Es fällt auf, dass die Standardsortimente der Gärtnereien sich oft stark von dem Angebot auf den Märkten unterscheiden. Für Märkte wird wohl kräftig zugekauft, natürlich Blühendes, Auffallendes. Darin verbergen sich bei Phlox, Heuchera, Echinacea, Hosta und mehr natürlich die Neuheiten, die in Katalogen oft noch nicht aufgenommen sind oder gar nicht aufgenommen werden.
Den neuen Phloxsorten (die ja teilweise gar nicht sooo neu sind, aber halt noch nicht bekannt) stehe ich zum Teil sehr skeptisch gegenüber. Es sind durchaus sehr hübsche unter ihnen, die mir gefielen, aber ich traue ihnen nicht so recht. Wenn ein Gärtner innerhalb kurzer Zeit vielleicht zwei oder drei neue Sorten als eigene Selektionen herausbringt, gehe ich davon aus, dass er sie mindestens drei Jahre auf Gesundheit, "Optik", Remontierfähigkeit und übrige wichtige Eigenschaften beobachtet hat. Ein Jungpflanzenhersteller kann das bei Tausenden von Sämlingen nicht machen. Sie müssen sich in kurzer Zeit gut präsentieren, gut und zügig bis zur Blühfähigkeit heranwachsen, damit sie verkaufsfähig sind. Ich vermute, die Vermehrer legen keinen allzu großen Wert auf Langlebigkeit (Echinacea) ihrer eigenen oder zugekauften Sämlinge, denn die zahllosen Neuen, grad Erprobten warten bereits im Hintergrund. Womit ich nicht behaupten will, dass man gar keinen Wert auf Gesundheit legt, liegt auch in ihrem Interesse!
Deshalb wird es, wenn der Phlox weiterboomt, in den nächsten 10 Jahren eine Flut neuer Sorten geben mit mehr oder weniger gravierenden Unterschieden. Und dann steht halt die nächste Staude parat
Schade wäre es, wenn dadurch weitere klassische Sorten verloren gingen.