Melde mich zurück, leider immer noch mit Halsschmerzen.
Von euren Beiträgen kann man manches abgewinnen, ich finde, dass ihr das Thema etwas verkrampft angeht. Ein Kiesgarten ist für mich nichts anderes als ein nachempfundener Steppengarten, ob dieser jetzt künstlich abgemagert wurde, weil der vorhandene Boden zu fett ist oder die Gegebenheiten von Natur her passen. Ein Vlies hindert kein dauerhaftes Unkraut, durchzustoßen und alles andere zu verdrängen. Auch ein Kiesgarten bedarf einer gewissen Pflege, wie auch jedes Alpinum seine Pflege benötigt und hat nichts zu tun mit einer Beet-
bepflanzung oder einer Pflanzung nach Lebensgemeinschaften, wo sich die Stauden gegenseitig helfen und die Bodenkrume bedecken. Gegen einjähriges Flugunkraut hilft eben nur Zupfen, um so mehr, wenn Kies oder Splitt mit Feinanteil aufgetragen wurde. Aber ihr werdet euch wundern, wenn kein Kies aufgetragen würde!
Kiesgärten sind eigenartigerweise erst mit Beth Chatto in Mode gekommen, dabei sind sie schon viel älter, wie eingangs erwähnt.
Insofern pflichte ich Hortu in seinem letzten Beitrag bei, wenn er sagt, ein leidenschaftlicher Gärtner nimmt den Aufwand und die Kosten auf sich und schafft einen Kiesgarten im fruchtbaren Marschland. Warum denn nicht - wo wollen wir denn die ganzen Ysops und Gauras, Lavendel und Erodiums, Iris und Stipas, Geranium renardiis, Sedums und so fort, wo wollen wir sie denn stilgerecht kombinieren, wenn nicht in einem Kiesgarten? Im Botanischen Garten Zürich haben sie einen Wadi geschaffen, wo noch ganz andere Dinge stehen: Levisticum officinale unter Zypressen, garniert mit Asphodelus und Peucedanum. Das nenne ich Fernweh mit Tatendrang in den eigenen vier Hecken zu verbinden!! Ohne viel wenn und aber..