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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Phloxgarten II (2014)  (Gelesen 677520 mal)

sarastro

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #255 am: 14. Januar 2014, 09:26:26 »


Gut, der Zoll und die Einfuhrbestimmungen waren immer streng und sind es heute noch, die waren jedoch von der DDR nach BRD noch wesentlich strenger. Und 'Redivivus' hatte K&S in den 80ern schon im Sortiment.

Kann man Phloxe bei russischen Züchtern/Staudengärtnereien direkt bestellen und sich nach Deutschland schicken lassen?

Leider ausgeschlossen. :'( Die russischen Zollbestimmungen verbieten jede Art von Pflanzenein- oder Ausfuhr. Auch nicht als Samen oder Pflanzenteile. Bei Zuwiderhandeln gibt es harte Strafen.
Die Bestimmungen ändern sich laufend und sind leider die reine Willkür, d.h. die Stimmungslage der Hohen Politik mischt da kräftig mit. Ist vergleichbar mit den Visa-Anträgen. Wie du mir, so ich dir, so ungefähr!
Sammelvisa sind problemlos zu bekommen. Ich als Einzelreisender hatte einen wahnsinnigen Aufwand. Mal kommt das Visum schon nach einer Woche, ich habe aber auch schon 3 Wochen gewartet! Und wehe, da ist ein klitzekleiner Fehler drin, dann hauen die dir alles zurück und du kannst den Sermon nocheinmal durchgehen! >:( Beispielsweise wenn der Rand des Visa-Antrages nicht exakt 3 cm misst!

Momentan sind zum Beispiel Einfuhren von Baumschulerzeugnissen von der EU nach Russland untersagt. Das ist für norddeutsche und polnische Baumschulen sehr schmerzlich, die ohne die Russen ziemlich dumm aus der Wäsche schauen. Aber vielleicht hat sich da wieder was geändert, wer weiß.

Vor kurzer Zeit konnte man noch offiziell und ganz normal Pflanzen verzollen, mit einem riesen Aufwand an Papierkrieg und Pflanzenschutzvorschriften. Die Russen bestimmen jedoch, was untersucht werden muss! Habe das schon mehrfach durchexerziert, allerdings immer von hier nach Russland, nicht umgekehrt. Das wäre mir zu viel Tamtam!
Viele der Phlox-Sorten bekommt man auch in den Baltischen Republiken, wenn man die Kontakte hat.
« Letzte Änderung: 14. Januar 2014, 09:36:02 von sarastro »
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sarastro

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #256 am: 14. Januar 2014, 09:33:56 »

Zitat
Die ausländischen Sorten in Russland kamen zu den botanischen Gärten. Sie handelten im Austausch mit den botanischen Gärten verschiedener Länder. Der Austausch von Pflanzen - das ist die internationale Funktion der botanischen Gärten.
Du hast recht, Lena. :) Ich habe in meinem Eifer vergessen, das zu erwähnen!
Aber hat diese Praxis auch heute noch ausschließliche Berechtigung? Zumindest in Deutschland fließt das Geld für Kulturdenkmäler -im weitesten Sinne- nicht mehr üppig.
Im Gartenbereich heißt das, dass Sammlungen nicht mehr finanziert werden können und nur in seltenen Fällen das Glück haben, in finanzkräftige, private Hände zu gelangen.

Und dann ist es leider oft so, wie Du schreibst: sie sind der Öffentlichkeit nicht mehr bekannt.


Ich habe einige sehr gute Kontakte zu Botanischen Gärten hier in Austria und in Deutschland. Aber die sind kaum an historischen Sammlungen interessiert, sondern eher an Wildarten. Und der Austausch beispielsweise zwischen Amiland oder Russland erfolgt lediglich in Form von Samen, meist einmal jährlich. Pflanzen können durch internationale Abkommen zwar auch hin - und hergeschoben werden, doch das beschränkt sich meist auf Kakteen und Orchideen. Von Phlox habe ich noch nie was gehört. Ich kann mich aber mal schlau machen und wen darauf ansetzen. ;)
« Letzte Änderung: 14. Januar 2014, 09:34:59 von sarastro »
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Floksin

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #257 am: 14. Januar 2014, 09:42:19 »

Zitat
Die ausländischen Sorten in Russland kamen zu den botanischen Gärten. Sie handelten im Austausch mit den botanischen Gärten verschiedener Länder. Der Austausch von Pflanzen - das ist die internationale Funktion der botanischen Gärten.
Du hast recht, Lena. :) Ich habe in meinem Eifer vergessen, das zu erwähnen!
Aber hat diese Praxis auch heute noch ausschließliche Berechtigung?

Ja, es ist jetzt auch noch so. Das Quarantäne-Zertifikat wird im voraus (ca. 6-7 Monate) ausgestellt. Es wird bezahlt und auch der Transport. Die Pflanzen sind kostenlos. So ist es möglich von unserer Seite. Aber es muss eine schriftliche Vereinbarung zwischen Bot. Gärten getroffen sein.
« Letzte Änderung: 14. Januar 2014, 10:19:01 von Floksin »
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Floksin

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #258 am: 14. Januar 2014, 10:33:28 »

Aus der Reihe "Traum-Phlox" heute zur Abwechslung mal ein weißer mit einem Hauch von Etwas. ;)
Ein solcher Phlox paßt, finde ich, überall hin - egal, ob zu Rot, Violett, rauchigem Blau oder wilden Streifen und Tüpfeln... Er wirkt so zart und zerbrechlich, unaufgeregt bescheiden, sein mächtiger Blütenstand lässt aber eine unbändige Vitalität erkennen, die ihresgleichen sucht.... ;)


 - bei schattigerem Stand und bedecktem Himmel scheint er etwas stärker auszufärben. Also für jeden etwas. ;D



'Zhukovskij' - Reprov 1982





« Letzte Änderung: 14. Januar 2014, 11:54:20 von Floksin »
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Floksin

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #259 am: 14. Januar 2014, 11:38:45 »

Eine Verteidigung der alten Sorten.

Ich sammle keine neuen Phloxe. Nicht, weil ich sie nicht mag, sondern aus ganz anderen Gründen. Phlox lebt in Europa seit mehr als 200 Jahren. Während dieser Zeit sind mehr als 4500 Sorten entstanden, nicht mitgerechnet die Lawine der Sämlinge der letzten Jahre. Wenn Sie in die alten Verzeichnisse schauen, dann hatte jeder Lieferant eine lange Liste von Sorten im Angebot und zudem 10 oder 12, die ganz bestimmt als die Besten unter ihnen anzusehen waren.
Und die Geschichte wollte es, dass es genau diese, als die besten Sorten genannten, heute noch immer in unseren Gärten gibt. Das bedeutet, es handelt sich um einzigartige, widerstandsfähige Genotypen, die fast zeitlos sind. Leider sind sie heute in unseren Sammlungen eine Seltenheit geworden. Schon in den 30er und 40er Jahren begegnet man in der Literatur der Erklärung dieser Tatsache. Praktisch alle Sammlungen besaßen diese Sorten, ja, doch jetzt haben wir mehr und mehr eine kommerzielle Tendenz, und genügend Platz für alle Sorten ist nicht vorhanden . Und so wird auf die alten Sorten verzichtet, sie werden aus den Sammlungen entfernt. Umso mehr, da der Käufer bereitwillig neue Produkte wählt.
Diese Phloxe sind oft nicht jahrelang getestet worden, wie es noch zu Zeiten Foersters und Gaganovs üblich war. Damals wurde eine neue Sorte 8-9 Jahre erprobt, bevor sie in den Handel kam. Ebenso wurden die Phloxe in den bot. Gärten beobachtet und getestet, ehe sie für die Pflanzung in einem bestimmten Gebiet empfohlen wurden.

Ein weiterer Grund: in den 30er Jahren begann die Blütezeit der russischen Phloxzucht, so wurden alte ausländische Sorten als "überholt" betrachtet und ersetzt. Tatsächlich, ein neuer Sämling, wie alle jungen, muss sich durch mehr als nur Gesundheit und prächtige Form auszeichnen. Aber manchmal dauert es nur wenige Jahre, und die ehemalige Schönheit ist nicht wiederzuerkennen.
Nun haben die Sorten der 30er bis 50er Jahre dasselbe Alter wie die als überholt gegoltenen alten ausländischen Sorten, und auch sie haben teilweise ihre Form verloren, haben nicht überlebt und sind mittlerweile ausgestorben.

Und jetzt ist es einfach erstaunlich zu sehen, dass diese Sorten aus dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts weiterleben und uns mit ihrer Schönheit erfreuen. Auch sind uns eine gewisse Anzahl der Sorten aus der russischen Phloxzucht der 30er bis 50er Jahre erhalten geblieben. Sie stehen den alten Sorten in nichts nach. Deshalb halte ich diese Sorten für einen kostbaren Schatz, der ganzen Menschheit, den wir schützen und bewahren sollten.
« Letzte Änderung: 14. Januar 2014, 11:40:16 von Floksin »
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Norna

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #260 am: 14. Januar 2014, 14:21:40 »

In Deiner Ansicht, die keiner Verteidigung bedarf, kann ich Dich nur bestätigen! Nicht alle alten Phloxe waren phantastisch, aber viele hatten einen Charakter und eine Ausstrahlung, die sie bis heute unverwechselbar macht. Bei der Flut von Neuzüchtungen sollte das doch sehr zu denken geben.
Die Langlebigkeit ist ein Aspekt, der für die Züchtungsarbeit ebenfalls eine wichtige Grundlage sein sollte, was leider oft nur Wunschdenken der Pflanzenliebhaber ist.
Darüberhinaus ist es aber ebenso interessant wie wichtig, Züchtungsergebnisse vergangener Zeiten zu dokumentieren und zu erhalten. Als z.B. in den 70er und 80er Jahren bei Helleborus scheinbar der Durchbruch zu "neuen" Farben erzielt wurde, stellte man beim Studium alter Literatur fest, dass alles schon einmal dagewsen war...
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Leana

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #261 am: 14. Januar 2014, 19:24:48 »

Zitat
Hier kann man Ihre Phloxe und ihren Garten bewundern: Fotos von Oksana Viel Spaß beim Stöbern und bitte Zeit einplanen, allein die Phlox-Alben sind gewaltig! Der pure Genuss! :D
Zitat
@Lisa, danke für den Link, so viele schöne und sehr verschiedene Phloxe.
'Zhukovskij' - Reprov 1982, ist einfach ein traumhafter Phlox, ich mag seine Farben sehr.
@Floksin, danke für die Fotos, wie immer sehr schön abgebildet.
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Santolina †

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #262 am: 15. Januar 2014, 21:58:41 »

Zu den älteren, bewährten Züchtungen zählen :

Kirmesländler, Foerster 1938, er überlebte bei mir tapfer über viele Jahre ohne Zuwendung, auf schlechtestem Boden



Oljenka, Gaganow 1938

er ist einfach wunderschön
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Liebe Grüße Santolina

Guda

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #263 am: 15. Januar 2014, 22:17:07 »

Zitat
Wenn Sie in die alten Verzeichnisse schauen, dann hatte jeder Lieferant eine lange Liste von Sorten im Angebot und zudem 10 oder 12, die ganz bestimmt als die Besten unter ihnen anzusehen waren.
Und die Geschichte wollte es, dass es genau diese, als die besten Sorten genannten, heute noch immer in unseren Gärten gibt. Das bedeutet, es handelt sich um einzigartige, widerstandsfähige Genotypen, die fast zeitlos sind.

Wie wahr!! Und hoffentlich bleibt es auch so. Zur Zeit habe ich etwas Angst, dass die Flut neuer Sorten uns überrollt und die alten noch schneller verschwinden lässt. Denn genügend Platz haben wir natürlich auch nicht, um eine große Sammlung anzulegen und zu pflegen.
In Deutschland ist die Phloxliebe sehr plötzlich und nach vielen, vielen Jahren Dornröschenschlaf aufgewacht. In der Zwischenzeit gab es ein winziges Standardsortiment in den Gärtnereien - und in den Gärten, zu sammeln machte kaum Spaß. Die meisten Hobbygärtner mochten keinen Phlox: er war langweilig. Und jetzt kommt aus dem Ausland eine Schwemme von neuen Sorten (mit intensiver Werbung!). Nicht alle sind interessant oder schön, trotzdem werden sie gekauft. Ich befürchte, dass einige Gärtner alte Sorten nun gar nicht mehr kultivieren werden. Dazu kommt, dass die neuen laborvermehrten Phloxe sicher ebenso wenig stabil in ihrem Genotypus sind wie z.B. Heuchera, Hosta, Echinacea und mehr...

 
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Guda

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #264 am: 15. Januar 2014, 22:20:54 »

Ich liebe 'Kirmesländler', Santolina! Je nach Bodenfeuchtigkeit wird er hier 1,4 m bis 1,8m hoch und gibt seit 20 Jahren auf der gleichen Stelle einen Riesenbusch, den ich gar nicht auf ein Bild bekomme. Und immer ist er gesund und blühfreudig: bei mir auf Lehmboden einer der besten Phloxe
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Lisa15

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #265 am: 15. Januar 2014, 23:44:06 »

Eine Verteidigung der alten Sorten.

.....

Und jetzt ist es einfach erstaunlich zu sehen, dass diese Sorten aus dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts weiterleben und uns mit ihrer Schönheit erfreuen. Auch sind uns eine gewisse Anzahl der Sorten aus der russischen Phloxzucht der 30er bis 50er Jahre erhalten geblieben. Sie stehen den alten Sorten in nichts nach. Deshalb halte ich diese Sorten für einen kostbaren Schatz, der ganzen Menschheit, den wir schützen und bewahren sollten.

Volle Zustimmung. :) Vielen Dank, dass Du Deine Ansichten mit uns teilst, Ljena.
Es zeigt sich immer mehr, dass viele Neueinführungen, insbesondere von holländischer Seite, lediglich Nachahmer-Produkte sind, die die Qualität alter Sorten nicht erreichen können - nicht was ihre Standfestigkeit betrifft, ihre Ausstrahlung, ihren Blütenstand, ihre Blütengröße, ihre Farbstabilität, ihre Blühfreudigkeit, ihre Blühdauer und ihre Dauerhaftigkeit.
Wie @Santolina und @Guda bereits bemerkten, sind es die bewährten Sorten, die lange Jahre im Garten durchhalten, die vital und regenerationsfreudig sind, die sich auch gut vermehren lassen und die krankheitsresistent genug sind, um den Benutzer auch bei nicht ganz optimalen Kulturbedingungen zu erfreuen. Einzig und allein aus diesen Gründen haben Uralt-Sorten wie 'Europa', 'Graf Zeppelin', 'Württembergia/Jules Sandeau', 'Le Mahdi', 'Eclaireur', 'Frau Anton Buchner', 'Freifrau von Lassberg', 'Iris', 'Mia Ruys', 'Rembrandt', 'Rijnstroom', 'Wanadis', etc. bis heute überlebt. All diese Sorten sind über 100 Jahre alt und in Europa noch erhältlich (außer 'Wanadis'). Überleben konnten sie nur wegen ihrer guten Eigenschaften und weil sie den Geschmack vieler Kunden trafen.
Es gibt wesentlich mehr über 100-jährige Sorten, leider nur bei Euch in Russland. Oder andersrum: Gottseidank, gibt es sie noch... ;)

Nun muss sich zeigen, ob die neueren Züchtungen der letzten 20-30 Jahren dasselbe Durchhaltevermögen haben. Sicher werden auch von diesen Sorten einige uralt werden. Mit Sicherheit aber keine holländischen Neuzüchtungen. Wenn, dann eher russische Neueinführungen, weil dort der Genpol wesentlich größer ist und weil dort in der Selektion auf wesentlich mehr positive Eigenschaften geachtet wird als in Holland.

Und dass holländische Sorten besonders mehltauresistent und nematodenfrei seien, halte ich für ein Gerücht. :( Die Anlage für diese Anfälligkeiten ist in jedem Phlox drin. Es kommt aber auch hier (wie beim Menschen) immer auf die Gene an. ;)
 
« Letzte Änderung: 15. Januar 2014, 23:45:24 von Lisa15 »
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Lisa15

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #266 am: 15. Januar 2014, 23:54:18 »



.... Ich befürchte, dass einige Gärtner alte Sorten nun gar nicht mehr kultivieren werden. Dazu kommt, dass die neuen laborvermehrten Phloxe sicher ebenso wenig stabil in ihrem Genotypus sind wie z.B. Heuchera, Hosta, Echinacea und mehr...


Die Gärtnereien haben zum Teil gar nicht mehr das Personal, um diese Sorten händisch zu vermehren. Wesentlich schneller und wirtschaftlicher lassen sich laborvermehrte Pflanzen verkaufen. Da nicht nur die Phloxe sondern auch das Wissen über die Phloxe im Laufe der "Phlox-freien" Jahre verloren gegangen ist, wissen die heutigen (jungen) Käufer gar nicht, welche wunderbare Sorten es mal gegeben hat.... Sie kaufen das, was angeboten ist und fragen gar nicht nach alten Sorten nach, da sie diese nicht kennen. So schaukelt sich das gegenseitig hoch: die Gärtnerei verkauft, was von den Jungpflanzenbetrieben angeboten wird, der Kunde kauft, was die Gärtnerei anbietet. Kaum jemand unterbricht diesen Zyklus, indem er nach uralt-Sorten nachfragt. Das müssen schon Sammler sein... ;) Und für solche Sammler gab es schon immer einen "Nischen-Markt", abseits des Massenverkaufs... - und sei es nur der Gartenzaun.... der in Sachen Phlox so manchen Schatz bewahrt hat und über den der Austausch lief...
« Letzte Änderung: 15. Januar 2014, 23:54:39 von Lisa15 »
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Lisa15

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #267 am: 16. Januar 2014, 00:08:37 »

...
Gut, der Zoll und die Einfuhrbestimmungen waren immer streng und sind es heute noch, die waren jedoch von der DDR nach BRD noch wesentlich strenger. Und 'Redivivus' hatte K&S in den 80ern schon im Sortiment.

Na ja, ganz so streng war das alles nicht. ;) Die DDR (und auch die anderen Ostblock-Staaten - in einem solchen bin ich geboren) brauchten Devisen. Mit Devisen konnte man alles kaufen - auch die Zollbeamten. Es war immer nur eine Frage des Preises. Wir hatten im Ostblock zum Beispiel bereits in den 60er, 70er und 80er immer Zugang zu westlichen Gütern, ob es nun KENT-Zigaretten waren, Schallplatten von Beatles und anderen Bands oder Klamotten und Kosmetika - mit Devisen jederzeit zu beschaffen, zwar nicht ganz legal aber in großer Auswahl und von den Behören nie beanstandet.

Wie mir Herr zur Linden neulich am Telefon erzählte, war Heinz Hagemann regelmäßig bei Foerster zu Besuch, dieser bekam von Foerster immer die neuesten und besten Sorten mit, den ganzen Kofferraum voll. An der Grenze wurden die DMarks gezückt und schon wurde durchgewunken. ;) Auch hat die DDR viele Pflanzen nach Skandinavien und sonstwohin exportiert - Hauptsache, es wurde mit Devisen gezahlt. Gärtnereien mussten sich lediglich in Dresden eine Ausfuhrgenehmigung geben lassen, was ohne große Umstände möglich war. Härtere Einfuhrbedingungen stellte der westdeutsche Zoll. Der wollte bei größeren Pflanzenlieferungen aus der DDR schon mal ein Pflanzenschutzzeugnis und die Rechnung sehen... ;)
Und so waren auch in Westdeutschland Foersters Züchtungen immer aktuell zu haben....

Zitat

Wie ich 1985 in Österreich anfing, produzierten wir zwischen 12- und 15.000 Phlox pro Jahr. Und wir waren eher ein mittelgroßer Betrieb. Phlox war dazumal d e r Umsatzbringer, ohne Phlox hattest du schlechte Karten, zudem kam der Polsterphlox, welcher in der Zwischenzeit unter Ferner liefen rangiert. Deshalb hatte ich lange Jahre die Nase voll davon, denn ich hatte dafür zu sorgen, dass diese Menge irgendwo herkam. Damals vermehrte ich lieber 20.000 Enzian!

Hoffentlich hat sich Deine Einstellung zu Phlox in der Zwischenzeit geändert, denn wenn Du ein Phlox-Museum gründen möchtest, ist viel Handarbeit gefragt.... ;D

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Lisa15

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #268 am: 16. Januar 2014, 00:32:40 »

Zitat
Zitat von: Leana am 06.12.2013 21:14:52 Uhr
Zitat von: Inken am 06.12.2013 20:54:44 Uhr
 
*kann geheimnisse für sich behalten*

@Leana, danke. 'Alissa Freundlich' - ein Mega-Phlox, ja?

Ob der wohl auf sarastros geheimer Liste steht???
*to-do-liste: einen spion engagieren*
Ja, der gefällt mir auch gut.
Mir auch, obwohl ich ihn als Alissa Freindlich kenne; es gibt einige deutschstämmige Namen, die eigentlich mit "eu" geschrieben werden, im Russischen aber mit "ei"

Wir hatten bereits vor einem Monat im alten Thread einen kurzen Blick auf diesen Phlox geworfen. Heute mal ein paar Fotos direkt von der Züchterin dieses herrlichen Phloxes:

'Alisa Freindlich' - Sämling von Oksana Kudryavceva

'Alisa Freindlich' - 2

'Alisa Freindlich' - 3

... an einem grauen Januar-Tag genau das richtige Aphrodisiakum.... ;D :D :-*

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Guda

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Re:Phloxgarten II (2014)
« Antwort #269 am: 16. Januar 2014, 09:07:11 »

Einfach so angedachte Überlegung: Früher wurden Pflanzen "wurzelnackt" verkauft. Das heißt, vermehrt, aufgepflanzt und bei ausreichender Größe ausgebuddelt, zurecht geschnitten und verkauft. Im Zeitalter von "Plaste" ist das nicht mehr notwendig. Im Sinne der Pflanze gut oder nicht? (Ich denke jetzt nicht an Pflanzen, deren intaktes Wurzelsystem absolut störungsfrei umgepflanzt werden wollen!)
Praktiziert wird diese Methode immer noch "über den Gartenzaun" hinweg. Ein abgestochenes Teilstück wird in feuchtes Papier gewickelt (hoffentlich), eingetütet und so schnell wie möglich gepflanzt.
Funktioniert wie vor 150 Jahren.

Gesetzt den Fall, es finden sich auch hier Pflanzenfreunde, die kleine Sammlungen aufbauen, würde man ein ausreichend großes Mutterpflanzenquartier haben müssen. Aber vielleicht aus Arbeitsersparnis keine getopften Jungpflanzen? Sondern nur auf Bestellung wird etwas abgestochen? Und sonst wird die Sammlung lediglich ;) gepflegt?
Könnte das funktionieren oder ist es unrealistisch?
Im privaten Bereich wird es natürlich so praktiziert, sicher auch weiterhin. Könnte auch ein Profi damit zurecht kommen?

Ich weiß, ich weiß, das Netzwerk besteht bereits..
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