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Pflanzenwelt => Rosarium => Thema gestartet von: Rinca56 am 21. Januar 2022, 13:24:36
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Hallo zusammen
mir fiel gerade wieder mal ein sehr merkwürdiges Problem ein, für das hier möglicherweise jemand eine Erklärung hat. Ich habe einenGarten von ca. 1000qm. Auf der Westseite eine sehr schöne Rosenhecke, hauptsächlich Portlandrosen und ein paar Austins. Alle wachsen und gedeihen dort seit Jahren prächtigst. Ebenso im südlich ausgerichteten Terrassenbeet herrlichste Rosenpracht sowie an anderen Stellen um das Haus herum. Mittig im Garten steht eine größere Zierkirsche, um die herum ich ein größeres Beet anlegte und im nichtschattigen Teil (d.h. ehemalige Rasenfläche) ein paar Rugosas pflanzte. Mittlerweile habe ich das mangels Erfolg in den letzten Jahren sowohl im Herbst als auch Frühjahr mit unterschiedlichen Erdzugaben etc. immer wieder von vorne angefangen, aber die Rosen wachsen dort einfach buchstäblich rückwärts. Wühlmäuse können es ja eigentlich nicht sein, denn dann wären ja die anderen Rosen auch betroffen. Gibt es ansonsten eine Erklärung ??? ???
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Das könnte gut Nährstoffmangel sein, wegen den Wurzeln der Zierkirsche oder die eventuell verdichtete Erde...
Wenn du aber schreibst, dass du verschiedene Erdzugaben ausprobiert hast, hast du die Erde wahrscheinlich großflächig ausgetauscht?
Sonst weiß ich auch nicht ???
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Rinca, wenn ich Dich richtig verstanden habe, sind es die Rugosas, die rückwärts wachsen ?
Manche Sorten brauchen lange, bis sie sich etablieren und wachsen - vielleicht müsstest Du noch Geduld haben.
Spontan fällt mir kein richtiger Grund ein, warum das in dem von Dir beschriebenen Beet nicht klappen sollte, hier wachsen im Umkreis einer Prunus auch Rugosas und Gallicas, wobei letztere eine Weile brauchten, ca. 3 Jahre.
Falls Du Wühlmäuse vermutest, zieh mal an einer Rose. Wenn sie abgefressen wurde, läßt sie sich leicht rausziehen. Wühlmäuse kannst Du an den oberirdisch flachen Aufwürfen erkennen.
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Was mir noch einfällt: Kann es sein, dass irgendwas unentdecktes Undurchdringliches im Boden schlummert? Große Steine, eine alte Betonplatte? Alles schon dagewesen ;D
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Rugosas habe ich mich noch nicht getraut zu pflanzen weil die wohl leichte Böden brauchen und ich schweren tonigen Boden habe. Andere Rosen gedeihen bei mir gut.
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@kakifreund, sehr grosszügig habe ich nicht ausgetauscht. Hole mir immer von einer Wiese die Erde der Maulwurfshügel und habe die mit ins Pflanzloch gegeben
@gersemi, ja alle Rugosas. Rausziehen wie bei Wühlmausopfern war nicht, sondern die bekamen braune Stengel und verkümmerten dann. Frost kannes aufgrund milder Winter auch nicht gewesen sein und bei den Ersatzpflanzungen i Frühjahr passierte das gleiche
@apfebäuerin, das ist natürlich eine sehr spannende Überlegung :D :D
@isatis, stimmt! Ich habe eine Rugosa Hansa seit 3 Jahren an anderer Stelle und die wächst auch extrem zögerlich. Im vorigen Garten hatte ich dagegen ganz prächtige Rugosas. Vielleicht liegt es tatsächlich am Boden und den dafür nicht geeigneten Rugosas ???
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bei mir auf berliner gartensand kümmert seit letztem, vielleicht sogar schon vorletztem jahr eine vormals üppige, übermenschhohe und gut breite roseraie de l'haÿ – was ich extrem gemein finde, weil deren duft extrem betörend ist und sie bisher zuverlässig durchblühte. ganze hauptstämme und deren zweige vergilben und sterben nun ab bzw. sind schon weg, mir ist allerdings auch so, als hätte ich hier und da knotige verdickungen gesehen. nicht so wucherig wie rosenkrebs sonst, sondern eher ebenmäßig oval und mit/unter geschlossener rinde, aber ggf. trotzdem genau das?! :P :-\
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Ja, meine Rugosas sind auch fast alle verschwunden. während die anderen Rosen förmlich wuchern. Sie verlangen wohl gänzlich verschiedene Büden.
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vormals üppige, übermenschhohe und gut breite roseraie de l'haÿ –
Genauso ein üppiges Exemplar hatte ich im alten Garten :'( :'(
@raisch, wie schade ☹️ dann muss ich mich wohl von den Rugosas verabschieden. Meine kümmerliche, aber bisher tapfere Hansa werde ich aber weiterhin hegen und pflegen 😊
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Es gibt da irgendeinen Schädling, der Rugosas befällt, aber auch auf andere Rosen übergehen könnte.
Hatten wir hier schon mehrmals. Ich dachte, jemand anderer würde das in die Runde werfen. Ich such mich hier immer dämlich... ::)
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Ah, Secret hats gefunden! :)
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Hier hatten wir mal etwas (in Verdacht war der Rosenprachtkäfer Agrilus cuprescens): https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,65300.0.html
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Rugosas vertragen Kalk schlecht.
Ich hatte beim Pflanzen immer Rhodoerde ins Pflanzloch gegeben und die Sträucher wuchsen daraufhin sehr gut.
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Rinca,wie macht sich dieses 'Rückwärtswachsen denn zuerst bemerkbar?Verfärben sich die Blätter und trocknen dann vom Rand her ein?
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Auf meinem kalkhaltigen Boden zeigte sich bei Rugosahybriden mehr oder weniger chlorotisches Laub. Auf das Wachstum hatte das keinen erkennbaren Einfluss, ich habe fast alle Rugosas wegen nicht zu bändigender Ausbreitung gerodet.
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Verglichen mit anderen Rosen, wurzelten sie recht flach und sind nach meiner Erfahrung nicht besonders trockenheitsverträglich.
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Rugosas vertragen Kalk schlecht.
Ich hatte beim Pflanzen immer Rhodoerde ins Pflanzloch gegeben und die Sträucher wuchsen daraufhin sehr gut.
Daß Rugosas keinen Kalk vertragen, wurde hier schon öfters geschrieben, ich vermute, daß da der Hund begraben ist. Wenn sie dir so wichtig sind, könntest du ja probieren, was Hero49 vorschlägt. Ansonsten kannst du dich glücklich schätzen, wenn alle anderen Rosen und sogar Austins prächtig gedeihen :D Da ist meine Auswahl zwangsläufig um einiges beschränkter.
Bei mir - kalkarmer Sandboden, Klimazone 5a ::), sind die Rugosas die gesündesten Rosen, vor allem aber auch die frosthärtesten, naturgemäß. Ein Rätsel, was mit zwerggartens Roseraie de l'Haÿ los ist.
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Zeigen Rugosas chlorotische Blätter, hilft ihnen auf die Schnelle Rhododünger.
In unseren heißen Dürresommern haben die Rugosas am meisten gelitten, sie sind nicht unverwüstlich.
Ich habe 2 Rugosas an die Verticillum-Welke (Pilz) verloren. Das Laub welkte, trocknete ein und dann der ganze Trieb. Waren mehrere befallen, ging das sehr schnell.
Beim Abschneiden eines Triebstücks zeigte sich der typische dunkelbraune Ring, der teilweise wellig aussah.
An meiner großen Hansa waren auch mehrere Triebe befallen, die ich bis unten runter schnitt. Sie berappelte sich wieder. Wild Pearl und Wild Emmy schafften das nicht, die hab ich im Müll entsorgt.
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Bilder wären hilfreich, aber Verticillum ist bei Rosengewächsen weitgehend unbekannt, "welliger Ring" ist starkes Indiz für Agrilus cuprescens Befall, englisch auch Stemgirdler genannt.
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Gehölze, also auch Rosen, stehen leider auch als Wirt auf der Liste, gibt viele Infos im Netz dazu.
An anderer Stelle war das auch schon Thema, besonders betroffen sind Acer in Sorten.
Ich hatte damals Stücke der befallenen Triebe in eine Tüte verpackt und zu einer Baumschule mitgenommen, die das Schadbild bestimmten.
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Zeigen Rugosas chlorotische Blätter, hilft ihnen auf die Schnelle Rhododünger.
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In unseren heißen Dürresommern haben die Rugosas am meisten gelitten, sie sind nicht unverwüstlich.
Das könnte auch darauf hindeuten, daß sie kältere Gegenden bevorzugen - siehe #14. Bei mir stehen sie auch noch auf der Nordseite.
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Bezüglich der absterbenden Rosen komme ich noch einmal auf den Befall durch den Rosenprachtkäfer zurück. In den letzten fünf Jahren starben bei mir verschiedene Rosen teilweise oder vollständig ab. In allen Fällen konnte ich Befall durch Agrilus cuprescens feststellen. Selbst drei Meter hohe Strauch- und Kletterrosen wurden betroffen. An stärkeren Ästen waren die Schadstellen wie auf dem angehängten Foto erkennbar. Ein Teil der Pflanzen versucht die Schäden zu überwachsen, was zu Wucherungen wie im Bild 2 führte.
An Zweigen bis ca. 1 cm Durchmesser sind die spiralförmigen Fraßgänge der Larven sichtbar (siehe Link).
https://www.arbofux.de/rosenprachtkaefer.html
Zwischenzeitlich sind gleiche Schäden auch an Him- und Brombeeren aufgetreten.
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Bild 2:
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Bilder und Beschreibung von Hortus sind absolut zutreffend!
Agrilus cuprescens ist vorläufig besonders in sommerwarmen und trockenen Gegenden verbreitet.
Meine Erfahrung: Baumschulen kennen Agrilus cuprescens nicht obwohl sie befallenen Containerrosen verkaufen.
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Gestern habe ich mich über die leuchtenden Blüten der Wänninger-Rugosa Himmelsstürmer gefreut.
(https://up.picr.de/46244581iy.jpg)
Es ist eine neue Ersatzpflanze, weil die Ursprungsrose immer schwächer geworden ist . Im Frühjahr habe ich die kümmerlichen Reste gerodet.
Das war der traurige Höhepunkt mir zunächst unerklärlicher Schadbilder an diversen Rugosas. Sie wies übrigens genau die von Hortus beschriebenen Wucherungen auf.
2019 zeigt eine Roseraie de L' Hay unerwartet starke Schäden . Ich habe es auf das Dürrejahr 2018 geschoben.Dann schwächelten weitere Rugosas .
Im nachhinein denke ich, dass auch 2 gerodete Rugosa auf Stamm wohl Opfer von Agrilus cuprescens geworden sind.Der Gefäßdruck dürfte also eine wichtige Rolle für den Befallsdruck spielen .
Trotzdem erscheint mir die Thematik vielen Rosenfreunden doch eher unbekannt.
Wie sind eure Erfahrungen mittlerweile?
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Ich glaube hier gehen die meisten Rosen an zu viel Holzzersetzenden Pilzen im Altholz ein.
Wenn die Rosen dann durch Pilzkrankheiten im August schon entlaubt sind, sind sie zunehmend geschwächt. Es wird nicht mehr genug frisches Holz gebildet, um den Pilzen unten davonzuwachsen.
Zu geringer oder falscher Schnitt fördert das ganze zusätzlich.
Rosenprachtkäfer gibt es, spielen aber keine wirklich große Rolle hier.
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Die ganzen, bisher als zäh und unkaputtbar gedachten Rugosahybriden haben ein besonderes Problem mit den trockenen Sommern.
Das mit den Wucherungen hatte ich auch, an 'Lac Majeau' und an 'Therese Bugnet'.
Zum Glück weggeschnitten und dieses Jahr ist es feucht, da wachsen sie wieder gut.
An Himbeeren wars bei mir auch.
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Auch hier sind es mit Marie und Louise Bugnet zwei Bugnet-Züchtungen, die besonders gelitten haben. Die von dir erwähnten Sorten, Mediterraneus, hatten hingegen keine Schäden.
Insbesondere dem Verlust des Marie Bugnet Stämmchen traue ich noch nach.
(https://up.picr.de/25654805yx.jpg)
ich habe das damals nicht richtig einordnen können.
Hier ist es auch in diesem Jahr eher trocken , was auch für andere Bereiche im Osten gelten dürfte. Es sind bisher 350 Liter., auch wenn ich den Juli als verregnet bezeichnen würde. Ich kann mir daher vorstellen, dass sich das Problem so ganz schnell nicht verabschiedet. Auch wenn wohl existierende Fressfeinde und auch parasitierte Larven die Situation entspannen dürften.
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Ich glaube hier gehen die meisten Rosen an zu viel Holzzersetzenden Pilzen im Altholz ein.
Wenn die Rosen dann durch Pilzkrankheiten im August schon entlaubt sind, sind sie zunehmend geschwächt. Es wird nicht mehr genug frisches Holz gebildet, um den Pilzen unten davonzuwachsen.
Zu geringer oder falscher Schnitt fördert das ganze zusätzlich.
Rosenprachtkäfer gibt es, spielen aber keine wirklich große Rolle hier.
Dass Agrilus cuprescens keine wirkliche Rolle spielt ist leider nicht zutreffend, im Gegenteil, es sieht so aus als wäre das bald ein ähnliches Problem in Mittel- und Westeuropa wie es das weiter östlich schon ist. In den bulgarischen und türkischen Anbaugebieten von Rosa damascena ist es seit Jahrzehnten ein großes Problem.
Meines Wissens ist der Käfer iinzwischen als Schädling in 6 Regionen in D nachgewiesen, in Ö sind Niederösterreich, Wien, Burgenland und Steiermark betroffen.
Agrilus cuprescens ist das einzige Insekt, das Rosen wirklich umbringen kann, der Befall von Stammrosen ist ganz besonders fies. Er ist ein Primärschädling, dh. geschwächte Pflanze werden nicht primär befallen. Entscheidend ist Trockenheit und damit einhergehend der Saftdruck in der Pflanze.
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