Na ja, bin halt Holunder-Junkie (wär ein guter nick für mich, viel besser als das blöde b-hoernchen).
Früher wurde ich leicht 6, 8 oder 10 mal im Jahr krank, Mandelentzündung, dann Mandeln raus und schließlich Rachenentzündung, eitrige Nebenhöhlenentzündung, Bronchitis, wochenlanges Husten, Antibiotika, grausam... .
Bis ich auf den Holunder gekommen bin und gemerkt habe, ich kann auch länger als 5, 6 Wochen gesund bleiben, vorausgesetzt, ich trinke meine anderthalb Liter im Monat.
Ich mache meinen Saft von Beeren, die ich von den Dolden rupfe, im Bottich mit Wasser übergieße bis die unreifen und der meiste Müll obenauf schwimmen und sich abschöpfen lassen.
Dann seihe ich die Beeren ab, koche Mus draus und früher habe ich die ganze chose durch ein Tuch gewrungen, eine hundsföttische Arbeit, die auf die Handgelenke geht, aber einen richtig dicken Saft ergibt.
Heute kipp ich das Mus in den Korb des Entsafters, sammle den Saft und dämpfe dann noch eine halbe Stunde oder so.
Je länger man dämpft, desto dünner wird die Plörre und zuletzt schmeckt sie dann richtig fad.
Meist geb' ich dann Zucker zum Saft (ncht, wenn ich an Diabetiker verschenke), so eine halbe Tasse auf zwei bis drei Liter , koche nochmals auf, fülle kochend heiß ab.
Das mit dem ungleichmäßigen Reifen ist wirklich ein Problem. Meist hängen unreife und schon faulige Beeren an derselben Dolde. Da heißt es lange suchen, bis man einen "brauchbaren Baum" findet.
Gute Qualität findet man hier in Südbayern selten. Aber in Franken, wo's nur halb so viel regnet, da wächst der tollste Holunder am Bahndamm, Dolden rein schwarz, prall und saftig, so dass mir früher beim Heimfahren die Augen aus dem Kopf gefallen sind.