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Garten- und Umwelt => Atelier => Thema gestartet von: fars am 11. April 2010, 17:37:01

Titel: Steinversiegelung
Beitrag von: fars am 11. April 2010, 17:37:01
Momentan lasse ich eine Natursteinmauer ausbessern. In die Fugen war Wasser eingedrungen und der Frost hat den porösen Mörtel herausgesprengt.

Ich denke über eine Abdeckung der Mauerkrone durch ein dünnes Kupferblech nach oder aber über eine Versiegelung auf chemischer Basis.

Hat jemand Erfahrungen mit Letzterem?
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: knorbs am 11. April 2010, 17:45:39
keine ahnung fars, aber sind in oder am fuß der natursteinmauer pflanzen eingesetzt? falls ja, dann nimm kein kupferblech!
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: fars am 11. April 2010, 17:48:32
Ich weiß, du hast starke Vorbehalte gegen Kupfer, die ich allerdings nicht teile.
Was mich eher gegen K. einnimmt ist die lange Wartezeit, bis das Blech Patina annimmt.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Günther am 11. April 2010, 17:54:14
Was für Steine sind das?

Patina läßt sich künstlich beschleunigen - der Effekt ist nicht unbedingt ansprechend ::)
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: fars am 11. April 2010, 17:56:38
Die Steine (sehr harter Lungenbasalt) sind weniger das Problem, Günther.
Es sind allein die Ausfugungen.
Es ist selten, dass Teile von den Basaltsteinen durch Frosteinwirkung abgesprengt werden. Aber die Feuchtigkeit dringt in die Mörtelspalten und wirkt dort entsprechend.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Günther am 11. April 2010, 18:03:11
Theoretisch gibts frostfeste (auch gegen Frostsprengung...) Mörtel.
In der Praxis liest sichs anders....
Die alten Inka haben ihre Mauern mörtellos hochgezogen, und fast fugenlos.....
Es gibt "Silikon"-Präparate resp. Fluate, die Putz und Mörtel hydrophobieren und bedingt versiegeln. Bei qualitativ hochwertigen Produkten funktionierts auch. Oberflächlich....
(In der Branche hab ich auch mal gearbeitet, ich empfehle sowas eher nicht)

Eine Kupferabdeckung kommt mir irgendwie nicht materialgerecht vor.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: fars am 11. April 2010, 18:06:06


Eine Kupferabdeckung kommt mir irgendwie nicht materialgerecht vor.


Stimme dir zu, wäre aber ein zähneknirschender Kompromiss.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Günther am 11. April 2010, 18:09:45
Ein graues Zinkblech knirschte wohl weniger.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: fars am 11. April 2010, 18:11:55
Sieht ebenso doof aus.
Bei Cu denke ich an eine recht dünne Folie, die sich der unebenen Steinfläche anschmiegt.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Crambe am 11. April 2010, 18:13:38
Eine Steinplatte drauf würde doof aussehen??
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: fars am 11. April 2010, 18:15:39
Wäre auch eine Alternative, aber eine teure, und würde den Charakter der Mauer arg verändern.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: tomma am 11. April 2010, 22:43:45
Könnte man die obere Steinreihe runter nehmen, Teichfolie auflegen und dann die Steine wieder drauf legen? Dann könnte ggf. die Abschlußreihe ohne Mörtel verlegt werden, und die Folie würde genau so funktionieren, wie irgend ein Blech. Wenn man das geschickt anstellte, dürfte man von der Folie eigentlich nichts sehen. Allerdings kann ich mir das auch nur bei relativ grossen Mauersteinen vorstellen.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Treasure-Jo am 11. April 2010, 22:59:03
Momentan lasse ich eine Natursteinmauer ausbessern. In die Fugen war Wasser eingedrungen und der Frost hat den porösen Mörtel herausgesprengt.

Ich denke über eine Abdeckung der Mauerkrone durch ein dünnes Kupferblech nach oder aber über eine Versiegelung auf chemischer Basis.

Hat jemand Erfahrungen mit Letzterem?

Wenn die Fugen ordentlich gearbeitet sind, dann sollte es eigentlich keine Probleme mit Eis und Frost geben. Ein Imprägnierung pringt jedenfalls nicht den gewünschten Effekt.

Könnte es viellecht sein, dass die Feuchtigkeit von unten kommt. Hast Du eine Kapillarsperre (Folie, Dachpappe o. ähnl.) zwischen Mauer und Fundament?
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Werner987 am 11. April 2010, 23:36:47
"normale" natursteine nehmen kaum wasser auf. kalksandsteine sind in dieser hinsicht gefährdeter.

zum sperren gegen feuchtigkeit kann man wasserglas (kalziumsilikat, natronsilikat) verwenden.
die fugen müssen vollständig mit mörtel ausgefüllt sein.
in reinsilikatfarben und dispersionssilikatfarben ist auch wasserglas enthalten, erstere sind gesundheitlich völlig unbedenklich - aber im flüssigen zustand genau wie wasserglas stark alkalisch - ätzend.

http://www.baumarkt.de/nxs/893///baumarkt/schablone1/Welche-Farbe-fuer-welchen-Untergrund
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: fars am 12. April 2010, 07:59:40
Die Natursteine bereiten mir keine Sorgen und bedürfen auch nicht einer Versiegelung oder eines anderen Schutzes. Es geht lediglich um die Fugen bzw. den die Fugen ausfüllenden Mörtel.

Unter die oberste Steinlage eine Feuchtigkeitssperre einbringen scheitert an den zu unterschiedlichen Steingrößen und das damit stark wechselnde Fugenniveau.

Probleme mit aufsteigender Feuchtigkeit habe ich nicht. Offenbar wurde zu unterst eine Sperre eingebaut.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Günther am 12. April 2010, 10:13:31
Und oben eine Dickbeschichtung in geeigneter Farbe? Kunstststoffmodifiziert....
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Treasure-Jo am 12. April 2010, 15:48:50
Und oben eine Dickbeschichtung in geeigneter Farbe? Kunstststoffmodifiziert....



....das hört sich nicht wirklich gut an.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Günther am 12. April 2010, 16:45:36
Es geht nicht ums Hören, sondern ums Sehen ::) ;D
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Treasure-Jo am 12. April 2010, 21:38:40
Es geht nicht ums Hören, sondern ums Sehen ::) ;D

...das schon gleich gar nicht. Nicht mein Geschmack.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Werner987 am 12. April 2010, 22:58:19
wasserglas ist farblos und geht eine unlösliche verbindung mit dem untergrund ein (verkieselung).
damit habe ich vor längerer zeit 3 cm beton auf ausgewaschenen altbeton "geklebt" (vorher nur gereinigt).

weiße oder schwarze fugen können bei manchen natursteinen optisch gut wirken.
aber farbaufträge werden früher oder später durch witterungseinflüsse eleminiert. :-\
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: fars am 13. April 2010, 07:39:30
Was sagt der Chemiker dazu, Günther?

http://nano-stein-versiegelung.de/
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Treasure-Jo am 13. April 2010, 08:11:07
Was sagt der Chemiker dazu, Günther?

http://nano-stein-versiegelung.de/


...noch ein Chemiker: (wobei die Nanotechnologie auch ein Gebiet für Physiker, Ingenieure... und andere wäre):

Ich kenne zwar dieses Mittel im Detail nicht, aber grundsätzlich sind solche Versiegelungsmittel auf Nanaotechnologie schon erfolgreicher Stand der Technik. (...hat man ja teilweise auch von Pflanzen siehe gelernt) Manchmal gibt es das Problem, das die Anhaftung noch nicht perfekt gelöst ist. Das heisst die Nanoschicht löst sich mit der Zeit wieder ab und man muss in Abständen nachbehandeln. Ich würde diese Lösung mal ausprobieren.

Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: fars am 13. April 2010, 08:13:34
Danke. Stimmt hoffnungsfroh.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Günther am 13. April 2010, 08:48:57
Nano ist auch eine Modegeschichte.
Früher hat man Autos mit "Wachsen" (meist eh nur Paraffin, für Feinspitze mit Carnaubawachs...) behandelt - siehe, das Wasser perlt ab. Jetzt schmiert man ein "Nano"zeug drauf - siehe, das Wasser perlt ab ::)
Prinzipiell funktionierts, manchmal sogar ein bisserl besser. Blätter und Früchte, an denen das Wasser abperlt, tun das meist mit Wachs, die haben noch nix von Nanomarketing gehört.
Das angesprochene Produkt ist eher ein Inprägniermittel für saugenden Untergrund - Basalt saugt kaum, nur der Mörtel. Und obs wesentlich besser und dauerhafter als übliche hydrophobierende Mittel ist...
Verwende es und berichte dann drüber, auch, ob dann Dreck (Staub &c) besser haftet.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Lehm am 13. April 2010, 08:53:55
Geht mörtellos denn nicht? Ein Natursteinmauer hält doch auch so, wenn sie fachgerecht gebaut wird?
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: fars am 13. April 2010, 09:00:10
Geht mörtellos denn nicht? Ein Natursteinmauer hält doch auch so, wenn sie fachgerecht gebaut wird?

Jein.
Ab einer gewissen Höhe nur noch mit unkalkulierbarem Risiko. Es sei denn, die Mauer ist entsprechend breit.
Unsere Natursteinmauer - eine alte Stallmauer - war ursprünglich nur mit Lehm (!) verbunden. Damals war aber auch ein Dach darüber. Lehm hält halt sehr schlecht, wenn er nass wird. Wie du ja gewiss bestätigen kannst.
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Treasure-Jo am 13. April 2010, 09:43:04
sehe ich auch so. Mörtellose Mauern sollten sehr breit sein (Breite = ca. halbe Höhe, oder nicht höher als ca. 1,20), oder an einen Hang angelehnt
Titel: Re:Steinversiegelung
Beitrag von: Günther am 13. April 2010, 09:57:35
Nun, mit Tricks kann man auch Lehm wasserfest machen - hat sogar bei Straßen in Afrika funktioniert. War übrigens eine Idee aus der Schweiz, dürfte aber in Laienhand zu unsicher sein.