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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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Autor Thema: Clivien 2012-20  (Gelesen 293868 mal)

Elke

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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #900 am: 11. April 2015, 08:27:45 »

Heute zeige ich Euch eine wahre Augenfreude. Meine Freundin hat diese wunderschöne Klivie in einer Metzgerei in Österreich gesehen und mir diese Fotos freundlicherweise zur Veröffentlichung in diesem Forum geschickt. Ganz lieben Dank dafür!

Ist diese „Big Mamma“ nicht prachtvoll?



Klivie in Österreich1.jpg





Klivie in Österreich2.jpg





Klivie in Österreich3.jpg




Viele Grüße
Elke
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kossi

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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #901 am: 11. April 2015, 09:07:03 »

Elke, ich werde sie einstellen wenn sie blüht.

Die Pflanzen aus Österreich sind ja auch eine Wucht. Sicherlich müssen sie ja nicht umgestellt werden. Schleppen möchte ich solche Bottiche nicht.
Einen ähnlich großen Trümmer habe ich bei Renate Brinkers aufgenommen. 18 Dolden habe ich gezählt und 4 oder 5 hat sie zu den Zeitpunkt schon abgenommen. Ursprünglich stammt die Pflanze, wie sie mir sagte, aus Meißen.

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marcu

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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #902 am: 11. April 2015, 14:00:19 »

 :o Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus -
ich verstehe nur noch nicht, warum man solche prachtvolle Kawenzmänner "Trümmer" nennt? ;D
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kossi

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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #903 am: 11. April 2015, 14:57:59 »

Es ist nur ein umganssprachliches Wort genau wie Kawenzmann. Denn Kawenzmänner sind ja eigentlich Riesenwellen und auch keine Pflanzen.
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Elke

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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #904 am: 12. April 2015, 09:58:34 »

Die Pflanzen aus Österreich sind ja auch eine Wucht. Sicherlich müssen sie ja nicht umgestellt werden. Schleppen möchte ich solche Bottiche nicht.


Kossi,
dazu kann ich nichts schreiben. Meine Freundin wird sich um nähere Angaben bemühen, hat aber im Moment keine Zeit, da Besuch bei ihr weilt. Ich denke aber, dass der Herr Metzgermeister keine großen Probleme haben wird, diese Klivie zu transportieren, seine Frau vermutlich schon eher.

Man kann ja durchaus das Gewicht eines größeren Topfes beeinflussen, indem man dafür sorgt, dass nur die zu bewältigende Anzahl an Kindeln dort verbleibt und man ein entsprechendes Substrat verwendet. Besteht das Substrat z. B. zu drei Vierteln aus Orchideensubstrat, nimmt man dazu nur ein Viertel eines normalen Pflanzsubstrates und lässt den Ballen recht gut abtrocknen, ist auch ein großer Topf wie bei der Größe der österreichischen Klivie selbst für eine Frau tragbar. Auch wenn die meisten meiner Klivien noch jung sind, werde ich auf jeden Fall darauf achten, dass ich sie selber noch ohne Probleme hin- und hertransportieren kann. Gerade in den späten Herbsttagen ist es manchmal wichtig, die Pflanzen schnell vor dem nahenden Frost zu retten.



Marcu, Kossi und auch andere Klivien-Fans,
mich würde sehr interessieren, ob sich die österreichische Klivie oder die aus Lingen Eurer Meinung nach besser dafür eignet, in einem großen Horst zu wachsen. Es wäre schön, wenn Ihr Eure Meinung begründetet.

Viele Grüße
Elke
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marcu

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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #905 am: 12. April 2015, 17:41:47 »

Elke, ich bin "Frischling" (also 'neu infiziert') und mache gerade die ersten Erfahrungen. Ich kann mich leider nicht qualifiziert dazu äußern.
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kossi

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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #906 am: 13. April 2015, 08:51:55 »

Elke,
aus meiner Sicht wird es immer subjektiv sein. Einer mag am liebsten die Originalpflanzen ein Anderer begeistert sich für irgendeine Hochzucht, gleichgültig ob in Farbe oder Form. Man kann die Frage ja auch noch ausweiten ob man lieber die Standardklievien oder aber Daruma, Variegata, Monk oder andere Spielarten vorzieht.
Wenn eine Pflanze gut gewachsen ist und hübsche Blüten zeigt, kann man sich daran erfreuen. Mir fällt es schwer eine Pflanze zu favorisieren, da jede auf ihre Art etwas besonderes hat.
Bis die Pflanzen aus Österreich die Größe haben wie die bei Renate Brinkers, müssen sie noch einiges zulegen. Von da her ist es sowieso ein hinkender Vergleich. Ich finde Beide auf ihre Art sehr schön.
LG Alfred
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Elke

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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #907 am: 13. April 2015, 15:50:14 »

Elke, ich bin "Frischling" (also 'neu infiziert') und mache gerade die ersten Erfahrungen.

Marcu,
das ist wirklich nett ausgedrückt. :D

Für frisch infizierte Klivien-Fans ist es in den deutschen Foren wirklich schwierig, sich ein umfassendes Wissen über diese Pflanzen anzueignen. Ich bin sicher, jeden Beitrag in einem deutschen Forum über Klivien gelesen zu haben, weil es mich sehr interessiert hat und immer noch interessiert. Man bekommt nur selten qualifizierten Rat. Meistens handelt es sich um eine Ansammlung von falschen oder sich sogar widersprechenden Ratschlägen. Auch viele deutsche Zimmerpflanzenbücher sind nicht immer sehr hilfreich, weil ein Autor den falschen Rat oder die ungenauen Angaben ungeprüft vom anderen abschreibt.

Ich fand dieses Sichten der Anweisungen in den Foren in vielen Fällen äußerst amüsant und unterhaltsam, aber auch manchmal richtig schockierend. Selten sieht man gut gepflegte Exemplare. Und wie dort häufig mit den Bildern getrickst wird, finde ich inzwischen sehr belustigend; früher hat mich das eher irritiert.

Viele Grüße
Elke
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marcu

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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #908 am: 13. April 2015, 16:11:24 »

Ich lese bisher nur hier - ich find's hier sehr informativ! 8)
Ich habe schon den ganzen Thread durchgeackert.
Ich hatte auch kossi von hier erzählt - und er hat sich ja angemeldet; ich finde: er passt gut hier her! ;D
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Elke

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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #909 am: 13. April 2015, 16:13:52 »

Elke,
aus meiner Sicht wird es immer subjektiv sein. Einer mag am liebsten die Originalpflanzen ein Anderer begeistert sich für irgendeine Hochzucht, gleichgültig ob in Farbe oder Form. Man kann die Frage ja auch noch ausweiten ob man lieber die Standardklievien oder aber Daruma, Variegata, Monk oder andere Spielarten vorzieht.
Wenn eine Pflanze gut gewachsen ist und hübsche Blüten zeigt, kann man sich daran erfreuen. Mir fällt es schwer eine Pflanze zu favorisieren, da jede auf ihre Art etwas besonderes hat.
Bis die Pflanzen aus Österreich die Größe haben wie die bei Renate Brinkers, müssen sie noch einiges zulegen. Von da her ist es sowieso ein hinkender Vergleich. Ich finde Beide auf ihre Art sehr schön.
LG Alfred


Kossi und natürlich auch alle anderen Klivien-Fans,
in den USA, in Südafrika und Australien bzw. Neuseeland gibt es jedes Jahr von den entsprechenden Organisationen Pflanzenschauen mit Klivien, bei denen dann die schönsten prämiert werden.

Ich greife einmal Südafrika heraus, da die Mitglieder von Klivien-Clubs bestimmte Mitglieder in den Clubs anderer Länder in der Beurteilung von Klivien unterwiesen haben.

Insgesamt gibt es 22 Gruppen von Clivia miniata Hybriden, die wiederum in verschiedene Sektionen unterteilt sind. Das ist deshalb auch so wichtig, weil sonst immer nur die neuesten Kreationen, die gerade in Mode sind, beurteilt würden. Im Moment versucht man rein rosablühende Klivien zu züchten, die möglichst breite Blütenblätter haben. Das ist ein außerordentlich schwierig zu erreichendes Zuchtziel.

Ich nenne als Beispiel nur die ersten 7 von den 22 möglichen Gruppen mit den einzelnen Sektionen, damit man einen kleinen Eindruck bekommen kann:

Gruppe 1: Clivia miniata Hybriden – orange
Sektion 1: Spider (dünne Blütenblätter)
Sektion 2: mittlere Blütenblätter
Sektion 3: breite Blütenblätter

Gruppe 2: Clivia miniata Hybriden – dunkelorange/rot, unterteilt in Sektionen wie oben
Gruppe 3: Clivia miniata Hybriden – gelb/creme, unterteilt in Sektionen wie oben
Gruppe 4: Clivia miniata Hybriden – rosa, unterteilt in Sektionen wie oben
Gruppe 5: Clivia miniata Hybriden – apricot/lachsfarbig, unterteilt in Sektionen wie oben
Gruppe 6: Clivia miniata Hybriden – pfirsichfarbig, unterteilt in Sektionen wie oben
Gruppe 7: Clivia miniata Hybriden – orange mit grünem Auge, unterteilt in Sektionen wie oben

Die Schiedsrichter beurteilen die Klivien jeder Sektion nach ganz bestimmten Kriterien, die von vielen Fachleuten erarbeitet wurden. Ein sehr wichtiges Kriterium – neben vielen anderen – ist, dass der Blütenstiel so hoch sein muss, dass er die Blüten über dem Laub hält und sie sich nicht dazwischen befinden. Im letzten Fall gibt es erhebliche Punktabzüge bei der Bewertung.

Schaut man sich nun die österreichische Klivie genau an, erfüllt sie dieses Kriterium, die Pflanze aus Lingen nicht.

Hier habe ich ein Foto aus dem Gewächshaus eines belgischen Klivien-Gärtners, dessen Pflanze die Blüten ebenfalls schön über dem Laub trägt, sodass die Dolden gut zur Geltung kommen können.



Belgische Klivie.jpg



Bei allen Klivien-Schauen in den genannten Ländern gibt es dann auch noch eine prämierte Klivie, die von den Besuchern ausgewählt wird und die wählen immer ganz wunderbare Exemplare.

Viele Grüße
Elke
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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #910 am: 13. April 2015, 16:25:33 »

Ich lese bisher nur hier - ich find's hier sehr informativ! 8)
Das freut mich sehr! :D


Zitat
Ich habe schon den ganzen Thread durchgeackert.
Da warst Du aber wirklich fleißig!


Zitat
Ich hatte auch kossi von hier erzählt - und er hat sich ja angemeldet; ich finde: er passt gut hier her! ;D

Das hast Du gut gemacht und ich freue mich auch, dass Kossi hier ist. :D

Viele Grüße
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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #911 am: 13. April 2015, 16:26:22 »

Der Eintrag war doppelt.
« Letzte Änderung: 13. April 2015, 16:27:50 von Elke »
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kossi

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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #912 am: 13. April 2015, 19:47:15 »

Elke,

die Züchter in Südafrika, Neuseeland und Australien haben in den rückliegenden Jahren unter anderem auch aus der belgischen Vorarbeit sicherlich sehr gute Zuchtlinien hervorgebracht. Es gibt in den Regionen genügend Nachwuchs (junge Leute) um den Bestand weiterzuentwickeln. Zum Anderen sind die Klimatischen Gegebenheiten ganz anders als in unseren Breiten. Es wird hier kaum möglich sein, daß ein Einzelner einen Klivienbestand aufbauen kann wie in SA. Ohne die Vielzahl der Pflanzen wird es immer ein Glücksspiel bei uns sein.

Im übrigen gelten in Süostasien (China,Japan) andere Ansichten. Man hat dort Wert auf kleine Pflanzen mit ansprechendem Aussehen und weniger auf Blüten gelegt. Nicht von ungefähr kommen die Daruma, Monk usw aus der Region. Mir ist nicht bekannt ob es dort auch solche Schauen gibt. Die Pflanzen werden aber trotzdem in die ganze Welt exportiert.

Wenn man also die Zuchtregeln der Südafrikaner hier ind Deutschland zur Anwendung bringen will, muß man sich einen Bestand von mehreren .zig Pflanzen zulegen. Vor allen Dingen muß man dann auch Pflanzen erwerben mit einem entsprechenden Zuchtnachweis. Es nutzt nichts wenn man versucht mit Pflanzen aus dem Baumarkt so etwas aufzubauen. Dieses Unterfangen bringt bei der Anschaffung erhebliche Kosten mit sich und führt dann weiter mit (bei den heutigen Energiepreisen) erheblichem finanziellen Aufwendungen in der Unterhaltung der Anlagen.

Ein weiterer Aspekt ist die Begeisterung junger Menschen für dieses Hobby. Sollten sich wirklich Interessierte finden, kommt das vorhergenannte wieder zum tragen. Es ist also nicht so einfach Erkenntnisse aus anderen Ländern, mit den vorherrschenden guten Bedingungen, auf uns zu übertragen. Deshalb ist es für mich auch nicht wirklich von Bedeutung wie die Bewertungskriterien in diesen Ländern sind. Wenn ich da mitspielen will muß ich mich dort hin begeben. Voraussetzung ist ein entsprechendes Alter und alle anderen Voraussetzungen die notwendig sind. Da ich mein Alter leider nicht resetten kann ist dieses Unterfangen schon abgehakt.

Um hier in Deutschland das Interesse in größerem Umfang zu wecken, wäre es vorteilhaft den wirklich Interessierten eine Seite (auf deutsch) anzubieten, auf der sie alles wissenswerte über Klivien erfahren. Was z.Z. an deutschen Seiten im Netz steht ist nur zum Teil informativ und leider sehr lückenhaft. Das ist aus meiner Sicht sehr viel wertvoller als Bewertungsrichtlinien anderer Länder kopieren zu wollen. Man muß sich immer vor Augen halten, daß es vor einigen Jahren kaum möglich war eine andere als die orange Miniata,die auch noch als Omapflanze verschrien war, zu bekommen. Es ist noch keinem gelungen sinnvoll Entwicklungsschritte zu überspringen.

LG Alfred

p.s. es gab bei uns mal den Slogen "überholen ohne einzuholen" gelungen ist es allerdings nicht.
« Letzte Änderung: 13. April 2015, 19:52:52 von kossi »
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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #913 am: 14. April 2015, 11:17:30 »

Kossi,
ganz bestimmt ist es einfacher, einen großen Klivienbestand zu pflegen, wenn man in einem Klimabereich ohne Frost lebt, wie das in Teilen Südafrikas, Australiens, Neuseelands und Kaliforniens der Fall ist. Die einfacheren Klivien sind häufig in schattigen Gartenbereichen unter Bäumen gepflanzt; die wertvolleren werden häufig ganzjährig unter Gerüsten mit Schattiernetzen (60 bis zu 85 % der Lichtintensität werden von den Pflanzen ferngehalten.) in Töpfen gezogen.

Ich bin seit vielen Jahren Mitglied im Südafrikanischen Clivia Forum. Einige wenige Leute haben absolut prachtvolle und besondere Klivien, die breite Masse hat eher bescheidenere Pflanzen. Auch in diesen Ländern wohnt nicht jeder neben einer Gärtnerei, die eine reiche Auswahl anbietet. Besondere Sorten müssen – genau wie bei uns – entweder für viel Geld als Kindel von den Züchtern gekauft werden oder man sieht sich immer wieder nach Schnäppchen in Gärtnereien um oder versucht, über die Aufzucht von Sämlingen an schönere Klivien zu gelangen. Gerade bei der Pflanzenanzucht über Samen hat man dort gute Chancen, eine besonders schöne Klivie heranzuziehen, wenn man den Platz hat, viele Sämlinge zu betreuen, ohne hohe Kosten für die Beheizung eines Gewächshauses ausgeben zu müssen, wie das bei uns beklagst.

Diese Art der Pflanzenaufzucht hat aber auch erhebliche Nachteile, wie ich den Klagen im Forum entnehmen konnte. Bei der Topfkultur gibt es bei immer wieder auftretenden Winterregen Probleme mit faulenden Wurzeln und Kronen. In einigen Gebieten treten auch in diesen Ländern Hagelschäden auf. Schnecken, Wollläuse und in Südafrika besonders die Larven des Lilienbohrers schädigen die Pflanzen zum Teil massiv. Ebenso beeinträchtigen große Hitzperioden oftmals die Topfpflanzen.

Zitat
Im übrigen gelten in Süostasien (China,Japan) andere Ansichten. Man hat dort Wert auf kleine Pflanzen mit ansprechendem Aussehen und weniger auf Blüten gelegt. Nicht von ungefähr kommen die Daruma, Monk usw aus der Region. Mir ist nicht bekannt ob es dort auch solche Schauen gibt. Die Pflanzen werden aber trotzdem in die ganze Welt exportiert.

Es gibt dort jedes Jahr Pflanzenschauen. In China werden die Klivien dabei nur nach dem Habitus der Blätter und der Blattstruktur usw. beurteilt. Deswegen werden die Klivien in regelmäßigen Abstanden gedreht und sogar mit besonderen Konstruktionen versehen, wenn ein Blatt es wagt, aus der Reihe zu tanzen. Hier kannst Du Dir die Bewertungskriterien anschauen, wenn Du möchtest.

Zitat
Die Pflanzen werden aber trotzdem in die ganze Welt exportiert.

Für einige Chinesen ist der Samenverkauf ein außerordentlich gutes Geschäft. Hieran nehmen nicht nur Klivien-Gärtnereien, sondern auch einige Privatpersonen teil, die Englisch können. Im Clivia Forum habe ich erfahren, dass diese Privatpersonen durch den Pflanzen- und Samenverkauf ins Ausland erheblich mehr Geld verdienen als mit ihrem eigentlichen Beruf.

Nach Deutschland sind auf diesem Wege jede Menge Samen von chinesischen Klivien eingeführt worden. In zwei Pflanzenforen in Deutschland habe ich gelesen, dass dort Sammelbestellungen organisiert wurden. Über Australier chinesischer Herkunft wurden Sammelbestellungen besonderer chinesischer Klivienzüchtungen nach Australien und in die USA organisiert. Ein freundlicher Amerikaner hat mir dann die von mir gekauften Samen geschickt. Ich habe auch noch direkt aus China Samen gekauft.

Chinesische Klivien werden gern in den Ländern kultiviert, in denen man diese Pflanzen durch die klimatischen Verhältnisse über Monate als Hauspflanzen halten muss. Sie eignen sich erheblich besser als die größeren Belgischen Hybriden für schmalere Fensterbänke. Wie ich immer wieder in bestimmten Forenthreads feststellen konnte, wecken diese kleineren Klivien anscheinend besonders gut den Pflegetrieb einiger Leute, da sie niedlich aussehen, besonders wenn sie noch junge Sämlinge sind. Weiterhin sind viele Klivien-Fans von den kleinen, panaschierten Klivien entzückt.

Die meisten Leute, die diese Klivien aufziehen, wissen gar nicht, dass die chinesischen Klivien nur im Hinblick auf die Blätter gezüchtet wurden. Die Ernüchterung wird dann einsetzen, wenn diese Gewächse das erste Mal blühen, wenn die Pflanzen es überhaupt bis zu dieser Größe geschafft haben und nicht vorher eingegangen sind. Sie benötigen in der Regel auch mehr als 13 Blätter, um zu blühen. Wenn noch zu hohe Überwinterungstemperaturen hinzukommen, wird die vorherige Freude häufig in Enttäuschung umschlagen.

Ich habe im Laufe von sieben Jahren Hunderte von Bildern kleiner und ausgewachsener Sämlinge chinesischer Klivien gesehen, aber nur drei schöne blühende. Ich weiß durch das Clivia Forum von einer Amerikanerin, die ca. 100 panaschierte Pflanzen von einem chinesischen Züchter gekauft hat. Die drei schönsten hat sie behalten und alles andere über e*** verkauft, weil die Blüten nach ihren Worten furchtbar (sehr niedrige Blütenstiele mit sehr geringer Blütenanzahl) waren.

Zitat
Wenn man also die Zuchtregeln der Südafrikaner hier ind Deutschland zur Anwendung bringen will, muß man sich einen Bestand von mehreren .zig Pflanzen zulegen. Vor allen Dingen muß man dann auch Pflanzen erwerben mit einem entsprechenden Zuchtnachweis. Es nutzt nichts wenn man versucht mit Pflanzen aus dem Baumarkt so etwas aufzubauen.

Die Bewertungskriterien bei den Pflanzenschauen beruhen auf ästhetischen Gesichtspunkten. Jede Pflanze, die ich mir kaufe, bewerte ich ebenfalls nach ganz bestimmten ästhetischen Gesichtspunkten; da hat jeder einen etwas anderen Maßstab. Und da ich meine Klivien nicht verkaufen möchte, muss ich auch keinen Zuchtnachweis haben.

Ich hatte ja das große Glück, zwei große belgische Klivienzuchtbetriebe besichtigen zu dürfen, in denen auch zum Teil gezüchtet wurde. In den Vertrieb kommen in erster Linie die orange blühenden Belgischen Hybriden und in erheblich geringerem Anteil die gelb blühenden Klivien. Zwischen dieser Masse an durchschnittlichen Klivien findet man aber auch immer wieder ganz besondere Pflanzen. Das Problem ist nur für viele Klivien-Fans, genau dann in der Gärtnerei zu sein, wenn die Klivien gerade angeliefert wurden und man schon mindestens eine geöffnete Blüte erkennen kann. Wenn man wie ich auf dem Lande lebt und mit Hin- und Rückfahrt 70 km fahren muss, ist es schwierig, den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Und ich habe schon Bilder wunderbarer Exemplare von Baumarktklivien in Foren gesehen. Auch da kann man durchaus Glück haben, wenn man noch auswählen darf.

Kossi, und Du hast ja jetzt – genau wie ich auch – das große Glück gehabt, von Marcu eine ganz besonders schöne Belgische Hybride zu erhalten. Sie hat nämlich wunderschöne orange, breite Blütenblätter in einer stattlichen Anzahl. Wenn wir diese Klivie in diesem Jahr gut pflegen und sie für ca. zwei Monate bei ungefähr 10 °C halten, wird dies eine absolut prachtvolle Pflanze mit einer fast kugeligen Dolde auf einem hohen Blütenstiel über dem Laub sein, über die wir uns richtig freuen können. Noch einmal vielen Dank, Marcu, für dieses ganz besondere Schätzchen!

Zitat
Um hier in Deutschland das Interesse in größerem Umfang zu wecken, wäre es vorteilhaft den wirklich Interessierten eine Seite (auf deutsch) anzubieten, auf der sie alles wissenswerte über Klivien erfahren. Was z.Z. an deutschen Seiten im Netz steht ist nur zum Teil informativ und leider sehr lückenhaft.

Auf dieser deutschen Seite kann sich jeder über Klivien informieren. Meine Klivien bekommen allerdings immer wieder einen anderen Standort und ich drehe sie bei der Blüte jeden Tag, sonst ca. alle 14 Tage um 180 °. Mit dem Lehmanteil in der Erde würde ich nicht zurechtkommen, da ich eher dazu neige, die Pflanzen zu übergießen. Ich benötige für meine Klivien ein durchlässigeres Substrat. Andere Klivien-Fans (Oile und/oder RosaRot?) können ihre Pflanzen in ganz normalem Pflanzsubstrat kultivieren. Ansonsten finde ich diese Seite sehr hilfreich für eine gute Klivienkultur, gerade auch für „Frischlinge“.

Welche Angaben würden Dir hier fehlen?

Jetzt muss mich aber endlich um meinen Garten kümmern.

Viele Grüße
Elke
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kossi

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Re:Clivien 2012-15
« Antwort #914 am: 14. April 2015, 13:44:03 »

Elke,
die Seite von T.S. ist gut. Für meine Begriffe etwas zu dokmatisch. Wie Du selbst ausführst, kommst Du mit den von ihm gemachten Bodenangaben nicht zurecht. Aus meiner Sicht sollte immer auf die verschiedenen Gegebenheiten eingegangen werden. Es werden sonst eventuell zu schnell die Segel gestrichen.

Aber der Diskusionen genug. Es hat eben jeder seine Meinung. Wir waren über einen längeren Zeitraum im Süden der USA und auch lange in Südamerika (Brasilien,Argentinien und Paraguay). Man muß am eigenen Leib die hochqualifizierte Stönerei der Leute dort erlebt haben um einschätzen zu können was man davon zu halten hat.(bezüglich der Schwierigkeiten bei der Haltung der Klivien)

Jetzt aber lieber wieder ein Bild der gerade erblühenden Citrina.



Auch wenn sie vielleicht nicht jedem gefällt ist sie in meinen Augen schön. Die Knospen sind 6,5 cm lang und bilden einen schönen Trichter.

LG Alfred
« Letzte Änderung: 14. April 2015, 13:45:54 von kossi »
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