.... - solange sich keine neuen Erkenntnisse ergeben.....
.... - ich glaube es einfach nicht!
1) Woher sollen diese neuen Erkenntnisse kommen, wenn nicht recherchiert wird?
2) Warum ist kaum jemand bereit, die recherchierende(n) Person(en) zu unterstützen (sei es mit Literatur, sei es mit eigenen Erkenntnissen, sei es sogar mit lebendem Anschauungsmaterial/Pflanzen, die garantiert keine Sämlinge sind?)
3) Zweifel anzumelden, ist die einfachste Art, Bestrebungen Engagierter, die quasi Grundlagenforschung in Sachen Phlox und Phlox-Züchtungen betreiben, herabzuwürdigen. Die Zweifel haben die Engagierten doch selbst...deswegen forschen sie ja weiter!
Es ist in unserer saturierten und überwiegend blasierten Gesellschaft keine Sensation mehr, wenn engagierte Naturforscher (Biologen wie Botaniker gleichermaßen), neue Arten entdecken oder verschollen/ausgestorben geglaubte Arten wiederentdecken und in mühevoller Recherche-Arbeit identifizieren. Die Standard-Frage lautet meistens: Wer braucht sowas? Kann man nicht essen, kann man nicht vermarkten, die Arbeit ein paar Verrückter ist ohne Wert. Mit Ausnahme von ein paar engagierten Naturforschern interessiert sich kaum ein Mensch mehr für die biologische Vielfalt dieses Planeten, für die genetische Diversifikation, die auch durch Züchtung entsteht, und für den überaus reichen Genpol, den dieser Planet mittlerweile braucht, um überleben zu können.
Erst kürzlich gaben Wissenschaftler bekannt, dass ein 2011 im Urwald Panamas entdeckter kleiner roter Frosch, doch keine ausgestorben geglaubte Art ist sondern eine bisher unentdeckte Art. Hat das jemand gelesen, sich dafür interessiert, hier im Forum besprochen? Es hat drei Jahre gebraucht – und sicherlich eine schönen Summe Forschungsgeld – um schließlich herauszufinden, dass dieser Frosch eine neue Art ist. Auch hier wurde zunächst mit Bekanntem verglichen, mit Archivmaterial über ausgestorbenen Arten, internationale Quellen angezapft, korrespondiert und kommuniziert, bis schließlich eine DNA-Analyse Gewissheit brachte. Dass internationale Netzwerke von Naturwissenschaftlern wesentlich größer und besser ausgestattet sind als die privater Sammler, muss nicht extra erwähnt werden. Und trotzdem haben diese Forscher
drei Jahre gebraucht, um diesen Frosch zu identifizieren. Der Erstfinder durfte ihn benennen – undzwar nach seiner Frau Geminis Vargas, in Dankbarkeit für ihre unermüdliche und bedingungslose Unterstützung seiner Forscher-Arbeit. Offensichtlich war diese Frau keine Bedenkenträgerin. So heißt dieser nur 12 Millimeter (!!!) kleine Frosch nun
Andinobates Geminisae und kann nur hoffen, dass es den Forschern gelingt, sein Überleben zu sichern.
12 mm – soviel braucht es, um einen Forscher glücklich zu machen.
Es gibt etliche weitere Bespiele unerschrockener, engagierter Menschen, die die Historie dieses Planeten – nicht nur die soziologische, politische, sondern auch die biologische und botanische – erforschen und unser Wissen über Vergangenes mit neuen Erkenntnissen bereichern: Geologen, Biologen, Botaniker, Archäologen, Tiefseeforscher, nur um ein paar zu nennen. Ungewissheit und Spekulation begleiten sie ständig, denn auch sie fangen ganz klein an – mit einem Verdacht, mit einer Vermutung, mit einem vagen Hinweis, mit einem Zufall. Es gibt keine Bilder/Fotos/Zeichnungen und Katalog-Einträge über Dinosaurier. Und trotzdem wissen wir heute mehr über sie als je zuvor.
Am vergangenen Sonntag zeigte Ljena in Post #5279 in einem Link zu einer Diskussion in ihrem Forum eine
Foto-Collage aller Phloxe, die sie in der Hoffnung sammelte, die echte ‚Mrs. Ethel Prichard’ zu finden. Ist diese Sammlung zu belächeln? Nur weil sie außer ein paar Aquarell-Zeichnungen und Katalog-Einträgen nichts anderes zum Vergleich hat?
Nein. Es ist ein erster Schritt, ein sehr wichtiger, elementarer erster Schritt. Und darin sollten wir sie und andere, die ihr gleichtun, unterstützen – und sei es nur mit netten Worten. Ein entrüstetes „- ich glaube es einfach nicht!“ hilft nicht weiter (außer demjenigen, der sich entrüstet und seine Argumentationskette damit vervollständigt…).
Richtig ist, dass wir in Sachen Phlox, außer Wahrscheinlichkeiten, keine unumstößliche Beweise haben, dass eine Sorte echt ist – auch ‚Iris’ und ‚Württembergia’ nicht. Es sei denn, wir erhalten die Sorten vom noch lebenden Züchter, der uns seine Züchtung persönlich anvertraut.