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Garten- und Umwelt => Naturpark => Thema gestartet von: Querkopf am 05. März 2024, 16:08:01

Titel: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Querkopf am 05. März 2024, 16:08:01
Der Schweizer Bundesrat hat vor wenigen Tagen die Liste der "invasiven gebietsfremden" Pflanzen kräftig erweitert, die nicht mehr verkauft, verschenkt oder neu gepflanzt werden dürfen. Das neue, strenge Verbot gilt ab September - damit den Gartenbaubetrieben Zeit bleibt, ihre Sortimente umzustellen - und schließt u.a. Kirschlorbeer, Buddleia und Paulownia ein.

Die Liste des Verbotenen ist ganz schön lang.
Den originalen juristischen Text der "Freisetzungsverordnung" gibt es hier.

Schon bisher hatten die Schweizer sehr genau hingeguckt bei Neophyten. Nicht nur bei den bekannten Verdächtigen wie Springkraut, Fallopia oder Traubenkirsche, sondern auch bei durchaus gebräuchlichen Gartenpflanzen, die ins Umfeld ausbüxen könnten, etwa bestimmten Geißblättern. Jetzt haben sie die Regeln nochmal verschärft (wobei Pflanzen, die bereits in Gärten wachsen, Bestandsschutz haben).

Ich bin weder Gartenbau- noch Naturschutzprofi; aus dieser Laienperspektive erscheint mir das grundsätzlich sinnvoll. Sinnvoller jedenfalls als die arg duldsame deutsche Art, die weder Verbote noch Sanktionen kennt für problematische Anpflanzungen, noch nicht mal systematische Aufklärung ("waaaas, keinen Sachalinknöterich pflanzen? keinen Essigbaum? die sind doch hübsch! waaas, die sind invasiv? echt jetzt?" :-X). Im einzelnen kann man vermutlich diskutieren, ob ein Verbot evtl. überzogen ist oder ob, andersherum, nicht was Wichtiges in der Liste fehlt. Aber mit einer offiziellen Verordnung haben Naturschutz-Leute wenigstens was in der Hand, um Problempflanzen aus dem Verkehr zu ziehen (im Wortsinn).

Wär's nicht sinnvoll, in D eine ähnliche Initiative - nach Schweizer Vorbild - zu starten (Aufklärung inklusive)?
Wie seht ihr das?
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: sempervirens am 05. März 2024, 16:10:09
Dachte immer die deutschen wären Bürokraten
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Trapa am 05. März 2024, 16:39:16
Ja, sinnvoll wäre das schon. Aber die Regierung hat sich aktuell derart verfangen in Themen, die tatsächlich wichtiger sind, die werden keine neue Baustelle aufmachen wollen. Denn die, die immer gegen alles sind, würden sich in jedem Fall drüber aufregen.

Wobei ich staune, dass Paulownia in der Schweiz als invasiv gilt. In Berlin friert sie in den früher als normal betrachteten Wintern so stark zurück, dass sie kaum zum Blühen kommt. Aber da machen ein paar Grad schon vielleicht einen großen Unterschied.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Gartenplaner am 05. März 2024, 17:07:18
In Düsseldorf gibt’s bei uns im Block vereinzelte Sämlinge in Trottoirfugen von Bäumen in einer benachbarten Grünfläche.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Felcofan am 05. März 2024, 17:07:50
Paulowniensämlinge konnt ich schon ein paar  in Basel beobachten, Catalpa versamt sich hier auch. Die Paulownienzuwachsraten sind exorbitant, faule Gärtner, die nur mal abschneiden, werden in der Saison mit durchaus 3-4 m beglückt…
Bei den Schwiegereltern im Weinbaugebiet um Bingen übrigens auch, da siedeln Paulownien gerne  in Stützmauern

Davin abgesehen, ist die hiesige Einheimischen-Lobby sehr stark. Beruflich krieg ich das ab und zu mit, geht so weit, das Einheimisch über standortgerecht gestellt wird oder an einem Mehrfamilienhaus nur Wiese geplant wird, kein bischen Spielrasen, für die Ökobilanz.

Was dann alle vergessen: kein Neophytenverbot wird die magerkeits- und wärmeliebenden Arten zurückbringen, die mit den frühen Bauern aus der Steppe gekommen sind.
Weil da nämlich viel mehr Stickstoff ist als vorher

Die ursprünglichen Standorte sind weg, unwiederbringlich aufgedüngt





Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Starking007 am 05. März 2024, 17:31:45
Und solche Verbote retten die Welt???

Autofabrikate aus der ganzen Welt dürfen auf saudischem Asphalt überall fahren,
von Menschen unterschiedlichster Herkunft,
ursprünglich alle aus Afrikanischen Grabenbruch..............
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Staudo am 05. März 2024, 18:32:02
Auch die EU kennt eine Liste invasiver Neophyten, die nicht gehandelt werden dürfen. Die Schweizer Liste ist strenger.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: planwerk am 05. März 2024, 18:37:47
Und solche Verbote retten die Welt???

Aber sicher!  ;D ;D ;D

Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: hobab am 05. März 2024, 19:00:50
Die Idee invasive Neophyten wie die Schweizer zu bekämpfen finde ich sehr sinnvoll. Kollegen aus der Schweiz berichten von Prämien für die manuelle Bekämpfung von beispielsweise Erigeron canadensis. Ich hielt das für absurd, bis ich Fotos gesehen habe von ehemaligen Almwiesen, die nur noch aus diesem Erigeron bestanden, innerhalb von wenigen Jahren war die ursprüngliche Wiese verschwunden. Ein anderer Kollege schickt mir Fotos von den letzten Exemplaren von Iris sibirica, die gerade dabei waren auch noch von der Goldrute überwachsen zu werden. Fast die gesamten Bestände in der Region waren schon verschwunden.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: thuja thujon am 05. März 2024, 20:29:23
Götterbaum ist hier tatsächlich eine Pest, man kapituliert. Sie überrennen Standorte und der Ausbreitungsdrang ist enorm.
Und so ists auch bei zB Ambrosia entlang der Bundesstraßen.

Kirschlorbeer weg, es trifft doch keinen Liebhaber. Die Laurophyllisierung der Wälder wird man damit trotzdem nicht aufhalten.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: hobab am 05. März 2024, 20:35:20
Die Schweizer sind da ziemlich radikal, Buddleja, ist meine Meinung nach noch heftiger als der Kirschlorbeer, sie sind aber feste dabei das Zeug zu bekämpfen. Beim Götterbaum wird uns wohl kaum was anderes übrig bleiben, die Folgekosten wenn man es nicht macht, sind vermutlich gigantisch. Das Zeug ist ne echte Pest! Aber sie roden ja nicht mal die stehenden Samenschleudern.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Nox am 05. März 2024, 20:45:12
Und hier werden Paulownien in den höchsten Tönen gelobt, als DER Klimabaum. Rekordverdächtige Holzzuwächste, traumhafte CO2-Speicherung etc. Es sollen nun Wälder/Plantagen damit angelegt werden.
.
Ihr lieben Leute vom Naturschutz, könnt Ihr Euch mal auf etwas einigen ?
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: hobab am 05. März 2024, 20:50:42
Verstehe ich auch nicht so ganz, Douglasien nein, aber Paulownia ja? Nur weil sie lila blühen?
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Staudo am 05. März 2024, 20:54:34
Weil sie sich stark ausbreiten.  ;) Aber das macht Spitzahorn auch.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Kürbisprinzessin am 05. März 2024, 21:01:58
Und hier werden Paulownien in den höchsten Tönen gelobt, als DER Klimabaum. Rekordverdächtige Holzzuwächste, traumhafte CO2-Speicherung etc. Es sollen nun Wälder/Plantagen damit angelegt werden.

Es gibt auch Sorten, die einen moderaten Ausbreitungsdrang angezüchtet bekommen haben.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: lerchenzorn am 05. März 2024, 21:10:21
... Ihr lieben Leute vom Naturschutz, könnt Ihr Euch mal auf etwas einigen ?

Wer sind "Leute vom Naturschutz"? Und ...

... sie roden ja nicht mal die stehenden Samenschleudern.

... wer ist "sie"?

Wer Paulownien, ob kloniert oder aus Saat, in Menge für Holzplantagen verkaufen möchte, kann den Naturschutz nur im Sinn haben, wenn er/sie noch nicht genug nachgedacht hat. Bei der Gattung könnte man jetzt noch die Bremse ziehen.

Beim Götterbaum ist es wahrscheinlich zu spät. Der ist auf dem Sprung in die freie Landschaft. Ob und wie er sich in die Wälder einfügen oder sie schlicht übernehmen wird, ob er Offenlebensräume wie schon die Robinie überrennen wird, bleibt noch die Frage.

Natürlich lässt sich mit dem Handels- und Besitzverbot für diesen oder jenen Neophyten das Problem nicht von Grund auf lösen. Tatsächlich kritische Arten können aber aus Gebieten, die noch nicht betroffen sind oder in denen sie gerade erst Fuß fassen, vielleicht doch noch herausgehalten werden.

Nebenbei: es gibt hunderte Arten von Neophyten in Deutschland und Europa, die wir ganz entspannt beobachten und an denen wir uns freuen, wenn sie die Landschaft bereichern. Von Panikmache oder Ausgrenzung kann also keine Rede sein.

Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: hobab am 05. März 2024, 21:12:09
Zu Spitzhorn habe ich eine Anekdote von einem alten städtischen Gärtner: anscheinend haben die sich früher kaum mal ausgesät, das haben sie erst zunehmend seit ein paar Jahrzehnten gemacht, als die Klimaerwärmung schon angefangen hat. Zum Zeitpunkt der Pflanzung war das wohl gar kein Problem.
Und was hab ich immer geflucht auf die Deppen die solche Samenschleudern als Straßenbaum gepflanzt haben!
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: hobab am 05. März 2024, 21:13:02
Diesen Beitrag hatte ich nicht eingestellt, weiß nicht was da passiert ist - ist jetzt gelöscht
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: lerchenzorn am 05. März 2024, 21:14:33
Er profitiert vom heutigen Stickstoffreichtum in der Landschaft. Wenn er genügend Nährstoffe bekommt, ist dem Spitz-Ahorn jede Trockenheit egal.

In Brandenburg ist er übrigens auf dem weitaus größten Teil der Landesfläche als Neophyt zu bewerten.  ;)
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Nox am 05. März 2024, 21:17:23
... Ihr lieben Leute vom Naturschutz, könnt Ihr Euch mal auf etwas einigen ?

Wer sind "Leute vom Naturschutz"? Und ...

... sie roden ja nicht mal die stehenden Samenschleudern.

... wer ist "sie"?

Wer Paulownien, ob kloniert oder aus Saat, in Menge für Holzplantagen verkaufen möchte, kann den Naturschutz nur im Sinn haben, wenn er/sie noch nicht genug nachgedacht hat. Bei der Gattung könnte man jetzt noch die Bremse ziehen.

Beim Götterbaum ist es wahrscheinlich zu spät. Der ist auf dem Sprung in die freie Landschaft. Ob und wie er sich in die Wälder einfügen oder sie schlicht übernehmen wird, ob er Offenlebensräume wie schon die Robinie überrennen wird, bleibt noch die Frage.

Natürlich lässt sich mit dem Handels- und Besitzverbot für diesen oder jenen Neophyten das Problem nicht von Grund auf lösen. Tatsächlich kritische Arten können aber aus Gebieten, die noch nicht betroffen sind oder in denen sie gerade erst Fuß fassen, vielleicht doch noch herausgehalten werden.

Nebenbei: es gibt hunderte Arten von Neophyten in Deutschland und Europa, die wir ganz entspannt beobachten und an denen wir uns freuen, wenn sie die Landschaft bereichern. Von Panikmache oder Ausgrenzung kann also keine Rede sein.
.
Ich suche gerade vergeblich Deinen Beitrag, hobab  ???
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: hobab am 05. März 2024, 21:19:41
... sie roden ja nicht mal die stehenden Samenschleudern.

... wer ist "sie"?


In dem Fall die Grünflächen- Strassenbauämter Berlin, sprich die deutschen Behörden.


Beim Götterbaum ist es wahrscheinlich zu spät. Der ist auf dem Sprung in die freie Landschaft. Ob und wie er sich in die Wälder einfügen oder sie schlicht übernehmen wird, ob er Offenlebensräume wie schon die Robinie überrennen wird, bleibt noch die Frage.

Es gibt dazu Versuche, ich glaube in Österreich, Ailanthus mit einem wirtzspezifischen Pilz, ich glaube, es war eine Verticilliuart zu infizieren. Die Versuche liefen sehr erfolgreich, der Pilz sprang auch nicht über auf andere Pflanzen. Der Versuch selbst war aber zu klein angelegt und die Gefahr dass der Pilz doch auf andere Bäume überspringen könnte, wurde als zu groß eingeschätzt, so dass das Mittel nicht zugelassen wird. Nach Einschätzung unseres Pflanzenschutzamtes wird die Zulassung wohl auch sehr wahrscheinlich nicht mehr kommen.

Bitte um Entschuldigung für die ‚ich glaube‘ - hier sind grade fünf Funkmasten ausgefallen, so dass ich an meine Daten nicht ran kann. 
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Staudo am 05. März 2024, 21:20:00
Er profitiert vom heutigen Stickstoffreichtum in der Landschaft.

Das war mir unbekannt, wieder 'was gelernt.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: hobab am 05. März 2024, 21:25:44
Wollte ich auch grad schreiben, interessant!


Obwohl…. bei der caninen Düngung in Berlin, dürften die Ahorn eigentlich nie unter Stickstoffmangel gelitten haben, es sei denn unter Adolf gab es nur vegetarisches Hundefutter…
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Querkopf am 05. März 2024, 21:29:11
Im Detail kann ich die Schweizer Liste auch nicht 100pro nachvollziehen.
Z. B. fehlt Robinia pseudoacacia, ein Gewächs, das Naturschützer hierzulande leidenschaftlich verfluchen. 
Andererseits ist die Robinie hier mit aufgeführt - Pflicht für Gartenbauer, die Kunden aufzuklären, Empfehlung: aus dem Sortiment nehmen.

Die deutsche Auseinandersetzung mit invasiven Pflanzen hat Rat- und Empfehlungscharakter, ohne die Schweizer Verbindlichkeit *. Das ist sehr differenziert, reagiert auf den Forschungsstand, nur fehlen halt die Alarmglocken. Zwar gibt's in Einzelfällen Versuche, Invasionsbestände wieder loszuwerden, systematisch und mit öffentlicher Förderung - aber eine breite Basis hat das nicht. (Hübsches Beispiel hier aus der Region: Vor ein paar Jahren haben die Mitarbeiter eines Betriebs, der mit der Pflege von Straßenrandstreifen betraut ist, fein säuberlich um größere Fallopia-Bestände rumgemäht. Nach ein, zwei Jahren sind die Jungs dann wohl informiert worden, seither liegen nach den Motorsensen-Aktionen auch die Knöteriche flach...)

Auch die EU kennt eine Liste invasiver Neophyten, die nicht gehandelt werden dürfen. Die Schweizer Liste ist strenger.
Ja. Und bei den Schweizern heißt es schlicht: Ende Gelände (wörtlich), kein Handel mehr, keine Neupflanzung, Punkt.
Die EU-Liste, kürzer als die schweizerische, kann man ebenfalls nachlesen. Handelsverbot, offenbar ebenso strikt wie bei den Schweizern (uii! - wieder was gelernt, das wusste ich nicht). Als Stichprobe hab' ich mal bei ein paar Baumschulen nach Götterbäumen gesucht: "nicht verfügbar", durchweg. Eine Begründung fand ich nur bei Eggert (Chapeau!). Ok, ein Anfang.

*Sollte ich da falsch liegen, bitte ich um Korrektur. (Jep, ich hoffe, dass ich da falsch liege!)
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Querkopf am 05. März 2024, 21:53:34
... Nebenbei: es gibt hunderte Arten von Neophyten in Deutschland und Europa, die wir ganz entspannt beobachten und an denen wir uns freuen, wenn sie die Landschaft bereichern. Von Panikmache oder Ausgrenzung kann also keine Rede sein.

Das ist gut und richtig so :).

Denn das, was Felcofan beschreibt
... Davon abgesehen, ist die hiesige Einheimischen-Lobby sehr stark. ... geht so weit, das Einheimisch über standortgerecht gestellt wird...
, hat mit Naturschutz nix zu tun, es ist - ums milde auszudrücken - ein Missverständnis. Weniger milde gesagt: Ideologie. Keine Schweizer Spezialität, gibt's auch in D, man braucht sich bloß mal die Listen anzugucken, die viele Kommunen rausgeben für Ersatzpflanzungen >:( (wenn jemand z. B. auf privater Fläche einen Baum fällt und dafür einen neuen setzen muss).

Das Naturschutzproblem ist nicht "heimisch" versus "Neophyt", das Naturschutzproblem sind invasive Neophyten.

... Was dann alle vergessen: kein Neophytenverbot wird die magerkeits- und wärmeliebenden Arten zurückbringen, die mit den frühen Bauern aus der Steppe gekommen sind.
Weil da nämlich viel mehr Stickstoff ist als vorher

Die ursprünglichen Standorte sind weg, unwiederbringlich aufgedüngt.
Das bleibt. Leider.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: lerchenzorn am 05. März 2024, 21:59:46
Ganz so unwiederbringlich nun auch nicht. Es braucht nur mehr als normalen Einsatz, um solche nährstoffarmen und strukturreichen Lebensräume wiederzugewinnen. Es gibt aber Beispiele, in denen das gelingt. In erfahrenen Händen über lange Zeit gepflegte Gebiete zeigen nach und nach immer mehr vom früheren Artenreichtum. Richtig ist leider, dass das im ganz überwiegenden Teil der in "guter fachlicher Praxis", also schlicht in gängiger Praxis bewirtschafteten Flächen nicht zu erreichen ist.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Querkopf am 05. März 2024, 22:16:13
Das ist spannend, lerchenzorn.
Wie geht das, solche Lebensräume wiederzugewinnen? Hast du Beispiele?
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Immer-grün am 05. März 2024, 22:39:08
Und bei den Schweizern heißt es schlicht: Ende Gelände (wörtlich), kein Handel mehr, keine Neupflanzung, Punkt.
Ursprünglich war nicht nur das Verkaufs- und Importverbot geplant, sondern auch, dass Gartenbesitzer die gelisteten invasiven Neophyten im eigenen Garten hätten ausrotten müssen. Insofern kann ich mit der derzeitigen Lösung gut leben. 8) (Die Gesamtsituation in der Schweiz betr. invasiven Neophyten ist für mich nicht überschaubar. Kenne mich bei dem Thema einfach zu wenig aus und kann nicht beurteilen, ob übertrieben oder gerechtfertigt.)
Auf die "neuen" Heckenlösungen, auf diesbezüglich andere "Ansichten" freue ich mich irgendwie. Heckenzeitenwende in der Schweiz oder-  es geht auch ohne Kirschlorbeer. ;)
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Querkopf am 05. März 2024, 23:15:26
... Ursprünglich war nicht nur das Verkaufs- und Importverbot geplant, sondern auch, dass Gartenbesitzer die gelisteten invasiven Neophyten im eigenen Garten hätten ausrotten müssen. ...
Wow. Das wäre für viele Gartenmenschen bitter gewesen. Keine Glattblattastern mehr. Keine Jungfernreben. Keine (halb)immergrünen Geißblätter.

Wenn das jetzige Handels- und Pflanzverbot ein Bewusstsein dafür schafft, dass man solche Gewächse nicht ausbüxen lassen darf aus dem Garten in die freie Landschaft, wär's schon was wert.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Starking007 am 06. März 2024, 05:00:21
"...kein Neophytenverbot wird die magerkeits- und wärmeliebenden Arten zurückbringen, die mit den frühen Bauern aus der Steppe gekommen sind...."

Ähmm... Das waren dann Invasoren?!

"....Iris sibirica, die gerade dabei waren auch noch von der Goldrute ...."
Die haben doch fast gegensätzliche Ansprüche?!
Vielleicht wurde es wärmer und trockener...
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: lerchenzorn am 06. März 2024, 05:57:14
Kanadische und Riesen-Goldrute wächst hier in der Gegend auch in zeitweise nassen Mooren mit Streuwiesenarten. Iris sibirica hält auf ehemaligen Pfeifengraswiesen auch dann noch aus, wenn der Grundwasserstand um mehrere Meter gefallen ist. Stimmt, es ist deutlich trockener geworden.

Für den Süden weiß ich es nicht, aber in der nordmitteleuropäischen Ebene sind die Steppen- und Wiesenarten nicht mit dem Menschen eingewandert. Die meisten licht- und wärmeliebenden Arten haben ihre Areale im Zuge der allgemeinen nacheiszeitlichen Landschaftsentwicklung hierher ausgedehnt. Einige haben sich in Refugien selbst über die Eiszeiten hinweg im Gebiet gehalten. Und dann gibt es noch eine kleinere, aber gar nicht so kleine Gruppe, die vermutlich hier als eigenständige Arten entstanden sind, während der Eiszeiten und danach. Dass der Mensch in allen (spät- und nacheiszeitlichen) Phasen bis zum 18. Jahrhundert diese Artenspektren auf die eine oder andere Weise begünstigt hatte, ist eine andere Frage.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: hobab am 06. März 2024, 06:25:13
Wunderbar zusammengefasst!
Zur Iris sibirica - wenn sie nicht eine recht hohe Toleranz bei den Wasseransprüchen hätte, wäre sie nicht eine so beliebte Gartenpflanze bei uns geworden Aber natürlich wird es auch kein Zufall gewesen sein, das sie grade in den letzten, so trockenen Jahren stark zurückgegangen ist. Dass die Schweiz bei der Neophytenproblematik so viel aktiver ist, könnte auch daran liegen, dass es sie einfach, weil weiter südlich gelegen, schon stärker getroffen hat. Kirschlorbeer war noch vor vier Jahren bei uns gar kein Problem, Sämlinge hab ich nie gefunden - auf einmal sind die überall. Das selbe mit Buddleja:  die Schweiz hat einen Palmen Problem! Das wird uns früher oder später wohl auch erreichen…
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: lerchenzorn am 06. März 2024, 06:36:24
... Iris sibirica - wenn sie nicht eine recht hohe Toleranz bei den Wasseransprüchen hätte, wäre sie nicht eine so beliebte Gartenpflanze bei uns geworden ...

Ist sie nicht.  ;) In unseren Garten-Sibirica steckt zum größten Teil die ähnliche, ostasiatisch verbreitete Iris sanguinea.

Es stimmt. Kirschlorbeer ist um Berlin immer häufiger aus Vogelverbreitung verwildert zu finden. Auch andere immer- und wintergrüne Arten, die in der Vergangenheit noch zuverlässig im Winter eingegangen sind oder wenigstens stark geschädigt wurden, nehmen deutlich zu. Im letzten Jahr habe ich zum ersten Mal Viburnum rhytidophyllum außerhalb von Ortslagen verwildert gefunden. Zu den wärmer werdenden Wintern, die das möglich machen, kommt hinzu, dass die dichter schließenden Wälder (vor allem Kiefernforste) ein geschütztes Kleinklima bieten, so dass Sonne und Wind weniger angreifen können.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: frauenschuh am 06. März 2024, 07:13:57
Und wenn ich ergänzen darf: Für Weidetiere ist der Kirschlorbeer giftig. Im Nachbarort hat das letztes Jahr 2 Ziegen erlegt. Ausgebrochen und an Nachbars Hecke gefressen. Sprich: Ein Einsatz von Weidetieren um diese Pflanze aus sensiblen Flächen zu bekommen... klappt mindestens mit Ziegen nicht. Und derzeit rangel ich mit einem Pferdebesitzer, der seinen Heckenabschnitt bei uns auf die Weide wirft. Da bekomme ich einen dicken Hals! Ich habe wenig Lust auszuprobieren, ob meine Schafe instinktsicher genug sind und das liegen lassen.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: hobab am 06. März 2024, 07:34:38
Ist sie nicht.  ;) In unseren Garten-Sibirica steckt zum größten Teil die ähnliche, ostasiatisch verbreitete Iris sanguinea.


Stimmt natürlich, aber da sie ähnliche Lebensbereiche besiedelt, ändert das an der Aussage nichts.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Amur am 06. März 2024, 07:34:49
Für mich sind das halbherzige Massnahmen die doch sinnlos sind wenn die Pflanze eh schon im ganzen Land verbreitet ist!
Was nützt es Kirschlorbeer im Handel zu verbieten wenn die schon in jedem Ort kilometerlang an den Strassenrändern als Hecke stehen? Wenn dann gehört auch ein Rodungsgebot dazu, das jeder auf seinem Grundstück stehende Pflanzen bis zum Datum xx.xx.xxxx zu entfernen hat, andernfalls wird das von der Behörde auf ihre Kosten durchgeführt. Beim Asiatischen Laubholzbock war man ja auch in der Lage in den Sperrgebieten alle entsprechende Baumarten zu entfernen, egal wem sie gehören. 
Alles andere ist doch wieder so eine Aktion "Hach ich hab was gemacht auch wenns keinen Wert hat".
Dasselbe eben mit kanadischer Goldrute oder indischem Springkraut. Die sind längst so verbreitet dass man das auch laufen lassen kann. Sollen die Gärtner nach neuen Farben für die suchen, das wäre sinnvoller. Denn Ausrotten wird man die bei uns nicht mehr. 
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: zwerggarten am 06. März 2024, 09:33:06
also ich wäre trotzdem z.b. bei kanadischer goldrute mindestens für ein versamungsverbot. "ab mit dem kopf!" für jede. :P
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: lerchenzorn am 06. März 2024, 09:48:26
Wollen wir dafür eine ganz neue Behörde gründen oder die eine oder andere ordentlich aufpusten? Und für jeden invasiven Neophyten eine ganz neue Behörde oder einfach nur eine eigene Abteilung? Und die Schuldenbremse setzen wir dafür auch aus. Ganz klar. 8)
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Amur am 06. März 2024, 10:59:27
Nein letztendlich ist der Zug bei solchen bereits als Allerweltspflanzen etablierte Neophyten abgefahren. Da müßte es dann schon ganz massive Gründe geben da staatlich was zu reissen mit all den Kosten und dem Aufwand.
Aber wenn es eh keinen Sinn hat, was soll dann dieses Retro-Verbot?
Dann kann man sich die Drucksachen (mehr ist es dann ja nicht) auch vollends sparen.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Bursche am 06. März 2024, 12:23:42
Das Naturschutzproblem ist nicht "heimisch" versus "Neophyt", das Naturschutzproblem sind invasive Neophyten.

Heimische Arten sind halt schon etabliert und angepasst, ein schlagartig explosive Verbreitung ist damit sehr unwahrscheinlich. Anders bei den Neophyten, sie können auf für sie ideale Bedingungen treffen und auf deren Verbreitung hat sich das Ökosystem nicht eingestellt. Wenn man dann bei Pflanzungen verstärkt auf heimische Arten geht, verringert man damit das Problem statistisch. Auch wenn es im Einzelfall je nach Pflanze auch mit einem Neophyt ein gleiches oder sogar besseres Ergebnis erzielt werden würde. Die Praxis zeigt ja, dass sich die Planer, egal ob professionell oder Eigenheimbesitzer (der sich im Baumarkt eindeckt), meistens überhaupt nicht berücksichtigt, wie bzw. ob sich eine Pflanze ausbreitet.

Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: lerchenzorn am 06. März 2024, 12:31:44
Deshalb sollen und dürfen Neophyten auch nicht bewusst in die freie Natur ausgebracht werden. Ausser im land- und forstwirtschaftlichen Anbau.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: lerchenzorn am 06. März 2024, 12:34:23
... Aber wenn es eh keinen Sinn hat, was soll dann dieses Retro-Verbot?
Dann kann man sich die Drucksachen (mehr ist es dann ja nicht) auch vollends sparen.

Diese Haltung muss man sich leisten können. Kann nicht jeder.

Im Einzelfall kann das Gesetz helfen, behördliche Maßnahmen durchzusetzen, auch wenn EigentümerInnen uneinsichtig sind.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Amur am 06. März 2024, 13:04:29
Das ist doch noch schlimmer. D. h. die Paulownia im Garten ist ok.
Wenn der Waldbesitzer eine halben Hektar davon pflanzt ist auch OK.
Wenn ich nebendran auf meinem Obstwieschen eine Paula zwischen rein setze damit ne andere Blütenfarbe kommt dann kann die Behördenmaschinerie loslegen.
Ist so wie beim Glyphosat. Den 1% Hobbyanwendern verbietet man es weil man das halt grad kann, während die Grossverbraucher weiter das verwenden dürfen. Und dann wundert man sich warum man so vieles nicht mehr versteht.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Staudo am 06. März 2024, 13:47:51
Wollen wir dafür eine ganz neue Behörde gründen oder die eine oder andere ordentlich aufpusten? Und für jeden invasiven Neophyten eine ganz neue Behörde oder einfach nur eine eigene Abteilung?

Das wäre auf alle Fälle leichter als Geld in konkrete Maßnahmen zu stecken und solchen Leuten wie frauenschuh finanzielle Anreize zu geben.  ;)
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Mediterraneus am 06. März 2024, 13:54:31
Genau. Bei Behörden und Bürokratie sind wir gut. Besser als die Schweizer ;)

Wir haben die Bundesopiumstelle ja auch behalten, obwohl Cannabis nun frei sein soll. An den Papaver somniferum hat wieder keiner gedacht.

Die Schweizer Verbotsliste enthält nur schweizer Pflanzennamen, oder hab ich die lateinischen Namen verpasst? Dann geht halt kein Japanischer Bambus, aber Phyllostachys darf weiterhin?
Und Neubelgische Aster ist tabu, aber Aster "Karminkuppel" geht.
Respekt, wenn das die schweizer Behörden hinkriegen. Wir könntens (fast garantiert) nicht. 8)
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Querkopf am 06. März 2024, 14:46:56
... Die Schweizer Verbotsliste enthält nur schweizer Pflanzennamen, oder hab ich die lateinischen Namen verpasst? Dann geht halt kein Japanischer Bambus, aber Phyllostachys darf weiterhin?
Und Neubelgische Aster ist tabu, aber Aster "Karminkuppel" geht. ...
Die Originalliste enthält die botanischen Namen. Verboten sind Phyllostachys aurea und Pseudosasa japonica. Sowie Aster novi-belgii aggr. (= A. xsalignus, A, x versicolor, A. lanceo-latus, A. novi-belgii, A. parviflorus) - Aster 'Karminkuppel' geht also nicht.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: AndreasR am 06. März 2024, 18:39:31
Symphyotrichum 'Karminkuppel' geht dann aber vielleicht doch... ;)
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: lerchenzorn am 06. März 2024, 19:04:04
Eher nicht. Nicht einmal die Sorten von Aster dumosus. Die Aster dumosus der Gärten gehört zu Aster novi-belgii.  ;)
Symphyotrichum dumosum im Sinne der Flora of North America soll eine andere Pflanze sein.

Es wäre wohl nicht ganz sinnlos, diese Synonymie von Symphyotrichum im Anhang zu erwähnen. Da aber die Synonyme von Pflanzen mehr oder weniger klar an die gültigen Namen gebunden sind, dürfte es im rechtlichen Vollzug keine Lücke geben.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Mediterraneus am 06. März 2024, 19:24:23
Und welcher Bürokratius blickt da durch?
Es gibt ständig neue Asternsorten. Ich nehme an, in der Schweiz gibt es auch Baumärkte, die Sortimente bestellen, ohne zu wissen, was sie da verkaufen.

Ein Kirschlorbeer mag ja noch erkannt werden...  8)
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: lerchenzorn am 06. März 2024, 19:32:00
Du solltest die Bürokraten nicht unterschätzen. Außerdem haben sie Berater. Das in den Anhängen sind noch recht einfache Fälle.

Wobei das Weitergabeverbot für das Asternsortiment schon ein sehr harscher Einschnitt ist. Was da mit der Zeit an Sortenvielfalt verlorengeht.  :-[

Wenn ich es richtig verstehe, enthält der erste, relativ kurze Teil des Anhasng (2.1.) die Arten, die unter ein vollständiges Umgangsverbot (praktisch ein Besitzverbot?) fallen. Der umfangreichere Teil 2.2. verbietet das Inverkehrbringen, also praktisch jede Weitergabe. Damit können sich diese Pflanzen, z. B. als Zierpflanzen, noch mehr oder weniger lange in den  Gärten halten.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Mediterraneus am 06. März 2024, 19:38:13
Und jeder Schweizer weiss das, und Schweizer rennen auch nie über die Grenze zum deutschen Aldi und kaufen billige Pflanzen oder netten Herbstzauber vom Baumarkt ::)

Ein bisschen Diskrepanz zwischen Soll und Ist ist da für mich schon erkennbar.
Ich habe auch keinen Schlafmohn im Garten, weil man das nicht darf.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: lerchenzorn am 06. März 2024, 19:49:30
Man kann sich darüber aufregen oder einfach schauen, wie sich das einspielt. Weniger aufregen ist gesünder.  8)

Das ist doch noch schlimmer. D. h. die Paulownia im Garten ist ok.
Wenn der Waldbesitzer eine halben Hektar davon pflanzt ist auch OK.
Wenn ich nebendran auf meinem Obstwieschen eine Paula zwischen rein setze damit ne andere Blütenfarbe kommt dann kann die Behördenmaschinerie loslegen. ...

Nein, rechtlich als invasiv eingestufte Pflanzen dürfen nach EU-Recht weder privat noch im Gartenbau oder in Land- und Forstwirtschaft verwendet werden. Andere, faktisch invasive Arten, die rechtlich aber nicht als solche erfasst werden, dürfen nach deutschem Recht im land- und forstwirtschaftlichen Anbau verwendet, ansonsten aber nicht ohne Genehmigung in die freie Natur ausgebracht werden. Für die Behörden gibt es noch weiter gegliederte, mitunter etwas unübersichtliche Pflichten.

In der Schweiz ist alles noch ein bisschen anders geregelt.

Paulownia ist in der EU übrigens nicht auf der Invasiven-Liste. Und für die Schweiz bin ich gespannt, wie sie mit den schon längst gezüchteten Paulownia-Hybriden umgehen werden, wenn nur P. tomentosa gelistet ist.

Manches, sogar einiges daran wirkt absurd. Welche Pflanzen auf die Listen kommen und welche nicht, ist aber ein Ergebnis des normalen gesellschaftlichen Aushandelns und richtet sich nicht nur nach den fachlichen Bewertungen. Manchmal wird dabei auch der Ball von hinten mit der Hand durchs Netz ins Tor gelegt. Das nennt sich Lobbyismus.  :-X
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: hobab am 06. März 2024, 20:15:14
Höre ich da einen leichten Hang zur Übertreibung raus? Wenn die Neophyten aus dem Handel genommen werden, hat das bestimmt keine raschen, unmittelbare Auswirkungen. Aber aus lange Sicht wird der Kirschlorbeer nicht mehr neu gepflanzt werden und letztendlich dadurch auch weniger Aussaaten verursachen. Irgendwann sterben dann nach und nach die vorhandenen Pflanzung hoffentlich ab. Hoffentlich begleitet von Bekämpfung von den Neos in freier Natur, was in der Schweiz ernsthaft betrieben wird.
Schneller wäre sicher besser, aber auch brutaler gewesen und bei dem Hang zum Geschrei gerade überall, wäre ich mir als Regierung auch nicht sicher, ob letztendlich nicht das Gegenteil von dem heraus käme, was ich beabsichtige. Ich habe also durchaus Verständnis dafür, dass sie das so halbgar machen. Besser als bei uns, nämlich gar nichts…
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Lou-Thea am 06. März 2024, 20:22:16
Ich finde das auch gut. Irgendwo muss man ja mal anfangen.
Eben weil sich so gut wie keiner über das Thema Gedanken macht und die Gemeinden auch größtenteils ahnungslos sind.

Meine Staudengärtnerei hat inzwischen Aster novi-belgii und Lupinus polyphyllus vorsorglich aus dem Sortiment genommen, beide auf der Schwarzen Liste in Bayern.

Hier im Ort hat zwar jeder riesige Gärten, aber der Gartenabfall wird trotzdem lieber im Wald abgeladen, sähe ja sonst unordentlich aus. In einer Ausgleichsfläche gibt es daher auch schon einen ziemlich flächigen Bestand an Astern und wilden Wein, der eine ganze Senke überwuchert.

Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Felcofan am 06. März 2024, 21:13:45
Du solltest die Bürokraten nicht unterschätzen. Außerdem haben sie Berater. Das in den Anhängen sind noch recht einfache Fälle.

Wobei das Weitergabeverbot für das Asternsortiment schon ein sehr harscher Einschnitt ist. Was da mit der Zeit an Sortenvielfalt verlorengeht.  :-[

Wenn ich es richtig verstehe, enthält der erste, relativ kurze Teil des Anhasng (2.1.) die Arten, die unter ein vollständiges Umgangsverbot (praktisch ein Besitzverbot?) fallen. Der umfangreichere Teil 2.2. verbietet das Inverkehrbringen, also praktisch jede Weitergabe. Damit können sich diese Pflanzen, z. B. als Zierpflanzen, noch mehr oder weniger lange in den  Gärten halten.

das mit den Handelssynonymen und der aktuellen Nomenklatur haben die hier gar nicht im Griff. Ich hatte wegen so kritischer Arten auf einer Projektliste auch mal mit so einem schweizer Naturverband telefoniert und die auf die Handelsnamen hingewiesen, und das im Gartenscenter halt zB nur Cornus stolonifera bekannt ist. Der steht aber auf keiner Verbotsliste...
haben die bisher nicht hingekriegt, dabei wären es gar nicht so viele Synonyme, die für Normalsterbliche und Baumschulen die Informationen erleichtern würden
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Querkopf am 06. März 2024, 23:43:11
... Die Aster dumosus der Gärten gehört zu Aster novi-belgii.  ;) ...
Ups ::). Schon wieder was gelernt.

.... Wobei das Weitergabeverbot für das Asternsortiment schon ein sehr harscher Einschnitt ist. Was da mit der Zeit an Sortenvielfalt verlorengeht.  :-[ ...
Wohl wahr, eine traurige Geschichte. Noch trauriger dadurch, dass Sorten von Aster dumosus mitbetroffen sind.
Richtig traurig finde ich dabei, dass das Ganze eigentlich vermeidbar wäre - wenn Gartenbesitzer sich nur einigermaßen diszipliniert benehmen würden beim Umgang mit ihrem Grünschnitt :-X.........
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Immer-grün am 07. März 2024, 20:15:45
Wenn ich es richtig verstehe, enthält der erste, relativ kurze Teil des Anhasng (2.1.) die Arten, die unter ein vollständiges Umgangsverbot (praktisch ein Besitzverbot?) fallen. Der umfangreichere Teil 2.2. verbietet das Inverkehrbringen, also praktisch jede Weitergabe. Damit können sich diese Pflanzen, z. B. als Zierpflanzen, noch mehr oder weniger lange in den  Gärten halten.
Ja.
Betreffend der Astern: Im Link, Achtung, viele Listen. Runterscrollen. Die Astern sind in der Liste der invasiven Neophytenarten, die nachweislich Schäden in der Umwelt verursachen.
https://www.infoflora.ch/de/neophyten/listen-und-infoblätter.html
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: AndreasR am 07. März 2024, 20:21:03
Danke für den Link, ich habe gerade mal beiden Astern nachgeschaut, und im verlinkten PDF ist tatsächlich auch Symphotrichum als Synonym aufgeführt:

https://www.infoflora.ch/de/assets/content/documents/neophyten/inva_aste_nov_d.pdf
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: häwimädel am 07. März 2024, 20:42:35
Ich könnte eine größere Menge Schnecken nach CH exportieren, die räumen unter den A. bzw. S. novi belgii gründlich auf. Bei mir lebt keine einzige mehr.  :-\ ;)

Mit den Listen komme ich nicht ganz klar. Die Sternchen sind in der Legende erklärt, die Astern sind grau unterlegt und in den Spalten der einzelnen Gebiete Schrägstriche. Aber es steht nirgends, was die bedeuten, oder ich bin zu blind dafür. Hat es etwas mit den ehemaligen grauen Listen zu tun?

Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Felcofan am 07. März 2024, 20:47:52
Noch so eine Nomenklaturfrage
Erwähnt werden Rubus armeniacus, abgegrenzt gegen Rubus fruticosus.

Ich hab ein bischen im Netz rauf und runter gesucht, es steht nirgends direkt, dass/ob  R armeniacus mit der klassischen Gartenbrombeere zusammenhängt.
In mehreren Texten hab ich so eher in Nebensätzen aufgeschnappt, dass die problematischen Brombeeren in der Landschaft aus Gärten ausgebüchst sind.

Und die Details  ??? ….

Ich habe bisher angenommen, dass auch die ganz gewöhnliche Brombeere problematisch sein kann, wenn eine Fläche länger brach liegt.

Ich hab auch noch in Erinnerung von Botanik-Lektionen, dass Brombeeren ganz schwer zu bestimmen sind.

Weiß jemand von euch was genaueres?
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Immer-grün am 07. März 2024, 22:22:10
Noch so eine Nomenklaturfrage
Erwähnt werden Rubus armeniacus, abgegrenzt gegen Rubus fruticosus.
Aggregat = Sammelart (? nach Wikipedia)
Hier wird R.a. als Mitglied des Aggregats von R.f. beschrieben.
https://www.infoflora.ch/de/assets/content/documents/neophyten/inva_rubu_arm_d.pdf
(Vielleicht hast du es auch schon gelesen.)
(@häwimädel: Die Schrägstriche bei den Astern haben evtl. etwas mit "Aggregat" zu tun? Etwas genaues weiss ich auch nicht.)
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Natternkopf am 07. März 2024, 23:12:44
Ja
… dabei, dass das Ganze eigentlich vermeidbar wäre - wenn Gartenbesitzer sich nur einigermaßen diszipliniert benehmen würden beim Umgang mit ihrem Grünschnitt :-X.........

Häckseln und Heisskompostierung.  ;D
Oder in Biotonne für Biogas.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: tarokaja am 30. März 2024, 09:46:41
Heute in den Nachrichten des grössten Schweizer Netzanbieters...
Bundesrat verbietet Kirschlorbeer - Jetzt bangen auch deutsche Heckenschützer um ihren Sichtschutz
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Extremkompostierer am 30. März 2024, 10:39:36
Wenn es vor 4000 Jahren schon Naturschützer und Bürokraten gegeben hätte, wäre dann die Einwanderung von Fagus sylvatica aufzuhalten gewesen ??? ??? ??? ::) :P
War damals ein schlimmer Neophyt, der viele wertvolle Biotope platt gemacht hat.
Oder hätte die Kohlebrenner Lobby wirksames Bekämpfen der Buche verhindert?
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Immer-grün am 30. März 2024, 18:19:59
Ich habe mich gefragt, seit wann es wohl so ist, dass Schweizer Entscheidungen in Deutschland Ängste schüren?;)
Ausserdem ist der Artikel ja auch satirisch gefärbt und eine Randnotiz, andere „Kriegsschauplätze“ haben insbesondere für D momentan sehr viel mehr Gewicht.
Beim Japanischen Knöterich fällt mir die Schweizer Hartnäckigkeit in der Bekämpfung auf; hier im Elsass gibt es grössere Bestände davon, was ich in meinem Teil der Schweiz noch nie gesehen habe.
CH ist ein kleines Land, D und F sind gross. Vermutlich macht auch das einen Unterschied bzgl. der Härte des Durchgreifens.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Gartenplaner am 31. März 2024, 00:06:51
Ich habe mich gefragt, seit wann es wohl so ist, dass Schweizer Entscheidungen in Deutschland Ängste schüren?;)
...
Die berühmte "German Angst"  8) ;D

Vor Corona bemerkte ich ein Jahr im Sommer am Bach vorm Dorf zwei wohl gerade aufgeblühte Exemplare von Impatiens glandulifera, beim Heimkommen von Düsseldorf.
Ich hab dann, ohne dran zu glauben, dass das viel bringt, mal im luxemburgischen Umweltamt angerufen, und, nach einmal weitervermitteln, konnte ich einem Zuständigen mein Leid klagen.
Ich glaubte immer noch nicht, dass es was bringen würde - aber eine Woche später waren die Pflanzen weg und man konnte von der Strasse aus sehen, dass sich da wer durch die Brennnesselmonokultur bis zu den Impatiens durchgekämpft und sie wohl komplett entfernt hatte.
Seitdem, in den Jahren danach, sind mir keine weiteren am Bach aufgefallen  :D
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Amur am 31. März 2024, 07:32:33
So lange es nur wenige Pflanzen an wenigen Stellen sind, kann man ja was machen das auch wirkt.
So war bei uns durch illegale Ablagerung von Aushub (wohl um ihn los zu werden) eine "Kolonie" dieses extremen Knöterichs entstanden. Da wurde das Flussbauamt aktiv und hat ihn über Jahre gezielt abgemäht. So wie es aussieht mit Erfolg. Zumindest wird die Anzahl der Stengel geringer.

Aber indisches Springkraut und kanadische Goldrute würden ganze Abteilungen benötigen die auch nur halbwegs im Zaum zu halten. Deren Verbreitung ist schon flächig und in Massen. Um hier ein Gesetz gegen deren Verbreitung auch nur halbwegs sinnvoll durchzusetzen, müsste man in jeder Gemeinde auch entsprechende Mittel für Personal und Gerät dazustellen was utopisch ist.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Nox am 31. März 2024, 16:31:07
Kanadische Goldrute mag ja schlimm sein, doch bietet sie auch spät im Jahr den Insekten Blüten.
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Ich bin kein Fan von Kirschlorbeer, wer braucht schon Kirschlorbeer, wenn er immergrüne Kamelien als Hecke pflanzen kann ?
Hier sät sich der Kirschlorbeer aus und die Sämlinge werden baumförmig, trotzdem gibt es in Frankreich meines Wissens kein Verbot. Der portugiesische Kirschlorbeer und der Suppen-Lorbeer säen sich ebenfalls hier aus, genauso Kamelien, Hanfpalmen und Jap. Wollmistel.
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Es kommt doch sehr auf die Klimazone an. Im Norden und Osten Deutschlands werden die Wälder wohl kaum durch Kirschlorbeer übernommen. Und ich glaube, Beratung wäre bei Neugärtnern hilfreicher als Verbote. Wer möchte sich das denn antun, mit dem jährlichen Schnitt von 1m langen Neutrieben ?
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Die Schweiz ist klimatisch ja sehr vielgestaltig. Im Tessin sicherlich invasiv, ist der Kirschlorbeer auf 800 m Höhe eher am Kämpfen.
Aber Totalverbote sind halt einfacher als Überlegen und Abwägen.
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: Immer-grün am 31. März 2024, 20:19:42
Die berühmte "German Angst"  8) ;D
Ich glaube, dafür gibt es in der Sache keinen Grund. ;)
https://web.de/magazine/ratgeber/haus-garten/fragwuerdige-entscheidung-schweiz-verbietet-sommerflieder-arten-39450914
@Nox: Das würde ja saumässig kompliziert, wenn diese oder jene Pflanze in diesem oder jenem Kanton verboten, bzw. erlaubt wäre. Insofern kann ich das Totalverbot verstehen. Und in der Sache wollte man sicher keine Abstimmung provozieren ;), also Verbot für alle. (Die Randnotiz schlägt hier in der Schweiz übrigens überhaupt keine Wellen scheint mir. Aber ich sehe, lese auch nicht alles.)
Titel: Re: Schweizer Verbot von invasiven Neophyten: keine Kirschlorbeerhecken mehr
Beitrag von: hobab am 01. April 2024, 21:22:52
Wo ist das Problem? Der Verkauf von Kirschlorbeer wird verboten, die Kunden maulen etwas und kaufen was anderes. Na und? Und besser jetzt handeln, wo hier seit kurzem der Kirschlorbeer (Kamelien wachsen hier nicht mal, geschweige dass sie sich aussäen, dito Palmen ohne Winterschutz etc.) erst sich versamt. Jetzt kann man hier noch was machen und alles hilft. Hätte man bei dem Springkraut und Goldrute und Ailanthus von Anfang an machen sollen, dann hätten wir die Probleme jetzt nicht. Billiger als die Schäden die Ailanthus schon jetzt angerichtet hat, wäre ein Verbot alle mal gewesen....