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Pflanzenwelt => Botanik => Thema gestartet von: pastinak am 09. August 2019, 10:27:41
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Schönen Vormittag,
bitte um Beurteilung.
Niederösterreich in 500-600m auf einem Fichten/Weißkiefernkahlschlag. Falls meine Einschätzung stimmt, so wäre das in meinem Gebiet ein Neunankömmling.
Freundliche Grüße
pastinak
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Nein, keine Robinie, eher Essigbaum.
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Wollte ich gerade auch schrieben, T. T. war schneller.
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oder Ailanthus?
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Das müsste Ailanthus altissima sein, sieht absolut danach aus - der versamt sich nämlich ganz ordentlich und ist invasiv.
Essigbaum macht Ausläufer, wo er gepflanzt wurde und die Wurzeln verletzt worden sind - von Ansiedelung über Samen hab ich noch nie gelesen.
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Stimmt, das passt eher. Wachsen pro Jahr bis 4m, machen Wurzelschösslinge und treiben nach auf Stock setzen zuverlässig aus. Wenn man das 2-3 mal im Jahr wegschneidet, ist der Baum nach Jahren immernoch nicht kaputt.
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Stimmt, Ailanthussamen werden auch mit dem Wind relativ weit transportiert (zumindest potentiell), so dass sie auch mal im Wald auftauchen können, wo erst einmal keine Altbäume in der Umgebung stehen.
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(https://up.picr.de/36443934ja.jpg)
;)
Im April bodeneben abgeschnitten.
In Städten säen die sich in Baumscheiben, Pflasterfugen, überall aus.
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In der Schweiz gehört er zu den "verbotenen" Pflanzen. Wie es in der EU aussieht, weiß ich nicht.
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Da er in vielen europäischen Ländern als "Forstbaum" angepflanzt worden war, hülfe das wohl nur noch wenig.
Aber, je wärmer die Region, umso wüchsiger.
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Danke!
Denke, dass ein kalter Winter ein eventuelles Problem lösen wird.
Freundliche Grüße
pastinak
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Das glaube ich nicht so recht.
"...Die Art ist sehr anspruchslos, dürreresistent, wenig frostempfindlich, stellt keine besonderen Bodenansprüche, ..."
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das zeug ist die pest – und die blüten stinken an warmen sommertagen mindestens so schlimm wie berberitzen, nur deutlich weitstreichender. :P
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Apropos Robinienschösslinge - ich muss nachträglich die Wurzelschosse der vom Nachbarn gefällten Robinie bekämpfen, leider wusste ich nicht, dass er fällen wollte, sonst hätte ich ihm empfohlen, den Strunk sofort danach dick mit Roundup einzupinseln.
Jedenfalls trieb bei mir die letzten 2 Jahre die Robinie an 3-4 Stellen aus Wurzeln aus, die so weit reichten (gut 10m), inzwischen habe ich das Gartenstück vom Nachbarn abgekauft und kann auch vor Ort aktiv werden.
Ich sprühe die Triebbüschel mit relativ konzentriertem 490g Glyphosat/L-Roundup ein, dann werden zwar die Fiederblättchen sehr schnell welk, ein Transport in die Wurzeln scheint trotzdem zu klappen, sieht erstmal so aus:
(https://up.picr.de/36470035ot.jpg)
Hier sind größere, nicht mehrfach mitgemähte Schosse beim Nachbarn auf der anderen Seite, daneben hatte ich einen größeren Trieb bei mir im Juni behandelt, vor zwei Wochen fiel mir auf, dass die Triebe drüben auch gelb wurden - sie dürften wohl an der gleichen Wurzel hängen:
(https://up.picr.de/36470012dd.jpg)
Ich hoffe natürlich, dass diese Methode alle Wurzeln erledigt.
Übrigens hat es gut funktioniert, die Schnittfläche von frisch abgesägten Feldahornstrünken einzupinseln, die trieben gar nicht mehr aus, wohingegen ein Besprühen von Neutrieben aus Strünken bei Feldahorn nicht so effektiv ist - die werden zwar welk, es kommen aber immer wieder neue nach, Feldahorn scheint da robuster als Robinie zu sein.
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muss der baum frisch geschnitten sein, oder geht nach halbem jahr auch
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Nee, es muss direkt nach dem Absägen auf die Schnittstelle.
Nur dann wird es in den Saftstrom aufgenommen und im Gewebe verteilt.
Bei den abgesägten Feldahörnern hab ich das getestet - die, die frisch geschnitten waren und ich dann bepinselte, trieben nicht mehr aus, ein paar, die einige Wochen vorher abgesägt worden waren, die ich dennoch versuchsweise bepinselte, die trieben trotzdem massiv wieder aus dem Strunk aus, da versuch ich ja grad die Bekämpfung über das Laub
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Als Alternative zum G. käme noch Amidosulfonsäure in Frage. Kennt man vom Kaffeemaschinenentkalker, in USA wird es zu genau dem Zweck der Stubbenbekämpfung als Feststoff oder als Lösung (meist das Ammoniumsalz) auf die frische Sägewunde gegeben.
Wenn man eine 10%ige Ammoniumsulfamat-Lösung mit einem Pinsel aufstreicht, kann man nach rund einer Minute wenns eingezogen ist noch 2-3 mal nachpinseln, bis nichts mehr aufgenommen wird.
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weiß nicht wie ich zu dem zeug komm
hilft ein nachschneiden des reststammes, wenn er schon vor halbem jahr abgeschnitten wurde
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Wenn man dabei wohnt kann man auch ohne Gift arbeiten. Ständiges bodenebenes Abschneiden der Schösslinge macht ihnen allen auch den Garaus. Die letzten Schösslinge erschienen bei mir im 2. Jahr. Dann war Ruhe. Ich bin kein Freund von Roundup.
VG Wolfgang
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Bei Holunder, Hartriegel und Haselnuss dauert das auch gerne mal vier, fünf Jahre, aber eigentlich kann man das bei praktisch jedem Gehölz so machen. Ist halt mühsamer und langwieriger, weil man immer am Ball bleiben muss...
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ja, aber wenn man dabei wohnt, sind die Schösslinge schnell abgeknipst. Für mich besser als Gifteinsatz. Muss jeder selbst entscheiden. Wenn man einen Garten hat, streift man doch sowieso öfters durch. Ich habe eine lange Schere ( Teleskop), da brauche ich mich gar nicht bücken, die nehme ich auch für Nacktschnecken ;D
VG Wolfgang
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Ich bin auch kein begeisterter Anhänger von Roundup - vor allem wegen dem massiven, flächendeckenden Einsatz in der Landwirtschaft.
Aber da ich nicht ständig vor Ort bin, bei hartnäckigen Fällen wie diesem - oder Ackerwinde o. Ä. - halte ich es für sehr hilfreich.
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hilft ein nachschneiden des reststammes, wenn er schon vor halbem jahr abgeschnitten wurde
Wenn du noch genug Reststamm hast und der auch aus schlafenden Augen austreibt, müsste ein Nachschneiden auch wieder eine "aufnahmefähige" Schnittfläche liefern können, denke ich.
Mein Nachbar hatte den Strunk so bodeneben absägen lassen, dass man problemlos mit einem etwas hoch eingestellten Rasenmäher drüber fahren kann - da war nix mit Nachschneiden :-X
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ja, ist im garten, aber habe echt keine lust mehr 299 schösslinge immer abzuknipsen
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Oder man gräbt die meist oberflächlichen Wurzeln aus, aus denen sie Schösslinge kommen. Das geht bei Espen und Robininen relativ gut und ich habe teilweise (bei nach Regen lockerem Boden) 2-4m am Stück rausgezogen.
Dann kann mann immernoch mit "G" an den Schnitt- bzw. Rissstellen zu Bereichen, in denen man nicht graben kann/will oder den dickeren oder in die Tiefe reichenden Wurzeln arbeiten, sonst muss man das Ausgraben/Abschneiden wirklich jahrelang wiederholen. Es komm dabei eben auch darauf an, wie regelmäßig man das jedes Jahr macht. Gerade Robinien oder Espen muss man zumindest die ersten Jahre entweder mit Wurzeln ausgraben oder mehrmals im Jahr schneiden, sonst werden die mit jedem Austrieb trotzdem mehr und größer.