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Garten- und Umwelt => Gartenküche => Thema gestartet von: Wühlmaus am 23. April 2022, 13:21:04
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Ob das Thema beim Gemüse richtig ist, weiß ich nicht. Sonst bitte verschieben.
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Speziell geht es mir um keimende Kartoffeln. Es kommt ja immer mal vor, dass Kartoffeln in der Küche beginnen zu keimen und dabei meist auch die Schale ergrünt. Wenn die Schale nicht grün ist, die Keime noch klein sind und die Kartoffel nicht welk ist, verwende ich sie noch.
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Jetzt gab es eine neue Situation: in den letzten Jahren habe ich ja Kartoffeln verschiedener Sorten in Töpfen gezogen. Es hat sich bewährt und die Kartoffeln sind immer bis zum Verzehr in den jeweiligen Töpfen geblieben und waren dadurch immer wunderbar frisch.
Ein Topf ist im Vorratskeller bei Räumereien in eine Ecke gerutscht, ward lange nicht gesehen und streckte uns plötzlich grüne Triebe entgegen. Als ich ihn jetzt in eine Schubkarre kippte, kamen wunderbare, dicke und feste Kartoffeln mit gesunder und fester Schale heraus. Aber sie hatten halt alle Triebe. Zum Teil waren sie noch in der Erde und komplett blass. Andere Triebe bildeten schon erstes Laub aus, das natürlich auch grün war.
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Was nun??? Ich bin davon ausgegangen, dass diese Kartoffeln nach dem Entfernen der Triebe ganz ohne Bedenken gegessen werden können. Mit frischem Kräuterquark haben sie gestern auch hervorragend geschmeckt. Es war auch nichts von Bitter oder Herb zu schmecken.
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Verunsichert hat mich eine Nachbarin, die wegen anderer Pflanzkartoffeln hier war und der ich diese Kartoffeln eigentlich nur wg Menge und Größe zeigen wollte. Als hätte ich ihr eine Giftschlange gezeigt hat sie nur gesagt ´die isst du aber nichtmehr!?!`. Regelrecht zurück geschreckt ist sie und meinte mit der einer Lehrerin eigenen Absolutheit, dass man gekeimte Kartoffeln auf keinen Fall mehr essen dürfe. Das habe sie im Studium gelernt. Den Hinweis, dass diese Kartoffeln nicht im Hellen, sondern tief in den Pflanztöpfen gekeimt sind, hat sie gar nicht aufgenommen.
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Meine Suche im Netz hat mir keine klaren Antworten gegeben. Es wird immer nur von „keimenden Kartoffeln“ gesprochen. Aber dabei sind wohl immer geerntete Knollen gemeint, die in Keller oder Küche gekeimt sind und auch grünstichig wurden.
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hier,
hier und
hier.
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Könnt ihr mir weiter helfen ???
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Ist doch egal, solange du nicht das Grüne kiloweise verzehrst.
Das was in konventionellen Lebensmitteln drin ist - ob auf der Packung verzeichnet oder bnicht - ist meist gefährlicher.
Die Nachbarin ist ein uninformierter Angsthase.
PS: In südlichen Ländern essen sie gerne grüne Tomaten incl. Solanin.
Es gibt rel. wenig Todesfälle deswegen ;-))
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Liebe Wühlmaus, auch wenn ein einzelner Erfahrungsbericht keinen Absolutheitsanspruch hat, kann ich aber versuchen, Dich zu beruhigen:
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Wir essen ausschließlich eigene Kartoffeln. Die Kartoffeln lagern im Keller, feucht, kühl, dunkel. Je nach Sorte und Wintertemperaturen beginnen sie zwischen Februar und März zu keimen. Die letzten Kartoffeln vom Vorjahr gibt es manchmal im Juni, sie haben immer lange Keime, die ich dann vor dem Schälen entferne.
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Wir hatten noch nie irgendein Problem durch den Verzehr von keimenden Kartoffeln.
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Ich bin der Meinung, dass Du Deine Kartoffeln geniessen kannst, ein Problem sehe ich nicht (und ich finde interessant, dass die Nachbarin als Begründung nur anführte, dass sie es mal so gelernt habe, nicht aber, warum das so sein soll).
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Ich würde den Thread in die Gartenküche schieben, da passt er meiner Meinung nach besser hin. Bist Du damit einverstanden?
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Ist doch egal, solange du nicht das Grüne kiloweise verzehrst.
So habe ich das auch gelernt (von meiner Großmutter, die immerhin hauswirtschaftlich ausgebildet war).
Das Grüne ist schädlich. Ob ausgetrieben oder nicht, ist egal.
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Conni, gerne kannst du das Thema verschieben!
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Und Danke für deine Erfahrungen! Im Prinzip sehe ich das genauso und ganz speziell auch bei eigenen Ernten.
Ja, sie hat das gelernt!! Und auch im Netzt gelesen, dass Keime nicht länger als 2-3cm sein dürfen und dann ist das so 8)
Reflektiert wird da nicht so sehr :P Und schon gar nicht über die Mengen - so wie Starking es schreibt.
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Danke auch dir, Brezel!
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Das ist "der Rest". Gestern gab es zwei Stück, die je so groß waren wie die Beiden neben dem Messer. Schöner können sie kaum sein :)
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Die sehen perfekt aus! :D Mit Frühlingskräuterquark ... hmmm. :)
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Und ich sage "mit der einer Lehrerin eigenen Absolutheit" 8), dass das mit der Angst vor keimenden Kartoffeln eine Sensationsangst der Presse ist, die eine Meldung aufgreift, dass Solanin etc. "giftig" ist. Ja, aber in Mengen, die wir heutzutage nicht verzehren.
Meine Mutter hat Kartofeln eingelagert, die natürlich gekeimt haben als es dem Frühjahr zuging. Gegessen wurden die Kartoffeln ohne Probleme. Und wir machen es ebenso.
Ich halte die chemische Behandlung von Kartoffeln, um das Treiben zu unterbinden, für "giftiger".
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Als ich diese Formulierung schrieb, musste ich tatsächlich an dich denken und hoffte, dass du es nicht falsch verstehst :-*
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Sind diese Keimhemmer nich noch zugelassen 🤔 Mir waren sie immer hochgradig suspekt.
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Edit wollte diese Korrektur unbedingt!
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Wir essen die im Waldviertler Keller eingelagerten Kartoffel auch bis in den Juni hinein, ich mache es wie Conni. Meist sind die besser als die ersten Heurigen.
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das man gekeimte kartoffeln nicht mehr essen soll, kenne ich auch noch. wir haben uns nie dran gehalten, die kamen zuhause auf den tisch und gut war's. grade gestern gab's kartoffeln, die schon keime zeigten - rausgeschnitten, gekocht, gegessen.
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Und alle haben wir es schadlos überstanden 8)
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".....Um eine akute Wasservergiftung zu erleiden, müsste ein Erwachsener (70 kg ) innerhalb kurzer Zeit sechs Liter Wasser trinken..."
Also ist Wasser giftig !
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".....Um eine akute Wasservergiftung zu erleiden, müsste ein Erwachsener (70 kg ) innerhalb kurzer Zeit sechs Liter Wasser trinken..."
Also ist Wasser giftig !
Endlich eine Begründung für die Alkoholkonsum. :P
Zu Hause halten wir es wie Konni und Martina auch beschrieben haben. Die gelagerte Kartoffeln werden gegessen, die Keime abgebrochen. Meine Mutter hat mir eingebläut dass die Keime und die grüne Kartoffeln sind "giftig". Bis jetzt geht es allen gut.
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Irgendwann möchte ich die Keime nicht mehr abmachen und die Knolle nicht mehr essen, weil es dann in der Knolle schon Kanäle gibt, die den Keim mit dem wichtigsten versorgen. Diese sind faserig.
Scherzhaft sagen wir bei solchen Knollen, es gibt Kartoffelsprossen. Länger wie Spargel aber viel zarter und braucht man nicht schälen.
Zu den Keimhemmern: heutzutage wird das bei Kartoffeln mit Pfefferminzöl gemacht, ist krebserregend, ja möchte man nicht, manche putzen sich jeden morgen die Zähne damit und denken sich nichts dabei. Später fallen ihnen die Zähne aus und sie brauchen ein Gebiss. :-\
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Ich halte die chemische Behandlung von Kartoffeln, um das Treiben zu unterbinden, für "giftiger".
Das, was jahrzehntelang als Keimstop o.ä. auch für den Kleingärtner gehandelt wurde, ist mittlerweile verboten. Aufbrauchfrist war der Herbst 2020. Das weiß ich so genau, weil wir im Frühjahr 2021 noch ein paar Pflanzkartoffeln brauchten und ich kurzerhand ein paar Speisekartoffeln aus dem Handel steckte. Die trieben nicht aus. Das Zeug vom Herbst 2020 wirkte ja noch.
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Ich halte die chemische Behandlung von Kartoffeln, um das Treiben zu unterbinden, für "giftiger".
Das nun auch nicht gerade. ;)
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Wenn Kartoffeln Keime haben, machen wir die ab und essen die Kartoffeln auf.
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Wenn außerdem die Schale bereits grüne Stellen hat, schälen wir die Kartoffeln gründlich oder, wenn die ganze Kartoffel grün ist, werfen wir sie weg.
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Etwa wie hier empfohlen.
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Es gibt ein Keimhemmungsmittel, der Stoff heißt 1,4-Dimethylnaphthalin, das im Unterschied zu dem nicht mehr erlaubten Chlorphropam weiterhin erlaubt ist.
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1,4-Dimethylnaphthalin ist übrigens so natürlich wie das Solanin in den Knollen, die Kartoffel produziert beides selbst. Trotzdem ist für manche Bio-Labels der Einsatz verboten, hier wird dann Minzöl oder Ethylen benutzt.
Bei konventionellen Kartoffeln kann bei der Abreifesteuerung auch Maleinhydrazid zum Einsatz kommen, das wirkt sich später auf das Keimverhalten aus.
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Auch frische Kartoffeln können grün werden, wenn sie dem Licht ausgesetzt sind, das hat nichts mit dem Alter zu tun. Aber vielleicht war das eh so gemeint.