Es würde mich sehr reizen, einmal einen reines Chrysanthemenbeet zu kreiren. Aber da müssen ausgeklügelte Begleitstauden auserwählt werden, damit nicht 7 Monate Langeweile herrscht.
Daran sitze ich -in kleineren Dimensionen- auch gerade und bin derzeit intensiv am Analysieren und Fotografieren des aktuellen Gartenzustandes, um im nächsten Jahr eine chrysanthemendominierte Pflanzung aus vorhandenen Beständen zusammenzustellen möglichst harmonisch einzubinden.
Die Kombination mit Agastachen und Camassien habe ich sogar schon verwirklicht. Agastache 'Blue Fortune' ist mit ihrer herbstlichen Struktur und Herbstfärbung (von rot-orange hin zu einem fahlen Gelb) auch ein ausgezeichneter Begleiter zur Blütezeit der Chrysanthemen.
Im Übrigen stelle ich aber schnell fest, daß sich eine chrysanthemengeprägte Pflanzung schwieriger gestaltet als gattungsdominierte Pflanzungen in anderen Jahreszeiten. Ich habe im Internet kaum gelungene Beispiele von großangelegten Chrysanthemen-Anlagen gefunden. Oft viel zu bunt; nur auf Effekthascherei ausgerichtet; es fehlt an geeigneter Begleitung.
Ich komme zu dem selben Schluss: ein Chrysanthemenbeet ohne adäquate Nutzung zeitgleich attraktiver Begleitstauden wird keine gärtnerische Offenbarung werden.
Das allgemeine Vergehen der Flora bringt ja naturgemäß warme und helle, aber auch dunkle Farbtöne (z.B. schwarze Rudbeckienskelette) mit sich, auf der anderen Seite hat es die kühlen Farben etwa der Herbstastern.
Chrysanthemen können mit ihrem breiten Farbspektrum in beiden Situationen zum Einsatz kommen und auch als Bindeglied fungieren.
Mir gefällt die Kombination von Chrysanthemen mit Stauden, deren Herbstfärbung im Farbbereich Gelb-Orange bis hin zu Bronzetönen anzusiedeln ist, wobei diese Färbung jedoch nicht zu dominant ausfallen sollte (Molinia, Amsonia etc müssten hier mit Bedacht gewählt werden).