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Garten- und Umwelt => Gartenküche => Thema gestartet von: Kasbek am 07. November 2014, 16:47:04

Titel: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Kasbek am 07. November 2014, 16:47:04
Der Glücksklee (Oxalis deppei = O. tetraphylla) und auch der verwandte O. lasiandra bilden ja so weißliche Rübenwurzeln, die wie Zuckerrüben oder Eiszapfen-Radieschen im Mini-Format aussehen und laut Literatur (Christian Grunert, Reinhilde Frank) eßbar sein sollen. Frage an diejenigen, die das schon mal probiert haben:
- Wie schmeckt das?
- Ißt man das roh, oder bereitet man es zu, und, falls letzteres, wie?
- Eignet sich das als Futter für Hühner und Kaninchen?

Für Erfahrungsberichte dankt

Kasbek
Titel: Re:Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Eva am 07. November 2014, 18:10:19
Bei Kaninchen wäre ich wegen der Oxalsäure vorsichtig. Die kriegen so oft Blasensteine.

Sonst kann ich leider nichts dazu sagen. Hast du mal so ein Dings angeknabbert?
Titel: Re:Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Aella am 07. November 2014, 19:57:53
schau mal hier :D

knusperhäuschen (momentan leider nicht mehr so aktiv :( ) hat sie danach öfters zubereitet. z.b. hier
Titel: Re:Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Kasbek am 09. November 2014, 22:23:44
schau mal hier :D

knusperhäuschen (momentan leider nicht mehr so aktiv :( ) hat sie danach öfters zubereitet. z.b. hier

Danke! Das liest sich doch recht vielversprechend; mal sehen, wann mal Zeit für die praktische Umsetzung ist. knusperhäuschen ist aber nicht deshalb weniger aktiv, weil sie jetzt mit Oxalsäurevergiftung flach liegt? ;)
Titel: Re:Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Kasbek am 09. November 2014, 22:33:05
Bei Kaninchen wäre ich wegen der Oxalsäure vorsichtig. Die kriegen so oft Blasensteine.

Sonst kann ich leider nichts dazu sagen. Hast du mal so ein Dings angeknabbert?

Da ich gestern Oxalis lasiandra ausgebuddelt habe, habe ich einen Selbstversuch gestartet und eine dieser Wurzeln roh gegessen. 28 Stunden später bin ich immer noch am Leben, was ein gutes Zeichen ist :) Auch sonst habe ich keine weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen bemerkt, außer denen, die ich sowieso schon habe.

Die Frage ist halt nur, ob der Verzehr in dieser Form lohnt, also wie das Zeug schmeckt. Hmmm, tja ... also, die Wurzel ist extrem saftig (wurde ja auch erst wenige Stunden zuvor ausgebuddelt; vielleicht ist das nach einer gewissen Lagerzeit anders) und schmeckt, naja, zunächst mal mehr oder weniger nach gar nichts, wenn man sie am unteren Ende zu essen beginnt. Am oberen Ende kommt dann irgendein Geschmack dazu, den ich aber nicht richtig definieren kann - nicht unangenehm, aber auch nicht weiter bemerkenswert, jedenfalls für meine Geschmacksknospen, die, so behauptet mein Umfeld gelegentlich, aber eh "untrainiert" sind. Ergo bin ich da sicher nicht das Maß aller Dinge ;)

Sollte ich nicht an Spätfolgen zugrunde gehen, plane ich für nächstes Wochenende die Ausbuddelung von Oxalis tetraphylla, wonach ich dann einen weiteren Selbstversuch bezüglich des Roh-Essens starten würde.
Titel: Re:Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Kasbek am 17. November 2014, 21:22:14
Bei Kaninchen wäre ich wegen der Oxalsäure vorsichtig. Die kriegen so oft Blasensteine.

Sonst kann ich leider nichts dazu sagen. Hast du mal so ein Dings angeknabbert?

...

Sollte ich nicht an Spätfolgen zugrunde gehen, plane ich für nächstes Wochenende die Ausbuddelung von Oxalis tetraphylla, wonach ich dann einen weiteren Selbstversuch bezüglich des Roh-Essens starten würde.

Hier nun der Bericht vom nächsten Teil meines Selbstversuchs: Am Samstagabend habe ich eine nachmittags frisch ausgebuddelte "Rübe" von Oxalis tetraphylla roh vertilgt. Ergebnis: Auch sehr saftig (wie O. lasiandra), im Gegensatz zu dieser aber mit einem sehr angenehmen, etwas süßlichen und für meine untrainierten Geschmacksknospen schwer zu beschreibenden Geschmack. Hätte natürlich sein können, daß der darin begründet lag, daß es ein Exemplar war, welches in fast vollsonniger Lage gewachsen war. Also am Sonntagmittag die Probe aufs Exempel, nämlich ein zweites Rübchen, diesmal eins aus schattiger Lage. Ergebnis: Geschmack so gut wie identisch. Die Süße ist schon ein wenig paradox für eine Art, die in die Gattung Sauerklee gehört :D

Spaß beiseite: Nächster Schritt des Selbstversuches wäre dann bei Gelegenheit die Zubereitung nach knusperhäuschens Rezept und die Klärung der Frage, ob der angenehme Geschmack auch in Form des Schmorgemüses erhalten bleibt (oder durch einen anderen, nicht weniger angenehmen ersetzt wird :) ). Ich werde zu gegebener Zeit Bericht erstatten. (Gesundheitliche Beeinträchtigungen sind bisher bei mir nicht eingetreten.)
Titel: Re:Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Kasbek am 13. Dezember 2014, 21:13:11

Spaß beiseite: Nächster Schritt des Selbstversuches wäre dann bei Gelegenheit die Zubereitung nach knusperhäuschens Rezept und die Klärung der Frage, ob der angenehme Geschmack auch in Form des Schmorgemüses erhalten bleibt (oder durch einen anderen, nicht weniger angenehmen ersetzt wird :) ). Ich werde zu gegebener Zeit Bericht erstatten. (Gesundheitliche Beeinträchtigungen sind bisher bei mir nicht eingetreten.)

Letztes Wochenende hat nun der Praxistest "Wurzeln von Oxalis tetraphylla als Schmorgemüse fast nach knusperhäuschens Rezept" stattgefunden. Folgende Ergebnisse:
- Wenn man die Kombination "süßlicher Eigengeschmack der Wurzeln plus herzhafter Einschlag wegen des Anbratens in Fett" mag, könnte einen das Ergebnis überzeugen.
- Ich habe darauf verzichtet, die Wurzeln zu schälen, da dann so gut wie nichts mehr übrigbleibt. Eine normale mechanische Reinigung plus das Ausschneiden diverser unschöner Bereiche mußten genügen.
- Die Stücke müssen alle halbwegs gleichgroß sein, was wegen des unterschiedlichen Durchmessers schwer realisierbar ist. Die kleinen Stücke sind jedenfalls schon fast schwarz, wenn die großen noch nahezu keine Veränderung zeigen.
- Die Stücke verlieren deutlich an Volumen, und man ist irgendwie frustriert, wenn man in den Tiegel schaut und fast nichts mehr übrig ist ;D

Heißt praktisch: Entweder ich lasse mir noch was anderes einfallen, oder ich bleibe doch beim Roh-Essen (denn da sind sie wirklich lecker).
Titel: Re:Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: partisanengärtner am 13. Dezember 2014, 21:47:25
Danke für die Einschätzung.
Titel: Re:Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: uliginosa am 13. Dezember 2014, 22:22:30
schau mal hier :D

knusperhäuschen (momentan leider nicht mehr so aktiv :( ) hat sie danach öfters zubereitet. z.b. hier

Danke! Das liest sich doch recht vielversprechend; mal sehen, wann mal Zeit für die praktische Umsetzung ist. knusperhäuschen ist aber nicht deshalb weniger aktiv, weil sie jetzt mit Oxalsäurevergiftung flach liegt? ;)

Nein, keine Oxalsäurevergiftung. ;D
Soweit ich weiß, geht es ihr gut, sie hat nur z.Z. anderweitig viel zu tun.

Solche Knollen könnte ich auch noch ausgraben - wenn ich sie noch finde.
Ich weiß auch nicht genau, welche Art es ist - bekamen wir mal zu Silvester mit Schronsteinfeger und Glückschschweinchen dran. Obwohl, wird dann wohl O. deppei/tetraphylla sein. 8)
Titel: Re:Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Natura am 03. April 2015, 21:19:06
Die sind es höchstwahrscheinlich. Ich habe auch schon welche gebraten gegessen (roh noch nicht). Stimmt, es bleibt nicht viel übrig, aber so schmecken sie mir gut. Sind nicht so sauer wie Oxalis tuberosa (Oca).
Titel: Re: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Kasbek am 27. Oktober 2015, 12:16:08
Ich schubse den Thread mal wieder nach oben – demnächst geht ja wieder die Zeit los, wo man die betreffenden Oxalis ausbuddelt und sich dann fragt, was man mit diesen komischen weißen rübenartigen Wurzeln anfangen soll  ;) Ich versuche immer so lange zu warten, bis das Laub schon ganz oder fast ganz abgestorben ist, man aber noch unterscheiden kann, ob es O. lasiandra oder O. tetraphylla war (nur anhand der Zwiebeln ist das eine nicht ganz leichte Übung, und es gibt bei mir mittlerweile drei Flächen, wo beide Arten stehen).
Titel: Re: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: häwimädel am 21. November 2016, 21:15:59
Dank Deiner großzügigen Spende, konnte ich reichlich O.tetraphylla-Rübchen ernten. :D Karamellisiert, abgeschmeckt mit S&P, Petersilie waren sie recht lecker. Was den Oxalsäuregehalt angeht, bin ich mir nicht sicher. Obwohl sie mild und gar nicht sauer schmeckten, hatte ich zwei Stunden nach der Mahlzeit immer noch einen säuerlichen Geschmack im Mund. 
Titel: Re: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Kasbek am 22. November 2016, 12:07:12
Dank Deiner großzügigen Spende, konnte ich reichlich O.tetraphylla-Rübchen ernten. :D 

 :D

Was den Oxalsäuregehalt angeht, bin ich mir nicht sicher. Obwohl sie mild und gar nicht sauer schmeckten, hatte ich zwei Stunden nach der Mahlzeit immer noch einen säuerlichen Geschmack im Mund.

Ich hab' vorletztes Wochenende mit dem Ausbuddeln angefangen, aber noch keine davon verspeist. Das mit dem säuerlichen Nachgeschmack werde ich mal beobachten – aufgefallen ist's mir bisher nicht, was aber bei meinem "untrainierten" Geschmackssinn auch kein Wunder ist  ;)
Titel: Re: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: häwimädel am 04. Februar 2017, 16:08:58
So, ich hatte da noch ´nen Versuch laufen.
Da ich nicht alle O.-Wurzeln essen konnte, hatte ich einige eingeschlagen in bißchen Erde im kalten Flur gelagert. - Heute waren sie dran  ;D

Muß ja nicht immer pur (außer es steht "garten" davor  ;)) sein, hier also eine asiatisch angehauchte Version:

Knoblauch, Ingwer, Oxalis fein hacken, hellbraun anbraten, mit 1 TL Rübensirup karamellisierablöschen (sowas in der Richtung halt  :-\) gehackte Erdnüsse auch anrösten, gestiftelte Karotten, Paprika, Lauch, Mungbohnensprossen, in feine Streifen geschnittenen Chinakohl nacheinander anbraten, würzen mit Galgant, Chili, Kaffirlimette, mit Kokosmilch aufgießen, sonst ist das Ganze recht trocken, abschmecken mit süßer Chilisoße, Sojasoße, Korianderblättern. - Wenn man zwischen dem ganzen Gemüse mal auf so ein saueres Oxalisstückchen beißt kommt das ziemlich gut .

zu meiner Erinnerung:
den Oxalis nicht ganz so fein hacken, sonst geht er unter

Titel: Re: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Kasbek am 15. November 2017, 12:45:14
Letztes Wochenende ist die „Ernte“ losgegangen. Sollte es mir zu denken geben, daß die größten Oxalis-Wurzeln mit einer in den zweistelligen Zentimeterbereich reichenden Länge größer sind als die meisten der dieses Jahr völlig mißratenen Möhren?  ::)
Titel: Re: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Lou-Thea am 10. Juli 2023, 13:23:03
Danke Kasbek für den Link hierher.
Auch wenn jetzt nicht die passende Jahreszeit ist, lasse ich mal diese Zubereitungsidee da.
Ich hatte im Spätwinter schon diverse Zutaten besorgt, bin dann aber doch nicht dazugekommen und jetzt blüht er erstmal wieder, der Glücksklee.
Ist sicher auch eine nette, nicht allrägliche Geschenkidee oder mal ein anderes Mitbringsel zur Silvesterparty.  ;)

https://m.youtube.com/watch?v=eoC0GKWDffo
Titel: Re: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Aramisz78 am 10. Juli 2023, 13:28:18
Die Idee ist gut, auch wenn die nicht Glücksklee Rübchen, sondern Oca (oxalis tuberosa) Knollen sind.
(die letzte Kommentare vor der Kopieren habe ich allerdings nicht gelesen, vielleicht war es schon erwähnt. Dann sorry fürs dazwischen plappern) .

Ich habe meine ERnte nur so roh geknabbert. War eher interessant als lecker..;)
Titel: Re: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Hyla am 10. Juli 2023, 15:13:56
Ich habe letztes Jahr im Herbst welche angebraten in der Pfanne probiert. Gewürzt mit bzw. Geschmack ersäuft in Sojasoße. War okay. Vor allem war kein Viehzeug drin wie z.B. die Möhren- oder Rettichfliege und Schnecken waren auch nicht besonders scharf drauf.
Könnte ein Trendgemüse werden, bis wieder jemand einen hier nicht heimischen Schädling (total versehentlich natürlich) importiert.
Titel: Re: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: häwimädel am 13. März 2024, 18:16:33
Oxalis tuberosa sollen nach der Ernte ja noch nehrere in die Sonne gelegt werden um die Säure abzumildern. Macht das jemand von Euch, evtl. auch mit O. tetraphylla? Und reicht dafür überhaupt die Spätherbstsonne in Mitteleuropa noch aus?
Titel: Re: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Aramisz78 am 13. März 2024, 18:47:33
Oca kenne ich nicht, aber die tetraphylla hatte ich öfters schon. Wenn sie lange draussen liegen werden sehr schnell schlapp. Sogar ohne Blätter, also ich würde sie nicht an der Sonne braten.
Oxalsäure konnte ich bei meine Versuchen nicht schmecken.
Titel: Re: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: häwimädel am 13. März 2024, 19:01:09
Danke Aramisz, dann scheint diese Methode des Säureabbaus, auch wenn man im Spätherbst nicht mehr von in der "Sonne braten" reden kann für O. tetraphylla ungeeignet zu sein. Ich hatte meine Glückskleerübchen damals auch frisch zubereitet. Oxalsäure, ähnlich wie bei Rhabarber, konnte ich aber deutlich wahrnehmen.  :-\
Titel: Re: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: Aramisz78 am 13. März 2024, 19:06:23
Echt? Bei mir schmeckten am ehesten nach "nichts" oder ganz leicht süsslich ähnlich wie eine fade Nashi.. Oder ich habe probleme mit mein Geschamcksknospen.. ;)
Titel: Re: Oxalis-Wurzeln essen
Beitrag von: häwimädel am 13. März 2024, 19:11:28
Woran das wohl liegen mag? Sowohl die im sandigen Beet, als auch die in Blumenerde aus dem Balkonkasten schmeckten gut sauer.
Wann hast Du Deine geerntet?