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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Gülisar am 12. April 2007, 10:23:02

Titel: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Gülisar am 12. April 2007, 10:23:02
Hallo, welche Raritäten, die ihr auch weiterempfehlen würdet, kultiviert ihr im Obstgarten?

Fragt sich, wie lange eine Sorte eine Rarität ist. Galt das für den Weinbergpfirisch noch vor einigen JAhren, gibt es ihn nun schon bei P*tschk*. Lila Spargel (der nun kein Obst ist ;.)) gibt es bei a+s.
Esskastanien habe ich schon im Baumarkt gesichtet.

Ostsorten, die - noch oder nicht mehr - nicht weit verbreitet sind und sich ohne aufwendigen Winterschutz in D ziehen lassen, interessieren mich sehr, dazu eure Erfahrungen und Beurteilungen. Was würdet ihr wieder pflanzen? Wovon, was hoffnungsvoll erworben wurde, die Finger lassen? Was ist womöglich schon wieder rausgeflogen oder eingegangen oder wartet seit Jahren auf Früchte? Wer ist der Star eurer Besonderheiten?

danke, gülisar

Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: cydorian am 12. April 2007, 18:17:52
Wahrscheinlich gefällt dir die Antwort nicht, aber weitaus die meisten "neuen" und ungewöhnlichen Obstarten empfand ich als Reinfälle. Viel interessanter waren die Wiederentdeckungen alter Sorten: Mispeln, Quitten, Haferpflaumen, interessante alte Birnensorten...
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Gülisar am 14. April 2007, 09:58:16
Warum sollte mir deine ANtwort nicht "gefallen"? Ich will ja gerade wissen, was nicht (!) klappt - gern auch mit SOrtenangaben.

gülisar, Vielprobiererin
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: cydorian am 14. April 2007, 12:34:42
Warum sollte mir deine ANtwort nicht "gefallen"?

Weil sie nicht viel Hoffnung auf Genüsse von Raritäten macht? Ich schreib mal was zu ein paar Sachen, die ich schon ausprobierte:

Kiwi - Jenny, zweihäusige Sorte, wuchs sieben Jahre lang, riesig, schön, wollte allerdings gegossen werden und weigerte sich strikt, auch nur eine einzige Blüte anzusetzen. Umzug, weg. Ich kann nicht ein halbes Leben auf Blüten warten.
Weiki, schon keine Rarität mehr, drei Pflanzen nacheinander auf dem Gartengrundstück eingegangen, zu trocken. Am Hausgarten wächst sie halbwegs wenn man sie wirklich freihält und mit Rankhilfen führt. Blühte sogar nach drei Jahren. Festgestellt, dass der weibliche Zweig eingegangen ist. Drei Jahre umsonst gewartet, wahrscheinlich nochmal so lange bis die nächste Weiki mit weiblichem Zweig blüht. Wenn sie nicht vorher eingeht.
Sämlinge aus diversen Kiwis: Mal sehen. Auch hier jahrelange Wartezeit bis überhaupt klar ist, welches Geschlecht sie haben.

Essbare Ölweide: Nette Randbepflanzung, mehr auch nicht. Geschmack begeistert mich nicht.

Grossfrüchtiger Holunder: Okay. Angesichts einer Holunderschwemme in der Landschaft aber auf eigenem Grundstück entbehrlich.

"Bayernfeige" Violetta: Im Winter eingegangen trotz Weinbauklima und Schutz.

Asiminia Triloba, Pawpaw: Eine Pflanze eingegangen (vom Schnee letztes Jahr geknickt, keine Knospen unterhalb der Knickstelle gehabt), die andere kümmert so vor sich hin, kommt nicht vom Fleck, kaum Zuwachs. Päppeln, freihalten, düngen nutzt nichts.

Zierquitte: Geht so. Kümmert auch an trockenem Standort. Verarbeitung der Früchte nicht einfach, Wert fraglich. Am besten wachsen noch die Sämlinge.

Kornelkirsche: Hier scheint es mehr und mehr interessante Sorten zu geben, nicht nur Jolico und Sämlinge. Ist aber ein verschlafenes Pflänzchen, wenig jährlicher Zuwachs, lange so klein dass man es schützen muss. Noch keine Ernte gehabt, Wildobst kenne ich aber gut. Ausgerechnet die "Jolico" wächst am langsamsten, meine "Golden Glory" dagegen flotter, die Sämlinge so la la. Blühen erst nach Jahren. Wieder mal endlos warten angesagt. Die Früchte sind auch nicht so berauschend, mühsam zu sammeln ausser man schüttelt, manscht alles zusammen und verschnapst. Nur Fruchtsorten schmecken frisch halbwegs, die anderen sind zu sauer. Das Pürree schmeckt wie Tomatenmark aus sauren Tomaten...

Nashi: Geht so. Auf der Obstwiese aber ein totaler Reinfall, braucht zu viel Wasser und reagiert auf die üblichen Probleme wie Frostspannerfrass zu empfindlich. Muss unbedingt von Hand ausgedünnt werden, sonst Winzfrüchte, Überbehang und dann wieder ertragslos, schnell vergreisend, kleinbleibend. Hält den Vergleich mit europäischen Birnen nicht stand, saftige Frühsorten sind viel einfacher anzubauen und die Geschmacksbandbreite ist viel grösser.

Schwarze Maulbeere: Langsamer Wuchs, schlechte Fruchtqualität. In Europa wird offenbar grossflächig die minderwertige morus alba mit dunklen Früchten als morus nigra verkauft. Ob ich noch Eggerts "Morus nigra Wellington" ausprobiere? Eher nicht, keine Lust mehr.

Maibeere: Ich warte im dritten Jahr noch auf Ertrag. Immerhin sind die Pflänzchen angewachsen. Dürrer Habitus, unauffällig.

Apfelbeere: Lustigerweise wächst die aus dem Supermarkt von der Riesenpalette mit anderem Beerenobst aus Holland am besten. Mag aber auch keine trockenen Phasen, sonst Kümmerwuchs und Blattabwurf. Fruchtsorte ist eingegangen, nur im Hausgarten mit Pflege okay. Die Beeren sind roh kaum zu gebrauchen und verarbeitet auch keine Spezialität. Als Zierpflanze okay, blüht immerhin.

Dreiblättrige Orange, poncirus trifoliata: Wächst bzw. kümmert im hiesigen botanischen Garten im Freiland so vor sich hin. Bei mir ging sie gleich im ersten Jahr ein.

Japanische Weinbeere: Vertrocknet, die andere Pflanze kümmert. Geschmack reisst mich aber ohnehin nicht vom Hocker.

Felsenbirnen: Endlich mal was, das auch mit weniger Wasser zurechtkommt. Früchte roh mit etwas Vogelbeergeschmack, als Saft gut mit Kirscharoma, Marmelade langweilig. Aber seeehr mühevoll zu pflücken, klein und wenig Ausbeute. Irgendwie keine Bereichung der Obstspektrums. Leider kaum Züchtungen auf Fruchtqualität erhältlich. Nette Zierpflanzen.

Kaki: Mal sehen. Steht noch da wie gepflanzt. Habe noch nicht herausbekommen, ob sie selbstfruchtbar ist.

Loquat: Sämlinge sehr gut angegangen, Freilandpflanzen haben es in der Gegend zumindest ein paar Jahre ausgehalten, aber nie gefruchtet. Vermutlich auch im Weinbauklima nicht winterhart.

Über Esskastanien und andere Sachen wäre auch noch viel zu sagen, wird aber zu lang. Hinzuzufügen bleibt, dass man bei den "Raritäten" auch die Mühe und teilweise hohen Kosten hinzurechnen muss, die Pflanzen erstmal zu besorgen.

Vergleiche ich das mit den Erfolgen bei Weinreben, Quitten, Aprikosen, Mispeln, Haferpflaumen und anderen älteren Sachen, muss ich die "Raritäten" fast durchweg als Reinfall bezeichnen.

Die deutlich spürbare Klimaveränderung wird das Spektrum auch nicht erweitern, im Gegenteil: Es wird viel mehr wegfallen wie an wärmeliebenden Pflanzen dazukommt. Der Wasserbedarf ist ein ganz wichtiger limitierender Faktor und bei den immer längeren trockenheissen Perioden geht mir wirklich alles ein, was ich nicht regelmässig wässern kann. Intensivanbau mit Tröpfchenbewässerung, wie sie hier längst subventioniert wird weil es nicht mehr anders geht kann ich mir nicht leisten. Beim Winterfrost hat sich bei mir gezeigt, dass die einzelnen kalten Frostnächte viel schädlicher sind wie längere Perioden tiefer Temperaturen. Winterhärte wird nur aufgebaut, wenn die kalte Phase langsam eingeleitet wird. Wir haben aber nun wochenlang Plusgrade oder um die Null Grad, dann kommt eine Nacht mit "nur" minus acht Grad und die wärmeliebenden Raritäten gegen drauf. Tschüss, Feige, tschüss Loquat, tschüss Kiwitrieb.

Andere Meinungen willkommen :-)
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Elch am 14. April 2007, 12:57:23
Hallo,

bei der Weiki kann ich widersprechen. Mit meiner Weiki bin ich total zufrieden, wächst gut und sie hat keine Schädlinge und Krankheiten, vor zwei Jahren habe ich mir dann noch die Sorten Weiki purpurea und Granda geholt, hab zwar noch keine Früchte, aber die Pflanzen sind wie Weiki total robust. Dieses Jahr habe ich dann noch Julia und Kens Red gekauft, mal gucken ob die auch so gut gedeihen.

Viele Grüße
Christian
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Simon am 14. April 2007, 13:18:14
Hi!

@cydorian
Wow du hast aber ne Menge ausprobiert :o :D
Scheinst aber echt Pech gahabt zu haben *g*

Zitat
Japanische Weinbeere: Vertrocknet, die andere Pflanze kümmert. Geschmack reisst mich aber ohnehin nicht vom Hocker.
Bei uns wuchert die wie verrückt.
Bekommt im Sommer ganz selten mal ein/zwei Kannen Wasser und trägt massenhaft
sehr leckere Früchte.
Viel besser als Himbeeren oder Brombeeren :D

Bye, Simon
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: emma2412 am 14. April 2007, 14:05:58
Hallo,

ich kann die Erfahrungen von cydorian auch nicht so recht bestätigen, sie hat wohl auch viel Pech gehabt.

Ich liebe Obst und suche auch immer seltene Sachen zu bekommen, so habe ich zB von den Ribiseln (Johannisbeeren) viele verschiedene Sorten zusammengetragen, darunter auch rose und grüne Beeren, das auch bei Kiwi, Himbeeren, Brombeeren, Blaubeeren usw. Oder Physalis, da gibts auch mehrere Arten.

Im Herbst habe ich mir Cranbeerys, heimische Preiselbeeren und eine Bayernfeige geholt, mal sehen, wie das wird.

Über die Arche Noah in Österreich kommst du an viele Obstraritäten, da loht es sich, vorbeizuschauen.
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: michaela am 14. April 2007, 14:56:18


Moin,Moin!!

Zitat
Grossfrüchtiger Holunder: Okay. Angesichts einer Holunderschwemme in der Landschaft aber auf eigenem Grundstück entbehrlich.

Stimmt sicher, wenn man sich auf die "normale" Sorte einlässt, es gibt aber mittlerweile Superschöne Züchtungen die nicht nur schön aussehen sondern auch noch schmecken. Die Sorte "Black Beauty" duftet nach Zitrone....

Gruss michaela
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: cydorian am 14. April 2007, 15:24:38
Ich liebe Obst und suche auch immer seltene Sachen zu bekommen, so habe ich zB von den Ribiseln (Johannisbeeren) viele verschiedene Sorten zusammengetragen, darunter auch rose und grüne Beeren, das auch bei Kiwi, Himbeeren, Brombeeren, Blaubeeren usw. Oder Physalis, da gibts auch mehrere Arten.

Physails hab ich gar nicht gezählt, sondern mich nur auf Obstgehölze beschränkt. Ebenso nicht weniger bekannte Sorten bekannter Obstsorten wie Träuble (Johannisbeeren). Gerade die empfinde ich als viel stärkere Bereicherung und endeckungswertes Gebiet wie Obstsortenraritäten. Zur Zeit probiere ich z.B. Sorten weisser Träuble aus. Fantastisch im Vergleich zu obigen "Raritäten" - Erträge im ersten Jahr, problemloser Wuchs, leicht zu pflücken, Geschmack gefällt auf Anhieb. Und sie wächst sogar, wenn man extensiv wirtschaftet, d.h. eher wachsen lassen und wenig Pflege.

Mit viel Pflege und im Hausgarten gelingt sicher mehr, jedes Pflänzlein am richtigen Platz gesetzt und wenn der heisstrockene Sommer-Ostwind kommt immer brav gewässert. Abseits davon, wenn man sich mit dem bescheiden muss was die Natur liefert, sieht es völlig anders aus. Viele merken das gar nicht, weil sie eh nur das Grün am Strassenrand sehen. Wir hatten ab 2003 Totalausfälle in unbewässerten Obstplantagen, Erosionsprobleme als es schliesslich in den völlig abgedörrten Boden regnete, im Weinbau traten neue Krankheiten auf. Gut zurechtgekommen sind nur die guten alten Stein- und Kernobsthochstämme heimischer Sorten. Meine Kiwis sind alle verdorrt. In anderen Gegenden mit mehr Niederschlägen wächst die in der Tat prima - tolle Ernte im Allgäu auf 800m Höhe! Aber die haben eben mindestens 1200mm gut verteilt und nicht 650mm wie es bei uns passieren kann, dazu eine Klimakurve wie in Marokko.

Die japanische Weinbeere wächst hier bei uns im Nachbarort sogar wild. Im Burggraben eines ehemaligen Wasserschlosses. An trockenen Standorten versagt sie. Die Früchte finde ich klein und die Pflückleistung niedrig. Eine Naschfrucht, mehr nicht.
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Suse28 am 14. April 2007, 16:23:57
Da gibt es doch eine einfache Lösung: GIESSEN ::)
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: cydorian am 14. April 2007, 18:10:16
Da gibt es doch eine einfache Lösung: GIESSEN

Auf 2000qm Hanglage mit Anfahrt macht man das nicht zu oft. Zudem erwartet man von Gehölzen, dass sie nach dem Anwachsen nicht mehr ständig gegossen werden müssen.

Der Wasserbedarf der Pflanzen wird noch nach der Klimasituation von vor zehn, zwanzig Jahren beschrieben. Das ist erstmal vorbei. Kaum eine Gärtnerei weist darauf hin, dass Kiwi zum Beispiel in den meisten Teilen Deutschlands nicht mehr ohne Extrawasser gedeiht. Erst Informationen von Dritten decken es auf, z.B. hier: "Wasser ist das wichtigste Element bei Kiwis. In den Sommermonaten sollte man jede Woche kräftig wässern, da der Wasserbedarf besonders hoch ist." Kann ich bestätigen...
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Simon am 14. April 2007, 18:19:39
Hi!

Jepp kann ich bestätigen. Meine Kiwi vor der Hauswand muss ich jeden Tag gießen.
Bei sehr heißem Wetter sogar 2x :-X Direkt 2m daneben steht eine kleinere Birke, die saugt das ganze
Wasser weg ::)
Bei meinen paar Pflanzen geht das mit dem gießen ja auch noch Problemlos
 (Regenwassertank).

Bye, Simon
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: max. am 14. April 2007, 18:31:42
@cydorian
Zitat
Die deutlich spürbare Klimaveränderung wird das Spektrum auch nicht erweitern, im Gegenteil: Es wird viel mehr wegfallen wie an wärmeliebenden Pflanzen dazukommt
das sehe ich genau so.
es ist ja nicht die fehlende sommerhitze, warum hier keine mittelmeerpflanzen ohne besondere pflege gedeihen, sondern die winterkälte.noch nicht mal die pflanzen des westlichen maritimen europas kriegt man hier (rheinebene 8a) ungeschützt durch den winter. das wird sich auch so schnell nicht ändern, wie du am beispiel der spätfröste sehr schön dargelegt hast.
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: philippus am 14. April 2007, 20:36:58
Der Wasserbedarf ist ein ganz wichtiger limitierender Faktor und bei den immer längeren trockenheissen Perioden geht mir wirklich alles ein, was ich nicht regelmässig wässern kann. Intensivanbau mit Tröpfchenbewässerung, wie sie hier längst subventioniert wird weil es nicht mehr anders geht kann ich mir nicht leisten. Beim Winterfrost hat sich bei mir gezeigt, dass die einzelnen kalten Frostnächte viel schädlicher sind wie längere Perioden tiefer Temperaturen. Winterhärte wird nur aufgebaut, wenn die kalte Phase langsam eingeleitet wird. Wir haben aber nun wochenlang Plusgrade oder um die Null Grad, dann kommt eine Nacht mit "nur" minus acht Grad und die wärmeliebenden Raritäten gegen drauf. Tschüss, Feige, tschüss Loquat, tschüss Kiwitrieb.

Andere Meinungen willkommen :-)
Ich bin zwar grundsätzlich deiner Meinung, bei der Feige möchte ich an dieser Stelle aber wie folgt einhaken :D Diese ist im Mittelmeerraum zu Hause, dessen Klima ausgeprägte Sommertrockenheit als wesentliches Charkateristikum aufweist. Das haben wir in Mitteleuropa - trotz immer wieder kehrender Trockenperioden - so nicht oder nur in Extremfällen. Feigen fühlen sich im Mediterraneum sehr wohl, auch dort wo 2 Monate lang kaum ein Tropfen fällt, das ganze bei höheren Temperaturen, deutlich mehr Sonnenstunden und somit viel höherer Verdunstung. Sie kommen dort auch spontan vor, dh ohne menschliches Zutun was beweist was für Überlebenskünstler Feigen trotz ihres relativ hohen Wasserbedarfs sind (viel Verdunstung wegen der grossen Blattoberfläche): ihre schnell und tief wachsenen Wurzeln sind in der Lage auch bei Extrembedingungen die Pflanze rasch mit Wasser zu versorgen. Trockenheit kann es also bei der Feige nicht sein, Feigen kommen auch mit 300 mm Niederschlag im Jahr aus ;)

Was die Kälte angeht, wissen wir dass die Feige nur bedingt frosttolerant ist. Diese Frosttoleranz ist auch sortenabhängig, nchweislich können kurzfristig manche Sorten bis zu -16° oder knapp darunter aushalten. Spätfröste sind aber für späte Sorten oder solche die keine Sommerfeigen haben, kein Thema ;)
Dass an günstigen Standorten zumindest im Weinbauklima Feigen gewisser Sorten mit leichtem Winterschutz durchkommen können und auch noch Früchte ordentlicher Qualität tragen, zeigen zahlreiche Beispiele.
Die Bayernfeige scheint aber öfter als erwartet zu versagen und nicht zu halten was sie verspricht, ohne obendrein qualitativ mit manch anderer Sorte mithalten zu können ;)

Wenn du also gezielt nach einer Sorte Ausschau hältst, deren es nachweislich in ähnlichem Klima wie deines erflogreich ausgepflanzte Exemplare gibt, so ist auch eine erfolgreiche Auspflanzung bei dir möglich, wenn du das Wesentliche beachtest. Wenn du allerdings in einer kalten Ecke wohnst oder ungünstiges Mikroklima hast, kann es ein Nachteil sein :)

Grüsse
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: cydorian am 14. April 2007, 20:56:47
Hast du Sortentips zur Feige? Ich stimme dir zum Thema Trockenheit und Feige voll zu, das Problem bei meiner war auch nicht Wasser, sondern Winter. Ich hatte sogar zwei Violettas, kälter als -12C wird es hier schon seit Jahren nicht, trotzdem raffte sie der Winter hinweg. Würde es schon nochmal gerne versuchen. Vielleicht mach ich auch Stecklinge, an der Stadtmauer unserer Stadt wachsen zwei 4m hohe Exemplare, die auch reich fruchten. Früchte taugen nicht übermässig viel und Sorte kennt auch keiner, aber robust genug sind die. Mit dem Messer an städtisches Eigentum zu gehen ist natürlich spannend :-)
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: frankste am 14. April 2007, 23:08:52
... vorher fragen hilft - und evtl. schneiden die die gelegentlich?
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: max. am 15. April 2007, 00:37:42
@philippus
Zitat
...Feigen fühlen sich im Mediterraneum sehr wohl, auch dort wo 2 Monate lang kaum ein Tropfen fällt...
aber dort suchen sie sich eher die weniger besonnten und feuchteren stellen aus.

@cydorian,
ich hab letztes jahr zum ersten mal eine sorte probiert, die für unser klima gezüchtet wurde und im weinbauklima rel. winterhart ist.(strauch etwa 3,50 meter hoch). die frücht waren sehr groß und auch schön gefärbt, auch die wachstumssaison war günstig , aber sie schmeckten bloß fade.
mein eigener, vor vielen jahren aus italien mitgebrachter feigenstrauch friert zwar alle 5, 6 jahre zurück, trägt aber viel aromatischere, wenn auch kleinere früchte.
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: cydorian am 15. April 2007, 08:32:44
auch die wachstumssaison war günstig , aber sie schmeckten bloß fade.

So ist es bei unseren Stadtmauerfeigen auch. Etwas süsslich, aber sonst nicht viel Aroma. Aber schönes Wachstum. Wieder eine "Rarität", die mehr als Zierpflanze laufen kann.

Aufgrund der Gärtner- und Baumschulerbeschreibungen ist natürlich jede winterharte Feige höchst aromatisch :-)
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: philippus am 15. April 2007, 14:54:28
@philippus
Zitat
...Feigen fühlen sich im Mediterraneum sehr wohl, auch dort wo 2 Monate lang kaum ein Tropfen fällt...
aber dort suchen sie sich eher die weniger besonnten und feuchteren stellen aus.
Naja, Feigen wachsen dort genauso an schattigen wie an voll sonnigen Standorten. Die vielen Exemplare die man auf Felsen den ganzen Taq in voller Sonne sehen kann, zeigen das. Für vernünftige Früchte ist Sonne natürlich nicht wegzudenken. Aber ich stimme dir zu dass Feigen auch an schattigen Hauswänden gedeihen und sie sich die Feuchtigkeit aus den Mauerritzen holen können. Trotzdem fühlen sie sich je sonniger desto wohler ;) Auch da finden sie immer eine Möglichkeit, an Wasser ranzukommen.

@Cydorian
Es gibt ein paar empfehlenswerte Sorten, von denen positive Erfahrungen in unserem Klima vorliegen. Eine der aller härtesten ist Brown Turkey (violett), die auch die in Mitteleuropa häufigste Sorte sein soll. Die Kehrseite der Medaille ist eine nur durchschnittliche Fruchtqualität.

Sehr gute Früchte liefern Ronde de Bordeaux (violett) und Madeleine 2 Saisons (grün), die ich in meinem Garten habe. Sie sind ziemlich hart und haben auch den hier strengen Winter 05/06 mit bis zu -17 und Wochen langen Dauerfrost mit etwas Schutz nur leicht zurück gefroren überstanden. Die Fruchtqualität ist 1A, im Vorjahr brachten sie Früchte in deutlich besser Qualität als die Importfeigen.
Auch Negronne, im Mai 06 ausgepflanzt, brachte Früchte hervorragender Qualität mit guter Zucker-Säure Balance..

Andere gute Sorten die bei uns gute Chancen haben sind u. A. Pastiliere, Brunswick, Dalmatie, Longue d'aout, mit Einschränkungen Goutte d'Or (mag keine feuchten Standorte). Scheint so, als wären alle genannten für unser Klima tauglicher als die Violetta, die den Erwartungen scheinbar nirgends gerecht wird ???

Natürlich ist die Fruchtqualität neben Sorte auch vom Standort (Sonne, Schutz) und Boden abhängig. Weiters sind Geschmack, Ästhetik und der vorhandene Platz auch zu bedenken, da je nach Sorte Feigen zumindest in ihrer Heimat von 3 bis zu > 12 Metern Durchmesser erreichen können, in manchen Fällen viel mehr: die berühmte Feige von Roscoff (Bretagne), 1987 gefällt, hatte eine Fläche von 600 m2 :o

Grüsse
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Querkopf am 15. April 2007, 16:51:05
Hallo, Philippus,

... Es gibt ein paar empfehlenswerte Sorten, von denen positive Erfahrungen in unserem Klima vorliegen. Eine der allerhärtesten ist Brown Turkey (violett), die auch die in Mitteleuropa häufigste Sorte sein soll. Die Kehrseite der Medaille ist eine nur durchschnittliche Fruchtqualität. ...
Genau diese Sorte habe ich seit Frühjahr 2004 im Garten, an geschützter Stelle (Hauswand) ausgepflanzt (Details dazu siehe hier, #37). Frosthärte kann ich bestätigen: Bisher ist kein Fitzelchen zurückgefroren, auch nicht im langen, kalten Winter 05/06; der wechselhafte Winter 04/05 - mit märzlichen Spätfrösten bis minus 16 Grad nach vorherigen sehr milden Phasen - hat der Pflanze ebenso wenig geschadet. Früchte gab's erstmals im vorigen Jahr. Von den gut zwei Dutzend Blütenfeigen, die das Bäumchen hervorgebracht hat, fiel leider die Mehrzahl durstigen Vögeln zum Opfer. Die wenigen, die wir selbst verkosten konnten, waren immerhin deutlich besser als die Importware aus dem Laden - halt der Unterschied zwischen baumreif gepflückten Früchten und solchen, die dem Transport zuliebe unreif geerntet werden. Das reiche, "runde" Aroma, das ich in südlichen Ländern bei direkt vom Baum gepflückten Feigen kennen gelernt habe, hatten die 'Brown Turkey'-Früchte freilich nicht, da hast du Recht.

... Sehr gute Früchte liefern Ronde de Bordeaux (violett) und Madeleine 2 Saisons (grün) ... Sie ... haben auch den hier strengen Winter 05/06 mit bis zu -17 und Wochen langen Dauerfrost mit etwas Schutz nur leicht zurück gefroren überstanden. ... Auch Negronne ... brachte Früchte hervorragender Qualität mit guter Zucker-Säure Balance... Andere gute Sorten die bei uns gute Chancen haben, sind u. A. Pastiliere, Brunswick, Dalmatie, Longue d'aout, mit Einschränkungen Goutte d'Or (mag keine feuchten Standorte). ...

Sag doch bitte mal: Wo kann man denn solche 1A-Sorten bekommen? Und was heißt bei dir "etwas Schutz"? (Gegen ein zweites Feigenbäumchen im Garten hätte ich nix einzuwenden ;)...)

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: philippus am 15. April 2007, 17:17:49
Hallo Querkopf,
die Brown Turkey ist in unserem Klima mit Sicherheit ein sehr guter Kompromiss und dein Beispiel bestätigt einmal mehr ihre Wintertauglichkeit, auch wenn sie bei dir sehr günstige Bedingungen vorzufinden scheint. Sie hat einerseits den Vorteil, dass ihr Holz nicht allzu leicht zurückfriert, dass sie gegen Spätfröste relativ unempfindlich ist da sich die Blütenfeigen ziemlich spät entwickeln, andererseits dass die Früchte schnell reifen(sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Ernte), also eine relativ kurze Reifeperiode was bei uns wichtig ist. Somit sind Herbstfeigen in unserem Klima durchaus realistisch, wenn der Sommer einigermassen ok ist.
Die Fruchtqualität ist natürlich immer Geschmacksache. Es gibt zweifelsohne Sorten deren Früchte noch bessere Qualität haben, aber direkt vom Baum zum richtigen Zeitpunkt gepflückte Feigen sind fast immer lecker ;)

Mit "etwas Schutz" verstehe ich in erster Linie eine dicke Mulchschicht. Wenn es sehr kalt ist (unter -12° etwa), machst du mit einem Vlies oder einer Plane die du aber sobald es weniger kalt ist wieder weg nimmst, keinen Fehler ;)

Bezugsquellen mit gutem P/L-Verhältnis mit Versandservice die ich aus eigener Erfahrung empfehlen kann - allerdings nicht in D - kann ich dir gerne per PN mitteilen.

Grüsse
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Manfred am 15. April 2007, 18:46:14
Hallo,

zum Thema Feigen zwei Links in die Schweiz:

Feigen in der Nordschweiz? (Wie ich finde eine gute Übersicht zum Einstieg, welche Typen es gibt etc.)

Sortenübersicht von Mercato-Verde

Ich habe vor 2 Wochen auch ein Violetta bekommen. (Pötschke). Entweder Treibhausware oder aus einer warmen Gegend. Die ersten Blätter waren schon ausgetrieben. Seither schiebt sie tapfer Blättchen nach, die sich alle nach ein paar Tagen kringeln und abfallen, auch ohne Frost. Mal sehn wie es weitergeht...

Grüße,
Manfred
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: philippus am 15. April 2007, 19:14:33
Sortenübersicht von Mercato-Verde

Ich habe vor 2 Wochen auch ein Violetta bekommen. (Pötschke). Entweder Treibhausware oder aus einer warmen Gegend. Die ersten Blätter waren schon ausgetrieben. Seither schiebt sie tapfer Blättchen nach, die sich alle nach ein paar Tagen kringeln und abfallen, auch ohne Frost. Mal sehn wie es weitergeht...
Wusste nicht, dass man hier Händleradressen nennen darf ::) MV ist in der Tat eine der ersten Adressen im deutschsprachigen Raum. Leider haben auch die Preise Schweizer Niveau :-\ und bei Sendungen von ausserhalb der EU kann es immer wieder zu Schwierigkeiten mit dem Zoll kommen (wenngleich die Ware merheitlich aus der EU stammt), wie schon einem Bekannten passiert ist :-\

Langsam bekomme ich den Eindruck bei Violetta, es handle sich um verschiedene Sorten die unter diesem Namen verkauft werden. Zu unterschiedlich sind die Beschreibungen und Charakteristika. Einmal sind es eher birnenförmige Früchte wie bei Brown Turkey, dann wieder abgeflachte Feigen wie bei manch anderer Sorte, ähnlich ist es bei der Farbe der Früchte und den Blättern. Als wirklich harte Sorte hat sie sich laut meinen Informationen aber noch kaum wo erwiesen :-\ Ich lasse die Finger davon, zumal es bei Ihr ein "Copyright" gibt, das die Vermehrung (über Steckling) verbietet. Da bin ich dann doch wo anders besser dran ;)

Vielleicht haben die Probleme deiner Feige aber auch etwas mit dem "Etablierungsstress" oder Ähnlichem zu tun. Bei der Wärme sollte im Topf auch ordentlich gewässert werden.

Grüsse
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Simon am 15. April 2007, 19:20:06
Hi!
Wusste nicht, dass man hier Händleradressen nennen darf ::)
Aber natürlich darfst du hier Händler nennen :D
(Nur wenn du selber der Händler wärst wär das nicht "erlaubt" ;) )

Also immer her damit :D

Bye, Simon
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Manfred am 15. April 2007, 19:29:34
Vielleicht haben die Probleme deiner Feige aber auch etwas mit dem "Etablierungsstress" oder Ähnlichem zu tun. Bei der Wärme sollte im Topf auch ordentlich gewässert werden.

Es handelt sich um eine Pflanze mit Ballen. Wurde nur in ein größeres Gefäß umgetopf und wird auch regelmäßig gegossen. Naja, wird schon werden. Die ersten Winter kommt sie auf jeden Fall ins Winterquartier.

Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Gülisar am 15. April 2007, 20:13:27
Cydorian, herzlichen Dank für deine umfängliche Aufzählung und Bewertung am Anfang des Threads.

Misserfog mit Kiwi kann ich bestätigen, es ist auch zu kalkig bei uns, Feige (Pfälzer HOnigfeige) gedeiht dank guten Kleinklimas gut. Die anderen von dir genannten Obstarten sind nicht meine "Zielgruppe" und werden aufgrund deiner Beschreibung wohl auch nicht da hinein gelangen.

Mit anderen besonderen Obstsorten, die wir in wilder Einkaufsgier angeschafft haben, konnte ich noch keine Erfahrungen sammeln. HOffe aber, dereinst Auskunft geben zu können. Die Aufzählung deiner erfolgreichen KAndidaten hat Mut gemacht.

danke, gülisar
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: frida am 15. April 2007, 20:49:36
Meine Eltern haben im Rheinland seit Jahren einen Feigenbaum, der sehr üppig trägt, manchmal sogar zweimal im Jahr, und dessen Früchte auch aromatisch sind. Leider weiß ich nicht, wie die Sorte heißt. Er steht an geschützter Stelle an einer Südwand.
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Querkopf am 17. April 2007, 01:15:37
Hallo, Philippus,

... Aber natürlich darfst du hier Händler nennen :D
(Nur wenn du selber der Händler wärst wär das nicht "erlaubt" ;) )

Also immer her damit :D

ja, bitte :)!

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: philippus am 18. April 2007, 21:55:33
Hallo, Philippus,

... Aber natürlich darfst du hier Händler nennen :D
(Nur wenn du selber der Händler wärst wär das nicht "erlaubt" ;) )

Also immer her damit :D

ja, bitte :)!
Hallo,
also.. ich hab da 2 französische Adressen, die ich aus eigener Erfahrung empfehlen kann
- http://www.fig-baud.com/figuiers.html
Eine der ersten Adressen in Europa, beliefert u. A. das bereits erwähnte Churer Unternehmen. Er kann ca. 300 Sorten liefern, permanent im Sortiment sind ca. 25. Ware und Service top, allerdings sind die Preise dem entsprechend ;)

- Wer auch mit einer kleineren Auswahl auskommen kann, findet sein Heil bei www.graines-baumaux.fr. Ca. 10 Sorten im Sortiment ist auch nicht übel, Ware ist von Baud. Onlinebestellung. 1 Feige inkl. Versand nach D ca. 25 €, bei 2 etwas günstiger.

Grüsse
 
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Querkopf am 21. April 2007, 13:19:04
Hallo, Philippus,

herzlichen Dank, vor allem für den ersten Link - was man dort alles lesen kann über Feigenkultur und Sortenwahl, ist klasse.
 
Die Versand-Preise haben freilich Pfeffer drin. Zudem scheint's, als versende die Firma nur innerhalb Frankreichs, oder hab' ich da was übersehen? (Im Fall des Falles was für eine Sammelbestellung über Freunde/ Bekannte in Frankreich, für mich nah ;)... Aber ob ich wirklich noch Platz habe für eine zweite Feige, weiß ich noch nicht.)

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: philippus am 21. April 2007, 17:32:41
Hallo Querkopf,
Baud liefert auch ins Ausland (da muss man ihn anmailen), aber teuer. Nur wenn man sich mit Freunden zusammentut, rechnet sich das: nach Österreich verlangte er vor einem Jahr eine Pauschale von 105 € von 1-50 Kg (Spedition) :o. Da gehen sich natürlich viele Pflanzen aus. Dann liefert er auch noch in der kalten Jahreszeit Jungpflanzen mit nackten Wurzeln, also ohne Erdballen, per Post. Das ist dann günstiger.
Da er Produzent ist, scheint er eher auf Grossabnehmer (MV, die 2. Adresse etc.) spezialisiert zu sein. Der Rest ist eher ein Nebenbusiness.

Bei Kleinbestellungen ist Baumaux sicherlich die bessere Wahl.

Die Platzfrage kannst du auch über die Sorte steuern. Manche werden kaum mehr als 2,5-3 Meter breit, andere bis zu 12! :o

Grüsse
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Suse28 am 21. April 2007, 17:38:30
Kann man Feigen eigentlich auch in einem Topf halten?

Dachte immer, die sind nicht winterfest. Kürzlich lief mir so eine in einer Baumschule über den Weg .. aber bei 29,90 und wenig Platz konnte ich grad noch widerstehen ;D
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: philippus am 21. April 2007, 17:45:54
Kann man Feigen eigentlich auch in einem Topf halten?

Dachte immer, die sind nicht winterfest. Kürzlich lief mir so eine in einer Baumschule über den Weg .. aber bei 29,90 und wenig Platz konnte ich grad noch widerstehen ;D
Klar kannst du das ;) Einige Sorten eignen sich für die Topfkultur, das sind grob gesagt die weniger wuchskräftigen, kleineren Sorten.
Manche hingegen sind völlig ungeeignet.
Feigen sind bei uns nur bedingt winterfest. In günstigem Klima an einem guten Standort und einer Hauswand dahinter, ein wenig Winterschutz und die Chancen stehen bei manchen Kultivaren relativ gut ;)

Grüsse
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Querkopf am 22. April 2007, 00:09:16
Hallo, Philippus,

danke für die Auskunft zur Auslandslieferung. Sind freilich stolze Versandpreise :o. Also ist die zweite Frankreich-Adresse, Baumaux, wohl eher was für unsereins - zumal sie in Nancy ist und daher ihren Schwerpunkt bei frosthärteren Sorten setzt (außerdem komm' ich da gelegentlich hin ;)...).

Sag mal, weißt du, ob sich 'Doree' (='Goutte d'or') und/ oder 'Pastiliere' auch für Spaliere eignen? Wenn ja, hätte ich wohl wirklich Platz für eine zweite Feige :).

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: philippus am 22. April 2007, 09:25:04
Hallo Querkopf,
Ich bin schon bei Baud vorbei gefahren, der hat mehrere ha nur mit Mutterbäumen ! :o wenn man aber nicht gerade was Seltenes sucht, gibt es keinen Grund dort zu bestellen, es sei denn man ist mal unten im Süden und kommt hin.

Im Buch Bauds steht, dass die Feige grundsätzlich leicht als Spalier zu ziehen ist. Bei Dorée steht das in der Sortenbezeichnung noch mal explizit drin, auch bei Dalmatie. Ist aber auch bei Pastiliere so, wie eben bei praktisch allen Sorten.
Du solltest eben nur einige sortenbedingte Eigenschaften beachten: Dorée liefert hervorragende Früchte, mag aber keine feuchten Verhältnisse, dh bei regnerischem Spätsommer / Frühherbst sind die Früchte instabil (neigen zu faulen). Pastiliere ist "nur" 1 x tragend. Die Früchte sind zwar guter Qualität, für Feigen ist aber der Zuckergehalt eher niedrig.

Wenn du ästhetische Ansprüche an den Baum stellst (zB Blätter), solltest du auch wissen, dass Pastiliere kaum gelappte, Dorée hingegen stark gelappte Blätter hat :)

Alternativen wären etwa Madeleine, Dalmatie oder Longue d'aout ;)

Grüsse
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: paulche am 04. Dezember 2009, 22:29:17
[quote author=philippus l
von 3 bis zu > 12 Metern Durchmesser erreichen können, in manchen Fällen viel mehr: die berühmte Feige von Roscoff (Bretagne), 1987 gefällt, hatte eine Fläche von 600 m2 :o
Grüsse
Zitat

Hallo Philippus,
weist du welche Sorte das war, bzw. ob man diese Feige beziehen kann? Ich kann mir nicht vorstellen, das von solch einer Feige niemand Stecklinge gemacht hat.
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: paulche am 05. Dezember 2009, 01:49:10
Hallo Cydorian,
du hast wirklich etwas überdurchschnittlich schlechte Erfahrungen gesammelt. Insbesondere ist die Sortenauswahl bei diesen "Exoten" besonders wichtig.
Die Bayernfeige ist nicht die frosthärteste Feige. Herr Kruchem(Hortensis) hat eine gute Auswahl an winterharten Feigen. Ich habe jetzt auch mehrere Sorten angeschaft und werde dann sehen, welche unter den verschiedenen Gesichtspunkten gut geeignet sind.
An Kakis habe ich mich für Diospyros Virginia u. Mischlinge entschlieden. Leider sind sie noch klein. Die weiblichen Bäume entwickeln auch ohne Befruchtung Früchte.
Auch bei der Indianer Banane habe ich leider nur junge Pflanzen und Sämlinge. Die wachsen zuverlässig, aber langsam.
Poncirus ist eine robuste winterharte Pflanze. Oft bekommt man sie auch nur sehr jung. Daneben habe ich aber auch Poncirus-Mischlinge erworben, von denen ich mir wohlschmeckende Früchte erhoffe.
Leider brauch man bei Jungpflanzen und insbesondere Sämlingen viel Gedult. Ich beschränke mich jetzt mehr auf Stecklinge.
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: cydorian am 05. Dezember 2009, 10:11:35
Die Diospyros Virginia ist mir zu gerbstoffhaltig. Das könnte eine hochinteressantes Fruchtobst in unseren Breiten werden, wenn eine Kreuzung mit der asiatischen Kaki gelingen würde, die grössere Früchte und geringen Gerbstoffgehalt mit Frosthärte kombinieren könnte.

Bei einigen Sachen gebe ich auch nicht auf, z.B. Pawpaw. Da harren fünf Sämlingspflanzen ihrer Auspflanzung. Feigen hab ich auch wieder, Stecklinge.
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: massonia am 05. Dezember 2009, 19:35:37
Hallo Cydorian,
diese Hybriden gibt es doch! virginiana x kaki: Rosseyanka, (virginiana x kaki) x kaki: Nikitas gift
Habe Nikitas gift zuhause, sind aber noch zu klein um zu fruchten!
lg,
massonia
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: cydorian am 05. Dezember 2009, 19:56:35
Hast du davon mal woanders eine Frucht probieren können?
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: massonia am 06. Dezember 2009, 10:38:06
Nein, leider nicht - kenne niemanden, der sowas hat und schon geerntet hat. Bin trotzdem zuversichtlich, dass es bei mir bald was wird! Die Blätter sind ganz anders als virginiana, gleichen denen der D. kaki.
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: paulche am 18. Dezember 2009, 11:36:58
Ich habe mit meiner angeblichen schwarzen Maulbeere keine schlechten Erfahrungen gemacht. Sie wächst gut und ist sehr winterhart. Fachleute haben mir gesagt, es wird sicherlich in Wirklichkeit ein Mischling zwischem Roter u. weiser Maulbeere sein. Er ist in 2 Jahren auf 2 m gewachsen. Jetzt dürfte er natürlich auch mal fruchten. Er vermehrt sich sehr gut aus Stecklingen.

Sehr schön und wohlschmeckend sind auch Japanische Pflaumen. Da mein Platz langsam ausgeht, habe ich mich für einen 4 Sorten Pflaumenbaum entschieden, wo die japanische Pflaume dabei ist.

Mit Wein habe ich gute Erfahrungen gemacht. Insbesondere die Robustrebe Isabella ist sehr pflegeleicht. Eigentlich ernte ich nur und breche zu lange Triebe ab.

Es gibt ja eine Menge an frostharten Yuccas. Die Bananen Yucca soll sogar insgesamt essbar sein z.B. mit essbaren Früchten. Meine ist aber noch klein.

Frostharte Jujuben und Granatapfelbäume schaffe ich mir auch noch an.
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Susanne am 18. Dezember 2009, 12:24:59
Zitat
Sehr schön und wohlschmeckend sind auch Japanische Pflaumen.

Die ist mir im Handel noch nie untergekommen. Wird sie unter dem Namen vertrieben?
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: bristlecone am 18. Dezember 2009, 12:30:56
Yucca baccata ("Bananenyucca") als Obst???
Die wird in den meisten Gegenden Deutschlands nicht mal Zierpflanze zufriedenstellend gedeihen.
Das gleiche gilt für Ziziphus jujuba und für Granatapfel. Als "Raritätenfrüchte" sicher nicht.

Meine eigenen, zugegebenermaßen begrenzten Erfahrungen sind nicht sehr viel anders als die von Cydorian, obwohl ich in einer Weinbaugegend wohne. Mit einer Ausnahme: Asimina triloba. Ob das "nur" ein Ziergehölz ist oder auch nennenswerte Erträge abwirft, hängt vor allem von der Wärmebilanz im Sommer und der Länge der Vegetationsperiode ab.

Poncirus wächst hier ohne Probleme, klar, bloß sind die Früchte so gut wie nicht als Obst verwertbar. Die Hybriden (meist mit Mandarine) sind nicht winterhart genug, um auf Dauer zu überleben.
 
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: bristlecone am 18. Dezember 2009, 12:34:24
Zitat
Sehr schön und wohlschmeckend sind auch Japanische Pflaumen.

Die ist mir im Handel noch nie untergekommen. Wird sie unter dem Namen vertrieben?

P.S. Das dürfte Prunus salicina sein.

Mir sind die wissenschaftlichen Pflanzennamen lieber, da gibt's weniger Rätselraten bei solchen Exoten. Meinetwegen mit deutschen Namen oder Fantasienamen dazu, aber bei Bananenyucca, Indianerbanane und Japanischer Pflaume muss ich erstmal googeln und mir den vermutlichen wissenschaftlichen Namen holen.
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: tarokaja am 18. Dezember 2009, 12:47:50
Für Feigensorten kann ich diese winzige Gärtnerei sehr empfehlen:
Feigen
 
Meine 'Dauphine' habe ich jetzt seit 4 Jahren, direkt am Haus in einem grossen versenkten Maurerkübel stehen (aber ganz sicher längst unten rausgewachsen).
Es ist ein rechtes Prachtexemplar inzwischen und die Früchte haben ein wunderbares Aroma und eine angenehme Süsse. Die zweiten Früchte werden allerdings auch hier im Weinbauklima in Bodenseenähe nicht mehr reif.
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Susanne am 18. Dezember 2009, 12:57:05
Zitat
Das dürfte Prunus salicina sein.

Danke, ich werde mich mal auf die Suche machen... :)
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: cydorian am 18. Dezember 2009, 13:44:18
Mit einer Ausnahme: Asimina triloba.

Bei denen hab ich auch noch nicht aufgegeben. An neuem Standort fünf Sämlinge gepflanzt. Mal sehen, ob sie wachsen. Wenn ja, werden ein paar Sorten folgen. Diese Frucht scheint eine der ganz wenigen Ausnahmen zu sein, die auch geschmacklich wirklich etwas Neues bringen.

Zur japanischen Pflaume gibts schon einige Threads:
http://forum.garten-pur.de/index.php?board=25;action=display;threadid=24440
http://forum.garten-pur.de/index.php?board=25;action=display;threadid=31125
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Landfrau am 18. Dezember 2009, 14:09:14
Salicinas sind schwer aufzutreiben.

Bei

- Peter Klock / Südflora
- Müller / amo - baumschule

nachfragen.

Letzterer lieferte super große kräftige preisgünstige Ware, von Klock gibt es teure Spiddelchen, die man erstmal auf ne vernünftige Unterlage selber neu veredeln muss. Aber wenn man die Sorte unbedingt haben will, nimmt man die Mühe und Kosten in Kauf.

Geerntet hab ich noch keine Salicina, gepflanzt etliche, auch Prunus - Hybriden, vermutlich aus Zaygers Genschmiede.

Landfrau
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: andreasNB am 18. Dezember 2009, 18:25:48
@Landfrau,
Werde gleich mal nach den Baumschulen den Gockel in Bewegung setzen ;D

Zitat
Yucca baccata ("Bananenyucca") als Obst???
Die wird in den meisten Gegenden Deutschlands nicht mal Zierpflanze zufriedenstellend gedeihen.
Das gleiche gilt für Ziziphus jujuba und für Granatapfel. Als "Raritätenfrüchte" sicher nicht.

Bei der Yucca stimme ich bristlecone fast bei.
Sofern man die Standortbedingungen erfüllt, ist eine erfolgreiche Kultur aber durchaus möglich. Sonnentau pflanzt Du ja auch nicht in den Steingarten oder Thymian an den Teichrand ...
Allerdings brauchen sie Jahre um heranzuwachsen. Und selbst wenn dann nur ein Teil des Rhizoms geerntet wird, dürfte sie das wohl zu sehr schwächen. Früchte entstehen auch nur nach künstlicher Bestäubung - es fehlt in ME die Motte dafür.

Bei Granatapfel und vor allem bei Ziziphus jujuba könnte durchaus noch mehr drin sein. Hier liegen m.E. noch zuwenig Erfahrungen + Züchtung in ME vor.

VG
Andreas
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Susanne am 18. Dezember 2009, 19:13:55

Danke für die Tips und Querverweise! :D
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: paulche am 19. Dezember 2009, 16:24:17
Bei der Jujube werden für Deutschland die Sorten Lang und Li empfohlen.
In Russland wurden frostharte Granatapfelsorten gezüchtet. Hier werden die Sorten Usbek, Kazake, Provence und Gabes empfohlen. Ich selbst habe bis jetzt auch noch keine dieser Sorten.
Ich habe eine Jujube. Die stirbt nicht, aber wächst auch nicht richtig. Den letzten harten Winter hat sie überlebt und dieser Winter wird ja scheinbar auch wieder sehr streng.
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: bristlecone am 21. Dezember 2009, 08:51:47
Zu Ziziphus jujuba haben wir hier einen kurzen Thread.
Als Fruchtgehölz leider nicht gerade vielversprechend.


Hier noch ein Link auf den Thread Seltenes Obst mit weiteren Infos zum Thema "Raritäten".
Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: nuss am 21. Dezember 2009, 10:41:44
Hallo,
ich will noch ein paar andere Raritäten anzeigen.
Wie zum Beispiel Pistazien ( Pistacia vera ) oder
Pekannüsse ( Carya illinoinensis ).

Servus


Titel: Re:Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Tünde am 19. August 2021, 23:52:28
Ich schreib mal was zu ein paar Sachen, die ich schon ausprobierte:

Kiwi - Jenny, zweihäusige Sorte, wuchs sieben Jahre lang, riesig, schön, wollte allerdings gegossen werden und weigerte sich strikt, auch nur eine einzige Blüte anzusetzen. Umzug, weg. Ich kann nicht ein halbes Leben auf Blüten warten.
Weiki, schon keine Rarität mehr, drei Pflanzen nacheinander auf dem Gartengrundstück eingegangen, zu trocken. Am Hausgarten wächst sie halbwegs wenn man sie wirklich freihält und mit Rankhilfen führt. Blühte sogar nach drei Jahren. Festgestellt, dass der weibliche Zweig eingegangen ist. Drei Jahre umsonst gewartet, wahrscheinlich nochmal so lange bis die nächste Weiki mit weiblichem Zweig blüht. Wenn sie nicht vorher eingeht.
Sämlinge aus diversen Kiwis: Mal sehen. Auch hier jahrelange Wartezeit bis überhaupt klar ist, welches Geschlecht sie haben.

Essbare Ölweide: Nette Randbepflanzung, mehr auch nicht. Geschmack begeistert mich nicht.

Grossfrüchtiger Holunder: Okay. Angesichts einer Holunderschwemme in der Landschaft aber auf eigenem Grundstück entbehrlich.

"Bayernfeige" Violetta: Im Winter eingegangen trotz Weinbauklima und Schutz.

Asiminia Triloba, Pawpaw: Eine Pflanze eingegangen (vom Schnee letztes Jahr geknickt, keine Knospen unterhalb der Knickstelle gehabt), die andere kümmert so vor sich hin, kommt nicht vom Fleck, kaum Zuwachs. Päppeln, freihalten, düngen nutzt nichts.

Zierquitte: Geht so. Kümmert auch an trockenem Standort. Verarbeitung der Früchte nicht einfach, Wert fraglich. Am besten wachsen noch die Sämlinge.

Kornelkirsche: Hier scheint es mehr und mehr interessante Sorten zu geben, nicht nur Jolico und Sämlinge. Ist aber ein verschlafenes Pflänzchen, wenig jährlicher Zuwachs, lange so klein dass man es schützen muss. Noch keine Ernte gehabt, Wildobst kenne ich aber gut. Ausgerechnet die "Jolico" wächst am langsamsten, meine "Golden Glory" dagegen flotter, die Sämlinge so la la. Blühen erst nach Jahren. Wieder mal endlos warten angesagt. Die Früchte sind auch nicht so berauschend, mühsam zu sammeln ausser man schüttelt, manscht alles zusammen und verschnapst. Nur Fruchtsorten schmecken frisch halbwegs, die anderen sind zu sauer. Das Pürree schmeckt wie Tomatenmark aus sauren Tomaten...

Nashi: Geht so. Auf der Obstwiese aber ein totaler Reinfall, braucht zu viel Wasser und reagiert auf die üblichen Probleme wie Frostspannerfrass zu empfindlich. Muss unbedingt von Hand ausgedünnt werden, sonst Winzfrüchte, Überbehang und dann wieder ertragslos, schnell vergreisend, kleinbleibend. Hält den Vergleich mit europäischen Birnen nicht stand, saftige Frühsorten sind viel einfacher anzubauen und die Geschmacksbandbreite ist viel grösser.

Schwarze Maulbeere: Langsamer Wuchs, schlechte Fruchtqualität. In Europa wird offenbar grossflächig die minderwertige morus alba mit dunklen Früchten als morus nigra verkauft. Ob ich noch Eggerts "Morus nigra Wellington" ausprobiere? Eher nicht, keine Lust mehr.

Maibeere: Ich warte im dritten Jahr noch auf Ertrag. Immerhin sind die Pflänzchen angewachsen. Dürrer Habitus, unauffällig.

Apfelbeere: Lustigerweise wächst die aus dem Supermarkt von der Riesenpalette mit anderem Beerenobst aus Holland am besten. Mag aber auch keine trockenen Phasen, sonst Kümmerwuchs und Blattabwurf. Fruchtsorte ist eingegangen, nur im Hausgarten mit Pflege okay. Die Beeren sind roh kaum zu gebrauchen und verarbeitet auch keine Spezialität. Als Zierpflanze okay, blüht immerhin.

Dreiblättrige Orange, poncirus trifoliata: Wächst bzw. kümmert im hiesigen botanischen Garten im Freiland so vor sich hin. Bei mir ging sie gleich im ersten Jahr ein.

Japanische Weinbeere: Vertrocknet, die andere Pflanze kümmert. Geschmack reisst mich aber ohnehin nicht vom Hocker.

Felsenbirnen: Endlich mal was, das auch mit weniger Wasser zurechtkommt. Früchte roh mit etwas Vogelbeergeschmack, als Saft gut mit Kirscharoma, Marmelade langweilig. Aber seeehr mühevoll zu pflücken, klein und wenig Ausbeute. Irgendwie keine Bereichung der Obstspektrums. Leider kaum Züchtungen auf Fruchtqualität erhältlich. Nette Zierpflanzen.

Kaki: Mal sehen. Steht noch da wie gepflanzt. Habe noch nicht herausbekommen, ob sie selbstfruchtbar ist.

Loquat: Sämlinge sehr gut angegangen, Freilandpflanzen haben es in der Gegend zumindest ein paar Jahre ausgehalten, aber nie gefruchtet. Vermutlich auch im Weinbauklima nicht winterhart.

Über Esskastanien und andere Sachen wäre auch noch viel zu sagen, wird aber zu lang. Hinzuzufügen bleibt, dass man bei den "Raritäten" auch die Mühe und teilweise hohen Kosten hinzurechnen muss, die Pflanzen erstmal zu besorgen.

Vergleiche ich das mit den Erfolgen bei Weinreben, Quitten, Aprikosen, Mispeln, Haferpflaumen und anderen älteren Sachen, muss ich die "Raritäten" fast durchweg als Reinfall bezeichnen.

Die deutlich spürbare Klimaveränderung wird das Spektrum auch nicht erweitern, im Gegenteil: Es wird viel mehr wegfallen wie an wärmeliebenden Pflanzen dazukommt. Der Wasserbedarf ist ein ganz wichtiger limitierender Faktor und bei den immer längeren trockenheissen Perioden geht mir wirklich alles ein, was ich nicht regelmässig wässern kann.

Eine Posting welche sehr nachdenklich stimmt.
Etwas älter - doch immer noch genauso aktuell.

Auch ich habe - Dank u.a. der Werbung - einige Exoten ausprobiert und ähnliche Erfahrungen gemacht.

Viel schlimmer als den Frust mit den Exoten oder die Vergeudung von Ressourcen (Geld und Arbeit) finde ich die andere Seite: das Verschwinden unserer eigenen guten alten Obstsorten.
Es gibt ja die oben erwähnten tollen Birnensorten, aber wieviele von ihnen sind heute noch bekannt?
Oder Apfelsorten für jeden Zweck - doch wer kennt diese noch?
Mir wurde mal erzählt, dass es Apfelsorten gibt die extraweiches Fleisch haben, für alte Leute ohne Zähne.
Leider steht bei uns kein solcher Baum... wie gut wären solche Äpfel jetzt für meinen Onkel... und für meine Babys...

Es ist schon ein Phänomen, dass heutzutage die fremden Exoten der Hit sind während unsere alte Kulturschätze bestenfalls gerade mal überleben, Dank einigen Sammlern...

Es wäre so toll, wenn man überall zumindest hin und wieder zahlreiche alte Obstsorten verkosten könnte, doch selbst Apfelverkostungen sind schon rar...
Bei Hunderten von alten Sorten ist die Wahl so schwierig... da man nicht verkosten kann.
Einfacher ist es zum nächsten Baumarkt zu gehen, dort gibt es paar gängige Sorten mit Kostprobe zur Reifezeit wie beim Globus Baumarkt letztes Jahr.
Dann kauft man halt dort direkt jene gängige Sorte von der das gerade verkostete Frucht einigermaßen geschmeckt hat
Und damit wieder eine Chance verpasst, denn vielleicht hätte man etwas noch Passenderes gefunden, nur eben jene alte Sorte wurde da nicht zur Verkostung angeboten da alt und schon halb vergessen...
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: cydorian am 20. August 2021, 16:13:23
Ein uralter Beitrag, den du da zitiert hast. Damals hatte ich erst eine Obstwiese, aber noch keinen eigenen Garten. Vielleicht die Gelegenheit zur Fortschreibung der damaligen Erfahrungen.

Kiwi - Minikiwis habe ich mittlerweile zum wachsen gebracht, es gibt viele neue Sorten, sie sind VIELLEICHT anbauwürdigen geworden. Massive Probleme gibts trotzdem weiterhin und es sind sogar noch welche dazugekommen. Bewässerung dieses versoffenen Flachwurzlers ist in den meisten Jahren zwingend, Frostschutz im Frühjahr nötig, sonst nur alle paar Jahre Ertrag. Hinzugekommen ist die vom Menschen importiere Kirschessigfliege, die im Herbst seit fünf Jahre alle Früchte absticht. Man muss unreif ernten und nachreifen lassen. Anbauwürdig? Ja, in möglichst kontinentalen Lagen mit genug Wasser oder nur im Hausgarten mit der üblichen Tüddelei von Leuten mit viel Zeit.

Ölweide: Endlich gibt es Sorten! Hier muss ich tatsächlich einiges revidieren. Die Vielblütige hat brauchbare Früchte, die Schirm-Ölweide auch. Kommt klar mit dem veränderten Wetter. Wildobstkategorie eben, wer nicht zu viel erwartet kriegt damit was schönes.

Holunder: Mist. Mittlerweile hat die Kirschessigfliege einem sogar die Wildsammlung vergällt.

Bayernfeige: Zum Glück weg. Aber andere Feigen sind deutlich anbauwürdiger geworden, die Anbauzone hat sich etwas ausgeweitet. Immer noch was für geschützte Lagen, aber immerhin - es gibt mehr Ertragsjahre. Kaum neue Sorten, nur viele neue Namen. Jeder versucht, irgendwas Pseudo-Neues zu verkaufen.

Kornelkirsche: Würde ich wieder so sagen. Neue Sorten haben den Geschmack etwas verbessert. Andere Probleme nicht. Wieder so ein Flachwurzler, der in trockenen Jahren enorm leidet.

Nashi: Würde ich wieder so sagen. Sortenspektrum hat sich nicht verbessert. Immerhin überleben die Bäume, das ist schon mehr wie bei den meisten anderen Raritäten.

Schwarze Maulbeere: Würde ich wieder so sagen. Auch nach 15 Jahren sind die meisten Verkäufer zu blöde oder zu verlogen, morus nigra von morus alba zu unterscheiden. Es gibt ein paar andere Arten, die ganz langsam eingetröpfelt sind. Morus australis, frostempfindlich aber endlich was Kleineres. Morus rubra schwirrt irgendwie rum, Hybriden davon, zwischen Begeisterung und Totalfrust. Natürlich alle immer noch kein Obst, das man sich so in den Garten holt wie einen Pfirsich oder eine Stachelbeere.

Maibeere: Tot. Hält unser Klima nicht aus. Viel Energie reininvestiert, verschiedene Pflanzplätze getestet, den Sortenhype mitgemacht. Leider: Wenig geerntet bekommen, sie wachsen rückwärts. Sie mögen keinen Kalk, sie hassen die Wärme, sie kommen nicht klar mit warmen Winterphasen, nichtkontinentalem Klima. Kühle Gegend, saurer Boden, da hat man mehr Glück. Auch hier eine lächerliche Anbaubreite im vergleich zum heimischen Beerenobst, das von Meereshöhe bis 1200m quer durchs Land wächst und fruchtet.

Apfelbeere: Würde ich wieder so sagen, ohne etwas hinzuzufügen.

Dreiblättrige Orange: Keine Änderung. Andere Zitrus: Topfpflanzen geblieben bis zum Beweis des Gegenteils.

Japanische Weinbeere: Würde ich wieder so sagen. Hat sich nicht durchgesetzt. Ein paar Leute mögen sie natürlich und in Gunstlagen bringt sie auch was. Bei mir nicht. Tschüss.

Felsenbirnen: Würde ich wieder so sagen. Fruchtsorten gibts nun ein bisschen mehr, die Probleme blieben dieselben.

Kaki: Alles tot, neue Sorten probiert, sind krepiert. Kam mit Trockenheit nicht klar, kam mit Spätfrost nicht klar, mag keinen Starkwind wegen brüchigem Holz, wuchs nicht. Auch hier wieder gibts ein paar Glückliche, wo sie was wird (ja, ich weiss dass es sehr verstreut Leute gibt, die sagen "aber bei mir wird sie was!". Ist aber hat nie die Regel geworden). Ansonsten hat sie in D keinen Fuss in die Tür bekommen. Aus guten Gründen.

Loquat: Toter als tot. Topfpflanze geblieben.

Als noch nicht genannte Raritäten mit gewissem Anbauwert haben sich entpuppt: Papau, einige ribes divaricatum - Hybriden, Prunus dasycarpa und andere neuere Steinobst-Züchtungen in dieser Richtung sind zumindest hoffnungsvoll.


Die Wertschätzung alter Stein- und Kernobstsorten hat seither aber auch wieder zugenommen. Gleichzeitig hat die Baumzahl massiv abgenommen. Man schätzt sie, aber hat sie nicht. Das sind die wahren Raritäten und Exoten. Wo ich jetzt seit 10 Jahren wohne, ist fast in allen Gärten gerodet worden ohne Nachpflanzung. Die Obstwiesen sind auch im Prinzip weg, das ging deutlich schneller wie gedacht Dank aggressiver Krankheiten und agressivem Flächenverbrauch und fortschreitender Fehlbewirtschaftung der Besitzer.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: mikie am 20. August 2021, 19:48:19
Maibeeren gehören zu meinen Favourites - super Früh, sehr lecker, warscheinlich sehr gesund - hier am Oberrhein klappen sie (noch?) ganz gut. Bei mir stehen sie halbschattig, eine auch Vollsonnig. Eigentlich Problemlos (bis auf den frühen Blattfall - zum Teil Mitte August)  für mich meist die ersten Früchte im Jahr - oft schon im April.

Aronia-Sirup ist recht lecker, Pflanze sieht auch gesund&schön aus (Herbstfärbung) - habe mir 4 Sorten in den Garten gepflanzt - Amit und Nero unterscheiden sich schon etwas im Geschmack, die anderen sind noch zu jung um etwas zu sagen (Viking & Aron).

Kaki ist noch recht jung aber wächst bisher ganz ordentlich.

Die Weinbeere musste bei mir ausziehen - viel zu stachelig und recht kleine Früchte. Denke eher was für Himbeerliebhaber.

Ich finde die Felsenbirnen schon recht lecker. Smoky macht schöne Frucht-Trauben, erleichtert das Pflücken sehr. Martin soll sehr große Früchte haben, die ist neu in meinem Garten.

Goji fehlt evtl auf der Liste, braucht man aber auch nicht unbedingt  ;D
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Tünde am 20. August 2021, 22:20:59
Die Wertschätzung alter Stein- und Kernobstsorten hat seither aber auch wieder zugenommen. Gleichzeitig hat die Baumzahl massiv abgenommen. Man schätzt sie, aber hat sie nicht. Das sind die wahren Raritäten und Exoten.

Genau das ist der Punkt, bzw. was mir auffiel.
Weiki Kiwi und einige andere Sorten kriegt man überall.
Aber z.B. meine derzeitige Lieblingskirsche namens 'Benjaminler' kriegt man fast nirgendwo.
Ein deutscher Exot sozusagen.
Der Baum ist wunderschön, unkompliziert die Kirschen sind sehr aromareich - was will man mehr?

Bei uns in der Gegend sind die Liebhaber alter Rheinkirschensorten recht aktiv und verkaufen jedes Jahr junge Bäume. So kam ich u.a. zu meiner 'Kesterter Schwarze' (hat noch nicht getragen)
Ich finde diese Initiative super.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Felcofan am 30. September 2021, 12:14:12
Guten Tag
ich hab noch eine Detailfrage
bei den Amelanchier
wie würdet ihr den Fruchtgeschmack beschreiben?

Ich hatte eine Sorte aus der Baumschule, Smokey, die Früchte wurden ganz nett, mit etwas Wasser (im Vorjahr Rosinen)

allerdings war die Ernte eine Enttäuschung, unser Exemplar hatte Null, 0, nix, keine Säure in den Früchten,

das erste Draufbeißen war irgendwie noch nett, etwas knackig, etwas saftig,
aber die fehlende Säure hat bei meinen Kindern zu Ablehnung geführt, ich selber mochte die Dinger auch nicht.

jetzt hab ich nicht so oft oder sonst woanders Amelanchierbeeren probiert.

Haben die Früchte sonst schon Säure oder gehört das zu der Gattung?

Danke für Input, schöne Grüße, F
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Tünde am 30. September 2021, 19:09:40
bei den Amelanchier
wie würdet ihr den Fruchtgeschmack beschreiben?

Ich hatte mal einen Amelanchier ovalis Nominalform, keine Sorte.
Die Beeren waren klein aber sehr lecker: süß uns aromatisch.
Leider habe ich diese Pflanze nicht mehr.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Nettle am 30. September 2021, 20:45:57
Als bekennender Fan von Felsenbirnen kann ich den Eindruck bestätigen, dass die Früchte wenig bis keine Säure haben. Ich habe keine eigene Bäume, aber habe meine Kindheit in Kanada verbracht, wo sie wild wachsen, und esse jedes Jahr viele Beeren in der städtischen Nachbarschaft. In trockenen Jahren sind die Beeren auch sehr trocken, manchmal nicht wirklich genießbar.  Aber lecker sind sie, schmecken etwas nach Marzipan, aromatisch, süß, nicht besonders "fruchtig", wenn man Früchte zwangsläufig mit Säure in Verbindung bringt.
Am besten ißt man sie roh, den Rest kann man gut einfrieren für Pfannkuchen oder Muffins. Saucen oder Marmelade kann man vergessen, viel zu süß. Meine Kinder haben sie geliebt und lieben sie immer noch. Bäume sind überall gepflanzt wegen der frühen Blüte und der schönen Herbstfärbung.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: willi2000 am 30. September 2021, 23:34:27
Man kann Felsenbirne auch gut als Likör aufsetzen.

Schobbe,
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Microcitrus am 25. November 2021, 14:44:24
Zitat von: Tünde
z.B. meine derzeitige Lieblingskirsche namens 'Benjaminler' kriegt man fast nirgendwo.
Ein deutscher Exot sozusagen.
Der Baum ist wunderschön, unkompliziert die Kirschen sind sehr aromareich - was will man mehr?

Benjaminler hat die Baumschule Artner (A) im Lieferprogramm, sogar mit Farbbild im Katalog 2021.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Microcitrus am 25. November 2021, 14:55:46
Leycesteria formosa - Karamellbeere?

Braucht aber Weinbauklima. Neu gesetzt, noch keine Erfahrungen. Waren Früchte am Setzling, interessant!
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Tünde am 25. November 2021, 21:48:21
Leycesteria formosa - Karamellbeere?

Wird im www eher als Zierstrauch angepriesen.
Ich glaube ich bleibe nach zahlreichen Experimenten mit Exoten eher bei einheimischen Raritäten, sozusagen fast-verlorenen alten Kulturgütern.
Gerade einen rotbunten Spilling gesetzt  :D

Den Benjaminler habe ich hier stehen, ein junger Hochstamm.
Wächst prächtig, blüht relativ spät
Sollte mehr gepflanzt werden
Gleiches gilt für den leckeren Spilling, hier im Forum vielfach hochgepriesen

LG
Tünde
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: lord waldemoor am 25. November 2021, 23:08:36
karamelbeeren habe ich gerodet, paar sämlinge kommen noch
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Tünde am 27. November 2021, 01:08:05
karamelbeeren habe ich gerodet

Was war der Grund?
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: DerTigga am 27. November 2021, 13:10:46
siehe diesen Faden dazu : https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,65458.msg3331206.html#msg3331206
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Hyla am 27. November 2021, 15:00:35
Zu den Raritäten kann ich auch ein bißchen beitragen. ::)

Nashi: Nach zwei Jahren wegen Trockenheit verreckt. Hatte aber einen blöden Wuchs, mehr horizontal als vertikal. Würde ich schon deshalb nicht wieder pflanzen.

Aronia: Der letzte Mist. Wächst schlecht auf Sandboden dank Trockenheit und schmeckt auch noch schlecht. Nie wieder. Habe gehört, manche machen daraus einen Saft mit viel Knoblauch.  :o

Sanddorn: Stachelmonster. Man braucht ein Männchen dazu, was auch noch direkt daneben stehen sollte. Zwanzig Meter Entfernung brachte lückige Erträge, die wir dank der Bewaffnung lieber drangelassen haben. Nicht mal die Vögel wollten das Zeug! Das hing bis zum Frühling.  :-\ Gott sei Dank umgekippt und tot.

Asimina triloba: Zwei Jungpflanzen vor dem Winter gepflanzt, nach dem Winter beide tot. Vielleicht mache ich irgendwann noch einen Versuch. Testessen wäre gut.

Lonicera kamtschatica oder Maibeere: Zwei kleine Büsche gekauft und im Topf vergessen. Ein Jahr später doppelt so groß. Blöd nur, man braucht eine zweite Sorte als Bestäuber, da trotz Blüten kein Ertrag. Jetzt noch eine gekauft. Kostprobe steht noch aus. In Baumschule schon probegegessen und zu sauer. Mal sehen.

Quitten: Mehr schlecht als recht. Wächst in anderen Gärten gut. Braucht wohl mehr Wasser. Verwendung der Früchte umständlich.

Holunder: Kann man sich sparen. Nach zehn Jahren tot. Ich vertrage die nicht, bin sehr schnell.  :-[ Kenne Ecken, wo man Zentner ernten könnte.
Schwarze Maulbeere: Blüht gut, Bestäuber fehlt.  ::)

Weiße Maulbeere: Gleiches Spiel. Blüht gut, Bestäuber fehlt. Hat mehrere Jahre gemuckelt, hat jetzt aber Wasser gefunden und wächst locker 50cm im Jahr. Eher nicht für Kleingärten.

Kiwi: Haben eine im Kalthaus an der Entwässerung. Ist noch jung, arbeitet sich jetzt langsam hoch im Ertrag. Dieses Jahr vier Früchte. Selbstbestäubende Sorte, evt. Jenny?! Wir freuen uns drüber.  :) Haben noch andere Arten in der Warteschleife. Bau einer Pergola steht noch aus.

Feige: Diverse Sorten. Wir machen da keine Wissenschaft draus. Stehen im Kalthaus und bringen nicht immer Ertrag. Wenn Ertrag, dann will keiner so viele.
Haben seit 15 Jahren welche und fast alle haben überlebt. Wenn zurückgefroren, kamen sie aus der Wurzel wieder. Minimal -18° C und natürlich Kahlfrost dank Überdachung. Vorteil: Haben weniger Kerne als die im Supermarkt, kein Durchmarsch.  ;D

Esskastanie: Wächst gut auf Sandboden und der Ertrag ist okay. Wir mögen sie und unsere Eichhörnchen auch. Haben noch Jungbäume in der Warteschleife und versorgen unsere Freunde damit. Bestäuber erforderlich! Nicht für Kleingärten! Macht einen Meter im Jahr!

Weintraube: Im Kalthaus guter Ertrag aber zu viele Wespen.

Pfirsich: Guter Ertrag, aber häufig Blattkrankheiten (im Kalthaus Spinnmilben, aber sonst gesunde Blätter!). Haben einen gelbfleischigen und sind sehr zufrieden damit. Plattpfirsich im Kalthaus tot.

Nektarine: Im Kalthaus tot.

Mandel: Ebenfalls häufig Blattkrankheiten. Trotzdem tolle Blüte Mitte März und bockenharte süße Mandeln. Vital.

Passionsblume: Kein Ertrag. Spinnmilben im Kalthaus. Trotzdem interessant. Haben verschiedene.

Gojibeere: Kommt in Braunschweig wild vor. Getestet, für ekelig befunden und nicht angepflanzt.

Baumhasel: Noch Jungpflanzen im Topf. Langsam wird es eng im Garten.

Mespilus germanica: Früchte gekauft, für optisch kritisch befunden und entsorgt. Nicht mein Fall.

Loquate: Im ersten milden Winter erfroren. Hat sich erledigt.

Kaki: Hat -18°C überlebt, aber den Spätfrost nicht. Ärgerlich! Die Früchte letztes Jahr waren sehr lecker. Darum irgendwann wieder.

Wunschliste: Eßbare Eberesche, ganz frühe Süßkirsche, frühe steinlösende Mirabelle. Ist aber nicht dringend.  :)
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: cydorian am 27. November 2021, 15:59:09
Verlege den Garten. Runter von der früheren Bauschuttdeponie :-)

Quitten: Mehr schlecht als recht. Wächst in anderen Gärten gut. Braucht wohl mehr Wasser.

Das ist das Kernobst, das mit Abstand am wenigsten Wasser braucht. Ich hatte sogar im Jahr ohne Regen 2018 eine gute Ernte. Bei einigen deiner Erfahrungen würde ich die Kombination und Bedürfnisse der Unterlagen prüfen. Quitte sollte wirklich auf Quitte stehen und nicht auf Weissdorn. Nashis werden dagegen auch auf Quitte veredelt und kommen dann nicht in die Gänge, denn die Nashi-Kultursorten sind relativ wuchsschwach. Sind aber sehr gut und einfach zu schneiden, wenn sie zu viel treiben. Auf Sandboden würde ich die nur auf pyrus, Kirchensaller pflanzen. Die Pfahlwurzel geht in die Tiefe zum Wasser.

Vergiss Kaki. Hatte auch schon viele Sorten. Überlebt den Winter problemlos, treibt früh, dann prügelt Spätfrost rein, geht drauf. Der Austrieb ist früher geworden, die Spätfröste jedoch unverändert bis sogar stärker. Da gibts nur sehr wenig Gunstlagen in Deutschland. Braunschweig ist keine. Entweder warm oder kontinentaler.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Hyla am 27. November 2021, 17:20:17
Ich geb's zu, meine Motivation, Quitten unbedingt haben zu wollen, ist nicht sehr hoch.
Für die benötigten zwei Gläser Quittengelee im Jahr brauche ich die Arbeit und vor allem den Platzverlust nicht. Quittenfrüchte kriegt man oft kostenlos oder im Tausch gegen was anderes.
Habe jetzt eine Kleine (war ein Geschenk) auf eigener Wurzel und warte ab.  :)

Ja, Kaki ist bei uns hier sicher grenzwertig.
Ich weiß noch nicht. Manchmal regiert ja bei Hobbygärtnern nicht unbedingt die Vernunft.  ::)

Ach so, unsere Feigen schmecken tatsächlich richtig süß. Aber man muß schnell genug sein, weil Mäuse, Spatzen und Wespen auch auf sie stehen.
Altes Problem. Reif sind sie, wenn der Stiel weich wird und beim Pflücken kein Milchsaft mehr austritt.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Tünde am 27. November 2021, 23:21:14
Quittensaft ist sehr lecker! Und die Quitte blüht auch schön...
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Tünde am 28. November 2021, 00:14:03

Aronia: Der letzte Mist. Wächst schlecht auf Sandboden dank Trockenheit und schmeckt auch noch schlecht.
...
Wunschliste: Eßbare Eberesche, ganz frühe Süßkirsche, frühe steinlösende Mirabelle. Ist aber nicht dringend.  :)

Aronia mag feucht und kalkarm, ich habe gerade ein Gläschen Marmelade geschenkt bekommen, soll gut schmecken (noch nicht geöffnet)

Wegen der Mirabelle: im seltenen Mirabellen Topic wird man fündig, Bergthold soll am besten schmecken von den frühen Sorten. Flotow ist auch früh

Frühe Kirschsorte: mir wurde hier im Forum Erpolzheimer empfohlen.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Starking007 am 28. November 2021, 07:25:26
".....Zu den Raritäten kann ich auch ein bißchen beitragen....."

Ich auch:

Spilling: Für mich ein Wuchsmonster mag stacheligen Wilddtrieben, nicht kernlösend, Wespenmagnet, erst sauer, dann mehlig.
Aber doch gut für Marmelade. Wenn ausserhalb des Gartens..............

Nashi: Mag ich, weil ich wegen der Säure wenig anderes essen kann, aber nur Nijisseiki trifft meinen Geschmack.
Schnitt und Ausdünnen müssen stimmen.

Aronia: Robust, kompakt, also gut als Strauch. Verwendung nur als Farb- und Inhaltsstofflieferant, z.B. mit Birnen als Marmelade.
Felsenbirne ähnlich, aber nur die kompackten A. ovalifolia.

Sanddorn: Stachel  - dieses eine Wort reicht mir..

Asimina triloba: Ein Baum für lichten Schatten und guten Boden, der Geduld braucht. Dann gut. Sorten!

Lonicera kamtschatica: Robust, kompakt und dekorativ, das war`s

Quitten: Kompakter Hausbaum mit Blüten. Früchte dekorativ und haltbar in Dekoschalen, Verwertung: Wer sie mag, mag sie gerne.

Holunder: Mit Stickstoff und Wasser bringen Kultursorten gute Erträge. Kirschfruchtfliege.

Schwarze Maulbeere: Fruchtmatsch, Wespen..

Weiße Maulbeere: dto.

Kiwi: Wuchsmonster mit Problemen und Schnittaufwand.

Feige: Für Liebhaber von Noppenfolie.

Esskastanie: Da muss schon alles stimmen: Boden, Klima, Befruchter, Raum

Weintraube: JA JA JA, Organza gegen Wespen, strenger Schnitt, sauberes Gerüst. Sortenwahl?!

Pfirsich: Nicht in Spätfrostlagen, nur unter Dach oder im Osten am Haus, dann alle Sorten, aber keine sehr frühen. Düngen.

Nektarine: Mediteran

Mandel: Mediteran

Passionsblume: Kalthauspflanze ;-)

Gojibeere: Unkraut an Autobahnmittelstreifen

Baumhasel: Großer Hausbaum, Unterlage für Haselnüsse als Hausbaum!!!!!!!!!

Mespilus germanica: Schöner Hausbaum, Früchte nur für Anhaänger der Strohschuhfraktion ;-)

Loquate: Ja, und Bananen

Kaki: dto.

Eßbare Eberesche: Wer`s mag, soll gut sein.
Ganz frühe Süßkirsche: Vogelfutter
Frühe steinlösende Mirabelle: Muss keine Frühe sein, Ersatz: Gelbe Zwetschgen - Pflaumen.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Tünde am 28. November 2021, 11:49:45

Spilling: Für mich ein Wuchsmonster mag stacheligen Wilddtrieben, nicht kernlösend, Wespenmagnet, erst sauer, dann mehlig.
Aber doch gut für Marmelade. Wenn ausserhalb des Gartens..............


Jesus Maria was für eine Spillingssorte hast Du denn??
Ich habe gerade den Gubener gepflanzt......  :o
Angeblich süßaromatisch
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Hyla am 28. November 2021, 12:21:58
@Starking007
Da sind wir uns doch bei manchem Obst einig.  ;D
Reneclaude habe ich schon. Schöner kleiner Baum, der gut trägt. Leider 90% wurmsch und sehr beliebt bei unserer Steinmarder- und Siebenschläferfamilie.
Gepflanzt für meinen Ehegatten. Der nimmt sich, was ihm schmeckt. Den Rest frißt unsere Tierwelt.

@Tünde
Danke für die Sortenempfehlungen. Gucke ich mir mal an.  :)
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Roeschen1 am 28. November 2021, 12:24:02
Hast du Fotos von deinem "Spilling" Starking?
Der wohlriechende rotbunte ist es vermutlich nicht, denn der duftet, schmeckt ausgezeichnet und ist steinlösend,
mein Lieblingsobst.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Hyla am 28. November 2021, 13:06:06
Der wohlriechende rotbunte ist es vermutlich nicht, denn der duftet, schmeckt ausgezeichnet und ist steinlösend,
mein Lieblingsobst.

Interessant!
Die Fruchtform ähnelt ganz stark der Zwetsche, nur die Farbe ist anders.
Kann man mit ihr backen wie mit Zwetschen oder zerfällt das Fruchtfleisch wie bei Pflaumen?
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Roeschen1 am 28. November 2021, 14:03:03
Da sie schon im Juli reif sind, esse ich die Meisten frisch und koche ein paar Gläser Marmelade.
So große Mengen hatte ich noch nicht, daß es für Kuchen reichen würde.
Vermutlich sind sie musiger, nicht mit späten festen Zwetschgen zu vergleichen.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Herr Döpfel am 29. November 2021, 00:09:04
Mespilus germanica: Schöner Hausbaum, Früchte nur für Anhaänger der Strohschuhfraktion ;-)
Ich weiß nicht einmal, was Strohschuhe sind. Trotzdem - die Früchte sind ein ganz netter Bonus zum Gehölz. Sicher kein Muss und keine große Delikatesse und der Verzehr ist auch eine ziemliche Sauerei, aber man kann sich dran gewöhnen. Muss man halt rechtzeitig ernten und einfrieren. Als braune, am Baum abgebaute Matschkugeln esse ich die auch nicht mehr.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 29. November 2021, 12:25:56
Ich denke er mein Ökoleute. Ich habe versucht seinen Post zu ignorieren. Antworten tut er meist eh nicht :)
Es wirkt auf mich oft, als wäre es mehr Trollen :)
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Hyla am 29. November 2021, 12:51:30
Da sie schon im Juli reif sind, esse ich die Meisten frisch und koche ein paar Gläser Marmelade.
So große Mengen hatte ich noch nicht, daß es für Kuchen reichen würde.
Vermutlich sind sie musiger, nicht mit späten festen Zwetschgen zu vergleichen.

Danke für die Info!  :)
Ich probiere gern mal Obst von wildgewachsenen Bäumen und es gibt hier auch Obstbaumalleen, aber diese Sorte war, glaube ich, noch nie dabei.
Das könnte eine neue Sorte für den Norden werden.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Lady Gaga am 29. November 2021, 13:28:38
Am besten finde ich die Mispeln als Marmelade. Man kann sie zwar nach dem 1. Frost auch einfach roh auslutschen, aber meine Fall ist das auch nicht wirklich.
Noch besser ist die Verwendung als Geschenk an die Nachbarin, die liebt sie heiss und bringt dann was nettes vorbei.  ;)
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Hyla am 05. Dezember 2021, 21:05:18
Hier sind noch unsere Kiwis, die fette Ernte.  ;)
Letztes Jahr waren es zwei Kiwis, dieses Jahr drei. Die steht jetzt ca. 5 Jahre im Eiskalthaus (ungeheiztes Gewächshaus, letzter Winter eine Woche bis -18°C).
Darin steht sie nicht, weil ich Anngst wegen Zurückfrieren gehabt hätte, sondern weil ich gelesen hatte, daß die Früchte in Norddeutschland nicht immer komplett ausreifen bis zum Frost.
Welche Sorte das ist, kann ich nicht sagen. Das war ein Topf irgendwo in Supermarkt oder Baumarkt mit drei Trieben für unter zehn Euro. Die gelben Früchte fanden wir interessant. Die Pflanze steht genau neben der Entwässerung vom Gwh, hat also relativ viel Wasser.
Wir haben vor drei Jahren eine rote Sorte a la Grabbeltisch dazugepflanzt, aber der ist noch zu jung.

Zu Poncirus trifoliata noch:
Wir haben einen großen Strauch im Hof stehen.  Der hat sicher acht Jahre bis zur ersten Blüte gebraucht. Hat wahrscheinlich erst Wasser gesucht. Seitdem blüht er jährlich üppig und legt im Herbst nochmal nach. Die Früchte verwenden wir nicht, sondern säen nur die Kerne aus.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: thuja thujon am 05. Dezember 2021, 21:23:34
Kiwi war hier auch mau dieses Jahr, rund 25 Stück, liegt aber am Schnitt.

In 20 Jahren sind vermutlich Äpfel echte Exoten. Und auch Birnen gehen langsam und leise, aber kontinuierlich zurück.

Die Renner die letzten Jahre waren hier Feigen, Aprikosen, Süßkirsche und Trauben, manchmal aus Pfirsich. Also die gibt es noch, im Gegensatz zu Heidelbeeren und was man noch so alles ausprobieren wollte.

Citrus trifoliata ist wie Zierquitte für mich kein Obst.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Hyla am 05. Dezember 2021, 21:27:17
Ich gehe davon aus, daß hier mit der komischen Essigfliege viel den Bach runtergeht.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: thuja thujon am 05. Dezember 2021, 21:29:30
Du meinst die Fliege mit der Säge?
Einiges lässt sie in Ruhe und ein bisschen was kann man auch machen. Es ist halt viel mehr Arbeit.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Starking007 am 06. Dezember 2021, 11:11:36
Hast du Fotos von deinem "Spilling" Starking? Der wohlriechende rotbunte ist es vermutlich nicht, denn der duftet, schmeckt ausgezeichnet und ist steinlösend, mein Lieblingsobst.

So einen positiven Spilling kenne ich nicht.
Eigene Hab ich nicht, aber auf den Dörfern rundum gibt es viele Varianten.

Eine Spezialität hab ich vergessen:
Die gute alte "Große Grüne Reneklaude"
Als Baum etwas kleiner als andere, etwas schwieriger,
Frucht unansehnlich natooliv, auch mal rissig, schorfig.
Geschmack: Aus meiner Sicht um den Faktor 5 besser als andere!
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Roeschen1 am 06. Dezember 2021, 11:18:20
Hast du Fotos von deinem "Spilling" Starking? Der wohlriechende rotbunte ist es vermutlich nicht, denn der duftet, schmeckt ausgezeichnet und ist steinlösend, mein Lieblingsobst.

So einen positiven Spilling kenne ich nicht.
Eigene Hab ich nicht, aber auf den Dörfern rundum gibt es viele Varianten.
Haben die Steine die typische sichelförmige Form?
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 06. Dezember 2021, 11:20:26
Citrus trifoliata ist wie Zierquitte für mich kein Obst.

Wieso?
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: thuja thujon am 06. Dezember 2021, 11:28:49
Die finden einfach zuwenige Abnehmer, die das freiwillig essen möchten. Die können diesbezüglich einfach nicht mit gängigen Obstarten mithalten.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Hyla am 06. Dezember 2021, 11:58:23
Ja, schließe mich an. Aus Bitterorange kann man vielleicht was machen, aber die kleben innen drin und sind irgendwie harzig. Ich überlasse das Rauspopeln der Kerne immer meinem Mann, obwohl ich sonst alle auslöse, reinige und trockne. Für mich ist das ein Ziergehölz und hab's nur mit reingenommen, weil es erwähnt wurde.

Mir fällt noch ein Decaisnea fargesii, der Blaugurkenstrauch. Den habe ich mal in einem BoGa probiert und fand die Früchte ganz gut. Sehen aus wie dicke Schoten; der Inhalt ist glibberig und ähnelt in Konsistenz und Geschmack der Weintraube. Der Ertrag wird nicht riesig sein, aber mal was anderes.

Ganz neu habe ich Actinidia kolomikta, eine buntblättrige Kiwiart. Zu der habe ich noch keine weiteren Informationen, außer daß sie auch zweihäusig ist und die Beeren eßbar sein sollen.

Ganz lecker ist noch Cornus cousa, aber der Ertrag ist minimal. Die Früchte ähneln etwas der Erdbeere und sind innen fluffig. Von daher eher Deko, aber definitiv lecker.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 06. Dezember 2021, 12:04:00
Okay, nur weil es an Abnehmer fehlt, würde ich deren Qualitäten nicht verleugnen. Wobei aus Chaenomeles ordentliche Produkte entstehen können. Je nach Sorte und Einsatz, ein guter Ersatz für Zitrone und Orange.

Habe heuer aus Mahonie ein gutes Gelee gezaubert. Es hat seine Freunde hier gewonnen.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: fructus am 06. Dezember 2021, 12:04:24
Da sie schon im Juli reif sind, esse ich die Meisten frisch und koche ein paar Gläser Marmelade.
So große Mengen hatte ich noch nicht, daß es für Kuchen reichen würde.
Vermutlich sind sie musiger, nicht mit späten festen Zwetschgen zu vergleichen.
Aber so duftig und lecker, frisch, auf Kuchen, als Marmelade, als Mus, als Saft. Leider werden fast alle gleichzeitig reif, bleibt also nur entsteinen, halbieren, einfrieren oder halt Marmelade für schlechte Jahre, wie dieses.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Rüttelplatte am 06. Dezember 2021, 13:55:17
Ganz neu habe ich Actinidia kolomikta, eine buntblättrige Kiwiart. Zu der habe ich noch keine weiteren Informationen, außer daß sie auch zweihäusig ist und die Beeren eßbar sein sollen.
Zur Kolomikta kann ich dir folgendes sagen: Die bunblättrige ist das Männchen, die Früchte sind halt kleine Kiwis, etwa so groß wie Cornusfrüchte und können mit der Schale gegessen werden da sie keine Haare hat. Der einzige Nachteil meiner Meinung nach ist der Reifezeitpunkt, bei Vollreife fallen sie einfach vom Ast, man muss sie daher kurz vorher pflücken und etwas Nachreifen lassen. Der Geschmack ist gut.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Hyla am 06. Dezember 2021, 14:28:03
Ganz neu habe ich Actinidia kolomikta, eine buntblättrige Kiwiart. Zu der habe ich noch keine weiteren Informationen, außer daß sie auch zweihäusig ist und die Beeren eßbar sein sollen.
Zur Kolomikta kann ich dir folgendes sagen: Die bunblättrige ist das Männchen, die Früchte sind halt kleine Kiwis, etwa so groß wie Cornusfrüchte und können mit der Schale gegessen werden da sie keine Haare hat. Der einzige Nachteil meiner Meinung nach ist der Reifezeitpunkt, bei Vollreife fallen sie einfach vom Ast, man muss sie daher kurz vorher pflücken und etwas Nachreifen lassen. Der Geschmack ist gut.

Oh, super!  :D
Ich hoffe, ich habe ein Weibchen. Hab's letzte Woche nackig gekauft (also die Pflanze, nicht ich). :)
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Wild Obst am 06. Dezember 2021, 14:43:15
Ja, es ist ein bisschen nervig, dass die Actinidia kolomikta bei Vollreife einfach abfallen. Gefühlt sind sie auch nicht so fruchtbar wie die A. argute und durch die frühere Reife verstecken sich die Früchte sehr gut zwischen der vollen Belaubung. Ich habe mehrere Männchen (auch bei Bienen sehr beliebt als Pollenquelle) und daher schließe ich mal mangelde Bestäubung als Ursache der geringen Fruchtbarkeit aus...
Geschmacklich sind die A. kolomikta durchaus gut, aber für mich eher nur Naschobst im Vorbeigehen.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: cydorian am 06. Dezember 2021, 14:54:07
Poncirus trifoliata ist eine Rarität, aber keine empfehlenswerte. Auch die Marmelade wird bitter. Die paar Tropfen Saft drin sinds auch nicht wert.

Zierquitte ist immerhin verwendbar. Ich mache Gelee aus ihrem Saft, zusammen mit Quittensaft. Ist Säure- und Aromaträger. Generell ist sie als Säureträger brauchbar, auch bei anderen Verwendungen in der Küche. Nicht so stark und gut wie Agrest, aber durchaus deutlich.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Wild Obst am 06. Dezember 2021, 15:29:48
Zierquitten sind in der Küche eine recht gut Alternative zu Zitronen &Co. Die würde ich durchaus verwenden, aber aus öffentlichen Anlagen mag ich nicht sammeln und meine eigenen Pflanzen, Cido und Nivalis, machen nur so kleine Krüppelfrüchte.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: cydorian am 06. Dezember 2021, 15:53:58
Die aus öffentlichen Anlagen sind eben gut gedüngt, Dank der Hunde die dort... ihr wisst schon :-)
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Wild Obst am 06. Dezember 2021, 15:56:45
C. cathayensis ist auch von der Fruchgröße her lohnend für die Verwertung. Die haben fast Quittengröße. Meine eigenen Sämlinge wachsen allerdings nur sehr SEHR langsam.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Rüttelplatte am 06. Dezember 2021, 17:57:00
Oh, super!  :D
Ich hoffe, ich habe ein Weibchen. Hab's letzte Woche nackig gekauft (also die Pflanze, nicht ich). :)
Gut möglich, nutzt dir aber nix ohne Männlein, brauchste nämlich als Pollenspender.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: kaliz am 06. Dezember 2021, 21:11:44
Bei mir fallen auch die Arguta Kiwis zur Reife ab, ich spann dann immer einen feines Netz drunter um sie aufzufangen.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Hyla am 07. Dezember 2021, 21:42:17
Oh, super!  :D
Ich hoffe, ich habe ein Weibchen. Hab's letzte Woche nackig gekauft (also die Pflanze, nicht ich). :)
Gut möglich, nutzt dir aber nix ohne Männlein, brauchste nämlich als Pollenspender.

Ich warte erstmal auf das Laub. Dekorativ sind sie ja trotzdem. Sollte ich ein Männchen haben, kann ich nochmal überlegen. So langsam gehen mir nämlich die Plätze für Hochwachsendes aus und ich kenne Berichte von Leuten, die alle paar Jahre in Kiwis quasi ertrinken. Eine Actinidia arguta (Issai?) steht hier nämlich auch noch rum.  :P
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: LaraE am 07. Dezember 2021, 22:09:46

Ich warte erstmal auf das Laub. Dekorativ sind sie ja trotzdem. Sollte ich ein Männchen haben, kann ich nochmal überlegen. So langsam gehen mir nämlich die Plätze für Hochwachsendes aus und ich kenne Berichte von Leuten, die alle paar Jahre in Kiwis quasi ertrinken. Eine Actinidia arguta (Issai?) steht hier nämlich auch noch rum.  :P
[/quote]

Es heisst, die argutas würden viel zu früh blühen um die kolomiktas zu bestäuben. Dieses Jahr gab es eine kurzzeitige Überschneidung und die hat aber gereicht, damit meine Senty (kolomikta) die erste 4-5 Früchte ansetzt. Mein Männchen (Adam) ist zwar heuer zwei mal ausgetrieben, aber er wurde sofort von den Nacktschnecken komplett gefressen. Er hatte nichtmal Blätter gehabt, geschweige Blüten. Ich weiss nicht, ob er überhaupt noch am Leben ist. Die Bierfallen haben nichts gebracht.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: kaliz am 08. Dezember 2021, 01:24:23
Bei mir ist es genau anders herum die Kolomiktas blühen viel früher als die Argutas. Letztes Jahr ist es sich mit den ersten Blüten meines Arguta Männchens gerade noch irgendwie ausgegangen die letzten Blüten der Kolomiktas zu bestäuben. Dieses Jahr waren die Argutas deutlich später dran mit der Blüte weshalb die Ernte bei den Kolomiktas komplett ausgefallen ist. Ich muss mal schauen, dass ich irgendwo einen männlichen Kolomikta Zweig drauf veredle für eine weitere Pflanze fehlt der Platz.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: 555Nase am 08. Dezember 2021, 04:22:43
Wann ist der richtige Veredlungszeitpunkt ? Im Frühjahr verblutet doch eine Verletzung ?
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: LaraE am 08. Dezember 2021, 13:39:14
Bei mir ist es genau anders herum die Kolomiktas blühen viel früher als die Argutas. Letztes Jahr ist es sich mit den ersten Blüten meines Arguta Männchens gerade noch irgendwie ausgegangen die letzten Blüten der Kolomiktas zu bestäuben. Dieses Jahr waren die Argutas deutlich später dran mit der Blüte weshalb die Ernte bei den Kolomiktas komplett ausgefallen ist. Ich muss mal schauen, dass ich irgendwo einen männlichen Kolomikta Zweig drauf veredle für eine weitere Pflanze fehlt der Platz.

Du hast natürlich Recht, ich bin durcheinander gekommen. Die Kolomiktas blühen zuerst. Sorry :-)
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: thuja thujon am 08. Dezember 2021, 14:38:00
Wann ist der richtige Veredlungszeitpunkt ? Im Frühjahr verblutet doch eine Verletzung ?
Versuche es etwas später wenn ein paar Blätter drauf sind und der Saftdruck nicht mehr so enorm ist.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Microcitrus am 08. August 2022, 21:06:39
Ich habe eine rosa Johannisbeere, Neuzüchtung. Schmeckt süßer als Rote und Weiße (oder Schwarze).

Ansonsten treten die "Kriecherl" (Myrobalane?!?) mehr in den Vordergrund. Mir unterschiedlichen Reifezeiten. Als erstes eine gelbe Sorte, gefolgt von hellroten, dann orange, schließlich dunkelrote.

Ich habe gerade Persimone, Diospyros Virginiana, bei der polnischen Baumschule kornelkirsche.eu entdeckt. Was in Polen wächst, könnte doch auch in D-A-CH wachsen? Hat damit schon jemand Erfahrungen?

kornelkirsche.eu führt als Obst auch  Viburnum opulus 'Tajezhnyje Rubiny', also Gewöhnlichen Schneeball, Elaeagnus umbellata, Doldige Ölweide, Actinidia purpurea, Chaenomeles-Sorten, Koreanische Filzkirschen (!) und diverse Gattungshybriden aus Birne und Quitte, eine "Ebereschenmispel", uam.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Microcitrus am 08. August 2022, 22:47:29
Gibt es Erfahrungen mit Filzkirschen? (siehe kornelkirschen.eu)
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Kakifreund am 09. August 2022, 08:29:54
Ich habe gerade Persimone, Diospyros Virginiana, bei der polnischen Baumschule kornelkirsche.eu entdeckt. Was in Polen wächst, könnte doch auch in D-A-CH wachsen? Hat damit schon jemand Erfahrungen?
Schau mal in den Kaki-Thread, irgendwo hatte mal jemand darüber berichtet...
D. virginiana wird aber meist als Unterlage für D. kaki genutzt.
Wahrscheinlich wird sie in Polen aufgrund ihrer besseren Winterhärte verkauft, denn -15°C oder für jüngere Pflanzen sogar weniger bei D. kaki könnte in den meisten Gegenden zu wenig sein.
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: meiby am 09. August 2022, 08:56:35
Gibt es Erfahrungen mit Filzkirschen? (siehe kornelkirschen.eu)
Siehe threat
 Prunus tomentosa
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Wild Obst am 09. August 2022, 08:58:45
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Ich habe gerade Persimone, Diospyros Virginiana, bei der polnischen Baumschule kornelkirsche.eu entdeckt. Was in Polen wächst, könnte doch auch in D-A-CH wachsen? Hat damit schon jemand Erfahrungen?
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Ich habe ein paar Sorten. Die meisten haben hier starke Probleme mit Spätfrösten und erfrieren dann oft ganz oder doch recht stark. Ich würde behaupten, dass sie ein kontinentaleres oder ein wärmeres Klima brauchen, um wirklich zuverlässig zu wachsen und zu fruchten. D. virginiana Supersweet hat aber dieses Jahr bei mir ganz nett Früchte angesetzt. Mehr dazu gibt es in der Kakidiskussion, z.B.:
In meinem für Kakis grenzwertigem Klima habe ich für mich beschlossen, einfach Kakis auszuprobieren.

Meine erste "Noname" kaki von einem Versandhändler, vermutlich Tipo oder Rojo Brillante, ist im ersten Winter erfroren, ohne dass er besonders kalt war. Ich habe danach eine Hiratanenashi und eine Rosseyanka (Hybrid) gekauft und gepflanzt. Die Hiratanenashi machte (und macht sich immernoch) gut, ist aber 2017/18 im im Winter erfroren aber wieder aus dem Wurzelstock ausgetrieben. Spätfröste sind bei mir eher noch das Problem der Hiratanenashi, die recht früh austreibt und dann empfindlich wird. Die Winterfrosthärte soll bei der Sorte aber sehr gut sein und das Problem mit der hohen Spätfrostanfälligkeit wegen frühem Austrieb hatte ich erst nach der Pflanzung erfahren. Rosseyanka hatte mit Winterfrost keine Probleme, aber ist immer wieder im Sommer aus unbekannten Gründen oberirdisch größtenteils abgestorben, aber bis diesen Sommer immer wiedergekommen. Diesen Sommer leider nur die Unterlage (D. lotus).
Dann habe ich auch eine Nikita's Gift (Hybrid) besorgt, die bis jetzt noch nie zurückgefroren ist, aber auch nicht besonders stark wächst.
Als Konsequenz habe ich auch noch verschiedene D. virginiana Sorten ausprobiert (Reisertausch, Veredlungen auf die überlebenden D. lotus Unterlagen): Dollywood, Supersweet, Prok, Meader, Szukis.
Prok, Meader, Szukis habe ich erst 2020 veredelt, zu denen kann ich noch nicht viel sagen, aber Dollywood hatte immer wieder Spätfrostprobleme und wird deswegen nicht viel größer. Supersweet hatte die eher nicht, aber bis jetzt ist mein Supersweet Bäumchen auch noch nicht besonders groß und alt.

Wer selber veredeln will, ich habe dieses Jahr noch einen ganzen großen Topf voll 2-jährige D. lotus Sämlinge (etwa 6-8 mm Stammdurchmesser und 60-80 cm Höhe), die ich nicht unbedingt alle selber brauche. Reiser von Hiratanenashi könnte ich auch anbieten, bei anderen Sorten kann ich noch nichts abgeben.

Wie auch einige andere, würde ich eher zu frühreifenden Kakis/D. virginiana Sorten raten. Die Kakisorten, die hartreif nicht adstringierend sind, sind eher nichts für Mitteleuropa. Sie brauchen eine sehr lange Vegetationsperiode und sind tendenziell auch anfälliger für Frost (sowohl Winter- und Spät-).
Titel: Re: Empfehlenswerte Raritäten?
Beitrag von: Wild Obst am 09. August 2022, 09:04:09
Gibt es Erfahrungen mit Filzkirschen? (siehe kornelkirschen.eu)
Siehe threat
 Prunus tomentosa
Zum Naschen recht gut, hat allerdings viel Monillia. In kontinentalem Klima scheinbar weniger. Ist allerdings eher so eine Naschfrucht. In meinen persönlichen Erinnerungen: Frucht recht klein, geschmacklich am ähnlichsten zu Sauerkirschen, aber mit eigenen Aromanoten, nicht/schlecht steinlösend