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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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Autor Thema: Terra Preta  (Gelesen 243810 mal)

Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #90 am: 10. Februar 2010, 09:29:00 »

Auch der Boden ist nicht in der Arktis am fruchtbarsten und in den Tropen am unfruchtbarsten.
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pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #91 am: 10. Februar 2010, 13:15:47 »

wieso sollte er auch? In den Tropen sind die Regenwaldböden deshalb humusarm, weil der Humus durch den Aufwuchs der Bäume und Pflanzen sofort verbraucht wird. Wobei die Pflanzen nicht diejenigen sind, die den Humus verbrauchen, sondern das erledigen die Mikroorganismen, deren Ausscheidungen von den Pflanzen aufgenommen werden. Wenn am Ende dieser Kette im Biosystem Stoffe rasch verbraucht werden, dann aktiviert das alle voherigen biologischen und chemischen Prozesse.

Das ist bei chemischen Reaktionen so, wenn ein Stoff am Ende ständig entfernt wird, dann läuft die Reaktion ab, ohne dass sich das Gleichgewicht für diese Reaktion einstellt.

Im gesamten biologischen System des Regenwaldes stellt sich das Gleichgewicht summiert über all diese kleineren Prozesse auf dem Niveau ein, der es für viele Pflanzen sinnvoll macht sich als Halb- oder Vollschmarotzer auf anderen Pflanzen nieder zu lassen. Der Boden ist nicht mehr verfügbar.
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— Robert M. Sapolsky

tomir

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Re:Terra Preta
« Antwort #92 am: 10. Februar 2010, 13:33:25 »

Im gesamten biologischen System des Regenwaldes stellt sich das Gleichgewicht summiert über all diese kleineren Prozesse auf dem Niveau ein, der es für viele Pflanzen sinnvoll macht sich als Halb- oder Vollschmarotzer auf anderen Pflanzen nieder zu lassen. Der Boden ist nicht mehr verfügbar.

Epiphytische Schmarotzer? Die meisten Epiphyten kommen auch ohne die Schmarotzerei ganz gut aus.
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Paulownia

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Re:Terra Preta
« Antwort #93 am: 10. Februar 2010, 14:36:51 »

Epiphytische Schmarotzer? Die meisten Epiphyten kommen auch ohne die Schmarotzerei ganz gut aus.

Ja aber doch nur dann, wie Pearl verständlich geschrieben hat, wenn was da ist zum Schmarotzen ;).

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Paulownia

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Re:Terra Preta
« Antwort #94 am: 10. Februar 2010, 14:43:19 »

Was ist jetzt eigentlich mit den Mikroorganismen, sind die in jedem Kompost identisch?

Also, wenn ich jetzt die gleichen Komponenten für einen Kompost verwende. Befinden sich dann, egal in welchen Breitengrad Microorganismen gleichen Stamms/Art oder wie das heißt?

Die Antwort auf diese blöde Frage konnte ich mir bis jetzt noch nicht ergoogeln. Vielleicht erbarmt sich hier ja wer.

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Werner987

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Re:Terra Preta
« Antwort #95 am: 10. Februar 2010, 21:01:41 »

Was ist jetzt eigentlich mit den Mikroorganismen, sind die in jedem Kompost identisch?

aufgrund der leichten verbreitung (luft) ist eine ähnliche vielfalt anzunehmen.
je nach zusammensetzung und anderen einflußgrößen des komposthaufen wird der jeweilige anteil der organismen variieren. m.e. werden sich die arten besonders gut vermehren, die für sie optimale lebensbedingungen vorfinden.
die mikroorganismenarten sind nur wenig erforscht. Greifswalder projekt, etwas ot:

http://www.max-wissen.de/Tools/drucken/5044.html    


niemand wird ernsthaft versuchen, bananenstauden in der arktis anzupflanzen.
die mineralischen voraussetzungen für ein gutes wachstum sind dort jedoch besser gegeben als in ausgelaugten böden der tropen. die böden sind genau wie vulkanische relativ "jungfräulich" und nährstoffhaltig.
Ukrainische schwarzböden sind sehr fruchtbar und tiefgründig. kontinentales klima mit strengen wintern verhindert einen schnellen abbau der organischen substanz.
schwemmland in den tropen oder subtropen kann auch sehr fruchtbar sein, wenn im flusswasser mineralien aus erodiertem gestein mitgeführt werden.
das ändert aber nichts an der tendenz, daß in gemäßigten oder kühlen klimaten eher eine dicke humusschicht entstehen kann.
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #96 am: 10. Februar 2010, 21:15:52 »

niemand wird ernsthaft versuchen, bananenstauden in der arktis anzupflanzen.
die mineralischen voraussetzungen für ein gutes wachstum sind dort jedoch besser gegeben als in ausgelaugten böden der tropen. die böden sind genau wie vulkanische relativ "jungfräulich" und nährstoffhaltig.

schwemmland in den tropen oder subtropen kann auch sehr fruchtbar sein, wenn im flusswasser mineralien aus erodiertem gestein mitgeführt werden.
das ändert aber nichts an der tendenz, daß in gemäßigten oder kühlen klimaten eher eine dicke humusschicht entstehen kann.

Die Böden der Arktis sind recht bescheiden, es ist weitgehend nur zerfallenes Gestein, nicht aufgeschlossen - klar, Temperatur meist zu niedrig. Humusbildung kaum möglich.

Vulkanische Böden in den Subtropen bzw. Tropen sind bekanntermaßen sehr fruchtbar, nur ohne entsprechende Pflege verschwinden sie schnell ins Schwemmland. Bei den höheren Temperaturen funktioniert der Aufschluß der Rohmineralböden deutlich besser.

Ausgelaugte Böden gibts meist aufgrund mangelnden Bewuchses - auch deswegen ruiniert die unkontrollierte Brandrodung der Neusiedler im Amazonasbereich nur sehr kurz. Die tropischen Regengüsse schwemmen den ungeschützten Boden weg, es bleiben die schweren unaufgeschlossenen Mineralbestandteile, Quarz, Eisenoxide und -hydroxide, der gute Rest schwimmt flußabwärts, schlußendlich ins Meer....
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Paulownia

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Re:Terra Preta
« Antwort #97 am: 11. Februar 2010, 07:46:58 »

Danke Werner,

war zwischenzeitlich auch in Bezug auf Bakterien in den Amazonas fündig geworden.
Aber das würde jetzt hier zu weit führen.
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fars

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Re:Terra Preta
« Antwort #98 am: 11. Februar 2010, 08:03:52 »

Einige unserer fruchtbarsten Böden sind ja wohl auch nicht autochthon. Lösboden zum Beispiel.

Inwieweit die extrem dichte Bewaldung der Tropen eine "Bodenverbesserung" verhindert hat, wäre ja auch zu überlegen.
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Floris

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Re:Terra Preta
« Antwort #99 am: 11. Februar 2010, 14:13:12 »

Hallo,
ich hab´mal von den vielen Seiten manches gelesen, manches überflogen. Was ich nicht gefunden habe: warum ist das Ganze nicht mit dem Unterschied zwischen Nährhumus und Dauerhumus erklärbar? Unter tropischen Bedingungen bildet sich ausschließlich oder überwiegend Nährhumus, der sehr schnell wieder abgebaut und damit "verbraucht" wird (wurde auch mehrmals so angesprochen). Für die Bildung von Dauerhumus muß ich besondere Bedingungen bieten, so wie es bei einer gesteuerten Kompostierung erfolgen kann. Mit diesem kann ich den Humusgehalt eines Bodens dauerhaft anheben. Das ist doch eigentlich das Grundprinzip der Kompostwirtschaft. Mir scheint dass dieser Terradingenshersteller möglicherweise ein Kompostverfahren anwendet, das im Gegensatz zu den üblichen "Kompost"werken auf die Herstellung von Dauerhumus abzielt.
Grüße Floris
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #100 am: 11. Februar 2010, 14:15:44 »

Das setzte voraus, daß das Ergebnis ein bewußt herbeigeführtes wäre.
Möglicherweise ist Terra Preta aber "nur" zufällig im Rahmen der damaligen Kulturen entstanden.
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Floris

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Re:Terra Preta
« Antwort #101 am: 11. Februar 2010, 14:24:22 »

Hallo Günther,
das ist ja schon wieder die Frage nach den Umständen.
Mir ging es um den Sachverhalt an sich, warum sich dort am Amazonas räumlich beschränkt eine starke Humusauflage findet bzw. warum dieser Komposthersteller meint mit seinem Produkt im Boden einen CO2-Speicher aufbauen zu können,
Grüße Floris
« Letzte Änderung: 11. Februar 2010, 14:25:02 von Floris »
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #102 am: 11. Februar 2010, 15:07:19 »

Wenn man das genau wüßte....
Die CO2-Bindung wird damit versucht, daß man das organische Material in Holzkohle verwandelt, die im Boden nur sehr langsam, SEHR langsam, abgebaut wird und so das atmosphärische CO2 dem Kreislauf entzieht. Organische Masse wird bei der normalen Konpostierung schlußendlich total abgebaut und der Kohlenstoff wird nicht permanent fixiert.
Nebenbei, die Kohlelager sind schließlich auch einmal aus dem CO2 der damaligen Atmosphäre entstanden...
Unterm Strich ist die Bindung durch Verkohlung beim "Neukompostieren" wohl nur ein hinschwindender Anteil des Gesamt-CO2, flatus in silva.
Zum atmosphärischen CO2 siehe auch:
http://tu-freiberg.de/fakult2/angph/forschung/hb/hb_kohlendioxid.pdf
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Floris

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Re:Terra Preta
« Antwort #103 am: 11. Februar 2010, 15:27:15 »

Organische Masse wird bei der normalen Konpostierung schlußendlich total abgebaut und der Kohlenstoff wird nicht permanent fixiert.
genau diese Ansicht zieht sich durch den ganzen Thread. Auf die natürliche Mineralisierung der Bestandsabfälle in den Tropen und auch überwiegend bei uns mag das zutreffen. Eine Kompostierung unterscheidet sich davon. Dauerhumus ist kein kläglicher Bestandsrest der sich nicht zersetzen will, sondern entsteht durch Neubildung und Aufbau großmoleküliger Substanzen, und mittels dieser wird der Humusgehalt dauerhaft erhöht und eben auch langfristig CO2 gebunden.
Ich hab´weiter unten mal ins Thema "Dauerhumus" reingeschaut, ich finde auch da ist es nicht richtig dargestellt.
Grüße Floris
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #104 am: 11. Februar 2010, 16:14:49 »

Was sich nicht zersetzen kann, ist wertlos.
Wesentlich am Humus ist eine gewisse Strukturstabilität und eine langsame Nährstoffabgabe. Abgegeben werden kann nur aus der Substanz.
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