garten-pur

Garten- und Umwelt => Quer durch den Garten => Thema gestartet von: katherine84 am 16. Januar 2009, 19:45:41

Titel: Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: katherine84 am 16. Januar 2009, 19:45:41
Hallo,

Ich hoffe ich kann hier in diesem Forum einige hilfreiche Tipps bezüglich unseres Gartens bekommen!!! Ich bin schon jetzt sehr dankbar.

Vor einigen Jahren wurde unser Garten neu angelegt. Es sollte ein japanischer Ziergarten werden. Hierzu wurde von meinem Lebensgefährten ein Gartenbauunternehmen beauftragt den Garten anhand seiner Vorstellungen zu gestalten und zu bepflanzen. Da mein Lebensgefährte Gehbehindert ist, war es ihm nicht selbst möglich die Arbeiten auszuführen. Jedenfalls war der Garten die ersten 2 Jahre nach Anlegen nahezu unkrautfrei. Nun sind seit Anlage des Gartens 6 Jahre ins Land gegeangen und der gesamte Garten ist voll Unkraut zugewucht. Allerdings nicht aus Faulheit oder Unfähigkeit sich um den Garten zu kümmern, sodern auf Grund von "verseuchter" Erde.
Nachdem wir mit dem Garten und der Bekämpfung des wuchernden Unkraut gänzllich am Ende waren haben wir uns professionellen Rat geholt. Wie wir mittlerweile wissen wurde beim Anlegen des Gartens, Erde von einem Bauhof genutzt. Die Erde besteht aus kompostierten Gartenabfällen und Unkräutern. Wohl war die Erde nicht fertig kompostiert und die Unkräuter haben in der Erde gewuchert.
Mittlerweile ist der ganze Garten übersät mit Unkräutern sämtlicher Art. Die Zierpflanzen werden mittlerweile schon vom Unkraut aufgefressen und gehen ein.
Vorwiegend haben wir Brennesseln, Taubnesseln, Ochsenzungen, Disteln, Löwenzahn und ein Unkraut, das aussieht wie ganz kleine Keimlinge des Spargels bzw. kleine weiche Tannenbäumchen.
Die letzten beiden Sommer waren wir nur beschäftigt, die Unkräuter zu bekämpfen. Rupfen, zupfen, jäten...es hilft alles nichts. Nach jedem Regenguss sprießt alles wieder neu. Wir vermuten, dass die ganzen Unkräuter Rizome in der Erde gebildet haben. Wir wissen nicht mehr weiter. Eigentlich sind wir keine Fans von Pflanzenvernichtungsmitteln, haben in unserer Verzweiflung schon welche Ausprobiert. Selbst round-up brachte keinen Erfolg.

Wie gesagt, wir wissen nicht mehr weiter und sind mit unserem Latein am Ende. Sicherlich wäre es sinnvoll den Boden im Garten abzutragen und neuen Mutterboden samt einer Rizomsperre auszubringen, allerdings ist das bei der Gartengröße (900qm) sehr kostenintensiv und derzeit für uns nicht leistbar. Das Gartenbauunternehmen kann auch nicht in Regress genommen werden...es ist schon vor Jahren in die Insolvenz gegangen.

Vielleicht wisst ihr eine Hilfe für uns. Vielleicht ist es ja möglich ein anderes Bodenmilieu zu schaffen, damit das Unkraut nicht mehr wachsen will??? Eben von sauer nach basisch und umgekehrt???

Ich bin über jeden Tip oder Hilfe dankbar, da ich nicht will, dass der Sommer in diesem Jahr wieder nur mit Ärger über unseren zugewucherten Garten verbunden ist. Die Nachbarschaft beschwert sich leider auch schon und ich bin es leid meine Unmacht zu beteuern...

Grüße

katherine
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Staudo am 16. Januar 2009, 19:57:49
Jedenfalls war der Garten die ersten 2 Jahre nach Anlegen nahezu unkrautfrei. Nun sind seit Anlage des Gartens 6 Jahre ins Land gegeangen und der gesamte Garten ist voll Unkraut zugewuchert.


Hallo Katherine,

da passt etwas nicht zusammen. Wenn der Garten zwei Jarhe sauber war und dann erst verunkrautete, liegt die Schuld kaum an der Erde. Habt Ihr die Pflege wegen des guten Eindrucks am Anfang etwas schleifen gelassen? Jede Unkrautpflanze kann tausende Samen austreuen. Wenn da anfangs auch nur wenig Unkraut hochgekommen ist reicht das mitunter, den ganzen Garten zu verseuchen.

Es ist immer das Gleiche: mähe stark verunkrautet Flächen mit dem Rasenmäher und fange Stück für Stück an Beete anzulegen - und nur so viel, wie Du im Sommer zu pflegen schaffst. ;)


Viele Grüße

Peter
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Wiesentheo am 16. Januar 2009, 20:46:08
Ein sehr waiser Ratschlag von Peter.

Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: katherine84 am 16. Januar 2009, 20:49:10
Hallo Peter,

Danke für Deine Antwort. Zu deiner Bemerkung, dass da etwas nicht zusammenpassen würde, kann ich nur mitteilen, dass ich erst 1,5 Jahre mit meinem Lebensgefährten zusammen bin und wenig über die damalige Pflege weiß. Mir ist nur bekannt, dass der Garten anfangs sehr gepflegt wurde. Nach 3 Jahren erkrankte mein Lebensgefährte und war Monate außer Gefecht gesetzt. Ich weiß, dass das Unkrautproblem damals anfing. Die Familie meines Lebensgefährten kümmerte sich damals mit um den Garten und berichtete mir, dass sie ständig mit Unkrautbekämpfung beschäftigt gewesen seien. Leider ist die Familie mittlerweile so alt, als dass sie gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind heute zu und ich irgendwie ziemlich alleine mit dem Garten bin.

Deinen Tip mit den Beeten hab ich auch schon probiert. Mit dem Ergebniss, dass das Unkraut so schnell wuchert, dass ich nicht hinterherkomme. Das ist sehr entmutigend, weil ich nicht sehe, was ich getan habe, da neben den genannten Unkräutern sonst noch einiges an Zeugs am wachsen ist. Selbst der Rasen ist nach Regen sehr schnell verwildert :'(

Und wenn ich nur Teile bearbeite und es an den anderen Stellen weiter wuchert fliegen die Samen ja auch wieder in die bearbeiteten Stellen und das Ganze beginnt von vorne. :(

Gruß

katharine
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Susanne am 16. Januar 2009, 20:55:26
Da sind einige Punkte, wo man ansetzen könnte...

Zitat
Vor einigen Jahren wurde unser Garten neu angelegt. Es sollte ein japanischer Ziergarten werden. Hierzu wurde von meinem Lebensgefährten ein Gartenbauunternehmen beauftragt den Garten anhand seiner Vorstellungen zu gestalten und zu bepflanzen.

Japanischer Garten? Ich gehe mal davon aus, daß ihr euch anhand von Literatur schlau gemacht habt, was einen japanischen Garten ausmacht. Primär ist das die flächendeckende Bepflanzung mit Ausnahme von Sand-, Kies- oder Steinflächen. Das heißt, es gibt in einem japanischen Garten nur selten offenen Boden, in dem sich große Mengen von Wildkräutern ansiedeln können.

Zitat
Jedenfalls war der Garten die ersten 2 Jahre nach Anlegen nahezu unkrautfrei. Nun sind seit Anlage des Gartens 6 Jahre ins Land gegeangen und der gesamte Garten ist voll Unkraut zugewucht. Allerdings nicht aus Faulheit oder Unfähigkeit sich um den Garten zu kümmern, sodern auf Grund von "verseuchter" Erde.

Wildkräuter werden hauptsächlich durch Wind und Tiere eingebracht. Das ist ein ständiger Fluß von Samen, den man nicht unterbrechen kann. Keimerfolg haben die Samen aber nur da, wo brache Flächen zum Keimen einladen, das heißt, wo wenig Konkurrenz herrscht. Typisch wäre dafür eine offene Erdfläche.

Zitat
Die Zierpflanzen werden mittlerweile schon vom Unkraut aufgefressen und gehen ein.

Das gibt's nicht, daß Zierpflanzen vom Unkraut aufgefressen werden. ;) Wenn die Zierpflanzen, von denen ich annehme, daß sie bereits seit Gestaltung des Gartens dort wachsen und nach deinen Angaben das auch zwei Jahre lang ungestört tun konnten, nicht in der Lage sind, sich gegen Wildkräuter durchzusetzen, dann stimmt etwas nicht. Entweder sind die Pflanzen nicht für eure Gartensituation geeignet, oder ihr habt das Wildkrautwachstum jahrelang nicht genügend beachtet oder gejätet.

Zitat
Brennesseln, Taubnesseln, Ochsenzungen, Disteln, Löwenzahn und ein Unkraut, das aussieht wie ganz kleine Keimlinge des Spargels bzw. kleine weiche Tannenbäumchen.

Das sind vermehrt Stickstoffzeiger -- habt ihr zusätzlich gedüngt? Und wenn ja, womit und wieviel?

Zitat
Nach jedem Regenguss sprießt alles wieder neu. Wir vermuten, dass die ganzen Unkräuter Rizome in der Erde gebildet haben.

Brennesseln, Disteln, Löwenzahn und der wilde Spargel sind mehrjährig, sie kommen aus den Wurzelstöcken wieder, wenn man sie nur oberflächlich entfernt.
Besorgt euch für diese Wildkräuter einen Unkrautstecher, der die Wurzeln aus größerer Tiefe aushebt.

Zitat
Selbst round-up brachte keinen Erfolg.

Wenn ihr roundup flächendeckend (sprühend) aufgebracht haben solltet, könnte das erklären, warum eure Zierpflanzen eingehen. roundup selektiv zu verwenden, verlangt genaues Aufpinseln.

Zitat
Sicherlich wäre es sinnvoll den Boden im Garten abzutragen und neuen Mutterboden samt einer Rizomsperre auszubringen, allerdings ist das bei der Gartengröße (900qm) sehr kostenintensiv und derzeit für uns nicht leistbar.

Nein, das wäre nicht sinnvoll. Wie gesagt, Wildkrautsamen kommen von oben, da hilft weder der Bodenaustausch noch eine Rhizomsperre. Das Geld könnt ihr also schon mal sparen.

Zitat
Vielleicht ist es ja möglich ein anderes Bodenmilieu zu schaffen, damit das Unkraut nicht mehr wachsen will??? Eben von sauer nach basisch und umgekehrt???

Von solchen Experimenten rate ich ab. Wildkräuter sind Pionierpflanzen, deren Aufgabe in der Natur ist es, brachliegende, offene Flächen zu bewachsen und den Boden dadurch vor Erosion zu schützen.
Die Auswahl an Wildkräutern ist groß, wenn's der einen Art nicht gefällt, freut sich eine andere drüber.

Mein Vorschlag:
Beschreibe uns mal die Bepflanzung eures Gartens, am besten mit Fotos. Dann kann man sehen, wo die Probleme entstehen.


Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: canina2 am 16. Januar 2009, 21:00:13

hallo,

könnten die "kleinen weichen tannenbäume" nicht eher schachtelhame sein? dieser breitet sich über rhizome aus...


vg, canina
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 16. Januar 2009, 21:02:41
"Natura abhorret vacuum": Die Natur verabscheut die Leere.

Susanne hat es perfekt analysiert. Wo keine Zierpflanze wächst, da wächst halt Unkraut. Die politisch korrekte Bezeichnung lautet anders.

Und Unkraut beseitigt man, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, nicht mit Roundup, sondern mit dem Fleiß des Gärtners per Hand oder Schuffel.

Bessere Methode: So dicht mit Wunschpflanzen bepflanzen, dass das Unkraut keine oder nur geringe Chance hat.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: thegardener am 16. Januar 2009, 21:27:41
Grundsätzlich schliesse ich mich meinen Vorgängern an. Mittlerweile hat das Ausmaß wohl so zugenommen das Ihr kurz vor der Kapitulation seid. Daher der Vorschlag:Könnt Ihr nicht für ein paar Stunden in der Woche jemanden engagieren der Unkraut zupft? Dann würde sich Eure Situation entspannen und die Nachbarn geben Ruhe. Falls Ihr in Uni-Nähe seid hilft vielleicht ein Aushang dort oder ein Inserat in einer Anzeigenzeitung. Bei 900 m² sollten 4 Stunden wöchentlich ausreichen wenn es denn konsequent betrieben wird.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: knorbs am 16. Januar 2009, 21:52:17
mulchen, mulchen + nochmal mulchen. nicht kleckern sondern klotzen, also dicke schichten. baum-/gartenpflegedienste anrufen + fragen ob sie holzhäcksel liefern. das schafft erstmal luft. in die gemulchten beete kann man dann die gewünschten pflanzen neu setzen. ich gehe mal davon aus, dass nach der round-up aktion nicht mehr viel vernünftiges übriggeblieben ist.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Dietmar am 16. Januar 2009, 21:54:51
Es klingt zwar etwas brutal, aber manchmal hilft es, den Teil des Gartens, den man nicht bewirtschaften kann und wo sich "Nutzpflanzen" nicht mehr gegen das Unkraut durchsetzen können, mit schwarzer Teichfolie abzudecken. Dünnere Folie wird leicht Opfer des Windes, insbesondere nach einigen Monaten Sonne (UV-Schädigung).

Im Extremfall kann es bis zu ca. 7 Jahren dauern, bis Rizome und Samen unter der Folie tot sind. Es ist also Geduld gefragt. Die schwarze Teichfolie ist auch nicht billig, aber hält dafür viele Jahre im Gegensatz zu den dünnen Folien. In leichteren Fällen kann man auch Unkrautvlies und Bändchengewebe einsetzen, aber diese muss man gut beschweren.

Achtung: Entgegen der Werbung gibt es keine UV-feste Folie!

Den dann wieder "jungfräulichen" Boden sofort mit dicht wachsenden Nutzpflanzen bepflanzen, am besten mit Rasen und den Rasen alle 1 bis 2 Wochen mähen, damit Unkräuter nie blühfähig werden.

Als Beete nur soviel Fläche anlegen, wie dann auch gepflegt werden kann.

Falls Du trockenen, sandigen Boden hast, dann gibt es dafür Trockenrasenmischungen, aber so wie Dein Unkraut wächst, scheint der Boden fruchtbar und feucht zu sein.

Noch ein Tipp: keine samentragenden Unkräuter auf den Kompost, sonst verbreitet man mit dem Kompost die Unkrautsamen --> also Unkräuter möglichst vor der Blüte rupfen.

Bei allen Problemen kannst Du mehr als froh sein, dass Du nicht einige der ganz schlimmen Neophyten hast. Die sind kaum tot zu kriegen und so schlimm, dass z.B. in England Gebäude nicht mehr versichert werden, wo eine dieser Neophyten wächst, weil diese sogar die Bodenplatten der Häuser aufbrechen können.

In welchem Zustand sind die Nachbargrundstücke? Wenn diese genauso verunkrautet sind, wird Dein Garten immer wieder neu mit Unkrautsamen infiziert. Am besten wäre es, wenn alle Nachbarn dann zusammen mit der Unkrautbekämpfung beginnen.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: katherine84 am 16. Januar 2009, 22:00:44
Uiuiuiuiuiui....

Also zu Susannes Beitrag:

Erstmal...VIELN VIELN DANK FÜR DEINEN BEITRAG!!!!!!!!!!! :D

Über japanische Gärten hat sich mein Lebensgefährte ausgiebig informiert. Flächendeckende Bepflanzung und wenig Bodenfläche ist klar. Das Problem ist nur, dass das Unkraut die mehr als blickdircht gewachsenen Bodendecker durchbricht wächst kein Bodendecker mehr. Offene Erdflächen gab es damals kaum. Heute gibt es die, weil das Unkraut die Übermacht hatte. Vor allem im letzten Jahr, als ich beruflich im Ausland war und mein Lebensgefährte den Garten allein in seiner Hand hatte. Im Rollstuhl geht das natürlich nur schwer, obwohl er wirklich im Garten geackert hat. Mehr wie manch anderer Hobbygärtner.

Zum THEMA UNKRAUTSTECHER:
Wie will man Unkraut stechen, wenn auf 1qm knapp 0,75qm mit Löwenzahn bewuchert ist. Mähen bringt bekanntlich nur kurz Erlösung.
Auch der Rest des Gartens ist dann beispielsweise mit riesigen Brennesselsträuchern bewuchert. Ach das grüne Tannenbäümchen von dem ich geschrieben habe, ist definitiv Schachtelhalm.

Da der Garten ja nicht klein ist haben wir nur in Ecken Round-up ausgebracht, die keinen wirklichen Zierpflanzenbestand aufweisen. Dort haben wir ausgesprüht. Also kann Round-up die Zierpflanzen nicht ruiniert haben.

Zu den Zierpflanzen, die ursprünglich im garten waren:

Azaaleen (in Hülle und Fülle)
Rhododendren (ebenfalls fast unzählig)
Bambus (grün, gelb, schwarz)
Zierkischen
Moose (Sternmoss)
Teufelskralle
Dickmännchen
Immergrün
dazwischen sind noch andere Bodendecker u. Zierpflanzen, allerdings weiß ich nicht genau wie die heißen, allerdings gedeiiehn die richtig und fühlen sich wohl

Hauptsächlich die Azaaleen u. Rhododendren gehen trotz richtiger Pflege an manchen Stellen des Gartens ein. Das Dickmännchen wird vom Unkraut surchbrochen u. wächst nur noch spärlich.

Vielleicht hilft es auch zu wissen, dass wir auf einer Tonader und haben sehr lemigen boden.

Zur Dünung des Gartens:
Im Garten wurde humus ausgebracht und untergefräst. Die Rhododendren u. Azaaleehen wurden mit entsprechendem Dünger gedüngt. Der BOden hier bei uns ist recht sauer.

Vielleicht helfen meine Angaben ja.

Kapituliert haben wir im im Spätsommer. Im Herbst half nur noch Unkrautbeseitigung in Bezug auf Abgestorbene Prlanzenteile. ICh in echt am Ende, da ich in meiner freien Zeit ncihts anderes mache als im Garten zu schuften und Abends müde ins Bett zu kriechen. :( Irgendwann würde ich meinen Garten auch mal gerne genießen können.... :'(

Gruß




Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Staudo am 16. Januar 2009, 22:18:31
Für mich klingt das nach einer totalen Verunkrautung durch mangelnde Pflege, was kein Vorwurf sondern eine sachliche Feststellung sein soll. Brennnesseln wachsen nicht von einem Tag auf den anderen zu großen Pflanzen, da brauchen die schon ein paar Wochen.

Nehmt einen Rasenmäher und mäht aller zwei Wochen die Flächen runter, egal ob da noch ein Rest Dickmännchen steht oder nicht. Anders bekommt Ihr mit vertretbarem Aufwand keine Ordnung rein.

Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Dietmar am 16. Januar 2009, 22:31:55
@katherine84

Du hast gerade Deinen letzten Beitrag geschrieben, als ich den meinen.

Also Teichfolie hilft eigentlich immer und todsicher gegen jede Art von Unkraut !!! und das ohne jedes Gift, aber diese ist recht teuer und der Garten sieht für einige Jahre recht trostlos aus. Prinzipiell geht auch alter PVC-Fußbodenbelag, aber der ist auch nicht schöner.

Falls Du jemanden bezahlen willst, dann rechne mal zusammen, was das langfristig kostet. Das ist bestimmt auf Dauer noch teurer und verspricht in solch schweren Fällen wie bei Dir keinen Erfolg. Es ist dann wie ein Kampf gegen Windmühlen.

Die Rückenschmerzen bei Teichfolie sind auch sehr begrenzt - einmal ausrollen und nach mehreren Jahren (z.B. 5 - 1 oder 2 Jahre reichen nicht, um den Samen abzutöten, auf trockenen Boden überlebt Samen länger als auf feuchtem Boden.) wieder einrollen. Man kann das ja auch erst mal auf einer nicht zu kleinen Teilfläche ausprobieren und den Garten in mehreren Teilstücken unkrautfrei machen. Das ist billiger, aber dauert eben auch viel länger. Aber danach nicht vergessen, sofort Rasen ansähen und mähen, mähen ...

Unkrautvlies und Bändchengewebe haben den Vorteil, dass Regenwasser durchdringen kann, so dass der Boden darunter nicht völlig austrocknet und die Bodenlebewesen nicht abgetötet werden. In feuchten Böden sterben die Samen schneller ab als in trockenen. Aber bei diesen leichten Abdeckungen brauchst Du viele viele Steine zum Beschweren. Teichfolie ist schwer genug und braucht nur an den Enden beschwert werden.

Achtung, egal ob Folie, Vlies oder Bändchengewebe - immer die Bahnen etwas überlappen. Im Moment sind Bändchengewebe der letzte Schrei (viel billiger als Teichfolie), aber ich kenne niemanden mit Langzeiterfahrungen. Bei Vlies und Folie kannst Du an einigen Stellen etwas kreuzförmig einschneiden und an dieser Stelle einen Strauch pflanzen.

Gibt es bei Dir Unkrautpflanzen mit großen und tiefen Rizomen, dann haben diese so viel Nährstoffe gespeichert, dass man erst nach 7 ... 8 Jahren halbwegs sicher sein kann, dass alle Rizome tot sind.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: canina2 am 16. Januar 2009, 22:41:13
Hallo,

ich kenne auch jemanden der mit Folie "arbeitet" (Unkrautvlies). Damit hat der seine Beete bedeckt, ausgespart sind wenige Löcher in denen Ziersträucher stehen. Die Folie ist aus optischen Gründen mit Rindenmulch bedeckt. Es funktioniert scheinbar.
Eine Kombination beider Methoden scheint mir in deinem Fall sinnvoll. Mähen, mähen, mähen wo das möglich ist. Die Wildstauden werden das nicht aushalten, und eben abdecken wenn ihr die Arbeit sonst nicht bewältigen könnt. Schachtelhalm deutet auf lehmigen Boden hin, der kann recht hartnäckig sein, ist aber in den Griff zu kriegen.

VG
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Susanne am 16. Januar 2009, 22:53:44
Zitat
Zum THEMA UNKRAUTSTECHER:
Wie will man Unkraut stechen, wenn auf 1qm knapp 0,75qm mit Löwenzahn bewuchert ist. Mähen bringt bekanntlich nur kurz Erlösung.

In dem Fall nimmst du halt eine Grabegabel, lockerst den Boden und ziehst dann die Löwenzähne raus. Anschließend mulchen.

Zitat
Auch der Rest des Gartens ist dann beispielsweise mit riesigen Brennesselsträuchern bewuchert. Ach das grüne Tannenbäümchen von dem ich geschrieben habe, ist definitiv Schachtelhalm.

Auch Brennesseln fangen klein an, sind aber eigentlich leicht zu jäten, weil sie gut zusammenhängende Wurzelsysteme haben.
Gegen Schachtelhalm hilft nur Konkurrenz, jäten, den Boden locker halten, jäten, mulchen, den Boden locker halten, mulchen und jäten. Zu Schachtelhalm haben wir uns hier schon die Finger wund geschrieben, das hat auch nicht geholfen. Die Pflanze hat ein paar Millionen Jahre auf dem Buckel, die übersteht fast alles.

Zitat
Azaaleen (in Hülle und Fülle)
Rhododendren (ebenfalls fast unzählig)

Auf lehmig-tonigem Boden?? :o :o
Das halte ich für eine eklatante Fehlentscheidung. Azaleen und Rhododendren sind Moorbeetpflanzen. Sie brauchen nicht nur sauren, sondern vor allem lockeren, möglichst humosen Boden.

Zitat
Bambus (grün, gelb, schwarz)

Au weia. Ich hoffe, ihr habt solide Rhizomsperren drumherum.

Zitat
Zierkischen
Moose (Sternmoss)
Teufelskralle
Dickmännchen
Immergrün

Die sind okay. Dickmännchen und Immergrün müßten allerdings schon längst die Flächen dicht haben.

 -

Ihr habt schon gute Tips bekommen. Ich würde weiter an einer Lockerung des Bodens arbeiten, vor allem durch
- Mulchen
- Sanden
- Verdichtung vermeiden.
Letzteres ist natürlich schwierig, wenn man überall jäten muß. Umso wichtiger ist eine dichte Mulchschicht.

Ich habe in meinem Garten den Schachtelhalm dadurch unter Kontrolle bekommen, daß ich den Boden gelockert, gründlich gejätet und dann sofort mit einer Sand-Mulchschicht oder einer Blumenerde-Mulchschicht, je nach Pflanzenansprüchen, bedeckt habe.
Dadurch hat sich eine sehr lockere und gut durchlässige humose Oberschicht gebildet, die für alle anderen Pflanzen förderlich, für den Schachtelhalm aber eher uninteressant ist.
Es hat allerdings etwa fünf Jahre gedauert, bis sich die ersten sichtbaren Erfolge einstellten.

Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: oile am 16. Januar 2009, 23:02:35
Ich habe in meinem Garten reichlich Unkraut - in den Ecken, in die ich nicht häufig hinkomme, z.B. sehr viel Giersch, am Zaun diesen blöden Hopfen usw.
Aber ich versuche, damit in einer Art Koexistenz zu leben. Meiner Erfahrung nach geht das Jäten an den Stellen gut, an denen ich gut gemulcht habe. Das Unkraut macht nämlich dasselbe, was alle Pflanzen machen, wenn das Gute von oben kommt: es bleibt im bequemen, lockeren, leckeren Bereich und lässt sich dann leichter rausziehen.

Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: SouthernBelle am 16. Januar 2009, 23:06:45
Loewenzahn (und der Rest der Gesellschaft) und saurer Boden- kann ich nicht recht glauben, insbesondere, wenn die Rhodos und Azaleen eingehen.
Alle Deine Unkraeuter klingen eher nach schwerem feuchten(Schachtelhalm!) nahrhaften Lehm und Du sprichst ja auch von einer Lehmader! Gibt es sauren Lehm mit den genannten Kraeutern?
Wenn das fetter Lehm ist, ist das ganze wohl auch sehr fest? Sprich:beim jaeten rupft man immer nur das obere Gruen ab und kriegt schmiere Finger dabei?
Pachysandra- wie die meisten anderen Bodendecker kann keinen Unkrautbewuchs verhindern (auch wenn manche GaLabauer das gerne erzaehlen), und wenn Loewenzahn erstmal dicke fette Rosetten geschafft hat, erst recht nicht.Zeig mal ein paar Bilder des Unkrauts, nach Deiner Beschreibung steht es sehr gut.
Vielleicht auch den Originalpflanzplan dazu mit Bezeichnung der Leichen?


Wenn man derartig grosse Pflanzen jaetet (= mit Stumpf und Stiel und Wurzel raus), sieht man doch eigentlich schnell Erfolg. Ich hab auch so ein paar Muddelecken, die nur 1-2mal im Jahr dran sind, mit Stecher fuer die Wurzeln(Loewenzahn, Disteln, die muessen raus) und Handschuhen zum richtig Anfassen(Brennesseln) geht das flott (mein Boden ist schwerer Lehm und mein Grundstueck ist um einiges groesser). Am besten rueckwaerts arbeiten, sodass man immer das schon geschaffte vor Augen hat.

Aber vorher ueberlegen: Was moechtest Du denn erreichen? Wie soll der Garten sein? Ist noch genug Substanz da, um da was wieder freizulegen und willst Du das so haben?
Wenn nein, was dann?

Solange Du das nicht weisst, sind alle Mulchvorschlaege hier eine gute temporaere Loseung. Statt mit teurer Folie geht es auch mit dicker Pappe oder Zeitungspapier unter dem Mulchmaterial. Stueck fuer Stueck sofort auf jeden freigegrabenen qm!



Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: canina2 am 16. Januar 2009, 23:17:41
Noch folgender Gedanke, als Ergänzung quasi: Vielleicht schafft ihr es ja auch euch vom Geschmack eurer Nachbarn (und vieler anderer) zu emanzipieren und eure Wildpflanzen-Gemeinschaft(en) zu geniessen?
Ich bin auch für Gartenkunst , aber manchmal ist es schon etwas absurd wie die Leute gegen das ankämpfen was doch von selber wachsen will. (Um dann Japanische-Gärten anzulegen ...)

Ihr habt doch feine Pflanzen im Garten.
Beispiel Brennessel, auf die sind eine ganze Reihe Schmetterlinge angewiesen, läßt sich essen, zu Tee und Gemüse verarbeiten, zu Pflanzenstärkungsmitteln etc. pp

LG
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: pearl am 17. Januar 2009, 01:27:39
es ist so einfach wie Staudenmanig geschrieben hat. Mähen und nur den Boden jäten und frei lassen, der auch sofort bepflanzt wird. Den zügig auch mit Bodendeckern bepflanzen und dick mulchen. Und immer wieder jäten. Zweimal im Monat ist für den Anfang ganz sicher nötig. Daraus errechnet sich auch die Fläche. Wenn ich 1 mal in der Woche Zeit habe und 15 qm schaffe, dann kann ich mit einem Beet von 30 qm anfangen. Nur so viel geht.

Ich habe den Eindruck, dass überhaupt keine genauen Vorstellungen da sind, was man für einen Garten haben will und nur weil da mal freie Erde war muss die nicht jahrhundertelang frei gehalten werden. Wiese geht auch.

Das bedeutet, dass man sich im klaren sein muss was man für einen Garten will. Überhaupt.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Elro am 17. Januar 2009, 01:38:12
Wie Susanne schon schrieb, es war ein großer Fehler, in Lehmboden Moorbeetpflanzen zu setzen.
Niemals geht das auf Dauer gut.
Daß jetzt nach rund 6-8 Jahren die Rhododendren eingehen ist nur normal und hat rein gar nix mit dem Löwenzahn zu tun. Der verdrängt höchstens die niedrigen Bodendecker.

Es ist allein Schuld daß die Pflanzen nicht zur Erde passen.

Man kann leider nicht einen Garten mal schnell einrichten wie eine Wohnung und dann dann hält das für Jahre.
Auch geht nicht jeder Stil der gerade mal Mode ist.

Das wichtigste ist der Boden und dazu wählt man die Pflanzen.
Ein Japangarten ist nur da gut wo die Erde dazu paßt.

Schade, da wurde gestaltet ohne auf die Bedingungen der Pflanzen achten.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 17. Januar 2009, 06:19:53
Zitat
Azaaleen (in Hülle und Fülle)
Rhododendren (ebenfalls fast unzählig)

Auf lehmig-tonigem Boden?? :o :o
Das halte ich für eine eklatante Fehlentscheidung. Azaleen und Rhododendren sind Moorbeetpflanzen. Sie brauchen nicht nur sauren, sondern vor allem humosen Boden.

Einer der großen, kaum ausrottbaren Irrtümer.
Sauerer Lehmboden ist für Rh. sogar ausgezeichnet, wenn...ja, wenn er durch Sandbeimengung aufgelockert wird.

Das beschriebene Rhododendron-/Azaleensterben geht keinesfalls auf Unkräuter zurück. Im Gegenteil: Diese Pflanzenart mag dichten Bewuchs, da er die Bodenfeuchtigkeit und das Kleinklima günstig beeinflusst.

Ich vermute eher Bodenpilze (Phytophtora ramorum), insbesondere wenn Zweige nach und nach absterben oder Sträucher sogar schlaganfallartig die Blätter hängen lassen und eine fahle olivfarbene Blatttönung zeigen.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Susanne am 17. Januar 2009, 09:50:19
Zitat
Einer der großen, kaum ausrottbaren Irrtümer.
Sauerer Lehmboden ist für Rh. sogar ausgezeichnet, wenn...ja, wenn er durch Sandbeimengung aufgelockert wird.

Auflockern ist auf jeden Fall nötig. Ich halte eine Sand-Humus-Beigabe für die beste Methode. Allerdings müßte da ständig nachgelegt werden, je nachdem, wie dick und fest die Lehm-Ton-Schicht ist.

Grundsätzlich stimme ich Elro zu: Das wichtigste ist der Boden und dazu wählt man die Pflanzen.


Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 17. Januar 2009, 10:03:59
Humus bringt nichts, da er ruckzuck abgebaut wird.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Susanne am 17. Januar 2009, 10:09:55


Offenbar braucht der Boden das... Wenn du ein stabiles, gesundes Bodenleben willst, brauchst du auch Humus.
Ich denke aber, das geht am eigentlichen Problem vorbei. Offensichtlich sind in dem Garten von Anfang an ein paar Sachen schief gelaufen, und wie immer dauert die Behebung dieser Probleme fast länger als eine komplette Neugestaltung.

Deshalb mein Vorschlag: Nicht im gleichen System weiterwurschteln, sondern abgängige Pflanzen durch solche ersetzen, die gerne und gut in Lehm-Ton-Boden wachsen.



Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Elro am 17. Januar 2009, 13:00:29
Offensichtlich sind in dem Garten von Anfang an ein paar Sachen schief gelaufen, und wie immer dauert die Behebung dieser Probleme fast länger als eine komplette Neugestaltung.
Und es hat auch zwei Jahre gedauert bis man gemerkt hat daß etwas nicht stimmt. Manche Fehler zeigen sich erst später, eine Pflanze stirbt selten von Heute auf Morgen.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Sena am 17. Januar 2009, 14:21:05
ich würde dir empfehlen, fang bei Dir an:

1. was erwarte ich von meinem Garten?

  möchte ich ihn eher genießen, dann brauch ich Plätze für Liegestühle , Bänke, Sitzgruppen etc.
  möchte ich Sichtschutz zu den Nachbarn, brauch ich eine Hecke.
  möchte ich gerne darin arbeiten, dann brauch ich Beete und Rabatten usw....

2. was kann/will ich leisten?

  bin ich jeden Tag im Garten, kann ich mir alles pflanzen.
  kann ich nur am Wochenende drin Ordnung schaffen, muß alles schon viel pflegeleichter sein: Bäume und Sträucher, die ohne viel Pflege vor sich hin wachsen, und Rasen, der einmal in der Woche gemäht wird.
  oder ist der Garten eigentlich mehr Belastung, dann ist vielleicht eine Blumenwiese besser als Rasen, mit robusten, angepassten Sträuchern, die man nicht schneiden muß.

ein japanischer Garten auf 900m² braucht sehr viel Pflege und Gefühl für Pflanzen, da muß man ständig korrigierend eingreifen, eigentlich bevor man noch sieht, das sich was verändert. das ist eine echte Aufgabe für einige wenige Gartenliebhaber. (es sei denn, man ist Millionär und hält sich einen Gärtner.)

Sag uns doch, wie du gerne deinen Garten hättest, dann können wir konkrete Vorschläge machen, wie du da hinkommst, ohne ganz den Mut zu verlieren. Vielleicht guckst du auch mal bei den Nachbarn; was da gut wächst und gesund wirkt, fühlt sich auch in deinem Garten wohl, auch wenn es nicht so exklusiv ist, wie ein Japanischer Garten.

Hilfreich wäre auch eine ungefähre Angabe zum Wohnort und zum Klima des Gartens, damit niemand ungeeignete Pflanzen empfiehlt.



Sena



Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: katherine84 am 17. Januar 2009, 15:49:19
Hallo,

Und Danke erstmal an alle, die mir bisher sehr sehr hilfreiche Tips gegeben haben. Es war vieles dabei was ich so gar nicht wusste. Zudem muß ich zugeben, dass ich mit meinen 24 Jahren bisher nur sehr wenig Erfahrung mit dem gärtnern im eigenen Garten hatte. Durch den glücklichen Zufall, dass ich vor knapp 1,5 Jahren mit meinem Lebensgefährten zusammengekommen bin, schlitterte ich recht schnell in die Situation mich von jetzt auf gleich mit um einen Garten in einer schwierigen Situation zu kümmern. Ich war da recht schnell überfordert und wusste bisher nicht wirklich wie und wo ich anpacken kann und soll. Ihr habt mir bisher sehr viel geholfen und wir werden einige Dinge jetzt wenn die Gartenzeit anfängt umsetzen.

Folgendes will ich zu den ganzen Antworten berichten und mitteilen:

- Nachdem wir uns eure Ratschläge durchgelesen haben, sind wir der Meinung, dass der Gartenplaner falsch geplant hat. Wir haben definitiv sauren,lehmigen Boden. Die Azaaleen und Rhododendren gehen ein, weil der Boden schlicht und einfach nichts für sie ist. Andere Pflazen, die an diesen Stellen standen gingen auch ein. Jedoch steht auf dem sauren Boden auch Frauenmantel und der gedeiht prächtig. Dementsprechend müssen wir wohl nun schauen, dass wir die Rhododendren versetzen und irgendwann, wenn dem Unkraut beigekommen ist, Pflanzen danach auswählen, welchen Boden sie mögen.

- Wir haben auch herausgefunden, dass in unserem Garten in jeder Ecke andere Bedingungen vorzufinden sind. Heißt, dass wir nicht in jeder Ecke die selben Unkräuter stehen haben. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Gartenbauer damals sehr viel Mutterboden eingebracht hat und den kreuz und quer in den Ecken verteilt hat. An manchen Stellen ist der Boden lehmig, an anderen eher nicht. Die Unkräuter verteilen sich dementsprechend und die Pflanzen gehen je nach dem wo sie stehen auch ein.

- Weiter werden wir jetzt im Frühjahr MULCHEN, MULCHEN, MULCHEN UND NOCHMAL MULCHEN!!!!!!! :D :D

- Außerdem Humus einbringen und den Boden mit Bodendeckern übersähen. Dass das Dickmännchen ein Bodendecker ist, der dass Unkraut nicht gänzlich durchlässt wissen wir nun auch. :)

- Die Teichfolienmethode werden wir nun auch aufgreifen. Allerdings werden wir die Folie mit Kies aufschütten und uns so freie Flächen schaffen. Das sieht auch sehr schön aus und ist für uns mehr als nur zweckmäßig.

- Die recht kleine Rasenfläche werden wir umgraben und den Rasen neu anlegen. Ansonsten hat das wohl keinen Sinn, das Unkraut einzeln auszustechen oder herauszureissen.

- Was wir nun auch gelernt haben, ist, dass wir wenig freien Boden haben sollen um dem Unkraut keine Chance zum wachsen zu geben. Da werden wir uns auch eine Lösung einfallen lassen. Meint ihr Moos wäre hier eine geeignete Lösung?

- Ach und zu dem Bambus...ja, an Rizomsperren wurde hier zum Glück gedacht.

- Mittlerweile sind wir echt der Meinung, dass viele unserer Probleme mit von dem Gartenplaner herrühren. Die Bodenverhältnisse scheinen uns total vernachlässigt worden. Hauptsache schön geplant und gestaltet, aber sonst nix...naja, aus Schaden werden wir nun klug!!! So what.... da müssen wir eben durch.

- Und neue Planungen werden nun auch nur noch selbst vorgenommen. Überlegungen was pflegeleicht bzw. mit niedrigem Aufwand verbunden ist wird nun auch berücksichtigt. Zeit ist nämlich Mangelware, da wir beide beruflich sehr eingespannt sind. Also kann nur am Wochenende gegärtnert werden.

- Zum Thema, dass nicht klar ist, was gewollt ist kann ich nur sagen: Gewollt war ein japanischer Garten, der, auf Grund der Gehbehinderung meines Lebensgefährten, relativ pflegeleicht sein sollte. Außer den normalen Unkrautjätaktionen, Erdeauflockern, Rückschneiden, Wässern und Laubwegfegen sollte nicht viel Arbeit entstehen. Leider war dies nicht der Fall und mein Lebensgefährte damals so naiv das er dem Gartenplaner glauben schenkte. Dementsprechend müssen wir nun das Beste aus der Situation machen. Zum Glück gibts da noch den großen Koiteich mit Bächlein, dass sich über den Garten erstreckt. Dem gehts es sehr gut und da gibts keine Probleme.

Zum Schluss hab ich dann doch noch ein paar Fragen:

- Wie schneidet man einen Teufelskrückstock zurück? Ist dieser Baum überhaupt für unseren Boden geeignet. Er steht auf lehmigem Grund. Im letzten Sommer hat der Baum nämlich nicht wirklich ausgetrieben u. Teile der Äste sind abgestorben. Gibts da noch Rettung? Wenn ja, wie?

- Wie seh ich generell ob Bäume bzw. Sträucher noch zu retten sind? Wenn der Boden wo sie stehen zu sauer/ feucht und oder lehmig ist, wie rette ich die? Geb ich dann einfach Humus auf die Aufgelockerte Erde? Kalk?

- Früher standen 2 Roter Fächerahorn im Garten. Der ging nach 1 Jahr ein. Frage: Verträgt der keinen lehmigen, sauren Boden? Wenn er es vertragen würde, was müssten wir beim Neupflanzen beachten? Brauchten wir eine Art Diffussionschicht zwischen Baum und Lehmigem Boden, damit der Ahorn nicht so feucht steht?

- Kann man Farn auf saurem Boden pflanzen? Verträgt die Pflanze das? Was müssten wir beachten?

- Welcher Bodendecker (außer Dickmännchen und Immergrün) passt in ein japanisches Konzept? Bitte kein Efeu!!! :D

- Fühlt sich Blauregen auf unserem Boden wohl?

- Und wie erreiche ich, dass sich Moos schnell ausbreitet?

Ihr seht, ich hab Fragen über Fragen und finde kaum Antworten in Büchern oder Gartenheften. Ich will es ja alles lernen.... ;D :-X

Ich liebe euch jetzt schon für die Hilfe, die ich von euch bekomme. Bilder würde ich euch gerne hier reinstellen. Leider bin ich derzeit auf Geschäftsreise und hab meine Bilder nicht zur Hand. Stellt es euch nur sehr verwildert und zugewachsen vor. Ich schäme mich ja auch schon dafür, dass es so ausschaut. Daher muss was geschehen...
Eine Skizze mit Bepflanzungsplan und eine Skizze mit den Bodenverhältnissen werde ich Mitte der Woche auch mal ins Netz stellen, damit ihr euch ein Bild machen könnt.

Viele liebe Güße

Katharine

P.S.: Ach ja, wir wohnen in der Voreifel. In der Gegend um Bad Münstereifel in kölner Richtung.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 17. Januar 2009, 16:46:20
Noch einmal: Der lehmig-saure Boden ist nicht das Problem. Allefalls, wenn er zu kompakt sein sollte. Das behebt man durch Zugabe von grobem Sand. Entweder großflächig (kosten- und arbeitsintensiv) oder großzügig pro Pflanzloch.

Es erscheint unwahrscheinlich, dass die Bodenverhältnisse für das Pflanzensterben verantwortlich sind. Dann wären sie bereits kurz nach der Pflanzung verstorben. Wenn ja, wie sieht es mit der Haftung des Gartenbauers aus?

Roter Fächerahorn ist eine Prinzessin auf der Erbse und stirbt in vielen Gärten plötzlich ab. Pilzinfektion.

Farne können sehr unempfindlich sein. Aber wie bei allen Gewächsen kommt es darauf an, welche Art oder Sorte du in deinem Garten hast. Es gibt Farne, die lieben kalkhaltigen Boden, andere wieder eher das saure Milieu.

Teufelskrückstock, ich vermute, du meinst Aralia elata, kann an manchen Standorten sehr empfindlich sein. Generell benötigt dieser Strauch einen eher humosen Boden, der sehr locker ist und liebt den Halbschatten.

Moos großflächig anzulgen und vor allem zu erhalten ist außerordentlich schwierig. Vermutlich schweben dir entsprechende Bilder japanischer Gärten vor. Die aber gelingen nur bei hoher Luftfeuchtigkeit und ausreichender Verschattung. Sternmoos, Sagina subulata (kein Moos sondern ein Nelkengewächs) wäre in unseren Breiten ein durchaus attraktiver Ersatz, aber leider selten ein dauerhafter.

Blauregen (Wisteria chinensis) ist bodenvage, will heißen, kommt mit fast jedem Boden zurecht.

Schlussendlich: Japanische Gärten oder alles was in diese Richtung tendiert, sind ausgesprochen pflegeintensiv. Ob das von dir und deinem Lebensgefährten gewünscht ist?
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: SouthernBelle am 17. Januar 2009, 16:58:45
fars, da muss ich nochmal nachfragen: sind die genannten Unkraueter Loewenzahn-Brennessel-Distel-Schchtelhalm tatsaechlich Zeiger fuer
s a u r e n Lehm?
Was ist es dann fuer eher neutralen bis basischen Lehm?
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: SouthernBelle am 17. Januar 2009, 17:12:15
Azaleen und Rhododendron- wenn es viele und schon recht grosse sind koennte sich wohl eine Rettungsaktion finanziell lohnen, wenn der Garten japanisch bleiben soll. Allerdings duerfen sie noch nicht scheintot sein.:
Einzeln ausbuddeln, ein richtig grosses Pflanzloch graben, Erde austauschen wieder einpflanzen. Wir hatten auch ne Sammlung von Rhodokrueppeln im Klei(!) uebernommen und mit der beschriebenen Methode 75% davon in Schwung gebracht. Es ist allerdings Knochenarbeit und groessere Pflanzen haben natuerlich entsprechend kompakte und schwere Ballen.
Dabei ist die Erde kritisch, wir haben als "humosen Mutterboden" was gekriegt, was mit reichlich Sand vermischt sich als brauchbar erwies...Unser Kies- und Erdelieferant hat ein Lager, wo man sich die Materialien ansehen und anfuehlen kann. Was sagen die Spezialisten hier, was wuerdet ihr nehmen? Oder lieber gleich andere Gehoelze nehmen, die passend aussehen?
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Jocia am 17. Januar 2009, 17:15:39
Also mich würde das wundern mit dem sauren Milieu und denZzeigerpflanzen, denn dann müßte ich diesen Boden hier auch haben, was ich definitiv (laut Bodenanalyse) nicht habe. Mir ist auch nur bekannt, dass es hauptsächlich Stickstoffanzeiger sind, über die pH-Wert-Anzeige dieser Pflanzen weiß ich leider nichts genaues. Mein Boden hier im Rheinufernähe (altes ehemaliges Schwemmland) ist traumhaft, humos, pH von 6,5-7 und erst in größeren Tiefen lehmig (ca. 50-60 cm Tiefe) und ich habe genau die genannten Kräuterchen hier.

An Katherine kann ich aber auch nur den Tip geben: Mulchen wie nochwas! Ich bin nach etlichen Experimenten auf Pinienmulch mittlerer Körnung gegangen. Ja, er ist teurer als normaler Rindenmulch, aber zum einen tut er meinen vielen Rosen nix und zum anderern verrottet er so langsam, dass man nicht jedes Jahr alles komplett nachmulchen muß. Ich habe experimentierenderweise auch zwischendurch mal nicht gemulcht und diese Beete waren spontanvegetationsmäßig kaum zu bändigen, zumal ich zwischen den Rosen wegen der besseren Luftzirkulation auch keine allzu dichte Unterpflanzung habe. Also, offene Böden ziehen die Kräutlein magisch an - was einen eigentlich nicht wundern sollte, da sich Mutter Natur dabei etwas Sinnvolles denkt (wie oben auch schon beschrieben).

Achja, habt Ihr mal eine Bodenanalyse machen lassen? Das kann durchaus sehr aufschlußreich sein!

Zum anderen überlegt Euch bitte, ob Ihr an dem japanischen Konzept festhalten wollt. Selbst ich als ausgesprochener Gartenfreak würde mich nicht so ohne weiteres an einen solchen wirklichen Spezialistengarten drantrauen. Vielleicht findet Ihr ja Pflanzen, die da Kompromisse hinsichtlich Pflege und Anspruch eingehen - es muß ja nicht gleich ein Bauern- oder Rosengarten werden. Strauchpäonien z.B. wären etwas wunderschönes, was kaum Pflege braucht und ohnehin besser gedeiht, wenn man sie in Ruhe läßt. Oder aus der großen Hortensienfamilie etwas? Oder verschiedene Ziergräser...ach es gibt so vieles, was wenig Arbeit macht!

Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du bald auch Freude an dem Garten haben kannst!

Lieben Gruß,
Jocia
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 17. Januar 2009, 17:18:22
fars, da muss ich nochmal nachfragen: sind die genannten Unkraueter Loewenzahn-Brennessel-Distel-Schchtelhalm tatsaechlich Zeiger fuer
s a u r e n Lehm?
Was ist es dann fuer eher neutralen bis basischen Lehm?

Die genannten "Wildkräuter" sind eher ein Zeiger für hohen Stickstoffanteil. Überdüngter Boden?
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: lubuli am 17. Januar 2009, 17:19:25
schachtelhalm ist eindeutig eine zeigerpflanze für sauren boden.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: brennnessel am 17. Januar 2009, 17:20:10
...und für verdichteten boden !
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Querkopf am 17. Januar 2009, 17:46:47
Hallo, Cornelia,

fars, da muss ich nochmal nachfragen: sind die genannten Unkraueter Loewenzahn-Brennessel-Distel-Schchtelhalm tatsaechlich Zeiger fuer
s a u r e n Lehm? ...
Die genannten "Wildkräuter" sind eher ein Zeiger für hohen Stickstoffanteil. Überdüngter Boden?
genau das - Stickstoffzeiger - hatte Susanne weiter vorne geschrieben.

Hier ist eine brauchbare, ziemlich differenzierte Übersicht darüber, was welche Pflanzen zeigen.

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: SouthernBelle am 17. Januar 2009, 17:56:09
Danke Querkopf,
das ist eine hilfreiche Tabelle!
Zeigt denn ein Schwachsaeurezeiger genug Saeure fuer Rhodos und Co?

An einer oder mehreren Bodenproben geht kein Weg vorbei...
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Dietmar am 17. Januar 2009, 17:56:24
Blauregen ist nichts für kalte Klimazonen. Normalerweise wäre Klimazone 8a nicht schlecht, aber ich weiß nicht, welche Du hast.

Ich wohne in Klimazone 7a und bisher ging alles gut, aber wir hatten in diesem Winter als Tiefstemperatur ca. -32 °C, obwohl diese Klimazone so tiefe Temperaturen nicht haben sollte (Minimaltemperaturen etwas weniger als -20 °C). Ich weiß nicht, ob mein Blauregen das überstanden hat. Als Faustregel gilt einen Beständigkeit bis um ca. -15 °C, was aber je nach Sorte unterschiedlich ist.

Bei Blauregen sind einige Sachen zu beachten, denn Fehler bemerkt man u.U. erst nach vielen Jahren:

- die erste Blüte ist erst meist nach 5 ... 7 Jahren
- die Rankgitter/-gerüste sollten sehr stabil sein, denn Blauregen hat ein sehr erdrückendes Wesen. Bei Regenrohren macht der Blauregen einfach platsch und schon sind diese platt- oder sonstwie zusammen gedrückt.
- Blauregen wird ohne Schnitt sehr hoch. 15 m Höhe und mehr sind kein Problem.
- Blauregen ist giftig --> bei kleinen Kindern eventuell problematisch
- vor der Sortenwahl erst umfassend informieren zu Größe und Farbe der Blüten, Blütezeiten und Frostfestigkeit
- Wenn man optimale Blühergebnisse möchte, dann muss der Blauregen jedes Jahr einen Erziehungsschnitt bekommen, denn Blüten kommen nur an jungen Trieben. Auf Grund der (geplanten) Wuchshöhe sollte man schwindelfrei auf einer Leiter arbeiten können. Man kann aber auch ohne Schnitt z.B. eine Terrasse zur Abschattung überwachsen lassen, aber dann ist die Blühorgie nicht so ausgeprägt. (stabile Stützkonstruktion !!!)
- Blauregen braucht eine Rankhilfe und kann nicht direkt an einer Hauswand wachsen, wie z.B. die meisten Efeuarten oder Wilder Wein, da keine "Saugnäpfe".
- Blauregen ist eine mediterrane Pflanze und braucht viel Sonne --> also nichts für schattige Standorte

Ich persönlich habe die Sorte Macrobotrys. Das ist eine hell- bis mittelblaue Sorte mit bis zu ca. 90 cm langen Blütentrauben (sonst nur ca. 15 cm). Diese gibt es aber nur in Spezialgärtnereien. Es gibt aber chinesische und japanische Sorten mit normalen Blütentrauben in den verschiedendsten Farben (blau, violett, rosa, weiß ...) mit verschiedenen Blühzeiten in Gartencentern.

Wenn man die Besonderheiten des Blauregens beachtet, dann kann man sich am außergewöhnlichen mediterranen Feeling erfreuen.

Zur Teichfolie: Wenn Du diese mit Kies abdecken willst, dann muss es nicht unbedingt die teuerste und dickste Folie sein, da unter Kies keine UV-Belastung. Wenn man z.B. einen Baum pflanzen will, dann wäre ein nicht zu schmales Unkrautschutzvlies oder ein Bändchengewebe besser, da durch die schwarze Farbe alle Pflanzen unterdrückt werden, aber Regenwasser durchsickern kann. Man macht dann an der Pflanzstelle einen kreuzförmigen Einschnitt und setzt den Baum dort hinein. Dann kann man alles mit Kies abdecken. Dieser Stil ist insbesondere für solitäre und dekorative Bäume gut anzusehen. Es muss auch nicht unbedingt Kies sein. Je nach Wunsch gehen auch Splitte/Schotter oder Steine unterschiedlicher Farben. Prinzipiell geht auch eine Abdeckung mit Rindenmulch, aber dieser zersetzt sich innerhalb von einigen Jahren und bildet eine Art Humusschicht und wenn viel Unkraut in der Nachbarschaft ist, dann wird auch Samen angeweht, der auf diesem sauren Humus wächst.

Sollte das Unkraut starke Rizome haben oder/und sehr wuchskräftige Triebe haben, dann durchstoßen diese Triebe mit Gewalt ein Bändchengewebe. In diesem Fall ist Bändchengewebe nicht geeignet. In einem solchen Fall könnte man den Baum in eine Art flachen Trichter setzen (Bodenvertiefung um 10 bis 20 cm), so dass die Teichfolie ebenso einen Trichter bildet, so das das Regenwasser zum Baumstamm zusammenfließt und dieses durch den kreuzförmigen Einschnitt in der Folie den Baum bewässert.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Querkopf am 17. Januar 2009, 18:13:48
Hallo, Dietmar,

... Zur Teichfolie: Wenn Du diese mit Kies abdecken willst, dann muss es nicht unbedingt die teuerste und dickste Folie sein, da unter Kies keine UV-Belastung. Wenn man z.B. einen Baum pflanzen will, dann wäre ein nicht zu schmales Unkrautschutzvlies oder ein Bändchengewebe besser, da durch die schwarze Farbe alle Pflanzen unterdrückt werden, aber Regenwasser durchsickern kann...
gut, dass du die Entwässerungs-Frage ansprichst: Wo Steinmaterial obendrauf soll, würde ich zur Kraut-Unterdrückung auf jeden Fall statt Folie ein wasserdurchlässiges Material - starkes Vlies o. ä. -untendrunter legen. Sonst hat man bei kräftigem Regen stehende Pfützen in den Steinflächen.

...Sollte das Unkraut starke Rhizome ... oder/und sehr wuchskräftige Triebe haben, dann durchstoßen diese Triebe mit Gewalt ein Bändchengewebe. In diesem Fall ist Bändchengewebe nicht geeignet. ...
Gegen starktriebige Dauerunkräuter wie beispielsweise Quecke oder Disteln ist eine Kombination aus Vlies plus Zeitungspapier unschlagbar. Eine Zwei-Zentimeter-Zeitungsschicht lässt nichts, absolut gar nichts durch ("...und seien es auch die liberalsten Blätter...", hat Jürgen Dahl mal dazu geschrieben ;D). Und wenn ihr durch Vlies untendrunter der direkte Bodenkontakt erspart bleibt, bremst das die Verrottung des Papiers; mindestens drei Jahre hält es so durch, wahrscheinlich sogar vier - und bis dahin dürften selbst zähe Dauerunkräuter hinüber sein. (Falls nicht, könnte man die Papierschicht erneuern; wenn obendrauf Steinmaterial liegt, wäre das allerdings Knochenarbeit. ::) :-X)

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 17. Januar 2009, 18:15:45
Danke Querkopf,
das ist eine hilfreiche Tabelle!
Zeigt denn ein Schwachsaeurezeiger genug Saeure fuer Rhodos und Co?

An einer oder mehreren Bodenproben geht kein Weg vorbei...

Rhodos (zumindest die meisten Sorten) vertragen bei ausreichender Bodendurchlüftung sogar leicht alkalische Böden.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: martina 2 am 17. Januar 2009, 18:35:33
Bei uns wächst Schachtelhalm am schattigen feuchten Bachufer und am Waldrand in Massen, in meinen Garten (Urgestein-Sandboden) hat er sich aber noch nie verirrt. Und Löwenzahn wächst auf der seit Jahrzehnten ungedüngten trockenen Magerwiese, da kann er doch wohl kaum Stickstoffüberschuß anzeigen wie z.B. Brennessel ???
Wenn man davon ausgeht, daß diese Pflanzen nicht nur Zeiger sind, sondern aufgrund ihrer speziellen Beschaffenheit Mängel im Boden ausgleichen sollen, scheint hier wirklich einiges durcheinandergeraten zu sein. Ein gut mit Kompost versorgter Boden produziert kaum Unkraut, auch ohne mulchen, im Gegensatz z.B. zu einem, in dem mit Mist gedüngt wird; meine bäuerlichen Nachbarinnen wundern sich immer über den Unterschied.
Also Katherine, mulchen, permanent den Boden mit Humus verbessern und einen Kompost anlegen. Zunächst aber wird dir einiges an Schwerarbeit nicht erspart bleiben. Viel Glück dabei :D
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 17. Januar 2009, 19:47:18
Ein gut mit Kompost versorgter Boden produziert kaum Unkraut, auch ohne mulchen, im Gegensatz z.B. zu einem, in dem mit Mist gedüngt wird; meine bäuerlichen Nachbarinnen wundern sich immer über den Unterschied.

Kleiner Scherz am Rande?

Gerade Kompost verbreitet Unkraut(samen) sehr freudvoll, es sei denn, der Kompostierer hat vorher penibelst darauf geachtet, keine samentragenden Unkrautpflanzen unterzumengen. Und woher, bitteschön, soll jemand Kompost herbekommen? Es gibt zwar den sog. Rottehumus von Gründeponien, aber das Zeug erscheint mir sehr suspekt. Es wird offenbar von den Regenwürmern gemieden und vergeht nur sehr, sehr langsam.

Mist produziert hingegen kein Unkraut, düngt aber bereits vorhandenes.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: sarastro am 17. Januar 2009, 20:00:01
Dies sehe ich ebenfalls so. Es sei denn, Kompost wurde penibel entseucht durch Dämpfen. Aber auch hierbei bleiben gewisse Unkrautsamen über. Und Lohndämpfen macht heute niemand mehr. Die chemische Keule kommt im privaten Garten nur bedingt in Frage.

Wenn Kompost in Neuanlagen verwendet wurde, dann muss zwingend die frisch bepflanzte Fläche sofort nach der Pflanzaktion gemulcht werden. Oder man wird zum Knecht von Hennendarm und Weißwurzen.

Schachtelhalm ist in erster Linie eine Zeigerpflanze von verdichteten Böden, weniger von Nass und Trocken bzw. vom pH-Wert. Ihn zu killen, läuft auf immerwährendes Abhacken hinaus, verbunden mit einer Tiefenlockerung.

Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: martina 2 am 17. Januar 2009, 23:08:19
Wollt ihr mir jetzt einreden, daß praktische Erfahrung nicht zählt? Ich habe mich schon gewundert, daß hier niemand etwas von Kompost sagt - sofern ich es nicht übersehen habe. Jedenfalls habe ich vor langer Zeit einen sehr alten Gemüsegarten übernommen, der immer mit Mist gedüngt worden war. Eine Zeitlang führte ich das noch so fort, bis mir der Seifert (dort kann man nachlesen, was hier angezweifelt wird) in die Hände fiel und ich dem Kompost mehr Aufmerksamkeit schenkte. Wie schon gesagt, man wundert sich in der Nachbarschaft, daß mein Garten so gesund und vergleichsweise unkrautarm ist, obwohl ich erst im Sommer ganz dort bin und bis dahin auch nicht regelmäßig gegossen wird.

Von wegen entseuchen ;D akademisch mach ich das ja nicht gerade, auf den Kompost kommt, was anfällt, auch mit den Samen nehm ich das nicht so genau. Allerdings bekenne ich mich dazu, gern zu hacken. Die Unkräuter kommen so gar nicht erst zur Blüte, aussamen tun sich abgeschnittenes Mutterkraut u.ä., das wird begrüßt.

Fars: Ich habe angeregt, einen Komposthaufen anzulegen. Ganz im Ernst.


Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: marcir am 17. Januar 2009, 23:32:59
Um mehr Platz für Pflanzen zu kriegen, zwacke ich ab und zu vom Rasen ab, (geht bald nicht mehr), dann kippe ich eine Schicht Kompost 20 - 30 cm hoch darauf.
Für diesen Fall habe ich einen gewöhnlichen Storchenschnabel, den pflanze ich direkt da rein. Wird dann endgültig gepflanzt, reisse ich den Storchenschnabel wieder aus, das geht ganz leicht. Der dient mir immer als Bodendecker, stamm von einem 9er Topf, davon gibts in meinem Garten hunderte, die alle den gleichen Zweck erfüllen, den Boden möglichst unkrautarm und bedeckt zu halten. Der wächst bei mir überall, Sonne, Schatten, feucht, trocken.
Früher mühte ich mich stundenlang mit dem Rasen ab, indem ich die Schicht mühsam entfernte.
Die Unkräuter, die frisch darauf keimen, reisse ich laufend aus, es wächst nichts durch.
So habe ich auch den vorigen ??? Kompost gut angewendet und ein frisches Beet bereit zum Pflanzen.
Dazu jäte ich von Hand dreimal im Jahr mitsamt den Wurzeln bei feuchten Tagen, habe aber auch fortlaufend irgendwelche Stechwerkzeuge in der Hand. Wirds in einer Ecke mal besonders schlimm, kniee ich mich da halt mal stunden lang rein.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Susanne am 17. Januar 2009, 23:43:53
Zitat
- Die Teichfolienmethode werden wir nun auch aufgreifen. Allerdings werden wir die Folie mit Kies aufschütten und uns so freie Flächen schaffen. Das sieht auch sehr schön aus und ist für uns mehr als nur zweckmäßig.

Aus Erfahrung kann ich euch sagen, daß Schachtelhalm auch gerne unter Teichfolie weiterwächst. Durch Bändchengewebe wächst er durch. Über Zeitung oder auch schwere Pappe freut er sich.
Schachtelhalm wurzelt rund 10 m tief, und er kann sich aus jeder Tiefe regenerieren, wenn genügend Feuchtigkeit zur Verfügung steht. Das ist bei verdichtetem Lehm-Tonboden immer der Fall.

Zitat
Er (Schachtelhalm) weist auf Bodenverdichtung durch schwere Maschinen oder zu wenig Bodenleben (Regenwurm) oder mangelnden Humus hin – auf Äckern jedenfalls ein Alarmzeichen für schlechte Bodenbearbeitung.
Quelle

Eine Abdeckung von Gartenflächen mit einer Deckschicht, die Druck auf den Boden ausübt, halte ich deshalb für wenig nachhaltig. Ihr kommt egal wie nicht daran vorbei, den Boden zu verbessern und für nachhaltige Lockerung zu sorgen.
Einfacher wäre es daher wirklich, alle offenen Flächen zu lockern, mit Sand - Humus - Billigblumenerde - Mulch zu decken und dann sofort zu begrünen. Je nach Finanzlage zunächst mit bodenlockernden Einjährigen, "Bodenkur", Gründüngung usw. oder gleich mit flächigen Bodendeckern, zum Beispiel Waldsteinia, Alchemilla erythropoda, Tolmiea, Farnen usw., abhängig von Lichtverhältnissen und gegebener Situation.

Zitat
- Die recht kleine Rasenfläche werden wir umgraben und den Rasen neu anlegen. Ansonsten hat das wohl keinen Sinn, das Unkraut einzeln auszustechen oder herauszureissen.

Vom Regen in die Traufe. Wie schon gesagt, kommt das meisten Wildkraut von oben, das gilt auch für Rasen, egal ob alt oder neu angelegt.
Stellt den Rasenmäher höher, auf mindestens 5 cm Mähhöhe. Mäht den Rasen nie zu tief, das schafft nur Licht und Platz für Wildkräuter und führt zur schnellen Austrocknung der Grasnarbe.
Harkt den Rasen im Frühjahr einmal gründlich ab und stecht die Löwenzähne und Wegeriche aus. Anschließend einen guten Langzeitrasendünger verteilen. Nur bei großer Trockenheit sprengen, dann aber lieber einmal durchdringend und gründlich als mehrmals oberflächlich.


Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Querkopf am 18. Januar 2009, 01:30:47
Hallo, Susanne,

Zitat
- Die Teichfolienmethode werden wir nun auch aufgreifen. Allerdings werden wir die Folie mit Kies aufschütten und uns so freie Flächen schaffen. Das sieht auch sehr schön aus und ist für uns mehr als nur zweckmäßig.
Aus Erfahrung kann ich euch sagen, daß Schachtelhalm auch gerne unter Teichfolie weiterwächst. Durch Bändchengewebe wächst er durch. Über Zeitung oder auch schwere Pappe freut er sich.
Schachtelhalm wurzelt rund 10 m tief, und er kann sich aus jeder Tiefe regenerieren, wenn genügend Feuchtigkeit zur Verfügung steht. Das ist bei verdichtetem Lehm-Tonboden immer der Fall. ...
sorry, ich habe in #37 den Mund zu voll genommen, was die Erfolge der Zeitungs-Methode angeht: Schachtelhalm hätte ich dabei ausnehmen müssen, weil ich mit dieser Plage - zum Glück!! - keine Erfahrung habe. (Und wenn ich schon dabei bin ;), sei noch etwas benannt, bei dem ich nicht weiß, ob das Zudeck-Verfahren funktioniert: Winde. Gegen sie habe ich's noch nie mit großflächiger Brutalabdeckung probiert, weil sie hier nur in eng begrenzten Ecken nervt. Bei kleinflächigen Abdeckungen durfte ich sie nach einiger Zeit stets gleich nebenan wieder begrüßen, sie sucht sich offenbar unterirdisch neue Wege ans Licht.)

... Wie schon gesagt, kommt das meisten Wildkraut von oben...
Stimmt unbedingt im Zusammenhang mit Rasen (und auch mit deinen Ratschlägen zum Rasen-Thema hast du Recht). Ansonsten würde ich dem Satz aber ein "Jein" entgegensetzen. Denn bei jedem Beet-Neuanlegen tritt man Lawinen los: Man bringt jede Menge ruhende Samen ans Licht und zum Keimen. In den ersten Jahren nach größeren Garten-Veränderungen gibt es nach meiner Beobachtung viel, viel mehr Unkraut als später, wenn nur noch Zugeflogenes zu jäten ist. (Mit den "ersten Jahren" meine ich einen Zeitraum von 5-10 Jahren, erst danach wird es ruhiger. Und das Zugeflogene ist dann auch leichter zu zupfen als der vorherige Aufwuchs, sofern man regelmäßig durchgeht - und sofern man sich in den "ersten Jahren" konsequent um Bodenverbesserung gekümmert hat.)

@Katherine:
... Wir haben auch herausgefunden, dass in unserem Garten in jeder Ecke andere Bedingungen vorzufinden sind. Heißt, dass wir nicht in jeder Ecke die selben Unkräuter stehen haben. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Gartenbauer damals sehr viel Mutterboden eingebracht hat und den kreuz und quer in den Ecken verteilt hat. An manchen Stellen ist der Boden lehmig, an anderen eher nicht. Die Unkräuter verteilen sich dementsprechend und die Pflanzen gehen je nach dem wo sie stehen auch ein...
Es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass jede Gartenecke andere Bedingungen bietet und damit auch anderen Wildwuchs anzieht. Das gibt es auch in meinem Garten (und da wurde, so weit mir bekannt ist, seit Jahrzehnten kein Krümel Boden von außen eingebracht ;)). Wie extrem solche Unterschiede sein können, habe ich gelernt, als ich Stück für Stück, Quadratmeter für Quadratmeter, Wiese in Garten umgewandelt habe. Am Zaun links, beispielsweise, gibt's über bräunlich-orange gefärbtem Lehm eine immerhin ca. 30 cm dicke Schicht aus dunklerem humosem Lehm; Letztere ist aber 10-15 Meter weiter rechts nur ca. 10 cm dünn, und dann kommt gelber, toniger "Batsch"... Und auch die Feuchtigkeit wechselt stark. Kein Wunder, dass die Unkräuter ähnlich wechseln. Aus diesem Blickwinkel gesehen, habe ich Weidenröschen-Beete und Quecken-Beete, Braunellen-Beete und Sauerklee-Beete, Winden-Beete und Giersch-Beete, Gundermann-Beete und Hahnenklee-Beete etc.pp. ::)... Da hilft nur, jedem einzelnen Kraut "artgerecht" ;) zu begegnen, sprich: mit Jätetechniken, die an die jeweilige Ausbreitungsstrategie angepasst sind - wenn man quasi "anatomisch" den Wurzeln nachspürt, sieht man am schnellsten Erfolge. ("Schnell" heißt aber nicht "sofort"; ein paar Jährchen dauert's immer.)

... Wie seh ich generell ob Bäume bzw. Sträucher noch zu retten sind? Wenn der Boden wo sie stehen zu sauer/ feucht und oder lehmig ist, wie rette ich die? ...
Dafür gibt es leider kaum generelle Tipps, je nach Pflanzenart sind Gefährdungen und Rettungswege verschieden. Generell lässt sich nur sagen: Schau dir an, ob die Gewächse zur Austriebszeit einen halbwegs vitalen Eindruck machen oder nicht. Lockere vorsichtig (!!!) den Boden um sie herum und mulche. Und lass, wie hier schon geschrieben wurde, Bodenanalysen machen, damit du weißt, woran du bist. Am besten mehrere, mit Proben von Gartenstellen, die dir unterschiedlich erscheinen und/ oder wo du Probleme siehst.

Noch eins: "Pflegeleicht" soll euer Garten sein, auch mit Rücksicht auf die Gehbehinderung deines Partners, hast du geschrieben. Du könntest die Sache auch mal von dieser Seite her aufzäumen. Nämlich mit einer Analyse, wie viel Zeit ihr aufwenden könnt/ wollt und wer von euch was tun kann. Klar, ein Rollstuhlfahrer kann sich nicht auf die Knie legen und mit dem Unkrautstecher durch die Beete rutschen; aber er könnte vielleicht mit irgendeinem (langstieligen?) Schneidewerkzeug, z. B. einer Stabschere, dafür sorgen, dass Unkraut keine Blüten oder gar Samen entwickeln kann... Wenn ihr von der Arbeitsseite her definiert, was geht und wer was tun kann, wird es vermutlich leichter, über die künftige Gartengestaltung zu entscheiden.

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Marsch_Düne am 18. Januar 2009, 01:35:30
Hallo Katherine,

Du hattest nach einem Farn gefragt, der mit Deinem Boden klar kommt.
Bei uns wachsen die gleichen Zeigerpflanzen (Brennesseln, Löwenzahn, Schachtelhalm etc.) wie bei Dir.
Wir haben im Halbschatten gute Erfahrungen mit Straußfarn (Matteuccia struthiopteris) gemacht. Er wird ca. 1 m hoch, verbreitet sich in der Jugend über Ausläufer und sieht im Frühjahr besonders schön in Kombination mit Spanischem Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica) aus. Der Boden darf allerdings nicht zu trocken sein.

Viele Grüße
Marsch_Düne
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: blümia am 18. Januar 2009, 07:29:32
Hallo Katherine,

hast Du schon mal über Hochbeete nachgedacht?
Sie sind praktisch, weil man nicht kriechen muß, um eventuelle "Unkräuter" zu entfernen. So könnte auch Dein Partner leichter darin arbeiten und in "Nasenhöhe" den Duft zukünftiger Duftpflanzen schnuppern.
Die Hochbeete sollten so schmal sein, daß er von beiden Breitseiten gut an die Pflanzen hinkommt. Und Du möchtest ja nicht nur kriechen, das ist auch in jungen Jahren nicht gesund für den Rücken.

Hochbeete kann man aus Holz, Stein oder mit Metallverkleidung gestalten, natürlich auch im fernöstlichen Stil.

Rhodos und Azaleen buddelt man vorsichtig aus und tauscht die Erde gegen Rhodoerde oder billigste Blumenerde, sie hat einen hohen Torfanteil.
Ich hab meinen Rhodo in einem großen Weidenkorb mit gekaufter Erde, dort fühlt er sich pudelwohl.

Ansonsten könnte ich mir bei Eurem Boden auch Rosen gut vorstellen, Rugosas z.B., die sind japanisch, gut duftend und robust. Oder Duftrosen in den Hochbeeten für Deinen Partner, diese kann er auch aus dem Rollstuhl heraus gut pflegen.

Rasen ist eigentlich einer schöner pflegeleichter Gartenanblick, man muß nur regelmäßig mit einem Rasenlüfter (nicht Vertikutierer) arbeiten, also 3 - 4 Mal im Jahr. So erwischt man im Laufe der Zeit auf behutsame Art noch jedes Unkraut.
Und natürlich regelmäßig, aber wenig, düngen.

Habt Ihr Eure Pflanzen richtig gedüngt und gewässert? Manchmal fehlen einfach nur die richtigen Nährstoffe, die im Universaldünger nicht ausreichend vorhanden sind.

Gruß Blümia
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 18. Januar 2009, 07:41:35
Allerdings bekenne ich mich dazu, gern zu hacken. Die Unkräuter kommen so gar nicht erst zur Blüte, aussamen tun sich abgeschnittenes Mutterkraut u.ä., das wird begrüßt.

Fars: Ich habe angeregt, einen Komposthaufen anzulegen. Ganz im Ernst.

Da hamwersdoch!

Spaß beiseite. Kompost ist gut, so man ihn hat. In einem Jap. Garten fällt recht wenig an, weil überwiegend Sträuchergarten. Wie auch immer: Kompost unterdrückt kein Unkraut bzw. verhindert es nicht, da man reinen Humus ohnehin nur mäßig ausbringen soll/darf. Für Gemüsebeete (auch kein wesentlicher Bestandteil eines Jap. Gartens) mag etwas anderes gelten. Großzügige Humusgaben können in einem Gehölzgarten kontraproduktiv sein. Auf gar keinen Fall darf er bodendeckend und damit möglicherweise unkrauterstickend wie der Mulch sein. Abgesehen davon wären diese Humusmengen in dem hier dikutierten Garten auch kaum produzierbar.

Folie/Zeitung/Mulch...bekannte Empfehlungen und auch wirksam. Nur, wie sieht ein zugemulchter Garten aus? Offenbar hat dieser Garten erhebliche Freiflächen und/oder schwer zugängliche Jäteflächen. Um den Gehölzbestand unkrautfrei zu bekommen, müsste man schon in Scherenschnitt-Manier den Garten komplett abdecken, was aber nur dazu führen würde, dass die widerborstigsten Unkräuter unmittelbar an den Wurzelhälsen der Sträucher zum Licht drängen würden. Noch schwerer entfernbar.

Mein erster Garten lag, was ich beim Grundstückskauf nicht wusste, in einer ursprünglichen Sumpfsenke. Dominante Gewächse waren Schilf und Schachtelhalm. In Spatentiefe stiegen die Faulgase zum Himmel. Als Anfänger sah ich da kein Probleme.

Als ich das Grundstück verkaufte, war es "sauber". Jeder Schachtelhalm, jedes Schilfgras hatte mich letztmalig kennen gelernt.

Deshalb mein Rat: Nach Altvätersitte dem Unkraut per Hand mit Stecher, Spaten, Grabegabel zu Leibe rücken. Und das immer wieder. Damit es beim zweiten Mal leichter fällt, die bereinigten Flächen mit Mulch und grobem Sand auflockern. Dann ist der nächste Jäte-Durchgang schon sehr viel einfacher.

90% der Unkräuter übersteht diese Aktion nicht und sie kommen auch nicht wieder. Quecke und Schachtelhalm widerstehen einige Jahre, geben aber irgendwann auch auf. Oder man arrangiert sich mit ihnen.

Gartenarbeit und krummer Rücken sind bei diesen Bodenverhältnissen und diesem Gartenkonzept unvermeidbare Begleiter des Gartenvergnügens. So es denn eines sein soll.

Wie heißt es schon in der Bibel?
"...verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen..."
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 18. Januar 2009, 07:45:28
Rhodos und Azaleen buddelt man vorsichtig aus und tauscht die Erde gegen... billigste Blumenerde, sie hat einen hohen Torfanteil.

Bitte nicht. Der pH-Wert ist deutlich zu hoch.

Außerdem alte Gärtnerregel: Die Pflanze mag mickrig sein, aber die Erde/das Substrat muss gut sein. Dann erholt sich wieder die Pflanze.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: blümia am 18. Januar 2009, 08:15:36
Fars, nur gekaufte Rhodoerde ist bei mehreren Pflanzen für viele Gärtener unerschwinglich. Wenn man sich das leisten kann, ist es schön, immerhin ist das eine "Anschaffung" fürs Leben. Ich mischte die verschiedenen Erden mit bestem Erfolg.

Da die Gesundheit von Pflanzen immer vom Boden abhängt, wäre ein PH-Test der Erde vor dem Pflanzen unerlässlich.

Gruß Blümia

Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Staudo am 18. Januar 2009, 09:20:27
Wenn wenig Zeit zur Verfügung steht, der Garten total verkrautet ist (ich unterstelle durch mangelnde Pflege) und Gartenarbeit für das erste mehrheitlich als lästig empfunden wird, würde ich alles lassen, wie es ist und mit dem Rasenmäher alles kurz halten.
Ein japanischer Garten mag auf Bildern wunderbar aussehen, in der Praxis ist er extrem pflegebedürftig.

Aber das wurde alles schon einmal gesagt.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: sarastro am 18. Januar 2009, 10:43:55
Aber da gefällt mir eine ungepflegte Wildnis immer noch besser als eine Alibipflege mit dem Rasenmäher. Nur die armen Rhododendron!

Wie sieht es denn in Deutschland nach Gesetz und Ordnung aus, wenn der Nachbar vor Unkraut erstickt und durch Unkrautflug mein eigener Garten zu verwildern droht? Da gibt's doch bestimmt auch Vorschriften bis ins Detail?
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: callis am 18. Januar 2009, 11:13:44


Wie sieht es denn in Deutschland nach Gesetz und Ordnung aus, wenn der Nachbar vor Unkraut erstickt und durch Unkrautflug mein eigener Garten zu verwildern droht? Da gibt's doch bestimmt auch Vorschriften bis ins Detail?
Durch Googeln habe ich gefunden, dass es einerseits nach § 1004 BGB einen Abwehr- und Beseitigungsanspruch gibt, dem aber nach § 906 BGB gewisse Duldungspflichten entgegen stehen. Scheint also nicht ganz einfach zu sein, sich gegen Samenflug zu wehren. Auf dem Lande natürlich bei umliegenden Wiesen sowieso ganz aussichtslos.
Deshalb werde ich z.B. meinen Sämlingsgarten aufgeben müssen, weil er auf einem Grundstück liegt, das jetzt seit anderthalb Jahren zum Verkauf steht und inzwischen, nachdem es vorher schon als Gemüsegarten sehr ungepflegt war, total verunkrautet. Ich verbringe inzwischen unendlich viel Zeit mit dem Ausstechen von Distel- und Löwenzahnwurzeln. Das war vorher trotz umliegender Wiesen viel weniger. Die anderen anliegenden Nachbarn klagen auch.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Crispa † am 18. Januar 2009, 12:06:37


Deshalb mein Rat: Nach Altvätersitte dem Unkraut per Hand mit Stecher, Spaten, Grabegabel zu Leibe rücken. Und das immer wieder. Damit es beim zweiten Mal leichter fällt, die bereinigten Flächen mit Mulch und grobem Sand auflockern. Dann ist der nächste Jäte-Durchgang schon sehr viel einfacher.

90% der Unkräuter übersteht diese Aktion nicht und sie kommen auch nicht wieder. Quecke und Schachtelhalm widerstehen einige Jahre, geben aber irgendwann auch auf. Oder man arrangiert sich mit ihnen.

Gartenarbeit und krummer Rücken sind bei diesen Bodenverhältnissen und diesem Gartenkonzept unvermeidbare Begleiter des Gartenvergnügens. So es denn eines sein soll.

Wie heißt es schon in der Bibel?
"...verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen..."

Hallo fars,

dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Auch nur so halte ich meinen Garten unkrautfrei.

Wenn ich durch meinen Garten gehe oder den Rasen mähe, nehme ich immer einen Eimer und einen Unkrautstecher mit und steche vorwiegend Löwenzahn, Gänseblümchen, Breitwegerich und das kleine Springkraut aus. Auf den Kiesflächen, und das sind mehrere hundert m², wird jedes sichtbare Unkraut, insbesondere das einjährige Gras, sofort rausgerissen bzw wenn zuviele Sämlinge auftauchen gehackt. Nur so hält man seinen Garten unkrautfrei.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 18. Januar 2009, 12:26:34


Wie sieht es denn in Deutschland nach Gesetz und Ordnung aus, wenn der Nachbar vor Unkraut erstickt und durch Unkrautflug mein eigener Garten zu verwildern droht? Da gibt's doch bestimmt auch Vorschriften bis ins Detail?
Durch Googeln habe ich gefunden, dass es einerseits nach § 1004 BGB einen Abwehr- und Beseitigungsanspruch gibt, dem aber nach § 906 BGB gewisse Duldungspflichten entgegen stehen. Scheint also nicht ganz einfach zu sein, sich gegen Samenflug zu wehren.

Ja, gibt es denn nicht mehr das traditionelle Faustrecht?
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: sarastro am 18. Januar 2009, 13:16:42
Leider nicht mehr! ;D

Da wurden seitenweise Nachbarrechtsparagrafen ausgearbeitet, jedes Bundesland hat noch dazu diesbezüglich große Unterschiede, teilweise klar definiert, mehrfach jedoch "Gummi", wo sich die Rechtsverdreher austoben können. Auch bei uns in Österreich existieren diese Paragrafen, wenngleich erst seit wenigen Jahren. (Nach dem Motto: alles Gute und Schlechte übernimmt man irgendwann vom Großen Bruder)

Aber bei Unkrautflug scheint es eher auf eine gütliche Einigung oder auf Ignoranz herauszulaufen. Dabei ist der Schaden im Garten kurzfristig viel größer als ein überhängender Zweig oder eine ungeschnittene Hecke!!!
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: kat am 18. Januar 2009, 13:29:06
Zu den Möglichkeiten der diversen Unkrautbekämpfungen wurden ja schon viele vorschläge gemacht. Ich kann nur einen Erfahrungsbericht mit einer Methode liefern. Vliesabdeckung+Mulch

Um dem Unkrautproblem (überwiegend Schatelhalm) zwischen der Sträucherhecke beizukommen habe ich 2005 mit einem Unkrautvlies auf einem gerodeten 3m langen u. 2m breiten Streifen einen Versuch gestartet. Die 2 neuen Sträucher in kreuzweise eingeschnittenen Löchern gepflanzt und mit Rindenmulch abgedeckt. Das Gelände fällt zur Grundstücksgrenze leicht ab.

Jahr 1: wunderbar, alles sauber. Alles paletti!

2. Jahr: Mulchschicht bewegt sich erwartungsgemäß trotz aufgelegter großer Steine als Bremse stetig nach unten und muß immer wieder hochgerecht werden. Erste Pionierkräuter an den von Fars beschriebenen Stellen

Zitat
was aber nur dazu führen würde, dass die widerborstigsten Unkräuter unmittelbar an den Wurzelhälsen der Sträucher zum Licht drängen würden


3.Jahr: Der Grund der ganzen Aktion: erste Schachtelhalme tauchen auf! >:(>:( Bohrt sich völlig respektlos durch das Vlies. Außerdem tauchen erste Unkräuter auf dem Vlies im inzwischen leicht angerotteten Mulch auf

4. Jahr: jetzt muß ich mir schon Sorgen machen, wann ich die Abdeckung komplett entferne, damit ich den Boden konventionell und gründlich bearbeiten kann. Unkräuter jeglicher Art zeigen sich.

Nun beginnt das 5. Jahr und ich muß sagen, das Experiment ist beendet. Dieses Jahr kommt das Vlies weg und eine kräftige Ladung Sand wird in den Boden eingearbeitet.

Fazit: Unkrautvlies hält Unkraut definitiv nicht fern. Es schafft höchstens für ein paar Jahre Ruhe.
Nun gut - vielleicht hätte ich den Mulch jedes Jahr erneuern sollen, was ich nicht getan habe, nachdem ich im dritten Jahr schon sah wie das endet. Es hätte dann vielleicht ein, zwei Jahre länger funktioniert.

Dazu ist anzumerken, daß ich natürlich das Unkraut immer regelmäßig entfernt habe!

Ich wünsch euch viel Erfolg, bei euren Sanierungsmaßnahmen!

VG kat
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: sarastro am 18. Januar 2009, 14:05:17
Ein leuchtendes Beispiel aus der Praxis.

Man kann sich aber auch die verdrängende Wirkung einiger Stauden zunutze machen. Im halbschattigen Bereich unter und vor Gehölzen sind Epimedium x perralchicum 'Frohnleiten', Geranium macrorhizum 'Spessart', Aegopodium podagraria 'Variegata' und 'Gold Marbled', Buglossoides purpureo-coeruleum etc. pp. wunderbar geeignet. Wenn dann doch am Rande einige Unkräuter sich breitmachen, dann muss man eben von Hand oder mit Roundup vorgehen.

Man erinnere sich an die Bauern, die durch Gründüngung Ackerdisteln erfolgreich verdrängen, da die Masse der Gründüngung alles Restliche verdrängt.

Wenn es sich um kleine Flächen von wenigen qm handelt, sind Spaten oder Grabgabel ein profanes und wirksames Hilfsmittel.

Leute, eine Mulchschicht hilft definitiv nicht gegen ausdauernde Unkräuter!!! Leider kursiert dieses Gerücht immer noch herum. Auch ist Vlies und Folie kein Wundermittel, sondern sieht obendrein noch scheußlich aus.

Mir kommt oft vor, dass im Norden die Gärten viel unkrautfreier und sauberer sind, als bei uns. Liegt dies an den Böden oder am Fleiß der Bewohner?

Hierzulande steckt immer noch die Meinung vehement in den Köpfen, dass man offenen Boden ständig aufhacken und bearbeiten muss ("I muas doch heanaln (hacken) kinna!"). Die Leut' arbeiten ganz offensichtlich immer noch gerne.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: brennnessel am 18. Januar 2009, 14:25:49
Zitat
Liegt dies an den Böden oder am Fleiß der Bewohner?
Muss schon zum Großteil am Fleiß der Leute liegen, denn wer braucht denn - abgesehen von euch Profis ;) - bei uns schon Gartenhandschuhe und Stiefel für die Wintergartenarbeit oder Regenbekleidung zum Garteln, wie hier schon seitenweise abgehandelt wurde ;) ? Bei so einem Wetter geht man hier entweder (der Gesundheit zuliebe) spazieren oder noch angenehmer: man heizt schön warm ein und rührt sich erst wieder vorm Ofen hervor, wenn es draußen mild genug ist!
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: martina 2 am 18. Januar 2009, 14:25:59
Nicht ständig, aber einmal pro Woche sollte es schon sein, so halte ich es jedenfalls, sofern möglich. Wenn man es reglmäßig macht, geht es auch sehr schnell, weil es hauptsächlich darauf ankommt, den Boden, z.B. nach einem starken Regen, zu lockern und winzige Unkräuter daran zu hindern, überhaupt aufzukommen.

Nachtrag: Lisl ist mir zuvorgekommen, das sollte an Sarastro anschließen.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Zazoo am 18. Januar 2009, 14:29:20
Hierzulande steckt immer noch die Meinung vehement in den Köpfen, dass man offenen Boden ständig aufhacken und bearbeiten muss ("I muas doch heanaln (hacken) kinna!").

der einzig plausible Grund, den ich dafür kenne, ist das aufbrechen der Kapilaren, damit die Verdunstung minimiert wird.
Natürlich ist ein Garten, in dem man gar keinen Boden mehr aufbrechen kann, weil er so schön etabliert ist, am schönsten - zumindest für mich ;)
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Susanne am 18. Januar 2009, 15:23:40
Zitat
eine Mulchschicht hilft definitiv nicht gegen ausdauernde Unkräuter!!! Leider kursiert dieses Gerücht immer noch herum.

Mulch macht mehrfach Sinn: Erstens unterdrückt er die schnelle Keimung von Wildkräutern, zweiten hält er den Boden in einem ausgeglichenen Maße feucht, drittens schützt und unterstützt er gesundes Bodenleben, viertens läßt sich in gemulchtem Boden leichter jäten.
Allein schon die Verbesserung des Bodenlebens und die dadurch herbeigeführte Lockerung des Bodens durch Regenwürmer ist von unschätzbarem Wert, wenn man vor dem Problem eines verdichteten Lehm-Ton-Bodens steht.

Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: SouthernBelle am 18. Januar 2009, 17:44:09
Hallo Katherine,

Du hattest nach einem Farn gefragt, der mit Deinem Boden klar kommt.
Bei uns wachsen die gleichen Zeigerpflanzen (Brennesseln, Löwenzahn, Schachtelhalm etc.) wie bei Dir.
Wir haben im Halbschatten gute Erfahrungen mit Straußfarn (Matteuccia struthiopteris) gemacht. Er wird ca. 1 m hoch, verbreitet sich in der Jugend über Ausläufer und sieht im Frühjahr besonders schön in Kombination mit Spanischem Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica) aus. Der Boden darf allerdings nicht zu trocken sein.

Viele Grüße
Marsch_Düne


Wenn es ihm aber gefaellt, hat er das Potential, eine neue Plage zu werden mit seinen Auslaeufern...wenigstens ist er nicht soooo schnell.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 18. Januar 2009, 17:46:35
Und recht gut zu entfernen.

Hirschzungenfarn ist recht robust und sehr dekorativ.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: sarastro am 18. Januar 2009, 22:53:29
Susanne, das stimmt schon und dies ist auch fast schon jedem Gartenbesitzer bekannt.

Trotzdem schaffen es Quecke und Schachtelhalm spielend, durch eine Mulchschicht durchzukommen. Bei ausdauernden Unkräutern nützt keine Mulchschicht, sondern hier vertraue ich auf die Kraft und Ausdauer des Gartenbesitzers, dem Unkraut mechanisch zu begegnen. Dies hat vor dem Mulchen zu geschehen.

Eine gemulchte Fläche sollte ruhen und nicht ständig durch Hacken und Graben nach Wurzelunkräutern gestört werden!
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: käfertot am 19. Januar 2009, 08:07:56
Uuuuiiii! Hier wird auf der Oberfläche rumdiskudiert. Das Problem liegt wahrscheinlich viel tieferer. Humusaufbrinngen, Koiteich, Bachlauf, Japangarten(mit Steinen, Kiesflächen,....
Das wurde gebaggert, verdichtet, Boden kaputtgemacht .
Und der gestalter hat Kassiert und Gras(unkraut, vermeintliche Bodendecker, teure Pflanzen) drüber wachsen lassen.
Solche Gartentotsünden machen sich immer viel später bemerkbar.
Bitte nochmal nachdenken. Folien, Mulchschichten, oberflächig sand einkratzen,...usw
ist verschmissenes geld
Schaut euch den garten noch mal genauer an, Grabt mal ein probeloch, und schaut auch da runter, vieleicht bringen drainagen was,....oder ändert die einstellung gegenüber unkraut..ist doch auch grün :P
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: sarastro am 19. Januar 2009, 08:13:54
Also dein letzter Satz passt aber gar nicht zu einen japanischen Garten!

Das stimmt schon, es wurde in besagtem Beispiel sicher zu Beginn
Fehler gemacht, die dann hinterher nur schwer auszumerzen sind.

Wäre man bei Aufkommen des Unkrautes gleich dahinter gewesen, hätte man vieles noch in den Griff bekommen (wäre, hätte...)

Aber auch trotz guter Ausgangslage mit optimalen Startmöglichkeiten kann man einen Garten nie sich selbst überlassen, sondern muss immer Hand anlegen. Sonst verlangt die Natur ihr Tribut.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Staudo am 19. Januar 2009, 08:17:33
Dem geldgierigen Dienstleister die Schuld zu geben ist aber viel einfacher. ;D
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Susanne am 19. Januar 2009, 08:21:06
Susanne, das stimmt schon und dies ist auch fast schon jedem Gartenbesitzer bekannt.

Offensichtlich doch nicht, sonst hätte ich es hier nicht schon wieder erwähnen müssen...
Mir macht das auch nicht immer Freude, Standardwissen wiederzukäuen, aber es wachsen, wie ebenfalls schon so oft gesagt, täglich Nachwuchsgärtner heran, die nicht mit dem Standardwissen geboren wurden.

Zitat
Trotzdem schaffen es Quecke und Schachtelhalm spielend, durch eine Mulchschicht durchzukommen. Bei ausdauernden Unkräutern nützt keine Mulchschicht, sondern hier vertraue ich auf die Kraft und Ausdauer des Gartenbesitzers, dem Unkraut mechanisch zu begegnen. Dies hat vor dem Mulchen zu geschehen.

Daß erst gejätet, dann Boden verbessert und anschließend gemulcht werden soll, wurde bereits anfangs dieses threads mehrfach betont.
Die dort ausführlich beschriebene Bodenbearbeitung führte in meinem Garten zu einer Lockerung des lehmig-verdichteten Bodens, die es möglich macht, daß Quecken mit leichter Hand gezupft werden können, wo sie früher nur mit Mühe und Grabegabel ausgehoben wurden. Auch der Schachtelhalm läßt sich durch die Lockerung tiefer und leichter jäten.

Zitat
Eine gemulchte Fläche sollte ruhen und nicht ständig durch Hacken und Graben nach Wurzelunkräutern gestört werden!

Das stimmt, und ständiges Hacken und Graben ist auch gar nicht nötig, wenn man mulcht. Dann genügt es nämlich wirklich, ein- oder zweimal im Jahr ins Beet zu steigen.

Hier noch ein Tip:
Zur Vermeidung von erneuter Verdichtung lege ich für diese Arbeiten breite Bretter (Baubohlen) von 60 bis 100 cm Länge in die Beete und jäte nur von da aus.






Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Susanne am 19. Januar 2009, 08:24:04
Zitat
Bitte nochmal nachdenken. Folien, Mulchschichten, oberflächig sand einkratzen,...usw
ist verschmissenes geld

Das kann ich so nicht stehenlassen.
Sand und Mulch, selbst wenn auf gejäteten (!) und gelockerten (!) Flächen nur oberflächlich aufgebracht, werden von Regenwürmern und anderen Kleinlebewesen sukzessive in den Boden eingearbeitet.
Das braucht Zeit, funktioniert aber und lohnt den vergleichsweise geringen finanziellen Aufwand.

Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: käfertot am 19. Januar 2009, 08:31:47
Ein japanischer garten ist erfordert sowiso Fingespitzengefühl nicht nur beim anlegen, sondern auch in der pflege, aus einer schwierigen situation kann man trotzdem viel rausholen, vorallem lernen.
Der koiteich funktioniert ja anscheinend.
viel spaß beim garteln!
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: sarastro am 19. Januar 2009, 08:43:04
Oh nein, da hat der Kalebassdig aber nun wirklich Recht! Im Nachhinein solche Alibiaktionen zu setzen, frustriert nur und schont sicher nicht den Geldbeutel. Er sprach ja von ungejäteten Flächen. Und diese Argumente hört man besonders bei sogenannten "Biogärtnern" immer wieder. Schön für das Gewissen, ist allerdings alles andere als intelligent.

Bei gejäteten Flächen sind Aktionen wie Mulchen und Sand aufbringen bei dichten Lehmböden selbstverständlich bodenschonend und zu begrüßen.

Aber das alles ist so selbstverständlich, dass es in der Zwischenzeit wieder viele erklärte (studierte!) Gegner des Mulchens gibt.
Da soll sich ein Laie noch auskennen!! ???
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Lehmo am 19. Januar 2009, 08:45:59
Ich wundere mich, wozu manche Leute bereit sein sollen.
900 m2 in einem vordefinierten, mit hiesiger Natur nur wenig gemein habenden Zustand behalten wollen? Wozu? Kann darin Glück liegen?
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: sarastro am 19. Januar 2009, 08:47:14
Anscheinend. Jeder wie er will. Akzeptanz gehört zu den großen Disziplinen eines Gärtners.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Lehmo am 19. Januar 2009, 08:48:13
Muss ja bisweilen auch ganz schön schwierig sein, dieser schöne Beruf.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 19. Januar 2009, 08:58:51
Hier wird eine Lösung gesucht angesichts obwaltender Umstände.
Mag ja sein, dass der Gartengestalter bei der Anlage den Boden verdichtet hat. Passiert im Übrigen bei nahezu jedem Hausbau.

Aber wir wollen doch wohl nicht empfehlen, alles herauszureißen und neu anzulegen. Die jeweils pflanzenbezogenen, d.h. partiellen Bodenverbesserungen durch Sand und Mulch funktionieren absolut zuverlässig und dauerhaft.

Also nicht gleich aus allen Kanonenrohren schießen und den armen Gartenbesitzern ihr Grundstück verleiden.

Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Lehmo am 19. Januar 2009, 09:00:42
Warum nicht einfach nichts tun?
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: sarastro am 19. Januar 2009, 09:00:59
Also wären ein paar Bilder sehr aufschlussreich und nützlich. Eine Ferndiagnose zu stellen ist immer unbefriedigend.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Lehmo am 19. Januar 2009, 13:57:04
Einen Garten haben und dann von einem riesigen Problem schreiben? Da stimmt doch etwas nicht.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 19. Januar 2009, 16:51:14
Na ja, da jeder Garten ein künstliches Produkt ist (manche behaupten sogar Kunstprodukt) kann der Eigentümer auch bestimmen, was und wie dort etwas wächst. Der Maler bestimmt ja auch, welche Farben auf die Leinwand kommen.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Querkopf am 19. Januar 2009, 20:11:20
Warum nicht einfach nichts tun?

Erstens deshalb:
...da jeder Garten ein künstliches Produkt ist ..., kann der Eigentümer auch bestimmen, was und wie dort etwas wächst. ...

Zweitens, weil der jetzige Zustand den Eigentümern nicht gefällt und ihre Seelenruhe stört.

Drittens, weil der jetzige Zustand womöglich auch den nachbarlichen Frieden zu gefährden scheint ::) ;D.

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: käfertot am 20. Januar 2009, 07:42:23
Parielle Bodenverbesserung find ich sehr gut, Wenn etwas im garten nicht funktioniert kann einfach die Bedingungen ändern. aus Fehlern soll man lernen und sie nicht nochmal machen.Rindenmulch ;Holzhacksel,sonstige,org.mulchmaterialien .. ins so einer Situation ist einer.Sorry.
Ein Tip bei vernäßten Gärten:in die höhe bauen.Kleine Steinschlichtungen, vieleicht sogar einen Weg ausukoffern Dort dahinter aufschütten,und abmagern,
Die Bepflanzun die ja anscheinen nicht funktioniert hat ändern, Mineralisches mulchmat. verwenden,
Das ist zwar Arbeitsaufwendig, könnte aber zum Ziel führen.
Erhöhte Beete bringen die Pflanzen dem betrachter etwas näher.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: käfertot am 20. Januar 2009, 07:48:59
So viele Tippfehler ! Guten morgen!
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: sarastro am 20. Januar 2009, 07:52:05
Es verbietet mir mein Anstand, dich auf dein internes Rechtschreibprogramm hinzuweisen. :-X ::) ;D ;D ;D
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: käfertot am 20. Januar 2009, 07:58:24
Gibt es sowas !
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 20. Januar 2009, 08:27:24
Erhöhte Beete hört sich immer gut an. Sind auch die Standardempfehlung für Anpflanzungen bei unzureichenden Bodenverhältnissen (z.B. Rhododendren in kalkhaltigen Gärten).

Leider wird zu selten darauf hingewiesen, welch immenser Arbeitsaufwand damit verbunden ist. Von der Einfassung derartiger Beete will ich erst gar nicht sprechen, aber um 100 qm Gartenfläche nur um 20 cm anzuheben sind 20 cbm Substrat resp. und/oder Sand erforderlich.

Wir sprechen hier von 900 qm Gartenfläche. Selbst wenn von diesen nur die Hälfte erhöht wird...Mein lieber Scholli!
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: knorbs am 20. Januar 2009, 08:32:01
hach...fars das wollte ich auch grad schreiben ;D ;)...nur morgens brauchen meine hirnwindungen etwas länger + außerdem hab ich noch keinen kaffee intus ;D . höhere beete sind in der tat was feines. ich bastel da auch dran, aber der arbeitsaufwand ist wie fars schon schreibt enorm + die materialbeschaffung nicht minder, vom geld mal ganz abgesehen.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: oile am 20. Januar 2009, 08:35:08
Es sei denn, man verfügte auf dem Grundstück bereits über eine Bauruine, die sich gut zum Steingarten umgestalten lässt ;).
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: zwerggarten am 20. Januar 2009, 09:24:51
irgendwie entfernt sich die diskussion von der frage, wie zwei menschen zu helfen ist, die einen unkrautdurchsetzten "japanischen garten" und zwei handicaps haben:

einmal sind beide keine (japanischen) gärtner und dann ist der garteninhaber als rolli nicht in der lage, intensive gartenpflegetätigkeiten durchzuführen. ein japanischer garten kann so nicht angemessen gepflegt und unkraut nicht bekämpft werden. wenn ihr z.b. wurzelunkräuter nur oberflächlich zupft, ist es kein wunder, wenn irgendwann alles verunkrautet.

ich empfehle dringend, zusätzlich hilfskräfte zu beschäftigen, wenn der anspruch auf einen japanischen garten weiter aufrecht erhalten werden soll. bei der ausgangslage hätte von vorherein die dauerhafte intensive pflege einer solchen anlage geklärt werden müssen. ein garten fordert immer viel zeit und aufwand (und ggf. geld), wenn er unkrautfrei und "ordentlich" sein soll. ein echter japanischer garten als kunstvolles (idealisiertes) bild der natur bedarf entsprechend eines besonders hohen und künstlerisch anspruchsvollen aufwandes. eigentlich liegt in einem solchen garten kein blatt nur so herum - entweder es soll da liegen, oder es muss entfernt werden. das ist sicher nicht ganz die gartenidee, um die es hier geht, aber die typische meditative ruhe eines japanischen gartens ist nach meiner erfahrung nur mit einem sehr hohen pflegeaufwand und viel fingerspitzengefühl zu erzielen.

ansonsten wäre ein wildgarten eine schöne und ökologische alternative mit wenig pflegeaufwand: einfach wege und aufenthaltsflächen wie rasen oder pflaster in ordnung halten und den rest wachsen lassen, wie es will. auch schön, in kurzer zeit, wenn die eigentlich heimische flora und fauna den garten zurückerobert.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Susanne am 20. Januar 2009, 09:24:57


Ich finde das wenig hilfreich, wenn in einem Stadium, wo der Garten praktisch angelegt ist, empfohlen wird, die Erstarbeiten anders durchzuführen.
Es wird den Leutchen wohl nicht gelingen, bei 900 m² Garten nochmal die Grundstrukturen aufzumischen.
Also bleibt nur die langsame, aber nicht weniger wirksame Methode der Bodenlockerung und Verbesserung mit allen dafür geeigneten und auch realistischen Maßnahmen.

Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: zwerggarten am 20. Januar 2009, 09:33:02
sicher, aber im rolli und nebenbei wird das nichts werden - der garten ist ja offenbar zur zeit ein unkrautparadies... ::)

gibt es keine günstigen schüler/innen oder student/innen in der gegend, die man regelmäßig auf löwenzahn & co ansetzen könnte?
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: oile am 20. Januar 2009, 09:38:04
Die Empfehlung, Hilfskräfte zu beschäftigen ist sicher sinnvoll - vorausgesetzt, das nötige Kleingeld ist vorhanden.
Wenn das nicht der Fall ist, wäre es wahrscheinlich wirklich am besten, mit dem Rasenmäher alles regelmäßig kurz zu halten und erstmal nur einige wenige Bereiche zu sanieren. Dies könnten z.B. die Bereiche rund ums Haus oder die Terasse sein.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 20. Januar 2009, 09:38:17
So sehe ich es auch.

Die bisherigen Beiträge sind durchaus eng am Thema. Auch wenn hin und wieder Einzelmaßnahmen diskutiert werden.

Bisher blieb der Aspekt, wie "japanisch" der Garten angelegt ist, d.h.: mit welcher Strenge, noch unbeantwortet.

Üblicherweise handelt es sich um jap. angemutete Gartenstrukturen. Ein Koi-Teich und ein paar Rhododendren machen noch keinen jap. Garten.

Wer behindert ist, wird es immer schwer haben, einen Garten zu pflegen. Egal welcher Struktur. Diese Pflegemaßnahmen in fremde Hände zu geben, kostet heute ein Vermögen. Legal ca. 30-40 € die Stunde mit der Gefahr, dass mehr zerstört als erhalten wird.

Die bereits von Susanne aufgeworfene Frage: "Was will ich" bzw. "Was kann ich (mir) leisten" sollte deshalb am Anfang stehen.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: zwerggarten am 20. Januar 2009, 09:47:58
genau so. ist aber offenbar leider nicht erfolgt. :-[
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: tiarello am 20. Januar 2009, 09:58:54
Was Hilfskräfte angeht, bin ich da äußerst skeptisch. Wer weiß denn schon, wie man genau vorgeht um Giersch, Brennesseln Vogelmiere oder Sauerklee zu krauten. Erfordert ja auch auf den verschiedenen Böden abweichende Strategien. Unkraut zupfen im Staudenbeet ist eher was für Erfahrene und Motivierte. Selbst die im GaLaBau Beschäftigten empfinden Krauten zu 80% (persönliche Schätzung) als Strafe oder sind dazu gar nicht in der Lage. In dieser Branche wird meist nur alles oberirdische Grüne des Unkraut (und meist auch des Nicht-Unktrauts ;)) entfernt und ... fertig. Das reicht aber im vorliegenden Fall nicht aus. Und bei Hilfskräften wird es kaum anders sein.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Sena am 20. Januar 2009, 10:21:00
zur Preisfrage: wenn nur gelegentlich Hilfe gebraucht wird, findet man ev jemand für einen Minijob, das ist legal und viel billiger. Wenn man nicht zu weit vom Land lebt, kann man aus der Landwirtschaft jemand finden, der unkrauthacken und zupfen kann und auch nicht als Strafe empfindet.
Vom Gartenbesitzer wird nur als gehbehindert gesprochen, nicht vom Rolli. Als Gehbehinderter kann er wahrscheinlich, wie in den Anfangsjahren des Gartens, genau diese zeitraubenden, Geduld und Kenntnis erfordernden Erhaltungsarbeiten für einen "Japangarten" bringen. Wichtig ist jetzt, das Grobe und Schwere zu erledigen, damit niemand vor einem unbezwingbaren Berg von Schwerarbeit steht.
Auch mein Vorschlag wäre es, im Eingangsbereich(damit auch di Nachbarn sehen, das was getan wird) und in der näheren Umgebung der Terrasse oder der Wohnzimmeraussicht anzufangen, dann kann man sehen, wie weit die Kräfte und die Zeit reichen, ohne dem Gartenbesitzer seinen geliebten Garten ganz zu nehmen.
Sena
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: käfertot am 20. Januar 2009, 12:25:58
Ich sprach einmal von Grundbedingungen ändern, Hunderte hilfsarbeiter konnen den Garten sauberzupfen, die Unkräuter werden aber trotzdem stärker sein denen es dort paßt auf längere sicht gesehen.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: knorbs am 20. Januar 2009, 15:24:59
da widerspreche ich dir jetzt ganz entschieden kalebassdig... mein garten bestand nahezu ausschließlich aus einer richtigen queckenwiese mit löwenzahn + was da sonst noch an gemeinheiten drinsteckt.

in den anfängen plagte ich mich beim vorbereiten von beeten mit mühsamen abnehmen der grasnarbe, rausfieseln von rhizomresten, umstechen etc. sowas mach ich schon lange nicht mehr ;D. wenn ich eine neue pflanzfläche vorbereiten will, dann mulche ich dick mit holzhäckselgut, das ich kostenlos von einem baumpflegedienst auf anforderung cm³-weise bekomme. die einzige "mühe" ist, dieses material mit dem schubkarren auszubringen, was aber an einem tag erledigt ist. der rest geht von alleine, sprich einfach abwarten. die meisten unkräuter wie quecken, gras, gänseblümchen, klee + kleine löwenzahn gehen ein, einige spitzen mit der zeit durch + werden quasi en passent beim täglichen spaziergang durch den garten herausgezogen. das geht mit der zeit sehr leicht, weil einige besonders hartnäckige queckenrhizome in das lockere mulchmaterial einwachsen. ebenso verhält es sich mit tiefwurzlern wie löwenzahn. die rosetten werden anfangs einfach mit der schuhspitze weggekickt, dadurch werden sie schon mal geschwächt. später dann lassen sie sich aufgrund der dann eintretenden bodenlockerung mitsamt der langen wurzel rausziehen. das sind keine zeitraubenden sonderaktionen, auf die man sich extra mental vorbereiten muss ;D sondern wie gesagt läuft das im vorbeigehen ab. für ganz hartnäckige kandidaten nehme ich dann auch schon mal eine handschaufel zu hilfe. ist aber die ausnahme.

seither habe ich keine arbeit mehr mit der beetvorbereitung...im darauffolgenden jahr pflanze ich in die fläche ohne umgraben oder unkrautrupfen. hier mal ein beispiel...auf dem foto habe ich zur beeterweiterung das häckselgut ausgebracht. darunter war die queckenwiese, wie man sie am rechten rand noch erkennen kann. der rechte rand ist mittlerweile auch schon so behandelt + darin gedeihen ganz wunderbar mittlerweile roscoea, paeonia, farne u.v.a.m. ohne weitere bodenvorbereitung, wenn man vom lockern der erde beim einpflanzen absieht:



gemulchte Fläche


ich will einräumen, dass ich vorwiegend podsolige braunerde im garten habe. die ist unbehandelt ziemlich hart, aber in der struktur sandig-leicht bindig, d.h. hier wirkt sich der mulcheffekt besonders gut aus. bei lehmboden wage ich aber die behauptung, dass das so ähnlich abläuft, nur wird es etwas länger dauern, bis die kleinen helferlein im boden die struktur positiv verändern. bei lehmboden würde ich vor aufbringung des mulchmaterials noch eine schicht gewaschenen grobsand, also sand ohne feinanteile, aufbringen. der kostet nicht die welt + ist ebenso wie das holzhäckselgut schnell auf die fläche gekippt.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: ebbie am 20. Januar 2009, 17:47:24
Das ergibt aber doch ein sehr humoses Substrat, knorbs. Was machst Du bei Pflanzen, die es mineralisch mögen? Die Mulch-, Humusschicht vor dem Pflanzen wieder wegräumen?
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: knorbs am 20. Januar 2009, 18:25:35
na klar...rechen nehmen, abziehen, ggfs die humosen unteren schichten mit abnehmen oder mit mineralischen komponenten (schotter, kies, bims, sand etc.) nachbessern, kiesmulchschicht drauf, fertig. ist kein großer akt.

wenn der boden nicht gefroren wäre, könnte ich mit dem spaten den bodenhorizont an so einer gemulchten stelle freilegen. die humose vermischung mit dem ausgangsboden ist nicht so tief. das ist schnell erledigt, wenn man eine pflanzung anlegen wollte, die mineralisches substrat erfordern würde.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: *Falk* am 20. Januar 2009, 18:42:26
hallo norbert,
wie macht du es bei kleinen pflanzen(hepatica), wenn nachgemulcht werden muss, weil es auf dauer zusammenfällt.
falk
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 20. Januar 2009, 18:45:14
Ich habe etliche H., würde sie aber nie mulchen. Die Gefahr, dass die Blümchen durch scharrende Amseln verbuddelt werden, wäre mir zu groß.

Aber wenn du mulchen möchtest, kannst du doch die Blattschöpfe anheben und etwas feineres Mulchmaterial um die pflanzen verteilen.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: Katrin am 20. Januar 2009, 18:52:43
Ja, so mache ich es, ich mulche Laub und Laubhumus um die Hepaticas herum, dass sie halt nicht ersticken, aber sonst mögen sie Laubmulch gerne (wie im Wald halt, nur dass dort ungünstig platzierte Pflanzen ersticken).
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: fars am 20. Januar 2009, 18:54:33
Klar Katrin, so völlig ok.
Ich habe aber vorher die Pflanzstellen gut mit Buchenlaub und Buchenmulm angereichert.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: marcir am 20. Januar 2009, 19:07:48
Knorbs, ein herrliches Bild: ein durch die Luft fliegender schuhspitzengekickter Löwenzahn :D.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: knorbs am 20. Januar 2009, 20:15:47
wie macht du es bei kleinen pflanzen(hepatica), wenn nachgemulcht werden muss, weil es auf dauer zusammenfällt.

erstens dauert das, bis so eine mulchdecke "verarbeitet" ist ;D , zweitens warte ich natürlich bis sich das ganze gesetzt hat. die mulchdecke auf dem foto war frisch aufgeschüttet bestimmt an die 15-20 cm dick...sah wie ein "wall" aus. das setzt sich aber relativ rasch, vor allem wenn man die fläche auch noch begeht, den rest macht die witterung + die rotte. wenn ich da reinpflanze mit kleineren sachen, dann mach ich nen "krater" in die verbliebene mulchdecke + setze die pflanze so, dass sie mit den wurzeln grad noch die darunterliegende erde berührt oder etwas in die erde versenkt wird (je nach wurzellänge) + drücke das häckselgut seitlich an. kann mich aber nur erinnern, dass ich hepatica transsilvanica mal so gesetzt hatte, andere heps noch nicht. die übrigen pflanzen waren "robustere". wobei, mir fällt ein, ich habe auch schon mal ne kleinblättrige soldanella (hungarica?) in so eine fläche gesetzt. die hat sich etwas mühsam durchgeschoben, steht aber mittlerweile deutlich vergrößert + gut da.
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: knorbs am 20. Januar 2009, 20:21:11
Knorbs, ein herrliches Bild: ein durch die Luft fliegender schuhspitzengekickter Löwenzahn :D.

ja, wenn ich faul bin + mich nicht bücken mag oder noch in den büroklamotten bin, geht aber mit der hacke fast noch besser ;D
Titel: Re:Riesiges Unkrautproblem
Beitrag von: zwerggarten am 20. Januar 2009, 20:49:47
so in etwa mache ich das auch. ;D