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Garten- und Umwelt => Pflanzengesundheit => Thema gestartet von: Eva am 08. Oktober 2005, 16:04:51
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Hat jemand eine Idee, ob Spinnmilben im Kompost den Winter überleben? Ich frage deswegen, weil ich meine Terrasse abräumen will, und die Bohnen, Gurken, Kürbisse, Sonnenblumen... dort sehr stark befallen sind.
- Soll ich das Zeugs ganz normal kompostieren?
- Kompostieren und dabei das übrige Neem-Pulver druntermischen?
- Auf den Biomüll-Platz bringen?
- Stehen lassen, damit die Meisen im Winter Spinnmilben-Überwinterungsstadien zu knabbern haben???
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Hallo Eva, wenn es dich iciht stört, könntest ja alles stehen lassen und warten, was sich die Vögel holen werden. Ich glaube, wenn du im kommenden Jahr Neem einarbeitest, wenn das Wetter Milbengefahr verheißt, würde das auch noch reichen. Dass die Viecher im Kompost überleben, kann ich mir nicht so gut vorstellen. Aber vielleicht weiß das jemand , ob ich da irre ::) .
LG Lisl
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Ich kann momentan eh nicht abräumen, da jeden Nachmittag eine Horde von Distelfinken über die Sonnenblumen herfällt - und die halten nur mit Hilfe der Stangenbohnen und umgekehrt. Also bleibt erst mal alles stehen und ich kehr die Spelzen zusammen. Aber die holen sich keine Spinnmilben, glaub ich.
Aber wenn noch jemand weiß, wie die Spinnmilben überwintern - bitte Info.
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Hallo Eva!
wie überwintern Spinnmilben:
Die gemeine Spinnmilbe - Tetranychus urticae:
Die Weibchen überwintern in Rindenritzen, die Eiablage beginnt im März, im Sommer kann sich alle 3 bis 4 Wochen eine Generation entwickeln. Im Gewächshaus findet eine durchgehende Generationenfolge statt.
und zum Vergleich noch ein paar andere aus dieser "netten Familie":
die Obstbaum-Spinnmilbe (auch "Rote Spinne" genannt) - Panonychus ulmi u.a.
Die Überwinterung erfolgt als Ei in Rindenritzen auf den Bäumen, bis zu 5 Generationen pro Jahr. Ab September legen die Weibchen die roten Wintereier.
die Erdbeermilbe - Tarsonemus fragariae:
Die Weibchen überwintern an den Blattachseln der Erdbeeren, Eiablage erfolgt im März.
die Brombeergallmilbe - Acalitus essigi:
Die Milben überwintern unter der Rinde, in Knospen und Fruchtmumien
Die Johannisbeergallmilbe - Cecidophyopsis ribis:
überwintern zu Tausenden in den Knospen, ab März verlassen sie diese, Eiablage im Sommer.
aus "Der Gartendoktor" von Ingrid Pfendtner
Liebe Grüße, Barbara
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Das heißt, sie sitzen wahrscheinlich auch im Rauhputz von der Terassenwand und nicht nur in den Stämmen der Sonnenblumen. Nagut - kommen auf den Grünsammelplatz der Gemeinde. Und die Wand wollte ich eh noch streichen, falls ich es noch bei angemessenen Temperaturen schaffe....
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kräftiges Abbürsten der Wand (so wie man das früher bei den Bäumen gemacht hat um die Wintereier der roten Spinne zu entfernen) müßte eigentlich auch reichen, wenn du nicht mehr ausmalen willst. Eine Winterspritzung mit Öl (Paraffin oder Soja) macht man zwar eigentlich bei befallenen Gehölzen, aber auf der Wand würde es die Spinnmilben wohl genauso ersticken... ;)
Liebe Grüße, Barbara
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Aus eigener leidvoller Erfahrung: Wenn Du nichts machst, sind die Biester leider sehr zäh und ausdauernd und vermehrungsfreudig.
Hilft Neem wirklich und wenn ja in welcher Form?
LG
Christiane
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Hab mal dieses alte Thema wieder raus geholt da ich in meinem unbeheizten Wintergarten seit Jahren mit Spinnmilben kämpfe. Hab die letzten beiden Jahre dort schon Raubmilben ausgesetzt, hat aber nicht viel gebracht (liegt wohl an der für Raubmilben zu niedrigen Luftfeuchtigkeit im Sommer) Nun bin ich am überlegen ob eine Winterspritzung da was bringt und wenn ja womit. Ich schätze die Milben sitzen nicht nur an den Pflanzen sondern auch an den Balken, unter dem Dach und an den Wänden.
Am schlimmsten befallen sind meine Trauben die direkt unter dem Dach wachsen und eine große Dattelpalme. Hab aber auch noch viele andere Pflanzen dort stehen die je nach Temperatur ins Haus geräumt werden müssen oder im Sommer im Garten stehen.
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Wenn die Vicher noch aktiv sind würde ich noch einmal spritzen.
Die wirst du jetzt aber wohl nicht entgülig los, die Eier überleben sicherlich und schlüpfen dann wenns wieder wärmer wird.
Nach meiner Erfahrung wird man die drinnen dauerhaft nur mit Chemiekeule los.
Bei mir hats mit Karnimite SC geklappt.
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Keine Ahnung ob die Tierchen noch aktiv sind, ich glaube eher weniger. Bei den Trauben sind die Blätter schon runter. Hatte mit dem Mittel auch schon einige Pflanzen behandelt, auch mehrfach, trotzdem sind die Tierchen wieder gekommen. Das habe ich allerdings auf der Terasse gemacht. Laut Beipackzettel sollte man das Zeug auch nur im Freien oder Gewächshaus anwenden, mein Wintergarten zählt bei mir da eher unter Wohnraum. Hatte bei Winterspritzung da eher an ungiftige Mittel gedacht, evl. auf Rapsölbasis oder Schwefel.
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Ja jetzt würde ich auch eher nur Öl / Schmierseife benutzen.
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Ich würde mal alles ausräumen und durchputzen. Heiße Seifenlauge und anschließend mit dem Dampfreiniger durch.
Evtl auch mal über Chlorbleichlauge nachdenken, stinkt aber den Wohnraum zu.
Spritzmittel sind für Jahrelang verschleppte Spinnmilbenpopulationen unwirksam. Zum Austrieb mehrlmals mit Schwefel spritzen, wenn das nichts hilft Wintergarten abreissen und neu aufbauen.
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Ausräumen und durchputzen tu ich selbstverständlich jedes Jahr, meist im Frühling. Da werden auch die Pflanzen ausgeräumt, abgeduscht, nach Bedarf verschnitten, ausgeputzt und bei Bedarf gegen Schädlinge behandelt. Das Problem ist nur das Dach ist sehr schlecht zu reinigen, auch weil die Balken aus rohem ungehobeltem Holz bestehen. Die Idee mit dem Dampfreiniger finde ich gut, gibt es da ein brauchbares Modell was empfehlenswert ist? Hatte vor Jahren schonmal einen, riesiger Wassertank, unhandlich und raus kam nur lauwarmer(http://[img][img])[/img][/img] Dampf. Heute gibt es da sicher bessere Modelle.
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Noch ein Bild von der anderen Seite.
Die Bilder sind allerdings nicht ganz aktuell, die Banane gibt es nicht mehr, dafür sind noch andere Pflanzen dazu gekommen und aus den beiden Yuccas habe ich 8 neue gemacht die hinter dem Sofa stehen.
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Leider hab ich keine Erfahrung mit Wintergärten, bzw. wenig.
Durchputzen: Eine Überlebende reicht, bzw. ist schnell wieder eingeschleppt.
".............liegt wohl an der für Raubmilben zu niedrigen Luftfeuchtigkeit im Sommer....."
Problem erkannt! Bedingungen ändern, z.B. Zimmerbrunnen.
Nützlinge: Ununterbrochener Einsatz, gleich abbonnieren.
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Brunnen hab ich mir schon gekauft, meinen Traumbrunnen gabs vor nem Monat bei Obi zum halben Preis (wollte ich mir schon letztes Jahr holen nur da war der den ich haben wollte im Herbst schon weg und im Sommer war er mir zu teuer). Werde ihn aber erst im Frühjahr nach der Grundreinigung in Betrieb nehmen, mal sehen was es bringt. In der Anleitung der Raubmilben steht allerdings das die Pflanzen mehrmals täglich mit Wasser abgesprüht werden sollen, ist in der Praxis allerdings schlecht machbar.
Ganz los werde ich die Tierchen sicher nicht mehr bekommen, auch weil sie sich sicher auch schon im Garten angesiedelt haben. Werde wohl im Frühjahr vor dem Austrieb den Wein mit Neemöl behandeln, dann eine Austriebspritzung mit Schwefel machen, anschließend den jährlichen Grundputz, den Brunnen in Betrieb nehmen und sobald es warm genug ist es noch einmal mit Raubmilben versuchen.
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Und Outdoor-Ventilator mit Sprühnebler?
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Ist eine gute Idee, danke für den Tipp. Wußte garnicht das es sowas gibt.