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News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)
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Autor Thema: Terra Preta  (Gelesen 244154 mal)

lumbricus

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Re:Terra Preta
« Antwort #135 am: 12. Februar 2010, 13:50:30 »


Wie groß müsste ein Garten sein, in dem man solche Mengen an Holzkohle jahrelang vergraben wollte?

Mal in Anlehnung an die Terra preta durchgerechnet. Die ist oft mehr als 0,5m tief mit black carbon angereichert. Gehen wir mal von 200kg Bodenmasse pro m² aus in die Kohle eingebracht wird. Bei 10% Gehalt an Kohle wären wir bei 20kg/m², d.h. wir bräuchten 40m² um 800kg unterzubringen. Auf einen Schlag ausgebracht wäre sicher zu viel, über die Jahre angereichert kann ich mir schon vorstellen. Ein Garten von 1000m² würde für 25 Jahre reichen.
Das ganze wurde von Lemann auch im großen Stil durchgerechnet. In den Ackerböden könnten astronomische Mengen untergebracht werden. Dass ich das nicht für die Lösung des Klimaproblem halte habe ich schon geschrieben, einen kleinen Beitrag könnte es leisten.
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #136 am: 12. Februar 2010, 15:29:23 »


Also ist Kohle jetzt giftig? Günther hat im Grillkohle Thema ja selber geschrieben, dass sie es nicht ist. Dass das austretende Holzgas nach der Verbrennung kaum giftige Abgase hinterlässt habe ich schon öfters gelesen.
Ich denke dabei jetzt nicht an einen schwelenden stinkenden Haufen, sondern einen abgschlossenen Behälter in dem das Material verkohlt und außen durch die Verbrennung der entstehenden Gase geheizt wird.

Grillkohle an sich ist Holzkohle und als solche ungiftig.
Wenn z.B. Fett drauftropft und verschmort, verkokelt, dann können ungute Nebenprodukte entstehen - die beim totalen Verbrenne wieder weitgehend zersetzt werden.
In der Terra Preta ist KEINE Holzkohle (x+1tes Mal...), sondern ein vermutlich durch Niedertemperaturverschwelen gebildetes stark kohlenstoffhaltiges Material, mit allen zugehörigen Vorbehalten.
Ich könnt mir vorstellen, daß in der dortigen Gegend dickere Schichten feuchten organischen Materials langsam vor sich hinschwelen können, allerdings erst ab einer gewissen Mindeststärke. Ähnliches passiert immer wieder in Mülldeponien...
Ein Retortenverfahren zur Verschwelung kann wohl energieautark geführt werden.
Und Graphit ist nix, was bei normalen Verbrennungen entsteht, und zum Unterschied von den Schwel"kohlen" ist kein Wasserstoff drinnen. Der ist z.B. noch im Straßenbaubitumen.....
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pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #137 am: 12. Februar 2010, 17:25:17 »

die wissenschaftlichen Arbeiten, die sich mit dieser speziellen Kategorie des Bodens beschäftigen finde ich im Hinblick auf eine ertragreiche Landwirtschaft im Amazonasgebiet oder überhaupt in Südamerika sinnvoll. Möglicherweise kann man den Ersten Bürgern wieder etwas zurückgeben, das sie verloren haben. Eine Kompetenz für ihr eigenes Land und die Traditionen der an dieses Klima und diesen Boden angepassten Landbauweise.

Die Regenwaldregionen der Äquatorzone werden durch Bauernnomaden genutzt. Diese Lebensweise stört das ökologische Gleichgewicht dann nicht, wenn die Bevölkerung klein ist und die Sippen zerstreut leben. Bauernnomaden brennen den Aufwuchs nieder und bewirtschaften den Boden für bestimmte Perioden. Dann lösen sie ihre Siedlungen auf und ziehen weiter. Turnusmäßig kommen sie zu ihren verlassenen Siedlungsplätzen zurück und der Kreislauf beginnt von neuem. Solche Traditionen sind schon lange gestört, aber in Epochen, in denen diese Art des Landbaues über Generationen und Jahrhunderte hinweg aufrecht erhalten wurde, könnt sich ein typischer Boden aufgebaut haben.

Der Anteil an Kohlenstoff, Scherben und anderem organischen Material lässt auf solche Zyklen schließen.

In Europa gab es auch Brandrodung und Bauernnomaden. Das Abflämmen der Vegetation auf Kulturflächen ist inzwischen verboten. Das Herstellen von Holzkohle in großen Mengen stößt bei unserem Klima und in unserer heutigen Zivilisation auf Grenzen. Wir haben bereits Landbautechniken entwickelt die überaus effektiv sind und streben im Biosektor eine extensive Landwirtschaft an keine intensivere. Weil wir das, was an natürlichen Biosystemen noch übrig ist und hervorragend von selber funktioniert schützen möchten.

So sehe ich das.
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fars

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Re:Terra Preta
« Antwort #138 am: 12. Februar 2010, 17:39:41 »

Möglicherweise kann man den Ersten Bürgern wieder etwas zurückgeben, das sie verloren haben. Eine Kompetenz für ihr eigenes Land und die Traditionen der an dieses Klima und diesen Boden angepassten Landbauweise.


Eine romantische Vorstellung.
Die "Ersten Bürger" gibt es nicht mehr bzw. leben als winzige ethnische Inseln nur noch versteckt im Urwald und sind vermutlich aus anderen Gründen entweder dem Untergang oder der Assimilation geweiht.

Ob sich die zig Millionen nach alten, überlieferten oeder gar extensiven Methoden ernähren lassen (von den Milliarden erst gar nicht zu reden), darüber streiten die Wissenschaftler. Wer einfach nur Ja oder Nein sagt, befindet sich in einem ideologischen Fahrwasser.
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Dietmar

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Re:Terra Preta
« Antwort #139 am: 16. Februar 2010, 14:00:38 »

Ich möchte mal versuchen, die bisherige Diskussion etwas zu ordnen und die wenigen bekannten Fakten in einen logischen Zusammenhang zu stellen.
Im Amazonasbecken hat der Boden eine grobe, kiesartige Struktur. Durch die großen Niederschlagsmengen und die Überschwemmungen sind die feineren mineralischen Bestandteile weggeschwemmt worden. Der Boden ist also extrem nährstoffarm. Über dem mineralischen Boden befindet sich eine dünne Humusschicht, die nicht anwachsen kann, da Pilze, Bakterien, Insekten, Würme und Co. diese organische Masse unter feuchttropischen Bedingungen sehr schnell wieder zersetzen.
Warum konnte sich in einem beschränkten Gebiet ein relativ dicker organischer „Boden“ ausbilden? An eine „kulturelle“ Ursache glaube ich primär nicht. Diese kann höchstens begleitend gewirkt haben. Ich wundere mich, dass Herr E. v. Däniken dieses Thema noch nicht aufgegriffen hat.
Wir können uns der Thematik seriös nähern, wenn wir uns mal fragen: Welche Bedingungen müssen herrschen, damit sich unter feuchttropischen Bedingungen dauerhaft über Hunderte Jahre eine dicke organische Schicht halten kann?
1.   Bestimmte Bestandteile können durch Pilze, Bakterien usw. praktisch nicht abgebaut werden. Dies trifft auf Holzkohle und Ruß (black carbon) zu. Beide Bestandteile können durch natürliche Brände, Brandrodungen und „kulturelle“ Feuer entstanden sein. Der hohe Anteil an Ruß spricht für schwelende Brände (mit Sauerstoffmangel bzw. niedrigen Verbrennungstemperaturen durch hohe Feuchte). Beide Bestandteile haben keinerlei (direkten) Nährstoffwert. Holzkohle kann aber Wasser und Nährstoffe durch ihre Porosität speichern und vor dem Versickern „retten“.
2.   Die andere denkbare Möglichkeit besteht darin, dass die Lebensbedingungen für Pilze, Bakterien und Co. in dieser organischen Schicht extrem lebensfeindlich sind, so dass diese das organische Material nicht zersetzen können. Sieht man von „zivilisatorischen“ und vulkanischen Giften ab, so bleibt eigentlich nur noch eine überzeugende Möglichkeit. Pilze, Bakterien und Co. können organisches Material dann nicht zersetzen, wenn dieses praktisch unter Wasser liegt oder total vollgesogen ist und wenn der Huminsäuregehalt sehr hoch und der Sauerstoffgehalt sehr niedrig ist. Auch bei uns in Europa gibt es eine solche Art Boden: Torf. In historischen Zeiten waren dies die tropischen!!! Wälder, aus denen Braun- und Steinkohle entstanden. Die dicken Kohleschichten konnten nur entstehen, weil das organische Material durch Pilze, Bakterien und Co. nicht bzw. nicht nennenswert abgebaut werden konnte - also wie bei Terra Preta?
Wenn Terra Preta dem unsrigen Torf ähnelt, dann hat diese 2 positive Eigenschaften: Sie speichert Wasser und damit gelöste bzw. feindisperse Nährstoffe (sehr wichtig für Trockenzeiten) und hat eine locker-luftige Struktur. Negativ müsste sein: der saure Charakter (niedriger PH-Wert) und die Nährstoffarmut (ohne zugeführte Nährstoffe).
Was machen unsere Blumenerdeproduzenten, damit aus dem unfruchtbaren Torf eine fruchtbare Blumenerde wird? Zum einen wird der pH-Wert korrigiert und zum anderen wird durch mineralischen Dünger aufgedüngt. In guter gekaufter Blumenerde sind dann die „Erträge“ deutlich höher als im normalen Gartenboden. Aber nach einem Jahr ist die gekaufte Blumenerde ausgelaugt.
In den Terra-Preta-Gebieten wurde die oberste Schicht durch natürliche Waldbrände, Brandrodung, Aschegabe, herangewehten Staub aus der Sahara, Vulkanasche aus den Anden usw. aufgedüngt. Im Gegensatz zu anderen Gebieten kann der Terra-Preta-Torf aber diese Nährstoffe wegen des Wasserspeichervermögens halten, während diese sonst schnell im Kies versickern. Da Holzasche oft sehr alkalisch ist (z.B. Pottasche), wurde auch der pH-Wert zum neutralen verschoben. In der oberen neutralen Schicht können jetzt Pilze und Bakterien wirken und die im „Torf“ noch gebundenen Nährstoffe freisetzen.
Allerdings dürfte diese fruchtbare Phase nur sehr kurz anhalten, wenn nicht neue Asche oder Staub zugeführt werden. Mit neuer Aschegabe wird aber die obere Schicht pH-neutral und zersetzt sich. Die Terra-Preta-Schicht dürfte sich also bei intensiver landwirtschaftlicher Nutzung in einigen Jahrzehnten bis Jahrhunderten aufgelöst haben. Dies ist ein Hinweis auf eine natürliche und nichtzivilisatorische Entstehung.
Wenn diese Theorie richtig ist, dann müsste also der pH-Wert in den tieferen Schichten des Terra-Preta-Bodens sehr niedrig sein. Falls einer mal in Urlaub dorthin fährt, dann könnte er oder sie das mit Lackmus-Papier testen. Desweiteren müssten diese Gebiete praktisch abflusslose Senken sein, ähnlich Mooren.
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #140 am: 16. Februar 2010, 14:49:14 »

Wer spendet mir einen Urlaub?
Soviel ich weiß, liegen viele Gebiete an Flüssen bzw. Flußarmen.
Feinanteile haben die Böden dort zumindest stellenweise - Töpferei ist möglich.
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Paulownia

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Re:Terra Preta
« Antwort #141 am: 16. Februar 2010, 16:53:25 »

Soviel ich weiß, liegen viele Gebiete an Flüssen bzw. Flußarmen.

Die aber nicht in Senken liegen.

Desweiteren wurde aufgedüngt mit:
Fischresten, Fäkalien, Tonscherben, Tierresten etc.
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LG Margrit
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Lehm

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Re:Terra Preta
« Antwort #142 am: 16. Februar 2010, 16:55:08 »

Igitt!
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #143 am: 16. Februar 2010, 17:00:52 »

Soviel ich weiß, liegen viele Gebiete an Flüssen bzw. Flußarmen.

Die aber nicht in Senken liegen.

Desweiteren wurde aufgedüngt mit:
Fischresten, Fäkalien, Tonscherben, Tierresten etc.


Ach, dort fließen die Flüsse auf den Bergkämmen...

Ob man mit dem Zeug "aufgedüngt" hat? War wohl eher Abfall, eine amazonische Deponie...
Die Düngewirkung von Tonscherben ist endenwollend. Ausgenommen, EM sind eingebrannt ::)
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RosaRot

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Re:Terra Preta
« Antwort #144 am: 16. Februar 2010, 22:15:27 »

Diese Forschungen passen ganz gut zum Thema, auch wenn es nicht direkt um die historische Terra Preta geht:

Link
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Viele Grüße von
RosaRot

Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #145 am: 16. Februar 2010, 22:26:31 »

Klingt interessant.
Arbeitet aber offenbar mit recht einheitlichem Ausgangsmaterial.
Die C-Verluste scheinen mir weniger bedeutend zu sein, als z.B. der Verbleib des Stickstoffs. Verkommt der, muß mehr nachgedüngt werden. Beim normalen Kompostieren bleibt er zumindest teilweise erhalten.
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pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #146 am: 16. Februar 2010, 22:59:30 »

Diese Forschungen passen ganz gut zum Thema, auch wenn es nicht direkt um die historische Terra Preta geht:

Link

Vertorfung, aber warum es besser sein soll als Kompostierung ist mir schleierhaft. Beides wird auf Anbauflächen aufgebracht abgebaut werden. Wie wäre es, wenn Moore nicht mehr ausgebeutet und Torfböden nicht mehr gestört würden? Das hielte ich auf lange Sicht für sehr viel energieschonender, als mit industriellem Einsatz Torf herzustellen, den man dann als Kompostersatzstoff verwenden kann.

Allerdings sehe ich ein, dass man Geldgeber für solche Verfahren mit dem CO2 Argument sehr viel besser anlocken kann. ;D Speziell öffentliche Fördergelder. ;D Das Klimakaugummi eignet sich für jede Ecke. ;D
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luitpold

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Re:Terra Preta
« Antwort #147 am: 20. Februar 2010, 19:00:54 »

hallo,
nachdem mich meine nachbarin dabei beobachtet hat wie ich am komposthaufen mit holzkohle herumgewirtschaftet habe, hat sie mich gebeten ihrer tochter ein wenig bei einer hausarbeit zu helfen. wir haben dann ein wenig im internet recherchiert und sind in etwa zu folgenden ergebnis gekommen:

die allgemeine beschreibung habe ich einmal weggelassen, weil ja schon mehrfach in diesem faden gepostet.

viele eigenschaften der holzkohle als filtermedium für flüssigkeiten und gase (dunstabzughaube,gasmaske), oder zur entgiftung in der medizin, sollen erwähnt werden. wenn holzkohle chemische stoffe aller art binden kann, verhindert diese auch vermutlich das ausspülen von NPK und hält diese langfristig zur verfügung der pflanzen. weitere einsatzmöglichkeiten als teichfilter, in der aquaponik oder als strukturmaterial in der kompostierung liegen auf der hand.

UMWELTRELEVANZ:
Verkohlt man die Biomasse und arbeitet die Bio-Kohle in den Erdboden ein, entzieht man der Atmosphäre dauerhaft Kohlenstoff.

Die Vereinten Nationen prüfen derzeit den Einsatz von Biokohle als Maßnahme zur CO2-Reduktion. Im Rahmen des Emissionshandels könnten die Farmer auch finanziell von der neuen Methode profitieren. Hinzu kämen steigende Erträge, während gleichzeitig weniger in Dünger investiert werden müsste. Auch für heutige Landwirte eine sehr interessante und vor allem preiswerte Möglichkeit der Bodenverbesserung.

Die erhöhten Gehalte an pyrogenem Kohlenstoff tragen primär nicht zum Nährstoffreichtum von Terra Preta-Böden bei. Vielmehr spielt pyrogener Kohlenstoff eine wichtige Rolle für die Bindung von pflanzenverfügbaren Kationen sowie für die Bodenstruktur.

ENTSTEHUNG FORSCHUNG
http://www.peter-adler.de/dokumentation/20050000_terra_preta.html

Die Forschungen von Agrarwissenschaftlern und Bodenkundlern beweisen, dass Terra Preta von Menschenhand geschaffen wurde. Professor Bruno Glaser von der Universität von Bayreuth (Bayern) und seine Mitarbeiter finden in Bodenproben vor allem Holzkohle von Lagerfeuern und künstlichen Schwelbränden. Dazu menschliche und tierische Exkremente, Überreste von Speisen und Jagdausflügen. fischreste, tonscherben.

 Der extrem hohe Anteil der Holzkohle verhindert, dass diese Nährstoffe vom Regen wieder ausgewaschen werden.

Ist die »Terra Preta« das eigentliche Gold von Eldorado - viel wertvoller für die Menschheit als das Gold, das die Spanier hier einst suchten? »Eine kombinierte Düngung mit Holzkohle, Biomasse und Kompost könnte aus eigentlich unfruchtbaren Böden blühende Landschaften machen«, meint Bodenkundler Glaser. Terra Preta könnte entscheidend zur wirtschaftlichen Entwicklung armer Regionen beitragen, durch die Bindung von Kohlenstoff den Treibhauseffekt verringern und die weitere Zerstörung der Regenwälder verhindern.


Der Österreicher Christoph Steiner untersucht dieses Phänomen vor Ort und versucht eine Formel zu finden, um das verschüttete Wissen der Ureinwohner den heutigen Bauern nutzbar zu machen. Denn überall dort, wo der Regenwald brandgerodet wird, ermöglicht die Asche nur kurzzeitig Ackerbau. Schnell ist der Boden ausgelaugt, die extrem teure Bewirtschaftung mit Kunstdüngern können sich die Farmer hier nicht leisten. Sie brennen stattdessen die Wälder nieder. Ein Teufelskreislauf.

Auf einem Feld mit Terra Preta können Bauern typischerweise drei bis vier Mal mehr ernten als auf den natürlichen Böden Amazoniens - und das dauerhaft.

 Verkohlte Biomasse bietet den Bodenorganismen, die organische Substanzen abbauen, keine Nahrungsgrundlage mehr. Darum bleibt die Kohle im Boden jahrhundertelang erhalten.


QUELLEN
ältestet erwähnung im internet, und bemerkenswert wie aufgeschlossen die "kollegen" an die sache herangehen. ;-)
http://forum.hanfburg.de/fhb/showthread.php?p=516627

http://www.biomasse-tagung.umwelt-campus.de/fileadmin/userdaten/bilder/Biomasse/Boden_als_wertvolle_Resource_fuer_eine_nachhaltige_Landwirtschaft_Prof._Dr._Bruno_Glaser.pdf

http://www.klett.de/sixcms/list.php?page=Infothek_artikel&extra=TERRA-Online%20/%20Gymnasium&artikel_id=104542&inhalt=kss_klett01.c.139995.de

http://www.bayceer.uni-bayreuth.de/bophy/de/lehre/diss/detail.php?id_obj=43061

http://web.uni-marburg.de/isem//WS08_09/docs/terrapreta.pdf

http://www.nachwachsende-rohstoffe.biz/allgemein/anleitung-fur-einen-terra-preta-nachbau/

https://www.umweltbundesamt.de/boden-und.../08_pieplow_terrapreta.pdf

http://www.oekoregion-kaindorf.at/data/File/2009/Projekte/Einladung%20Symposium3.pdf

lg
luitpold
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #148 am: 20. Februar 2010, 20:24:02 »

Der UBA-link funzt, zumindest bei mir, nicht.

Woher kommt überall die wie ein Mantra wiederholte Legende von der "Holzkohle"?
In der Terra Preta ist kein wesentlicher Anteil an Holzkohle, da ist bestenfalls etwas Ähnliches drin, ein stark kohlenstoffhaltiges Schwelprodukt.
Reste von Lagerfeuern, Tonscherben, udgl., beweisen auch nicht die anthropogene Herkunft der Terra Preta, sie beweisen nur, daß diese Bereiche besiedelt waren.
Daß ein offenbar reichlicher Gehalt an Exkrementen und sonstigen Abfällen ein fruchtbares Substrat ergeben kann - wen wunderts.
Dafür gibts reichlich Trittbrettfahrer: Z.B.: nachwachsende-rohstoffe.biz . Da wird empfohlen, Holzkohle ("Vorerst kann von uns keine Holzkohle geliefert werden, sondern muß vor Ort besorgt werden. Ein großer Importeur von Holzkohle kann auf Anfrage genannt werden.") mit " organischen Abfällen und weiteren Restsubstraten vermischen " und, sehr wichtig, sonst ists kein Geschäft, "mit der „Terra Preta Essenz“ impfen".
Nachtigall, ick hör dir trapsen.....
Und die Moral von der Geschicht': Wir wissen nach wie vor zu wenig davon.
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luitpold

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Re:Terra Preta
« Antwort #149 am: 20. Februar 2010, 21:28:47 »

UBA

pyrogener Kohlenstoff meinte ich natürlich.

Wir wissen nach wie vor zu wenig davon.
deshalb wird ja weltweit, wie verrückt von allen spitzenunis, danach geforscht.
die geschäftemacher kann man ja aussen vor lassen. ich vermute man braucht diese tinkturen und wässerchen nicht im mindesten.
pyrogenen Kohlenstoff in den komposthaufen und mitreifen lassen sollte reichen. zumindest ists meine versuchsanordnung.

lg
luitpold

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