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News: Gut, dass ich aufgeklärt wurde: auch ein Einhorn muss ja mal schlafen.  (Albizia)
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News: Gut, dass ich aufgeklärt wurde: auch ein Einhorn muss ja mal schlafen.  (Albizia)

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|25|9|Ich habe gerade einen Kopf an eine Kollegin verschenkt. 3 liegen noch im Kühlfach zuhause. (Anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Winterapfel / Lagerapfel  (Gelesen 35550 mal)

Albizia

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #30 am: 20. Oktober 2013, 11:48:53 »

Ich habe meinen Lieblingsapfel für meinen kleinen Garten, eine Champagner-Renette, gefunden.

Champagnerrenette? Die habe ich im Garten, und bin gar nicht froh damit. Ich wollte damals eine Ananasrenette haben und habe das Champagnerdings ersatzweise gekauft.

Was stört dich an dem Apfel? Das Einzige, was ich schade fand, war, daß er ein wenig klein ist, und die Farbe ein wenig bläßlich.

Der Geschmack hat uns nicht überzeugt, weder frisch noch gelagert. Außerdem trägt er sehr schlecht und bildet enorm viele wasserschosse. Aber das kann ja auch an Standort und Unterlage liegen. :-\

Ich gebe hier mal einige Zitate wieder, weil es schön wäre, wenn auch andere ihre Erfahrungen zu der Champagner- Renette beitragen würden.

Mir hat der probierte Apfel ausgesprochen gut geschmeckt, marygold hat ihn gepflanzt und ist nicht soo sehr zufrieden damit. Über Geschmack läßt sich bekanntlich natürlich nicht streiten, der ist ja sehr individuell.

Mich würde aber jetzt interessieren, welche Erfahrungen andere mit der Sorte haben. Trägt er auch woanders so schlecht? In der Baumschule wurde mir erzählt, daß er z.B. kaum alterniert. Und die sehr lange Lagerdauer und die lange Anhaftigkeit des Apfels am Baum klingt mir auch gut.

Da ich nur Platz für einen einzigen Apfel-Halbstamm habe, werde ich sehr gut abwägen müssen, welchen Baum ich auswähle.

edit: Zitate repariert
« Letzte Änderung: 20. Oktober 2013, 13:45:12 von Albizia »
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landfogt

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #31 am: 20. Oktober 2013, 13:09:41 »

die champagner renette ist eigentlich von der sorte her,nicht der abslut beste tafelapfel.will heißen,er wird sehr oft zum saften oder mosten verwendet.das liegt erstens an seiner kleinfruchtigkeit aber auch an seiner enormen säure.als tafelapfel würde ich ihn erst ab februar bis anfang märz nehmen,da er mir vorher einfach viel zu sauer ist ;)
das gute an der sorte ist ihre geringe pflegebedürftigkeit und robustheit!der ertrag ist aber wie sehr oft bei den renetten nur befriedigend ::)

gruss heiko
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Thüringer

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #32 am: 20. Oktober 2013, 13:12:21 »

Keine eigenen Erfahrungen, nur Hörensagen:

Der Geschmack ist ja kaum süß, sondern vorwiegend säuerlich und wohl nur schwach aromatisch, weshalb er möglicherweise nicht der Renner auf der Bekanntheitsskala ist.
Leider ist er etwas transportempfindlich, da anfällig für Druckflecken.
Die Lagerfähigkeit soll problemlos bis in den Mai möglich sein, wobei übergroße Exemplare aber Probleme machen (mehlig, faulig).
Ein großer Vorteil: Die Blüte ist relativ frostunempfindlich, also kaum Probleme mit Spätfrösten.
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Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)

Albizia

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #33 am: 20. Oktober 2013, 13:19:15 »

Vielen Dank, landfogt. :D Gut zu wissen um seine Robustheit und geringe Pflegebedürftigkeit.

Die Säure hat mich überhaupt nicht gestört, im Gegenteil, ich bin ja ein ausgeprochener "Sauerobst"-Esser und suchte einen sehr! säuerlichen Apfel. Und er war mir geschmacklich auch jetzt in dieser Zeit nicht zu sauer, obwohl er seine Genußreife noch gar nicht hat, sondern erst im Spätwinter entwickelt.

Die Kleinfrüchtigkeit finde ich allerdings wirklich sehr schade!

Ich hatte auch noch den 'Kaiser Wilhelm' in der engeren Wahl, aber der war mir fast schon als Apfel zu groß und auch ehrlich gesagt, ein wenig zu mürbe.

Danke, Thüringer. :D Transport stellt kein Problem dar, er nur wird nur vom Baum in die 20 m weit entfernte, gerade frostfreie Garage wandern.

Ich merke gerade, anscheinend ist es doch schon fest entschieden... :)
« Letzte Änderung: 20. Oktober 2013, 13:27:41 von Albizia »
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landfogt

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #34 am: 20. Oktober 2013, 13:30:36 »

also die renette ist allemal besser als der kaiser wilhelm ;D
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Zuccalmaglio

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #35 am: 20. Oktober 2013, 18:03:19 »

Auch auf 20 m Transportweg können bei falscher Behandlung Druckstellen entstehen ...
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cydorian

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #36 am: 20. Oktober 2013, 19:36:44 »

Die Diskussion über den Geschmack ist müssig, weil der gewünschte Geschmackstyp bereits vorgegeben war: "eher säuerliches, saftiges mit längstmöglicher Lagerdauer, ein süß schmeckender Apfel kommt nicht in Frage".

Die Schampus Renette hat ebenso wie ihr Abkömmling Brettacher einen ganz besonderen Stil von weinsäuerlicher Spritzigkeit und Knackigkeit, die bis zum Ende der aussergewöhnlich langen Lagerdauer anhält. Dieser Stil ist bei Marktobst vollkommen verschwunden.

Er kommt auch mit schwierigen Bodenverhältnissen klar, braucht aber Wärme, dann entwickeln die Äpfel auch Aroma. Die Frucht ist durchaus nicht klein, sondern mittelgross. Klein bleibt sie an alten, ungepflegten Hochstämmen oder vergreisten Bäumen. Anfällig für Schorf ist sie nicht. Probleme gibt es in luftfeuchten Lagen, weil Regenfleckenkrankheit die Schale sehr verunstaltet.

Wer diesen Stil mag und auf grössere Äpfel steht, kann auch Brettacher nehmen. Der braucht aber eher noch mehr Wärmesummen, ist etwas weniger haltbar, hat höhere Erträge aber alterniert etwas.

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b-hoernchen

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #37 am: 20. Oktober 2013, 22:03:52 »

Warum hat noch niemand den Schweizer Winterglockenapfel hier im thread erwähnt?
Sehr auf der säuerlichen Seite, ein wunderbar feinzelliges weißes Fleisch und bis in den Juni hinein haltbar, wenn man dann noch einen kühlen Lagerraum bieten kann.

Für Leute, die gern sauer essen, ein feiner Tafelapfel, aber man kann ihn auch toll zu Apfelstrudel verarbeiten; da wird er nicht zu "mürbem Baz", wie andere Wirtschaftsäpfel.
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cydorian

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #38 am: 21. Oktober 2013, 08:44:17 »

Der Glockenapfel hat eine völlig andere Charakteristik. Er ist nicht spritzig, auch die spielende Säure geht ihm ab. Sein Säuregehalt ist stark vom Standort abhängig. Sein Fruchtfleisch ist härter und zäher, fern von krachender Frische, die Sorten wie Brettacher und Champagner Renette auszeichnet.

Haltbar bis Juni vielleicht im Kühllager, aber in guten Lagern ist alles haltbar. In meinem Lager ist Februar Schluss, während die Brettacher daneben glänzend und frisch bis zuletzt zwei Monate länger stehen. Die Qualität des Glockenapfels lässt aber schon lange vor Lagerende ziemlich nach, er schrumpft.

Den spitzigen Stil haben auch Martini, Berlepsch oder der Klarapfel in den zwei Stunden optimaler Reife zwischen sauer und mehlig.
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mickeymuc

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #39 am: 21. Oktober 2013, 09:13:13 »

Naja - wir haben bis Juni Glockenäpfel aus dem Gewölbekeller gegessen, sie schrumpeln zwar etwas aber bleiben innen fest, knackig und saftig - und sehr wohlschmeckend!
Brettacher habe und mag ich auch sehr, allerdigns alternieren beide Sorten hier so, dass wir sie immer abwechselnd haben und das Lagerverhalten nicht direkt vergleichen können.
Unbenommen ist der Brettacher schon ein Hammer was das Aussehen nach der Lagerung angeht, ich habe den Eindruck dass sie sogar im Keller noch rote Farbe entwickeln...sicher auch ein toller Apfel!
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Viele Grüße aus dem Ermstal !

cydorian

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #40 am: 21. Oktober 2013, 09:53:43 »

Gewölbekeller wünschen sich Viele und haben Wenige. Bei mir müsste ich das in den Fels sprengen. Champagner Renette, Brettacher & Co kommen auch mit weniger perfekten Lagern zurecht, Glockenapfel nicht. Der Grund liegt u.a. in der Schalenwachsbildung, die Brettacher vor Austrocknung schützt und die Atmungsaktivität auch bei ein paar Grad mehr geringer hält. Der Glockenapfel hat diesen Schalentypus nicht.
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mime7

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #41 am: 21. Oktober 2013, 10:06:46 »

Da ich nur Platz für einen einzigen Apfel-Halbstamm habe, werde ich sehr gut abwägen müssen, welchen Baum ich auswähle.


hallo,
wieso denn das?
Auch wenn du nur Platz für einen Baum hast kannst du durchaus darauf mehrere Sorten haben.
Teilweise kann man die Mehrsortenbäume fertig kaufen (allerdings nur selten in der gewünschten Kombination Unterlage/Stammhöhe/Wunschsorten), oder man lässt sie in der Baumschule anfertigen (dauert dann halt etwas länger), oder man kauft sich einen Baum einer Wunschsorte und macht schon im Pflanzjahr selbst oder mit Hilfe auf einige Leitäste andere Sorten drauf.
Vorteil: mehr Geschmacksvarianten, insgesamt längere verzehrzeiten, weniger Lagerprobleme (wenn man eine Teil schon im herbst essen kann),...

Gruss
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mickeymuc

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #42 am: 21. Oktober 2013, 11:20:56 »

Das stimmt - obwohl hier jedes ältere Haus einen hat :-).
Mit der Schale hast Du sicher recht, der Brettacher ist im Frühling schon wie gewachst, während der Glockenapfel viel leichter austrocknet und schrumpelt.


Gewölbekeller wünschen sich Viele und haben Wenige. Bei mir müsste ich das in den Fels sprengen. Champagner Renette, Brettacher & Co kommen auch mit weniger perfekten Lagern zurecht, Glockenapfel nicht. Der Grund liegt u.a. in der Schalenwachsbildung, die Brettacher vor Austrocknung schützt und die Atmungsaktivität auch bei ein paar Grad mehr geringer hält. Der Glockenapfel hat diesen Schalentypus nicht.
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landfogt

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #43 am: 21. Oktober 2013, 20:58:33 »

der glockenapfel oder auch der boskop sind für mich erst richtig gut,wenn sie verschrumpelt sind.
da ist das aroma richtig ausgereift!
der brettacher ist fürwar ein sehr guter lagerapfel.seine fleisch konsistens ist aber noch feiner als bei den anderen erwähnten sorten.seine pergamentartige schale im reifen zustand ist für mich ein kleiner nachteil.man könnte ihn so fast häuten.die etwas lederartige schale beim reifen boskop oder glockenapfel finde ich da eher harmonischer.
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Albizia

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Re:Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #44 am: 22. Oktober 2013, 22:50:58 »

Die Schampus Renette hat ebenso wie ihr Abkömmling Brettacher einen ganz besonderen Stil von weinsäuerlicher Spritzigkeit und Knackigkeit, die bis zum Ende der aussergewöhnlich langen Lagerdauer anhält. Dieser Stil ist bei Marktobst vollkommen verschwunden.
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Der Brettacher war übrigens nach den Geschmacksproben der Äpfel auch mit in der engeren Wahl, aber die Champagner Renette fand ich noch einen ganzen Ticken besser. Genau diese weinig, sehr säurerlich-spritzige Richtung liegt mir am meisten.

Den spitzigen Stil haben auch Martini, Berlepsch oder der Klarapfel in den zwei Stunden optimaler Reife zwischen sauer und mehlig.

Übrigens ist mein Lieblingssommerapfel tatsächlich seit meiner Kindheit schon der leider nur so kurze Zeit essbare Klarapfel, was ja die Geschmacksrichtung genau bestätigt. 8) Ich hatte dieses Frühjahr übrigens davon bereits schon einen kleinen Buschbaum gepflanzt. (Über das Dahinscheiden infolge Obstbaumkrebses des gerade im Jahr zuvor verstorbenen 'James Grieve', den der Vorbesitzer vor Jahren gepflanzt hatte und den ich für meinen Geschmack viel!! zu süßlich fand, war ich dann auch gar nicht wirklich betrübt.

2 Stunden optimale Reife... ;D das stimmt leider..

Mime 7, danke für die Info mit den Mehrsortenbäumen. Ich lass mir das mal durch den Kopf gehen, ob ich evtl. einen Ast noch umveredelen (lasse.)

Jedenfalls an Alle schonmal herzlichen Dank fürs Mitüberlegen und Beraten. :-*
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