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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: ManuimGarten am 09. Januar 2011, 19:28:57

Titel: Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: ManuimGarten am 09. Januar 2011, 19:28:57
Ich würde mich hier gerne mit meiner Apfelfrage anhängen, auch wenn die Unterlagenwahl schon gelaufen ist.
Im Vorjahr wollte ich einen Apfel-Hochstamm, habe dem Gärtner im Nachbarort das geschildert (keine explizite Baumschule) und kam mit einem Elstar nach Hause.

Warum ratet ihr in den vorherigen Beiträgen so von dieser Sorte ab?

Auf die Unterlage ist ein weisser Farbfleck gemalt, darin steht händisch "48/5". Kann das jemand übersetzen? ::)

Im ersten Jahr hat er übrigens schon schön geblüht (am Foto mit Zwetschke dahinter), es waren aber dann nur 2 Äpfel dran. Wenn ich es recht verstehe, dauert es bei Hochstämmen länger bis er trägt. Aber andererseits - wenn er gut blüht und nur wenig fruchtet, fehlt die Bestäubersorte? Die Nachbarn haben zwar auch Obstbäume, oder legt er Wert auf bestimmte Sorten? ::)

(http://lh4.ggpht.com/_VtLIH-GA2iM/TSn9l6NX2PI/AAAAAAAAA8A/DZ_bFlKzyRE/s576/P4220129.JPG)
Titel: Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: Arachne am 09. Januar 2011, 19:52:23
...Elstar...
Warum ratet ihr in den vorherigen Beiträgen so von dieser Sorte ab?

Im ersten Jahr hat er übrigens schon schön geblüht, es waren aber dann nur 2 Äpfel dran. Wenn ich es recht verstehe, dauert es bei Hochstämmen länger bis er trägt. Aber andererseits - wenn er gut blüht und nur wenig fruchtet, fehlt die Bestäubersorte?

Viele Apfelsorten, die in den Plantagen angebaut werden (weil der Kunde eben diesen Geschmack möchte) sind Zimperliesen, d.h. sie benötigen reichlich Pflege, oft mehr, als man im Hausgarten leisten kann/will. Siehe Spritzen und Blattdüngung.

Wenn Du schon (erstaunlich schnell für einen Hochstamm) Früchte hattest, dann ist klar, dass es eine passende Befruchtersorte in Deiner Nachbarschaft gibt. Es fängt verhalten an und steigert sich dann... bei einem Hochstamm können es in der Hauptertragsphase dann schon 1-2 Zentner sein ;D...

[Quoting repariert]
Titel: Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: ManuimGarten am 09. Januar 2011, 20:04:02
 ;D
Lustige Vorstellung - 2 Zentner..... ::) Ich liieebe Eßbares im Garten - wer will nicht im Schlaraffenland leben. Was man selbst nicht braucht, kann man ja verschenken.

Elstar will Spritzen und Blattdüngung? Wie denn, was denn....? Mit Spritzen habe ich keine Freude wegen Hund, Teich und Menschen. Was passiert, wenn man das nicht macht? Einen Leimring habe ich ihm an den Stamm gelegt, ersetzt das die Spritzung? Und was ist Blattdünger bei Obstbäumen? Kenne ich nur von Zimmerpflanzen.

Der weisse Fleck mit 48/5 drauf würde mich auch interessieren, wenn ein Spezialist reinschaut... ;D
Titel: Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: Zuccalmaglio am 10. Januar 2011, 08:49:55
Insbesondere Krebs, Schorf. Wobei der Krebs bei einem gut wasserführenden Boden nicht zwangsläufig ein Problem darstellen muß.
Hinsichtlich des Schorfes kommt es auch sehr auf die Bedingungen an (feuchte "Schorfjahre). Das Herbstlaub möglichst vollständig zu entfernen und eine luftig gehaltene Krone und Kronenumgebung hilft schon mal etwas. Hinsichtlich dem Laub bringt das natürlich nur was, wenn die Nachbargärten nicht mit Apfellaub voll bleiben...
Aber auf eine luftig geschnittene Krone (was sowieso sein sollte) und winddurchlässige Umgebung (Hecken, Nachbarbäume etc.) kannst du selbst einwirken.

Zu den Nummern kann ich nichts beitragen.
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: cydorian am 10. Januar 2011, 10:05:01
Auf die Unterlage ist ein weisser Farbfleck gemalt, darin steht händisch "48/5"

Baum Nr. 48 in Reihe 5 im Baumschul-Pflanzquartier.
Elstar hat ohne Pflanzenschutz und plantagenmässigen Anbau auf schwachwachsenden Unterlagen einfach keine Vorteile, sondern eher diverse Nachteile. Es ist jedoch kein schlechter oder ganz ungeeigneter Apfel für den Hausgarten. Zusätzlich stellt sich bei so einer Sorte die Frage, wieso man etwas selber anbauen soll, obwohl es einem in jedem Supermarkt massenhaft nachgeworfen wird.

Wegen einem Befruchter würde ich mir keine Sorge machen. In jedem Wohngebiet gibts irgendwo immer etwas, selbst Zieräpfel können als Befruchter dienen.
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: ManuimGarten am 10. Januar 2011, 15:23:16
Dank' Euch!!
Der weisse Fleck muß etwas über die Unterlage aussagen, ich habe irgendwo einmal gelesen, dass vor den Bezeichnungen M.. früher farbige Kleckse üblich waren. Aber wo stand das... ??? Insofern denke ich schon, dass die Ziffern auch was heissen.

Die Kommentare über Elstar klingen nicht ermutigend. Da fragt man sich, warum er dann verkauft wird. Das Angebot an schönen Hochstämmchen war damals nicht groß, man sollte für so eine langfristige Sache wirklich in eine Baumschule fahren. :-\
Dass es Elstar im Supermarkt auch gibt, ist für mich kein Ausschließungsgrund, ist bei Erdbeeren und Salat auch so. Ich will nicht eine seltene Sorte im speziellen, sondern eine gut schmeckende....

Um die Erfolgsaussichten zu erhöhen: gut wasserführender Boden meint feucht? Oder dass das Wasser schnell versickert?
Laub entfernen und Krone luftig schneiden kann ich zumindest selbst sicherstellen. Die Sommer sind hier üblicherweise trocken und heiss, das sollte gegen Schorf helfen?
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: Christina am 10. Januar 2011, 15:38:27
Ich habe vor 14 Jahren einen Elstar Halbstamm gepflanzt. Einfach deshalb, weil ich diesen Apfel aus dem Markt kannte und er uns ganz gut geschmeckt hat. Von alten Sorten hatte ich die Schnauze ziemlich voll, da es im großmütterlichen Obstgarten keinen Apfel gab, der mir wirklich geschmeckt hat . Inzwischen sehe ich das etwas anders, wir durften dort nur das Fallobst essen, immer wurden einem nur die Äpfel angeboten, die kurz vorm Verfall waren. Damals mochte ich jedes Obst nur in halbreifem Zustand. Alte Obstsorten waren für mich einfach nur bäh.

Ich habe seit einigen Jahren eine gute bis sehr gute Ernte beim Elstar, und spritze nie. Der Baum wird allerdings regelmäßig geschnitten, und in diesem jahr gab es etwas Schorf, was mich allerdings nicht stört. Wir essen jetzt immer noch davon, eine Kiste gibts noch, dann ist er leider alle.

Mein, zur gleichen Zeit gepflanzten Jonagold hat sich leider als etwas anderes herausgestellt, ich vermute Goldpermäne, auch ein Apfel meiner Kindheit. Den will ich in diesem Jahr umveredeln mit 3 alten Apfelsorten.
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: cydorian am 10. Januar 2011, 15:47:36
Verkauft wird er, weil ihn die Leute kennen. Ich habe mal ein Obstgrundstück übernommen, das voll von Supermarktäpfeln des Jahres 1990 war. Gloster, Jonagold, Idared, Golden Delicious und solche Sachen. Interessante Erfahrung, diese Sorten mal selber zu haben, aber wenig brauchbares Obst.

Salat und Errdbeeren aus dem eigenen Garten hat unerreichbare Frische. Bei Erdbeeren hast du sicherlich auch keine der Kommerzsorten im Garten stehen. Elstar Supermarkt und Elstar Obstwiese sind hingegen ähnlich, abgesehen von der miesen Fruchtgrösse, dem Schorf, Wicklerbefall und ja nach Klima auch niedrigerem Zuckergehalt und Ausfärbung der eigenen Ware.

Beim Wasser kommts vor allem auf die Wasserhaltungsfähigkeit des Bodens an, d.h. wieviel Wasser der Boden speichert, wie schnell er austrocknet.
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: uliginosa am 10. Januar 2011, 15:52:03
Von den häufig angebotenen Äpfeln schmeckt mir Elstar am besten!
Ein richtig guter Apfel, nicht zu süß und aromatisch, schön knackig ...

Im Garten haben wir einen roten Elstar-Niederstamm, vom Schwiegervater bekommen, der selber veredelt.

Was wir geerntet haben war lecker, bisher aber nicht viel. Ansonsten verlieren wir - wie bei den anderen Sorten auch - die Äpfel an den Wickler und die Vögel! :P
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: ManuimGarten am 10. Januar 2011, 17:05:45
An die Vögel? Picken die die Äpfel auf?

Die erste Ernte heuer - 2! :o - hatte auch Wickler, deswegen habe ich diesen Klebergürtel um den Stamm gelegt. Ich hoffe das hilft.
Sie schmeckten jedenfalls köstlich, wir haben hier auch rel. viel Sonne. In normalen Sommern wird also auch der Boden sehr trocken, z.B. das Gras stirbt ab. Heisst das lt. Zuccalmaglio, dass der Baum dann krebsanfälliger ist? Und wenn ich gieße, dann nicht?
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: Christina am 10. Januar 2011, 17:09:52
ich mulche den ganzen Sommer über mit Grasschnitt, das hält den Boden schön feucht.
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: ManuimGarten am 10. Januar 2011, 17:27:26
Hmmm.... danke. Das war schon einmal hier irgendwann Diskussionsthema.

Um die Ecke ist unser Grillplatz, da möchte ich nicht gerne vermodernden Grasgeruch und unschöne Optik.

Wie macht mans richtig? Aus dem Rasenmäher Gras drauf verteilen und wie stark? Oder längeren Schnitt, damit es lockerer bleibt? Und kann man es behübschen?
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: Christina am 10. Januar 2011, 18:08:43
Ich habe noch nie vermodernden Geruch bemerkt. Ich streue nur wenige Zentimeter hoch, dafür recht oft, direkt nach dem Mähen. Und hübscn finde ich es auch, hübscher als eine dünnliche Grasnarbe unter den Bäumen.

Mein Vater setzte unter seine Apfelbäume immer Kapuzinerkresse, das sah ganz nett aus.
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: ManuimGarten am 10. Januar 2011, 18:14:38
Schöne Vorstellung. ;D

Eines fiel mir vorhin noch am Elstar auf: da sind noch immer vertrocknete Blüten oder Minifruchtstände vom Vorjahr drauf. Was ich mit ausgestreckten Händen erwischen konnte, habe ich schon letzten Sommer entfernt. - Warum fällt das Zeug nicht von selbst ab? Ist das normal oder schon ein typ. Symptom für eine Krankheit?
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: cydorian am 10. Januar 2011, 18:15:26
Über Vögel am Obst, auch Äpfel hab ich leider auch Erfahrungen: http://forum.garten-pur.de/index.php?board=25;action=display;threadid=37334
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: Christina am 10. Januar 2011, 18:16:08
Ich kenne das von meinem Pfirsichbaum: da heißt es immer Abmachen, kann Krankheiten übertragen.
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: Amur am 10. Januar 2011, 18:27:48
Vor allem: Stell ihn frei von der Zwetschge. Wenn die ihn überbaut dann hast du Pilzkrankheiten ohne Ende.
Die vertrockneten Reste könnten Moniliafrüchte sein. Beim Schneiden mit entfernen und auf den Kompost.

Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: ManuimGarten am 10. Januar 2011, 18:56:30
Überbaut hat sie ihn noch nicht, aber die Kronentraufe grenzt schon an, sie steht passenderweise im Norden des Apfelbaumes. Da sollte er von Sonne und Regen nicht eingeschränkt werden.
Allerdings haben wir über den Schnitt der Zwetschke ohnehin im Seniorenthread geschrieben. Da werde ich im Frühjahr ein wenig wegnehmen.

Monilia... sowas habe ich befürchet.
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: Starking007 am 10. Januar 2011, 19:37:29
Wär`s meiner, stünde er nicht mehr.
Ein Jahr gut, dann schlecht, mal Schorf mal Mehltau.
Ausm Supermarkt ist er nicht schlecht.
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: Zuccalmaglio am 10. Januar 2011, 19:52:22
Stauende (stehende) Nässe ist fies krebsfördernd. Je leichter bzw. sandiger der Boden, umso besser ist in der Regel das Wasserabzugsverhalten.
Austrocknen ist aus anderen Gründen schädlich. In langen, heißen Trockenphasen deshalb wässern. Lieber einmal die Woche 3 Eimer auf einmal als alle 3 Tage einen Eimer.

Das mit der Zwetsch wird mir erst jetzt bewußt. Optimal ist das nicht. Wenn die Zwetsche etwas zurückgenommen wird, wirds vielleicht noch 3 oder 4 Jahre gehen. Dann wird der Apfel spätestens den Kronenraum brauchen.

Zu alten und neuen Sorten: Es gibt gutes und schlechtes in jeder Fraktion.
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: ManuimGarten am 10. Januar 2011, 20:10:07
Ok, das klingt schon beruhigender, stauende Nässe gibts hier nicht. Nur 1x letzten Sommer, im Keller. :-\ ;)

Das mit der Zwetschke: wenn man sieht, dass es betagte Bäume im Garten gibt, muß man doch rechtzeitig für Nachwuchs sorgen. Bis der Apfel so groß ist, dauerts noch ein paar Jährchen. Ich habe extra einen größeren Baum gekauft, damit er schneller ist. Daneben ist auch die Notausfahrt zum hinteren Gartentor, daher ging ohnehin nur ein Hochstamm.
Hier noch ein Foto, es täuscht leicht, weil der Apfelbaum (fast Mitte) ein wenig weiter entfernt als die Zwetschke (rechts) steht. Deren Krone ist nicht direkt über dem Apfel... Davor ist noch eine kleine weidenblättrige Birne, dahinter rechts ein alter Geissblatt-Strauch. Die haben beide Abstand.

(http://lh6.ggpht.com/_VtLIH-GA2iM/TStaFExuZxI/AAAAAAAAA8U/sVuNVzGK-Z0/s800/Apfelbaum.JPG)

@Starking, worüber schreibst du? Ein Jahr gut, dann schlecht...?
Der Elstar steht erst 1 Jahr, hatte keinen Schorf und keinen Mehltau....
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: Amur am 10. Januar 2011, 22:52:08
Probiers aus mit dem Elstar. Wichtig ist, dass das Gerüst gut aufgebaut wird. Später eine andere Sorte draufmachen, wenn der Elstar sich bei euch nicht bewähren sollte, ist einfacher als einen ganz neuen Baum aufzuziehen.

Von daher: Abwarten, Tee trinken und Baum schneiden
Titel: Re:Elstar, Beurteilung?
Beitrag von: Ralf am 10. Januar 2011, 23:03:34
Ich habe mal eine Zeitlang bei einem Nachbarn den Elstar geschnitten. Der hatte sich von einem "Profi" lauter Supermarktsorten pflanzen lassen. Der Krankheitsdruck war nicht so schlimm, mit Ingrid Marie hat er ja einen Hausgarteneltern. Allerdings hätte er mal die Mehltautriebe entfernen müssen. Apfelwickler waren ein Problem, sind es aber hier bei fast allen Sorten.
VG Ralf
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: Zuccalmaglio am 11. Januar 2011, 08:15:43
Ich stimme amur grundsätzlich zu.

Aber. Nachdem ich jetzt das neue Bild kenne, sehe ich ein anderes Problem.
Auch wenn in Bildern die Perspektive arg täuschen kann: M.E. hat der Baum zu wenig Platz zur begrünten Mauer/Hecke. Das sind doch offensichtlich höchstens 2 Meter. Und 4m nach jeder Seite sollte man der Krone eines Hochstammes mind.(!) später Raum lassen.
Auch die weidenblättrige Birne wird vermutlich in seinem späteren Dunstkreis Probleme bekommen
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: Floris am 11. Januar 2011, 08:31:19
Hallo,
was mir noch auffällt sind die hängenden Seitentriebe des Baumes. Das sollen doch mal die Leitäste werden, oder?
Abwärts gerichtete Äste werden fast ausschließlich Blüten ansetzen und kaum neue Triebe bilden, zumindest keine kräftigen die später eine Krone tragen können. Ich würde die daher auf 45° Steigung hochbinden. Oder sollen die später weg und die Leitäste weiter oben erst entwickelt werden?

Leimringe dienen dazu im späten Herbst die Larven der Frostspanner zu fangen wenn sie versuchen die Stämme rauf zu kriechen. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven fressen im zeitigen Frühjahr den Austrieb weg.
Apfelwickler (Obstmaden) lassen sich damit nicht bekämpfen, da sowohl Männchen als auch Weibchen fliegen können. Gegen diese könnte man im Sommer Wellpappenringe anbringen, um den fertig entwickelten Larven der ersten Generation ein Versteck zur Verpuppung zu bieten und sie dann abzusammeln.
Grüße Floris
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: Zuccalmaglio am 11. Januar 2011, 09:30:28
@floris,

ich glaube, du meinst bei den herunterhängenden Zweigen die Birne.
Dahinter steht der Hochstamm-Elstar.
Der könnte, soweit das Bild und der belaubte Zustand eine Beurteilung zulassen, eher noch eine leichte Spreizung der Gerüstäste gebrauchen...

Wicklerbekämpfung lohnt als einzelner Garten kaum.
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: Floris am 11. Januar 2011, 10:19:35
du hast natürlich recht, sowas aber auch :-[
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: ManuimGarten am 11. Januar 2011, 12:31:17
Danke euch allen, eigentlich habe ich mich ja an einem Thread zu Unterlagen wegen eben dieser angehängt und wurde von einem Mod abgekoppelt. Mich würde noch immer interessieren, was dieses Zeichen am Baum bedeutet.

(http://lh5.ggpht.com/_VtLIH-GA2iM/TSw56kPy0SI/AAAAAAAAA8c/2tZRvJ37zI0/s576/P1110005.JPG)

Aber es ist nun wirklich spannend, was man hier erfahren kann. Und vom Lebensalter und Platzbedarf im Garten zahlen sich mehr Überlegungen und eure Tipps sicher aus. Aus heutiger Sicht hätte ich beim Kauf des Baumes auf einiges mehr achten sollen (bzw. bei diesem Gärtner trotz freundlicher Beratung ohne Baum gehen sollen).

Wenn man genau sieht, scheinen mir die Äste auch schrecklich beschnitten zu sein. Habe neue Fotos gemacht, wo man mehr erkennen kann. Die Äste waren schon relativ dick - sieht das nicht brutal aus? Und der Leittrieb wurde auch gecuttet. Links davon wächst ein sehr zarter Trieb, der brach aber beim Verladen ins Auto ab. :-[ Einen Apfel zieht man aber nicht mit Hohlkrone, oder? Leider wächst keiner der Zweige nah am Stamm und relativ steil nach oben. Aber es wird mir wohl nicht ausbleiben, einen für das Hochbinden als Leittrieb zu küren....?

Zur Hecke sind es etwas über 3m, die Krone kann sich später hoffentlich auch darüber entfalten.

Danke auch für die Apfelwickler Erklärung.

Freue mich weiter über Eure Tipps! Nun vor allem zur Unterlage und zu Schnitt bzw. Hochbinden... ;D

(http://lh6.ggpht.com/_VtLIH-GA2iM/TSw53G9NHiI/AAAAAAAAA8Y/pCZzRHQnOIk/s800/Elstar.JPG)
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: cydorian am 11. Januar 2011, 14:08:45
Der weisse Fleck war wohl als Grundierung gedacht, damit man was mit Bleistift draufschreiben kann. Er ist übrigens nicht auf der Unterlage drauf, sondern auf dem Stamm, wenn kein Stammbildner verwendet wurde ist das bereits Elstar. Die Unterlage sollte knapp über dem Boden enden.

Das ist unzweifelhaft eine Baumschulmarkierung, die Nummer mit dem er im Register identifiziert werden kann. Die Baumschule sollte ein Verzeichnis haben, wo drinsteht welche Sorten wo im Quartier stehen. Schilder kommen erst zum Verkauf an die Bäume.

Früher hat man mit einem weissen Punkt die Ausrichtung des Baums im Pflanzquartier angezeigt (Süden), so dass man ihn mit derselben Ausrichtung wieder einpflanzen kann. Der Baum hat sich schliesslich bereits auf Wind (Westen) und Sonne (Süden) eingestellt, das beizubehalten wird als vorteilhaft angesehen.
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: Zuccalmaglio am 12. Januar 2011, 08:32:47
Manium G,

am besten machst du noch zwei Fotos aus jeweils anderer Perspektive.
So ist das nur mit großem Vorbehalt zu beurteilen. Und kann man in die gezeichneten Ringe vielleicht auch eine Zahl einzeichnen? Ich kenne mich mit so etwas nicht aus. Aber dann könnte man sich besser über einzelne Triebe unterhalten.

Vorerst: Der Baum ist, wie man so schön sagt, überbaut (vereinfacht: oben zu viel, unten zu wenig) und vermutlich stand er auch schon 1 oder 2 Jährchen länger als gewöhnlich in der Baumschule. Und wie du auch schreibst, scheint mir der Schnitt an einigen Stellen nicht fachgerecht (Stummel).
Eine Stammverlängerung scheint mir aber doch vorhanden (oder sehe ich das nicht richtig auf dem Bild?), so dass ich das mit der von dir erwähnten Hohlkrone nicht verstehe.
Positiv ist aber: Die Leit(gerüst)äste scheinen vernünftig angesetzt und verteilt. Da gibt es im Verkauf wesentlich schlimmeres.
Deinen Baum kann man, vorbehaltlich weiterer Fotos, wieder "hinbekommen". Ich denke, das sehen andere hier genauso.
 
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: ManuimGarten am 12. Januar 2011, 19:20:43
@Cydorian: danke für die Erklärung. Ja, die Veredelung liegt knapp über dem Boden. Ich dachte nur, irgendwann etwas gelesen zu haben... und dass dieser Fleck mit Ziffern die Unterlage erklärt. Aber dann täusche ich mich offenbar. Ist ja eigentlich seltsam, dass man nur auf die Sorte achtet, und die Unterlage wird nicht kommuniziert.

@Zuccalmaglio: danke - dann mache ich morgen noch Fotos. Eine echte Stammverlängerung gibt es nicht wirklich. Das längste am Baum ist jetzt rechts ein Seitenast, der steil rauf wächst. Wenn das der Leittrieb sein soll, ist er leider etwas schief und ich müßte darüber noch den Stummel mit kleinen Zweigen nach links entfernen.
Aber ich mache Fotos, dann freue ich mich über deinen Rat zum Schnitt. :D
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: ManuimGarten am 13. Januar 2011, 13:55:11
Nun die Fotos:

Blick aus Westen: der Leittrieb war abgeschnitten, darunter spärliche Austriebe. Der Senkrechteste ist leider beim Transport gleich abgebrochen. Trieb 1. ist nun der oberste Trieb, aber eher schwach mit einer Delle (im Kreis), und er ist nicht so senkrecht, wie es hier aussieht (sh. nächstes Bild).
Darunter ist der Seitenast 2. ein starker Trieb, den man auch als Leittrieb nehmen könnte. Aber der Baum wird (vom Stamm nach oben betrachten) immer mehr schief dadurch:
(http://lh3.ggpht.com/_VtLIH-GA2iM/TS7d8yXlF-I/AAAAAAAAA8k/vcM8Y_3rHM0/s576/Elstar%20West.jpg)

Blick aus Norden: hier sieht man gut, dass Trieb 1. und 2. schief sind. Deswegen brachte ich Hohlkrone ins Spiel, also keinen Leittrieb mehr, was ich bei Äpfeln aber nicht kenne.
Wenn doch ein Leittrieb bleiben soll, wäre es verlockend, den schwachen Trieb 1. gleich zu entfernen und 2. als Leittrieb zu nehmen.
Nachdem der Baum aber schon jetzt "überbaut" ist, weiss ich nicht, ob 2 als Leittrieb gut ist.
(http://lh6.ggpht.com/_VtLIH-GA2iM/TS7eJ-k42cI/AAAAAAAAA8w/o91mgWc-pSU/s576/Elstar%20Nord.jpg)
Dass die Ästen darunter in Saftwaage geschnitten werden müssen, ist klar. Das habe ich nur nicht eingezeichnet.

Nun bin ich sehr gespannt, wie ihr den Schnitt des Leittriebes machen würdet.
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: Floris am 13. Januar 2011, 14:09:58
Hallo,
mir scheint die Mitte im Vergleich zu den Leitästen deutlich zu hoch. Wie wäre es, außer dem starken Trieb (Nr. 2) auch die rückwärts folgenden beiden zu entfernen und dann abzuwarten ob sich der kleine (nr. 1) streckt oder vielleicht noch ein ganz neuer steiler Trieb sich bildet?
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: Zuccalmaglio am 13. Januar 2011, 20:39:14
manium g,

das ist in der Baumschule doch ein bischen mehr versaubeutelt worden, als ich bisher erkennen konnte. Sowas würde ich lieber roden als umerziehen. Aber versuchen wir es. Erschrecke bitte nicht über die radikalen Maßnahmen.
Ich gehe davon aus, dass du den Stamm bis zum ersten Astabgang nicht höher haben willst als jetzt vorhanden:
Von den in etwa in Höhe des Stützpfahlendes abgehenden seitlichen 5 (oder nur 4?) Leitästen solltest du den stärksten (auf Bild 1 rechts) an der Stammbasis ganz wegnehmen (das ist ein ehemaliger, jetzt zu starker Konkurenztrieb zur Stammverlängerung, den man in der Baumschule nicht rechtzeitig entfernt hat).
Die verbleibenden seitlichen Leitäste (bis zu 4) schneidest du im Februar um ca. 1/4 (ca. 20-40 cm) auf ein nach außen zeigendes Auge an. Die Leitäste sollten sich mit ihrem Ende dann ca. in gleicher Höhe befinden (auf den Zentimeter kommt es da nicht an). Aber richte dich dabei nicht zwanghaft nach einem ganz kurzen Schwächling als Referenz. Falls es einen solchen sehr kurzen Leitast geben sollte, dann nimm diesen ruhig um die Hälfte zurück (wächst umso stärker). Aber die anderen bitte nicht so kurz schneiden.

Dann suchst du dir in etwa mittig zwischen Stüzpfahlende und deinem eingezeichneten Kreis einen schwachen Seitenast aus (du siehst, die ganze bisherige Krone geht futsch). Oberhalb dieses Seitenastes wirfst du die Krone ab. Diesen und alle darunter verbliebenen, von der Stammverlängerung abgehenden Seitenäste stellst du in die Waagerechte (binden). Die Leitäste natürlich nicht. Die sollten weiterhin in Richtung ca. 45 Grad - Winkel verbleiben
Das ganze bremst erst einmal das Wachstum der Stammverlängerung zugunsten der seitlichen Leitäste, die bis auf den einen, der wegkommt, unterentwickelt sind.
Sollten sich im Verlaufe diesen Sommers aus der Schnittstelle des Kronenabwurfes neue steile Neutriebe entwickeln, so reißt du diese aus bzw. ab. Kurz und kräftig mit einem Ruck (Handschuhe). Das mindert die Triebigkeit der Stammverlängerung für dieses Jahr.
Keine Sorge. In der darauffolgenden Vegetationsperiode werden aus der verbliebenen Stammverlängerung wieder Triebe kommen, die du zum Neuaufbau der Verlängerung nutzen kannst. Aber das erst bitte 2012 oder sogar 2013, falls sich die verbliebenen Leitäste noch nicht genügend gekräftigt haben.

Ich wüdre Wundverschlußmittel nehmen. Noch ein Hinweis. Die krone erst mal zur Hälfte wie geplant abnehmen. Durch das dann geringere Gewicht ergibt das an der geplanten Endschnittstelle eine bessere Schnitthandhabung. Ob beim Kronenabwurf noch die Astschere reicht oder ob du die Säge nehmen mußt kann ich nach dem Bild nicht beurteilen. Auf jeden Fall sollte der Schnitt an er Stelle sehr sauber (glatt) sein und seitlich leicht abfallend. Sägeschnitte können mit einem sehr, sehr scharfen und klingenstarken Messer glatt geschnitten werden.
 
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: ManuimGarten am 13. Januar 2011, 23:07:55
Zuccalmaglio ist noch härter als Floris, aber beide seid ihr einig, dass der obere Teil weg gehört. ;)

Zuccalmaglio, danke für die ausführliche Anleitung und die Zeit, die du da investierst. :) Der Schnitt klingt zwar fürs erste hart, aber ich habe im schon an anderer Stelle zitierten Buch von Österreichs Schnittpapst Eipeldauer auch schon so harte Schnitte und die erfreuliche Entwicklung der Krone danach gesehen. Also insofern bin ich nicht so schockiert. ;)

Wenn ichs recht verstehe, muß der obere Kronenteil weg, weil die Äste unten zu schwach sind. Also erste einmal Kraft in die 4 Seitenäste, bevor oben weiter gewachsen wird? - Klingt nachvollziehbar. Ich habe hier in Rot also einmal einen Schnitt eingezeichnet.

(http://lh3.ggpht.com/_VtLIH-GA2iM/TS9tX6ZA2mI/AAAAAAAAA9E/Y9tQ7G_g_AI/s576/Elstar%20West2.jpg)

Nur mit den seitlichen Leitästen bin ich nicht sicher, ob ich die Anleitung verstehe. Die Äste sind über den Stamm (nach oben) verteilt, also nicht auf einer Ebene und in gewissen Abstand drüber die nächste Ebene .... Dh. die Äste 5., 6. und 7. sind die untersten und kommen nicht exakt in gleicher Ebene aus dem Stamm.

Weiter nach oben: 3. und 4. kommen gleich aus dem Stamm, weil hier der Leittrieb gecuttet wurde. Was hier als Stamm weiter nach oben läuft, ist eigentlich der 3. Trieb an dieser Stelle. Also sind zwei Äste hier verblieben, nicht gleichmäßig um den Stamm. Wenn ich hier die 4. wegnehmen soll, bleibt in dieser Ebene nur 3. stehen?
Mit den verbleibenden 4 Leitästen, die weiterhin im 45°-Winkel bleiben, sind also 3., 5., 6. und 7. gemeint? Sie werden nur gekürzt?

Alle anderen Äste/Zweige darüber, die direkt vom Stamm abgehen, werden in die Waagerechte gebunden? Bleibt das so, oder nur am Anfang? Und die Zweige, die von den 4 Leitästen abgehen, werden auch waagrecht gebunden und gekürzt?

Sägen, Messer und Wundverschluß habe ich daheim. Soll der Schnitt nun gleich durchgeführt werden, damit die Äste kräftiger austreiben, oder fördert das die Neutriebe der Schnittsetelle oben zu viel und ich schneide später?

Ich hoffe, die vielen Fragen nerven nicht zu sehr. :-[
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: Zuccalmaglio am 14. Januar 2011, 09:01:23
nä, dat nervt nit.

das die Leitäste 5,6 und 7 höhenversetzt aus dem Stamm entspringen, ist positiv. Sogenannte Astquirl (Seitenverzweigungen entspringen auf gleicher Höhe) sind später nicht so bruchfest.

Ja, 4 muß an der Stammbasis weg.

5, 6 und 7 müssen bleiben und anschneiden.

Bei Nr. 3 bin ich mir aufgrund der neuen Perspektive unsicher. Der
könnte wie Nr. 4 auch zu stark sein und zu nah an Nr.6 stehen.
(Von oben gesehen ist der Mercedes-Stern (bei 3 Leitästen) oder das Kreuz (bei 4 Leitästen) das Ideal, dem man versuchen sollte, nahezukommen. Das mußt du vor Ort entscheiden.
Selbst wenn du meinst, nach Sanierung einen Leitast zu wenig zu haben, so können auch noch im Laufe der nächsten 1-2 Jahre neu entspringende Triebe zum Leitastaufbau genutzt werden.

Mit dem Kronenabwurf würde ich noch 3 Triebe tiefer gehen. Zwischen dieser Abwurfstelle und dem am höchsten angesetzten Leitast werden alle noch aus der Stammverlängerung entspringenden Seitenäste waagerecht gestellt (aber nicht mehr nach unten als waagerecht, eher ganz leicht nach oben geneigt).

Die Seitenverzweigungen, die aus den Leitästen entspringen, werden nicht angeschnitten, es sei denn, er wächst steil nach oben. (also i.d.R. nur den Haupttrieb des Leitastes anschneiden).

manium g,
ich gehe davon aus, das dir bewußt ist, das das ein massiver Eingriff in den Baum und damit auch möglicherweise in seine Vitalität ist. Garantien für späteres Wohlverhalten des Baumes kann dir keiner geben. Deshalb schrieb ich im vorigen Thread auch, daß ich so etwas lieber roden als sanieren würde. Versuchen kann man es aber.


Noch eine Bemerkung (bitte nicht persönlich nehmen). Auch wenn ich mich mit meiner Kritik an den Baumschulen wiederhole.
Dieser Baum, der ja bei dir erst ein Jahr steht und an dessen Verkorkstheit dich insofern keine Schuld trifft, ist ein bestes Beispiel dafür, was in Baumschulen und Gartencentern so an den Mann oder die Frau gebracht wird. Da sind klare Erziehungsfehler gemacht worden, die sich später gar nicht oder kaum oder nur mit größerem Risiko für den Baum wieder einigermaßen ausgleichen lassen. Und das auch nur, wenn man einigermaßen geschult ist. Wenn das ein Einzelfall wäre, könnte man darüber hinwegsehen. Nach meiner Beobachtung und Erfahrung ist es aber leider im Verkauf an Privatpersonen die Regel.
Mir sind nur die selbstverpflichtenden Vorgaben des BdB (Baumschulverband) für 1-2jährige Veredlungen jetzt einigermaßen vor Augen. Aber solche Vorgaben gibt es vermutlich auch für ältere Obstbäume. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß bei dem in Rede stehenden Baum diese Vorgaben erfüllt sind.
Das ist auch ein Beispiel dafür, wie wichtig die ersten 1-3 Jahre (bei ältern Bäumen aber nicht nur die) in der Baumschule sind (die Vorgaben des BdB existieren nicht umsonst bzw. machen sehr viel Sinn).
Noch was zu Baumschulen. Ich gebe im Januar 2010 eine Veredelung in Auftrag mit unzweideutiger Benennung der Edelsorte und Unterlage.
Abholung im November 2010. Als ich erscheine, wird mir nicht wie erwartet eine einjährige Veredlung (für den Laien: eigentlich nur ein einsamer Trieb, gelegentlich mit ein, zwei dünnen Seitenästchen)überreicht, sondern ein Buschbaum. Der Baumschuler hat von sich aus den Veredlungstreib auf eine bereits fertige Kombination von Unterlage und Zwischenveredlung (Stammbildner) gesetzt.
Ich habe geschimpft und den Baum trotzdem abgenommen, weil ich so scharf auf die Sorte war. Aber so ein Verhalten der Baumschule geht nicht bzw. nur, wenn er vorher nachfragt, ob er die Zwischenveredlung benutzen darf. Ich bestelle ja auch kein Auto mit 60 Ps und bekomme dann eines mit 80.
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: Zuccalmaglio am 14. Januar 2011, 09:55:19
manium,

sorry. Eine kleine Korrektur.

Seitenäste der Leitäste, die steil nach oben gehen werden natürlich nicht angeschnitten, sondern vollständig entfernt. Es sei denn, sie stellen die neue gedachte Verlängerung des Leitastes dar.
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: ManuimGarten am 14. Januar 2011, 13:57:52
Danke für die genaue Instruktion - da kann ja nix mehr schief gehen. ;)
Mit Roden habe ich's nicht so, vorher möchte ich es doch mit schneiden versuchen. Wenn es der Baum schafft, hat er sich das Dableiben wirklich verdient. ;D

Mit Baumschulen habe ich keine Erfahrung, aber ich bin ziemlich sauer auf den Gärtner, wo ich den Baum gekauft habe. Entweder hatte er ihn auch schon länger (weil die Äst unten so dick sind) und war froh, ihn los zu werden. Oder er hat ihn auch schon so gekauft, weil er vielleicht billiger war? Egal, dort geh' ich nicht mehr hin.

Jetzt versuch' ich hier den Schnitt. Und für den Ersatz der beiden Ausläufer meiner Zwetschkenseniorin (im and. Threat), die sich als Kirschpflaume entpuppen, werde ich direkt in eine große Baumschule fahren und dort mehr auf die Wuchsform achten.

Wenn es klappt, kommt später ein Foto als positiver Abschluß! ;D
Danke!
Titel: Re:Elstar - Unterlage und Tipps
Beitrag von: ManuimGarten am 14. Januar 2011, 19:12:58
Is' schon passiert. :-\
Jetzt kann man nur noch warten..... ::)