so wie ich Reiseberichte und auch Mark Twains Äußerungen über Kalifornien in Erinnerung habe gibt es dort ziemlich häufig Nebel. Auch im Sommer. Das ist auch in den Krimis von Sue Grafton und Walter Satterthwait immer wieder beschrieben.
Ist unsere Luft zu trocken für Mammutbäume? Ich meine im Winter eher das Gegenteil, aber im Sommer gibt es hier wirklich längere trocken heiße Perioden.
Sequoia sempervirens kommt (oder kam) etwa von Monterrey südlich von San Francisco bis in Süden Oregons in einem Streifen entlang der Küste bis etwa 60 km landeinwärts vor, die direkte Küste meidet sie ebenso wie Höhenlagen, über 400 m Höhe findet man sie nur selten. Sie wächst in Gebieten, in denen es auch und gerade im Sommer häufig Nebel gibt. Der Nebel ersetzt fehlenden Regen, die Bäume "kämmen" den Nebel mit ihren Zweigen regelrecht aus.
Sequoaidendron hingegen wächst am Westhang der Sierra Nevada, also viel weiter landeinwärts. Dort ist es im Sommer sehr trocken. Es gibt von Natur aus immer wieder Waldbrände durch Blitzschlag, die Art ist zur Verjüngung sogar darauf angewiesen, dass es brennt, denn die Sämlinge wachsen sehr gut in dem mineralischen Boden nach dem Brand und haben auf solchen Flächen genug Licht, um hochzukommen: Sequoiadendron ist eine Lichtholzart, die im dichten Wald keine Chance hätte sich zu verjüngen. Anders Sequoia, sie wächst auch sehr gut im Schatten und kann sich außerdem, anders als Sequoiadendron, durch Stockausschläge verjüngen.
An den Standorten von Sequoiadendron fallen im Winter ergiebige Schneemengen, z. T. über 2 m! Davon zehren die Bäume im Sommer. Sie wachsen am Naturstandort stets in kleinen Gruppen in Hainen ("Groves") an Stellen im Wald, die besser mit Wasser versorgt sind als die umliegenden Bereiche. Staunässe vertragen sie aber wie die meisten Bäume nicht.