Es ist wieder Samenauspflanzzeit. Da ich leider noch keine Früchte hatte, habe ich mir wieder 100 Samen bestellt, um sie vor dem Winter zum natürlich stratifizieren auszupflanzen.
Schade das die Überlebensquote der Samen so gering ist. Viele Keimlinge haben Probleme ihre Köpfe aus der Samenhülse zu bekommen.
Von dieser Methode würde ich grundsätzlich abraten. Zum Stratifizieren kann man die Samen natürlich irgendwo auch in der Erde lagern, aber wirklich nur zum Stratifizieren.
Richtig gut keimen die Samen bei 30 Grad und Feuchtigkeit, das finden Sie in ihrem natürlichen Lebensraum aber kaum in Deutschland.
Im Regelfall gehen die Empfehlungen zu recht dahin, die Samen vorab warm und feucht in etwas Substrat zu halten, bis sie Keimen. Ich halte danach alles zunächst in Töpfen, das ist die einfachste Möglichkeit, einen feucht warmen Boden vorzuhalten. Auspflanzen kann man dann ja später.
Mit deiner Methode riskierst du, das die Sachen viel zu spät keimen und dann im Frost kaputtgehen, oder von einer Schnecke erledigt werden. Oder sie Keimen erst garnicht, weil es entweder feucht kalt oder trocken warm ist, beides funktioniert nicht.
Natürlich wird man auf diese Weise auch irgendwann seine Bäumchen haben, aber der Samenaufwand erscheint mir viel zu hoch. Außerdem macht es ja nicht viel Sinn, wenn man mit einer Ausfallquote von 70 Prozent rechnet, jeweils den Boden vorzubereiten. Und einfach in die Erde stecken scheint mir nur sinnvoll, wenn der Boden wirklich passt.
Ich habe aus verschiedenen Gründen meine Samen dieses Jahr sehr spät erhalten, die ersten im März, dann im Juni und dann im August.
Diesen Sämling (275-48 von Lehman) aus der Juni Lieferung habe ich etwa vor zehn Tagen aus gepflanzt.
Diese Samen aus der Juni Lieferung hatte ich schon vor der konkreten Keimung in dem Bottich ausgepflanzt, der steht erhöht, also schön warm, dann kommt ein Pop-Up Gewächshaus (hatte ich mal sehr billig bekommen) obendrauf und die Sachen wachsen.
Wenn man zur rechten Zeit, also im Januar/Februar mit dem ganzen anfängt, werden die Pflanzen auf diese Weise im ersten Jahr deutlich größer, mit nackter Wurzel auspflanzen geht unproblematisch, am besten natürlich vor einer Regenwoche.
Dass sie manchmal aus den Samen nicht rauskommen, macht nichts, Sie verlieren ja meistens nur Keimblätter. Auch ohne die Blätter bekommt man sie groß, die lange Wurzel ist ja schon mal da. Was keimt, wächst zunächst einmal, der Ausfall ist minimal.
Die aktuellen Keimlinge halte ich zurzeit so:
In den Schalen ist immer zumindest ein Zentimeter Wasser, Feuchtigkeit ist wichtig, später fällt die Düngerdosierung auch leicht.
Saurer Boden ist auch gut. Dann können sie auch ohne Endknospenbildung kräftig wachsen.
Unter den Pop Up Gewächshäusern, unter denen ich auch kleinere Töpfe habe, fällt die Schneckenbekämpfung auch leicht, genauso wie eine leichte Schattierung und gute Luftfeuchtigkeit.
Bei der Vermehrung halte ich von viel Natürlichkeit nichts, die Anwachsquoten von Baumsamen in der Natur sind ja eher mau.
Paw Paw Samen sind auch keine Kastanien, Eicheln oder Walnüsse, die zumindest unproblematisch keimen und wachsen. Man muß nachhelfen,
später kommen sie ja mit unseren Temperaturen gut klar.
Anfangs hatte ich die Töpfe zum Anwärmen in Mörtelkübeln auf dem Dach.