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Pflanzenwelt => Kräuter, Duft- und Aromapflanzen => Thema gestartet von: klara kümmel am 10. Oktober 2023, 13:43:21
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Hallo
Vor vielen Jahren habe ich in einer dunklen, sehr trockenen und abgelegenen Ecke unseres Gartens Bärlauch gepflanzt. Einige Pflanzen konnten sich behaupten und haben sich vermehrt. Ich möchte, dass der Bärlauch dieses ganze unfruchtbare Areal besiedelt (ca. 6 - 10 m2). Andererseits möchte ich auch schon etwas ernten. Allerdings habe ich Bedenken, dass ich den Pflanzen durch die Ernte die Kraft für die Ausbreitung nehme. Bärlauch gilt ja als zäh und sehr ausbreitungswillig.
Wie sollte ich vorgehen? Kann ich bedenkenlos ernten ohne die Pflanzen zu stören? In diesem Jahr habe ich sie erstmal ganz in Ruhe gelassen, überlege aber schon für das nächste Jahr.
VG KK
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Schau mal hier:
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,60653.msg2841929.html#msg2841929
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Dennoch eine direkte Antwort: Bärlauch ist, wenn er einmal eingewachsen und der Boden nicht ganz dürftig ist, fast unausrottbar. Irgendwann breitet er sich im Garten unkontrollierbar über Samen aus. Trotzdem gibt es eine empfindlichere Anfangsphase, in der sich die ersten Pflanzen erst einmal fest ansiedeln und ihre Speicherzwiebeln aufbauen müssen. Ich würde deshalb in den ersten zwei, drei Jahren nicht den ganzen Bestand beernten. Vor allem würde ich einen guten Teil blühen und Samen ausstreuen lassen - wenn Du ihn tatsächlich so massiv in dieser Teilfläche haben möchtest.
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Vielen Dank!
Nun kann ich im nächsten Jahr mit ruhigem Gewissen ernten. Freu mich schon! :D
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Ich hoff dass meiner dieses Jahr unter dem Kirschbaum wiederkommt
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Im Lauf der Jahre ist mein Bestand auf gut 200 qm angewachsen, was mich aber nicht stört, denn er verschwindet im Frühsommer wieder. Ich ernte immer nur die frischen jungen Blätter.
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ich schneide mittlerweile die Samenstände ab, habe genug Bärlauchpflanzen. Wo sie stören buddel ich sie aus, sonst dürfen sie wandern.
Sie sind auch jetzt schon 5 cm hoch
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Ich hoff dass meiner dieses Jahr unter dem Kirschbaum wiederkommt
In der Natur wächst er im Wald an feuchten Stellen, an Bachufern etc., also an Stellen, die das restliche Jahr beschattet sind.
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Ja hier unter dem Kirschbaum ist er beschattet und steht im nassem Lehmboden
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Ich habe meinen Bärlauch wieder komplett rausgeworfen. Er ist sehr verdrängend gegen andere Frühlingsgeophyten. Das kann man hier bei uns auch in der Natur beobachten Hunderte Quadratmeter Bärlauch in Reinkultur nur Bäume können sich durchsetzen
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Ich habe meinen Bärlauch wieder komplett rausgeworfen. Er ist sehr verdrängend gegen andere Frühlingsgeophyten. Das kann man hier bei uns auch in der Natur beobachten Hunderte Quadratmeter Bärlauch in Reinkultur nur Bäume können sich durchsetzen
Einfach aufessen... ;D
man kann Pesto,
in Öl einlegen, für später,
Bärlauchbrot,
in Quark, usw
gesund und lecker.
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Bärlauch ist, wenn er einmal eingewachsen und der Boden nicht ganz dürftig ist, fast unausrottbar. Trotzdem gibt es eine empfindlichere Anfangsphase, in der sich die ersten Pflanzen erst einmal fest ansiedeln und ihre Speicherzwiebeln aufbauen müssen.
Habe so wie lerchenzorn schreibt, genau diese Erfahrungen gemacht.
In der Anwuchsphase in Ruhe lassen, dann ernten und schaun dass er sich nicht den ganzen Garten erobert ;)
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So sieht´s bei mir momentan aus.
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Ja, elis, ganz genau so siehts aus,super Foto!
Leider kein foto von mir, weil schon zu dunkel.
Ich muss in den nächsten Tagen dringend ernten gehen!
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... und schaun dass er sich nicht den ganzen Garten erobert ;)
In dem Moment, wo einem klar wird, dass deshalb die Blüten VOR dem Aussamen abzuzupfen wären - sollte man sich auch vergegenwärtigen, dass schon keimfähige Samen für ca. die nächsten 5 Jahre im ganzen Garten verteilt sind. ;)
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Bärlauch ist eine Hybride aus Schachtelhalm, Quecke und Giersch...................
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Da sind aber noch große Unterschiede! Der Giersch wuchert auch in andere Beete, ich komme gar nicht mit dem Jäten hinterher.
Der Bärlauch wächst seit Jahren in einer Ecke unter Rosen- und anderen Büschen. Das Beet wird von "Rasen" und Pflaster begrenzt, da kam noch nie ein Bärlauch in ein anderes Beet.
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War symbolisch gemeint!
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Bärlauch ist eine Hybride aus Schachtelhalm, Quecke und Giersch...................
Aber ein bisserl stimmt Arthurs Aussage schon. Iss halt einfach aufpassen angesagt!
Wenn im übernächsten Beet so was ähnliches wie Allium aufgeht, mit wunderschöner großer weißer Blüte (weil Beet gedüngt) dann mal dran riechen
und wenn Knoblauchgeruch da ist sofort eliminiern! In einem Beet hat Bärlauch absolut nix zu suchen!
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Hier wächst der Bärlauch im etwas abgeschiedenen Seitenbereich des Hauses im Vollschatten. Natürlich muss er ein bisschen überwacht und begrenzt werden. Aber er hat auch nicht ganz so ungehinderten Zugang zu den übrigen Beeten. Außerdem erlebe ich ihn nicht als so extrem verdrängend. Neben ihm wachsen auch noch andere - durchaus auch zarte - Schattenstauden weiter. Ich habe ihn im Blick. Und wenn dann in etwa zwei Wochen die Bärlauch-Blüte beginnt, ist das in diesem schattigen Bereich schon ein optisches Saison-Highlight.
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Heute gerade alles abgeerntet.
17 Blätter.
2004 habe ich ihn dort gepflanzt. Aufpassen muss ich echt nicht, eher hätscheln.
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Bei mir hat Bärlauch gut 100 Quadratmeter erobert, aber er ist gesund, riecht gut und verschwindet wieder vor dem Sommer. Bekämpfung wäre zwecklos.
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Wenn Giersch nur halb so gut schmecken und sich zeitlich ein wenig begrenzen würde... das wär's doch! :D
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Weder Giersch, noch Bärlauch, Quecke oder Corydalis cava muss man sich in den Garten holen, außer man liebt es sich zu bücken und an Pflänzchen zu ziehen…
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Auch nicht Scharbockskraut (die Art), Anemone ranunculoides ind Asperula taurina. :-X
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Asperula auch? Die kümmert hier schon ewig in einer Ecke rum. Aber wenn die genauso tückisch wartet bis man sich sicher fühlt, wie der Bärlauch…
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Es ist wohl so wie mit allen "vermehrungsfreundlichen" Pflanzen - sie tun das nicht überall im gleichen Maß und es gibt unterschiedliche Wünsche und Einstellungen dazu.
Beim Bärlauch kann ich zumindest selbst entscheiden, ob ich ihn in meinen Garten hole oder nicht ;D. Wenn ich in einer Gegend wohne, wo ich ihn in erreichbarer Nähe im Wald pflücken kann, brauche ich ihn auch nicht im Garten.
Wenn ich bei meinen Enkelbesuchen in NÖ meine Taschen damit füllen kann, bin ich nicht bereit, beim Hofer für einen kleinen Bund mehrere Euros zu bezahlen.
Da das aber nicht immer zur passenden Zeit möglich ist, hab ich auch ein paar Pflänzchen in meinen Garten geholt, vor 3 Jahren. Jetzt fangen sie erstmals an, sich auszubreiten - Gott sei Dank! Sie wachsen an der schattigsten Stelle hinter dem Teich, und von dort werden sie aus Anlagebedingten Gründen nicht sehr weit kommen. Und wenn, hat mein Garten eine Größe, in der ich das Jäten noch so halbwegs im Griff habe.
Allerdings habe ich auch keine großen Probleme mit anderen lästigen Gewächsen - kriechendes Fingerkraut und Scharbockskraut werden, wenn sie sich in Kies/Schotterflächen/Steinmauern einnisten abgeflämmt, Giersch hab ich mit den Neubepflanzungen in den Griff bekommen, Schachtelhalm ist in erträglichem Ausmaß da, unausrottbar aber nicht tragisch.
Also, ich sehe dem Bärlauchproblem ziemlich gelassen entgegen.....abwarten, was ich in 5 Jahren dazu sage ;D
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"Hätte ich doch, als ich noch konnte..."
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Genau,
gestern wieder Buschwindröschen gepopelt,
Stauden raus, zerlegen, Rhizome raus, Boden reinigen, Stauden wieder rein....
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Wir haben einen großen Teil der hier genannten Marodeure im Garten und die Hälfte davon habe ich mir selbst aufgehalst. Gelbe Windröschen sind das am stärksten unterschätzte Kraut, ähnlich der Hohle Lerchensporn!
Wer Bärlauch zum Beernten pflanzt, sollte ihn nicht gerade zwischen oder zu Maiglöckchen, Aronstab oder Herbstzeitlosen setzen. :-X
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Wer Bärlauch mit den genannten verwechselt, sollte seine botanischen Kenntnisse hinterfragen. ;)
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Man darf den Furor des Ernterauschs nicht unterschätzen. :D - Bei jüngeren Aronstab-Blättern muss ich mitunter schon genauer hinsehen.
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Im Garten an meinem Elternhaus steht seit 30 Jahren Bärlauch und er hat es immer noch nicht geschafft, lästig zu werden.
Mehr als 2 oder drei qm sind das nicht. Corydalis cava steht da, solange ich denken kann, und ist auch immer noch gern gesehener Gast.
Wird wohl von den Bodenverhältnissen und der jeweiligen Vegetation abhängen.
Scharbockskraut hat sich sehr unverschämt breit gemacht, ist aber so früh wieder weg, dass es bisher niemanden zu Brkämpfungsmaßnahmen motivieren konnte.
In dem Garten stehen aber auch keine zarten, zu hätschelnden Pflanzen, sondern viel Hemerocallis, Iris sibirica, Geranium, Astern, Akeleien, Lenzrosen und ähnlich frohwüchsige Genossen.
Bärlauch & Co. auf gleichstarke Gegner loszulassen funktioniert durchaus prima.
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Hier wurde von den genannten nur Corydalis cava inden letzten 2 Jahren anstrengend, warum auch immer.
Bis dahin waren die mehr als brav.
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Hier mal ein Bild aus unserem Wald in der Nähe. Es sind großflächig Stellen, wo der Bärlauch alles verdrängt hat. Während der Blüte richt alles nach Bärlauch. Das Foto ist nur ein kleiner Ausschnitt
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und so sieht es aus, wo der Bärlauch nicht alles verdrängt hat
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In manchen Ecken scheint Bärlauch tatsächlich Giersch zu verdrängen. Hier im Sand sind Lerchensporn und Scharbock schlimmer, im Lehm sieht das anders aus. Aber warum sollte ich das Risiko eingehen die in den Garten zu holen? Das ist nichts was man ausprobieren muss.
Es gibt genug zahme Lerchensporn, Bärlauch kann man auch mal kaufen und Scharbock muss man einfach nicht haben. Zwischendurch hatte der Waldmeister hier auch Stress gemacht, aber mit dem Klimawandel ist der Bestand zusammengebrochen.
Für Leute die gerne gartenbasierten Sport treiben, empfehle ich Tagetes minuta: hat eine irre Aussaatrate, lässt sich aber leicht roden und riecht dabei noch gut! So olfaktorisch berauscht macht Jäten richtig Spaß…
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Da hast Du nicht unrecht. ;)
Eine weitere Pflanze, die erst sich erst nach Jahren lästig wurde, ist Lamium maculatum.
Und die stinkt übel beim Jäten, das macht echt keinen Spaß.
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L. maculatum ist ein schöner Frühlingsblüher im Wald wird von Hummeln und Zitronenfaltern gerne besucht. In den Garten würde ich sie auch nicht pflanzen.
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Was soll ich sagen, ich war jung und dumm, und ich wusste, dass Lamium in meinem Garten wächst, im Gegensatz zu ganz vielen anderen Sachen.
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L. maculatum ist ein schöner Frühlingsblüher im Wald wird von Hummeln und Zitronenfaltern gerne besucht. In den Garten würde ich sie auch nicht pflanzen.
Das Zeug breitet sich vom angrenzenden Wald immer von allein hier aus. Vorzugsweise im Gemüsegarten wo es dann wieder weichen muss. Aber die Insekten lieben es wirklich und daher darf es die ersten Wochen auch bleiben bis dann Bohnen, Erbsen, Tomaten und co. das Feld übernehmen.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
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Im sandigen Garten bleibt Lamium maculatum einigermaßen zahm. Vielleicht ist aber auch nur die Wuchskraft der Blattschmuck-Sorten ('Chequers' und andere) geringer als die der Wildform. Die Rolle des üblen Wucherers übernimmt bei uns dafür Lamium album.
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Oder purpureum, Smenschleuder, diese Jahr ganz schlimm.
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Hier wächst Lamium maculatum. Die war einfach schon da, als ich den Garten übernommen habe. An verschiedenen Stellen habe ich sie bekämpft. Sie ist wie eines der anderen Unkräuter. Mit Geduld und regelmäßigem Nachjäten habe ich sie in den Griff bekommen. An einer Stelle hinter dem Vorgarten-Mäuerchen darf sie bleiben. Während der Blüte ist sie regelrecht umsummt und umschwirrt von unterschiedlichen Insekten. Und ja, sie versamt sich beeindruckend. Ihre Nachkommen finden sich überall. Aber da ich sowieso regelmäßig jäte, ist sie eine von vielen, die ich an Orten, wo ich sie nicht wünsche, wieder auszupfe.
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Hier mal ein Bild aus unserem Wald in der Nähe. Es sind großflächig Stellen, wo der Bärlauch alles verdrängt hat. Während der Blüte richt alles nach Bärlauch. Das Foto ist nur ein kleiner Ausschnitt
So sieht es hier im Auwald seit Generationen aus. Ich rieche es gerne. Auch wenn man durchläuft geben die Gummistiefel nachher im Treppenhaus mal einen angenehmen Geruch von sich ;D
Am stärksten ist der Geruch wenn der Bärlauch flächig abstirbt im Mai/Juni.
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In und um Potsdam riecht es dieser Tage an vielen Stellen wieder nach Zwiebelküche. Bei uns ist es der verwilderte Allium paradoxum, der alles andere plattwalzt.
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In manchen Ecken scheint Bärlauch tatsächlich Giersch zu verdrängen. Hier im Sand sind Lerchensporn und Scharbock schlimmer, im Lehm sieht das anders aus. Aber warum sollte ich das Risiko eingehen die in den Garten zu holen? Das ist nichts was man ausprobieren muss.
Der Bärlauch hat sich jetzt ohne mein zutun im Garten breitgemacht, er ist wohl mit der Überschwemmung hier hingelangt, entspricht ja auch seinem natürlichen Habitiat, ich weiß noch nicht ob ich mich dagegen erwehren möchte oder gegenüber der NAtur kapituliere.
Gärtnern sollte Spass machen, ich arbeite lieber mit der natürlichen AUsbreitungsdynamik als dagegen, denn letzlich verliert man den Kamp sowieso. Ich habe werde ihm ein paar konkurrenzstarke Stauden entgegensetzen sodass es keine langeweilige Monokultur wird
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Falsche Baustelle.