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Pflanzenwelt => Gemüsebeet => Thema gestartet von: schwarze Tulpe am 22. März 2014, 19:35:10

Titel: Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: schwarze Tulpe am 22. März 2014, 19:35:10
Scheint ein kontroverses Thema zu sein. Hier gehört es hin. Ansonsten verschiebt es bitte.

Ich bin kein Verfechter des Pikierens, wende es nur an, wenn ich keine andere Möglichkeit habe. Ich finde die Arbeit nervend und habe keine Zeit dafür, habe wohl zu viele Sämlinge.

Ich kaufte vor fast 2 Jahrzehnten 2 Erdtopfpressen
1. Mini-Erdtopfpresse für 1,8 x 1,8 cm große Erdpresslinge
2. Topfpresse für 5 x 5 cm große Erdpresslinge mit der passenden Aussparung für die Minis

Ich war sofort überzeugt. Die Sämlinge entwickelten sich prächtig, besser als meine Sämlinge sonst. Kein Pikieren mehr, nur Umsetzen in die Aussparung der größeren Erdpresslinge. Es wurde auch Platz gespart.

Die Arbeit ist anders als Pötte für Sämlinge mit Erde füllen. Die Erde muss richtig gemischt werden und die richtige Feuchtigkeit haben, dass die Erde gepresst werden kann und sich gut aus der Presse löst. Oft ist die gekaufte Gartenerde zu grob, dann lässt sich der kleine Würfel gar nicht herstellen. Man kriegt Übung. Ist jedoch draußen Frost, habe ich Probleme die Erde zu mischen. Danach heißt es pressen, sehr anstrengend, braucht Kraft, meine Handgelenke jaulen, wenn ich palettenweise auf Vorrat arbeite. Da muss man dann wieder achtgeben, dass nichts vertrocknet oder schimmelt.
So benutze ich die beiden Erdtopfpressen nur sporadisch, nur dann wenn ich viel Zeit habe. Bei Frost kann ich die Erde nicht anmischen.

Die Miniballen haben eine kleine Saatdelle für ein Saatkorn, ist das Pflänzchen gewachsen, nehme ich den durchwurzelten Würfel und versenke ihn in die Aussparung der großen Erdpresslinge. Die Pflänzchen wurden nicht pikiert, sind wunderbar gewachsen.

Dieser Vorgang ist dem Verschulen der Baumschulen vergleichbar. Die Wurzeln der Pflanzen werden im Wachstum nicht gestört. Sie werden in der kompakten Erdmasse umgesetzt. Rauswachsende Wurzeln können abgeschnitten werden, so wie der Baumschuler die Wurzeln absticht und Neuwachstum anregt.

Das war mein Plädoyer gegen das Pikieren.

Jetzt seid ihr dran, aber bitte keine Bauchmeinungen.
Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: biene100 am 22. März 2014, 19:41:20
Bauchmeinungen ??

Ich pikiere nach wie vor leidenschaftlich gerne. Meine Erde mische ich mir auch selber an, aber meine Handgelenke brauchen beim Erdepressen nicht zu jaulen. ;D
Wenn mich jemand fragt, was meine liebste Gartenarbeit ist,- pikieren !!
Ich muss aber nicht erklären, wie ich pikiere, oder? ;D
Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: Christina am 22. März 2014, 19:42:29
kommt drauf an, was man sät: Tomaten habe ich nur einmal direkt in Töpfe gesät und nicht pikiert, da mach ich nicht mehr. Beim Pikieren kommen sie tiefer in die Erde, sie bilden dann mehr Wurzeln aus.

Salat dagegen ziehe ich vor ohne zu pikieren.

Aber du scheinst das ja im gößeren Stile zu machen, aufs pikieren zu verzichten ist bestimmt eine große Zeitersparnis.
Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: Most am 22. März 2014, 19:42:50
Toll, wenn man solche Erdpressen hat. Wieviele Setzlinge machst du denn pro Jahr?
Für meinen Bedarf pikiere ich halt lieber, ich glaube dafür wären die Pressen "zuviel des guten"
Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: erhama am 22. März 2014, 19:47:01
Kommt drauf an, welche Pflanzen zu pikieren sind. Wenn sie einigermaßen mit zwei Fingern greifbar sind, ist pikieren ok. Aber es gibt ja auch andere. Ich habe Feldthymian ausgesät, der keimt jetzt gut, aber sehr dicht, obwohl ich den staubfeinen Samen schon mit Sand gemischt hatte. Ich habe keine Ahnung, wie ich diese 1 mm kleinen Dingerchen pikieren soll.

Meine Lieblingsarbeit ist pikieren sicher nicht, aber manches musss halt gemacht werden ;)
Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: andreasNB am 22. März 2014, 20:56:00
Von den Erdtopfpressen, wahlweise auch Pressen für Töpfchen aus Zeitungspapier, liest man ja regelmäßig.
Für mein paar Sachen - auch wenn ich mich jetzt nicht aufs Gemüse beschränken würde - lohnt sich die Anschaffung aber nicht. Auch spare ich mir die jaulenden Handgelenke und die komplizierte Mischung des Substrates inkl. der korrekten Feuchtigkeit.

Multitopfplatten sind da ein guter Ersatz, wie ich finde.
Ansonsten pikiere ich eigentlich sehr gerne ;)

@erhama,
Nicht jedes Thymianpflänzchen einzeln topfen !
Immer büschelweise. Vielleicht so 4-6 Stück.
Dazu - wenn die Pflänzlein kräftig genug sind - grüppchenweise aus der Schale nehmen/abreisen/schneiden. Einfach versuchen. Du bekommst schon das richtige Gefühl dafür.
Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: kudzu am 23. März 2014, 00:56:03
Das war mein Plädoyer gegen das Pikieren.
Jetzt seid ihr dran,

wozu?
Deine Meinung steht eh
Dich aergert doch nur,
dass niemand Juhu geschriehen hat bei den Klappdingern
wozu brauchst die ueberhaupt,
wenn Du doch Wunderwuerfelpressen hast?


 
Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: schwarze Tulpe am 23. März 2014, 15:55:06
Erdtopfpressen und Zeitungspapierformer haben nichts miteinander gemein, letztere sind ein Ersatz für Plastiktöpfe. Habe ich auch mal mit experimentiert, viel Arbeit. Heute kriege ich die Töpfe aus der Baumschule.

Hier ein alter Thread über Erdtopfpressen
http://forum.garten-pur.de/Quer-durch-den-Garten-35/Erdtopfpresse-wozu_-34749_0A.htm

Zu meinen Mengen: Paletten schrieb ich, so sieht es aus, sicher nicht mehr als andere hier säen, bedingt durch viele Sorten. Am Anfang ist es Arbeit, wenn alles auf Vorrat gepresst wird, leider in der kalten Zeit, später ist es zeitsparend. Und die Pflanzen danken es, ihr Wurzelwerk wird nicht auseinandergerissen.
Das Gartengewerbe arbeitet eh damit, vielleicht sehen die gekauften Pflanzen deshalb so gut aus?

Im WWW werden sie auch aus Plastik angeboten, nur einige Euro, leider habe ich die Seite nicht mehr gefunden.

Zur Diskussion steht nicht die Lieblingsbeschäftigung, sondern die beste Förderung des Wurzelwachstums bei Jungpflanzen.

Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: Hummelchen am 23. März 2014, 16:31:01
Zur Diskussion steht nicht die Lieblingsbeschäftigung, sondern die beste Förderung des Wurzelwachstums bei Jungpflanzen.



Sagt wer?
Im Thread über Roottrainers hast du dir verbeten, übers pikieren zu sprechen, im Pikierthread darf man nicht sagen, ob man es gern macht oder nicht. ::)

Lass doch die Threads einfach laufen.
Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: kudzu am 23. März 2014, 16:50:48
Erdtopfpressen und Zeitungspapierformer haben nichts miteinander gemein, ...

bleib doch bitte beim Thema
hier geht es ums Pikieren,
nicht um Erdtopfpressen oder Zeitungstoepfe


bloed kann ich auch
Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: danielv8 am 23. März 2014, 18:09:20
Pikieren macht meiner Meinung nach nur bei vielen Sämlingen Sinn.
Wer eine überschaubare Menge vorkultiviert , kann das auch einfacher haben.

Gemüse wie z.B. Tomaten, Paprika sähe ich in 5cm Torftöpfe und pflanze diese, ab einer bestimmten Größe, in 10-12cm und 7-8cm Töpfe mit dem Torftopf ein.Dabei lege ich immer gleich zwei Samen in einen Anzuchttopf und kneife den schwächeren Keimling vor dem umpflanzen ab. Setze sie so tief wie möglich ein , so daß nach dem Auffüllen das Substrat idealerweise bis unter den Keimblättern steht. (Zum Nachwurzeln)
So richtet man an den Wurzel keinen Schaden an.

Bei Gurken und Zucchinis fülle ich 10-12cm Töpfe nur halb voll zum aussähen.
Wenn die Keimblätter über dem Topfrand stehen wird wiederum bis zum Topfrand mit Substrat nachgefüllt. Natürlich auch weil man Gurke&Co. nicht pikieren kann.

Ich pikiere nur Pflanzen die mir nichts bedeuten --> Blumen ! ;D
Mit Gemüse würde ich das niemals tun. ::)


Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: sarastro am 23. März 2014, 18:26:24
Je empfindlicher und langwieriger die Aufzucht ist, umso sinnvoller ist das Pikieren. Sogar Glaucidium und Callianthemum werden bei uns pikiert, damit sie flott weiter wachsen.
Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: kudzu am 23. März 2014, 20:18:26
...in 5cm Torftöpfe und pflanze diese ... mit dem Torftopf ein.

wenn nur diese b...n Torftoepfe nicht ein Plastik-Irgendwas-Netz drumrum haetten,
und auch nach Jahren immer wieder im Kompost auftauchen wuerden

und wie Du so schoen gesagt hast,
ein Zahlenspiel
was kosten diese Laestigkeiten?
 
und
eine Frage des Glaubens
mein seeliger Onkel mit dem dukelgruenen Daumen hat beim Pikieren die langen Wurzeln extra ein Stueckchen abgekniffen und behauptet dann wuedern die Pflaenzchen kraeftiger wachsen,
sein Gemuese hat seine Theorie bestaetigt
 
Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: oile am 23. März 2014, 22:36:21

mein seeliger Onkel mit dem dukelgruenen Daumen hat beim Pikieren die langen Wurzeln extra ein Stueckchen abgekniffen und behauptet dann wuedern die Pflaenzchen kraeftiger wachsen,
sein Gemuese hat seine Theorie bestaetigt
 

Mach ich auch so. Aber nicht alles Gemüse wird deshalb sagenhaft. Verluste habe ich aber nicht.

Hier OT: ich kann diese blöden gepressten Quader nicht ab, zumal sie aus Torf sind. In sandiger Erde kommt das gar nicht gut. Also muss ich die Quader erst "öffnen".
Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: Elro am 23. März 2014, 23:28:12
Hier OT: ich kann diese blöden gepressten Quader nicht ab, zumal sie aus Torf sind. In sandiger Erde kommt das gar nicht gut. Also muss ich die Quader erst "öffnen".
Ich mag die auch nicht. Wenn ich mal Setzlinge in diesen Presstöpfen gekauft habe, brauchten sie ewig um ins übrige Erdreich(Lehmboden) zu wurzeln. Oft haben sie bis zur Ernte kaum weit gewurzelt. Ich bekam dann den Tip die Pressballen vor dem pflanzen zu zerdrücken. Da brechen auch viele Wurzeln dabei ab aber das Ergebnis ist viel besser. Diese Pflanzen wachsen viel besser an.
Titel: Re:Pikieren - ja oder nein?
Beitrag von: Urmele am 24. März 2014, 05:51:57

eine Frage des Glaubens
mein seeliger Onkel mit dem dukelgruenen Daumen hat beim Pikieren die langen Wurzeln extra ein Stueckchen abgekniffen und behauptet dann wuedern die Pflaenzchen kraeftiger wachsen,
sein Gemuese hat seine Theorie bestaetigt
 

Das hat mein Vater mir auch so beigebracht. Er war Gärtner mit Leib und Seele, beruflich und im eigenen Garten.