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Garten- und Umwelt => Atelier => Thema gestartet von: SouthernBelle am 31. Oktober 2005, 17:24:30

Titel: Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: SouthernBelle am 31. Oktober 2005, 17:24:30
 Demnaechst solls losgehen mit dem Zaun gegen die lieben Rehlein, die sich vom vorhandenen Wassergraben nicht abhalten lassen.

Ich denke mal, dieser sogenannte Wildzaun-Draht ist OK.
Aber die erste Frage: wie hoch? 160, 180, 200???

Und dann: was nimmt man am besten fuer Pfosten, um Haltbarkeit, relativ einfache Montage und einen zivilen Preis zu verbinden. Es sind 50-70m Zaun noetig, und hauptsaechlich wird ein Mann daran arbeiten.
Der Boden ist plastisch-elastisch (Klei) und fast immer ziemlich feucht.
Soll man
- (impraegnierte) Holzpfaehle oder gespaltene vom Foerster einhauen oder einbetonieren oder in Einschlag/Eindreh-Metallhuelsen setzen?
- T-Profile aus verzinktem Metall, einschlagen oder eindrehen und Draht in vorhandene Oesen einhaengen?
- Metallpfaehle, verzinkt oder plastikbeschichtet und mit Einhaengvorrichtung wie die T-Eisen

Gibt es hier eine eindeutig beste Wahl?

Und die vermutliche oberdumme Frage: welches ist der richtige Abstand zwischen zwei Pfosten?

Ach ja, es geht nur um Rehe, Kaninchen, Damwild oder Rothirsche gibts hier (bisher?) nicht, die Hasen sind spaerlich vertreten und fuer Wuelmaeuse sind die Kaninchendrahtabstaende wohl eh zu gross?
Ich bin mit einigermassen quick und dirty zufrieden, sehen muss ich das nicht und auch sonst keiner.

Auf Rat hoffend
Cornelia
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Querkopf am 31. Oktober 2005, 19:36:23
Hallo, Cornelia,

nee, kein handfester Handwerks-Rat, sorry. Nur eine Nachfrage: Bist du sicher, dass du nur die lieben Rehlein draußen halten musst und nicht auch Wildsau & Co.? Im letzteren Fall böten angesichts eures weichen Kleibodens wohl nur solide einbetonierte Metallpfosten und kräftige, mindestens 1,60 Meter hohe Metallgitter Schutz (Alternative: starker Maschendraht an Stahlpfosten auf Betonfundament mit irgendwas Schnauzenabweisendem vor dem unteren Spanndraht, zum Beispiel dicke Holzbohle plus Stacheldraht); das ist bei 50-70 Metern ein im Wortsinn sauteurer Spaß und braucht Macher mit Profi-Kompetenz.

Die lieben Rehlein sind natürlich nicht solche Kraftmeier, da darf der Wildzaun fraglos zarter sein ;). Und sie pflügen nicht gleich den ganzen Garten um (hatten wir ein paarmal, ist nicht komisch >:(). Aber listig und hartnäckig sind Rehe auch, wenn Delikatessen locken: Mein Lieblingsgärtner in der Nähe erzählte mir neulich, dass sie nächtens in seinem - komplett umzäunten - Gelände sämtliche Alpenveilchen- und Glockenblumenblüten plus etliche junge Japanahorn-Triebspitzen vernascht haben. Wäre also sicher vernünftig, einen Wildzaun von Maß und Festigkeit her großzügig zu bemessen...

Wie groß, wie stabil - no idea, leider :-\. Wie hoch springen Rehe? Versuchen sie, Hindernisse wegzudrücken? Forstkundige müssten sowas wissen...

Toitoitoi & schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: SouthernBelle am 01. November 2005, 12:08:34
Zuminest kriechen sie unter- und zwischendurch und tauchen in vollem Lauf unterm Elektrozaun weg. Weglaufen tun sie immerhin noch, wenn man hinter ihnen herrennt...insofern tut es sicher nur relativ engmaschiger Gitterdraht.

Cornelia
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: findling am 01. November 2005, 12:19:42
hallo namensvetterin!

also; da ein mann an der sache arbeitet und das ganze ja nicht mehr als ein efh kosten sollte wäre mein vorschlag folgender:

nimmt die metallschuhhülsen und verbringe sie in den boden; darauf die imprägnierten holzpfähle geben; da die pfähle nicht direkt im boden sind, vermodern sie nicht und durch die imprägnierung halten sie witterungseinflüssen ewig stand.

als idealabstand gilt 1m -1,2m von pfeiler zu pfeiler - du siehst, dass du einiges brauchst für deine länge.
von der höhe her würde ich sagen, dass 1,50 - 1,80m mehr als ausreichend ist; 1,50 wenn der zaun (in laufrichtung der rehe gesehen hinter dem wassergraben liegt), sonst würde ich zu 1,70-1,80m tendieren, weil sie dann genügend anlauf haben um größere hindernisse zu überspringen.

den von dir angesprochenen wildzaundraht kenne ich leider nicht; aus optischen gründen würde ich mir für so eine lange distanz aber schon überlegen, ob ich nicht zur gliederung dazwischen einzelne andere zaunelemente (zb. weidengeflecht oder peddingrohr) einbringe; dies auch deshalb, weil bei allzu filligranen zäunen in der dämmerung die gefahr besteht, dass die lieben tierlein ihn gar nicht sehen und dann dagegenlaufen und sich verletzten...
übrigens drücken rehe normalerweise keine hindernisse weg; außer bei einem unfall oder in todesangst...

in der hoffnung dir geholfen zu haben
wünscht noch einen schönen tag
jägertocher
cornelia
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Lilo am 01. November 2005, 18:10:02
Ich habe bei Raiffeisen die billigen Metallpfosten in 2,50 m Länge gekauft. Loch gegraben, 50 - 80 cm tief und dann mit dem Fäustel den Pfosten noch etwa 50 cm eingeschlagen. Wildzaun in 1,45 m Höhe gezogen, unten Streifen von Baustahlmatten versenkt und auf Spannung an den Zaun geknüppelt. Wildschwein und Rehlein bleiben draußen.

Ich bin damit übrigens ohne Hilfe zurechtgekommen, der Zaun dürfte im Waldbereich ca. 400 m Länge haben.

LG Lilo
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: SouthernBelle am 02. November 2005, 14:34:53
Das klingt ja durchaus alles machbar.
Lilo, Du machst mir insbesondere Mut! Hast Du den Zaun
-am Ende verstaerkt, bzw mit so einem schraeggesetzten Extrapfahl versehen?
- den Wildzaun noch extra verspannt? Mit simplen Drahtspannern?

Ich muss ja bestimmt mit anfassen!
Aechz
Cornelia

Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Lilo am 02. November 2005, 18:23:56
Ja, ich habe an den Ecken und auch zwischendurch zu einem senkrechten Pfosten, jeweils zwei Pfosten diagonal in den Boden gehauen und dann mittels Draht mit dem senkrechten fest verbunden.
Spanndraht ist selbstverständlich. Ich weiß nicht wie es die Fachleute machen, aber ich spanne zuerst unten, so nahe am Boden wie möglich. Dann trage ich Bodenerhebungen ab, auf welchen der Draht aufliegt. Die größeren Unebenheiten, habe ich schon zuvor ausgeglichen. Dann fixiere ich den Draht an den Pfosten und beachte dabei, dass der Draht auch im gespannten Zustand durch sein eigenes Gewicht durchhängt. das sind von Pfosten zu Pfosten ein paar Millimeter. Von dieser unteren Richtlinie messe ich an jedem Pfosten die Zaunhöhe, ziehe den Abstand der zwei oberen 'Kästchen' des Wildzauns (etwa 20 cm) ab und befestige dort den oberen Spanndraht. (Am Hang muss man anders rechnen, Diagonale.) Dann kann ich den Wildzaun anlehnen und abrollen. Ich fixiere zuerst ganz locker. Wenn dann der Zaun auf der ganzen Länge abgerollt ist, spanne ich ihn. Der oberste Draht und der unterste Draht im Wildzaun sind auch Spanndraht.
Dann fixiere ich den Zaun gründlich an den Spanndrähten und den Pfosten. Ich habe den Eindruck mit jedem Knoten wird die Sache stabiler.

Mir hat keiner gezeigt wie so etwas geht, darum kann es sein, dass meine Methode etwas seltsam erscheint. Aber sie funktioniert.

LG Lilo
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Querkopf am 02. November 2005, 20:23:38
Hallo, Cornelia,

wenn Metallpfosten ohne Fundament reichen - und so sieht es ja nach Lilos Erfahrungen aus -, dann hätte ich noch einen Tipp zum Einbringen der Pfosten zu bieten, der einem jegliches Löcherbuddeln erspart: Einspülen.

Geht so: Pfosten-Platz festlegen. Eine Gießlanze genau dort einschieben, Wasser marsch, Lanze peu à peu tiefer drücken, dabei im Kreise rumruckeln, um das werdende Pfosten-Loch oben zu erweitern. Wasser ab, Gießlanze raus, Pfosten rein, ausrichten, so weit einschlagen, wie es problemlos zu schaffen ist. Gießlanze direkt daneben wieder in den Boden schieben, Wasser marsch, Pfosten langsam bis zur gewünschten Tiefe ins zunehmend weicher werdende Erdreich schlagen. Nächster Pfosten...

Habe ich jüngst mit dicken Holzpfählen praktiziert. Allein. War für mich als nicht eben muskelbepackte Person mühelos und verblüffend schnell zu machen, und die Pfähle sitzen bombenfest (wir haben tonigen Lehm, im feuchten Zustand ähnlich plastisch-elastisch wie euer Kleiboden, im ausgetrockneten Zustand aber betonhart - und bei meiner Pfosten-Aktion war's grad knochendürr...)

Falls du keine Gießlanze zur Hand hast oder zu kaufen kriegst: Sowas kann man sich selbst machen, hier ist beschrieben, wie es geht. Um die Lanze als "Hilfs-Hammer" zu nutzen, braucht man unbedingt ein Wassersperrventil gleich am Einsatzort, sonst rennt man sich die Hacken ab; wenn man das nicht an die Lanze selbst dranbauen kann oder will, sollte man sich ein Schlauchstück mit Ventil zurechtmachen, das man dann kurz vor der Lanze einschaltet.

@Lilo: 400 Meter Wildzaun (!) - uff, da hast du wirklich was geschafft, Respekt :).

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Lilo am 02. November 2005, 20:48:37
Hallo Querkopf,

ich hab's nicht auf einmal geschafft, sondern in Etappen, jedes Jahr etwa Hundert Meter.
Deine Methode zum Pfostensetzen liest sich genial. Ich kann mir das bei Lehmboden (habe ich erst kürzlich kennengelernt) auch gut vorstellen. Bei sandigem mit Steinen gemischtem Boden funktioniert das nicht. Da muss man mühsam vorbuddeln.

LG Lilo
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Querkopf am 04. November 2005, 00:10:23
Hallo, Lilo,

auch 100 m Zaun pro Jahr finde ich gigantisch, mein Respekt ist ungemindert :)...

Auf den nassen Ersatz für eine Ramme bin ich aus schierer Verzweiflung verfallen, nachdem mir den dritten Sommer in Folge hohe Stauden und Rosen umkippten - bloß deshalb, weil ich in den stocktrockenen, steinharten Boden nicht mal einen dünnen stählernen Stützstab reinkriegte. Mal ganz zu schweigen davon, dass ich fürs Jäten oder Pflanzen zeitweilig die Spitzhacke hätte rauskramen müssen :-\. Ab und an ein bisschen Regen, der aber stets nur die obersten fünf bis zehn Zentimeter Erde durchweichte; dann kam dürrer Lehmbeton, zwei Spatenstiche tief; und erst darunter gab's wieder bearbeitbaren Boden mit etwas Feuchtigkeit... (Nuja, wem erzähl' ich das, du hattest ja wohl noch trockenere Zeiten als ich.)

Aber sag: Hält dein Zaun tatsächlich auch die lieben Säulein draußen? Die sind in unserer Gegend nämlich eine höchst energische Plage. Normale, kräftige Maschendrahtzäune betrachten sie als nicht vorhanden, sprengen sie lässig (und das übliche Wildzaun-Drahtgeflecht ist ja deutlich dünner). Oder gibt's bei euch nicht so viele Schwarzkittel, dass sie um fast jeden Preis in Menschenwohnungsnähe Futter suchen?

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Lilo am 04. November 2005, 07:18:43
Hallo Querkopf,

Die Wildschweine sind hier eine rechte Plage. Sie leben in den verwilderten Gärten am Hang in unmittelbarer Stadtnähe, dadurch sind sie nicht bejagbar. Die Winzer müssen jährlich hohe Verluste durch sie hinnehmen.
 
Wenn ich nachts auf meinem Grundstück bin höre ich ständig die Wilschweine rundum romoren. Bei uns wachsen Esskastanien, auch in meinem Garten. Es gab schon Winter, da war rundum alles komplett durchwühlt nur auf meinem Gelände lag der Schnee unberührt. Dafür muss ich dann im Frühjahr die Kastaniensämlinge jäten.

Vergangenen Winter hatte ich einen Einbruch. der vorherige Zaun war zu niedrig, 1 Meter, und an der Hangseite hatte sich über die Jahre das Laub angehäuft, da sind die Wildschweine über den Zaun. ich habe Borsten im Stacheldraht gefunden.

Wenn die Wildschweine sich auf einem Grundstück zuhause fühlen ist es sehr schwer sie wieder hinauszudrängen. Dann sind sie auch sehr rabiat. Aber hat man erst einmal dicht gemacht und auf jeden Versuch reagiert, werden sie vorsichtiger. Ist ihnen ein Gelände unbekannt und finden sie einen Schlupf hinein, schicken sie erst an einem über den anderen Tag einen aus der Rotte vor. Hat dessen Eindringen keine Folgen kommt die Rotte hinterher. Im übrigen kann auch ein einzelnes Wildschwein ein derartiges Chaos auslösten dass man an einen Überfall von mindestens 20 Stück glaubt.

Ich hatte zu Beginn meines Gartenlebens einen echten Nervenzusammenbruch angesichts der widerholten Zerstörung durch die Schweine. Dann war für mich klar, hier nützt kein Totholz-Barriere und keine Dornenhecke ein Zaun muss her. Die Methode mit den Baustahlmatte ist bei den umliegenden bewirtschafteten Gärten das übliche Mittel. Recht teuer wird es, wenn man die Baustahlmatten gleich in der kompletten Zaunhöhe zuschneidet und verwendet. Die Matten sind 5 x 2,50 Meter groß und kosten etwas mehr als 40€, wenn sie aus 6 mm Eisen bestehen. Darum schneide ich mit dem Bolzenschneider 45 cm hohe Streifen, die ich unten am Zaun einschlage und befestige.

Aber auch wenn man einen dichten Zaun hat, muss man immer wieder mal kontrollieren.

Der normale Maschendrahtzaun besteht aus Maschen und die kann man quasi aufziehen oder ein Loch hineindrücken. Der Wildzaun ist geknotet, das gibt wesentlich weniger nach.

Ja das ist der Nachteil, des ansonsten so günstigen Lehmbodens, dass das Zeitfenster für die Bearbeitung so kurz ist. Sandboden kann man bei jedem Wetter bearbeiten. Die Pflänzlein sind im Jahr schon früh munter aber dorren im Sommer dahin.

LG Lilo
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: SouthernBelle am 04. November 2005, 10:24:35
Danke fuer die Infos-das wird ja immer genialer hier! Nun muss ich bloss noch zwischen Metallstaeben (muss ich liefern lassen) oder impraegnierten Holzpfaehlen (kommen aus dem Nachbardorf) entscheiden. Puh!

Cornelia

Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Silene am 04. November 2005, 19:00:44
Noch eine recht einfache Methode, um Wildschweine
abzuhalten: Unten an den fertigen Zaun längere Metallstangen
an mehreren Stellen andrahten.
Die bekommen sie mit ihren Schnauzen nicht hochgedrückt.
Das wird hier oft so gemacht, wobei Stangen leicht zu
bekommen sind und es kein Fuchs- oder gar Kaninchenproblem
gibt.
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Amur am 04. November 2005, 20:42:47
Zur Höhe der Zäune:

Für Rehe reichen 1,50m gut. Die drücken nicht stark aber schlüpfen durch jede Lücke durch die sie durchpassen
Gegen Wildschweine reicht 1,10m Höhe. Da wurde ja oben schon beschrieben daß die recht rabiat sind und "normale" Zäune anheben.

Was die Pfähle anbetrifft, würde ich schon verzinkte Stahlrohre verwenden. Die halten wenigstens etliche Jahre. Imprägnierte Pfähle halten nur ein paar Jahre, dann sind die auch abgefault.

WEnn ihr eine Verzinkerei in der Nähe habt, dann würde ich da mal nachfragen.

mfg
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Querkopf am 04. November 2005, 21:42:34
Hallo, Fionelli,

deine Anti-Wildschwein-Methode hört sich gut an: einfach und wirksam.

Bei uns (Maschen-Zaun, dessen Spanndraht die lieben Säulein eines Nachts gesprengt haben: schwups, war die ganze Rotte drin) hat es geholfen, dicke, mit zwei Runden Stacheldraht bespannte Holzbretter fest an den Zaunpfählen zu verschrauben, so dass die Schnauzenlücke zwischen Maschen und Fundament dichtgemacht wurde - seither ist Ruhe. Zum Glück hat die gesamte mitgeplagte Nachbarschaft mitgemacht beim Einzäunen, sonst gäbe es wohl heute noch zerwühlte Gärten. Wohnen am Waldrand hat halt Vor- und Nachteile ;).

@Lilo: Danke für die Infos zum Schweins-Verhalten! Wusste ich bisher nicht, dass man die Viecher zur Vorsicht erziehen kann, wenn man konsequent den Anfängen wehrt. Wobei ich nicht sicher wäre, ob das auch in unserer Gegend klappen würde; die Bestände sind derart hoch, dass die Tiere unter enormem Futtersuchstress stehen - und lehmige Gartenböden haben ja enorm viel Nahrung zu bieten.

Lehmboden lässt sich übrigens normalerweise recht lange beackern, wenn er sich im Frühling mit der gebührenden Regenmenge vollsaugen kann. Bloß wenn die ausbleibt, wird's unangenehm. Ja, und es geht am Jahresanfang später los als auf Sand, da hast du Recht, denn Lehm ist kalt.

@Cornelia: viel Erfolg!

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Lilo am 07. November 2005, 07:51:39
Um noch kurz die Methode mit den Baustahlmatten zu verdeutlichen, ein Bild:
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: SouthernBelle am 10. November 2005, 17:01:02
So lieber Helfer, gebastelt ist die Lanze aus einem kurzen Stueck 1/2 Zoll Gartenschlauch, einem 1m Alurohr mit 12 mm Durchmesser, 2 Rohrschellen, 1 Wasserschalter von Gardena.
Der Schlauch passt eng ueber das Rohr, die Schellen sollen ihn festhalten. Das gardenaTeil hat ja seine Patentbefestigung am Schlauch.
Morgen wirds getestet.
Ich versuch ein Photo von Werkzeug und Resultat.
Heute morgen wurde dann auch der Rest geliefert, ich hab dick verzinkte Metallstangen mit Profil, Durchbohrungen und Patentbefestigung gewaehlt (nicht lachen, aus dem Forstbedarf) .
Der Rest ist schon Arbeit genug...

Nach Fertigstellung mehr

Gruesse
Cornelia
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Lilo am 14. November 2005, 19:19:39
Ja, Cornelia, was ist?

Hat's geklappt - oder nicht?

Entschuldige die indiskrete Nachfrage, aber ich bin so neugierig. Gestern abend habe ich geguckt, heute in der Früh', jetzt und ich les' nix vom Wildzaun.

Hat GG gestreikt, war das Wetter unhold oder gab es böse Steine im Boden?

Bitte schreib' doch was.

LG Lilo
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Silene am 14. November 2005, 19:47:57
Mich würde das Ergebnis auch interessieren, Cornelia.
Besonders die..
Zitat
Patentbefestigung ....(aus dem Forstbedarf)
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: SouthernBelle am 15. November 2005, 18:26:51
Es dauert einfach laenger als gedacht!!
Das Wetter hat bis heute gehalten, wenn auch etwas Spruehregen heute morgen nicht so toll war.
Gedauert hat
- das Roden diverser Buesche, das Absaegen diverser dicker Aeste im Zaunverlauf
- das Einschlaemmen und Einschlagen der 25 Pfaehle; zwei davon mussten im Wurzelbereich von grossen alten Eschen stehen, das war Oberaction, zwei davon hatten die beliebten Ziegelsteine tief unten im Loch. Die Lanze hat sich super bewaehrt, ohne die haette ich mittags weinend das Werkzeug weggeschmissen (mein Helfer ist haerter im nehmen). Wir haben heute um die Wette gestochert.
- ein oberer Draht ist eingezogen, morgen wird das Gitter anmontiert.
- leider fehlen noch Kleinteile fuer die Befestigung der Querstreben- so koennen wir das noch nicht richtig festknallen.

Ich vergessen nicht, Bilder einzustellen!

ziemlich erledigte Gruesse
Cornelia

PS der GG ist wohlweisslich in Australien.

PPS die Z-Profil-Stahlpfähle 2.300mm sind von der Firma Grube, www.grube.de, auch auf der Seite zu besichtigen, wenn man das richtige Wort in die Suche eingibt, Bestellnummer 73-262 ??? gibts da wirklich ein Bild? ich hab den Katalog
Es stehen in 10 cm Abstaenden so Nibbel vor, in die der Draht eingehaengt wird, abwechselnd von oben und unten.
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: hase1.6 am 15. November 2005, 19:20:50
Pfostenlöcher spülen, schon tolle Idee, ich beneide euch um den Untergrund, der das mitmacht. Bei mir kommt nach 30 cm Schiefer >:(.
Die 450 Meter Wildzaun bei mir verlangten schon nach etwas größeren Abständen, so 7-8 Meter werden es schon sein, oberer Draht ist trotzdem noch fast gerade. Abwechselnd steht immer ein Kiefern- oder Fichtenpfahl (günstig) und ein Metallrohr -20 mm Durchmesser, 3 mm Wandstärke , verzinkt, 2 Meter lang, sorgt für dauernde Stabilität-. Hatte ihn auch noch 15 cm tief eingegraben, das kann man sich sparen. Seht jetzt 12 Jahre, die Holzpfosten habe ich jetzt bis auf 2-3 alle nach und nach ersetzten müssen. Ich setze inzwischen auf lebende Pfosten. Eschen direkt an den Zaun gepflanzt tragen diesen etwa ab dem 5. Jahr. Zuerst nur anbinden, wächst sonst zu schnell ein, es sei denn, das wäre gewünscht.
Thema: Loch machen. Die Eisenstangen bekommt ein Mannsbild spielend mit einem 5 (besser 7,5) Kg-Hammer in die Erde. Wenn die Erde für die Holzpfosten sehr fest oder zu trocken ist, mache ich erst ein kleines Loch mit der Brechstange, 1-3 Mal mit Wasser füllen, einziehen lassen, so daß der Boden direkt ums Loch weich wird, dann flutscht der Pfahl wie geschmiert. Wenn noch Wasser im Loch steht, bitte hinterher für Duschgelegenheit sorgen.
 ;D Aber bitte nicht nur deswegen duschen ;D
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Irisfool am 15. November 2005, 19:29:09
Wenn man das kurz vor Weihnachten macht geht das Duschen dann in einem und man hat Ruhe bis Ostern..... :-X :-X :-X
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Lilo am 16. November 2005, 10:10:24
Hallo Cornelia,

du hast mein Mitgefühl. Es tut mir leid, dass ich dich nicht darauf aufmerksam gemacht habe, dass die Vorbereitungen oft mühsamer sind als das Zaunziehen selbst. Aber da es vowärtsgeht, beneide ich dich, um das Glücksgefühl, das sich nach erfolgreiche, Abschluss der Arbeiten einstellen wird.
Danke für den Link.

LG Lilo
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: SouthernBelle am 17. November 2005, 13:07:27
So, nun sind wir fertig, dh gestern mit dem letzten Licht waren wir fertig bis aufs Spannen- die Teile fehlen immer noch.
Photos von heute morgen, leider kam ein Schauer, als ich den Zaun aufgenommen habe. Aber man sieht, wo er langgeht, wenn auch nicht die volle Laenge...
Man beachte die Gebrauchsspuren an der Lanze, wellt sie sich nicht allerliebst?



Giesslanze_komplett.jpg



Giesslanze_Konstruktion.jpg



Zaun_rechtsrum.jpg



Zaun_linksrum.jpg



Es reicht fuers erste!
Froh und erleichtert
Cornelia

PS @hase1.6 Du bist herzlich eingeladen, mit dem vorhandenen 5kg Hammer so eine Stange "spielend" einzukloppen, dh ich moechte sehen, wie Du unglaeubig guckst, wenn es einfach nicht weitergeht. Ich bin nicht soo stark, mein 2mMann-Helfer aber um so mehr..Natuerlich muss der Test auch am rutschigen Steilhang mit ausgewachsenen Eschen rundherum stattfinden.
PPS die Pfaehel mit den Einhaengnippeln haben sich bewaehrt, mit Holzpfaehlen und Krampen haette das ganze noch viel laenger gedauert.
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: hase1.6 am 17. November 2005, 16:54:42
@Cornelia Wesermarsh
Zitat
Du bist herzlich eingeladen
Wie unvorsichtig von mir, nicht nach den Randbedingungen gefragt zu haben. Bisher war ich davon ausgegangen, dass es hier bei der Diskussion nur um den technischen Wert der Darbietung ginge, sozusagen die A-Note. Von Haltungsnoten war bisher nie die Rede, dazu fehlt einfach auch aussagekräftiges Bildmaterial. Grundsätzlich gilt aber, es ist besser, man läßt den Pfahl reinschlagen anstatt sich selbst zu quälen. Da bist Du aber bestens versorgt, wie du schreibst.
Trotzdem, vielen Dank für die Einladung ;)
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Lilo am 17. November 2005, 17:58:58
Applaus, Applaus, Applaus,

für Cornelia und ihren starken Helfer.

Der Zaun sieht gut aus. :D
Wie schön gleich mäßig ihr die Pfähle gesetzt habt. Jetzt noch spannen, dann ist der Zaun perfekt. Aber das darf dann GG machen, oder? ;)

LG Lilo
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: SabineN. am 18. November 2005, 10:29:59
hase , das Einschlagen des Pfahles gehört doch auch zu den "technischen Werten" , oder ?
Ich bin stolz auf Euch

 (http://www.cosgan.de/images/smilie/liebe/n020.gif) ,

zumal ein Teil von mir ja auch beteiligt war ...

Aus Aukrug grüsst Euch etwas verfroren die Sabine
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Ingeborg am 18. November 2005, 12:21:34
Respekt Cornelia!

ich bin immer wieder begeistert was so alles möglich ist. So eine Gieslanze z.B. - so einfach aber genial.

Grüßle Ingeborg
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Wolfgang am 18. November 2005, 12:58:58
Glückwunsch auch von mir.
Und ein später Nachtrag: Die ersten Zaunpfähle, die ich mit gesetzt habe, waren abgelängte Wasserrohre. Oben kam zur Abdichtung ein Klecks Zement drauf, und da hinein eine Schraube, an der sich später ein Draht befestigen ließ. Heute würde ich die Rohe verzinken lassen; damals war es zu teuer. Trotzdem halten sie bis heute einige Jahrzehnte.
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: Querkopf am 18. November 2005, 20:43:18
Hallo, Cornelia,

Chapeau, das sieht hervorragend aus! Und das auf solch einem Extrem-Gelände... Ich glaube nicht, dass ich mich da mit nix als einer Gießlanze bewaffnet ;) an die Arbeit getraut hätte. Ich hätte vermutlich den kompletten benachbarten Landhandel rebellisch gemacht, um Erdbohrer und Handramme (weiter über "Festzaunartikel", dort Seite 4) aufzutreiben, sicherheitshalber ;D...

@hase:
...Die Eisenstangen bekommt ein Mannsbild spielend mit einem 5 (besser 7,5) Kg-Hammer in die Erde. ...
Hm – "spielend"? Jedenfalls abhängig von der Leibeslänge: Bei meinen 2,5-Meter-Holzpfählen oder Cornelias 2,3-Meter-Metallpfosten müssten selbst lange Kerls den Hammer anfangs über Kopf schwingen. Heißt was bei 5 Kilo Hammergewicht. Nie im Leben zu machen für ein kurzschmal gewachsenes Weibsbild ;) wie z. B. mich. Bei den Baumpfählen, die jetzt Ramblerrosen in Baumkronen lenken, hatte ich schon mit einem 1,5-Kilo-Hammer (Schwereres ist nicht im Haus) meine liebe Not, musste z. T. auf die Leiter - aber in Cornelias Gelände wär's wohl kaum möglich, mit Leitern zu hantieren...

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: SouthernBelle am 21. November 2005, 12:14:50
Och, Querkopf, wir haben eine Probespuehlung gemacht und fuer den Notfall die Adresse des Erdbohrerverleihs griffbereit. Aber die Bohrer haben auch einen langen Hebelarm, der freies Gelaende unten verlangt.
Ueber den Kopf schwingen von der Leiter- ja das war kritisch. Irgendein Arbeitsschutz haette uns nicht hantieren sehen duerfen, so auf angelehnter oder in den Hang gerammter Leiter. Dank der Giesslanzentechnik konnten wir die ersten Dezimeter mit der Affentechnik ( mit vollem Gewicht anhaengen) reinrammen, danach kam der lange Helfer eben ohne Leiter aus.

Danke fuer das viele Lob!
Cornelia
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: farn am 30. November 2005, 21:11:55
Zur Höhe der Zäune:

Für Rehe reichen 1,50m gut..... mfg

uih amur - da muss ich aber aufs heftigste widersprechen. ich weiss es LEIDER aus eigener erfahrung!! :( die viecher hüpfen über 1,60m aus dem stand ohne anlauf!!! hab es wirklich schon mehrfach in meinem garten "bewundern" können.
Titel: Re:Wildzaun- woran befestigen?
Beitrag von: farn am 30. November 2005, 21:17:24
Glückwunsch auch von mir.
Und ein später Nachtrag: Die ersten Zaunpfähle, die ich mit gesetzt habe, waren abgelängte Wasserrohre. Oben kam zur Abdichtung ein Klecks Zement drauf, und da hinein eine Schraube, an der sich später ein Draht befestigen ließ. Heute würde ich die Rohe verzinken lassen; damals war es zu teuer. Trotzdem halten sie bis heute einige Jahrzehnte.

guuute idee! wir haben einen wildzaun, der an einer stelle allerdings deutlich höher sein müsste, da der nachbar seinen luxus-parkplatz fast 1m über unserem gartenniveau hat. das ist die reinste sprungschanze für die "scheuen waldtiere" (HAHAHA!!). genau so eine konstruktion, wie du sie beschreibst, wäre dort angemessen. ich geb´s gleich an gg weiter.