Also Deine Orchidee hat sich so, wie Du es geschildet hast, vollkommen normal entwickelt.
Das Speicherorgan, das sich im Zentrum des Neutriebs entwickelt, heisst Pseudobulbe und speichert Nährstoffe und Wasser. Es ist übrigens normal, dass die Bulbe während trockener Zeiten etwas schrumpelt.
Die neuen Wurzeln, die sich bilden, sind wie bei allen epiphytischen, also in der Natur als Aufsitzer (aber nicht Schmarotzer!) auf Bäumen wachsenden Orchideen als Luftwurzeln ausgebildet. Dort, wo sie auf eine Unterlage wie Rinde oder Substrat treffen, haften sie sich an und wachsen eben auch hinein in das Substrat - wie in der Natur in Humusnischen.
Die grünen Wurzelspitzen sind übrigens die einzigen Teile der Wurzeln, die zu Wachstumsleistungen befähigt sind. Werden sie abgebrochen, abgefressen oder durch zu hohe Düngergaben geschädigt, war's das meistens mit dem Wurzelwachstum für die Saison.
Also immer gut Obacht auf die Wurzelspitzen geben!
Du kannst Deine Orchidee jetzt bald auch umtopfen, etwa im Januar, wenn die Tage wieder länger werden. Setze sie dann tiefer ins neue Substrat, so dass die neuen Wurzeln auf Höhe der Substratoberfläche kommen. Die hinterste Bulbe kommt dabei nahe an den Rand und der Neutrieb möglichst in die Topfmitte.