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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: SirSydom am 04. April 2019, 15:00:40

Titel: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: SirSydom am 04. April 2019, 15:00:40
Hallo zusammen,

ich versuche mich gerade etwas in das Thema Obstbäume zu lesen.. ist ja alles komplexer, als man sich das vorstellt.
Meine Frau hat sich Schneiders Späte Knorpelkirsche ausgesucht.
Vom Standort her soll der Baum in eine Ecke des Grundstücks (siehe Bild) und dabei aber nicht übermäßig riesig werden, weil er dann die Morgensonne für die Terrasse nimmt.
Man sieht die Terrasse unten recht im Bild, diese ist nach Süden ausgerichtet, die Grenze oben links im Bild ist ziemlich genau Osten.

Standort hab ich rot eingezeichnet.

Bestellt ist aktuell die hier
Link entfernt!1/suesskirsche-schneiders-spaete-knorpelkirsche
als Halbstamm. Bin von Gisela als Unterlage ausgegangen, das gilt aber nur für den Buschbaum. Hab angerufen und nach er Unterlage gefragt, ich habs leider versäumt den genauen Typ anzufragen, aber es ist eine Vogelkirsch-Unterlage.

Ich würde ja auf den Buschbaum ausweichen aber meine Frau hat Bedenken keinen "richtigen Baum" zu bekommen sondern irgendsoeine in die breite wachsende Kugel die sie aus anderen Gärten kennt.. wahrscheinlich absolut ungepflegte Obstbäume.

Den Buschaum würde ich aber nicht als Spindel ziehen wollen sondern schon mit Leitästen so dass eine Krone mit vielleicht 3m Durchmesser entsteht..

Haut das mit einer Gisela hin?

Und wie ist das mit der Vogelkirsch-Unterlage zu bewerten? Wie groß wird der?
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Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: Mediterraneus am 04. April 2019, 15:18:59
Auf Vogelkirsche wird das ein großer Kirschbaum. 12 m plus hoch.

Gisela 5 hat ca. 70 % der Wuchsstärke, meine ich.
Ich habe eine Burlat auf Gisela 5, ist ein Niederstamm (Stammhöhe ca. 1 m). Das wird auch ein Baum, wies aussieht.

Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: cydorian am 04. April 2019, 19:54:29
Den Buschaum würde ich aber nicht als Spindel ziehen wollen sondern schon mit Leitästen so dass eine Krone mit vielleicht 3m Durchmesser entsteht..

Haut das mit einer Gisela hin?

Gisela5 erreicht 50-60% der Wuchskraft einer Vogelkirschunterlage. 3m Kronendurchmesser ist sehr wenig. Das Grundstück sieht doch leer aus, wenn du 5m einplanst (Äste also 2,5m lang) hast du auf Gisela5 nur wenig Schnittarbeit und einen stabilen Baum. Ob Busch oder Halbstamm ist nicht besonders wichtig, ob die Verzweigung nun bei 60cm oder 120cm beginnt... Unterm Halbstamm kannst du leichter mähen.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: Apfebam am 04. April 2019, 20:01:26
So schön ich große Obstbäume finde und so ökologisch wertvoll sie auch sind, für nicht allzu große Gärten würde ich da eher abraten, allen voran bei Kirschen.
Mein Burlat-Halbstamm, ebenso auf Sämling veredelt, ist mittlerweile gut acht Meter hoch und aufgrund der Größe kann ich den Baum mit keinem Netz mehr schützen, sodass ich von dem Baum aufgrund der vielen Vögel noch nie etwas geerntet habe. Schwierig ist bei so einem hohen Baum auch die Ernte, da meistens nicht sehr viele Äste vom Boden aus erreichbar sind und nach einigen Jahren die schönsten Früchte weit oben hängen.
Daneben die Sunburst auf GiSelA 5, die sich nach acht Jahren mit sechs Metern Höhe auch zu einem schönen Baum entwickelt hat, macht sich da schon wesentlich besser. Letztes Jahr konnte ich die Kirschen mit einem 8x8m großen Netz vor Vogelfraß schützen und kam mit dem Obstpflücker problemlos an alle Früchte.

Ihr müsst den Baum ja nicht so wie er kommen würde als Buschbaum erziehen. Buschbaum heißt ja nichts anderes als dass der Baum zwar schwächer wächst aber dafür der Stamm nur gut 40-60 cm hoch ist. Wenn du alle Seitenäste bis zu einer Höhe von 1,20-1,50 Meter entfernst und den Baum erst dann verzweigen lässt hast du auch einen Halbstamm, nur nicht ganz so stark wachsend. Und GiSelA 5 ist nach acht Jahren auch standfest. Die Vorteile liegen auf der Hand, schau dass du die Schneider's noch auf GiSelA 5 bekommen kannst und nicht auf Sämling!
An sich ist die Schneider's eine sehr gute Knorpelkirsche, schön süß und fest. Ich mag sie sehr gerne. Du musst aber auch schauen, dass im Umkreis von ca. 300 Meter noch eine passende Befruchtersorte steht, damit sie ausreichend Früchte trägt. Dies wären z.B. Hedelfinger, Große Prinzesskirsche, Große Schwarze Knorpel oder Regina.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: SirSydom am 05. April 2019, 07:57:58
Hallo zusammen!

Danke erstmal für die hilfreichen Antworten und Tipps.

Bei der Baumschule bei der aktuell die Bestellung schon läuft aber noch geändert werden kann bekomme ich einen Buschbaum auf "Gisela 7"

Dazu konnte ich Online jetzt praktisch nicht finden. Unterscheidet sich Gisela 5 stark von der Gisela 7 ?
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: cydorian am 05. April 2019, 08:30:54
Gisela 3 = 30% Wuchsstärke
Gisela 5 = 50% Wuchsstärke
Gisela 7 = 70% Wuchsstärke
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: SirSydom am 05. April 2019, 09:25:17
ahhh Danke!

habe die Kirsche nun geändert auf Busch auf Gisela 7 und werde die eher Richtung Halbstamm ziehen. Rasen mäht zwar der Robby, aber ich mag das trotzdem nicht wenn die Äste so nah am Boden sind. Hab dir Kirsche und Birne getauscht vom Standort wegen der Befruchter.

Hier mal meine Obstbaumplanung als Anhang.
Walnuss und Quitte sind schon gepflanzt.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: kaerntner am 05. April 2019, 11:34:14
Kirschenunterlage Gisela 7 gibt es aber nicht! Oder habe ich da etwas verschlafen - sollte wohl Gisela 6, 12 oder 13 heißen
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: Nettle am 05. April 2019, 13:20:32
Aus Rücksicht auf Nachbarn sollte man es vermeiden, möglichst große Bäume möglichst nah an der Grundstücksgrenze zu pflanzen. Sie können lange Schatten werfen und die gärtnerische Möglichkeiten von anderen Menschen stark beeinträchtigen. Ein Walnussbaum ist wegen der Ausscheidungen der Wurzeln und den Gerbstoffen und Pilzen in den Blättern bzw. Nusshüllen besonders problematisch.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: Flora1957 am 05. April 2019, 13:30:46
Ich habe die Süßkirschen Regina und Sylvia (und die Sauerkirsche Morina) als Buschbaüme jeweils auf Gisela 5 veredelt. Das Wachstum ist absolut moderat. Die bd. Kirschen befruchten sich gegenseitig, Regina schmeckt besser als Sylvia (ist aber o.k.).
Bei einem Pflanzabstand von jeweils gut 1,5m erreicht die Morina bis jetzt ca. 2,3m Höhe, Sylvia knapp 2m bei sehr kleiner Krone, Regina nicht repräsentativ (da der alte Ontariohochstamm leider auf das Bäumlein gefallen ist). Die ''Bäume sind jetzt 6 oder 7 Jahre alt.
Von noch schwächer wachsenden Gisela 3 wird vom Obstzentrum Jork abgeraten.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: sandor am 05. April 2019, 13:38:57
@ kärntner.
Kirschunterlage Gisela 7 gibt es nicht, Gisela 17 aber schon.
https://baumschule-stahl.de/veredelungsunterlagene7e3.html?DOC_INST=3
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: pruimenpit am 05. April 2019, 13:47:21
Es gibt beides Gi 7 und Gi17.

Gisela 7 liegt in der Wuchsstärke - wie Cydorian oben geschrieben hat - über Gisela 5 ( und unter Gisela 6).

siehe auch https://de.scribd.com/document/374226158/Cherries-Botany-Production-and-Uses

Da steht  auf S. 123 über GiSelA 7’, (‘Gi 148/8’)  P. cerasus ×P. canescens
"moderate vigour, high soil adaptability, good precocity and productivity"

und auf S. 131
"GiSelA 7’ (syn. ‘Gi 148/8’)
This is a semi-dwarfing to moderately vigorous rootstock known for having good site adaptability (Table 6.2). It tolerates heavy clay and moist soils. Trees grafted on ‘GiSelA 7’ grow a little more vigorously than those on ‘GiSelA 5’ but less vigorously than those on ‘GiSelA 6’. This rootstock has not yet been thoroughly tested."
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: SirSydom am 05. April 2019, 14:53:05
Zitat von: Nettle link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3263470#msg3263470 date=1554463232]
Aus Rücksicht auf Nachbarn sollte man es vermeiden, möglichst große Bäume möglichst nah an der Grundstücksgrenze zu pflanzen. Sie können lange Schatten werfen und die gärtnerische Möglichkeiten von anderen Menschen stark beeinträchtigen. Ein Walnussbaum ist wegen der Ausscheidungen der Wurzeln und den Gerbstoffen und Pilzen in den Blättern bzw. Nusshüllen besonders problematisch.

Die Walnuss steht an der Straße und war aus "dorfplanerischer Sicht" explizit als Hausbaum gewünscht.
Mit den anderen Bäumen halte ich den gleichen Abstand ein, den die Nachbarn mit ihren Bäumen zu mir einhalten, nur haben die 50 Jahre+ Vorsprung.  ;D
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Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: Nettle am 05. April 2019, 15:50:30
Eine Walnuss ist ein sehr schöner Hausbaum. Sich an den Planzgewohnheiten der Nachbarn ist eine Möglichkeit. Ich habe das Pech, dass ich 6 Grundstücksnachbarn habe und alle haben ihre parkgroße Gewächse so weit wie möglich von ihren Gebäuden gesetzt. Über der Mauer wachsen Tannen, Süßkirschen und ein Haselstrauch, der bestimmt schon 7 m hoch und breit ist. Statt mitzumachen habe ich fast mittig im Garten Kirschen auf Gisela 5, Äpfel auf M7, und Pflaumenartiges auf St. JulienA gepflanzt. Es sieht zwar nicht so schön aus, aber ich kann die Bäume gut pflegen (z.B. Fruchtmumien entfernen) und habe keine Gewissensbisse, dass ich jemandem möglicherweise die Sonne wegnehme.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: kaerntner am 05. April 2019, 16:16:09
..wo bekommt man die Unterlage Gisela 7 ? Laut CDB gibt es diese Unterlage nicht zu kaufen.
Link entfernt!1/Link entfernt!1

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Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: cydorian am 05. April 2019, 20:15:34
Gisela 7 gibts, wurde aber zwischenzeitlich umbenannt soweit ich weiss. Und vorher hiess sie Gi-148/8, um die Verwirrung zu komplettieren. Hier ein Test mit ihr von 2007: https://www.edoweb-rlp.de/resource/edoweb%3A7009668/data

Nettes Haus, aber viel Grundstücksplatz verschwendet und eine dunkle Küche :-)

Waldbäume an die Grundstücksgrenze in einem Wohngebiet zu setzen ist im besten Fall idiotisch und im schlechteren Fall eine Frechheit.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: Flora1957 am 05. April 2019, 20:39:10
@cydorian
Das kann man auch anders sehen:
Unser Grundstück ist im Grenzbereich zu den Nachbarn immer wieder mit alten bis zu mindestens 15-20 m hohen Bäumen bestückt, z. T. auf unserer Seite, z. T. auf der Seite der Nachbarn (da besteht Bestandsschutz). Das gibt dem Grundstück Waldcharme. Zusammen mit den Sträuchern ergibt dies eine blick- und windgeschützes Areal - ein einzigartiges Biotop für Mensch, Pflanzen und Tiere (so haben z. B. Eichhörnchen wiederholt ihre Jungen direkt an unserer Terrasse bekommen und die Mutter(?) saß ohne Angst nur gut 1m von mir entfernt, um ihren Jungen das Springen beizubringen). Wie ich bereits einmal angeführt habe, hatten wir hier sogar schon eine Waldschnepfe im Garten - und das mitten in der ''Großstadt''.
Dies alles möchte ich unter allen Umständen nicht missen!
Auf Grund der nahezu 100% Nord-Südausrichtung haben wir trotzdem reichlich Sonne.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: Balder am 05. April 2019, 22:07:22
Von noch schwächer wachsenden Gisela 3 wird vom Obstzentrum Jork abgeraten.

Gisela 3 ist für beste Bedingungen, der in einem normalen Garten oder Schrebergarten durchaus zu erreichen ist, notfalls macht man halt einen Bodenaustausch auf 80x80 cm oder mischt die vorhandene Erde gut mit Kompost oder Mist. Vorbereitung ist alles. Der Wurzelballen wird analog einer M9 halt nicht so groß... Mit dem Nachteil, dass man dann halt auch mal wässern muss.

Soweit zur Theorie. Ich habe noch keinen Händler gefunden, der irgendwas auf Gisela 3 verkauft - und auch Gisela 3 selbst ist jetzt nicht so leicht zu bekommen. Bei der Baumschule Stahl bekommt man ja nix unter 25 Stück. Und diejenigen, die Kleinmengen verkaufen wie z.B. Eggert haben sie gar nicht im Sortiment. Die Alternative Weiroot 720 ist noch schlechter erhältlich. Das bayerische Obstzentrum veredelt allerdings auf Weiroot 720. Jedenfalls habe ich dort eine Kirsche auf dieser Unterlage gesehen - welche weiß ich aber nicht mehr.

Hier ist noch ein interessanter Link zu Unterlagenversuchen und Dichtpflanzungen bei Süßkirschen im Freistaat Thüringen: Klick
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: cydorian am 05. April 2019, 22:18:34
Das Waldbaumthema im Hausgarten kommt ständig, ich will hier im Thread nicht die üblichen Punkte argumentativ wiederholen, rate aber nach wie vor davon ab, Gehölze die hoch und ausladend werden auf durchschnittlichen Hausgrundstücken zu pflanzen.

Gisela 3 hat sich nicht wie erhofft auf den Plantagen durchgesetzt, man setzt da mittlerweile mehr auf Schrägpflanzungen und andere Techniken mit stärkeren Unterlagen, deshalb ist diese Unterlage nicht besonders gängig.

Auf Gisela 5 kriegt man fast alles, ich hab da sogar historische Kirschsorten drauf bekommen. Die ist gut, nimmt die, ist auch gut im Hausgarten. Ich kanns nicht nachweisen, aber ich habe den subjektiven Eindruck dass sie auch die Baumgesundheit unterstützt.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: Flora1957 am 05. April 2019, 22:38:25
Nun, das ist hier ein altes Wohngebiet aus dem vorletzten Jahrhundert mit intensivem Bewuchs und was Besseres kann ich mir nicht vorstellen.....wenn man es halt mag.
Mit gezielten Modifikationen ist's dann darüber hinaus noch bunt und interessant und durch das begünstigte Mikroklima ist vieles möglich, was sonst Schwierigkeiten bereitet.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: Nettle am 05. April 2019, 23:36:30
Die Ablenkung ins Nebenthema "Waldbäume im Hausgarten" geht auf mein Konto, Entschuldigung! Ich lurke seit ein paar Monaten, lerne viel, und staune über das Wissen, Geduld und Hilfsbereitschaft der Mitglieder. Deshalb schäme ich mich, dass mein erster Beitrag so unfreundlich war. Der Verfasser der Eingangsfrage machte sich Sorgen, dass der Kirschbaum nicht zu groß werden sollte, weil er sonst die Morgensonne für die Terrasse nehme, während er am anderen Ende des Gartens z.B. eine Birne auf Sämlingsunterlage pflanzt. Es platzte einfach aus mir heraus -- Sorry!

Meine bisherigen Erfahrungen mit Gisela 5 sind auch sehr positiv (Königin Hortense und Diemitzer Amarelle). Ein weiterer Pluspunkt ist der frühere Ertragsbeginn. Und man findet viel leichter Platz für einen zweiten oder dritten Kirschbaum.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: SirSydom am 07. April 2019, 09:26:26
Zitat von: kaerntner link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3263578#msg3263578 date=1554473769]
..wo bekommt man die Unterlage Gisela 7 ? Laut CDB gibt es diese Unterlage nicht zu kaufen.
Link entfernt!1/Link entfernt!1

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im garten center shop24 sagte man mir telefonisch, die Kirschen wären auf Gisela 7. Im Shop steht nur Gisela.


Zitat von: cydorian link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3263726#msg3263726 date=1554488134]
Nettes Haus, aber viel Grundstücksplatz verschwendet und eine dunkle Küche :-)
Die Küche ist lichtdurchflutet. keine Ahnung wie du auf dunkel kommst? Überall Glas bodentief Richtung Süden...
Was heißt hier verschwendet.. Ich wollte viel Abstand von allen Grenzen. Zwecksmäßig verwendet, würde ich sagen. Jeder hat andere Prioritäten. Ich brauche keinen Acker.



Zitat von: Nettle link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3263944#msg3263944 date=1554500190]
Der Verfasser der Eingangsfrage machte sich Sorgen, dass der Kirschbaum nicht zu groß werden sollte, weil er sonst die Morgensonne für die Terrasse nehme, während er am anderen Ende des Gartens z.B. eine Birne auf Sämlingsunterlage pflanzt. Es platzte einfach aus mir heraus -- Sorry!
Naja, ohne die Rahmenbedinungen zu kennen schimpft es sich leicht.
Schau mal das Foto des geplanten Birnenstandorts, und dann entscheide du, wer hier bei wem das Grundstück beschattet...
Die Straßen sind übrigens ziemlich genau im Norden (oben) und im Westen (links).


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Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: cydorian am 07. April 2019, 10:59:33
im garten center shop24 sagte man mir telefonisch, die Kirschen wären auf Gisela 7. Im Shop steht nur Gisela.

War wohl nicht die höchste Kompetenz am Telefon dort. Dort wo auf den Seiten Gisela steht, sind auch Wuchshöhen angegeben, die passen perfekt zu Gisela 5. Das ist auch die Grösse, die für einen Hausgarten zu empfehlen wäre und das ist die typische Unterlage für Bäume, die man von den Massenvermehrern in Rumänien und Polen bezieht, wo die meisten Baumschulen ihre Zukaufware her haben. Gehe also mal davon aus, dass es Gisela 5 ist, wenn Gisela dransteht.


Zitat von: cydorian
Was heißt hier verschwendet.. Ich wollte viel Abstand von allen Grenzen. Zwecksmäßig verwendet, würde ich sagen. Jeder hat andere Prioritäten. Ich brauche keinen Acker.

Meinen Smiley hast du übersehen? Aber gut: Gebäude in der Mitte machen die übrigen Flächen kleinteilig, zusammen mit dem andem typischen Zeug, das man sich heute auf Einfamilienhäusergrundstücke stellt bekommt man noch kleiner Reststücke. Und da es hier um Obstbaumpflanzung geht: Hinsichtlich dieses Vorhabens (vielleicht nicht für andere Vorhaben, aber eben für dieses Vorhaben) ist das negativ. Das war der Inhalt meiner Aussage. Die Gehölze kommen oft mit irgendwelchen anderen Grundstücks-Möblierungen oder denen des Nachbarn in Konflikt. Im übrigen braucht man keineswegs einen Acker, um ein paar schöne Bäume zu haben. Ein Element, das heute im Steingartenwahn und den überdimensionierten Bürgerpalästen und Garagen leider fast untergegangen ist, deshalb ein ausdrückliches Lob für die Obstbaumpläne.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: SirSydom am 08. April 2019, 08:18:10
Danke, gut zu wissen. An dem Standort wäre zwar 70% auch noch ok, aber die 5er denke ich passt fast noch besser.

Zwecks Befruchter und Blüte. Wann müsste es bei den Nachbarn blühen, damit meine Schneiders Späte gut befruchtet wird?

Und wegen der Grundstücksaufteilung - habe es nicht übel genommen, wollte mich aber erklären!


Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: cydorian am 08. April 2019, 09:34:46
Schneiders blüht zeitgleich mit den meisten anderen Sorten. Bei Kirschen ist auch die Pollenverträglichkeit wichtig, nicht jede Sorte befruchtet eine bestimmte andere Sorte. Sollte dein Wohngebiet noch nicht kirschenfrei sein, sollte es aber keine Probleme geben, Schneiders wird von vielen, auch modernen Sorten befruchtet, z.B. die beliebte Kordia.

Den Befruchtern kannst du auch helfen. Zum Blühzeitpunkt ist es oft zu kühl für guten Honigbienenflug. Kirschen werden sehr stark von der gehörten Mauerbiene beflogen, das ist die häufigste Art, die in den Röhrchen der Insektenhotels ihre Zellen anlegt und mit Lehm verschliesst.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: b-hoernchen am 08. April 2019, 12:50:26
Mein Kirschbaum, der nie mehr als eine einstellige Zahl verwertbarer Früchte getragen hat, und den ich deshalb gefällt habe, war angeblich eine Schneiders Späte Knorpel. Es gibt durchaus noch andere Kirschbäume hier im Quartier, auch Wildkirschen blühen in wenigen hundert Metern Entfernung, ich hab' blühende Wildkirschenzweige geschnitten, in eine Eimer mit Wasser gestellt und in den Baum gehängt, es nur so gesummt vor Bienen... alles ohne Erfolg.

Vor ein paar Tagen habe ich mit einem anderen Gartenbesitzer (< 500m Entfernung) gesprochen, der hatte das gleiche Problem; Sorte war ebenfalls angeblich Schneiders Späte Knorpel; der Baum ist mittlerweile ebenfalls gerodet.

Ich willt dir jetzt die Kirsche nicht ausreden, Kirschen sind wunderbare Bäume, wollte nur auf die Möglichkeit dieser Problematik hinweisen.

Keine Ernte trotz reichlich Blütenansatz - liegt's am Standort, liegt's an der Sorte? Ich weißes  immer noch nicht. Auch meine gut 4m große Sylvia ("Säulenkirsche") trägt für ihren Fruchtholz- und Blütenanteil viel zu wenig - ein bis zwei essbare Kirschen im Jahr.

Wäre sicherlich ein eigenes Thema - "Fehlender Fruchtansatz bei Süßkirschen" (trotz Blüten und Befruchter).
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: Wurmkönig am 08. April 2019, 13:01:38
"Fehlender Fruchtansatz" ist durchaus ein Thema, habe ich so bei meiner Großen Prinzessinkirsche (mittlerweile gerodet) auch festgestellt. Die zur Befruchtung daneben stehende Giorgia ist tendenziell besser, aber nur tendenziell und geschmacklich nicht der Hit.

Daneben spielt auch das Kleinklima eine große Rolle, ich bin halt in keinem Kirschengebiet. Im Nachbarsgarten (richtig großer Baum, gepflanzt von seinem Vater) gab es wohl in 50 Jahren 2 x eine Ernte, der Rest platzt auf, verfault oder ist Vogelfutter (auch schön). Von dem ständig kranken Laub will ich gar nicht reden.

Und die neue Plage (drossophila suzuki) fühlt sich wohl auch irgendwie von Kirschbäumen angezogen, zumindest stand irgendwo, dass sie sich auch außerhalb der Erntezeiten oft an Kirschbäumen nachweisen lässt.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: b-hoernchen am 08. April 2019, 13:25:44
Andere Kirschbäume in wenigen hundert Metern Entfernung hängen zum Teil proppenvoll (und verfaulen dann aus anderen Gründen - Kirschfruchtfiege etc...).

Ich glaub' nicht, dass es der Boden oder das Kleinklima ist; mir hat noch keiner einen überzeugenden Grund für das Problem genannt.
Ich kam nur darauf zu sprechen, weil hier von einer Schneiders Späten Knorpel ausgegangen werden kann, die sich auch der Eröffner des Fadens ausgesucht hat.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: Wurmkönig am 08. April 2019, 13:29:48
Ich glaub' nicht, dass es der Boden oder das Kleinklima ist; mir hat noch keiner einen überzeugenden Grund für das Problem genannt.

Wissen tue ich es ja auch nicht, aber ich vermute die Unterlage. Vielleicht ist die wuchsreduzierte Unterlage - ähnlich wie bei deinem Thread "... auf schwachen Füssen" bei manchen Kirschensorten etwas, das auch Probleme macht. Auch bei mir hängen die Nachbarbäume voll, aber das sind richtige Bäume.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: b-hoernchen am 08. April 2019, 13:42:38
Ich kenn' die Unterlage der mittlerweile gerodeten Schneiders nicht - dürfte aber was Starkwüchsiges gewesen sein.

"Säulenkirsche" Sylvia steht meines Wissens auf Colt, auch nicht das Schwachwüchsigste.

Nun fördert ja eine schwachsüchsige Unterlage eher die Fruchtbarkeit... .

Die Mini-, Mini-, Winzkirsche "Hedelfinger Riesen" (angeblich auch auf Colt) von Norma, deren Wachstum nicht vom Fleck kommen will, hat für ihre Zwergengröße bereits eine (!) sehr beachtliche, leckere Kirsche geliefert... . Entsprechend müsste meine <4m Sylvia ein paar Hand voll liefern... .

Ich freu' mich schon auf meine nächste Kirschfrucht vom eigenen Garten - und mache in Gedanken die Säge für die Säulenkische startklar!
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: cydorian am 08. April 2019, 14:14:56
Man kann nicht alle Standortfaktoren vorab berechnen. Schneiders ist etwas Monilia- und Blattkrankheitsanfällig, aber nicht drastisch. Keinen Stress deshalb. Pflanzen, gucken, ausprobieren.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: Hyla am 08. April 2019, 21:53:04
Die Schneiders steht bei mir schon ein paar Jahre und trägt wie alle anderen auch. Bisher ist sie gesund.
Für Süßkirschen gibt's aber Befruchtertabellen: https://www.baumpruefung.de/pflanzen-und-pflegen/kirsche-befruchtertabelle
Wenn das stimmt, sieht's bei der Schneiders etwas schwierig aus, falls im Umkreis keine Große Prinzessin steht.  :-X
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: cydorian am 08. April 2019, 23:37:44
Die Liste vereinfacht zu stark. Die Befruchtungsverhältnisse sind komplex und Schneiders hat noch weit mehr Befruchter. Siehe hier: http://www.hortipendium.de/Blüh-_und_Befruchtungsverhältnisse_Süßkirschen
Aber das Thema bringt einem meist überhaupt nichts. Schliesslich kann man nicht alle Nachbarn abklappern, nach eventuellen Kirschen befragen und die Sortennamen. Oft sind die den Leuten gar nicht bekannt.

Man pflanzt und probiert. Das klappt innerörtlich fast immer.
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: BernerRosenapfel am 09. April 2019, 10:29:12
Bei mir traegt die Schneider besser als alle anderen Suesskirschen und zumindest in der Naehe steht keine Grosse Prinzesssin. Man sollte diese Tabellen nicht ueberbewerten. Die Schneider gehoerte jahrzehntelang zu den beliebtesten heimischen Sorten und sie ist im Streuobst heute immer noch nicht selten. Das spricht sehr dafuer, dass es an Befruchtungspartnern nicht mangelt.

Gruss
BR
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: Hyla am 09. April 2019, 10:52:28
Ich habe schon vermutet, daß es noch andere Befruchter geben muß. Die Große Prinzessin ist nicht übermäßig beliebt und ich hatte auch schon Kirschen an der Schneiders, bevor ich eine Prinzessin gepflanzt habe.
Edit: Hedelfinger ist auch zu 50% Bestäuber mit gleicher Blütezeit. Bei uns ebenfalls stark verbreitet.  :)
Titel: Re: Welche Süßkirsche für meinen Garten?
Beitrag von: BernerRosenapfel am 09. April 2019, 16:58:51
Ich kenn' die Unterlage der mittlerweile gerodeten Schneiders nicht - dürfte aber was Starkwüchsiges gewesen sein.

"Säulenkirsche" Sylvia steht meines Wissens auf Colt, auch nicht das Schwachwüchsigste...

Ich freu' mich schon auf meine nächste Kirschfrucht vom eigenen Garten - und mache in Gedanken die Säge für die Säulenkische startklar!

Bei mir trägt die Sylvia auf Säule sehr ordentlich; der Baum wächst aber etwas langsamer als andere Säulen (was nicht stört). Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Sylvia gerne als Befruchter für die Regina eingesetzt wird. Sylvia wird als Säule wohl auch gerne mit Helena im Paar verkauft.

Gruß
BR