Ich war am Montag Kartoffeln zu einem der Kunden meines Vaters im Osten Münchens bringen und der am diesen Tag 89 Jahre alt gewordene Mann wollte mir seine Obstbäume zeigen, nachdem er meine zuvor auch gesehen hatte. Erstmal ging es um die Krankheitsidentifizierung von seinen Apfelbäumen, aber dann wurde ein richtiger Gartenrundgang daraus. Bis wir bei der Himbeerhecke ankamen, sah alles super aus. Doch dort lehrte mich das Schrecken. Es war ein Gewusel von kleinsten Fliegen um die Himbeeren und mir war sofort klar, dass das die Kirschessigfliege ist, als ich einige Tiere auf den Beeren sitzen sah und ich beim Nachschauen in einer Beere unzählige kleine Würmer sah. Reinster Matsch.
Ich machte ihn darauf aufmerksam, da er noch gar nichts davon wusste und er auch selbst nicht mehr so viel erntet durch das hohe Alter und die beschränkte Beweglichkeit, aber auch er war gleich schockiert. Ein Sohn von ihm kam zu uns und ich erzählte es ihm auch. Er wiederum erzählte es vorne den Gästen, die der Mann zu seinem Geburtstag hatte, und eine Bekannte berichtete, sie hätte neulich einen Bericht gelesen, dass Himbeeren gegen Krebs helfen, worauf sie eine Schüssel voll gepflückt und gegessen hatte. Na, das muss lecker gewesen sein!
Auch ein Obstbauer hier hat erste Schäden zu verbuchen und wird wohl bald seine Plantage in ganz feinmaschige Netze einhüllen.
Bei mir selbst hat es auch erste Himbeeren und Zwetschgen erwischt, jedoch nur vereinzelt.
Im Zuge der immer weiter anhaltenden Verbreitung der KEF werde ich wohl keine vier Süßkirschen zu unserem Feld pflanzen, sondern vier Äpfel/Birnen, das erscheint mir sinnvoller. Ich habe jetzt nur noch einen groß werdenden Süßkirschbaum zuhause, der Rest steht auf schwach wachsenden Unterlagen, die ich auch mit speziellen Schutznetzen eingehüllt werden können. Ursprünglich gab es diese bisher nur gegen Kirschfruchtfliege sowie Apfel- und Pflaumenwickler, aber nun wird die Maschenweite noch stärker reduziert, damit diese auch gegen die KEF schützen.