Ich würde Bittersalz als ph-Wert-Veränderer mit Magnesium bezeichnen.
Unter Dünger im breiten Sinne verstehe ich Pflanzennährstoffe mit Stickstoffanteil.
Bittersalz (=Magnesiumsulfat) hat keinen Einfluss auf den pH-Wert.
Es ist ein reiner Magnesiumdünger (natürlich zusammen mit Schwefel) und eignet sich deshalb auch nur dazu, einen Magnesiummangel zu beheben.
Da Bittersalz sehr gut wasserlöslich ist, sollte es dann eingesetzt werden, wenn die Pflanzen es brauchen, also ab Frühjahr. Sonst wird es mit dem Regen weitestgehend in tiefere Bodenschichten ausgewaschen, bis auf das Magnesium, das von Tonbestandteilen im Boden gebunden werden kann.
Ich habe sonst immer im Frühjahr mit Rhodo-Dünger gedüngt, weil ich dachte, der beeinflusst in gewissem Maße den ph-Wert?
Ja, tut er: Das darin enthaltene Ammonium (als Ammoniumsulfat) wird im Bodendurch Bakterien zu Nitrat oxidiert, dabei entsteht Säure.
In Langversion (mit Formeln) hier nachzulesen:
Ja, auch Ammoniumsulfat hat eine leicht ansäuernde Wirkung auf den Boden. Das liegt zu einem geringen Teil daran, dass Ammoniumionen sauer reagieren (NH4+ + H2O <=> NH3 + H3O+), und vor allem daran, dass die Ammoniumionen im Boden durch Bakterien zu Nitrat oxidiert werden, wobei Säure entsteht:
NH4+ + 2 O2 + 2 H2O => NO3- + 2 H3O+.
Ähnlich wird Schwefel im Boden bakteriell in Anwesenheit von Sauerstoff zu Schwefelsäure oxidiert.*
In allen Fällen reagiert die Säure dann mit den Carbonationen aus dem Calciumcarbonat und Bildung von Kohlensäure (die zu CO2 und Wasser zerfällt) und "verbraucht" damit Kalk im Boden.
*Deshalb hat Gartenplaner seinen Pflanzen eine "Schwefelkur" verordnet:
... habe ich um beide dieses Frühjahr zusätzlich zum Rhodo-Dünger 250g Schwefelpulver verteilt, welches auch ansäuernd im Boden wirkt...