garten-pur
Garten- und Umwelt => Komposthaufen => Thema gestartet von: Treasure-Jo am 11. März 2010, 11:30:12
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Da streiten sich die Geister bei der Pflanzung von Gehölzen immer wieder:
Die einen sagen, Kompost (auch reifen?) auf keinen Fall untergraben oder mit in das Pflanzloch geben, die anderen sagen, unbedingt reichlich Kompost in das Pflanzloch mit einmischen:
Was denn nun? Erfahrungen, Meinungen, wissenschaftliche Erkenntnisse?
Gibt es unterschiede bei div. Gehölzen?
Danke.
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Und beide Gruppen sagen: Das hamma schon immer so gemacht.
Kompost ist auch nicht gleich Kompost. Bei vollreifem, ausreichend abgelagertem Kompost hätt ich wenig Bedenken, bei zu früh genommenem schon. Vorsichtige mischen ihn ein bißchen mit der lokalen Erde....
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Das Standardgegenargument ist ja, daß Untergraben zum einen nicht der natürlichen Bodenschichtung entspricht, also à priori da irgendwas nicht stimmen kann ;), und daß zu tief liegende organische Anteile schlecht verrotten könnten. Ich habe das bisher nicht hinterfragt, leuchtet mir aber spätestens, wenn ich meinen schweren Lehmboden auf den leichten Kompost schichte, auch irgendwie ein.
Ich hab mit Untergraben schlechte Erfahrungen gemacht - keine Ausfälle, aber doch Anwachsschwierigkeiten bei eigentlich robusten Gehölzen. Empflindliche Kandidaten könnten vermutlich sofort streiken, insofern gibts es sicher Unterschiede zwischen verschiedenen Gehölzen. Ich jedenfalls laß es bleiben und gebe göchstens eine dünne Schicht oben drauf.
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Da gehen die Ansichten in der Tat weit auseinander. Manche schwören darauf, dass „fremder“ Boden die Pflanzen störe und dass es bei Komposterde im Pflanzloch zu einem Blumentopfeffekt käme und die Wurzeln sich nicht ins weniger nahrhafte Umland begeben würden.
Wenn ich Bäume pflanze, und das mache ich seit fast 20 Jahren, gebe ich sehr reichlich nahrhaften (Torf-)Kompost ins Pflanzloch. Bei Herbstpflanzung habe ich selbst in der offenen Landschaft teilweise nur ein einziges Mal im Mai gegossen und die Bäume sind hervorragend angewachsen. Kompost kann einfach viel mehr Wasser speichern als unser anstehender Sand. Außerdem liefert Kompost Nahrung und zum Wurzelwachstum braucht ein Baum reichlich Nährstoffe. Ich habe noch keine negativen Erfahrungen mit Kompost im Pflanzloch gemacht, im Gegenteil.
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Ich bin für wenig Kompost, den man gut mit der ausgehobenen Erde vermischt, die man dann ins Pflanzloch zurückschüttet.
Danach eine dünne Lage Kompost auf die Wurzelscheibe geben.
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Nur reifer Kompost und den auf alle Fälle mit dem vorhandenen Boden mischen.
Halbreifer Kompost ohne mit dem Boden zu mischen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, das Dir die Pflanze vertrocknet.
Ich hatte im Herbst eine größere Pflanzaktion mit Pyracantha. Die waren in reinem Kompost getopft. Da half kein gießen, weil der boden nichts aufnahm. Jede Pflanze mußte ich einzeln tauchen und den Kompost von den Wurzeln grob entfernen.
Ich habe es lieber, wenn das Wurzelwachstum gefördert wird und das geschieht meiner Meinung nicht wenn ich im neuen Pflanzloch von vornheirein gleich alles biete.
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..Wenn ich Bäume pflanze, und das mache ich seit fast 20 Jahren, gebe ich sehr reichlich nahrhaften (Torf-)Kompost ins Pflanzloch. Bei Herbstpflanzung habe ich selbst in der offenen Landschaft teilweise nur ein einziges Mal im Mai gegossen und die Bäume sind hervorragend angewachsen. Kompost kann einfach viel mehr Wasser speichern als unser anstehender Sand. Außerdem liefert Kompost Nahrung und zum Wurzelwachstum braucht ein Baum reichlich Nährstoffe. Ich habe noch keine negativen Erfahrungen mit Kompost im Pflanzloch gemacht, im Gegenteil.
....ich glaube, dass die unterschiedlichen Auffasssungen, pro und contra Kompost, zum Teil (nicht nur!) auf nicht genauer Begriffsdefinition basieren:
Der Begriff "Kompost" wird nicht selten für zwei völlig unterschiedliche Substrate verwendet:
1. Kompost = (Kompost-)Torf = Torf
Selbst der Begriff Komposttorf ist nicht immer exakt definiert: Es gibt zum einen reine Torfsubstrate (enthält nahezu keine bakteriell abbaubare organische Bestandteile). Diese Torfsubstrate werden mit mineralischen Nährstoffen zum "Komposttorf" aufgewertet. Zum anderen gibt es wohl auch Mischungen von klassischem Kompost (aus kompostiertem pflanzlichen Material) und Torf. Diese Mischungen werden offenbar erfolgreich in der Staudenanzucht verwendet. Kompost in der Staudenanzucht
2. Kompost = kompostiertes, verottetes org. (pflanzliches) Material
Ein wesentlicher Unterschied von (Kompost-)Torf ohne abbaubare org. Betsandteile zu "echtem" Kompost:
Die org. Bestandteile im Kompost können durch Bakterien unter Sauerstoffverbrauch abbgebaut werden, und das kann zum Sauerstoffmangel im Boden führen; oder es bilden sich durch anaerobe Prozesse ("Faulprozesse") Stoffe, die den Pflanzen nicht schmecken.
Es ist nicht so einfach....?! ???
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Nur reifer Kompost und den auf alle Fälle mit dem vorhandenen Boden mischen.
Halbreifer Kompost ohne mit dem Boden zu mischen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, das Dir die Pflanze vertrocknet.
Ich hatte im Herbst eine größere Pflanzaktion mit Pyracantha. Die waren in reinem Kompost getopft. Da half kein gießen, weil der boden nichts aufnahm. Jede Pflanze mußte ich einzeln tauchen und den Kompost von den Wurzeln grob entfernen.
Ich habe es lieber, wenn das Wurzelwachstum gefördert wird und das geschieht meiner Meinung nicht wenn ich im neuen Pflanzloch von vornheirein gleich alles biete.
...ich glaube, das Substrat war kein Kompost (im engeren Sinne), sondern Torfsubstrat, was meinst Du?
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Es kommt halt sehr auf die Bodenstruktur an.
Bei mir herrscht schwerer lehm-/tonhaltiger Boden vor. Da ich nie genügend groben Sand zur Verfügung habe, bevorzuge ich halbgaren, groben Kompost. Solange man diesen nicht tiefer als 30 cm untergräbt (reicht bei den meisten Sträuchern und Baum-Babies) kann man ein anaerobe Situation ausschließen.
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Ich mische auch reifen Kompost ins Pflanzloch, zusammen mit Lehm- und Gartenerde - Humus.
Denn von dort wo die Gehölze herkommen, bringen sie ja auch irgendeine andere Erde an den Wurzeln mit.
Also eine Eingewöhnungs- und Anpassungsphase gibt es auf jeden Fall.
Zuunterst kommt etwas Grasnarbe umgekehrt, darauf Hornspäne, dann die Erdmischung, danach das Gehölz. Etwas Kompost oben drauf, zudem decke ich es zum Schluss mit einer 2 bis 3 cm Mulchschicht ab.
Ich rechne meistens mit einer Einwachszeit bis zu drei Jahren. Klar einige starten auch etwas früher durch.
Anmerkung:
Für mich war eigentlich klar, mit Kompost (reifen) meinte ich eigentlich Verrottetes das zu "schöner" Erde wurde.
(Torf verwende ich eigentlich gar nicht).
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Bei Containerpflanzen sollte man das Auflockern des Wurzelballens nicht vergessen.
Die W. haben sich daran gewöhnt, quasi im Kreis zu wachsen. Es dauert erstaunlich lange bis sie merken, dass es auch noch in anderen Richtungen möglich ist (fast wie bei den Menschen!).
Dieses anfängliche Unvermögen trägt trotz häufigem Gießen nicht selten zum Vertrocknen bei, da das Wasser von dem kompakten Wurzelballen nicht gehalten/aufgenommen werden kann.
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Ehrlich gesagt find ich die Verschiebung aus dem Arboretum hierher unpassend. Es geht sehr wohl in erster Linie um die Pflanzung von Bäumen und nicht um (die Zubereitung von) Kompost.
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Naja - ich habe auch etwas hin und her überlegt. Aber im Komposthaufen geht es ja nicht unbedingt nur um die Herstellung von Kompost, sondern auch um dessen Verwendung.
Und dieses sehr interessante Thema erstreckt sich doch nicht nur (für mein Gefühl) auf Gehölze. Wenn es die Mehrheit anders sieht, schiebe ich aber auch gerne wieder zurück.
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Mir hat ein Baumschuler den Tipp mit auf den Weg gegeben. Kompost ja, aber nicht unter die Wurzeln, sondern seitlich der Wurzeln mit der ausgehobenen Erde gemischt ins Pflanzloch. So könne der Kompost noch weiterausgasen ohne den Wurzelballen zu stören. Hat bestens funktioniert.
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Ich pflanze hier seit 5 Jahren Gehölze. Am Anfang notgedrungen ohne Kompost: Die Sträucher in fast reinen humusarmen Löss (wahrscheinlich Aushub der Nachbarn) wachsen sehr langsam und mickern teilweise noch heute.
Seit ich selber Kompost habe (aus Garten- und Küchenabfällen und Karnickelmist entstanden) gebe ich Gehölzen i.d.R. einen ganzen Eimer Kompost mit ins Pflanzloch (als Ersatz für Steine, Grasnarbe und Löss/schlechten Unterboden) gut gemischt mit dem Aushub und nicht zu tief (max ca 30 cm tief).
Rosen, Sträucher und Obstbäume gedeihen nahezu ohne Ausfälle (und v.a. auch die Nachbarpflanzen).
Nur Rote und Weiße Johannisbeeren gehen nach 1 - 2 Jahren aus bisher ungeklärten Gründen ein (Ausnahme ein Rotes J.-Hochstämmchen, dem geht es gut.)
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Mir hat ein Baumschuler den Tipp mit auf den Weg gegeben. Kompost ja, aber nicht unter die Wurzeln, sondern seitlich der Wurzeln mit der ausgehobenen Erde gemischt ins Pflanzloch. So könne der Kompost noch weiterausgasen ohne den Wurzelballen zu stören. Hat bestens funktioniert.
...das hört sich sehr plausibel an!
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Naja - ich habe auch etwas hin und her überlegt. Aber im Komposthaufen geht es ja nicht unbedingt nur um die Herstellung von Kompost, sondern auch um dessen Verwendung.
Und dieses sehr interessante Thema erstreckt sich doch nicht nur (für mein Gefühl) auf Gehölze. Wenn es die Mehrheit anders sieht, schiebe ich aber auch gerne wieder zurück.
Kein Problem !
...zunächst dachte ich "nur" an Gehölzpflanzungen, deshalb hatte ich das Thema auch unter "Arberetum" gestartet, obwohl ich auch überlegt hatte es unter einem anderen Begriff zu listen. Ich finde beides ok. Das Thema hat über den Bezug zu Gehölzpflanzungen hinaus, noch andere Aspekte (siehe Staudenpflanzungen, Staudenanzuchtsubstrat usw.)
Gruß
Jo
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Bezug nehmend auf Eintrag # 6
Wozu wird jehrelang abgelagerter und zu Erde gewordener Kuhmist gerechnet?
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Hallo Wiesentheo !
Zu Kompost :D. Das ist eine gute Kompostqualität. Ich vermische Kompost auch mit der Pflanzerde und fülle damit das Loch zu und gebe oben drauf noch Hornspäne. Habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
lg elis
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Humusarmer Löss?
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Das ist gut.Bei mir kommt auch immer Kompost mit rein.Manchmal mache ich auch gar keine große Märde und es kommt eine Hand voll oder eine Schaufel rein und fertsch.Erde drüber und zu ist das Loch.
Bei Tomaten geht eine Hand voll Mist ins Loch.(ohne Gummihandschuhe).
Mache ich Anzuchtpflanzungen,wie z.B.Buchs,dann hebe ich einen Streifen aus,Komost rein Erde drüber,antreten und dann die Stecklinge rein.Klappte immer.Wenn ich die dann topfe nehme ich die Erde davon mit.
"Kompost ist gut,geht den Pflanzen ins Blut" ;D
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Humusarmer Löss?
Fahlgelbbrauner Löss liegt ist hier am ehemals beackerten Hang das "Ausgangsgestein" für eine Parabraunerde. Die Nachbarn unterhalb am Hangfuß haben meterdicke fette Schwarzerde. :P
Wir haben den Oberboden vor dem Hausbau abtragen und seiltich lagern lassen und den Lössaushub für viel Geld abtransportieren lassen. Letzteres haben sich unsere Nachbarn wohl gespart, weshalb entlang ihrer Grenze des Grundstücks Löss praktisch ohne Oberboden/Humus ansteht. >:(
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Kompost/Humus:
...was mich manchmal etwas verwirrt oder verwundert, ist der häufige Vorschlag, "Humus" mit der Pflanzerde zu mischen und als Pflanzsubstrat zu verwenden. Humus ist meines Erachtens definiert, als die gesamte "tote org. Substanz" im Boden. Vermutlich ist dann eigentlich von Kompost und nicht von Humus die Rede. Manchmal wird Humus fälschlicherweise auch im Sinne von Torf verwendet.
Sicher ist Kompost und auch Torf (beides totes org. Material) nach dem Einbringen in den Boden definitionsgemäß (Teil des) Humus.
Es herrscht bei diesen Themen bzw. begriffen eine wirklich grausliche Sprachverwirrung.
So einen Quatsch findet man (nur ;D) in anderen Foren:
"AW: wann Kompost einarbeiten?
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Ich bin absoluter NEULING, da ich gerade neu Gebaut habe.
Daher habe ich einen Landschaftsgärtner gefragt. Der rät zu Humus, nicht zu Kompost.
Na, wo soll da wohl der Unterschied sein?
Im Kompost ist eben alles drin. Den Humus, den er seit nun fast 20 Jahren einbaut, ist ausschließlich von einem Anbieter, an den er und andere Landschaftsgärtner ausschließlich nur Baumschnitt liefern. Kann also auch nichts anderes drin sein.
Fazit: Humus nur aus Baumschnitt ist besser als Kompost oder fertigem Humus im Plastiksack aus dem Handel."
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Hat zwar jetzt nichts mit Kompost zu tun, aber ganz verpönt sein soll laut Überlieferung: Schnee in die Pflanzgrube zu bringen!
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Humus
ist der gewachsene Gartenboden, oder die oberste Erdschicht, (variert zwischen 10 und 30 cm) oder der Teil in dem meine Gartenpflanzen stehen und wachsen, der sogenannte Mutterboden.
Nicht zu verwechseln mit Kompost.
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Humus ist die gesamte tote organische Substanz in einem Boden und Teil des Mutterbodens.
Kompost ist ein humusreiches Substrat, was bei gezielter Rotte organischen Materials entsteht.
Holzhäcksel aus Baumschnittarbeiten kann, wenn man ihn einige Zeit auf einem Haufen liegen lässt, zu humusreichem Kompost werden. Vorher ist's ein Haufen Holzhäcksel.
Gartenkompost hat meist größere Anteile nicht-organischer Materialien wie Sand, Ton oder Lehm. Diese hängen an den Wurzeln von Unkraut oder werden mit Laub zusammengeharkt.
Wenn ich Torfkompost in Pflanzlöcher gebe, ist das Kompost aus stark torfhaltigen Materialien - weggeworfene, getopfte Pflanzen.
Gärtnerische Erden sind dann noch etwas anderes und hoffentlich nicht nur Komposte aus der Müllentsorgung.
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Nur reifer Kompost und den auf alle Fälle mit dem vorhandenen Boden mischen.
Halbreifer Kompost ohne mit dem Boden zu mischen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, das Dir die Pflanze vertrocknet.
Ich hatte im Herbst eine größere Pflanzaktion mit Pyracantha. Die waren in reinem Kompost getopft. Da half kein gießen, weil der boden nichts aufnahm. Jede Pflanze mußte ich einzeln tauchen und den Kompost von den Wurzeln grob entfernen.
Ich habe es lieber, wenn das Wurzelwachstum gefördert wird und das geschieht meiner Meinung nicht wenn ich im neuen Pflanzloch von vornheirein gleich alles biete.
...ich glaube, das Substrat war kein Kompost (im engeren Sinne), sondern Torfsubstrat, was meinst Du?
Nein Jo,
ich hatte es auch reklamiert, um etwaigen Anwachsschwierigkeiten vorzubeugen und gegebenfalls Ersatz zu bekommen. Waren immerhin ca. 60 Pflanzen.
Er zeigte mir seinen selbsthergestellte 'Humus'. Die Verottung war auf einem Stand, wo man sämtliche Strünke zwar angerottet, aber noch nicht zersetzt waren.
Du mußt Dir das so vorstellen wie ganz kleines grobes Material mit ein klein wenig Lehmanteil. In diesem Zustand hält der Kompost kein Wasser und die Wurzeln haben praktisch keine Erde. Auch nimmt dieses poröse Material sehr schwer Wasser auf.
Für mich ist das, halbreifer Kompost. Den mit dem Aushub des Pflanzloches gemischt macht durchaus Sinn und lockert mitunter verdichteten Boden.
Nur pur eben nicht, aber es ist super zum mulchen.
Von all meinen im Herbst gepflanzten Pflanzen sehe diese übrigens am schlechtesten aus.
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Zählt da auch der sogenannte Klärschlamm zu Humus,oder zu Kompost?
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Danke Staudo,
war jetzt mal eine gute Zusammenfassung ;)
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Zählt da auch der sogenannte Klärschlamm zu Humus,oder zu Kompost?
Zu Kompost
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Weder - noch.
Ist bestenfalls ein Zusatzstoff.
Mit beiden Augen zugedrückt und äußerstem "Wohlwollen", könnte man das Zeug eventuell vielleicht unter Umständen gerade noch in Richtung "Kompost" schieben.... ::)
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Nee, das ist Klärschlamm. Klärschlamm kann kompostiert werden und hinterher ist es Kompost aus Klärschlamm. ::)
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Humus ist die gesamte tote organische Substanz in einem Boden und Teil des Mutterbodens.
Wenn man so liest "Humusarmer Boden"Folglich nährstoffreicher Boden..oder?
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Nein. ;)
Humusreicher Boden ist reich an toter organischer Substanz. Oft, aber nicht immer, ist er reich an Nährstoffen.
Wenn man Holzhäcksel kompostiert, bekommt man humusreichen Kompost, in dem es nicht so richtig wächst. Der Stickstoff fehlt.
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Ich seh halt hier immer die Klärschlammmieten. Und nach einem halben Jahr oder so, liegt da dunkelbraune duftende Erde.
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Dann ist es Kompost aus Klärschlamm. ;)
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Danke Staudo.Ich hab schon an mir gezweifelt,denn ich hab Mal gelernt,dassHumus reich an Nährstoffen ist.
Klärschlamm ist gut und nährrstoffreich.Ich denke da auch damals an unser Klärwerk,in dem auf den Zeug alles am beste wuchs.
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Klärschlamm ist nicht so ganz ohne Probleme. Er enthält einige Rückstände, die man wohl nicht so gerne im Garten hat (chemische z.B. und auch Medikamente). Das Ausbringen auf Felder ist schon ziemlich eingestellt worden. Statt dessen wird der Schlamm verbrannt.
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Danke Staudo.Ich hab schon an mir gezweifelt,denn ich hab Mal gelernt,dassHumus reich an Nährstoffen ist.
Klärschlamm ist gut und nährrstoffreich.Ich denke da auch damals an unser Klärwerk,in dem auf den Zeug alles am beste wuchs.
Klärschlamm ist zum größten Teil organisches Material, es enthält aber auch viele anorganische Anteile (z.B. Phosphate etc.). All das, was sich in einem Klärbecken absetzt. Vor einer möglichen Verwendung als Kompost muss Klärschlamm wie Gartenabfälle auch einem Rotteprozess unterzogen werden bzw. "kompostiert" werden. Klärschlamm ist sehr phosphat- und in der Regel auch stickstoffreich. Problematisch kann bei Klärschlämmen der Schwermetallgehalt sein (z.B. Blei, Kupfer, Zink, im schlimmsten Fall auch Quecksilber). Liegen die Schwermetalle unterhalb zugelassener Werte wird kompostierter "qualitätsgeprüfter" Klärschlamm z.B. als Düngestoff zum Teil immer noch in der Landwirtschaft eingesetzt.
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Bei meiner Frage nach der Verwendung von Kompost bei der Pflanzung von Gehölzen hatte ich zwei konkrete "Fälle" im Kopf, wo ich den Einsatz von Kompost für sinnvoll hielt:
In meinem Garten habe/hatte ich 3 Probleme:
1. sehr sandigen, humusarmen Boden
2. schlechtes Wasserhaltevermögen
3. schlechte Krümelstruktur.
Mit Kompost hoffte ich 3 Fliegen auf einmal zu erschlagen. Es scheint zu funktionieren. Ob es bei der Gehölzpflanzung wirklich hilft oder eher schadet, dessen bin ich mir aber noch nicht sicher. Eine Recherche im Netz hat ergeben, dass sehr oft das Mischen von Kompost mit Pflanzerde im Verhältnis von 1:5 bis 1:3 empfohlen wird. Das Einbringen von Kompost sollte aber nicht tiefer als 30cm erfolgen. Deckt sich das mit euren Erkenntnissen?
In einem anderen Garten habe ich sehr schweren Lehm-, fast schon Tonboden. Bekanntes Problem: Geringer Sauerstoffgehalt, da schlecht durchlüftet, sehr niedriger Humusanteil, fast ein Rohboden, Krümelstruktur nicht existent. Auch da hatte ich auf die heilsame Wirkung von Kompost in Kombination mit sehr reichlich Sand gehofft.
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Zumindest für Sandboden kann ich empfehlen reichlich Kompost in das Pflanzloch zu tun. Nachmessen, ob es nun bis 30 oder 60 cm Tiefe geht brauchst Du auch nicht.
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Zumindest für Sandboden kann ich empfehlen reichlich Kompost in das Pflanzloch zu tun. Nachmessen, ob es nun bis 30 oder 60 cm Tiefe geht brauchst Du auch nicht.
...das ist ein klares eindeutiges Pro. Danke, hilft mir sehr weiter.
Gruß
Jo
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Zählt da auch der sogenannte Klärschlamm zu Humus,oder zu Kompost?
Zu Kompost
Klärschlamm ist Klärschlamm und am ehesten als Sediment zu betrachten. Es gibt Klärschlammkompost, wenn der Schlamm mit großen Mengen an Holzhäcksel kompostiert wird. Das ist inzwischen in den meisten Gemeinden verboten und der Schlamm wird anderweitig entsorgt.
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Wikipedia schreibt:
"Man unterscheidet Rohschlamm und behandelten Klärschlamm. Rohschlamm fällt auf Kläranlagen als Primärschlamm in der mechanischen Reinigungsstufe oder als Überschussschlamm in der biologischen Stufe an. Überschussschlamm besteht überwiegend aus Mikroorganismen, wie etwa Protisten und Bakterien."
Prinzipiell ist Klärschlamm also nicht soooo negativ.
Bei halbwegs günstigem Ausgangsmaterial und entsprechender Aufarbeitung kann das Zeug verwendet werden.
Mir ist normaler Kompost lieber.....
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Ich bin für wenig Kompost, den man gut mit der ausgehobenen Erde vermischt, die man dann ins Pflanzloch zurückschüttet.
Danach eine dünne Lage Kompost auf die Wurzelscheibe geben.
Nur reifer Kompost und den auf alle Fälle mit dem vorhandenen Boden mischen.
Halbreifer Kompost ohne mit dem Boden zu mischen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, das Dir die Pflanze vertrocknet.
in der aktuellen GartenPraxis beschreibt Klaus Kaiser ein Problem, das bei verdichteten Böden auf Neubauflächen entsteht. Schüttet man auf den anstehenden bewachsenen Mutterboden dickere Schichten Boden, der die Gartenpflanzen aufnehmen soll, dann vertrocknen die Pflanzen.
Das ganze ist ein "Kunstfehler". Boden, der organische Substanz enthält und eine feste Grasnarbe trägt muss vor dem Aufbringen von Mutterboden für Pflanzflächen abgetragen werden. Die Wasserführung ist bei diesem Verfahren wichtig. Sie ist nur gewährleistet, wenn die beiden Böden durchmischt sind und auch locker genug für eine effektive schnelle Bewurzelung und den nötigen Wasserhaushalt.
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Ich bin für wenig Kompost, den man gut mit der ausgehobenen Erde vermischt, die man dann ins Pflanzloch zurückschüttet.
Danach eine dünne Lage Kompost auf die Wurzelscheibe geben.
Nur reifer Kompost und den auf alle Fälle mit dem vorhandenen Boden mischen.
Halbreifer Kompost ohne mit dem Boden zu mischen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, das Dir die Pflanze vertrocknet.
in der aktuellen GartenPraxis beschreibt Klaus Kaiser ein Problem, das bei verdichteten Böden auf Neubauflächen entsteht. Schüttet man auf den anstehenden bewachsenen Mutterboden dickere Schichten Boden, der die Gartenpflanzen aufnehmen soll, dann vertrocknen die Pflanzen.
Das ganze ist ein "Kunstfehler". Boden, der organische Substanz enthält und eine feste Grasnarbe trägt muss vor dem Aufbringen von Mutterboden für Pflanzflächen abgetragen werden. Die Wasserführung ist bei diesem Verfahren wichtig. Sie ist nur gewährleistet, wenn die beiden Böden durchmischt sind und auch locker genug für eine effektive schnelle Bewurzelung und den nötigen Wasserhaushalt.
Für Neupflanzungen von kleineren Stauden, Einjährigen, oder so, hatte ich auch schon ein Erdhumuskompost von 30 cm über eine geschlossene Grasfläche ausgebracht da es mir aus Zeitgründen nicht möglich war, die Grasnarbe abzuschälen. Kein Problem mit dem Anwachsen, die zugedeckte Grasfläche war schon nach einigen Wochen verschwunden.
Später habe ich es immer wieder so gemacht und keine Nachteile gefunden.Geht natürlich nur, wenn unter der Grasnarbe normaler Humus vorhanden ist.
Klar, für Gehölze liegt der Fall etwas anders.
Aber auch durch schwere Geräte (Bagger) verdichteter Boden, der grün war und stank, erholte sich mit 30 bis 40 cm darüber geworfenen der oben erwähnten Erdmischung in etwa drei Jahren.
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Ich verstehe den Hinweis auf verdichtete Böden in dem hier diskutierten Zusammenhang nicht so ganz.
Wenn ich Gehölze setze und hierfür eine Pflanzgrube ausheben, habe ich keinen verdichteten Boden. Nur extrem faule Gärtner(innen) heben einen Loch aus, das gerade mal dem Umfang des Wurzelballens entspricht.
Diese Gärtner(innen) haben wir hier im Forum nicht.
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Fars:
Es geht darum, dass man mit reifen Kompost und Erdmischungen vieles verbessern kann, sehr wohl zum Thema gehörend, denke ich, sei es nun im Pflanzloch oder darüber. ;) :D
Äh, hast natürlich recht, dass es hier keine faulen Grünfinger hat, nur wie oft fehlen Hände und Zeit? ???
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Noch einmal: Wo ich etwas gepflanzt habe gibt es keinen verdichteten Boden!
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Noch einmal: Wo ich etwas gepflanzt habe gibt es keinen verdichteten Boden!
;D ;D ;D
Bei mir auch nicht, ;) :D (aber nach einer Bauphase sehr wohl).
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Wer Bäume pflanzt, sollte sich schon die Zeit nehmen den Grund des Pflanzloches so tief zu lockern bis evtl. vorhandene vedichtete Stellen durchstoßen sind. Ansonsten kann es leicht passieren, dass der Baum bei Trockenheit vertrocknet (weil er nicht in tiefere Schichten kommt) oder bei Nässe ersäuft (weil das Wasser nicht abfließen kann).
Wenn man dann einmal so tief gebuddelt hat, kann man den Aushub mit Kompost mischen und damit das Pflanzloch wieder verfüllen.
wenn unter der Grasnarbe normaler Humus vorhanden ist.
Die Grasnarbe selber wird zu Humus. Aber Du meinst sicher den gewachsenen Mutterboden. 8)
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Wer Bäume pflanzt, sollte sich schon die Zeit nehmen den Grund des Pflanzloches so tief zu lockern bis evtl. vorhandene vedichtete Stellen durchstoßen sind. Ansonsten kann es leicht passieren, dass der Baum bei Trockenheit vertrocknet (weil er nicht in tiefere Schichten kommt) oder bei Nässe ersäuft (weil das Wasser nicht abfließen kann).
Wenn man dann einmal so tief gebuddelt hat, kann man den Aushub mit Kompost mischen und damit das Pflanzloch wieder verfüllen.
wenn unter der Grasnarbe normaler Humus vorhanden ist.
Die Grasnarbe selber wird zu Humus. Aber Du meinst sicher den gewachsenen Mutterboden. 8)
"Wer Bäume pflanzt, sollte sich schon die Zeit nehmen den Grund des Pflanzloches so tief zu lockern bis evtl. vorhandene vedichtete Stellen durchstoßen sind. Ansonsten kann es leicht passieren, dass der Baum bei Trockenheit vertrocknet (weil er nicht in tiefere Schichten kommt) oder bei Nässe ersäuft (weil das Wasser nicht abfließen kann).
Wenn man dann einmal so tief gebuddelt hat, kann man den Aushub mit Kompost mischen und damit das Pflanzloch wieder verfüllen".
Aber Staudo, das ist doch hier mittlerweile jedem klar geworden, nicht. ;)
Ja, sie werden eins! 8)
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Äh, hast natürlich recht, dass es hier keine faulen Grünfinger hat, nur wie oft fehlen Hände und Zeit? ???
Und was war das? ;)
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:P ;D
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Das Einbringen von Kompost sollte aber nicht tiefer als 30cm erfolgen. Deckt sich das mit euren Erkenntnissen?
Diese 30 cm (ich kenne auch nur 20) hängt meiner Meinung nach stark vom Boden ab. Es geht ja nur darum, dass man keine anaeroben Rotteprozesse möchte - die sind bei einem Lehmboden viel schneller erreicht, als bei einem Sandboden - der ist locker auch tiefer als 30 cm noch gut belüftet.
Im Falle des schweren, dichten Lehmbodens dürfte Dich die "Knorbsche" Veredlungsweise interessieren: 30 cm feine Holz- und Laubhäcksel aufbringen und zusehen, wie es sich in eine locker fluffige Humusschicht verwandelt. Laut seiner Aussage geht das sehr schnell (wenn ich Zeit habe, suche ich mal ein paar Links dazu heraus).
Und diese feinen Holzhäcksel bekommt man anscheinend leichter, als gedacht. Letzte Woche wurden in meinem Garten erhebliche Baumschnittarbeiten durchgeführt. Auf meine Frage, ob sie mir das Häckselgut dalasssen (muss nur noch knappe 2 m² wegschaffen :P ) sagten sie mir, dass ich jederzeit von ihnen noch Weitere haben könnte.
Also einfach mal eine Baumschule/Baumpfleger fragen - die wissen teilweise nicht mehr, wohin mit dem Zeug.
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Da streiten sich die Geister bei der Pflanzung von Gehölzen immer wieder:
Die einen sagen, Kompost (auch reifen?) auf keinen Fall untergraben oder mit in das Pflanzloch geben, die anderen sagen, unbedingt reichlich Kompost in das Pflanzloch mit einmischen:
Was denn nun? Erfahrungen, Meinungen, wissenschaftliche Erkenntnisse?
Gibt es unterschiede bei div. Gehölzen?
Danke.
Ich habe mich eines mir bekannten Gehölzexperten erinnert, der in seinem Garten mehr als 800 verschiedene Gehölzarten hegt und pflegt, und habe ihm die oben geannte Frage nach der Verwendung von Kompost bei Gehölzpflanzungen gestellt.
Hier seine Antwort:
"In meinem Garten befinden sich riesige Komposthaufen, die wahllos mit allem anfallenden organischen Material (außer Holz) be-
schickt werden und keinerlei Zusatzstoffe erhalten. Nach 1 Jahr ist der Kompost reif (erdig, mit grobstrukturiertem, weitgehend
verrottetem Material) und wird von mir permanent auch für Pflanzungen verwendet. Hierbei kann der Kompost, der übrigens nie
gesiebt wird, ganz nach Belieben mit dem Aushub gemischt oder auch völlig rein (!!!) in die Pflanzgrube gefüllt werden.
Die Pflanzen sind begeistert und gedeihen prächtig. Es hat noch nie irgendwelche Schäden ("Verbrennung" oder dgl.) gegeben."
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Hier noch die versprochenen Links - es geht um den Aufbau lockerer Humushorizonte in kurzer Zeit (hat also nur entfernt was mit dem Thema zu tun).
da
und da
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Den abgeteilten Thread von tomma über den durchwurzelten/verwilderten Hang findet Ihr hier.
Liebe Grüße,
macrantha