 2022, 13:19:02
ach, das war früher einfach eine richtige gärtnerei ohne schickimicki-showroom: eigene kulturen auf üppig grünenden und blühenden feldern, der atemberaubende blick auf den schwarzwald, ein rappeliger schuppen, fertig.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: pearl am 17. Januar 2022, 13:23:13
genau! Und es gab auch immer wieder neue Schwertlilien, Päonien und Taglilien Sorten. Warum man das nicht benennen sollte ist mir wiederum ein Rätsel.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Krokosmian am 17. Januar 2022, 13:30:22
Viele hier vermissen das alte riesige Irissortiment, welches immer im Fluss und auch noch innovativ für andere war. Heute ist es statischer und vor allem weniger umfangreich. Aber immer noch größer als der Durchschnitt. Kommt einfach drauf an, was man erwartet.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Ruth66 am 17. Januar 2022, 14:02:44
Ist halt mittlerweile Standartsortiment, nur deutlich teurer als anderswo geworden. Die Iris-,Hemerocallissorten hinken der aktuellen Entwicklung hinterher, das Sortiment wird schon länger kaum noch angepasst.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Gartenentwickler am 17. Januar 2022, 16:50:59
Ich war vor 2 Jahren bei Gaißmaier in Illertissen,das war richtig schön.

Das Sortiment ist schon umfangreich finde ich,ein schöner Schaugarten. Es gibt nicht viel Schnickschnack oder anderes Gedöns.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: pearl am 17. Januar 2022, 17:01:27
 :D ja, grundsolide, der Chef macht seine Rundgänge bei den Mutterpflanzen mit den Enten und ist ansprechbar. Der kleine Gartenmarkt ein oder zweimal im Jahr bietet Interessantes ohne stinkende Würstchenbratereien und überhaupt ist das ein Grund da mal wieder hinzufahren.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Gartenentwickler am 17. Januar 2022, 20:45:08
Viele Staudengärtnereien kaufen die Jungpflanzen zu und es wird nur noch getopft, hat auch nicht mehr viel mit Mutterpflanzenquartier zutun
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Starking007 am 18. Januar 2022, 13:21:58
"....die Gärtnerei hat in meinen Augen keine gute Entwicklung gemacht..."

Ein Erlebnis daraus:
Ich zur Verkäuferin: Im Keller unten in der Ecke bei den Büchern sitzt eine alte Hexe....
Daraufhin griff diese unter den Verkaufstisch, holte eine besondere Hosta hervor:
Die schenke ich Ihnen...............

Ich hab eigentlich immer noch ein Guthaben wegen ner Irisreklamation.
Die Batik bezeichnete ich als "amputierte Kinderzehe".

Andere Staudengärtnerei:
"....der Chef macht seine Rundgänge bei den Mutterpflanzen mit den Enten und ist ansprechbar. ..."
Nicht immer.
Und volle Töpfe sind es nicht ausschließlich.
Aber die Auswahl, die Mutterpflanzen sind ok.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Rupalwand am 19. Januar 2022, 11:23:24
Früher, ja wann war es denn? In den 1960-70-Mitte 80er Jahre, Namen wurden bereits aufgezählt - dazu kamen Somborn, Nieder-Ofleiden, Butzbach, Steinfurth -  und bei einigen bis vor zwei Jahren - Groß-Umstadt, Heuchelheim - möglich in die Gärtnereien zu fahren und dort auszusuchen. Es war eine Fahrt nur zur Gärtnerei und sonst nix. Ja, es gab nicht mal ein Lädchen, wo Du schnell einen Kaffee hättest bekommen können. In Tankstellen gab es  nur den Sprit.
Das Ereignis war die Gärtnerei, wobei vorher im Katalog oder Geheft ausgesucht wurde.
Eine Renaissance der alten Gartenkultur ist möglich. Markus lebt es vor!
Wenn es nicht mehr um das Geld geht, sondern die Liebe. Aber dazu muß sich ein ganzes System ändern. Das ist dem aufmerksamen Beobachter deutlich aufgefallen. Der Bundesrat in Berlin hat das Ende der Maßnahmengründe mitgeteilt.
Es gibt viele Menschen, die das Wühlen in der Erde gern machen werden, sobald ihr Unterhalt sicher ist. Liebe lebt sich leichter, wenn man morgends schon weiß, daß man auch am Abend noch satt wird.
Und ich selbst werde auch nur wieder dort einkaufen, wenn auch das Angebot wie früher überschaubar, doch robust wird. 
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Kasbek am 19. Januar 2022, 11:32:42
Wie üblich hat jede Medaille zwei Seiten  ;) Ich bin durchaus kein hemmungsloser Fortschrittsgläubiger, aber wenn ich mit ein paar Mausklicks interessante zentralasiatische Pflanzen in Tschechien oder Litauen bestellen kann, die in Deutschland praktisch niemand im Sortiment hat (und in fahrtechnisch sinnvoller erreichbarer Nähe schon gar nicht), dann freut mich das. (Aleksandr Naumenko verwendet übrigens auch weitestgehend wurzelnackt, allein schon um den Auslandsversandaufwand zu reduzieren, und beim Versand ruhender Zwiebeln und Knollen stellt sich die Frage ja sowieso nicht.)
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Mathilda1 am 20. Januar 2022, 19:14:10
zudem gibt es doch auch sehr empfindliche Pflanzen, die ein wurzelnacktes verkaufen schlecht überleben würden
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Paw paw am 21. Januar 2022, 12:52:04
"Freilandschmuckstaude" Wichtig dabei: aus den 60ern und Band 2, Bild links. Vieles was drin steht ist natürlich nicht mehr aktuell, bei etwas Vorkenntnis und vor allem Interesse lässt sich aber doch einiges rauslesen! Unter anderem, dass auch schon 1966 im Staudenbetrieb  nicht mehr jede Pflanze ausschließlich im Feld produziert wurde... Man muss an das Buch halt rankommen, oder es digitalisiert finden. Band 1 dazu ist auch toll, beschreibt das damalige Sortiment.
(Da meine beiden Erbstücke aus dem Leim zu gehen drohen, scanne ich sie nicht ein und verleihe sie auch nicht).
Hast Du schon mal an Reparatur/Neubindung gedacht? z.B. hier
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Rupalwand am 21. Januar 2022, 16:20:44
Wie üblich hat jede Medaille zwei Seiten  ;) Ich bin durchaus kein hemmungsloser Fortschrittsgläubiger, aber wenn ich mit ein paar Mausklicks interessante zentralasiatische Pflanzen in Tschechien oder Litauen bestellen kann, die in Deutschland praktisch niemand im Sortiment hat (und in fahrtechnisch sinnvoller erreichbarer Nähe schon gar nicht), dann freut mich das. (Aleksandr Naumenko verwendet übrigens auch weitestgehend wurzelnackt, allein schon um den Auslandsversandaufwand zu reduzieren, und beim Versand ruhender Zwiebeln und Knollen stellt sich die Frage ja sowieso nicht.)
Aus dieser Sicht, einige Järchen jünger und in der Technik versiert, kann ich es mir auch so vorstellen. Mit den Jahren - wohin gingen sie so schnell? - ändern sich die Gewohnheiten.
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Krokosmian am 22. Januar 2022, 10:35:34
"Freilandschmuckstaude" Wichtig dabei: aus den 60ern und Band 2, Bild links. Vieles was drin steht ist natürlich nicht mehr aktuell, bei etwas Vorkenntnis und vor allem Interesse lässt sich aber doch einiges rauslesen! Unter anderem, dass auch schon 1966 im Staudenbetrieb  nicht mehr jede Pflanze ausschließlich im Feld produziert wurde... Man muss an das Buch halt rankommen, oder es digitalisiert finden. Band 1 dazu ist auch toll, beschreibt das damalige Sortiment.
(Da meine beiden Erbstücke aus dem Leim zu gehen drohen, scanne ich sie nicht ein und verleihe sie auch nicht).
Hast Du schon mal an Reparatur/Neubindung gedacht? z.B. hier

Ja, besonders das eine, Band 1, hält nur noch leidlich und muss bei Gelegenheit wirklich mal zum Flicken. Bevor sie richtig kaputt gehen und lose Blätter rumliegen- danke für den Link. Soweit ich weiß hat meine Mutter die Bücher von ihren Eltern geschenkt bekommen. Die beiden haben sich vor dem Weitergeben vermutlich auch drin vergraben. Irgendwie sind bei solchen Sachen dann Gebrauchsspuren, bis zu einem gewissen Grad freilich, dann auch wiederum sowas wie eine direkte Verbindung...
Titel: Re: Staudenkultur früher
Beitrag von: Krokosmian am 22. Januar 2022, 11:04:45
Mein allererster "Zeppelin" hat dagegen schon vor einiger Zeit kapituliert, den habe ich damals, mit 16-17, wohl ziemlich verschlungen. Wie noch ein paar Jährchen zuvor Playmobil- und Legokataloge.