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Garten- und Umwelt => Gartenküche => Thema gestartet von: Eliza am 04. Juni 2008, 09:53:52

Titel: Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: Eliza am 04. Juni 2008, 09:53:52
Er wird immer wieder angesprochen: man kommt hungrig von der Arbeit nach Hause und mag nicht noch eine sStunde in der Küche stehen, hat aber auch eine deutliche Abneigung gegen rasch mischbare Halbfabrikate oder Vollconvenience wie Fertigpizza.

Ich esse ehrlich gesagt lieber eine Zutat im Rohzustand, z.B. eine Karote, um den grössten Hunger zu stillen, als so husch husch was zu "kochen". Mit der Karotte im Magen nehm ich mir dann mindestens eine halbe Stunde Zeit, um mir aus nicht verarbeiteten Grundstoffen ein leckeres Gericht zu kochen, manchmal noch eine Portion für den Tag danach, und von selbst hergestellten Halbfabrikaten wie z.B. Pastasosse wird auch noch eine Portion eingefroren (Self-Convenience). Meine Abneigung gegen die Mikrowelle trägt das Ihre zu dieser Verhaltensweise bei.

Also: entweder richtig kochen oder gar nicht.
Man wird auch mit unzubereiteten Nahrungsmitteln satt.
Kochen ist mir zu sinnlich als dass ich da Stress haben mag. Also entweder rechne ich gleich eine Stunde ein, oder ich mach ein ganz einfaches Gericht mit höchstens 5 Zutaten (siehe dazu den Spezialthread).
Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: Crambe am 04. Juni 2008, 10:08:56
Im Prinzip stimme ich Dir zu. Bevor ich mir den Magen mit einem merkwürdig schmeckenden Convenienceprodukt fülle, esse ich auch lieber was "Rohes". Deshalb gibt es ja auch bei uns so viel Salat mit Schinken/Putenstreifen/Scampi/... oder Risotto mit Salat oder ....
Aber die Länge der Zutatenliste hat nur bedingt was mit der Zeit zu tun, denn Kartoffeln brauchen nun mal länger, um genießbar zu sein. ;)
Hast Du auch Bedenken gegen den Schnellkochtopf?

Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: frida am 04. Juni 2008, 10:18:29
Ich habe keine Bedenken gegen den Schnellkochtopf - keine Ahnung, was Lehm dazu sagt. Ich benutze den SK trotzdem nur selten, da ich den Zeitvorteil als nicht so überzeugend ansehe und die meiste Zeit eh für Vorbereitungen, Schnippeln o.ä. draufgehen. Außerdem schmore ich Gemüse gerne in Öl, was mit dem SK ja nicht geht.
Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: Eliza am 04. Juni 2008, 10:33:17
Hast Du auch Bedenken gegen den Schnellkochtopf?



Nein, ich setz den gerne und oft ein. Einige gemüse werden im drucklosen Dampf aber schmackhafter, z.B. Blumenkohl. Der wird im Schnellkochtopf oft sehr kohlig.
Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: Crambe am 04. Juni 2008, 10:39:16
Wir nehmen den Sico eigentlich auch nur für Kartoffeln.

OT
@ Lehm
Ich weiß leider nicht, wo Eliza ist ;) Warst Du unfreundlich zu ihr?
OT Ende

Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: Eliza am 04. Juni 2008, 11:20:40
OT@crambe: Sie ist erkältet. :-X

Gemüsebrühe kann man ja selbst machen, braucht aber Zeit, weil die im Schnellkochtopf nix wird, da muss man schön sorgfältig auf niedriger Temperatur köcheln lassen, um die Aromen rauszukitzeln. Am besten macht man das ab und zu an einem ruhigen Sonntagnachmittag und gefriert die Brühe dann portionenweise ein - eben Self-Convenience. Da kann man dann locker ein Döschen behändigen, wenns mal rasch gehen soll.

Gleiches mach ich mit Pastateig. Die doppelte Portion macht kaum mehr Arbeit. Rasch Tagliatelle durchdrehen ist dann ein Kinderspiel.
Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: cimicifuga am 04. Juni 2008, 13:10:44
ich verbringe meine mittagspause ja immer zu hause. da hab ich keine lust auf kochen. entweder gibts dann was kaltes oder aber nudeln nudeln nudeln mit fertigsauce.

oder fertigbaguette. ansonsten gibts wenig fertignahrung die ich essen mag. trotzdem gehts irgendwie nicht ohne.

ganz verteufeln sollte man das ganze nicht
Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: frida am 04. Juni 2008, 13:20:40
Ums Verteufeln geht es wohl auch weniger, eher um die Tricks, die man so drauf hat, wenn man auf die Schnelle was essen möchte und eben nix Vorgefertigtes kaufen will.

Ich habe auch meine Mittagspause zu Hause. Es gibt oft einfach Brot mit Käse und irgendwelche Rohkost. Manchmal Müsli. So mal eben schnell nebenbei koche ich auch gerne Pellkartoffeln (dann mit fertigem Kräuterquark oder einem sauren Hering o.ä.). Wenn es Reste vom Vortag gibt, freue ich mich fast immer und wärme sie mir auf - aber ich bekomme es nicht hin, am "Vortag" gleich Reset für den kommenden Tag einzuplanen, oder nur selten denke ich dran.
Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: Landfrau am 04. Juni 2008, 13:54:32
Es gab mal wirtschaftlich engere Zeiten, da stellte man einen Wochenplan fürs Essen auf, kochte vor, gab Mahlzeiten mit für die Arbeit...... . In alten Kochbüchern gibt es meist ein Kapitel zur Resteverwertung.

Lebt man in Einzel- / Kleinhaushalten, wo nicht eine Person 5 oder mehr andere versorgt, kann das Essenkochen unverhältnismäßig zeitaufwendig werden, besonders daher, da das Kochen für 2 Personen nicht etwa nur 1/3 der Zeit des Kochens für 6 Personen beansprucht.

Eigene (Teil-)fertigprodukte vorzuhalten und halt mit Plan vorzukochen, kann da sinnig sein.

Im Herbst mache ich aus nicht lagerfähigen Gemüsen und Resten in großen Töpfe Gemüsebrühe, die wird eingekocht. Aus Knochen, Geflügelkarkassen und Suppenfleisch koche ich Fleischbrühe, eines der wenigen Produkte, die ich einfriere. Von relativ langwierigen Gerichten wie Gulasch, Tomatenhackfleischsoße (ich weiß, das klingt nicht nach doller Küche, aber um beides wirklich gut zu kochen braucht es reichlich Zeit), Kichererbsen- und Trockenbohnengerichten friere ich auch mal was ein, trotz meiner Abneigung gegen Tiefgekühltes, ebenso Bratenscheiben und Frikadellen. Vorgekochte Kichererbsen einzufrieren lohnt sich, wenn man gern Hummus zubereitet.

Ganz schnell kochten sich, während das TK-Gut warm wird Polenta (dauert angeblich ne Stunde, das Zauberwort heißt elektrischer Schneebesen), Bulgur, Reis, Nudeln. Gemüse gart umso schneller, je feiner es zerkleinert ist - in Öl anschmoren, Deckel auf die Pfanne, im eigenen Saft garen lassen.

Auch gut: Brühe heiß werden lassen, am Morgen zurechtgelegtes Gemüse putzen, schnippeln, im Schnellkochtopf 2 Minuten unter Druck garen, Reisrest vom Vortag reingeben..... .

Wer gern einfriert, kann die Zubereitung / das Aufwärmen auch beschleunigen, indem das TK-Gut möglichst klein gefroren wird. Fertige Frikadellen den Äquator entlang durchschneiden, Würstchen in Scheiben - kann dann gleich in eine warme Pfanne und ist ganz schnell essfertig.

Eine unlustige Sache am Vorkochen / geplanten Kochen ist, dass man und Haushaltsmitbewohner idR essen müssen "was auf den Tisch kommt". Und es kommt auf den Tisch, was da ist. Das kann halt ins Auge gehen. Wer ganz gierig auf eine süße Speise ist und Kartoffelsalat und Bratwurst bekommt, mag nicht grad glücklich werden.

Aber wer weiß, wie lange wir uns den Luxus, Essen zu können, wonach uns grad ist, noch leisten können?

Landfrau
Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: Aella am 04. Juni 2008, 15:35:34
Self-Convenience
nettes wort :D ;D

mach ich auch viel und oft bei den sachen, wo es sich eignet. z.b. bolognaisesoße, semmelknödel, wurstknöpfe, eintöpfe, schupfnudeln, brühe etc. große portionen selbst machen und portionsweise einfrieren.
da schmeckt man wirklich keinen unterschied zu frisch und aufgetaut.

ebenso friere ich oft rohe gemüse- und fleischreste ein. z.b. mangoldstiele, wenn ich nur die blätter für ein gericht brauche, pilze in scheiben, wenn ich die packung nicht ganz aufbrauche...steak, schnitzel oder bratenstücke schneide ich meist in streifen und friere sie ein. somit sammelt sich einiges an und ich hab immer etwas parat, auch wenns nur kleine portionen sind, aber mit reis dazu und asiatisch angehaucht, passt eigentlich fast alles an gemüse und fleisch in eine pfanne.

richtige fertiggerichte, sowas wie rinderbraten mit rotkohl und kartoffeln im "praktischen" alubehälter mag ich garnicht leiden und kauf sie auch nicht. dafür koche ich auch viel zu gern. aber "halbfertigprodukte" wie z.b. backfisch, pommes und maultaschen kommen bei mir auch durchaus mal auf den tisch.
Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: Luna am 04. Juni 2008, 16:09:43
Es gab mal wirtschaftlich engere Zeiten, da stellte man einen Wochenplan fürs Essen auf

... das mache ich noch heute, obwohl der nächste Supermarkt mit einem schönen Angebot an Bioprodukten nur ca.50 Meter von meinem Haus entfernt ist. Die Wochenplanung erspart Zeit und Geld, dazu habe ich das Gefühl, dass ich mich ausgewogener ernähre.


Self-Convenience

Aella da stimme ich dir zu, ein wirklich nettes Wort

... vor allem wenn ich es eilig hab, bin ich froh darüber, dass ich vor Wochen Überschüssiges aus dem Garten zu Ravioli, Lasagne etc. verarbeitet und tiefgekühlt habe


Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: Eva am 04. Juni 2008, 16:25:23
Für eine Person geht Tütensuppe (10 Minuten kochen) auch nicht schneller oder langsamer als selbstgemachte Gemüsesuppe, nur dass man halt während der 10 Minuten hektisch dabei ist, die diversen Gemüse zu schnippeln und zum Schluss nochmal in den Garten rennt um eine Handvoll Blattgemüse und ein paar Kräuter zusammenzuraffen.

Was ich aber schon merke, wenn Besuch da ist: da ist meine Art zu kochen (viel Gemüse, Salate, Obst) auf einmal viel viel zeitaufwändiger als wenn man das alles nur für eine Person macht. Umgekehrt sind Gerichte, die mir normalerweise zu lang dauern dann eher weniger Aufwand.

Ich versuche es zu vermeiden, mit Heißhunger nach Hause zu kommen, weil ich dann meistens den ganzen Abend so vor mich hin futtere und nicht genug kriegen kann. Deswegen nehm ich mir meistens eine Nachmittagsbrotzeit mit, das hilft mir, eine vernünftige Abendmahlzeit einzuhalten.

Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: SouthernBelle am 04. Juni 2008, 16:25:49
Es gibt da was, was man essen kann:
die Tueten von Frosta (Werbung, die kommen von hier)
die guten Sachen sind Tueten mit geputzten Gemuesemischungen ( manche plus Fleisch) dezent gewuerzt und alles deklariert, so ala Wok.
Ich fand zB Pilzrisotto sehr nett, mit ungewoehnlichen Pilzen drin. Wenn man es mit Sahne statt Wasser zubereitet ist es "fast richtig".
Ach ja, ein Teil der Serie kommt in Zusammenarbeit mit BRIGITTE Diaet, dann ist es auch noch kalorien(meist fett-)arm. Fuer den Notfall (arbeiten bis Mitternacht) hab ich meist ein paar Tueten im Gefrierfach.

Sonst ist mein Tip Notspaghetti, waehrend die Nudeln garen, werden auf dem Teller bestes (Oliven)oel mit Knoblauch, Salz, Pfeffer angeruehrt, das ganze wird noch mit Nudelwasser verfluessigt und manchmal mit frisch geriebenem Kaese angereichert. Endlos variierbar!
Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: Eva am 05. Juni 2008, 19:47:26
Ich finde, ein paar Sachen sollte man zuhause haben um was vernünftiges zaubern zu können, auch wenn der Kühlschrank leer ist:

gute Kartoffeln (ich seh zu, dass ich kleine habe, die als Pellkartoffeln rasch durch werden)
Nudeln
Zwiebeln
Knoblauch
Kräuter
ein gutes Öl und/oder Butter

schön ist es auch wenn man folgendes daheim hat:
Dosentomaten
haltbares Gemüse (Knollensellerie, Karotten, Kraut, Porree im Winter, im Sommer gibt es meistens was im Garten, da braucht man nicht unbedingt Vorrat, Blumenkohl hält auch ein paar Tage)
Brot
Käse
Milch
Eier
Ölsardinen
Oliven
Asia-Quadrat-Nudelpackerl 8)

Wovon habt ihr immer Vorrat?

Daraus lässt sich immer irgendwas zaubern
Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: Eliza am 06. Juni 2008, 10:24:07
Kartoffeln hab ich eigentlich immer im Keller. Pasta und Reis sowieso. Salz, Chilli, Zucker, Mehl, Tomatenkonzentrat, Olivenöl. Und eingefrorenen Rucola im Winter. Dies Jahr auch getrockenete Apfelringlein und eingefrorenen Süssmost, war ja eine Megaernte.
Titel: Re:Der Zeitfaktor - Selfconvenience
Beitrag von: Aella am 06. Juni 2008, 11:59:44
Ich finde, ein paar Sachen sollte man zuhause haben um was vernünftiges zaubern zu können, auch wenn der Kühlschrank leer ist:

gute Kartoffeln (ich seh zu, dass ich kleine habe, die als Pellkartoffeln rasch durch werden)
Nudeln
Zwiebeln
Knoblauch
Kräuter
ein gutes Öl und/oder Butter

schön ist es auch wenn man folgendes daheim hat:
Dosentomaten
haltbares Gemüse (Knollensellerie, Karotten, Kraut, Porree im Winter, im Sommer gibt es meistens was im Garten, da braucht man nicht unbedingt Vorrat, Blumenkohl hält auch ein paar Tage)
Brot
Käse
Milch
Eier
Ölsardinen
Oliven
Asia-Quadrat-Nudelpackerl 8)

Wovon habt ihr immer Vorrat?

Daraus lässt sich immer irgendwas zaubern

das von dir genannte und natürlich noch so sachen wie reis, mehl, tiefgefrorene kräuterbutter, diverse (teilweise) selbstgemachte pestos im kühlschrank. selbstgemachte brühwürze, essig, senf, ketchup, oliven, getrocknete tomaten in öl, kapernäpfel, saure gurken, tomatenmark etc.

fast immer an "frischen" sachen hab ich noch frischkäse und/oder saure sahne im kühlschrank. ebenso schinkenspeck und kochschinken eingefroren.

aus diesen "grundmitteln" kann man eigentlich schon zig gerichte zubereiten.
wenns dann noch frischen salat, mangold, zucchini, kräuter etc im garten hat, brauch man kaum mehr einkaufen. ;)