Eine Verteidigung der alten Sorten.
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Und jetzt ist es einfach erstaunlich zu sehen, dass diese Sorten aus dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts weiterleben und uns mit ihrer Schönheit erfreuen. Auch sind uns eine gewisse Anzahl der Sorten aus der russischen Phloxzucht der 30er bis 50er Jahre erhalten geblieben. Sie stehen den alten Sorten in nichts nach. Deshalb halte ich diese Sorten für einen kostbaren Schatz, der ganzen Menschheit, den wir schützen und bewahren sollten.
Volle Zustimmung.
Vielen Dank, dass Du Deine Ansichten mit uns teilst, Ljena.
Es zeigt sich immer mehr, dass viele Neueinführungen, insbesondere von holländischer Seite, lediglich Nachahmer-Produkte sind, die die Qualität alter Sorten nicht erreichen können - nicht was ihre Standfestigkeit betrifft, ihre Ausstrahlung, ihren Blütenstand, ihre Blütengröße, ihre Farbstabilität, ihre Blühfreudigkeit, ihre Blühdauer und ihre Dauerhaftigkeit.
Wie @Santolina und @Guda bereits bemerkten, sind es die bewährten Sorten, die lange Jahre im Garten durchhalten, die vital und regenerationsfreudig sind, die sich auch gut vermehren lassen und die krankheitsresistent genug sind, um den Benutzer auch bei nicht ganz optimalen Kulturbedingungen zu erfreuen. Einzig und allein aus diesen Gründen haben Uralt-Sorten wie 'Europa', 'Graf Zeppelin', 'Württembergia/Jules Sandeau', 'Le Mahdi', 'Eclaireur', 'Frau Anton Buchner', 'Freifrau von Lassberg', 'Iris', 'Mia Ruys', 'Rembrandt', 'Rijnstroom', 'Wanadis', etc. bis heute überlebt. All diese Sorten sind über 100 Jahre alt und in Europa noch erhältlich (außer 'Wanadis'). Überleben konnten sie nur wegen ihrer guten Eigenschaften und weil sie den Geschmack vieler Kunden trafen.
Es gibt wesentlich mehr über 100-jährige Sorten, leider nur bei Euch in Russland. Oder andersrum: Gottseidank, gibt es sie noch...
Nun muss sich zeigen, ob die neueren Züchtungen der letzten 20-30 Jahren dasselbe Durchhaltevermögen haben. Sicher werden auch von diesen Sorten einige uralt werden. Mit Sicherheit aber keine holländischen Neuzüchtungen. Wenn, dann eher russische Neueinführungen, weil dort der Genpol wesentlich größer ist und weil dort in der Selektion auf wesentlich mehr positive Eigenschaften geachtet wird als in Holland.
Und dass holländische Sorten besonders mehltauresistent und nematodenfrei seien, halte ich für ein Gerücht.
Die Anlage für diese Anfälligkeiten ist in jedem Phlox drin. Es kommt aber auch hier (wie beim Menschen) immer auf die Gene an.