Ein mässiges bis saumässiges Kürbisjahr. Im Juni verbrannt und vertrocknet, später kalt ersoffen. Sogar letztes Jahr war besser, da war der Juli heiss und trocken, das Frühjahr mit Rekordkälte. Hier ein Teil meiner Ernte:
(1) Auf den war ich besonders gespannt: Tondo Padana. Ein Cucurbita pepo, so wie die kleineren bekannten Sweet Dumplings. Die Frucht wurde schwer, über 5kg. Das Wuchsverhalten der Pflanze enttäuschte: Es war der Erste aller Sorten, der erst Mehltau, dann auch noch Peronospora bekam - direkt neben anderen Sorten, die keine Probleme hatten. Sehr lange Ranken, grosse Blätter, wollte aber trotz gutem Boden partout nicht mehr wie eine Frucht ansetzen. Schale nicht essbar, wenig Luft im Inneren. Lange Reifezeit, grenzwertig.
(2) Ein Hokkaido, F2 Generation von Uchiki Kuri, dem Klassiker mit dem die Kürbiswelt in Deutschland angeklopft hat. Robust, problemlos, frühreif. Absaaten davon sind den Elternpflanzen immer recht ähnlich gewesen bis auf Farbabweichungen. Schmeckt mehlig-süsslich, Schale verkocht, der Suppenkürbis.
(3) sowie die Beiden rechts und links daneben: Beja Butternut, ein Cucurbita moschata. Erst grün, dann bei Vollreife orange. Grüne fast reife Früchte werden auch auf dem Lager orange. Knappe Ausreife. Bei guter Ernährung werden sie ziemlich schwer, die Sanduhrform ist typisch. Fruchtet etwas zäh. Auf den Geschmack bin ich gespannt, soll recht gut sein.
(4) Die kennt auch jeder, Butternut verschiedener Sorten. Early Butternut, Betternut 401, Harrier. Early Butternut - Samen bekommt man auch in Samenständern im Supermarkt, eine alte Sorte, wird leider mehr dick wie lang. Gerade der lange obere Teil ist aber das Fruchtfleisch, unten in der Wölbung wird es dünn. Die Sorte ist aber eine sichere Miete und fruchtet unermüdlich bis zum Frost, unreife Früchte isst man wie Zuccini, sind nicht haltbar aber auch sehr gut. Betternut 401, okay, Harrier bleibt eher klein, fruchtet aber reichlich, was für Einpersonenhaushalte :-)
(5) Bon Bon F1. Kein Butternut, sondern ein Buttercup. Cucurbita maxima. Bleibt klein, Verwendung wie Hokkaido. Dekorativ, aber geringer Ertrag, Pflanze kümmert. Muss nicht sein, eher was für Leute die Kürbisse zur Dekoration wollen.
(6) Zora F1. Ein Hokkaido, Cucurbita Maxima. Soll kompakt wachsen und gut fruchten, kann ich beides nicht bestätigen. Sieht aber schön aus. Was für Verkäufer.
(7) Orange Dawn F1. Die meisten Pflanzen haben gar nicht gefruchtet. Angelbich ein Hokkaido, aber die Schaler kocht nicht weich. Entbehrlich.
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Tetsukabuto, Cucurbita maxima x moschata. Den habe ich jedes Jahr, sehr lange haltbar, wird vollreif terrakottafarben. Auch eine sichere Miete, wenn auch lange Vegetationszeit nötig. Schale hart, geschmort und gebraten aber lecker. Eher dünnfleischig.
Und nicht vergessen: Ab Spätsommer Brettchen unterlegen, sonst leidet die Schale und damit die Haltbarkeit.
Tondo Padana grösser:
Ich gebe nicht auf, nächstes Jahr ein neuer Versuch damit falls er geschmacklich was drauf hat.
Bei vielen Sorten ist man nie sicher, ob sie hinreichend reif sind. Das verrät nicht nur die Schalenfarbe, sondern der Stiel, der muss sich nämlich zuerst verfärben: