garten-pur

Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Rib-Johannisbeere am 18. Mai 2018, 20:54:46

Titel: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 18. Mai 2018, 20:54:46
Es gibt Sorten unter der Jostabeere? Ja! Hier Kann man über die Sorten und neue Entwicklungen diskutieren.

Die hier bekanntesten sind die in Westdeutschland entwickelte "Josta" und die in der DDR entwickelte "Jochel". Über die Zeit hinweg entwickelten sich die Sortennamen als allgemeine Synonyme für die Jostabeere.

Lange herrschte die Meinung, und heute zum Teil auch noch, dass sie sich nicht generativ Vermehren würden. Das kann aber verneint werden.

Ich fand in meinem Garten immer wieder Sämlinge, die in ihrem Blatt Differenzen zeigten. Über die Zeit hinweg wurde es mir klar, dass es sich um Jostasämlinge handelt. Somit ist die einfache, private Sortenauslese für jedermann offen. Meine bisherige Erkenntnis ist, dass die Sämlinge im Blatt der Elterpflanze sehr ähnlich sind. Die Jostabeere neigt, so wie ihre Sämlinge, gekräuselte Blätter zu bilden, während deren Elternpflanzen, die Johannisbeere und Stachelbeere, immer flache, zweidimensionale, Blätter bilden. Hier im Bild kann man einen Sämling sehen, den ich in einer Blumenampel gefunden habe.
 Ich denke, die gekräuselten Blätter kann man erkennen. Bild von heute
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 18. Mai 2018, 20:57:16
Auch für die Josta und deren Sämlingen typisch, die recht dicken "Haare" an den Blattsteilbasen.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 18. Mai 2018, 20:59:54
Leider bekommen die Sämlinge nicht immer die vorteilhaften Eigenschaften der Mutter mit. Dieser Sämling scheint für Mehltau empfindlich zu sein.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: partisanengärtner am 18. Mai 2018, 21:02:10
Sämlinge beobachte ich schon lange. Leider schmecken die meisten nicht so gut wie die Beeren die ich vor der Wende hatte. Ich vermute das es viele Josta gibt die Qualitätsmässig ein Rückschlag  sind. Die Erntemenge ist aber hoch.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 18. Mai 2018, 21:02:27
Unter meinem großen Jostabusch haben sich vier weitere Sämlinge breit gemacht. leider ist einer von ihnen verschwunden. Hier im Bild, der von den vieren, größte Sämling.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 18. Mai 2018, 21:15:32
Sämlinge beobachte ich schon lange. Leider schmecken die meisten nicht so gut wie die Beeren die ich vor der Wende hatte. Ich vermute das es viele Josta gibt die Qualitätsmässig ein Rückschlag  sind. Die Erntemenge ist aber hoch.

Hast du denn brauchbare Exemplare behalten? Die Frage ist auch immer wer der andere Elternteil ist. Offiziell gibt es 5 bis 10 Sorten. Davon sind die meisten F1-Hybriden zwischen Johannisbeere und Stachelbeere, aus der auch die "Jochel" kommt. Sorten aus der F2-Generation oder höher, sind mir nicht bekannt. Die Westdeutsche "Josta" ist bekanntlich ein Kind aus dem Labor aber die am weitesten verbreite Sorte.

Hier ein weiterer Sämling unter meinem großem Busch. Wieder die typischen gekräuselten Blätter. "Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung."  ;D
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Hortus am 18. Mai 2018, 21:51:33
Ich besitze seit ca. 40 Jahren die Jochelbeere ´Jocheline´.  Vor 6 Jahren fand ich unter den Sträuchern  einen Sämling, der der Mutter ähnelt, aber stärker wächst. Die reichlich angesetzten Früchte erreichen nicht ganz die Größe de ´Jocheline´, färben aber bei Vollreife dunkler aus. Geschmacklich liegen die Beeren zwischen ´Jocheline´ und R. nigrum. Auffallend sind die rötlich gefärbten Blüten.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Hortus am 18. Mai 2018, 21:55:46
FRüchte kurz vor der Vollreife:
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 18. Mai 2018, 23:19:06
Der "Sämling" sieht doch sehr gut aus. Der Ertrag scheint auch nicht so übel zu sein. :D
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 28. Mai 2018, 19:53:22
Es lohnt sich immer kostengünstiges Pflanzenmaterial zu kaufen. Eine Pflanze aus dem Norma im Rausschmiss, kann keine Jostastandartsorte sein. Sie zeigt im Gegensatz zur Standartsorte (rechts) unterentwickelte Stacheln (links).
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 27. Juni 2018, 00:48:35
Gibt es eigentlich Jostabeerensorten, die mehr als 3 Beeren pro Blütenstand haben?
Bzw. die einen etwas längeren Stiel an den Beeren haben, also "pflückfreundlicher" sind?

Müssen Jostasamen stratifiziert werden? Wenn ja, wie lange und wie kalt?

Danke für Hinweise :)
sagt
Nemi
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 27. Juni 2018, 02:08:28
Ich beziehe mich bei meinen Aussagen auf das Druckwerk des Bundessortenamts über Strauchbeerenobst.

Sie stellen dort fünf Sorten vor: Jogranda, Josta, Jocheline, Jostine und Rikö. In der Traubenlänge nehmen sich die Sorten nichts. Die Traube von Jogranda, Josta und Rikö soll von 3-5 Beeren betragen. Jostine liegt da bei 2-4 Beeren. Jocheline liegt da am Schluss mit 2-3 Beeren. Die Beerengröße von Jogranda ist größer.

alle, werden als gut pflückbar bezeichnet, wobei bei allen Sorten keine Maschinelle Ernte möglich ist, was so viel heißt, dass die Traube rel. fest sitzt.

Ich kann nur die Angaben über die Josta bestätigen ;D

Im Druckwerk wird jetzt keine Aussage über die Stiellänge getroffen, es werden aber Bilder abgebildet. Ich gehe dann davon aus, dass du dich bei deiner Frage, auf die Erfahrungen mit der Josta beziehst. So scheint mir, unter Vorbehalt, Jocheline deutlich längere Stiele zu besitzen.

Da die Elterarten alle eine Stratifikation benötigen, ist dies bei den Jostabeeren auch sehr wahrscheinlich. Dabei würde ich mich bei der Stratifikation so in etwa bei den Elterarten halten. Wenn mir da keiner vorgreift, gucke ich morgen im schlauen Buch nach, was darüber steht. 4°C, bei ca. 4 Wochen sind aber ein guter Richtwert.

Ich hoffe, dass ich Dir wenigstens ein wenig weiter helfen konnte. :)

MFG
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 27. Juni 2018, 12:23:03
Moin Rib :)

um 2:08:28!!! und so eine differenzierte Antwort :-*
.....
......

Ich hoffe, dass ich Dir wenigstens ein wenig weiter helfen konnte. :)
und wie Du mir damit geholfen hast - Dankeschön dafür :D

Dann kann ich die gereinigten Samen ja in meinen Gärtnerkühlschrank legen. Der hat 6°C -  das müsste doch auch noch gehen, oder ist das dann zu warm, was meinst Du?

Zitat
Die Traube von Jogranda, Josta und Rikö soll von 3-5 Beeren betragen.
Zitat
Die Beerengröße von Jogranda ist größer.
Dann werde ich versuchen, die Jogranda zu bekommen. 3-5 Beeren bei gößeren Beeren, das wär ja schon mal was.

Das mit der Stiellänge bei den Josta (und bei den schwz. Joh.)  ist dann ein eigenes Thema. Mal schauen was bei meinen Sämlingen dann später herauskommt.

Ich weiss nicht um welche Sorte es sich bei den Sträuchern handelt, die wir hier (in Nachbars Garten) immer pflücken dürfen. Ich kann nur sagen, dass es mehrere Sträucher in eine inzwischen verwilderten 50m langen Obsthecke (mit Apfel-, Pflaumen-, Kirschbäumen u. Brombeeren) handelt.
Es könnten durchaus auch schon Josta-Sämlingssträucher dabei sein, so viele wie es sind ::)
Auf jeden Fall sind etliche der roten und schwarzen Johannisbeerensträucher Sämlinge, weil sie trotz gleicher Standortbedingungen recht unterschiedlich schmecken und zum Teil an Stellen stehen, die unser verstorbener Nachbar ganz sicher nicht als Pflanzort ausgewählt hätte.
Ich habe inzwischen (natürlich mit der Erlaubnis der neuen Grundstücksbesitzerin) von den unterschiedlichen Sträucher Steckis gemacht - eine spannende Sache.

LG
von
Nemi
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 27. Juni 2018, 14:45:13
So, ich habe mal nachgeguckt. Die Angaben, die ich heute Morgen zur Stratifikation gepostet habe, habe ich schnell gegoogelt.

Mein schlaues Buch, A. Bärtels, Gehölzvermehrung, 2. Auflage, 1982, blieb in den Angaben leider sehr allgemein und kommt mir ein wenig überzogen/unaktuell vor. Dort steht, allgemein über Ribes, 2-5 Monate bei -2 - 2°C.

Dein Kühlschrank wird sicherlich reichen.

Mhh. wenn man danach geht, dann sind die Samen sicherlich stratifiziert, ob diese Länge und diese Temperatur wirklich notwendig sind, stelle ich persönlich in Frage.

Wenn dich die Stiellänge  auch bei schwarzen Jb interessiert, dann kann ich mal einen interessanten Sämling posten, der hat die Stiellänge zur Haupthaufgabe seines Daseins erkoren  ;D

Kann man denn unter den Josta Sträuchern denn so schon Differenzen erkennen? (wie Blatt oder bestachelte Neutriebe)

Gruß
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 27. Juni 2018, 17:18:08
So, ich habe mal nachgeguckt. Die Angaben, die ich heute Morgen zur Stratifikation gepostet habe, habe ich schnell gegoogelt.

Mein schlaues Buch, A. Bärtels, Gehölzvermehrung, 2. Auflage, 1982, blieb in den Angaben leider sehr allgemein und kommt mir ein wenig überzogen/unaktuell vor. Dort steht, allgemein über Ribes, 2-5 Monate bei -2 - 2°C.

Dein Kühlschrank wird sicherlich reichen.
ich werd die gewonnen Samenportion mal halbieren und  für 2 Monate in zwei unterschiedliche Temperaturen legen.



Zitat
Wenn dich die Stiellänge  auch bei schwarzen Jb interessiert, dann kann ich mal einen interessanten Sämling posten, der hat die Stiellänge zur Haupthaufgabe seines Daseins erkoren  ;D
daran bin ich sehr interessiert!


Zitat
Kann man denn unter den Josta Sträuchern denn so schon Differenzen erkennen? (wie Blatt oder bestachelte Neutriebe)
ich werd mal die Tage rüber gehen und versuchen alle Pflanzen in der Hecke durch Deine "Brille" zu betrachten.
Was mir bei der Saatgutgewinnung heute schon aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Samen unterschiedlich sind. Einige sind rund und einige sind länglich..............das hat mich schon stutzig gemacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das reife und unreife, oder taube und befruchtete Samen/Unterschiede sein sollen. Oder etwa doch?

Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 27. Juni 2018, 20:11:20
Dass kann schon sein, dass da viele taub sind, keine Ahnung. Nicht umsonst hies es lange, dass sie nicht generativ verwehrbar seinen. Bald ist meine Josta so weit, dann mache ich eine Ähnliche Spielerrei und werde auch mir die Samen genauer angucken. ;D
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Hortus am 27. Juni 2018, 20:30:00
Hier noch ein aktuelles Bild vom diesjährigen Fruchtbehang meines bereits oben gezeigten  Jochelbeer-Sämlings:
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 27. Juni 2018, 20:48:21
Sieht sehr gut aus!
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: floXIII am 02. Juli 2018, 20:05:22
Es scheint bald neue Jostabeeren-Sorten im Handel zu geben. Hab gerade folgendes Video gefunden (Hoffe, das zählt jetzt nicht als Werbung): https://www.youtube.com/watch?v=tcOQrYyKJ2w
Fand das Video deshalb interessant, da meine Jostabeere, die ich schon seit 5-6 Jahren habe, immer nur winzige Erträge zeigt und der Geschmack der Beeren auch sehr zu wünschen übrig lässt.

@hortus: Der Fruchtbehang bei deinem Sämling ist echt der Wahnsinn  :o
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 02. Juli 2018, 21:32:54
Ich kenne es. Scheinbar haben sie aber noch keinen großen Wurf im Bezug auf Süße hinbekommen. Schön, dass aber daran gearbeitet wird.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Elro am 03. Juli 2018, 00:00:03
Ich habe eine Uraltsorte die bestimmt 25 Jahre in meinem Garten wächst.
Früher fand ich sie als Naschfrucht ganz nett, heute würde ich sie am liebsten ausrotten.
Mich stört die Säure und die ungleichmäßige Reife der einzelnen Traube.
Am Samstag habe ich geerntet und dabei Folgendes festgestellt:
1. an den Jungtrieben ist starker Fruchtbehang mit vielen und sehr großen Beeren
2. an diesen Trieben waren die Früchte alle gleich reif während an den dreijährigen Trieben hellrote und sogar grüne Beeren am Ende der Traube hingen.

Ich werde das Beobachten und habe deshalb alles was älter ist als letztes Jahr gewachsen abgeschnitten.
Wenn die Beeren dann wieder so gut tragen und gleichmäßig ausreifen heißt das für mich, daß es nicht an der Sorte sondern an der Pflege liegt. Was könnte man aus diesen Früchten rausholen würden sie auch noch bewässert werden ;)
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. Juli 2018, 02:02:51
Was könnte man aus diesen Früchten rausholen
eine ganz hervorragende Marmelade/ein Fruchtpüree :) Ich habe gerade in diesem Jahr eine sehr leckere Mischung im Verhältnis 2/3 Josta mit 1/3 schwarzer Johannisbeere zu Fruchtpüree gekocht (die Früchte mit wenig Wasser bei milder Hitze etwa 30 Minuten köcheln, dann mit dem Püreestab zu Fruchtpüree verarbeiten) Dann 750ml Fruchtmasse mit 500g"2:1" Gelierzucker nach Rezept zu einer Marmelade kochen.

Auf diese Art und Weise kommt die Josta mit ihrer kecken Säure gut zur Wirkung, die etwas derbe Schale stört als Püree überhaupt nicht und das Aroma der schwarzen Johannisbeere dominiert nicht - ein tolles Ergebnis :D - ein bisschen frech, aber nicht zu sauer, mit sehr viel Aroma, sehr fruchtig!

Ich glaube ja, dass die Qualitäten der Jostabeeren einfach noch nicht richtig entdeckt wurden :D
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 03. Juli 2018, 14:23:41
Ich glaube ja, dass die Qualitäten der Jostabeeren einfach noch nicht richtig entdeckt wurden :D

Oh, das würde ich so nicht sagen, eher vergessen. In der DDR scheint sie sehr beliebt gewesen zu sein. Die Marmeladen waren Bückware, mit der man sich etwas dazu verdienen konnte. Die Pflanze schien dort recht beliebt gewesen zu sein. So nach einer DDR-doku, die ich vor Jahren mal sah. Das "Säureproblem" scheinen aber auch alle etaplierten Sorten haben. Naja, das hat Ribes in der Regel so an sich ;D

Daher sollte man Josta eher als Verarbeitungsfrucht ansehen, als Naschfrucht, wobei eine gut durchgereifte Beere sehr wohl lecker ist.

Hier ein Bild von einer schönen Altpflanze, die ich letztes Wochenende, am Tag der offenen Gärten, hier in der Gegend, gesehen habe. der Stamm der Pflanze ist richtig dick. Dicker als man das hier auf dem Bild erkennen kann.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. Juli 2018, 15:44:20
Ich glaube ja, dass die Qualitäten der Jostabeeren einfach noch nicht richtig entdeckt wurden :D

Oh, das würde ich so nicht sagen, eher vergessen. In der DDR scheint sie sehr beliebt gewesen zu sein.
ja :) so gesehen - mir als Kind des Westens, sind während meiner Kindheit erst garkeine Jostabeeren "über den Weg gelaufen".
Auch im Schrebergarten meiner Grosseltern, oder in deren Nachbargärten gab es so etwas nicht. Man baute Erdbeeren und Kartoffeln an und es gab Buschbohnen, Möhren sowie Kohlrabi, ein bisschen Salat.
Johannisbeerhochstämmchen, Stachelbeerhochstämmchen und Apfel-, Birnen-, u. Kirschbäume, aber Josta? So etwas kannte die westliche Nachkriegsgeneration nicht (so meine anerzogene Perspektive).
Einen Blick über den gärtnerischen "Tellerrand", sprich über die Grenzen in andere Länder - und schon gar nicht in die DDR - war nicht üblich, nicht gewollt und wurde auch nicht gefördert. Nie im Leben wäre ich darauf gekommen, dass es in einem "Land des Mangels" irgend etwas geben könnte, was "wir" hier nicht haben. Wir hatten arme Verwandete in der DDR und die bekamen von Oma regelmässig Pakete gesand - das prägte meine Sicht der Dinge.

Meine ersten Jostabeeren habe ich verkosten können, als ich mir kurz nach der eigenen Familiengründung so einen Strauch Anfang der 80er Jahre in meinen ersten eigenen Garten gepflanzt hatte. Gärtner Pötschke hatte sie im Katalog und ich glaubte damals, es handele sich um etwas ganz neues ::) was natürlich falsch war, heute weiss ich dass.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: cydorian am 03. Juli 2018, 16:11:13
Da gab es keinen Unterschied. Jostabeeren waren auch in der DDR erst zu Beginn der 1980er Jahre breiter bekannt, im Zuge von Murawskis Sorte Jocheline 1983. Da fing auch im Westen die Verbreitung an, mit dort gezüchteten Sorten, Josta 1977 (erst die begründete den Namen Jostabeere!), Jogranda 1985, Jostine 1989. Baurs erste Versuche von 1922 schwirrten zwar auch selten in den Gärten herum, waren aber wenig geschätzt. Aus gutem Grund. Deren erster Vermarkungsversuch begann erst 1970 und hatte wenig Erfolg. Seine Sorten werden schon lange nicht mehr angeboten. Und bitte nicht die Züchter Baur aus Müncheberg mit Bauer aus Breitbrunn verwechseln.

Sie tauchte dann als Novität stark beworben in Gartenkatalogen auf. Gezüchtet dran wird bis heute, wirklich gezündet hat sie nie. Das nette "für Selbstversorger" ist die höfliche Umschreibung dafür.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. Juli 2018, 21:47:13
Hallo Cydorian,

Du schreibts:
Da gab es keinen Unterschied. Jostabeeren waren auch in der DDR erst zu Beginn der 1980er Jahre breiter bekannt,
jetzt bin ich erstaunt. Ich dachte bisher, dass diese allererste Josta "Baurs erste Versuche von 1922" dann nach dem 2. WK durch die Mauer in der DDR "festgesessen" hat und Westdeutschland dadurch erst viel später von der Josta erfuhr............

Wo fand den diese erste Jostageburt in 1922 statt?

Zitat
im Zuge von Murawskis Sorte Jocheline 1983. Da fing auch im Westen die Verbreitung an, mit dort gezüchteten Sorten, Josta 1977 (erst die begründete den Namen Jostabeere!), Jogranda 1985, Jostine 1989. Baurs erste Versuche von 1922 schwirrten zwar auch selten in den Gärten herum, waren aber wenig geschätzt. Aus gutem Grund. Deren erster Vermarkungsversuch begann erst 1970 und hatte wenig Erfolg. Seine Sorten werden schon lange nicht mehr angeboten.
spannend wie ein Krimi!

Zitat
Und bitte nicht die Züchter Baur aus Müncheberg mit Bauer aus Breitbrunn verwechseln.
danke für den Hinweis!

Zitat
Sie tauchte dann als Novität stark beworben in Gartenkatalogen auf.
na, dem werde ich dann ja damals auch aufgesessen sein :)

Zitat
Gezüchtet dran wird bis heute, wirklich gezündet hat sie nie.
Ja, jetzt will Lubera damit einen Erfolg versuchen. Wenn ich mir das oben verlinkte Video angucke, dann wird dort auch von Aussaat und Sämlingen gesprochen. Also müssen die Samen doch fruchtbar sein.

Zitat
Das nette "für Selbstversorger" ist die höfliche Umschreibung dafür.
na, vielleicht ist's ja sogar gut, dass es so gekommen ist - von einer Jostaplantage habe ich jedenfalls noch nie etwas gehört und Jostamarmelade gibt es in keinem Supermarktregal.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Wurmkönig am 03. Juli 2018, 21:56:41
Eine reine Jostamarmelade habe ich noch nicht gemacht, dafür sind die Sträucher zu klein. Aber als Beimischung - so 1/3 zu den Stachelbeeren, kommt das hervorragend an. Die Gläser sind immer ganz schnell weg und werden auch immer nachgefragt. Deshalb habe ich mir heuer noch einen 2ten Strauch zugelegt.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Wühlmaus am 03. Juli 2018, 22:01:56
Die Josta habe ich wohl zwischen 1970 und 1975 in einem nachbarlichen Garten (bei Bonn)  kennen gelernt.
Von diesem Stock wächst ein Ableger noch in unserem Garten. Gerade heuer trägt er sehr gut.
Aber irgendwie ist die Frucht nervig: der Geschmack ist gut und entwickelt sich wirklich erst durch das Kochen/Backen maximal. Aber wie schon geschrieben wurde, nerven die Blütenreste und das Rieseln der ungleich reifenden Trauben sehr...
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. Juli 2018, 23:33:55
Meine Jostasamen stratifizieren derweil im Kühlschrank in einem Glas mit feuchter Perlite, fröhlich vor sich hin :D
Hier in diesem alten Pur-Faden zum Thema "Josta-Vermehrung" hat AndreasNB einige Sortenvergleichsbilder eingestellt - sehr aufschlussreich!
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Elro am 04. Juli 2018, 00:25:22
Was könnte man aus diesen Früchten rausholen
eine ganz hervorragende Marmelade/ein Fruchtpüree :)
So hatte ich das nicht gemeint, sondern was doch alles die Fruchtqualität und Fruchtgröße beeinflußt.
Das heißt, wenn man den Strauch durch Schnitt, Dünger, Mulch und regelmäßige Wassergabe gut pflegt bekommt man schöne und ganz viele Früchte ohne an den Sorten rumzuzüchten ;)
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 04. Juli 2018, 01:14:15
Gezüchtet dran wird bis heute, wirklich gezündet hat sie nie.
Ja, jetzt will Lubera damit einen Erfolg versuchen. Wenn ich mir das oben verlinkte Video angucke, dann wird dort auch von Aussaat und Sämlingen gesprochen. Also müssen die Samen doch fruchtbar sein.
[/quote]

Hier wird von einer neuen Hybridisierung gesprochen, d.h. dass sie die schwarze Jb mit der Stachelbeere direkt kreuzen. Ich denke, sie machen das unter anderem wegen den möglichen Sortenschutzproblematiken. Viele Jostasorten müssten noch unter Sortenschutz stehen. Sie machen nicht, dass was wir machen, aus den Samen der Josta selektionieren.

na, vielleicht ist's ja sogar gut, dass es so gekommen ist - von einer Jostaplantage habe ich jedenfalls noch nie etwas gehört und Jostamarmelade gibt es in keinem Supermarktregal.


Das liegt vor allem daran, neben dem Marketing, das die Büsche nicht maschinell beerntbar sind. Dafür hängen sie zu fest und reifen nicht gleichmäßig aus. Würden sie einen Hype bekommen, würden Bauern sie anpflanzen und sie per Erntehelfer die Büsche beernten. Aber der ein oder andere Handwerksbetrieb verarbeitet schon die Früchte (Brände, Marmelade usw).

Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 08. August 2018, 19:42:16
Einer der Jostasämlinge entwickelt sich besonders gut.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 08. August 2018, 19:44:00
Wobei sich sehr stark die Stachelbeere zeigt. Das ist aber nicht schlimm, denn diese Stacheln stechen überhaupt nicht, sie sind sehr weich.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Granit am 16. Oktober 2018, 18:39:48
Hallo zusammen... bei Jochel- und Jostabeere handelt es sich um zwei komplett unterschiedliche Pflanzen.

Die Jochelbeere (Ribes x culverwellii) ist eine mittel-bzw. ostdeutsche Kreuzung aus Schwarzer Johannisbeere und europäischer Stachelbeere. Hier sind mir zwei auch heute noch exestierende Sorten bekannt; 'Jochina' und 'Jocheline'

Die Jostabeere (Ribes x nidigrolaria) ist eine westdeutsche Züchtung, ein Dreifachbastard aus Schwarzer Johannisbeere, Stachelbeere und amerikanischer Worcesterbeere (Ribes divaricatum). Hier gibt es auch mehrer Sorten...deren Unterschiede zueinander aber so gering sind, dass sie nicht wirklich erwähnenswert sind.

Während in der DDR die Jochelbeere vorherrschend war, hielt in Westdeutschland vorwiegend die Jostabeere Einzug in den Gärten.

Meiner Erfahrung nach ist die Jochelbeere, der Jostabeere in beinahe allen Belangen vorraus, weit besserer Geschmack, kompakterer Wuchs, größerer realtiver Ertrag, größere Einzelfrüchte und noch robuster in Sachen Klima und Boden...nur in einem ist die Josta überlegen: Mehltauresistenz. Dies liegt an der Einkreuzung der Worcesterbeere.

Heute ist es leider so, dass man im Handel beinahe ausschließlich nur noch Jostabeeren findet, oft ist auch dort wo 'Jochel' draufsteht in Wirklichkeit Josta drinn. Viele Baumschulen/Gärtnereien (und Gartencenter sowieso) nehmen es da nicht sehr genau bzw. oft bekommen die es schon aus den niederländischen Großbaumschulen falsch geliefert.

Wer Tipps braucht, wie man die echte Jochel am Besten von den faden Jostabeeren unterscheiden kann, dem helfe ich gerne weiter.

Beste Grüße aus Österreich :)
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Gartenoma am 16. Oktober 2018, 18:46:18
Vor mindestens 15 Jahren habe ich eine Jochelbeere (Fußstamm) erworben. Die müsste echt sein. Mit Mehltau habe ich aber kein Problem, eher mit der Wüchsigkeit. Ich muss die Triebe jedes Jahr stark einkürzen. Am Anfang habe ich Stecklinge gemacht, die sind auch prima gewachsen, aber niemand wollte sie haben. Ich selbst habe keinen Platz. Falls jemand nächstes Jahr welche will, kann er gern welche haben.
Mein Vater hatte eine Josta, deshalb war mir bewusst, dass Jochel etwas Anderes ist und so ist es.
Die Beeren sind sehr aromatisch, die Schwarze-Johannisbeeren-Note herrscht vor.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 16. Oktober 2018, 20:16:24
Wer Tipps braucht, wie man die echte Jochel am Besten von den faden Jostabeeren unterscheiden kann, dem helfe ich gerne weiter.

Beste Grüße aus Österreich :)

Willkommen im Forum.

Da möchte ich mal anfangen und verweise bei meiner Frage auf Post Nummer 9. Die dort gezeigte Pflanze zeigt andere Eigenschaften. Deuten diese Eigenschaften auf eine der Jochelbeersorten hin?
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Granit am 16. Oktober 2018, 20:27:26
Zitat von: Rib-Huftier link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3181949#msg3181949 date=1539713784]

Da möchte ich mal anfangen und verweise bei meiner Frage auf Post Link entfernt!1 Die dort gezeigte Pflanze zeigt andere Eigenschaften. Deuten diese Eigenschaften auf eine der Jochelbeersorten hin?

Ein derartig starker Neuaustrieb (meist wächst eine Jochel in den ersten 1-3 Jahren[abhängig von Standort und Nährstoffverhältnisse] deutlich schwächer als eine Josta) deutet mit an Sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit auf eine Jostabeere hin.

Generell gilt zu sagen, dass ein sehr, sehr hoher Prozentsatz an Baumschulen und Gärtnerein nur noch Josta führen...bin auch ziemlich sicher dass, das Wissen was nun Jochel und was Josta ist, in den meisten Fachbetrieben gar nicht mehr vorhanden ist.

Lg
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 16. Oktober 2018, 20:39:16
Hallo zusammen... bei Jochel- und Jostabeere handelt es sich um zwei komplett unterschiedliche Pflanzen.

Die Jochelbeere (Ribes x culverwellii) ist eine mittel-bzw. ostdeutsche Kreuzung aus Schwarzer Johannisbeere und europäischer Stachelbeere. Hier sind mir zwei auch heute noch exestierende Sorten bekannt; 'Jochina' und 'Jocheline'

Die Jostabeere (Ribes x nidigrolaria) ist eine westdeutsche Züchtung, ein Dreifachbastard aus Schwarzer Johannisbeere, Stachelbeere und amerikanischer Worcesterbeere (Ribes divaricatum). Hier gibt es auch mehrer Sorten...deren Unterschiede zueinander aber so gering sind, dass sie nicht wirklich erwähnenswert sind.

Während in der DDR die Jochelbeere vorherrschend war, hielt in Westdeutschland vorwiegend die Jostabeere Einzug in den Gärten.

Meiner Erfahrung nach ist die Jochelbeere, der Jostabeere in beinahe allen Belangen vorraus, weit besserer Geschmack, kompakterer Wuchs, größerer realtiver Ertrag, größere Einzelfrüchte und noch robuster in Sachen Klima und Boden...nur in einem ist die Josta überlegen: Mehltauresistenz. Dies liegt an der Einkreuzung der Worcesterbeere.
..............
........................
Beste Grüße aus Österreich :)
@ Moin Granit und herzlich willkommen! Das ist ja klasse, uns mit so einem Begrüssungsspost zu beschenken - Danke dafür!
Du schreibst:
Zitat
Wer Tipps braucht, wie man die echte Jochel am Besten von den faden Jostabeeren unterscheiden kann, dem helfe ich gerne weiter.
und auch interessanter wäre es, eine Quelle für echte Jochel aufzutun :D


Mein Aussaatversuch ist übrigens geglückt. Und wenn es auch nur ein einziger kleiner Sämling ist, der hier so vor sich hinwächst, so bedeutet es aber auch, dass das Saatgut nicht taub ist - gut zu wissen.

LG
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: andreasNB am 16. Oktober 2018, 20:59:44
@Granit,
Dann mal raus mit den genauen Erkennungs- bzw. Unterscheidungsmerkmalen!

Die Mutterpflanze meiner als Jochelbeere angesprochenen Pflanzen wurde vor rund 30 Jahren im (groß)elterlichen Garten gepflanzt - und der liegt im Osten. Aber da die genaue Bezugsquelle nicht mehr recherchierbar ist ...

Zitat
Die Beeren sind sehr aromatisch, die Schwarze-Johannisbeeren-Note herrscht vor.
So ist es.

Allerdings sind die Sträucher hier sehr starkwüchsig.

Dagegen ist die als Jostabeere - eher rötliche als schwarze Beeren - und vor ein paar Jahren gekauft schwachwüchsig und geschmacklich keine Offenbarung.

@Nemesia Elfensp.
Meine Jochelbeere hat sich schon mehrfach aus Vogel-Schei... ausgesamt.
Die Sämlinge sind aber keine Verbesserung.
Am Sonntag habe ich es endlich geschafft zwei der Sträucher runterzuschneiden, damit ich sie im Winter roden kann.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: b-hoernchen am 16. Oktober 2018, 21:33:13
Ich hab' meine alten Jostasträucher alle rausgeworfen , obwohl sie sehr reichtragend und völlig gesund waren - glänzendes, grünes Laub und nullkommanix Probleme mit Mehltau! Das war wohl eine "echte" Josta und kene "Jochelbeere"
Aber der Geschmack... kein vollmundigea Johannisbeeraroma, nur Säure Säure, Säure, ätzend, beißend, korrosiv... .

Der gute Herr Kobelt muss sich kräftig anstrengen, wenn er daraus was Leckeres zaubern will!
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Granit am 16. Oktober 2018, 21:43:22
Das auffälligste Unterscheidungsmerkmal zwischen Jostabeere und Jochelbeere (abgesehen vom Geschmack) ist das Breitenwachstum.
Josta neigt sehr stark zu einem breiten und sehr sperrigen Wuchs, während Jochel (zwar ebenfalls stark wachsend) viel gerader und aufrechter wächst.
Einen weiteren Hinweis bietet die Rinde, für eine genaue Bestimmung sind also Fotos von der Pflanze insgesamt und welche vom Holz im natürlichen Licht notwendig.
Optimalerweise auch Fotos von vollreifen Früchten...falls vorhanden. :)
LG
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: cydorian am 16. Oktober 2018, 21:48:53
Ich würde das nicht überbewerten. "Josta" und die deutlich bessere "Jostine" haben r. divaricatum nur als einen Grosselternteil, nicht als Elternteil. Silvergieters haben sie auch beide im Stammbaum. "Jostine" hat zwar auch kräftig Säure, ist aber beim Zuckergehalt mit 65° OE ungeschlagen. Das merkt man nur nicht gleich, weil sie eben auch Säure hat. Für die Verarbeitung aber ideal.

Die Wuchseigenschaften differieren auch quer durch die Kreuzungen. Jochel und Josta stark, Jogranda schwach... die Züchterwelt ist eh komplizierter. Es gibt noch viel mehr Zuchtlinien. Aus Ungarn kommt u.a. "Rikö", dann gibts "Orus", "Jostaki" mit direktem Elternteil r. divaricatum, Jonova, Jostine, und auch Lubera hat zehn Jahre mit 2000 Sämlingen dran rumgezüchtet von denen nächstes Jahr welche auf den Markt kommen.

Zur Sorte "Jochelbeere" aus Pillnitz schreibt Dr. Helmut Pirc übrigens in seinem Werk "Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten", sie wäre auch eine Kreuzung mit  einem r. divaricatum Elterteil. Tja.

Ganz sicher richtig ist die Einschätzung, dass bei Baumschulen und Vermehrern das übliche Sortenquartett gespielt wird. Da Jostabeeren eine absolute Randerscheinung sind, bei denen auch kein kommerzieller Anbau stattfindet, sind auch wenig Kenntnisse und Unterscheidungsmerkmale der Sorten bekannt. Macht alles noch wirrer.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Gartenoma am 16. Oktober 2018, 21:52:07
Ich hab' meine alten Jostasträucher alle rausgeworfen , obwohl sie sehr reichtragend und völlig gesund waren - glänzendes, grünes Laub und nullkommanix Probleme mit Mehltau! Das war wohl eine "echte" Josta und kene "Jochelbeere"
Aber der Geschmack... kein vollmundigea Johannisbeeraroma, nur Säure Säure, Säure, ätzend, beißend, korrosiv... .

So waren die Früchte bei meinem Vater auch. Und das war vor der Wende . . .
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Granit am 16. Oktober 2018, 22:19:43
@cydorian

Genanntes Fachbuch kenne ich leider (noch) nicht, klar ist aber das die originalen Jochelbeeren keine R. divaricatum Einkreuzungen mit dabei haben/hatten. Und es sind eben diese R. divaricatum Anteile, die Josta-sorten queerbeet sperriger wachsen und fader schmecken lassen.
Was denn die Messung des mittleren Zuckergehalts betrifft, so wird hier oftmals leider tatsächlich vergessen auch wirklich das Mittel zu nehmen (hier gibt es unzählige Faktoren, die temporäre Schwankungen im Zuckergehalt verursachen können)...aus diesem Grund sind solche Angaben, ebenso wie solche Früchte immer mit Vorsicht zu genissen. ;)
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: cydorian am 16. Oktober 2018, 22:46:47
Eigentlich nicht. Die Angaben zum Zucker (und Säure-) gehalt stammen ebenfalls aus einem Fachbuch (der Silbereisen/Götz/Hartmann) und sind langjährige Durchschnittswerte. Zusätzlich messe ich so gut wie alles mit dem Refraktometer auch jedes Jahr selber, weils mich interessiert. Abweichungen sind vorhanden, aber die Durchschnittswerte stimmen.

Das aufzudröseln ist nicht einfach: "Jochelbeere" ist ein Namen, der schon lange nicht mehr für die ersten Züchtungen Baurs aus Müncheberg verwendet wird. Das ist heute ein Sortenname (Sortenschutz ist aber abgelaufen) für die Züchtung von Rudolf und A. Bauer, Obstforschung Dresden Pillnitz, Kreuzung aus R. divaricatum x R. nigrum x R. uva crispa. Früchte dunkel bis fast schwarz, bis 2cm gross, harmonsicher süssäuerlicher Geschmack, sehr ertragreich. Die ist in der Tat nicht so sauer, aber das liegt nicht an ihren Eltern. So schreibts eben auch Pirc, der bekannt ist für seine ziemlich sorgfältige Recherche.

Ich glaube, es bringt nicht viel, Theorien und Gruppen aufgrund vermuteter Herkunft zu bilden. Dazu sind diese Kreuzungen einfach zu artverwandt und zu zufallsbestimmt. Wichtiger ist, was das Ding konkret an den Zweigen hängen hat.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Granit am 17. Oktober 2018, 12:20:19
@cydorian

Welche Schwankungsbreiten kannst du im Zuge deiner Refraktometer-Messungen im Jahresvergleich festsstellen, bezogen auf Josta/Jochel bzw. andere Ribes Arten?

Was nun die Namensgebeung und Unterscheidung bzw. Sortenaufschlüsselung betrifft, muss ich dir leider weiter wiedersprechen...die von H. Murawski entwickelten Jochelbeeren 'Jocheline' und etwas weniger auch 'Jochina' sind nachwievor klar von sämltlichen Lorenz bzw. Bauer Züchtungen zu unterscheiden. Wobei mir auch nicht bakannt wäre, das Bauer je in Ostdeutschland gearbeitet hat.

Die Crux ist aber eben diese, das der Begriff Jochel auch bei den R. x nidigrolaria Verwendung findet.
Lg
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: cydorian am 17. Oktober 2018, 15:02:48
Ribes zeigten bei mir ziemlich unterschiedliches Verhalten. Der Zuckergehalt von Johannisbeeren (egal ob rot, schwarz oder weiss) lag meistens ziemlich genau bei den Literaturangaben, auch Stress verursachte keine grossen Schwankungen. Anders bei Stachelbeeren, hier war gute Kulturführung und vor allem Vermeidung von Überbehang wichtig um Schwankungen zu verkleinern. Die recht gross sein können, 30% kamen vor. R. divaricatum schwankte weit weniger, bei der fehlen mir aber Literaturwerte. Die mir zur Verfügung stehenden Jostas schwankten auch weniger. Wenig = 15% Abweichung.

Rudolf Bauer hatte mehrere Stationen in seinem Züchterleben. Erst Breitbrunn am Chiemsee, dann Dresden-Pillnitz wohin auch Müncheberger Zuchtmaterial gelangte, Kollege des späteren Leiters der Züchtung Heinz Murawski (der aber schon 1978 starb) und schliesslich Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln, wohin Bauer Zuchtmaterial mitnahm das ursprünglich aus Müncheberg stammte. Was dann zum witzigen Zustand führen, dass identische Sorten unter verschiedenen Namen in Ost und West auftauchten. Der hat noch bis zur Pensionierung weit mehr mit Beerenobst gemacht, auch die Erdbeere Florika stammt von ihm, eine dekaploide Artkreuzung.

Aber das bringt oder hilft uns hier nichts. Konzentrieren wir uns auf das Obst selbst.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 17. Oktober 2018, 19:39:01
Zitat von: Rib-Huftier link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3181949#msg3181949 date=1539713784]

Da möchte ich mal anfangen und verweise bei meiner Frage auf Post Nummer 9 Die dort gezeigte Pflanze zeigt andere Eigenschaften. Deuten diese Eigenschaften auf eine der Jochelbeersorten hin?=https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,63044.msg3094490.html#msg3094490

Ein derartig starker Neuaustrieb (meist wächst eine Jochel in den ersten 1-3 Jahren[abhängig von Standort und Nährstoffverhältnisse] deutlich schwächer als eine Josta) deutet mit an Sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit auf eine Jostabeere hin.

Lg


Ich denke, da interpretierst du das Bild falsch bzw es ist nicht so ganz erkennbar. Ich weiß, dass es sich bei dieser Pflanze definitiv nicht um die Sorte Josta handelt. Zwei Punkte sprechen nämlich dagegen:
1: Die Pflanze bildet unterentwickelte Stacheln (Siehe Bild 1, an der Internodie underhalb der obersten Knostpe. War aber auch auf dem Bild im Post Nummer 9 erkennbar). Das macht die Sorte Josta nicht.
2: Die Pflanze bekommt Säulenrost (Siehe Bild 2 und 3), was Josta nicht bekommt.

Über den Habitus und der Frucht kann man momentan nichts sagen, da die Pflanze heuer gekauft wurde und bis jetzt noch nicht ausgepflanzt worden ist (Siehe Bild 4).

Daneben habe ich Zwei Büsche an einer Weide gefunden, bei der es sich definitiv auch nicht um die Sorte Josta handeln kann (Bild 5-8).

Diese Pflanzen bekommen ebenfalls Säulenrost und das Fruchtfleisch der Beeren ist grün (im Gegensatz zur Sorte Josta, welches mehr weißlich ist). Bildet aber keine unterentwickelte Dornen aus. Was sagst du zu diesen Pflanzen?

(https://lh3.googleusercontent.com/ibL3QTB4s31WhmFkFnaJXqBeVSmRwghpEKTo1jjLvAZvztVm6wlyb6_sUuJsBEBqGlZkBwT7VyLFfkdB4Dbg93VQbAiYQVrYFspR7maqJd7u9_hXVILwCs6U1E5p09QUQGgBYy0A_OveSIhL6ZpHC8cl6fbw80Alpn3b_CcUfXvZMw6vN6ePIRcQcXwA2XOd088kGVTH3-rK97J5xHXiSb6HpcXvhy_7_VzzNnbebGKQ1xGxr07-MFzeiib7mV9Hx910xCwMK81l13Lo-MSnj1gtrRujq_HdnjAtUyMuVyZShRjHkF-zdFVT_jmb8sHMM6EkPBwkoMyjgQrSXjk6bBWqjiZ5rcxKL4E0XRBnwN2Elql3giPDjIFeW-qMW9BBcTwkQ0K1U_zu8lJN2g3tHzK1XkW6FiRrXgmg0aWtl41s34BbnWvWjV_O3PDR7ekHgerfTPCtWHtzbbMjLwMkbdQ9SVxalGkIp_NjxqcesmxcqFdn8Prs2ZsnE1pjtVf3cDcL1EhoJaiffb8-ScqJ_aT0SYuVrunNKM5f7MRFQc9rl38nKbJnlRhrFJeTTT-TtN2Ed4NdGhVKtMyDvx_w_trfcA5d8JHjiw9Xro8dZqQ_AEg2v_AxZ4ng1Mdy25OYq1aZDEaIchGxdzNNK55mj5tm6zXOvVbpyst_uuofVtvhNtCdF0Nm-xKx=w845-h910-no)
Bild 1

(https://lh3.googleusercontent.com/09gU96Ksu40OTfVZhik3gq1xm0H6zS3y3vgc9k8VQJKO1OM1Tia4PXjyxsYF129IixWQc8DenF5qgdLTkTweihU1DBLzOavl-E9xPWzm_icwrG5In5H1svjf1BKAbBbg9LzjXo1p1vurHa8CtjSeSJAU2L4EFI7OfPwqfnbkfdAdrsiU4g-9eehN9NUqHkmKAvftA81-HReCyD1AWIDyVzXf2RFTf861Ey8eYaKZt_k7GCdqlknSNPOUX-NNFszpjx3-JQUZbamilu4Fd1y7raIB4wy4n76mDtnuCedOUO4CqzRWK_MVNbghQj80vE1hTdIkmX2a4QVa_OYg6hVDEB7WoZNzOOgBc1AUmI3mMm_wjLZZli9xlv7_Gu_vGD5ysH9BggDj5ihWmV7txqXK55lgEreDRLYZXfx4ChEEXl6FM5Yr_Vg8CzsffVAVk2upB9Y2qJBngLyzo1p_evwgtESvcvTQEt-ieH_LLu7qYCDFp6RSkF1qo-a-_uEMICgtLo8ZjUDBX9H1j33D6E9dqbHE74nkowtOC_dVm9X-k2pHWA9ZMEouVrzPY2tOg7q6-YuJpjTxNkNhT5yny9XiPDAuEMJ7pcwjF_j2hxNFGzbyUoR9IasJteb8YCm0gtTMXM2zaNu-qgAoFK0x_GdXhpZzh-GNqiNKdF7kXPGKoIWfsYJAZAdg6lbr=w512-h910-no)
Bild 2

(https://lh3.googleusercontent.com/oluywDA9QfXXoZZ3y9ITwuLeaSQrPhsI2HEnvsO06zHj4locL8AolWgxHAKkj-gA_Ae8VCX2Dm7rSeMAFRzF70a9UznZ9kqmAGk1yBcEyI1-IUdVghgZS4_Jrd1_V42kO6SV0Gr464ANpki4LigUhd-6UAffNCqjI4B5P9RiK-yItdpW7ejFyyomc7hSaU2bvi4WVk9nATQT1S2zCYNmDp_1HYi7tIOsAWXG-FvmknLHrcpf0rNtXBxo-8Ggi8VwgiMLMdBUKTHsoiuWC1dDSrPVw8wCZB6ryTBO_OsgTiE_k7lCSoqBPSRercFm_-aJ0-gSnathYzUPNMxGkl_bVCB3UEh0s39OOPLPwgmfGOWlTPAVmCHr4jvSEg-Is5AE3dA9mf5wlpiMYMUm-sLO8KKfed56UWojMMBAv8-wgI-6nijFZmIXJ634gVjapMVwcryC0LwAa1QMivNpIInEnrwsfXkifhBmJladtISl0h0kiAd6dN3CzQM6AK0Ic5LolNrjuJtYk0U0ckz9UroE0P6f8NaEPXkdUjVoMxBYJrL4r_RouHr6lE2MGmC-xz-Y-HtmxMV1IBBXH6RKFiPxUhRtsOvT7KnAgDWVFCu4r0CvJPsMq6B25c0ieKPQk1QUie19ddYcgLeNAFjDQzGumo5-JXOk390YNDPq-lxjDWNzm31zQzhNeDQR=w715-h910-no)
Bild 3

(https://lh3.googleusercontent.com/RUoEyrAPPN_YbsWpmOVkuRKpaIGoJFH_tT771bRkY6-DsJ3YTqPL5qqgXN8FhzTLlAS6bFTIjC3LyYplXLrHNvFjEKMBR7JDMrQ9athCC8XGiPUX-2ZByXh0yTPyu4bWnV80rGXszkvaUeNnnncODlg3Tw_dpwaMN6Y-6iwx5CXfj2r83IHvgMOlGhsrP9Ppfy3Z84H9oJJgU9RlqxVrgIzUE5JGNv21bm896cMgCKGS9lXXn5_446JqKqQqDhngt7Muo2RJE0ct-T6b3rtHAHPvpXAXASyKyXciwUkyRS1pnXNgh3kI9jOWir22qZvwSb_JEDdV_1E1aq0goC8TYfPPJcxhkZJrGFHOBps_xAXhLm14UxYLlDm90NgSBtrIRHcdf5VuuCYJGj5L79PbTfHMXyEBjbxtg61E43HCeLc2N4CjoZpMTdtFxrLR6oC-pPLfKhKseU0WBqo5W_AkWfrZreJb5UEuwB1eIfoMMYHbKmkoSINWNg1--K1W1PW4SLFgN7BrTJrPwMegPPvU3uNgZVBGJPgAFG8m4hp_EGL8NNhjUO5LHYnXdBpMaFKBgIM2NTuy9PrTGz2GwGQP7FPUAPUL2poB9wK57O91MC4nZzGHhBi2YS2paLtJJKa8FghCfxkacsQzHld7-qA_oUjHE0xfxS2RH985Tu-QtYIiGsFnEAtV7AIX=w512-h910-no)
Bild 4

(https://lh3.googleusercontent.com/QeR_AFiKfh_fJCviQCdbPFELnGMD72K1habgdBsefhbk0jboS-p9RHE0JO4xjK1UgjkxUedw2YtdjpIgnEP_z7DcELbQfcfILhe6oNUeqK7pMOCjoaDUrmeX_cz4HWabom7XfDys-3ESmXkfZyDqyHIEuXfW43I54HTiJ3_Gooe3ipPY4rLsSKq96qNNNyBWtyRf89BQvIh-TD84bPUYW54svyOAKrNVFHLeDpJwcyT7D4NUu303bqky6O1rdft_ir_WIKkSHfz4h3OBYsMFH0YyTLQZE43ouf51TDD58u9fJ2HFD1URCLMkCqJYxtzvM8-bgWCKDNIpwzwQ3WkQFMPP0l_jIG-yMuhef127J01G9oNX0n-pHqWqIbENN-sCKuVl1t_70ww75Y94ov5-IlvAvh59sY0-rJdRFSuvWVagaMV4zFHK-nsZcZhnXnoURZ4bOHWqXCb7c2g4vJqCQiuPQXAULR3lDyBi8fPGtXoWuVf79uGK4SBe6g5U_waWEs5WfwKaxRh95iR4zEaWN6J0UJyf3rSJpeL_sE_dDxtOHLf7vBuIuhKztA597jNCcIYYbs-JLgnGEk0knJFN7JrCxIsVa9afcy9_eykO7YHWSI5VUKx7BGeM8cfvaApzL-nMgFsth49u4-W-OQO3NVP0ocWATM43vaANntum0FFSs9gtcCi2iRX2=w1470-h827-no)
Bild 5

(https://lh3.googleusercontent.com/mxoAGT0XoC3Sh9cNeVeX2Ns7H2mSv9GDhTHm1wJbHCeIILMuwZfdS5dZljVQMW5nRNYlj_v4UEDOJnhZkxTWj3N5LkdBpjtjMMdJrofBaO66XsGMKjtlSIFQFn_TB9Z9DpqU85tkWXcvMpHf388YvU_jZpYealBuTAdKhbUV9njZqZDowKwBSqZDFYoqFYVaL9PKN1w4j6VznDJxcc24Hu5obFXArbQ9kEe28wx5b6EkhdkmoioiAK2wRYYuBZOcUcxM0Bim_UBk_tnXUifqzKA_Vv7MuPL5Am2sNpSZK7Ln_Hjkfs_5LKlHtyln-WjWtz_jzSopGVl3omBgbULzLLk1sEnpDdv-Q0OLMpGw5TuMCeOxoi52_O35nQIJisIbBMFSZjqgK8UOJf6T2CmlXUFndJx_jOq8coz9D6djR3z3NufrU44fU-4Eo8ZIkowPsCqwfa0L9fyzXcPCJ_UyVFRIsttkCzW6hjKS_F11YQUIC3oQCtYhAhsO49I6LFAtZPpF-sgxWG3Aq3jAxMhot512NxYlq9a2Oz8OP3_omGb_qc3KvVBBloXEDDBFsh_cDCJKOLQJ4E8Ci27aVkf7SGb84jozWKkKzAxB0guxDCL9yCgLSaz2DYEdW_nrFpGxDYma973PtEd-jUZmh5yEZZER2dCPeU9zNaiajFiGytPWDPgk2lqCHk8T=w512-h910-no)
Bild 6

(https://lh3.googleusercontent.com/7N4xYCAgHvjM3ba_dLXIiphHKEDVKylk4TUBod7CBRrsMeTpOFFEeRbIjvIU5NrJow4R9kmGeDQMi_y7t41Q-fpo4yQKg24MeR68iVZGcrEOkjOL7FiPAop25G7lP2slX7E47tQcx_9HAzeohA6FFBUD5oO0XA_AvZ2CUzsfSrwiiZpuQyhcOwsFk5qA3DqiQ57hozyXvl6NF4CxELfwOiNu4vJplHabMZJTPSQ5OkSCI_zrOrBSrS9hGlKN5cDMwXVF2XMMrmV3bVkMnDxwbH-Kmd6SvKIud10Qv8jvvxMX7Kqgoq4bJXGcCW8t7Ze3oxsNxnua4NzlSg3zxfvvA0Ih2Lg38E4v8Vh_EI65uWt5fHLyNbfUEB-cf7muNKvd65y16iK0BLH_1Igp8LF4QbKK6OR8_vQX8B-73mT9X7jNudCTHC5oh1ck2HMIf55hTwHY2A2j_95vc7xiu8ASrxZSGJmkd0sax7JEff-17VMlr4nJU1KJDHw-7W0jNAKxX9P3PpXp7Eyr2LNpOCkuRJdSPxJ0jdwwAWZ7SF-h0sBgHNGgSYnFaMXeFcUPP6el_Zqjr-FmE3PoEkcmFkCRdmWQmvBb7NETKNsnoSJyoPVismwCsRNxxUvOnGA2-ORa2P2noPj8Z79htBi5_5-sP3fQvvuoNvCDH0sJFNRVWrXuklsMV-0r4Ptn=w512-h910-no)
Bild 7

(https://lh3.googleusercontent.com/YxCTiGAEi1eJWGb8S_xmoe3zRFsAMWapb7zR2a5JY0b78LplUUJy9dLKtzmeeSmAVF4_lqDLUVbbOvR3gkdqTeb-PgjQgi-T3IXBW7CzlogAIXGuUAO2FLNhCf8va_Fyzko2IW6_n7DdfEIeNpdSjLI6Dnyz_leLevgDMdnppbZOFoK3T-KXgzl8-3v9uR0jU91FPTUgtR47IiC4YGeItKa9J_IYJ93uPFKozjmnjqswbbdd6_Ky9kNPawQ1oZ4HPnC_vv1YTsq7siQ80flmNDWtwUvyl7ZGpKLebXmFu5wS_qA1CrE8krURs465LswDKx0UYc1VAmbIHbIexcMl7PrexKDp52v7McO0iEaIWw1U6fWoh29fXofem1Tz3RswetpPEAC_380pgCE3_nYY8lCOc8z1XFW-rwbCgofpUryb-KN_YwuizJ_HdDiEbujguv5d4anaSw6kqipyZQ8BHXHM3Xzmo6VZ6GvLdooRmwztLy0EvzzwGbpq6UlSFy7L8eQilSLtdA0wV7zKnYqEBW9qFiCWSYby8CUGR5A8Wbo9xF1S1_Q-MsxJgbH2WS3Lar43mSrZbF6I6vOIUyx_QHuqVczw7_R8tXZCk0AfJB71uPdvKbUSl_lEJgMx22BUr4-3fKPZtx5G1UcLF_evfUmJ8tZMaSJFHlJ6lBeenzDyKfRXNWgAU5I4=w512-h910-no)
Bild 8
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Gartenoma am 17. Oktober 2018, 19:46:03
OT: Wermut so an den Fuß der Pflanze gesät, dass er durch diese hindurch wächst, soll gegen Säulenrost helfen.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Ribisel Kaiser am 18. Oktober 2018, 11:53:09
Sieht nach der klassischen Jochelbeere aus, Sorte heißt Jocheline, die hab ich nämlich auch und die sieht eins zu eins genauso aus.

Zu dem was zuvor geschrieben wurde, ist meine Beobachtung die, dass Josta tatsählich scheinbar breiter wächst als das was als Jocheline verkauft wird.
Was Ertrag und Geschmack angeht kann ich hoffentlich nächstes Jahr dann auch noch vergleichen---da hoffe ich beide Sorten beernten zu können.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 18. Oktober 2018, 14:07:27
Sieht nach der klassischen Jochelbeere aus, Sorte heißt Jocheline, die hab ich nämlich auch und die sieht eins zu eins genauso aus.


Die Containerpflanze oder die zwei Büsche an der Weide?
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Ribisel Kaiser am 18. Oktober 2018, 14:36:49
Die im Topf, bei den größeren kann ichs nicht wirklich sagen, weil mir der Vergleich fehlt---aber ich würde auch bei denen meinen das es Jochel sind.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: realp am 18. Oktober 2018, 15:18:54
Darf ich bitte mit einer Frage kurz dazwischen: Kann man einen Riesenstrauch Josta auf Stock setzen und wie lange dauert es bis er wieder trägt ?
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 18. Oktober 2018, 17:09:15
Einen starken Rückschnitt nehmen sie nicht übel, im Gegentei, sie brauchen ihn.

An den beiden Büschen, die an der Weide sitzen, sieht man, dass sie sehr stark verkreist sind. Da gibt es viel Totholz.

 Damit sind sie in der Haltung, der schwarzen Johannisbeere recht ähnlich.

Die Sorte Josta trägt ab dem einjährigen Holz. somit musst du nach einem starken Rückschnitt mindestens ein Jahr warten bis wieder ein Ertrag kommt, solange du so schneidest, das keinerlei Jungholz vorhanden ist.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 18. Oktober 2018, 17:12:41
Daher würde ich ihn nie so schneiden, dass nur noch ein Stummel aus dem Boden ragt.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: realp am 19. Oktober 2018, 08:32:06
Danke Rib. Ich habe 2 Jostas: Dr.Bauer's Jonova, die klein im Wuchs  bleibt und Dr.Bauer's Jostine, die dort wo sie steht, nicht hingehört, weil sie den Weg vollkommen unpassierbar gemacht hat. Sie ist mittlerweile gut 1,80 hoch und ordentlich im Umfang. Das Totholz habe ich schon rausgeschnitten und am praktischsten wäre, alle Zweige auf 1 Meter einzukürzen. Wäre das i.O.?
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 19. Oktober 2018, 14:42:46
Ich denke, es wäre ok.

PS: im Frühjahr schneiden.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 12. April 2020, 19:06:01
Im Punkt Sortenbestimmung scheinen sich die Blütenknospen als nützlich zu erweisen. Meine erste Josta hat filzig-graue Blütenknospen. Sie ähneln den Knospen der Schwarzen Johannisbeere sehr. Bisher zählte ich maximal drei Knospen an der Traube.


josta-blüte erste



Die zweite gekaufte Josta scheint eine andere Sorte zu sein. Die Knospen sind weit schwächer befilzt und haben einen deutlicheren roten Ton. Maximal gezählte Knospenanzahl war vier.


josta-blüte zweite



Eine gefundene Pflanze (Aus einer Gebüschansammlung von fünf Pflanzen aus der 'Wildnis') erwies sich zur ersten gekauften Pflanze schon seit längerem als eine andere, weitere Sorte, da sie z.B. eine andere Fruchtfleischfarbe zeigte. Nun kann man auch sehen, dass sie sehr helle, rote, wenig behaarte Blütenknospen besitzt.


josta-blüte vorgarten abteilung willi



Vor wenigen Tagen konnte ich dann noch diesen niedlichen Jostasämling in einem 40 l Topf finden. Er hat nun einen eigenen Topf bekommen. ;D


neuer Josta-sämling 2020

Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 06. Mai 2020, 14:03:58
Nach und nach zupfe ich die Sämlinge aus, die ich unter der Josabeere finde und topfe sie ein.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 06. Mai 2020, 14:04:35
2.ter Topf
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 06. Mai 2020, 14:05:16
3.ter Topf

Was daraus wirklich Jostas werden, wird die Zeit zeigen.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 06. Mai 2020, 14:07:41
So müssen dann die Blätter aussehen, dann kann man sicher sein.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 17. Mai 2020, 13:34:47
Mein Aussaatversuch ist übrigens geglückt. Und wenn es auch nur ein einziger kleiner Sämling ist, der hier so vor sich hinwächst, so bedeutet es aber auch, dass das Saatgut nicht taub ist - gut zu wissen.

Wie hat sich die Pflanze entwickelt?
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Asinella am 17. Mai 2020, 21:33:09
Meine Josta (Sorte unbekannt, hat meine Mutter vor ca.35 Jahren als Ableger von meinem Onkel bekommen) sät sich regelmäßig selbst aus. Ich kann keinen Unterschied in den Früchten zu der Mutterpflanze feststellen.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 05. Juni 2020, 00:58:59
Da hat man also Luft nach oben etwas neues zu finden  :D
Hier die kleinen Pflanzen. Bisher sieht es gut aus, dass alles Jostas sind
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 05. Juni 2020, 00:59:22
2
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 05. Juni 2020, 00:59:54
3
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 05. Juni 2020, 01:00:23
4
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 04. Juli 2020, 22:29:18
Mein Aussaatversuch ist übrigens geglückt. Und wenn es auch nur ein einziger kleiner Sämling ist, der hier so vor sich hinwächst, so bedeutet es aber auch, dass das Saatgut nicht taub ist - gut zu wissen.

Wie hat sich die Pflanze entwickelt?
Da habe ich nun ziemlich lange gegrübbelt, wo  ::) ::) ::) ich diesen "verdam....." Sämling nur hingepflanzt habe.
Irgendwo............hoffentlich ist das Schild noch leserlich............heute konnte ich nun nach einer gründlichen Beikrautaktion alle meine Schätze sichten :D und habe endlich auch meine Jostasämling wieder gefunden - guckst du:
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 05. Juli 2020, 01:05:16
So wie Dir, geht es mir jedes Frühjahr... ;D

Interessant, ich habe einen Sämling, der in einem ähnlichen Stadium ist, wie deiner. Dabei sehe ich bei deiner Pflanze auch, diesen Besenstielcharakter der unten kahl ist, weil nur die Terminalknospe austrieb.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 05. Juli 2020, 01:47:51
So wie Dir, geht es mir jedes Frühjahr... ;D
  :D das tröstet mich :)
ich hätt' drauf schwören können, dass ich das Luder ganz sicher gepflanzt habe.........nur wo  ::)
 :D

Zitat
Interessant, ich habe einen Sämling, der in einem ähnlichen Stadium ist, wie deiner. Dabei sehe ich bei deiner Pflanze auch, diesen Besenstielcharakter der unten kahl ist, weil nur die Terminalknospe austrieb.
pinziert hatte ich die Pflanze nicht, weil ich mir vorgenommen hatte, diesen Josta als Spindel zu erziehen.
Ich dachte heute, der Sämling ist so in die Länge geschossen, weil er sich so sehr gegen das Beikraut wehren musste und dem Licht entgegenstrecken musste.
Auf dem Schild stand: gesät 2018 - dann werde ich ihn im Herbst 2019 (als ich das Beerenbeet angelegt habe) aus seinem Topf befreit und ausgepflanzt haben.
Ich vermute, das der Sämling weiter sein könnte, wenn er nicht so eine lange Zeit im Topf verbracht hätte.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 25. Juli 2020, 12:11:57
So, bin am Pikieren der Jostasämlinge. Habe keine Erde und keine Töpfe mehr, daher mache ich eine kleine Pause.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 01. September 2020, 15:25:45
Sie wachsen auch  :D
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 29. Oktober 2020, 20:34:54
So mancher Josta-Sämling möchte eine Stachelbeere sein.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: martweb am 01. November 2020, 02:43:03
Ein wirklich interessantes Phänomen. Ich selber hatte so etwas auch unter größeren Sammlungspopulationen nie beobachtet. Allerdings bekam ich genau solche Sämlinge beim Versuch, Josta mit Stachelbeere zu kreuzen. Hast Du auch Stachelbeeren in der Nähe?
Es wäre auch interessant zu wissen, ob sich daraus echte Stacheln entwickeln, wenn die Pflanze älter wird oder ob sie weich bleiben.

So mancher Josta-Sämling möchte eine Stachelbeere sein.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 01. November 2020, 13:04:16
Ja, ich habe einige Stachelbeeren in der Nähe meiner Jostas. Wenn ich das Laub beobachte, kann man schon Variationen sehen, so das die eine Pflanze Richtung Stachelbeere, die andere Richtung Johannisbeere geht. Aber ob ich hier Neukreuzungen mit Stachelbeeren habe, ist sehr spekulativ. Theoretisch möglich aber ich denke es ist eher unwahrscheinlich. Grund: unterschiedliche Chromosomenzahlen, die in der theoretischen Betrachtung zu ungeraden Chromosomenzahlen in den Embryos führen würde. Diese sterben dann schnell ab. Es gibt aber immer Zufälle, die zu Fehlern in der Meisose führen und somit das Unmögliche möglich machen.

Für mich das wahrscheinlichere Szenario: Die Sämlinge sind durch Selbstbefruchtung der Josta entstanden. Da die Josta selber ein Hybrid aus Stachelbeere und schw. Johannisbeere ist, kann es am Ende zu unterschiedlichen Merkmalausprägungen führen. Die einen mehr Stachelbeere, die  anderen mehr Johannisbeere. Ähnlich wie bei der hexaploiden europäischen Pflaume P. domestica. Die Jostabeerensorte "Josta" ist tetraploid.

Wie ich im Mailverkehr berichtet habe, hatte eine kommerzielle Pflanze auch Ansätze für Stacheln gezeigt. Ich habe mal den Post heraus gesucht (Post #9)

Es lohnt sich immer kostengünstiges Pflanzenmaterial zu kaufen. Eine Pflanze aus dem Norma im Rausschmiss, kann keine Jostastandartsorte sein. Sie zeigt im Gegensatz zur Standartsorte (rechts) unterentwickelte Stacheln (links).
(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=63044.0;attach=585482;image)

Die Stacheln härteten nie richtig aus. Ich habe mal vorhin die selbe Pflanze noch mal fotografiert. Die "Stacheln" gibt es immer noch, sind aber weich und stechen nicht. Sie hat aber keine weiteren Pseudostacheln ausgebildet.


unbekannte kommerzielle Josta mit Stachelansatz (Thüringen)



Hier zum Vergleich die feinen Stacheln einer Schneebeere, die schön pieksen (amerikanische Stachelbeerart, R. niveum)


Stacheln von Schneebeeren-Sämling (R. niveum)



Die Jostasämlinge haben sich bisher nicht ausreichend verholzt. Die Stacheln sind noch weich.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Garten Prinz am 03. November 2020, 06:58:30
Hat jemand Erfahrung mit die Jostabeeren Sorten von Lubera? Namen wie 'Jodeli' nerven aber wenn die Sorte gut schmeckt ...

Weiss jemand eine zuverlässige Quelle fur eine echte 'Jocheline'?
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: catinca am 03. November 2020, 10:05:48
Im Sommer habe ich die Jodeli bei mir gepflanzt, kräftiger Busch mit mehreren Trieben, sieht vielversprechend aus. Sie steht an einer nicht ganz so guten Pflanzstelle, eine Jostabeere sollte damit aber klarkommen. Im nächsten Sommer kann ich hoffentlich mehr berichten.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 03. November 2020, 11:34:16
Ohne jetzt den Spaß an der Pflanze nehmen zu wollen, hoffe ich für dich, dass Lubera es geschafft hat, dir richtigen Sorten auszuliefern. Sie hatten/haben da so manche Probleme. Ich wünsche dir dazu alles gute :)

Im Punkto sichere Quelle für Jocheline kann ich da nichts beitragen, sorry. Ich versuche immer noch morphologisch sichere Unterschiede der Sorten zu identifizieren, Wie Blattform usw. Das fällt mir aber bei der Jostabeere sehr schwer. Das Ziel für mich ist es erst einmal sagen zu können, ob Pflanze A und B die selbe Sorte ist. Die Sortenindentifizierung muss dann erst folgen.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: martweb am 03. November 2020, 11:36:46
https://terra-pflanzenhandel.de/obstgehoelze/beerenobst/1357/jochelbeere-jocheline

Ob sie echt ist, weiß ich leider nicht.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: martweb am 03. November 2020, 11:58:56
Bei Lubera wurden Samen von folgenden Kombinationen gesät. Leider ist nicht mehr nachvollziehbar, von welcher Kreuzung die neuen Sorten abstammen.
Jonova x 85-3-8
85-3-8 x Rikö
Josta x Jostine
Josta
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Garten Prinz am 04. November 2020, 06:10:40
https://terra-pflanzenhandel.de/obstgehoelze/beerenobst/1357/jochelbeere-jocheline

Ob sie echt ist, weiß ich leider nicht.

Die liefern nur innerhalb Deutschland, nicht nach den Niederlande. Trotzdem danke.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: martweb am 04. November 2020, 10:52:17
https://www.plantago.nl/plantindex/plant/BO/R/1/ribes-jocheline/218229.html
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Garten Prinz am 05. November 2020, 06:57:19
Leider ist die Plantago Website oft nicht aktuel. Die gibt 2 Quellen für 'Jocheline': ein Betrieb in Friesland die nicht versendet und 'Kruisbessen Proeftuin' in Belgien. Dort ist 'Jocheline' dieses Jahr nicht erhaltlich.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: martweb am 05. November 2020, 07:14:59
Ja, aber Marc Geens (Proeftuin) verschickt sicherlich nächstes Jahr - auch in andere Länder. Am besten per Mail bei ihm anfragen, wann Jocheline wieder verfügbar ist.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 12. Mai 2021, 11:36:13
Ein bissl OT aber was solls :)

Blasenlaus (oben rechts) an der Josta und eine Schwebfliegenmade steht schon parat um sie zu fressen.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: obstfan am 14. Mai 2021, 20:07:52
Ich habe Anfang letzten Jahres eine vermeintliche Jostabeere erworbenen, die jetzt blüht. Allerdings ist die Blüte gelb und so mir bisher nicht bekannt. Handelt es sich um eine Verwechslung?
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Meralin am 14. Mai 2021, 20:16:55
Ich habe Anfang letzten Jahres eine vermeintliche Jostabeere erworbenen, die jetzt blüht. Allerdings ist die Blüte gelb und so mir bisher nicht bekannt. Handelt es sich um eine Verwechslung?

Aber ganz eindeutig!
Ne Josta ist das auf keinen Fall, sonden ne andere Ribesart.
Spontan würde ich (vom Foto her) auf Goldjohannisbeere oder Missouri Johannisbeere tippen. Die blühen gelb.

Wahrscheinlich kann Rib-isel da aber zielsicherer bestimmen.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: KaVa am 14. Mai 2021, 20:17:24
Ich glaube, du hast da eine Goldjohannisbeere. Meine Josta blüht jedenfalls nicht gelb.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: cydorian am 14. Mai 2021, 21:37:21
Handelt es sich um eine Verwechslung?

Jein. Das ist zwar ribes odoratum, aber die wird gerne als Unterlage verwendet, wenn andere ribes als Stämmchen verkauft werden sollen. Könnte also aus einer Unterlage stammen.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 15. Mai 2021, 01:44:09
Goldjohannisbeere  (syn. Missouri Johannisbeere u.w.) = Ribes aureum

Ribes odoratum = Ribes aureum var. villosum (syn. Clove currant ; erkennbar an ihrer Behaarung)

ja, wie schon gesagt, es ist keine Josta sondern eben eine Goldjohannisbeere.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: 555Nase am 15. Mai 2021, 02:10:18
Ist "Vierbeere" eine Goldjohannisbeere ? >>> https://www.baldur-garten.de/produkt/Beerenobst/4744/Obst/Beerenobst/Fourberry-Vierbeere+Gardenfriend/detail.html
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 15. Mai 2021, 09:03:27
Ja, alles das selbe.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: obstfan am 15. Mai 2021, 09:57:06
Danke für die schnellen Antworten. Vielleicht ist da wirklich die Unterlage durchgetrieben. Werde die Früchte abwarten und schauen, ob sie behaart sind.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 15. Mai 2021, 10:25:48
Nicht die Frucht von R. aureum var. villosum ist behaart, sondern Blätter und Stiele. Und dies ist gemeint im Vergleich zu den anderen zwei Varianten von R. aureum.

Das sind:
R. aureum var. aureum
R. aureum var. gracillium

Das spielt aber unterm Strich alles keine Rolle wenn du nur ein Typ von Blättern an deiner Pflanze sehen kannst. Denn die Blätter der Josta  (Ribes × nidigrolaria) sehen deutlich anders aus, als die der Goldjohannisbeere. Wenn du also nur ein Typ von Blättern sehen kannst, dann hast du keine Josta, sondern eine Goldjohannisbeere.

Hier mal Bilder der Blätter:

Josta Blatt

Goldjohannisbeeren Blatt

bzw

Alternatives Goldjohannisbeeren Blatt
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: obstfan am 15. Mai 2021, 14:19:01
Dann wird es die "normale" Goldjohannisbeere sein, nicht die Ribes odoratum = Ribes aureum var. villosum (syn. Clove currant ; erkennbar an ihrer Behaarung).
Es ist keine Behaarung erkennbar im Foto der Blattunterseite.
 
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Anne Rosmarin am 30. Mai 2021, 16:32:48
Wir haben eine Jostabeere unbekannter Sorte und Herkuft, die sehr wenig trägt. Leider, die wenigen Beeren schmecken sehr gut. Nun las ich, dass die eventuell Befruchter brauchen. Was könnte denn als Befruchter dienen? Schwarze Johannisbeere? Stachelbeere ? oder brauchts da noch eine Josta?

edit: überlege, die Jocheline anzuschaffen...
edit 2: Jocheline bestellt :D

Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 30. Mai 2021, 17:20:03
jki empfiehlt eine zweite Josta-Sorte.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: Anne Rosmarin am 30. Mai 2021, 20:28:24
Danke :)
Titel: Jodeli
Beitrag von: catinca am 28. Juli 2021, 11:11:33
Meine Jodeli (Neuzüchtung von Lubera)ist zu einem kräftigen und gesundem, 5-triebigen Busch herangewachsen, cirka 80cm hoch. Sie steht an einer nicht so günstigen Stelle (Wurzeldruck) und kommt damit gut klar. Getragen hat sie fast ein Dutzend Beeren in mittlerer Größe, ich halte das für ihr jugendliches Alter für ein gutes Ergebnis. Der Geschmack war ein etwas blasser Josta-Geschmack, also nicht so intensiv wie bei den älteren Sorten. Cassisgeschmack habe ich keinerlei bemerkt.
An guten Pflanzplätzen habe ich Schwarze Johannisbeeren stehen, die mir auf jeden Fall besser schmecken. Aber  für diesen weniger günstigen Platz scheint mir die Jodeli eine gute Wahl zu sein und somit darf sie gerne bleiben.
Die nächsen Jahre bringen ja bestimmt noch eine gute Steigerung in Erntemenge, Beerengröße und Geschmack.
Titel: Re: Jostabeeren-sorten
Beitrag von: martweb am 28. Juli 2021, 12:41:52
Wie ist das mit Säure und Zucker bei der Jodeli?