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Garten- und Umwelt => Quer durch den Garten => Thema gestartet von: MarkusG am 01. Januar 2019, 12:24:17

Titel: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: MarkusG am 01. Januar 2019, 12:24:17
Hallo Ihr Lieben,

zunächst wünsche ich Euch ein schönes und vor allem gesundes Jahr 2019!

Beim derzeitigen Staudenschnitt sind mir gewisse einjährige und mehrjährige Bodendecker auf den Staudenbeeten aufgefallen, bei denen ich mir unsicher bin, ob ich froh sein soll, dass sie derzeit den Boden bedecken und damit das Aufkommen schlimmerer Unkräuter verhindern oder ob ich dringend versuchen sollte, sie bis auf das letzte Fitzelchen zu entfernen.

Leider fehlt mir hierzu die Erfahrung langjähriger Staudenbeetpflege. Ich nenne mal ein paar Namen und bitte Euch um Eure Erfahrungen:

Ein zum Teil dichtes Geflecht bildet Gundermann. Soll ich froh sein, ihn zu haben oder erstickt er mir andere Stauden?

Persischer Ehrenpreis ist an manchen Stellen teppichartig. Gut oder schlecht?

Vogelmiere?

Außerdem habe ich in einem Halbschattenbeet die Walderdbeere. Ich finde ja toll, wie sehr sie den Boden abschließt, wo sie wächst, ist kaum Platz für Unkraut. Aber kann sie anderen Stauden gefährlich werden?

Ich danke Euch schon mal für Eure Ratschläge!

Markus
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: MarkusG am 01. Januar 2019, 12:33:33
Ich habe gerade gesehen, zum Thema "Gundermann" gab es schon mal einen Thread. Hier der Link dazu:

https://forum.garten-pur.de/index.php?topic=33270.0

Zusammengefasst wird in dem gelinkten Thread eher abgeraten, den Gundermann in Staudenbeeten wachsen zu lassen. Schade! Macht mir Arbeit, ihn zu entfernen und der bodendeckende Effekt ist weg.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Secret Garden am 01. Januar 2019, 12:42:20
Den Neujahrswünschen schließe ich mich an. :D
Sagen kann ich nur etwas zu den Walderdbeeren. Ich hatte irgendwann fünf Pflänzchen gesetzt und mich angesichts des Ausbreitungsdrangs erschrocken. Über die Jahre haben sich die Walderdbeeren vor allem in schattigen und halbschattigen Bereichen stark ausgebreitet, aber sie füllen nur vorhandene Lücken und überwuchern andere Stauden nicht. Nur wenn sie Wege und Plätze übernehmen wollen, werden sie gejätet.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: MarkusG am 01. Januar 2019, 12:45:35
Danke für Deine Einschätzung! Das würde eher für die Walderdbeere sprechen.  :D Aufpassen werde ich wohl an den Stellen, wo sie beispielsweise dem Phlox divaricata zu nahe kommt.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Hero49 am 01. Januar 2019, 12:50:16
Aus Staudenbeeten würde ich alle aufgeführten Pflanzen entfernen.
Ich mulche lieber mit feinem Holzhäcksel vom öffentlichen Häckselplatz oder alternativ mit Rindenhumus.
Als nicht wuchernden Bodendecker habe ich Heuchera Strawberry Swirls. Da kommt auch kein Unkraut durch und wenn die Pflanzen zu breit werden, schneide ich diese zurück und habe erstklassige Stecklinge.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Krokosmian am 01. Januar 2019, 12:53:15
Walderdbeeren nehme ich hier eher als Vagabund, weniger als echten Bodendecker wahr. Sie ist auf frisch aufgebrochenen oder mit Kompost versehenen Ecken plötzlich in Masse da, nach einer gewissen Zeit ist der vermeintlich dichte Teppich lückig und teils irgendwann auch wieder weg. Ältere/Überalterte veschwinden besonders gerne nach einem herberen (Kahl-)Frost. Ähnlich verhalten sich normale Duftveilchen, beiden ist hier ihr striktes Schattenbedürfnis abhanden gekommen...

Die Fragarien haben hier noch nichts so wirklich erwürgt, zumindest nichts Eingewachsenes. Bei zarteren Schätzen könnte das aber anders sein. Und eine echte Waldsituation habe ich zugebenermaßen auch nicht.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: MarkusG am 01. Januar 2019, 12:54:00
Aus Staudenbeeten würde ich alle aufgeführten Pflanzen entfernen.

Ich hatte es befürchtet, dass diese Antwort kommt!  :P ;D Also müsste ich nochmal ran an das Beet.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: MarkusG am 01. Januar 2019, 12:55:11
Danke, Krokosmian, die Walderdbeere darf bleiben!  ;)
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: enaira am 01. Januar 2019, 12:57:51
Aus Staudenbeeten würde ich alle aufgeführten Pflanzen entfernen.
Das dürfte bei Markus ein Ding der Unmöglichkeit sein...

Als nicht wuchernden Bodendecker habe ich Heuchera Strawberry Swirls. Da kommt auch kein Unkraut durch und wenn die Pflanzen zu breit werden, schneide ich diese zurück und habe erstklassige Stecklinge.
Die Erfahrung kann ich bestätigen, eine der dankbarsten Heuchera!

Der Ehrenpreis nervt mich auch ganz gewaltig. Allerdings mehr im "Rasen", weil er dort so flach und klein ist.
Ähnlich schlimm ist der dunkle Klee.
Der Kampf lässt sich wohl nicht gewinnen.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Krokosmian am 01. Januar 2019, 13:00:01
Walderdbeere darf bleiben!  ;)

Komm aber bloß nicht auf die Idee als Ergänzung Trugerdbeeren dazu zu pflanzen, die sind wirklich das Allerletzte :P
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Henki am 01. Januar 2019, 13:00:19
Einspruch. Gundermann, Walderdbeere und Waldsteinia sind hier unter den Unkräutern, die ich am meisten verfluche und schon lange versuche loszuwerden. Die Walderdbeere macht einen dichten Filz, wenn es ihr gefällt und hängt die Ableger auch sehr gern in andere Stauden. Wehret den Anfängen...

Vogelmiere finde ich vor allem optisch sehr lästig. Gut gefüttert kann sie schon dickere Polster bilden. Wenn die abgeblüht eintrocknen, bleibt ein gelbes Geflecht. Das sah im vergangenen Jahr auf einigen Baumscheiben recht unschön aus und musste händisch entfernt werden. Dann doch lieber gleich jäten.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: enaira am 01. Januar 2019, 13:06:51
Vogelmiere finde ich vor allem optisch sehr lästig. Gut gefüttert kann sie schon dickere Polster bilden.

Und kann dann gut verspeist werden!
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Alva am 01. Januar 2019, 13:12:09
Walderdbeeren dürfen hier überall wachsen. Wenn sich Ableger in Stauden verirren, leite ich sie um. Ältere Exemplare verschwinden schon mal über den Winter, das habe ich auch so beobachtet.

Gundelrebe habe ich bereits bereut, sie absichtlich ausgepflanzt zu haben.  ::) Sie lässt sich aber leicht im Zaum halten. Ok, ich habe leicht reden, mit meinen 100 m2. ;)
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: AndreasR am 01. Januar 2019, 13:19:33
Ich habe zwar noch keine besonders langjährige Erfahrung, aber nach meinen Beobachtungen gehört zumindest keine der genannten Pflanzen zu den gefürchteten unausrottbaren Unkräutern. Ehrenpreis und Vogelmiere sind wohl vor allem optisch lästig, stören aber nur in sehr niedrigen und kleinteiligen Pflanzungen. Jäten kann bisweilen etwas lästig sein, geht aber leicht von der Hand.

Gundermann blüht sehr hübsch, macht bei einigermaßen feuchtem Boden aber teils meterlange Ranken und kann dadurch störend sein, wenn er aus Platzmangel auch noch in die anderen Pflanzen hineinwächst. Zarte Stauden sind ihm womöglich nicht gewachsen. Walderdbeeren hingegen mag ich sehr, zwar können sie sich auch sehr stark ausbreiten, aber zumindest höhere Stauden sollten damit kein Problem haben. Als Bodendecker sind sie mir allemal lieber als jegliches Unkraut.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Alva am 01. Januar 2019, 13:24:20
Ja, die hübschen Blüten der Gundelrebe  :D - die haben mich auch verführt.

Vogelmiere habe ich fast erfolgreich ausgerottet. Ganz selten kommt noch was hoch. Erkenne ich im Keimblatt-Stadium  8)
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: MarkusG am 01. Januar 2019, 13:32:12
Ich sehe schon, worauf das hier hinausläuft! Dann trinke ich mal meine zweite Tasse Kaffee und mache mich wieder an die Arbeit...

Ich hatte mir etwas mehr "Entlastung" von Euch versprochen!  >:( ;D
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Henki am 01. Januar 2019, 13:34:56
Du darfst nicht vergessen, dass viele Erfahrungen aus normalgroßen Gärten nicht einfach auf große Pflanzungen übertragbar sind. Wenn du merken solltest, dass es doch keine gute Idee war, diese Vagabunden wachsen zu lassen, ist es schon beinahe zu spät für eine Bekämpfung im Bestand.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Jule69 am 01. Januar 2019, 13:37:32
Dem schließe ich mich an:
Die Walderdbeere macht einen dichten Filz, wenn es ihr gefällt und hängt die Ableger auch sehr gern in andere Stauden. Wehret den Anfängen...
Ich krieg sie kaum in den Griff....
MarkusG:
Entschuldige, dass ich nichts anderes sagen kann  ;D
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Nox am 01. Januar 2019, 13:41:09
Kommt sehr darauf an, um was für Stauden Markus diese Bodendecker hat !

Persischer Ehrenpreis sieht im Vorfrühlung so schön aus, wenn Krokusse und Narzissen daraus hervorblühen, dann ist er auch noch ganz flach und als eine der ersten Nektarquellen bestimmt auch bei Insekten beliebt. Ich sammle ihn nach dem Verblühen der Zwiebelpflanzen ein, ausrotten ist kein Thema.

Walderbeeren dränge ich immer wieder zurück, um niedrige Stauden kommen sie 'raus bei mir. Zwischen Panicum oder hohen Astern sehe ich sie eher entspannt.

Vogelmiere ist wirklich kein Hingucker. Wenn ich mir Zeit zum Sortieren nehme, kriegen sie die Hühner, ich versuche allerdings, sie schon früh loszuwerden, bevor sie sich aussät. Die Hühner haben auch so schon genug Grün.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Gartenplaner am 01. Januar 2019, 13:41:53
Bei den Walderdbeeren kann ich mich dem allgemeinen Tenor anschliessen, dass sie eigentlich recht verträgliche Bodendecker und Platzhalter sind, bei mir auf Lehm, auf sandigen Böden scheint das ja dann anders zu sein.
Ich hatte sie im Gehölzgarten als Bodendecker gepflanzt, wo sie sich auch erst massiv ausbreiteten, aber nie wirklich Gewolltes verdrängten, schlußendlich aber nun selber auf dem Rückzug aus dem tieferen Schatten sind.
Ich musste nur drauf achten, dass Hostas zügig höher als die Walderdbeeren wurden, im Walderdbeerteppich sah ich Schneckenfraßschäden oft nicht, am besten nur mittelhohe oder höhere Sorten nehmen, die recht schnell aus den 15-20cm Erdbeeren rauswachsen können.

Gundermann ist leider von selbst aus dem Rasenweg im Gehölzgarten eingewandert.
Entfernt bekomme ich ihn nicht mehr wirklich, allerdings scheint er mir bis jetzt auch nicht so massiv verdrängend zu wirken.
Was manchmal unschön ist, ist, dass er sich in andere Pflanzen hochranken kann, gerne in niedrige Gehölze, diese lianenartigen Geflechte rupfe ich im Frühjahr sobald sichtbar immer soweit es geht weg.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: micc am 01. Januar 2019, 13:44:17
Ich jäte die Erdbeere jedes Jahr kübelweise. Mich stört, dass sie freie Stellen schließt und damit Aussaaten anderer Pflanzen verhindert. Man könnte natürlich argumentieren, das ist Jacke wie Hose, welche Pflanzen letztlich in den Freiräumen wachsen. Aber Erdbeere allein ist ein wenig langweilig, ich mag die Vielfalt, auch hinsichtlich der Wechselwirkungen zwischen Tier- und Pflanzenwelt. Und Dynamik.

:)
Michael
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: MarkusG am 01. Januar 2019, 13:49:08
Also gut! Ich füge mich und breche in den Garten auf, um das besagte Zeug loszuwerden! ;)

Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Gartenplaner am 01. Januar 2019, 13:52:17
In einer Gehölzrand- oder Gehölzsituation klappte bei mir Selbstaussaat von Frühlingsblühern wie Anemone blanda, Hyacinthoides non-scripta, Cardamine bulbifera, Pulmonaria  und einigen anderen trotzdem ganz gut - im Frühjahr sind die Walderdbeeren erstmal recht kahl, das reicht anscheinend als Keimfenster.
Aber auch Cyclamen hederifolium-Sämlinge konnten sich behaupten.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Jule69 am 01. Januar 2019, 13:57:55
Du Armer...viel Spaß!
Was bin ich froh, dass es hier regnet...
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: micc am 01. Januar 2019, 14:27:15
In einer Gehölzrand- oder Gehölzsituation klappte bei mir Selbstaussaat von Frühlingsblühern wie Anemone blanda, Hyacinthoides non-scripta, Cardamine bulbifera, Pulmonaria  und einigen anderen trotzdem ganz gut - im Frühjahr sind die Walderdbeeren erstmal recht kahl, das reicht anscheinend als Keimfenster.
Aber auch Cyclamen hederifolium-Sämlinge konnte sich behaupten.

Pulmonaria kann auch die Pest sein. Als Bienenweide im Frühling allerdings ein Muss. Seltsamerweise wachsen Pulmonria fast nie an Stellen, wo Walderdbeeren wachsen und umgekehrt ist es ähnlich. Hyacinthoides ist da vielleicht noch unterdrückender und wächst überall. Benachteiligt sind kleine Farne und Primeln/Schlüsselblumen sowie kleine Doldenblütler und Einjährige/Hapaxanthe.

:)
Michael
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Gartenplaner am 01. Januar 2019, 14:36:02
...Seltsamerweise wachsen Pulmonria fast nie an Stellen, wo Walderdbeeren wachsen und umgekehrt ist es ähnlich. ... Benachteiligt sind kleine Farne ...
Interessant, bei mir schon - und die Pulmonarien-Sämlinge haben die Walderdbeeren verdrängt.
Und ja, kleine Farne sind zu langsam und niedrig für Walderdbeerennachbarschaft.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: micc am 01. Januar 2019, 14:43:17
Der Garten ist da wirklich zweigeteilt. Ich sehe zunächst einen Zusammenhang mit der Bodentemperatur. Pulmonaria wächst eher in den (winter-)kalten Bereichen, Fragaria in den frühzeitiger von der Sonne begünstigten Hälfte. Überall ist dieser nährstoffreiche Auenlehm mit Neigung zum hochsommerlichen Beton.

:)
Michael
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Dunkleborus am 01. Januar 2019, 14:44:21
Ob ein Kraut zum Un-wird, hängt mMn stark vom Boden ab. In Basel haben wir schweren, kalkigen Lehm, im Garten meiner Eltern in Dü ist leichter, eher saurer Sandboden. Der Unterschied in der Lästigkeit der Kräuter ist zum Teil beachtlich. Allgemein sind sie im Sandboden viel leichter zu jäten und krallen sich nicht so fest. Gundermann ist in Dü kein Problem, kriechender Hahnenfuss lässt sich mittels Rütteljäten wunderbar entfernen. Aber in Basel? Horror! Jedes einzelne Fitzelchen muss man abstechen. Walderdbeeren dito.
Pulmonaria sind in Basel übel, dort schneide ich die ganze Pflanze knapp vor Samenreife zurück.
In Dü ist dafür Meconoopsis cambrica sehr lästig, und das rechtzeitige Entfernen der Samenstände wird torpediert ("Der blüht dahinten so schön, und da hab ich gedacht..."). Und wer muss die Sämlinge dann unter Irisrhizomen rauspuhlen? Moi.  >:(
Veronica filiformis scheint andere Pflanzen zu unterdrücken, jedenfalls habe ich in Basel diesen Eindruck.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Secret Garden am 01. Januar 2019, 14:50:34
Es kommt auch darauf an, um was für Beete es sich handelt. Bei mir am Gehölzrand greife ich wenig ein, da dürfen die Walderdbeeren, Lungenkräuter, Farne, Brunneras, Primeln und ähnliches gerne gegen einander antreten. In einem durchkomponierten Beet mit wertvollen Kleinodien geht das natürlich nicht. :)
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Gartenplaner am 01. Januar 2019, 15:04:24
Ob ein Kraut zum Un-wird, hängt mMn stark vom Boden ab. ...
In Dü ist dafür Meconoopsis cambrica sehr lästig, ...
Ja, den Eindruck gewinne ich auch zunehmend.
Meconopsis cambrica hätt ich zu gerne in meinen Schattenbereichen, hab vor einigen Jahren sehr viel Samen geschenkt bekommen und passend verstreut, daraus sind vielleicht 6 Pflänzchen an verschiedenen Stellen hochgekommen, weitere Aussaat von da aus bisher null, auf meinem kalkhaltigen Lehm mag er nicht wirklich  :-\
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: maculatum am 01. Januar 2019, 15:32:32
Also gut! Ich füge mich und breche in den Garten auf, um das besagte Zeug loszuwerden! ;)

Nur nichts übereilen! Nach meiner Erfahrung als mehrjähriger Umgestalter und Pfleger eines privaten öffentlich zugänglichen Parks habe ich andere Erfahrungen gemacht. Ich hatte ähnlich wie du einige 100qm Staudenbeete angelegt, die dem mehr oder weniger kritischen Blick der Besucher standhalten mussten. Gleichzeitig stand der Focus zwangsweise auf dem Thema Arbeitsökonomie.

Klar können die genannten Wildarten schwache Zierstauden unansehnlich machen oder verdrängen. Starke Stauden können das übrigens auch (die schwachen verdrängen). Darum haben wir ja beim Einpflanzen schwache und starke Stauden räumlich getrennt untergebracht.

In mittel- bis hoch konkurrenzstarken höhengestaffelten Staudenpflanzungen, habe ich ab der zweiten Saison nur nach der Gerritsen-Methode "Gärtnern wie eine Kuh" gejätet: Nur das, was den Gesamteindruck auf den ersten (geschulten) Blick stört, wird abgerissen (nicht unbedingt ausgegraben!). Ich hatte alle genannten Wildarten und keine davon hat Probleme gemacht. Noch relativ am lästigsten war bei mir der Gundermann, der schiebt gerne mal einen Trieb in Kniehöhe über eine etwas kleinere Staude. Vogelmiere rupfe ich einmal im Frühjahr oberflächlich ab. Was nachkommt, verschwindet unter den kräftigen Stauden. Ein Aufwühlen des Bodens - womöglich noch mit Hacke - nützt der Vogelmiere mehr als es schadet. Ähnlich ist es beim einjährigen Ehrenpreis. Erdbeeren stören nur, was noch kleiner ist.

Wie gesagt, ich spreche nicht von konkurrenzschwachen Pflanzen wie Leberblümchen oder Teppichphlox.

Falls Dir das Risiko trotzdem zu groß ist, und du lieber alles gründlicher jäten möchtest, möchte ich dich trotzdem dazu ermutigen, das strenge Wildkrautmanagement wenigstens an einigen Stellen im halbschattigen Bereich bewusst zu lockern und deine eigenen Erfahrungen zu machen.

Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: pearl am 01. Januar 2019, 15:48:54

Ich hatte mir etwas mehr "Entlastung" von Euch versprochen!  >:( ;D

ganz entspannt! Ob Spontanvegetation aus heimischen Ruderalkräutern oder gekauften Stauden und Einjährigen besteht, ist einerlei, in jedem Fall muss man die Gesamtsituation betrachten. Das Konzept der Layer- oder Matrix-Pflanzung geht von Lebensgemeinschaften aus in denen die Beziehungen zwischen den einzelnen Exemplaren in einer Pflanzung das Pflegekonzept bestimmen.

Es gibt Pflanzen, die durch einen Gundermannteppich hindurchbrechen. Amsonia tabernaemontana subsp. salicifolia als ausgewachsenes Exemplar kommt unberührt drüber hinweg. Amsonia tabernaemontana subsp. tabernaemontana als Jungpflanze erliegt den Schnecken und bedarf eines Schonraums.

Der Gundermannteppich im Gehölzschatten über Cyclamen hederifolium ist ein Desaster. Letztes Jahr gewesen. Den Cyclamen hat es nichts gemacht, die sehen gerade sehr gut aus, mich hat das Laub von Glechoma hederacea zur Blütezeit der Cyclamen extrem gestört. Jetzt ist es eingezogen und der Waldboden war von schnell rottendem Kirschenlaub bedeckt.

Walderdbeeren wachsen überall auf den sonnigen Stellen am Hang zwischen Bart-Iris und Päonien. Eine perfekte Kombination.

Ich verwende indigene Spontanvegetation wie Stellaria holostea oder Galium mollugo als basic layer. Dort, wo die Farbe und der Habitus passt.

Der Garten entwickelt sich. Die Ruderalkräuter, die am Anfang auftreten und stören, sind später kein Problem mehr. Mit der Reife der Pflanzungen entsteht ein Gleichgewicht zwischen den Pflanzen und eine Gelassenheit des Gärtners.

Sinnvoll ist es in Bezug zur Pflege die Konkurrenztypen kennen zu lernen. Nicht den theoretischen Überbau, sondern aus Erfahrung lernen, welche Pflanzen sich unter welchen Bedingungen im eigenen Garten wie verhalten und welche Kombinationen und Ensembles gut zusammen gehen.

Der Winter ist tatsächlich eine ideale Zeit zum Jäten. Ich werde Hesperis matronalis subsp. candida und Helleborus foetidus an manchen Stellen raushauen müssen. Aber auch wieder viel Brombeeren roden und auf Ranunculus repens aufpassen. Im Winter nutzen beide die Zeit den Garten für sich zu gewinnen.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: pearl am 01. Januar 2019, 15:52:49
 :D das freut mich, dass maculatum sich auch hier reingehängt hat! Hallo maculatum!  :D


Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: MarkusG am 01. Januar 2019, 17:45:23
Ich habe den ganzen Nachmittag in dem unteren Beet (das mit den vielen Rheum tanguticum) Gundermann gejätet. Insofern kam der Aufruf zur Ruhe zu spät!  ;D Außerdem habe ich dabei kräftig den Boden rumgewühlt und damit die ideale Grundlage für Vogelmiere gelegt.  :P

Aber gleichzeitig habe ich zerhäckselte Kiefernzapfen und Kiefernnadeln überall verteilt, so dass kein nackter Boden zu sehen ist.

Das mit der Stellaria holostea finde ich interessant, zumal ich erst kürzlich diesen Gedanken hatte, sie als Unterpflanzung zu benutzen. Sie beginnt nämlich sich bei mir auszusäen.

Bei dem Labkraut muss ich mich erst einmal einlesen.

In der Präriepflanzung habe ich an einigen Stellen im Winter Phlox divaricata gepflanzt und hoffe, dass er sich dort gut ausbreiten kann.

Vielleicht sollten wir diesen Thread benutzen, um empfehlenswerte Unterpflanzungen zu sammeln. Oder gibt es einen solchen Thread bereits?
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: AndreasR am 01. Januar 2019, 17:54:36
Och, der Gundermann wächst schnell wieder nach. ;) Sternmiere finde ich auch sehr schön, ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, sie bei mir anzusiedeln, gerade am Gehölzrand sollte das doch passen.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: MarkusG am 01. Januar 2019, 18:17:13
Och, der Gundermann wächst schnell wieder nach. ;) Sternmiere finde ich auch sehr schön, ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, sie bei mir anzusiedeln, gerade am Gehölzrand sollte das doch passen.

Sollte ich es schaffen, die Sämlinge zu pikieren, kann ich Dir gerne welche geben.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: AndreasR am 01. Januar 2019, 18:31:35
Das wäre schön, allerdings muss ich in der besagten Ecke erst noch ein wenig "klar Schiff" machen, ansonsten ist's mit den zarten Pflänzchen ganz schnell aus...
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Floris am 01. Januar 2019, 19:32:09
... ansonsten ist's mit den zarten Pflänzchen ganz schnell aus...
denk' das mal nicht so leichtfertig!

Gundermann und Sternmiere habe ich mir beide schon vor geraumer Zeit (war ja mal eine Sammlung heimischer Schattenstauden) in den Garten geholt und sie gehören zum festen Inventar, sollen sie auch.
Wie schon mehrmals ausgeführt aber nicht in Kombination mit kleinwüchsigen Besonderheiten.
In den Bereichen mit den robusten, höherwüchsigen Arten gehören sie zum Unterwuchs, mit einer Eigenschaft, die ich durchaus als Vorteil betrachte: Es besteht nicht die Gefahr, dass ich sie aus Versehen wieder ausrotte.
Ich habe im Laufe des Jahres mehr als einen Pflegedurchgang im Garten, wodurch ich nie vor meterlangen Trieben stehe und sich keine Art des Unterwuchses so ausbreiten kann, dass sie die Nachbarn erstickt. Es kommen auch keine Schubkarrenladungen zusammen.
Im zeitigen Frühling, wenn ich die Zwiebelsachen freistelle, jäte ich beide Arten dort eher gründlich, wo ich sie nicht haben möchte. An anderer Stelle rupfe ich nach der Blüte von Gundermann und Sternmiere alles was mir von denen vor die Finger kommt. Sie stören dann nicht den Rest des Sommers, es bleibt aber so viel übrig, dass sie sich bis zum nächsten Frühjahr wieder etabliert haben und blühen. Diese Eigenschaft empfinde ich als sehr angenehm, ich kann recht grob vorgehen ohne mir Sorgen um ihren Fortbestand zu machen.

Walderdbeeren mag ich nur als reinen Bestand, es gefällt mir nicht, wenn sie sich in andere Stauden einmischen. Deshalb jäte ich immer wenn sich die Gelegenheit ergibt die erwachsenen Rosetten mitsamt ihrem Nachwuchs dort wo sie mir nicht gefallen, oft erst im Herbst beim ersten frühen Staudenrückschnitt. Das geht gut, finde ich auch nicht besonders lästig, da habe ich andere Kandidaten für.

Ich habe da noch einige weitere mehr oder weniger heimische Kräutlein die sich selbständig als Unterwuchs unter und zwischen den eigentlichen Gartenstauden herumtreiben. Ich finde, dass die absolut dazugehören, aber das ist mein persönliches Empfinden. Ich stelle aber fest, dass diese kleinen unscheinbaren Pflanzen für die Vielfalt an heimischen Gartenmitbewohnern (insbesondere denen mit mehr als vier Beinen) von Bedeutung sind. Aber sie stehen unter Beobachtung und solange ich das schaffe, betrachte ich sie nicht als Gefährdung.



Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Gartenplaner am 01. Januar 2019, 19:40:22
...
Ich habe da noch einige weitere mehr oder weniger heimische Kräutlein die sich selbständig als Unterwuchs unter und zwischen den eigentlichen Gartenstauden herumtreiben. Ich finde, dass die absolut dazugehören, aber das ist mein persönliches Empfinden. Ich stelle aber fest, dass diese kleinen unscheinbaren Pflanzen für die Vielfalt an heimischen Gartenmitbewohnern (insbesondere denen mit mehr als vier Beinen) von Bedeutung sind. Aber sie stehen unter Beobachtung und solange ich das schaffe, betrachte ich sie nicht als Gefährdung.
Verräts du uns, welche Arten das sind?
Würde mich sehr interessieren  :)
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: MarkusG am 01. Januar 2019, 19:44:10
Zitat
Verräts du uns, welche Arten das sind?
Würde mich sehr interessieren 

Mich auch!  :)
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Floris am 01. Januar 2019, 21:32:14
Die üblichen Verdächtigen halt, all das worüber üblicherweise geschimpft wird: Waldmeister, Scharbockskraut, Ruprechtskraut, Bärlauch, Pfennigkraut , Schöllkraut, Orangerotes Habichtskraut. Die fühlen sich in meinem Garten wohl und ich schaffe, es sie in Schach zu halten ohne dass es mir lästig wird.
Außer der normalen Walderdbeere habe ich noch eine hellfrüchtige und eine immerblühende, außerdem eine die sehr kompakt ohne lange Ausläufer wächst, von der ich aber die Art nicht kenne, möglicherweise ist das auch ein Fingerkraut?
Etwas zahmer sind Günsel, Sauerklee, Duftveilchen gelbweißer Lerchensporn, Zimbelkraut und die Waldsanikel, an trockeneren Stellen Waldziest, Pipinelle und Mittlerer Wegerich.
Sehr nett finde ich auch den Gifthahnenfuß, der sich jährlich neu aussät.
Ansonsten sind die Selbstaussaaten eher gering, ich habe schon Mühe, meine Zweijährigen regelmäßig zu erneuern. Vogelmiere und Ehrenpreis entwickeln sich nicht, möglicherweise ist das allgemeine Nährstoffniveau zu niedrig oder die sommerliche Beschattung zu hoch. Ich denke diese Arten könnten im Staudengarten ein vorübergehendes Problem der Neuanlagen sein. Ist ja mit ein Grund dafür, mit Bodendeckern zu arbeiten und damit auf Bodenbewegung zu verzichten.


 
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Gartenplaner am 01. Januar 2019, 22:03:45
Stimmt, Waldmeister...Scharbockskraut hab ich (noch) nicht in Beeten, mit weißem Ruprechtskraut und Sauerklee experimentier ich grad...
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: AndreasR am 01. Januar 2019, 22:09:03
Scharbockskraut, Schöllkraut, Habichtskraut, Duftveilchen und Günsel kommen hier auch in moderaten Mengen vor und dürfen bleiben. Ruprechtskraut ist bei mir allerdings eine ziemliche Pest, das samt sich hundertfach überall aus und darf höchstens in ganz wilden Ecken bleiben, denn es blüht zugegebenermaßen ja recht hübsch. Ich würde es in die gleiche Kategorie wie Gundermann oder kriechendes Fingerkraut einordnen.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: neo am 01. Januar 2019, 22:18:22
Weil Floris das Duftveilchen erwähnte, das Hundsveilchen empfinde ich auch als angenehm und auch hübsch in der Blüte. Normalerweise ein Mal durchgerupft nach der Blüte und gut ist.
Es hat seit vielen Jahren seine zwei Stellen wo es kommt. Auch andere halten sich an ihre Reviere ( z.B. Waldmeister, Walderdbeere), so ist auch ganz gut mit ihnen umgehen. Ausser das Scharbockskraut, bei dem werde ich auch regelmässig zur weidenden Kuh. ;)
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Gartenplaner am 01. Januar 2019, 22:28:33
Bei mir ist Ruprechtskraut wesentlich moderater als Gundermann und die rosa Form finde ich farblich, nunja...wohingegen das Laub eigentlich das Schöne ist.
Die weißblühende Form finde ich sehr nett und versuche sie zu fördern, indem ich rosa rausreiße und weiß stehen und aussamen lasse.
Wobei ich Ruprechtskraut nicht wirklich als richtigen Bodendecker ansehen würde, eher als Füller - sie suchen sich offene, leere Stellen.
Bei mir scheint sich Asarum europaeum zu einem wüchsigen Bodendecker zu mausern, aus dem höhere Stauden problemlos herausschauen könnten, 3 gepflanzte Exemplare sind in 5-6 Jahren breite Flatschen geworden und versamen sich seit 2-3 Jahren eifrig.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Wurzelpit am 02. Januar 2019, 06:04:48
Stimmt, Waldmeister...Scharbockskraut hab ich (noch) nicht in Beeten, mit weißem Ruprechtskraut und Sauerklee experimentier ich grad...

Wenn du mit dem Sauerklee den Klee mit den kleinen gelben Blüten und bräunlichen Blättern meinst, würde ich das Experimentieren einstellen. Der ist die reinste Plage, taucht an den unmöglichsten Stellen auf und ist nicht mehr in den Griff zu bekommen.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Wurzelpit am 02. Januar 2019, 06:08:42
Bei mir hat sich Bergbohnenkraut als dichter Bodendecker in einem sonnigen und trockenen Beet bis jetzt ganz gut bewährt. An der Stelle, an der es steht, kommen keine anderen Unkräuter auf. Das Bergbohnenkraut wächst verdammt schnell, breitet sich aber nur an seinem Platz aus. Wenn's dort stört, kann man es auch wieder gut entfernen.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Floris am 02. Januar 2019, 07:12:17
Ich meine den Waldsauerklee (weißblühend), nicht den Hornsauerklee (gelbblühend)
Hornsauerklee hatte ich mal an einer Stelle die ich als geeignet ansah (sonnig, durchlässig), der ist im nächsten Jahr aber nicht wiedergekommen.
Beim Nachbarn hat er eine mit Mulchvlies und Rindenmulch bedeckte Fläche vorm Haus vollständig erobert, sieht hübsch aus.

Asarum europaeum will bei mir ein wenig gepäppelt werden, wohl zu trocken, auch in normalen Sommern. Deshalb zähle ich es nicht zu den "Sowieso da" Pflanzen sondern zu denen die betreut werden wollen. Soll er sich ausbreiten, muss ich gezielt (vegetativ) nachhelfen.

Kennt das jemand: ein Kräutlein mit schuppigen Trieben bzw ganz kleinen Blättchen, ganz flach niederliegend, sich nach den Seiten ausbreitend, wie ein plattgetretener Farn? Wächst in Steinritzen und Splittflächen und inzwischen auch am Rand von Pflanzflächen zu den Wegen hin?
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Krokosmian am 02. Januar 2019, 07:18:49
Herniaria?
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Floris am 02. Januar 2019, 07:20:31
paßt  :D

ich seh' gerade, das kann man auch kaufen ...
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Krokosmian am 02. Januar 2019, 07:39:58
Manche Friedhofs-/Landschaftsgärtner fahren richtiggehend drauf ab. Laut "Freilandschmuckstaude" gibt es unterschiedlich Ausdauernde.
Hier wächst Herniaria im Pflaster, anfangs hab ich es im Affekt rausgekratzt, was aber eh nicht von Dauer war. Deswegen lasse ich es jetzt, passt da auch hin.

Edit: als Sorte findet man `Serpyllifolia´, was ich bisher unter dem Namen gesehen habe sah genauso wie die Normalen aus und hat sich ebenso versamt.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: MarkusG am 02. Januar 2019, 07:42:17
Danke für die Schilderung Eurer interessanten Erfahrungen.

Für die schattigeren Partien (zumindest steht es bei mir da) hätte ich noch Montia sibirica zu empfehlen. Es hat einige Zeit gedauert, bis es sich etabliert hat. Jetzt habe ich den Eindruck, dass es sich kräftig aussät und sich jede Lücke sucht, ohne andere Pflanzen überwachsen zu können.

In einem anderen Beet probiere ich gerade Geranium pyrenaicum "Bill Wallis" aus. Letztes Jahr gefielen mir die sehr dunkelblau-lila Blüten, die zwar klein, dafür aber in großen Mengen über einen langen Zeitraum kommen. Auch diese Pflanze sät sich eifrig aus. Sie ist aber bislang leicht zu entfernen und schließt ebenfalls den Boden ab.

Ich muss mal gucken gehen, was ich noch so habe.

Markus
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Alva am 02. Januar 2019, 10:16:30
Letztes Jahr habe ich 2m2 Waldmeister gerodet, weil er die Viola odorata überwuchert hatte. Ging zum Glück ganz einfach.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Gartenplaner am 02. Januar 2019, 10:22:42
Stimmt, Waldmeister...Scharbockskraut hab ich (noch) nicht in Beeten, mit weißem Ruprechtskraut und Sauerklee experimentier ich grad...

Wenn du mit dem Sauerklee den Klee mit den kleinen gelben Blüten und bräunlichen Blättern meinst, würde ich das Experimentieren einstellen. ...
Nee, ich meine auch den einheimischen Waldsauerklee, Oxalis acetosella.
Und ja, Waldmeister geht nur unter höheren, kräftigeren Stauden, die es schaffen, ihn zu überwachsen.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: micc am 02. Januar 2019, 18:39:00
Der heimische Waldmeister ist fast zahm, jedenfalls verglichen mit Asperula taurina. Stellaria ist wunderbar, aber nach der Blüte bald kaum noch von oberirdisch kriechenden Gräsern zu unterscheiden. Günsel - auch ein Liebling von mir mit seinen blauen Pagodentürmchen in der Wiese.

Mein Hauptfeind ist derzeit Vinca major, das Immergrün. Das steht unwiderruflich zwischen den Wurzeln der Ligusterhecke, zwischen Rosen und Lavendel, unterdrückt alles, einschließlich Santolina durch den hohen und bogenförmigen Wuchs. Waldsteinia ist aber auch nicht übel..... ;D

:)
Michael
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: pearl am 02. Januar 2019, 22:07:08
"blaue Pagodentürmchen" sind allerliebst! Ich schätze inzwischen nur noch die Exemplare, die von selber gewachsen sind. Die sind immer an der richtigen Stelle zur Stelle.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: oile am 02. Januar 2019, 22:25:56
Asperula taurina ist ein richtiges Teufelszeug. Es überrollt einfach alles. Günsel in der Wiese:klasse! Im Staudenbeet muss er sehr genau beobachtet werden.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Kasbek am 04. Januar 2019, 12:48:57
Beim derzeitigen Staudenschnitt sind mir gewisse einjährige und mehrjährige Bodendecker auf den Staudenbeeten aufgefallen, bei denen ich mir unsicher bin, ob ich froh sein soll, dass sie derzeit den Boden bedecken und damit das Aufkommen schlimmerer Unkräuter verhindern oder ob ich dringend versuchen sollte, sie bis auf das letzte Fitzelchen zu entfernen.

Leider fehlt mir hierzu die Erfahrung langjähriger Staudenbeetpflege. Ich nenne mal ein paar Namen und bitte Euch um Eure Erfahrungen:

Ein zum Teil dichtes Geflecht bildet Gundermann. Soll ich froh sein, ihn zu haben oder erstickt er mir andere Stauden?

Persischer Ehrenpreis ist an manchen Stellen teppichartig. Gut oder schlecht?

Vogelmiere?

Außerdem habe ich in einem Halbschattenbeet die Walderdbeere. Ich finde ja toll, wie sehr sie den Boden abschließt, wo sie wächst, ist kaum Platz für Unkraut. Aber kann sie anderen Stauden gefährlich werden?

Daß alle vier in gewissen Situatonen Überwucherungspotential haben können, ist ja nun schon herausgearbeitet worden. Trotzdem gilt es noch einen markanten Unterschied zu bedenken: Gundermann, Persischer Ehrenpreis und Walderdbeere vermehren sich bei mir fast ausschließlich vegetativ und sind zudem auch in meinem relativ schweren Boden relativ leicht jätbar – sie wurzeln nicht allzutief, und wenn man nicht gerade komplette Wurzelstöcke drinläßt, sind sie nach dem Jäten an der Stelle vorläufig erstmal weg. Größere Mengen von Sämlingen habe ich da noch nie beobachtet. Vogelmiere dagegen ist eine üble Samenschleuder, die im Vergleich zu früher, wo sie von März bis November wuchs, mittlerweile noch eine Generation mehr schafft, da sie gefühlt von Januar bis Dezember wächst (also jetzt drei bis vier pro Jahr, wenn nicht noch mehr). Und da reicht schon eine zu jäten vergessene Generation aus, um die „Samenbank“ im Boden wieder für etliche Jahre aufzufüllen. Ich hab' nach dem Sommer 2018 diverse offene Stellen im Rasen – und neben der ähnlich übel samenschleudernden, aber wenigstens nur zwei Generationen im Jahr machenden Cardamine hirsuta ist Vogelmiere das Häufigste, was auf diesen Stellen hochkommt, auch wenn dort schon jahrelang zuvor keine mehr stand.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Krokosmian am 04. Januar 2019, 18:20:59
Hier verbreiten sich die Erdbeeren schon auf "beiden Wegen", durch Ranken und Sämlinge. Letztere aber dann doch vor allem auf frisch aufgebrochenen und/oder mit Kompost beschenktem Boden. Und ntl. ausreichend Feuchtigkeit zum Keimen. Dann gehts aber ratzfatz, vom Zweiblattstadium zum Dreiquadratmeterflecken (dramatisiert ;)). Gäbe es bei meiner immer reichlichen Lust zum Jäten (Ironie!) nicht immer wieder diese Bestands"zusammenbrüche", dann wäre der Hausgarten schon längst eine Erdbeerwiese. So aber kann ich mich an den Früchten freuen, welche von der Oma, die sie vor Jahrzehnten hier eingebracht hatte, immer "Erberla/Eberle" genannt wurden. Und tatsächliche anderes Krautzeugs wesentlich schlimmer finden!
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: pearl am 04. Januar 2019, 18:54:36
find ich total toll beim Jäten die kleinen Erdbeeren naschen. Meine Erdbeerpflanzen sind von meiner Mutter und ich schleppe sie von Balkon zur Terrasse zum 1. 2. und 3. Garten mit mir mit.
Titel: Re: bodendeckendes Allerlei - Fluch oder Segen?
Beitrag von: Krokosmian am 04. Januar 2019, 19:29:51
Da fällt mir Fragaria wasauchimmer `Pink Panda´ ein, auch so ein Strohfeuer. "Auf Arbeit" wurden mal ein paar Töpfchen gesetzt, die haben dann massig Ranken geschoben, zugemacht und irgendwann waren sie wieder weg. Sie hatte nie viele Früchte, die konnte man dann aber noch halbgrün essen und die haben wirklich gut geschmeckt! Zumindest mir ;D! Tiefer in der Farbe war dann `Lipstick´, da weiß aber nicht mehr, ob die überhaupt was angesetzt haben. Von beiden könnte hier irgendwo vielleicht sogar noch was rumwachsen.

Heutzutage gibts als rosa-/rotblühende Erbeeren auch irgendwelche Sämlinge, mit schöner Farbe, aber eklig sauren Früchten. Witzlos! Apropos, fast blüten- und damit fruchtlos ist Fragaria chiloense `Chaval´, extrem wüchsig und offensichtlich länger flächig bodendeckend. Vielleicht zuviel des Guten...