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Pflanzenwelt => Gemüsebeet => Thema gestartet von: Nemesia Elfensp. am 19. Februar 2021, 18:25:48

Titel: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 19. Februar 2021, 18:25:48
Moin zusammen,

 "Voranzucht vs.Direktsaat im Gemüseanbau: was, wann, wie, warum", dieses Thema ist bei mir hier im Gemüsegarten immer häufiger aufgetaucht. Drum eröffne ich dazu jetzt hier mal eine eigenes Thema.

Wenn ich es in der Rückschau betrachte, fand schon eine enorme Wandlung in meinen Methoden statt.
Früher wurden vielleicht die Zucchini in Blumentöpfen vorgezogen, aber sonst? Eigentlich nicht viel mehr.

Heute teile ich meine Gemüsepflanzenwünsche in 3 Gruppen auf:

Klar, die grosse Frage bleibt: vorziehen oder nicht vorziehen? .................man kann sich auch mehr unnötige Arbeit machen. Aber genau betrachte, verschieben sich die Arbeitsschritte - für mich jedenfalls - hin zu einer deutlich bequemeren Handhabung.
Grade die Verwendung der Quickpot- / Multitopfplatten ist für mich solch enorme Erleichterung!
Das Säen ist am Tisch ist so viel angehmer.
Das später Auspflanzen der kleinen Ballen ist so komfortabel. Es muss nichts verzogen werden.
Die kleinen Pflanzen wachsen freudig weiter, das Beet kann gleich gemulcht werden, so das Beikräuter kaum eine Chance haben.
 - das alles ist für mich sehr überzeugend.


Wie sind Eure Erfahrungen zum Thema Voranzucht vs.Direktsaat im Gemüseanbau.

LG
Nemi










Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Wühlmaus am 19. Februar 2021, 18:58:36
Was ich vor Jahren mal ausprobiert habe - und eigentlich wiederholen könnte:
.
Möhren lassen sich ja eigentlich nicht gut vorziehen. Aber es gibt doch diese kleinen, runden und sehr frühen Möhren (Pariser Markt). Die hatte ich im zeitigen Frühjahr in Eierkartons zu je 4 bis 5 Samen pro "Ei" ausgesät und als der Boden dann warm genug war, diese einzelnen Kartonelemente in lockerem Versatz ausgepflanzt. Pariser Markt gibt ja generell keine große Ernte, aber so hat man recht früh (Anfang/Mitte Juni war es wohl) etwas Frisches zum Naschen.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 19. Februar 2021, 19:26:15
Der Punkt mit dem früh ist auch bei mir der wohl entscheidendste für die Voranzucht in Behältern. Man kann Wärme nutzen, und das führt auch zB bei Gurke zu weniger Ausfällen und durch längere Vegetationszeit zu mehr Ertrag.
Wurzelnackte Salatpflanzen aus dem Jungpflanzenbeet im Garten lassen sich schlechter weiterreichen. Die kann man nicht einfach vor die Gartentür stellen, zumindest im Sommer nicht.
Zwiebeln, Porree usw mit langer Jugendentwicklung würden bei mir im Gemüsebeet von Unkraut überwuchert oder verschlämmt und verschüttet werden. Sowas ziehe ich auch vor.

2 gravierende Nachteile hat die Voranzucht: man braucht Substrat und man muss öfters giessen als im Beet.

Man muss auch Termine abschätzen können, wie lange brauchts von der Aussaat bis zum pflanzen. Überständige Jungpflanzen kann man gleich entsorgen, die Mühe mit pflanzen und weiterkultivieren lohnt nur selten.

Das mit dem pflanzen der vorgezogenen Pflanzen kann auch mehr Arbeit machen als eine Aussaat ins Beet.

Es gibt auch gute Produkte für eine Saat direkt ins Beet, die die Arbeit erleichtern. 20m² Erbsen oder Gründünger mit der Hand legen kann lange dauern, da bieten sich Sämaschinen an. Auch Gründünger in Reihen und nicht breitwürfig gesäht sorgt für bessere Bestände und damit mehr Erfolg als bei breitwürfiger Saat.

Unterm Strich: wenn ich direkt ins Beet säen kann und das keine größeren Nachteile bringt ist das die bevorzugte Variante.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: ringelnatz am 19. Februar 2021, 22:15:17
Gute Erfahrungen mit Direktsaat:
Spinat im Juli (mind. 1 Woche mit Rasensprenger gewässert)
Rettich im Frühjahr (Gießring um 3 Samen im 7x7x7cm Dreieck)
Buschbohnen (ja, wie denn auch sonst...? aber trotzdem bei Trockenheit zickig)
im superwarme 2018er Frühling Zucchini-Direktsaat (ist wohl eher eine Ausnahmeerscheinung gewesen)
wild aufgegangene Tomaten holen bei kühler Witterung im Frühjahr/Frühsommer (wie 2020) schnell auf, scheinen robuster und kommen kaum später in Ertrag - bei warmer Witterung sind die vorgezogenen Tomaten nicht einzuholen...!

sonst fällt mir nicht viel positives ein... mein elendiger Sandboden und der lehmfreie (Kompost-)Humus wird bei Trockenheit so schnell hydrophob.. das macht das Keimen für vieles schwer..

Selbst Stangenbohnen lasse ich im Topf ankeimen, damit sie schneller auflaufen und nicht im Boden zerfressen werden. Meine Erfahrungen zu angekeimten frühen Erbsen waren auch gut : https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,66372.msg3423153.html#msg3423153

Letztes Jahr habe ich erstmals ernsthaft (für meine Maßstäbe.. ;)) mit Vorzucht gearbeitet (unbedingt Substrat mit guter Wasserbindekapazität sprich torfhaltig!) und die Ergebnisse waren deutlich besser als bei den Direktsaatversuchen! (Salate, Rote Beete, Frühlingszwiebel, etc.)

Selbst die vorgezogenen Radicchio sind besser geworden als die direkt gesäten, was man ja bzgl Pfahlwurzel nicht erwartet hätte. Feldsalat im August vorgezogen - das erste Mal gute Ergebnisse gehabt..
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 19. Februar 2021, 22:23:43
Was wirklich nur noch selten gemacht wird ist ein kleines Sämlingsbeet irgendwo im Garten und von dort wurzelnackt verpflanzen. Ich weiss nicht ob das wirklich so heißt, aber egal.

Man muss nur eine kleine Fläche giessen, gegen Taubenfraß usw kann man das Gitter von einem Hasenkäfig usw drüber.

Vielleicht wäre das auch was für Sandgärtner.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Aramisz78 am 20. Februar 2021, 09:52:46
Ein interessante Thema.

Ich glaube wie man es macht, hängt auch davon was man mitbringt wie man es gelernt hat. Ausser Klima, Boden und andere örtliche Gegebenheiten.

As ich nach Deutschland zog und später die erste Garten hatte, wunderte ich mich dass hier so viel vorgezogen wird.

Zu Hause in der Dorf (in Ungarn), säen wir Gurken, Kürbisse, Mais etz alles an Ort und Stelle. Salat ebenfalls in Reihen. Da bei der späteren Ausdünnen hat man gleich was zu "ernten"..  Das spart Platz in den Haus und Energie mit aushärten die Jungpflanzen etz.
Die Sämlinge bilden bessere Wurzeln aus und sind etwas robuster was die Trockenheit angeht.
Was anders ist die Klima (dioe letzten Jahren waren jedoch hier auch ähnlich). Der Boden da mittelschwere Lehm, hier "Sand- Asche Mix". Und wir hatten nicht die ausgeprägte Schneckenplage wie hier.
Die von Zu Hause mitgebrachte Methoden brachten eher wenig Erfolg bei Mir in der letzten Jahren. Deshalb freue ich mich hier neue Tricks und Tipps lesen und lernen können.  :)
Man muss ja eben die bestens funtionierende eigene Methode finden.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Gänselieschen am 25. Februar 2021, 10:40:12
Gutes Thema!

Diese Frage stellt sich wohl jeder, der nicht komplett routiniert seit Jahren Gemüse anbaut und auf absolut gefestigtes Wissen und Erfahrung zurück greifen kann.

Ich habe Sandboden, aber natürlich peppe ich den Boden seit Jahren auf, aber der Sand setzt sich immer wieder durch.... organisches Material verschwindet, wie von Zauberhand. Das bedeutet, dass der Boden schnell austrocknet und Direktsaat immer gut beobachtet und gehätschelt werden muss, bis die Pflanzen kräftiger sind.

Dennoch mache ich, was möglich ist, als Direktsaat, weil es aus meiner Sicht weniger Arbeit macht...

Vorkultur bei: Zuccini, Kürbis, Grünkohl !!!!

Direktsaat: Möhren, Radies, Rote Beete, Erbsen, Bohnen, Stangenbohnen (tw. auch Vorkultur, wegen Schnecken, aber Direktsaat geht besser hier)

Gekaufte Pflanzen: Sellerie, Grüne Gurken, Physalis

Ach so, als Ergänzung - hier ist es sehr lange kalt und Pflanzen, die es gern auch lehmig mögen, wie Kopfkohlsorten, Zwiebeln und Porré mickern hier nur rum und bekommen Schädlinge. Manchmal gelingen Zwiebeln, ich stecke immer welche, ohne will ich auch nicht... aber in diesem Jahr habe ich natürlich noch nix....
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 25. Februar 2021, 11:53:54
Manches macht auch einfach keinen Sinn in Töpfen vorzuziehen. Erbsen doer Bohnen zB würde ich nie vorziehen, weil dann die Pfahlwurzel hinüber ist. Wenn mir die Bohnenfliege oder Schnecken bei Direktsaat alles wegfressen würden, dann würd eich vielleicht auch in Töpfen vorziehen. Müsste dann aber auch mehr giessen, keine so gute Entwicklung usw.

Hier mal eine grobe Übersicht, was traditionell gepflanzt und was gesäht wird. Leider schon etwas veraltet, Feldsalat zB. wird heute zunehmend gepflanzt (bei mir nicht).

http://www.hortipendium.de/Pflanz-_und_Saattermine_im_Gem%C3%BCsegarten

Problem ist ja meist auch das Frühjahr, man braucht Jungpflanzen, die Gartencenter haben geschlossen oder die Schälchen die dort stehen schreien schon seit 4 Tagen nach Pflege.
Glücklich kann sich schätzen, wer ein Gewächshaus hat und heizen kann.

Hier wird das eher selten praktisch umgesetzt, die viel zu kleinen Dinger stehen mehr oder weniger rum, im Sommer kochen und vertrocknen die Pflanzen, im Winter fliegts bei Orkanböen auseinander und verteilt sich in der Landschaft. Auf dem Foto ist mein Salat für die frühe Pflanzung und man sieht noch die Gurken vom letzten Jahr. Best practice geht anders.

Im Sommer ist die Jungpflanzengenerierung eigentlich einfacher. Hier scheiterts dann nur daran, das man es vergisst, rechtzeitig dran zu denken.

Benutzt ihr für sowas Wandkalender mit zB. KW 4 Salat säen oder habt ihr feste Regeln, zB wenn die Schneeglöckchen blühen sollten Pflanzkartoffeln besorgt werden.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Aramisz78 am 25. Februar 2021, 20:35:14
Im Gartenzeitungen gibt´s öfters so was wie Aussaatkalender, wo man nachsehen kann. Aber ich glaube so was wie feste Termine bei Direktsaat gehen nur bedingt. Wenn das Wetter nicht mitspielt, kann man sowieso nicht nach der "feste Regeln" arbeiten. (deshalb verstehe ich auch den Mondkalender nicht-habe mich aber auch nicht damit beschäftigt. Und ich möchte mit der Bemerkung keine Diskussion eröffnen!).
Bei indoor Aussaten hat man eher feste Termine glaube ich: Wie am ersten März  Paprika aussäen (Ihr beginnt hier deutlich früher  ;)). Oder am Josephtag etc.. (jetzt fällt mir aber nicht ein, was da war.. Ich muss Mutti  fragen :) )



Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 25. Februar 2021, 20:54:59
Der feste Termin zur Aussaat im Keller ist allerdings völlig sinnlos wenn man hinterher überständige Jungpflanzen hat und die nicht ausgepflanzt bekommt.

Ok, Risiko ist immer. Manche Datum-basierte Termine halten sich auch auffällig hartnäckig. zB Maissaussaat am 14.-20. April. Davon gibts aber nur sehr wenige.
Für den Mais ist aber wie bei allem anderen auch die Bodentemperatur entscheidend, und ich denke, die sieht man noch am ehesten nach dem phänologischen Kalender.

Man sagt doch auch Rosenschnitt erst wenn die Forsythien blühen, weil dann in den meisten Fällen der Zeitraum zu kurz ist, das durch den Schnitt angeregte Augen ausreichend lange austreiben und dann 2 Wochen später frisches Blattmaterial vorhanden ist was bei vermutlich auftretenden Frösten noch erfrieren könnte (einfacher ausgedrückt: keine heftigen Fröste mehr drohen).

Die Kalender mit Datum aus den Gartenzeitschriften kenne ich auch, die haben keinen Praxisnutzen. Der Mondkalender noch weniger, der ist reine Phantasie.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Schnefrin am 25. Februar 2021, 21:07:21
Ich habe ein einziges festes Datum willkürlich festgelegt: Tomatenaussaat ist (im Zimmer) am 15. März. Dieses Jahr habe ich erstmalig eine Ausnahme gemacht. Mitte März finde ich optimal für Tomatenaussaat, dann vergeilen die Pflanzen nicht und können, wen sie die richtige Größe haben, ausgepflanzt werden. Das feste Datum habe ich mir gesucht, weil ich sonst dazu neige, die Aussaat zu vergessen oder zu verschieben (ach, machste morgen...).
Ich ziehe auch viel vor, Direktsaat mache ich nur bei Möhren, Erbsen, Feldsalat, Radies, Spinat, Pflücksalaten. Alles andere wird ausgesät, pikiert und dann irgendwann ausgepflanzt. In Töpfen säe ich Bohnen, Kürbis, Zucchini und Gurken, gleich die richtige Anzahl Samen / Topf, da habe ich dann einen schönen Ballen, den ich auspflanzen kann.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Aramisz78 am 25. Februar 2021, 21:07:29
Wahrscheinlich alle diese feste Aussaat Termine hängen mit der langjährigen Erfahrungen zusammen. Wo das Wetter sich "wendet". Also wo auffällig wärmer oder eben kälter wird. Zbsp. Joseph/Benedict da wird es wärmer. Oder die Eisheiligen, wo es öfters nochmals kalt wird.
Ob diese besondere Tage im Zeiten der Klimawandel weiterhin solche Bedeutung haben werden?
Orientierung geben sie, das finde ich nützlich. Aber ich sehe sie nicht als in Stein gemeisselt.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Aramisz78 am 25. Februar 2021, 21:10:58
@ Scnefrin
Ist es nicht mehr Arbeit mit der Bohnen voranzucht? Wenn die Erbsen so wachsen, würden auch bohnen gehen, oder?
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Schnefrin am 25. Februar 2021, 21:14:11
Sicher könnte ich Bohnen auch direkt säen. Die Schnecken freuen sich dann darüber. Wenn ich Bohnen direkt säe, dann nur mit Schneckenzaun und am Besten noch Selbstschussanlage.
Hier steht sowieso immer irgendwas in Töpfen rum, da geh ich einmal mit der Kanne entlang, das ist keine große Zusatzarbeit. Allerdings habe ich nur ein paar Beete, keine Hektare zu bestellen.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 25. Februar 2021, 21:14:45
Das wundert mich auch, das zwischen den beiden Unterschiede gemacht werden. Bezüglich Schnecken sind sie meiner Meinung nach gleich anfällig.

Erbse keimt auch bei Kälte, Bohne verhockt im kalten Boden. Wie ist die Bodenbearbeitung vor der Saat?
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Schnefrin am 25. Februar 2021, 21:21:03
Hier sind Erbsen noch nie von Schnecken niedergemacht worden.
Bodenbearbeitung vor der Saat ist hier auf Sand denkbar einfach: Mit der Grabegabel etwas lockern, glatt harken, bei Erbsen Reihe ziehen, Erbsen auslegen, zuharken und etwas andrücken. Für Bohnen markiere ich in einer Reihe die Stellen, wo die Horste hin sollen, 7 Bohnenkerne (die Sieben ist Aberglaube von mir  ;D, ich könne auch 6 oder 8 Bohnenkerne nehmen) etwa fingertief auslegen, zuharken, etwas andrücken.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Aramisz78 am 25. Februar 2021, 21:21:17
Ok, verstehe.
Ich hatte bis jetzt keine Probleme mit Schnecken, deshalb kann ich dessen Vorliebe nicht beurteilen.  ;)
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 25. Februar 2021, 21:48:47
Bodenbearbeitung vor der Saat ist hier auf Sand denkbar einfach
Die Frage ist ob das bei Bohnen genauso ist oder ob man da nicht eher eine Woche vorher schon lockert, damit sich der Boden besser erwärmen kann, um dem Wärmeanspruch der Bohne entgegen zu kommen.

Was ich in den letzten 15 Jahren Garten immer wieder feststellen musste: es geht häufig nicht um das wie, sondern um das wann.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Schnefrin am 25. Februar 2021, 22:03:11
Der Sand hier erwärmt sich schnell.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 25. Februar 2021, 22:08:05
Sagt man.

Bei der richtigen Aussaaterde für die Töpfe wird ein Riesengeschiss gemacht, bei der richtigen Grundbodenbearbeitung fürs Saatbett ist genau das Gegenteil der Fall. Zu unrecht finde ich.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 25. Februar 2021, 22:14:56
Bohnen mit rund alle Meter einer Lücke dazwischen. Kleine Unterschiede im Untergrund, zB eine Scholle doch nicht ausreichend klein gehackt, Störung der Kapillarität und Mangel an Keimwasser oder tausend andere Ursachen.

Die 7 Bohnen als Nest sind übrigens gut erklärbar, 5 braucht man, bei 80% Keimquote säht man deshalb 6, 7 für die Sicherheit.  ;)
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Schnefrin am 26. Februar 2021, 14:35:48
Die sehen sehr gut aus, deine Bohnen  :D
Bei Aussaaterde mache ich ebenso wenig Aufwand wie für die Saatbettbereitung: Ich sammle mir einen  Maulwurfshaufen ein - die Erde ist überwiegend unkrautsamenfrei und eher nährstoffarm, schaue mal durch, ob größere Steinchen drin sind (die werden natürlich rausgesammelt), fülle die Erde in Töpfchen und säe aus.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: lucullus_52 am 28. Februar 2021, 12:12:38
Sind die Bohnen etwas aus diesem Jahr, oder ist das ein Photo vom letzten Frühsommer??
Lt. Samentütchen etc. werden die doch erst ca. im Mai als Direktsaat in die Erde gebracht...
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Anne Rosmarin am 28. Februar 2021, 13:05:18
Ich ziehe sehr viel vor. Unser Zweitgarten ist sehr sandig und trocken und wir kommen nicht jeden Tag hin. Da gibt es bei Direktausaat meist viele Lücken bzw Ausfälle. Wenn dann nur 10% von den angedachten Blumen usw. Auflaufen ist das nicht schön.
Bohnen lasse ich im Haus ankeimen( Buschbohnen) oder ziehe in Topfchen vor( Stangenbohnen). Wir hatten einfach zu viele Lücken ne mit dem Nachsäen wurde das meist auch nichts. Klar macht es Arbeit, das ist meine Gartentherapie.Ich

Vorziehen kann ich auch schon, wenn die Beete noch nicht fertig sind.
Wir haben ein Folienhaus, das nutzen wir dafur, aber halt auch Fensterbänke
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: sunrise am 28. Februar 2021, 19:55:12
Ich ziehe auch sehr viel vor, auch Salate .
Aussäen direkt eigentlich nur Möhren,Rote Beete,Mangold.
Also ich ziehe fast alles vor jetzt auch gerade die dicke Bohne und Zwiebeln
und die Stangenbohnen ziehe ich auch vor , wegen Fressfeinde.
Jetzt steht auch schon der Mais in den Startlöchern der kommt bald ins Walipini und kann dort bleiben in Pflanzsäckchen bis
er raus darf.
Ich habe viele gute erfahrungen mit dem vorziehen gemacht, die Arbeit ist mir auch nicht zuviel
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Sven92 am 28. Februar 2021, 20:44:01
Wir ziehen sogut wie alles vor, weil wir halt auf Folie pflanzen. Ich finde mit der Voranzucht ist immer von Anfang an klar wieviel Pflanzen das man hat und was gekeimt hat. Bis jetzt haben wir nur gute Erfahrungen gemacht.
Direktsaat machen wir nur bei, Stangenbohnen und Mais.
Der Rest wird entweder direkt in Quickpot gesät, oder dann in Saatschalen und anschliessend pikiert.
Ich finde die vorgezogenen Pflanzen sind wiederstandsfähiger gegen Hitze oder austrocknung.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: lucullus_52 am 02. März 2021, 11:14:13
Die diversen Erfahrungen mit der Voranzucht sind sehr interessant, besonders die Bilder und Berichte von thuja thujon können schon fast Neid wecken...
Wo könnte ich denn Angaben zu optimalen Bedingungen für die Voranzucht finden, um zu ähnlichen Voranzucht-Erfolgen zu gelangen? Momentan bin ich etwas frustriert:
Von 24 Buschbohnen ist noch kein Pflänzchen zu sehen (zunächst hatte ich 24 Bohnen in Kulturtöpfe gesetzt, nach 3 "fruchtlosen" Wochen je Topf nochmals 2 Bohnen nachgelegt)
Von 30 Tomaten (Cherry, Strauch und Roma) in Kokos-Quelltöpfen und Kulturtöpfen hat gerade mal eine Roma ein Pflänzchen gezeigt.
Salat in einem 20x60cm Anzuchtbeet zeigt auch nach 4 Wochen und Nachsaat kein Grün...
Dem Salat könnte evtl. zu warm sein, da ich meine Voranzucht im hell besonnten Wintergarten (T min: 15°C, T max: 28°C) gestarten habe, bei Buschbohnen und Tomaten dachte ich nicht, daß sie wärmescheu wären.
Habt Ihr ein paar Tips (oder Hinweise auf hilfreiche Links) für mich?
Danke vorab.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Apfelbaeuerin am 02. März 2021, 11:29:33
Von 24 Buschbohnen ist noch kein Pflänzchen zu sehen (zunächst hatte ich 24 Bohnen in Kulturtöpfe gesetzt, nach 3 "fruchtlosen" Wochen je Topf nochmals 2 Bohnen nachgelegt)

Du hast ernsthaft im Februar Buschbohnen ausgesät :o? Ich kann den Sinn nicht ganz erkennen. Die müssen doch bloß (wenn überhaupt) ankeimen. Lass sie ggf. 10 cm hoch werden vor dem Auspflanzen, das reicht dann aber auch mit der Aussaat Ende April.

Ich finde auch (thuja schrieb es weiter oben), dass der richtige Zeitpunkt wichtig ist.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Anne Rosmarin am 02. März 2021, 11:31:27
Ich lasse bis auf Kaltkeimer( Salate, Erdbeeren usw.) alles auf 2 Heizmatten keimen, ausgesät in kleinen Getränkebechern, die in Minigewachshäusern stehen. Da passen genau 15 Stück in so ein Häuschen. Nach dem Keimen kommt alles mehr oder weniger kühl und hell, außer Auberginen, die können warm und hell.

Das meiste keimt innerhalb weniger Tage, aber ich hatte Chilisaatgut , neu gekauft von Tompson and Morgan, da spitzt nach 22 Tagen erst was. war vermutlich schlechte Qualität. Selbstgemachte Chilisamen schon nach 4-6 Tagen.Tomatensamen meist nach 3-6 Tagen.

Ich habe die Heizmatten jetzt schon 13 und 15 Jahren in Benutzung, funktionieren 1A.

Aus Platzgründen keime ich am Nordfenster. Die Saattöpfchen sprühe ich 2x täglich.

kohlsorten brauchen keine Heizmatte.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Anne Rosmarin am 02. März 2021, 11:33:37
Buschbohnen beginne ich ab der ersten Maiwoche zu keimen. Februar meiner Meinung nach viel zu früh! Selbst in sehr milden Klima wurde ich frühestens zweite Aprilhälfte beginnen.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 02. März 2021, 16:01:14
Wo könnte ich denn Angaben zu optimalen Bedingungen für die Voranzucht finden, um zu ähnlichen Voranzucht-Erfolgen zu gelangen?
Ich glaube das machen wir am besten hier. Hast du Fotos die du zeigen kannst? Häufig werden Aussaaten zu nass gehalten, haben kalte Füße von der kühlen Fensterbank oder Wintergartenfliesen.
Von wann und wo ist das Saatgut? Wie wurde es letztes Jahr gelagert?
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: lucullus_52 am 02. März 2021, 17:17:37
Du hast ernsthaft im Februar Buschbohnen ausgesät :o? Ich kann den Sinn nicht ganz erkennen. Die müssen doch bloß (wenn überhaupt) ankeimen.
War vielleicht etwas übertriebener Zweckptimismus....  ??? Ich wollte mal versuchen, ob ich sie dann evtl. in Töpfen ziehen und ggf. ab Mai schon auf der Terrasse etwas ernten kann. Da haben die Böhnchen evtl. auf den Kalender geschaut und beschlossen, daß es zu früh sei, obwohl: keimen müßten sie doch eigentlich zu jeder Jahreszeit, wenn's warm und feucht genug ist...
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: lucullus_52 am 02. März 2021, 17:32:56
Hast du Fotos die du zeigen kannst? Häufig werden Aussaaten zu nass gehalten, haben kalte Füße von der kühlen Fensterbank oder Wintergartenfliesen.
Ich habe mal Fotoversuche gemacht. Hier sind die Tomatentöpfe. Sie stehen in einer (normalerweise weitgehend geschlossenen) Anzuchtschale, welche wiederum auf einer Heizmatte steht. "Kalte Füße" dürtfen unwahrscheinlich sein.
Zitat
Von wann und wo ist das Saatgut? Wie wurde es letztes Jahr gelagert?
Das Saatgut ist unterschiedlich alt (1-3 Jahre), MHD lt. Aufdruck je nach Sorte 11/2020 bisAnfang 2022. Gelagert wurde das Saatgut ebenfalls im Wintergarten. Da kann es natürlich ziemlich warm werden, aber auf der Verpackung stehen keinerlei Grenztemperaturen.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: lucullus_52 am 02. März 2021, 17:41:30
Hast du Fotos die du zeigen kannst? Häufig werden Aussaaten zu nass gehalten, haben kalte Füße von der kühlen Fensterbank oder Wintergartenfliesen.
Und hier sind die Anzuchtversuche der Bohnen, ca. 1 Stunde nach dem heutigen Gießen. Hinten links ist evtl. das Kabel der Temperatursonde zu sehen, mit der ich versucht hatte, die Temperatur für 2 Tage rund um die Uhr zu kontrollieren. Im Töpfchen wurden so 16° bis 26° gemessen. Auch diese Schale steht auf einer Heizmatte.
Das Bohnensaatgut ist von Dehner (bei den Tomaten weiß ich's nicht mehr), allerdings habe ich hier eben ein MHD von 11/2019 gesehen.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Anne Rosmarin am 02. März 2021, 18:03:03
Mit solchen Papptöpfchen oder Torftöpfchen habe ich ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Kann davon nur abraten.
Zum einen sind die ständig feucht und produzieren Verdunstungkälte , zum anderen gehen die nie wirklich kaputt in der Erde und die Pflanzen kümmern darin. Hab die allerdings nicht im Zusammenhang mit Heizmatte verwendet.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Schnefrin am 02. März 2021, 18:17:28
Papptöpfchen habe ich genau einmal verwendet, nie wieder! Ich hatte allerdings das Problem, dass sie sich sehr wohl aufgelöst haben, und zwar viel zu früh, bevor ich die Pflanzen auspflanzen konnte, es war eine elende Priemelei, sie aus dem Papptopfsalat rauszuklauben und in Plastetöpfchen wieder einzupflanzen.
Ich mache von altem Saatgut auch grundsätzlich eine Keimprobe - keimt in der Versuchsschale weniger als die Hälfte, dann wird das im Boden eh nichts mehr - also wird diese Art neu bestellt. ich kaufe auch kein Saatgut mehr aus Bau- oder Gartenmarkt, schon gar nicht vom Discounter, sondern bestelle Biosaatgut bei verschiedenen Anbietern. Ist zwar teurer, aber damit habe ich noch nie Ausfälle gehabt.
Bohnensaatgut, ist meine Erfahrung, kann man nur das im Vorjahr geerntete nehmen, viel länger hält es nicht.
Samen von Doldenblütlern (Möhre, Pastinake, Dill), auch Schwarzwurzel geht auch nur im nächsten Jahr, dann ist es vorbei mit der Keimkraft.
Tomatensamen dagegen bleiben sehr lange keimfähig - die lege ich immer recht flach in Töpfchen, immer vier Stück, nur ganz wenig Erde drüber, und die Töpfchen stehen oben auf dem Badschrank (feuchte Luft und die warme Heizungsluft streicht ihnen um die Füße). Das klappt auch immer gut. Allerdings habe ich festgestellt, dass manche Tomatensorten viel länger zum Keimen brauchen als andere. ich habe eine gelbe kleine Naschtomate, da brauchen die Samen drei Wochen. Wenn man das weiß, sät man eben entsprechend eher aus  ;)
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 02. März 2021, 21:17:54
Die Bilder zeigen recht nasse Bedienungen für die Samen. Die brauchen nicht nur Wasser zum keimen, die brauchen auch Luft, weil die Samen nach dem quellen atmen wollen bis sie keimen, sie verbrauchen Sauerstoff, das bedeuted, es muss luft an die Samen kommen. Also ruhig etwas trockener halten. Es macht nix wenn die Oberfläche mal ein bisschen austrocknet, der Samen bleibt trotzdem noch über Stunden lang feucht. Man muss es einfach nicht übertreiben mit dem Wasser, da gibts auch ein zuviel.

Zu der Keimfähigkeit von Samen: manches keimt noch nach langer Zeit, wie Schnefrin schon geschrieben hat, anderes nicht. Das Datum auf der Tüte ist Quatsch, kann man vergessen. Dieses datum ändert sich, je nach Lagerung. Und hier hat sich auch gezeigt, es geht nicht mal um die Wärme die das Saatgut weniger keimfähig macht, sondern es geht hauptsächlich um die Temperaturwechsel. Sprich, 20°C tags- und nachtsüber ist kein Problem, doof wird es erst, wenn sich der Wintergarten tagsüber auf 40°C aufheizt und Nachts auf 10°C runter geht. Die Temperaturdifferenzen auf Dauer ziehen langsam den Lebenswillen aus den Samen.

Ich würde für die konkreten Fälle also eher das miese Ergebnis den Lagerbedienungen zuschreiben, nicht der Nässe, falsche Töpfe, falsches Substrat usw.

Aber unabhängig davon: bei den meisten Sämereien tuts auch Blumenerde und Schalen oder Töpfe. Die teuerste und arbeitsaufwendigste Variante hast du nun eingekauft, billiger und eher besser sind zB die Plastikschalen mit Pilzen, Suppengrün usw vom Supermarkt, (Kunststoff)Blumentöpfe die wiederverwendet werden können usw oder wie Nemesia, Sven, ich und viele andere Fan davon sind, gute Multitopfplatten. Da gibts auch schlechte, die 10er Trays, in denen jetzt Primeln verkauft werden und in 1-2 Wochen im Friedhofscontainer liegen, die machen zB Probleme wenn man die Pflanzen wieder raus bekommen möchte.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: lucullus_52 am 03. März 2021, 11:44:27
Vielen Dank für Eure Tips.

Zum einen sind die ständig feucht und produzieren Verdunstungkälte , zum anderen gehen die nie wirklich kaputt in der Erde und die Pflanzen kümmern darin.
Diese recht stabilen Papptöpfchen habe ich in diesem Jahr zum ersten Mal getestet, sie waren Verpackungsmaterial beim Kinderspielzeug (also ohne Extrakosten) und als "chemiefrei" bezeichnet. Das Temperaturproblem (Verdunstungkälte) sollte durch die Heizmatte umgangen werden, was auch die Temperaturkontrolle bestätigt.
... und juchhu  :D, an Tag 17 zeigt sich der 1. Keim der Bohnen-Nachsaat.

Papptöpfchen habe ich genau einmal verwendet, nie wieder! Ich hatte allerdings das Problem, dass sie sich sehr wohl aufgelöst haben, und zwar viel zu früh...
Das kannte ich von Eierkartons, weshalb ich jetzt die robust erscheinende Pappverpackung versucht habe.


ich kaufe auch kein Saatgut mehr aus Bau- oder Gartenmarkt, schon gar nicht vom Discounter, sondern bestelle Biosaatgut bei verschiedenen Anbietern. Ist zwar teurer, aber damit habe ich noch nie Ausfälle gehabt.

Bevorzugt habe ich in den letzten Jahren mein Saatgut in Italien auf dem Wochenmarkt gekauft, aber das war ja im vergangenen Jahr nicht möglich. Ich hoffe, daß mein dort vor 2 Jahren gekaufter Salat noch keimt; mein Ruccola hat mich nicht enttäuscht: im November in einen Blumenkasten gesät und bei Frosteinbruch in den Wintergarten gestellt. Schmeckt nicht so toll, wie im Sommer, fängt jetzt aber das Blühen an  :)

Zitat
Bohnensaatgut, ist meine Erfahrung, kann man nur das im Vorjahr geerntete nehmen, viel länger hält es nicht.

Dann werde ich sicherheitshalber frisches Bohnensaatgut beschaffen. Ist immer schade um das überzählige Saatgut, wenn der Tüteninhalt je Sorte für 40-60 Pflanzen reicht... soviel Hektar kann ich nicht mit Obst und Gemüse bepflanzen  ;)


Zitat
Tomatensamen dagegen bleiben sehr lange keimfähig
Na, dann hoffe ich mal weiter

Die Bilder zeigen recht nasse Bedienungen für die Samen. Die brauchen nicht nur Wasser zum keimen, die brauchen auch Luft, weil die Samen nach dem quellen atmen wollen bis sie keimen, sie verbrauchen Sauerstoff, das bedeuted, es muss luft an die Samen kommen. Also ruhig etwas trockener halten. Es macht nix wenn die Oberfläche mal ein bisschen austrocknet, der Samen bleibt trotzdem noch über Stunden lang feucht. Man muss es einfach nicht übertreiben mit dem Wasser, da gibts auch ein zuviel.

Danke, dann werde ich sie ein wenig antrocknen lassen ... und weiterhoffen


Zitat
Ich würde für die konkreten Fälle also eher das miese Ergebnis den Lagerbedienungen zuschreiben, nicht der Nässe, falsche Töpfe, falsches Substrat usw.

Hmmm, das Kind ist jetzt schon mal in den Brunnen gefallen.... Hilft wohl nur frisches Saatgut und Neustart.

Zitat
eher besser sind zB die Plastikschalen mit Pilzen, Suppengrün usw vom Supermarkt, (Kunststoff)Blumentöpfe die wiederverwendet werden können usw oder wie Nemesia, Sven, ich und viele andere Fan davon sind, gute Multitopfplatten.

Vielleicht bin ich begriffsstutzig, aber "Plastikschalen mit Pilzen, Suppengrün usw" verstehe ich nicht...
Bezügl. Multitopfplatten: die sind momentan mit der Vorzucht blühender Blumen belegt. Da kommt imer reichlich Samen vom Vorjahr rein und wenn 3-4 Pflänzchen das Austopfen nicht überleben, bleibt immer noch ein Grüppchen von 6-10 Pflanzen, von denen die robustesten durchkommen.
Mein Geschick hat oft nicht ausgereicht, Tomatenpflänzchen unbeschadet aus der Multitopfplatte in einen größeren Topf zu transferieren :-[
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Apfelbaeuerin am 03. März 2021, 12:10:34
Vielleicht bin ich begriffsstutzig, aber "Plastikschalen mit Pilzen, Suppengrün usw" verstehe ich nicht...

Gemeint sind die Plastikschalen, in denen im Supermarkt Gemüse verkauft wird. Die sind meist recht stabil und man kann sie gut für die Anzucht wiederverwenden. Mach ich auch gerne.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: lucullus_52 am 03. März 2021, 12:12:11
Ach so. Die habe ich auch schon genutzt, z.B. für 6er-Trays...
manchmal steht man schon mal auf dem schlauch  :-[
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 03. März 2021, 12:26:14
Ich meinte allerdings direkt darin säen, also nicht als Untersetzer für Trays zu benutzen, sondern als Pikierschale, Erde rein, Samen dazu, angiessen, warten, pikieren usw.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: lucullus_52 am 03. März 2021, 13:44:51
Ich meinte allerdings direkt darin säen, also nicht als Untersetzer für Trays zu benutzen, sondern als Pikierschale, Erde rein, Samen dazu, angiessen, warten, pikieren usw.
Bis zum Punkt "warten" hatte das auch immer ganz gut funktioniert, nur beim Punkt "pikieren" waren bislang meine Erfolge eher unbefriedigend. Da hatte ich in der Vergangenheit doch einen ziemlichen Teil der Pflänzchen beschädigt (Stengel angeknickt, Wurzeln abgerissen etc), weshalb ich lieber versuche, jede Pflanze getrennt in einem Topf anwachsen und einwurzeln zu lassen und dann die (Zellulose) Anzuchttöpfe direkt einzupflanzen. In den Anzuchttöpfen waren die Samen ganz gut aufgegangen und die Wurzeln bislang immer unversehrt geblieben.
Mit Kokos-Quelltabletten hatte ich bis jetzt weniger Erfolg, irgendwie wollen die Samen darin bei mir nicht keimen...
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Quendula am 03. März 2021, 21:48:11
Nicht absichtlich, eher durch Zufall hat diese Direktsaat überlebt :). Im Spätherbst hatte ich Samenstände vom Salat auf dem abgeräumten Zucchinibeet verteilt. Gegen die Vögel, die mir immer alle Sämlinge aus dem Boden zupfen, kam ein Gemüseschutznetz drüber. Als dann im Dezember der Salat keimte und es kälter wurde, kam noch ein zweites Netz mit etwas Abstand und locker oben drüber. Zwischendurch lag dick Schnee drauf, aber dem Salat geht es gut :D. Bisher hat Salatdirektsaat bei mir noch nie geklappt.


Unkraut ist mittlerweile gezupft :-[.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Conni am 04. März 2021, 08:02:09
Sieht gut aus.  :D  Gemüse mit minimalem Aufwand - bei mir im Gewächshaus keimt der Salat auch.  :)
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Schnefrin am 05. März 2021, 17:09:42
Im Spätherbst hatte ich Samenstände vom Salat auf dem abgeräumten Zucchinibeet verteilt.

Genau das hat bei mir auch schon mal geklappt. Ich denke, die gute Keimquote liegt daran, dass der Samen nirgendwo lange rumgelegen hat, sondern wirklich frisch ist.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: SemiBoes am 13. März 2021, 11:53:46
Hallo!

Hier noch ein Fan der Voranzucht.

Da wir nicht beim Garten wohnen und dort auch ziemlicher Schneckendruck herrscht, wird fast alles was geht vorgezogen.

Dieses Jahr hab ich hier ja Projekt "Mehr Strucktur im Garteln". Daher zum Vergleich auch Direktsaaten in Folientunnel und Mistbeet. Allerdings ist dort noch nichts gemeint. Ich weiß wieder nicht, ob noch was kommt, ob die Samen doch verfault sind oder die Schnecken schon wieder alles abgemäht haben.

Daheim hab ich die absolute Kontrolle. Alles keimt mehr oder weniger schön, die Anzahl und der Zusand der Pflanzen ist im Blickfeld. Die Mehrarbeit ist eh Hobby. Die Mehrkosten an teurer Erde ist eher mein Steckenpferd.  Aber was solls.  8)

Hab seit neuestem auch Quickpotplatten. Die sind einfach großartig und machen Spaß.

Lg, Dani
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 05. April 2021, 15:59:46
Grade die Verwendung der Quickpot- / Multitopfplatten ist für mich solch enorme Erleichterung!
Das Säen ist am Tisch ist so viel angehmer.
Das später Auspflanzen der kleinen Ballen ist so komfortabel. Es muss nichts verzogen werden.
Die kleinen Pflanzen wachsen freudig weiter, das Beet kann gleich gemulcht werden, so das Beikräuter kaum eine Chance haben.
 - das alles ist für mich sehr überzeugend.
Nur fürs Protokoll, ich hasse das austopfen der Pflanzen und vor allem dann, wenn viele Samen nicht gekeimt sind.

Die Waagschale mit den angeschrägten Rändern hat sich allerdings als gar nicht so unpraktisch herausgestellt, schräg gelegt fallen die Pflänzchen deutlich weniger um. 
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: sunset am 05. April 2021, 16:20:45
Ich stelle die Schale, in die ich die Tomaten gesät habe, immer auf den Ofen ;D Die lieben das! Nach dem Keimen kommen sie dann aber auf die Fensterbank (Südseite)....
Salat und Kohlrabi ziehe ich im Gewächshaus vor, im Beet hätte es dazu vieeel zu viele Schnecken.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: lucullus_52 am 05. April 2021, 18:52:45
Ich stelle die Schale, in die ich die Tomaten gesät habe, immer auf den Ofen ;D Die lieben das!
Ein heißer Tip  ;D ... "Pomodori essiccati" im Schnelldurchgang...  ;)
Wieviel Grad gewährst Du denen denn so? Ich fand schon meine 24°C (per Sonde in der Erde gemessen) auf meinen Heizmatten viel.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Sven92 am 05. April 2021, 18:58:49
Grade die Verwendung der Quickpot- / Multitopfplatten ist für mich solch enorme Erleichterung!
Das Säen ist am Tisch ist so viel angehmer.
Das später Auspflanzen der kleinen Ballen ist so komfortabel. Es muss nichts verzogen werden.
Die kleinen Pflanzen wachsen freudig weiter, das Beet kann gleich gemulcht werden, so das Beikräuter kaum eine Chance haben.
 - das alles ist für mich sehr überzeugend.
Nur fürs Protokoll, ich hasse das austopfen der Pflanzen und vor allem dann, wenn viele Samen nicht gekeimt sind.

Die Waagschale mit den angeschrägten Rändern hat sich allerdings als gar nicht so unpraktisch herausgestellt, schräg gelegt fallen die Pflänzchen deutlich weniger um.

Es gibt ja ausstechplatten dafür ;)
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 05. April 2021, 19:07:41
Wenn du die von den Daumentopfgroßen MTPs mal findest gib bitte Bescheid.

Welche Platten gibt es mit 23mm Topfdurchmesser? 
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Anne Rosmarin am 05. April 2021, 19:09:33
Meine Heizmatten mit 30°C werden sehr gemocht von den Sämlingen
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: lucullus_52 am 05. April 2021, 19:15:32
Meine Heizmatten mit 30°C
Mattentemperatur oder Temperatur in der Erde?
Nach etwas unbefriedigenden Ergebnissen in den letzten Jahren wollte ich's jetzt möglichst richtig machen und hatte mit Temperaturlogger mit Sonde beschafft. Der Unterschied zwischen Raumtemperatur, Mattentemperatur und Temperatur in der Erde beträgt nach diesen Aufzeichnungen locker 2-3°C.
Wenn aber höhere Temperaturen das Keimen noch mehr begünstigen, werde ich den wärmeliebenden Pflanzen im nächsten Jahr ein paar Grad mehr zum Keimen spendieren.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Anne Rosmarin am 05. April 2021, 19:53:07
Das ist die Mattentemperatur, in den Topfchen sind ein wenige Grad weniger, so 28
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: sunset am 06. April 2021, 11:00:24
Zitat
Wieviel Grad gewährst Du denen denn so? Ich fand schon meine 24°C (per Sonde in der Erde gemessen) auf meinen Heizmatten viel.
Öhm,... keine Ahnung wie viel Grad das genau sind ??? 24, 25 bestimmt. Das ist ein Kachelofen, wird also nicht zu heiß und bleibt nachts auch noch schön warm. Ich stell sie einfach oben drauf und warte ab. ;D
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 06. April 2021, 12:19:45
Wenn du die von den Daumentopfgroßen MTPs mal findest gib bitte Bescheid.

Welche Platten gibt es mit 23mm Topfdurchmesser?
es gibt 24X24 mm (QP228) - die kommt deinem Wunsch am nächsten - guckst Du mal hier

Welche Grössen hast Du im Gebrauch?
Im Moment habe ich meistens die 77er/ 40X40 mm, im Gebrauch. Passt nicht immer perfekt, aber meistens gehts :)
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 06. April 2021, 12:49:54
Die Platten sind nicht von QP, irgendein anderer Hersteller, die flache und nicht gebogene Ränder wie die QP haben.
Ich habe die ganz gerne weil 4cm tief, die anderen Minitöpfe sind alle nur 3cm. Viel zu flach für meinen Geschmack.

Die 77er sind ok, auch meine favorisierte Größe. Größer sollten sie nicht sein für meinen Geschmack. Mit 3cm Breite würde ich sie wohl deutlich seltener benutzen.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Sven92 am 07. April 2021, 21:16:07
Wir nutzen hauptsächlich die 54er.... Vielfach aber auch die 77er, kleiner wollen wir nicht gehen.
Qualipot kenne ich auch noch, die machen aber nur bis 54 so wie ich gesehen habe.

Aktuell sehe ich wieder den Vorteil von derVoranzucht zur Direktsaat.
Wir ziehen gerade Süssmais vor, draussen wäre er diese Woche definitiv erfrohren. Im GWH keimt er in Ruhe, und ist bereits 2cm gross.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 07. April 2021, 21:32:25
Stimmt ja alles auf der einen Seite, auf der anderen, macht er dann noch die tiefen Wurzeln wenn es im Sommer etwas trockener wird? Nach dem pflanzen muss er auch erstmal anwachsen, geht bei miesen Bedienungen auch nicht von alleine.

Mais bewässern ist ja eigentlich nicht mal vorstellbar, auspflanzen statt mit der Sämaschine die paar Bahnen ablaufen ist auch deutlich Zeitintensiver.
Nix gegen verkünsteln und Detailverliebtheit, aber bei Zuckermais? Könnt ihr den wenigstens zu guten Preisen Terminvermarkten, für den ganzen Aufwand?

Qualipot, danke für den Namen, nein, die stellen meinen meine Platten wohl nicht her. Ich baue mir wohl mal so ein Brettchen mit ein paar Holzdübeln drin.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Sven92 am 08. April 2021, 20:59:07
Ist vielleicht noch zu erwähnen das es nur immer 54 stk sind..... Grössere Mengen stecke ich direkt.
Das mit den Wurzeln wird sich zeigen, bis jetzt funktionierte bis auf Hanf alles im Quickpot.
Der macht nurnoch runde Wurzeln und die Pflanzen werden mikrig....
Süssmais ist neu im Sortiment, ich werde sehen wie er ankommt.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 09. April 2021, 08:02:52
Das ist ja das, Hanf macht die tiefe Wurzel und das beisst sich mit getopften Jungpflanzen. Beim Mais ists ähnlich, aber der hat noch viele flache Stützwurzeln, kommt dann aber nicht an die tieferen, noch Wasserführenden Schichten im Boden, falls da überhaupt irgendwo noch Wasser drin ist nach den letzten 3 Jahren...

Deswegen würde ich die beiden auch dirket säen.

Gestern Erbsen gesäht, 5 Bahnen a 6m, nach 5 Minuten war ich fertig. Sämaschine statt Platten bestücken, austopfen und pflanzen, viel einfacher und schneller. Nur nicht früher...
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Aramisz78 am 09. April 2021, 15:38:35
Die erste Erbsen habe ich in März gesät (bei der schönes Wetter). Danach kam die Kälte... Und seit paar Tagen keimen doch. Habe nicht damit gerechnet.

Bei normale europäische Maissorten würde ich auch direkt sähen. Zwei Jahre vorher habe ich Cancha Rojo Mais probiert. Den musste ich vorziehen, wegen der extra lange Vegetationszeit. Es hat relativ gut angewachsen. (Sinn hatte trotzdem nicht..3,5 meter hoch und kein einzige kolbe.. ::) )
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Bambulko am 13. April 2021, 20:09:35
Ich bin noch blutiger Anfänger und Versuche gerade die ersten Anzuchten von Pflücksalat und ein paar Kräutern. Mein größtes Problem ist es die Menge an Wasser abzuschätzen. Ist es eigentlich von Vorteil wenn man von unten wässert, oder bleibt die Erde dann oben viel zu trocken?
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Schnefrin am 13. April 2021, 20:21:46
Ziehst du in Töpfen oder Schalen vor?
Von unten wässere ich Voranzuchten allerhöchstens einmal ganz zu Anfang, wenn das Substrat sehr, sehr trocken ist, damit es sich voll saugt. Ansonsten wird von oben gewässert, und zwar mit einer Sprühflasche und soviel, dass das Substrat etwas feucht ist, aber unten kein Wasser heraus läuft. Wenn die Anzuchtschalen unten keinen Wasserabzug haben, bin ich doppelt vorsichtig. Meiner Erfahrung nach schadet zuviel Wasser eher, und Staunässe sowieso.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: ringelnatz am 13. April 2021, 20:31:28
Ich bin noch blutiger Anfänger und Versuche gerade die ersten Anzuchten von Pflücksalat und ein paar Kräutern. Mein größtes Problem ist es die Menge an Wasser abzuschätzen. Ist es eigentlich von Vorteil wenn man von unten wässert, oder bleibt die Erde dann oben viel zu trocken?
ich würde empfehlen, Aussaaterde zu nehmen, vor der Aussaat wässern - von oben. Einige Zeit setzen lassen. Salatsamen oben drauflegen und andrücken. Samen sollten festen Kontakt zur Erde haben. Evtl. eine Frischhaltefolie drüber, damit sie nicht austrocknen. Dürften aber nach 2 Tagen schon keimen, wenn das Saatgut frisch ist.
Kräuter: hängt davon ab, welche Kräuter - Lichtkeimer wie beim Salat oben beschrieben, manche Samen auch leicht (wenige mm) mit Erde bedecken. Saaten, die lange zum keimen brauchen (z.B. Petersilie) lohnen sich eher abzudecken mit Folie. Sollten auf jeden Fall nicht austrocknen. Aber auch auf keinen Fall zu feucht sein.
Nach dem Keimen kann man dann meist immer noch eine Weile warten, bis man gießt. Geht von oben oder unten, aber vorsichtig, nicht überwässern.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Anne Rosmarin am 13. April 2021, 20:36:36
Die kleinen haben ja anfangs noch keine langen Wurzeln. Ich sprühe von oben, schwemmt nicht so weg, wie Gießen.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Bambulko am 13. April 2021, 22:03:45
Die Töpfe haben bei mir alle unten ein Loch und ich benutze zur Zeit auch immer eine Sprühflasche. Dann werde ich mal weiter so machen :-)
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 13. April 2021, 23:42:08
Die Frage die ich mir da immer stelle ist ob ich mit dem sprühen so viel Wasser in den Topf bekomme, das der untere Bereich vom Ballen feucht ist für die Lockwikung der Wurzel und oben trotzdem trocken genug um nicht Sclerotina oder andere Krankheiten zu fördern wenn es oben am Wurzelhals zu feucht ist.

Ich bin kein Freund von zu feuchten Aussaaten, wenn auch noch abgedeckt wird ist da Fäulnis und Co fast vorprogrammiert.

Von unten giessen klappt aber auch nicht überall. Das Substrat muss es mitmachen, darf nicht vernässen, und die Oberfläche muss auch locker genug sein um zartesten Keimlingen keine verkrustete Oberfläche zu bieten, die ein Durchstoßen des Keimlings verhindert oder zum verdrehen des Hypokotyl führen würde.

Unterm Strich, ich empfinde nicht Wasser als das wichtigste Lebenelixier, sondern neben dem Hauptnährstoff Luft ein wenig Feuchtigkeit.
Gerne auch platziert im unteren Drittel des Topfbereichs, man sollte auch nie vergessen das die Keimwurzel zuerst aus der Samenhülle kommt, schon 3cm lang sein kann, bevor man überhaupt oben etwas grünes sieht. Wenn dann unten eher trocken und oben alles nass ist und evtl zu kühl oder keine Luftbewegung, dann will die Keimwurzel nicht freiwillig nach oben wachsen und am Wurzelhals gibts eine kaltnasse Schicht die den Gasaustausch im Substrat blockieren kann und Fäulnis fördert.

Bei Samen mit hoher Triebkraft und genug Temperatur in der Praxis kein Thema, aber alte Samen und potentiell zu kühl, da kann es manchmal ernsthafte Probleme geben.

Bei den Kakteengärtnern oder anderen filigranen Sachen, da säht man auf Perlite(-Staub) oder andere Substrate die nicht übernässen können.

Die Frage nach voll gedüngter Blumenerde (3g/L) oder nur halb aufgedüngter Aussaaterde (1,5g/L) ist da leider erstmal völlig nebensächlich. Wenn die Wurzel nicht atmen kann, bringen auch sämtliche Nährstoffe nichts. Verbrennen durch zu viele Nährstoffe bzw hohe Salzkonzentration, das kommt in der Praxis nur recht selten vor.
Im Freiland düngt man 2 Wochen vor der Saat das Beet und legt die Samen in die ausgeblühte Salzkruste und es interessiert die Sämlinge nicht. Dann kann es auch drinnen nicht das wesentliche Thema sein.

PS: ein Loch unten am Topfboden schützt nicht vor Staunässe, wenn das Substrat zur Vernässung neigt. Bitte einmal mit Sand und einmal Pampers-Innenleben ausprobieren. Da kann unten so viel Loch sein wie will, die Pampers speichern zu viel Wasser.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Anne Rosmarin am 14. April 2021, 09:53:00
Hier klappt das mit dem Sprühe n sehr gut, die oberen Zentimeter zu befeuchten. Da kann man ja mal hinein schauen, oder auch mal transparente Becher verwenden, wenn einen das interessiert. So kann man feststellen, wieviele Sprühstöße man braucht. Ist ja je nach Sprühflasche auch verschieden.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Lady Gaga am 14. April 2021, 10:04:59
Die Töpfe haben bei mir alle unten ein Loch und ich benutze zur Zeit auch immer eine Sprühflasche. Dann werde ich mal weiter so machen :-)

Bei mir kommt die Sprühflasche nur bei den Aussaatschalen zum Einsatz, die haben auch kein Abzugsloch. So sehen sie ungefähr aus. Sobald ich in kleine Töpfe pikiere, wird gegossen. Mit der Sprühflasche müsstest ja ewig sprühen, bis die Erde unten feucht ist.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Bambulko am 14. April 2021, 12:42:30
Ich merke schon, das ist eine Wissenschaft für sich, bei der man am besten einfach ausprobiert was bei den eigenen Rahmenbedingungen (Erde, Licht, Temperatur, usw) am besten funktioniert  :)
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Natternkopf am 14. April 2021, 18:02:51
👍

Liest sich für mich auch so.
Kaufe Setzlinge oder Direksaat ins Beet, keimt wenn der Boden genug warm ist.

So vielseitig ist das Leben.
Die Einen Kompostieren, Andere haben viele Pötchen mit Voranzucht.
Nochmals Andere machen beides.  :)

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: ringelnatz am 14. April 2021, 18:33:18
Ich bin kein Freund von zu feuchten Aussaaten, wenn auch noch abgedeckt wird ist da Fäulnis und Co fast vorprogrammiert.
Definitiv. Wenn ich aber z.B. Petersilie im Schälchen vorziehe und die bei Zimmertemperatur 12+ Tage zum Keimen braucht, ist entweder die Erde ausgetrocknet, wenn sie nicht abgedeckt wird, oder ich muss ständig vorsichtig nachbefeuchten, mit dem Risiko wieder zu überwässern.
Um das vielleicht nochmal klarzustellen: abgedeckte Saatschälchen nur mit minimal feuchtem Substrat! Oft reicht die Feuchtigkeit des gekauften Substrats bereits.

Zitat
Die Frage nach voll gedüngter Blumenerde (3g/L) oder nur halb aufgedüngter Aussaaterde (1,5g/L) ist da leider erstmal völlig nebensächlich.
Ich finde Aussaaterde etwas feinkrümeliger. Normale Blumenerde ist oft recht grob, für feine Samen nicht immer optimal. Gut in der Voranzucht bei den dann wachsenden Jungpflänzchen ist auf jeden Fall torfhaltiges Substrat, da es nicht so schnell austrocknet.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 14. April 2021, 18:53:18
Man braucht da eigentlich nicht viel Gedöns machen. Im gegenteil, weniger ist manchmal mehr.
Samen in die Erde, nicht die billigste, nicht vollständig austrocknen lassen, dann keimt das meiste Gemüse. Die sind auf Vitalität gezüchtet, Mimosen gibts da eher selten.

Einfach mal machen.
Was praktische Vorteile in der Handhabung bringt erleichtert den Umgang oder verringert die Arbeitslast. So wie ich den Strang hier verstanden habe, soll es in diesem Strang auch darum gehen. Und da sind wir manchmal eben schon etwas speziell. Es braucht keine Quickpots, es braucht auch keine Eierkartons, es geht vieles mehr oder weniger gut. Ausprobieren, was für einen passt. Für den einen sind das halbierte Klopapierrollen, für den anderen eine vollautomatisierte Jungpflanzenanzuchtstraße mit Computersteuerung und Qualitätkontrolle via Bilderkennungssoftware. Irgendwo dazwischen versteckt sich das praktikable und wenig Platz haben wir fast alle.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Monti am 19. April 2021, 21:53:43
Aktuell sehe ich wieder den Vorteil von derVoranzucht zur Direktsaat.
Wir ziehen gerade Süssmais vor, draussen wäre er diese Woche definitiv erfrohren. Im GWH keimt er in Ruhe, und ist bereits 2cm gross.

Ich ziehe Zuckermais seit einigen Jahren vor. Davor zwei Jahre Direktsaat. Hat dann geregnet + kühles Wetter und fast alles ist verfault. Nachsaat war dann spät dran und im Herbst war er dann kaum ausgereift.
Vorgezogen kommt er ziemlich fix. Zu groß sollte man ihn wegen der Pfahlwurzel nicht werden lassen. Aber selbst wenn sie schon etwas aufgewickelt ist, Probleme hatte ich nie. Haben zwar guten Boden aber auch im Sommer kaum Probleme mit Trockenheit im Gegensatz zu dem der Landwirte. Ich pflanze aber auch weitere Abstände (2x 30cm Doppelreihe). Pflanzen ist aber natürlich etwas aufwändiger.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Sven92 am 22. April 2021, 21:00:59
Wenn du die von den Daumentopfgroßen MTPs mal findest gib bitte Bescheid.

Welche Platten gibt es mit 23mm Topfdurchmesser?


Hab diese hier wirklich ganz primitiv aus einer Holzplatte und Dübel gebaut. Funktioniert fürs erste gut.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 22. April 2021, 21:10:41
Danke für das Foto Sven. So ähnlich oder im Prinzip genau so werde ich es wohl auch nachbauen.
Für die Minitöpfe braucht es jedenfalls keine breiteren Holzdübel zum rausdrücken.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: Gersemi am 25. April 2021, 18:23:59
Ich habe dieses Mal ziemlich viel ausgesät/vorgezogen, allen voran natürlich Tomaten, aber auch anderes, z.b. Buschbohnen als Vorzuchtpremiere, Salat, Kohl, Gurken, Zuccini und Sommerblumen.
Zum gießen verwende ich derzeit eine Art zarte Brause / Wäschesprenger, weil mir das Sprühen zu wenig ist und ich nicht bei allen Arten von unten gieße. Das ist wohl ziemlich individuell, wie man Feuchte an die Keimlinge bringt.
Derzeit geht es zum abhärten tags raus und abends wieder rein.

Direkt ins HochBeet habe ich Rote Beete, Cylindra, 2erlei längliche Radieschen, Stielmangold gesät und Knobi gesteckt. Trotz der kalten Nächte keimen die Radieschen schon.
Für Erbsen/Zuckerschoten war jetzt in den Hochbeeten kein Platz mehr, die hätte ich sonst auch direkt gesät.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 20. März 2023, 11:54:21
Ich grabe den Strang mal wieder aus, die Saison fängt ja gerade an.
Wenn ich Zwiebeln nicht mit Steckzwiebeln mache, sondern säe, ziehe ich sie vor, weil die Jugendentwicklung so langsam ist. Durch die Voranzucht und pflanzen haben sie so weniger Unkrautdruck.
Ich habe 2 Korn pro Topf in eine Multitopfplatte gesät. Nach 6 Wochen waren sie soweit zum auspflanzen.
Also erstmal aus den Töpfen holen, bequem im sitzen im Schatten. Hier hat sich ein Bleistift bewährt, der unten durch das Loch der Zellen gedrückt den Topfballen raushebt.
Pflanzen erstmal in einer Schale sammeln.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 20. März 2023, 11:55:56
Anschließend im Beet eine Rille ziehen, leicht schräg, und die Pflanzen hineinlegen. Durch das schräge legen fallen sie weniger um. Sind in dem Fall nur 2cm breite Töpfchen, die kippeln mal.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 20. März 2023, 11:56:56
Anschließend auf der offenen Seite die Rille halb zumachen und unten andrücken für guten Bodenschluss der unteren Wurzelspitzen.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 20. März 2023, 11:57:37
Danach die andere Seite zuhäufeln und dabei das Laub in die Reihe ausrichten.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: thuja thujon am 20. März 2023, 11:59:19
Abschließend die offene Seite ganz zuhäufeln und bei den kleinen Töpfen gieße ich tatsächlich auch an, dass sie die nächsten 5 Tage einwurzeln können.

So waren 175 Töpfe in weit unter einer Stunde gepflanzt.
Titel: Re: Voranzucht vs. Direktsaat im Gemüseanbau: was,wann,wie,warum
Beitrag von: MarkusG am 20. März 2023, 12:50:35
Schöne Doku! Danke