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Pflanzenwelt => Gemüsebeet => Thema gestartet von: Nemesia Elfensp. am 08. Februar 2017, 13:44:23

Titel: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 08. Februar 2017, 13:44:23
Die Preise für Gemüse sind so hoch wie nie. Mir kommt es so vor, als sei Gemüse so teuer wie Fleisch..........
Wobei ich nicht zwingend Fleisch als Eiweißquelle benötige, da kann ich ja auf andere Eiweißquellen ausweichen.
Aber Gemüse? Mit was könnten wir Gemüse ersetzen.....................da fällt mir nichts ein.
Deshalb:
Der einzige Lösungsansatz zu dem aktuellen Problem wäre die Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau im eigenen Garten und auch der vermehrte Anbau von möglichem Wintergemüse im eigenen Garten für die nächste Wintersaison.


Zum Thema Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau fand ich diese (wie ich finde) recht informative Internetseite - eine sehr gute Sammlung von sachlichen Informationen im grünen Lexikon Hortipendium. (hier die Erläuterung was das Hortipendium ist)

Mit dem Thema Ernteverfrühung im eigenen Gemüsegarten kann ich schon jetzt beginnen, wobei ich beim Thema Anbau von möglichem Wintergemüse im eigenen Garten, erst im Sommer beginnen kann.
Im Angesicht der Tatsache, daß die Preise für Gemüse immer mehr steigen, lohnt es um so mehr den eigenen Gemüsegarten noch besser zu nutzen und die Erntezeiten zu "strecken" um möglichst oft auf den Zukauf von Gemüse verzichten zu können.

3,- € für einen Eisbergsalat? :o :o :o ....bisher habe ich im eigenen Gemüsegarten eigentlich eher nur die Zeit von März - Ende Oktober genutzt.
Sonst habe ich nicht so früh begonnen, aber ich hab jetzt verschieden Salate und Kohlrabi in Schalen ausgesät und zur Keimung aufgestellt. Einen niedrigen Folientunnel mit Federstahlbügeln hatte ich noch liegen und das Vlies vom letzten Jahr wird auch noch einmal seinen Dienst tun.


Wie macht Ihr das bei den aktuellen Gemüsepreisen?
Lohnt es sich Eurer Meinung nach, die Nutzung des eigenen Gemüsegartens zu überdenken und zu optimieren?
Titel: Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Christina am 08. Februar 2017, 14:09:46

3,- € für einen Eisbergsalat? :o :o :o ....bisher habe ich im eigenen Gemüsegarten eigentlich eher nur die Zeit von März - Ende Oktober genutzt.

Wie macht Ihr das bei den aktuellen Gemüsepreisen?
Lohnt es sich Eurer Meinung nach, die Nutzung des eigenen Gemüsegartens zu überdenken und zu optimieren?

ja es lohnt sich, für mich fast noch wichtiger als die Preise ist die Frische.

Eisbergsalat kauf ich nie, jetzt gibt es Feldsalat oder noch ein paar Radiccioköpfe frisch aus dem Garten. Damit das nicht so eintönig ist, kaufe ich auch jetzt gerne Weißkohl oder Spitzkohl, mein Gemüsebauer hat noch eigenen aus dem Lager. Außdem gerne auch mal Chiccoresalat oder Möhrenrohkost. Alles noch reigionial und nicht gar so teuer, wobei die Bauern ja schließlich auch was verdienen wollen, im Prinzip finde ich Lebensmittel manchmal einfach zu billig.
Sonst habe ich nur noch Pastinaken, etwas Sproutingkohl und Sellerie(aber ob der noch lebt? muß mal schauen.) im Garten. Eigenes Gemüse gefroren habe ich auch noch ein klein wenig.

Ich habe ein kleines ungeheiztes GH, dort werde ich aber erst nächste Woche mit vorziehen beginnen. Einige Jahre hat hier der Kopfsalat Maikönig sehr gut geklappt, die letzten Jahre wollte er irgendwie nicht mehr, aber das ist eine feine Sache, der war meist schon im April erntereif bei Aussaat im Oktober und Überwinterung. Im Feiland fange ich frühestens Anfang März an, aber dann auch mit Vließ abegdeckt.
Titel: Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Christina am 08. Februar 2017, 14:17:56
Außerdem sieht es bei mir auf der Fensterbank immer so aus wie unten auf dem Foto. Davon mache ich immer sehr reichlich, ost sind es mehrere Gefäße in verschiedenen Stadien. Hier sieht man Kresse u. Radieschen, beides bald erntereif.
Titel: Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Tara am 08. Februar 2017, 14:34:44
Das sieht üppig aus.  :)  Ziehst Du die auf Papier, Christina?
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 08. Februar 2017, 15:15:04
Da hast Du natürlich recht: die Frische aus dem eigenen Gemüsegarten ist unschlagbar :D

und ja, da sagst Du auch was: Einen "Sprossengerät" habe ich ja auch noch - ganz vergessen ::) - wo hab ich den bloß......


Wir haben aber u.a. auch ein Problem mit den aktuellen Gemüsepreisen, weil unser Gänsepaar Martin und seine Frau Dauenfein wegen der Stallpflicht auch mit Gemüse gefüttert werden. Einen halben 10L Eimer kleingeschnittenes Gemüse pro Tag + etwas Getreide am Abend, das brauchen sie schon Eigentlich könnte ich den Beiden auch Keimsprossen machen - gute Idee!

Gut das Du die Sprossen erwähnt hast - Dankeschön :D

LG
Nemi

Titel: Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Christina am 08. Februar 2017, 17:51:30
Das sieht üppig aus.  :)  Ziehst Du die auf Papier, Christina?

ja, Küchenrolle unbedruckt 3 lagen davon.

Nemi: ich habe den Hühnern auch oft gekeimten Weizen gegeben. Kannst u nicht auf dem Markt oder im Geschäft fragen, ob sie dir Gemüseabfälle geben könnten?
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 08. Februar 2017, 17:55:05
Kannst u nicht auf dem Markt oder im Geschäft fragen, ob sie dir Gemüseabfälle geben könnten?
Ja, das werde ich jetzt auch versuchen. Ich hatte gehofft, daß die Stallpflicht zum Ende Januar vorbei ist ::) aber nun...............
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 08. Februar 2017, 18:11:00
hier habe ich noch mal ein Anbautabelle zum Thema mit diversen Informationen wie z.b. Keimtemperatur, Saat-, Pflanz- und Erntezeiten u. anderes.
 
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 08. Februar 2017, 18:53:24
ob wir kleinen "Krauter" von dem Temperaturservice zur Ernteverfrühung im Gemüsebau auch provitieren können?

hier also die Internetseite der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum in Rheinland-Pfalz mit dem Temperaturservice


hier fand ich eine Grafik zum Thema Temperaturen unter Vlies und Vlies/Folie - das hätte ich ja nicht gedacht, daß sich unter der Kombination Vlies/Folie so hohe Temperaturen entwickeln.
Titel: Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Quendula am 08. Februar 2017, 19:12:15
OT: Die auf dem Wochenmarkt sind eigentlich ganz froh, wenn sie von den Gemüseresten was loswerden. Am besten geht man kurz vor Schluss mal hin und fragt nach. Ich hole mir jeden Mittwoch einen kleineren Kartoffelsack voll Grünfutter. An den anderen Tagen ist mehr Kundschaft und entsprechend auch mehr Grünfutter zu bekommen, aber da mag ich nicht.
Titel: Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Christina am 08. Februar 2017, 19:45:01
ob wir kleinen "Krauter" von dem Temperaturservice zur Ernteverfrühung im Gemüsebau auch provitieren können?

hier also die Internetseite der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum in Rheinland-Pfalz mit dem Temperaturservice


hier fand ich eine Grafik zum Thema Temperaturen unter Vlies und Vlies/Folie - das hätte ich ja nicht gedacht, daß sich unter der Kombination Vlies/Folie so hohe Temperaturen entwickeln.

Der Temperaturservice ist nicht schlecht, aber er gilt halt für Rheinland-Pflalz, das läßt sich halt nicht so ohne weiters übertragen.

Ja, unter Folie kann die temperatur ganz schön hoch werden, aber bei 20° decke ich eh nichts mehr zu, auch nicht mit Vlies
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 08. Februar 2017, 22:30:54


Der Temperaturservice ist nicht schlecht, aber er gilt halt für Rheinland-Pflalz, das läßt sich halt nicht so ohne weiters übertragen.
das ist sicherlich richtig. Ich will mal suchen, ob es so etwas auch in den anderen Bundesländern gibt.

Zitat
Ja, unter Folie kann die Temperatur ganz schön hoch werden, aber bei 20° decke ich eh nichts mehr zu, auch nicht mit Vlies
Das ist es eben, im Frühjahr kann die Temperatur tagsüber schon recht hoch sein und Nachts ist es dann wieder lausig kalt.

Zitat
> Schosservermeidung beim Frühanbau:
Gemüsearten wie Chinakohl, Endivien, Kopfkohl, Porree, Radicchio und Sellerie (siehe Bilder) benötigen für ihre Blüten- und Saatgutbildung einen Kältereiz. Diesen bekommen sie bei einem sehr frühen Anbau im Frühjahr mit den üblicherweise niedrigen Temperaturen, generell zu früh, so dass ein Anbau wegen der Blütenbildung (Schosser) zum Misserfolg führt. 
Durch gemüsebauliche Forschung hat man herausgefunden, dass bei der Nutzung entsprechender Sorten, einer warmen Anzucht sowie Bedeckung mit Vlies oder Folie (Wärmeberg) die Blütenbildung zu verhindern ist bzw. soweit verschoben wird, dass eine Ernte möglich ist.
Beim Kauf von Gemüsejungpflanzen, z.B. im März und April sollte man deshalb auch auf die Sorte und einer entsprechenden warmen Anzucht achten.
In der Regel wird dies jedoch von den heutigen Gärtnern gut verstanden, so dass hier normalerweise ein Anbauerfolg gut möglich ist, wenn man bei der Frühpflanzung diese gleich mit Vlies oder Folie bedeckt.
Um das Schossverhalten der verschiedenen Gemüsearten besser zu verstehen, sind die beiden verwendeten Fachbegriffe
Antivernalisation
 und
Devernalistion
von Bedeutung. Besteht bei einer Gemüseart die Möglichkeit der Antivernalisation, so kann man durch eine warme Anzucht die Blütenbildung (Schosser) verhindern. Spricht man von der Möglichkeit einer Devernalistion, so kann man bei dieser Pflanzenart eine bereits begonnene Anlage der Blütenbildung wieder durch hohe Temperaturen abstoppen bzw. rückgängig machen.
Wenn diese Effekte bei einer bestimmten Gemüseart von Bedeutung sind, werden sie bei den Hinweisen erwähnt.  (siehe in der PDF, weiter unten. Bemerkung von Nemi)
Wählt man bei einem Frühanbau die Direktsaat, so ist der Sortenwahl besonders große Aufmerksamkeit zu schenken.


Der Text stammt aus der pdf zum Thema Vlies und Folie im Hobbygarten
Besonders beeindruckend sind die Vergleichsbilder weiter unten im Dokument.
Und ab Seite 5 dann:  "Hinweise zu den einzelnen Gemüsearten von A bis Z!"
Titel: Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 08. Februar 2017, 22:37:18
Gerade die Pfalz ist ja für frühen Anbau bekannt, den Temperaturservice usw gibts ja nicht ohne Grund.
In anderen Gebieten wirds schwierig mit wirklich früh dran sein. Da kann man sich wahrscheinlich mit Gewächshaus und Heizung und Co auf den Kopf stellen, solange da keine Lampen mit dabei hängen, wird man mit dem Riesenaufwand erst dann was ernten, wenn das Gemüse aus der Pfalz schon im Supermarkt liegt.

Spätestens bis dann erwarte ich auch wieder eine Normalisierung der Preise. Frost und Regen in Italien und Spanien sind ja wieder vorbei und die werden neu bestellt haben, so dass dann auch wieder mehr Ware angeboten werden kann und sich die Situation wieder entspannt.

Prinzipiell beschäftige ich mich aber auch seit ein paar Monaten mit der Frage, was ist mit den anderen 3 Monaten im Jahr mit den Gemüsebeeten. Gerade auch unter dem Stichpunkt bodenschonende Wirtschaftsweise, grüne Brücke usw.

Was die verlinkten Tabellen und verallgemeindernden Werte angeht, ich kann daraus nicht wirklich den entscheidenen Input ziehen.
Der Temperaturservice mag mir mal helfen, wann ich eine Aussaat mache.
Dazu muss ich aber einiges beachten: welche Feldsalatsorte geht jetzt noch? Die darf nicht schnell schiessen und ich muss sie so hinbekommen, das sie keine gelben Keimblätter hat, die Blätter nicht zu nah am Boden liegen, also eher aufrechte Sorten. Dazu brauche ich aber auch einen Boden, der jetzt bearbeitbar ist. Dazu muss evtl im Herbst schon locker angehäufelt worden sein, dann erwärmen sich die Dämme jetzt schneller, trocknen besser ab und ich kann früher was drauf machen. Säe ich aus (dauert) oder wird getopfte Ware gepflanzt (sicherer)? Wo gibts jetzt Feldsalatpflanzen? In der Pfalz gibts noch 3-4 Jungpflanzenbetriebe, da könnte man fragen, die kennen die Termine.

Hier sind die Gemüsebauern auch schon längst wieder am ackern, die Frühkartoffeln kommen auch in spätestens 2 Wochen in die Erde. Hier brummts bereits. Ich bestelle am WE meine Pflanzkartoffeln, dann bin ich etwa 2 Wochen später als die Bauern und 6 Wochen früher als die Hobbygärtner. Ich finde das sagt einiges. Wenn die ersten Radieschen und Frühlingszwiebeln im Laden liegen, fangen die Gärtner an, an Radieschenaussaat zu denken. Für diese Leute sind die Tabellen wie die von Hild gemacht. Frühes Gemüse geht anders.

Das meiste habe ich bis jetzt durch abgucken, fragen, ausprobieren und durch die zahlreichen Versuche der Untersuchungsanstalten usw gelernt. Die Kulturführungsversuche, Sortenversuche, Düngungsversuche, Bodenbearbeitungsversuche, Berichte von Feldtagen usw, selbst Herstellerinformationen lese ich tausendmal lieber als die übliche Gartenliteratur.

Aktuell habe ich Feldsalat am 5.2. gesäht, Vliess plus Lochfolie. Lochfolie liegt auch nur auf, habe keine passenden Bügel für einen Tunnel gefunden. Tunnel bringt mehr Temperatureffekt als flach aufgelegt. Nicht angegossen, wegen der Wärme.

Die Herausforderung war: Ich hatte im Oktober nach der Buschbohnenernte plus Spinat daneben nichts mehr im Beet gemacht, etwas Vogelmiere war noch drauf und durchs giessen der jungen Bohnen im September natürlich die Oberfläche etwas verschlämmt. Deswegen auch alles recht nass, aber schöne Frostgare.
Da war also noch Platz. Saatbettbereitung ohne Bodenverdichtung. Nur 2cm tief bearbeiten, nicht zu viel Feinderde machen, dass nicht viel schmiert und der Boden wärmer wird und nicht zuviel Unkraut aufläuft. Passendes Gerät dazu? Höchstens Gartenwiesel. Hat funktioniert, musste aber regelmäßig saubergemacht werden. Also alles noch viel zu nass.
Merke: im Herbst den Boden wenigstens flach krümeln, wenn Frühaussaaten geplant sind.

Reihensaat konnte man vergessen, Boden hätte das zuscheiben der Rillen nicht vertragen. Also breitwürfig. Saat andrücken mit dem rechen, einem mit weitem Zinkenabstand. Den richtigen Rechen rausgekramt, hat ganz gut geklappt.

Wenns wärmer wird, bekommen sie eine Starterdüngung mit SSA zum anregen der Mineralisierung im Boden.
Wenns Wetter darauf nicht mitspielen sollte gibts evtl auch eine Blattdüngung mit Bittersalz und Harnstoff.
Ende März sollte hoffentlich eine Ernte denkbar sein.

Ich glaube frühes Gemüse verlangt einem recht viele Kniffe und Tricks ab, die man selten irgendwo gebündelt präsentiert bekommt. Da muss man sich ein bisschen reinknien.

Was die Überwinterungen angeht, Kopfsalat usw, wenn der Herbst mal berechenbar wäre... Zwischen den evtl ersten Frösten Anfang Oktober und einem möglichen Wintereinbruch ab Silvester sinds 3 Monate, in denen alles passieren kann. Das ist mir zu aufwendig, alle 2-3 Tage im Oktober zu säen, um zu gucken, welcher Rutsch durch den Winter kommt. Da kann man hinterher eh nie von einem aufs andere Jahr schliessen.
Ein Gewächshaus rechnet sich für mich nicht.
Titel: Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Christina am 08. Februar 2017, 22:41:29
die letzte Tabelle ist sehr interessant, Nemi! Hab gleich an meinen Knollenfenchel gedacht, der schießt mir eigentlich immer! Aber offenbar wird das Schossen durch den Langtag angeregt. Ich sollte es daher nochmals mit späterem Anbau versuchen, so wie ich es mit den Radicchios mache.
Titel: Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: July am 09. Februar 2017, 06:58:03
Hört sich ja alles ganz nett an.....aber hier im Norden hat das einfach keinen Sinn ;)
Da haben wir mal 10 milde Tage und schon schlägt die Kälte wieder zu.
Ich werde bald mal Salatsamen ins Gewächshaus streuen und abwarten. Aber eigentlich schmeckt mir Gewächshaussalat nicht.

Ich kaufe im Winter eigentlich nur Möhren, Spitzkohl, Brokkoli, Sellerie.......Rote Bete, Gelbe Bete, Kartoffeln essen wir noch aus eigener Ernte, Grünkohl und Blattkohl liefert noch Grün für Smoothies und in der Truhe schlummern noch grüne Bohnen, Körnerbohnen für Salat, Erbsen und Suppengemüse, Paprika, Tomaten.
Salat kaufe ich weder im Sommer noch im Winter. Im Sommer bis zum Frost haben wir eigenen Salat. Dazwischen brauchen wir keinen, ebenso mit Tomaten.

Ich pflanze und säe im Freiland erst ab April.

Da fällt mir gerade ein.....dieses Jahr hatte ich den ersten guten Feldsalat auf dem Hochbeet:) Davon ernte ich immer noch:)

Ich beneide die Gärtner im Süden Deutschlands, die schon so früh Kartoffeln in die Erde bringen können. Hier kommen sie erst ab 10. April in die Erde.
LG von July
Titel: Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 10. Februar 2017, 00:04:55
Was das schossen angeht, da sind die Seiten über Vernalisation der versch. Gemüseaten sehr hilfreich. Noch besser ist es, wenn man früh vorgezogene Jungpflanzen kaufen kann.
Die Aussaat im Dezember, da denkt kein Hobbygärtner dran und hat noch weniger die nötige Infrastruktur dazu.
Titel: Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: sunrise am 13. Februar 2017, 09:56:49
Oh ihr lieben,
da habt ihr ein gutes Thema erwischt.
Ich rege mich schon den ganzen Winter beim einkaufen auf,weil die Preise vom Gemüse  ( gerade auch das  Wintergemüse)
sowas von teuer sind.
Porree und Endivien,was man eigentlich im Winter isst so unverschämt,
es macht keinen Spaß mehr ein zu kaufen.
Ich kaufe im Moment nur noch Karotten und Chiccoree.
Und auch ich finde es lohnt sich die Ernteverfrühung aber auch Wintergemüse an zu bauen,
wenn man den Platz hat.
Ich habe mir auch vor genommen dieses Jahr viel mehr an zu bauen,aber vor allem auch Wintergemüses und Wintersalate an zu bauen,
denn irgendwie braucht man ja auch etwas frisches im winter.
Was auch noch sehr gut ist,für den winter,
viel Milchsaures einlegen,kann man fast mit allem Gemüse machen und es ist total gesund.
So habe ich diesen Winter einiges schönes an Rohkost im Keller stehen und dazu kann man
dann immer noch einen Chiccoree schnippeln.
Ich freue mich total über den Austausch mit euch.
Gibt es denn hier irgendwo schon etwas über wintergemüse?
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 13. Februar 2017, 10:12:50

Gibt es denn hier irgendwo schon etwas über wintergemüse?
Ja Moin Sunrise :)

Schön, daß Dir das Thema so gut gefällt!
Ja, ich meine mich zu erinnern, daß es das Thema Wintergemüse hier in der Gemüseabteilung schon mal gab (bin leider in Eile heute morgen, sonst hätt ich es schon schnell hier her verlinkt)
Es gibt auch ein tolle Buch zu dem Thema - ich verlinke es heute abend.

Und beim eingelegten Gemüse meinst Du sowas wie das "Russenkraut" ?

Ich muß mich sputen, deshalb heute abend mehr :D

ah, ich "werfe" Dir noch fix diesen link - "Wie Du Dein Gewächshaus ganzjährig nutzen kannst"hier auf den Tisch (Frühbeetkasten im Gewächshau)

LG
von
Nemi
Titel: Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: sunrise am 13. Februar 2017, 11:02:12
Danke für die tollen Links,
da kann man ja ganz schön viel lernen.
Die Milchsauer eingelegten sachen sind  sowas wie Sauerkraut,
und so mache ich es dann auch mit Sellerie,Rote Bete,,Karotte und vielem anderen.
Nur halt die weicheren gemüse stampfe ich nicht,die werden einfach geschichtet und mit Salzwasser übergossen.
Dieses Jahr habe ich mal Kürbis probiert,hatte noch einen im Keller,mal sehen wie der schmeckt.
Rotkraut wird auch klasse .
Ja aber das mit der Ernteverfrühung ist schon toll.
Ich werde dann direkt mal Radies unter Vlies draußen säen
und die Tabelle studieren.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 13. Februar 2017, 20:07:40
Jetzt habe ich erst einmal meine Threatüberschrift erweitert :) , da sich die beiden Themen "Winteranbau" u. "Ernteverfrühung" im Freilandgemüsebau offensichtlich ergänzen bzw überschneiden.


wie versprochen hier nun der Buchtitel "Handbuch Wintergärtnerei" Frisches Biogemüse rund ums Jahr. von Eliot Coleman; mit link :)

und hier fand ich bei Pur etwas zum Thema (leider nicht sehr aufschlussreich)
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: sunrise am 14. Februar 2017, 09:20:46
Vielen Dank für den link des Buches.
Kennst du das Buch denn?
Bei Amazon hat es nicht gerade die besten bewertungen,
da weiß man wieder nicht was man glauben soll.
Heute werde ich anfangen mit Kopfsalat,der kommt dann auch unter Vlies und ins Gewächshaus,
ich denke mal das könnte schon klappen.
Ich freu mich total über diese tolle Tabelle.
Gestern habe ich frühen fenchel gesät,
der bleibt erstmal drin zum keimen und wenn er pikiert ist kommt er raus ins Gewächshaus,
im Notfall bekommt er dann eine schwarze folie drüber gelegt,
aber ich denke im moment könnte es vom kurzen hellen her noch reichen.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 14. Februar 2017, 22:14:27
Schwarze Folie zum überdecken?
Wärme bekommt man mit schwarzer Folie auf dem Boden und klare Folie als Tunnel für den Treibhauseffekt.

Bei Fenchel aber halb so wild, der ist nicht Temperaturempfindlich, blüht erst bei Tageslängen über 14h.

https://www.hswt.de/forschung/wissenstransfer/2015/oktober-2015/doldenbluetler.html
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 14. Februar 2017, 22:20:51
Vor ein paar Jahren hatten wir mal im Juli unbehandelte Nicola (Kartoffeln) aus Ägypten im Discounter bekommen, die waren gerade wieder am austreiben. Überlagerte Ware halt.

Ab in die Erde, da waren unsere Frühkartoffelbeete schon längst abgeräumt. 2 Wochen im Juli, August, September und im Oktober bis zum ersten Frost durften sie wachsen, gut 100 Tage, hat vollkommen gereicht. Ernte über den ganzen, allerdings milden Winter möglich.

Wir haben auch schon im November und Dezember Kartoffeln gelegt. Danach 2 Wochen Kahlfrost bis minus 15 oder 18°C. Im Frühjahr waren sie etwa anderthalb Wochen später als eher schlecht vorgekeimte Pflanzkartoffeln. Die Methode macht vielleicht dort Sinn, wo im Frühjahr die Böden ewig nicht abtrocknen und erst spät bearbeitbar werden.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: sunrise am 15. Februar 2017, 08:54:21
Thuja Tujon
Ich meinte die schwarze Folie als dunkelmacher,nicht für die Wärme ;)
Außerdem steht das dann alles erstmal im Gewächshaus und ist doppelt geschützt durch ein Minigewächshaus das noch drin steht.
Wenns dann von der wärme her soweit draußen ist das sie raus können,dann kommen sie raus.


Und Kartoffeln pflanze ich nicht an,weil mir der Platz dafür nicht reicht,
dafür bräuchte ich schon einen extra Platz , dann natürlich noch so,das keine Tomaten in der nähe sind,
denn die stecken sich gegenseitig mit der braunfäule an.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 15. Februar 2017, 23:15:31
Wenn du befallenes Laub von den Kartoffeln abmachst, was man ohnehin machen sollte, stecken sie auch die Tomaten nicht an.
Hier ist das alles halb so wild, es gibt wohl nirgendwo mehr Braunfäule als in Kleingartenanlagen.
Im angrenzenden Wohngebiet kann man dagegen fast alles machen. Gibt ja fast nur Ziergehölze, da kann sich keine Braunfäule halten wenn man seinen eigenen Garten recht sauber hält.

Was aber die Folienkartoffeln angeht, ja, da macht keiner die Folie runter um zu spritzen. Das sind die ersten Braunfäulelieferanten im Jahr. Wenn die spätestens Mai aufgedeckt werden, gehts dann auch in der Gartenanlage langsam los mit Braunfäule. Wenn das Wetter wie in den meisten Jahren am ersten Juniwochenende kippt, wars das dann. Bis dahin müssen die Kartoffeln erntefähig sein.
Hier die erste Probe Mitte Mai 2015:
(http://up.picr.de/28334721gf.jpg)

2016 war das leider nicht möglich, zu nass, zu kalt. Hoffe 2017 wid besser.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: sunrise am 16. Februar 2017, 17:25:40
Heute habe ich meine Winterzichorien ,sie waren im wachstum stehen geblieben,
an eine geschütztere stelle gepflanzt und mit vlies abgedeckt.
Ich hoffe das sie dann noch etwas wachsen und nicht gleich schiessen.
Und die Erdbeeren die ich im Herbst in Balkonkästen gepflanzt und ins Gewächshaus gestellt hatte,
die habe ich heute raus geholt und aufs Hochbeet an den Rand gestellt und auch abgedeckt,
mal sehen wie die dieses Jahr so werden.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 15. März 2017, 08:54:04
Moin,
ich hatte ja am 5.Februar Feldsalat gesäht und mit Vlies und Lochfolie abgedeckt.

Gestern habe ich die Bedeckung abgenommen (und Schneckenkorn gestreut, der Rest vom Garten war letzte Woche nach dem Regen schon dran).
Weiter vorne im Strang kam die Frage auf, ob Hobbygärtner auch vom Gemüsetemperaturservice profitieren könnten.

Die `Doppelbedeckung Abnahme´ zeigt mir mit Startdatum 5.2. und der Nachbarwetterstation eine Temperatursumme von 400°C. Das ist das Maximum für Kopfsalat, sonst leidet die Kopffüllung. Kopfsalat ist noch das robusteste von den ganzen Gemüsekulturen. Wann genau welche Bedeckung wieder runter muss, so richtig viel nachzulesen gibts diesbezüglich nicht, ein bisschen was habe ich hier gefunden:
http://www.am.rlp.de/__c1256ea7002be0cb.nsf/ALL/B976AC2CA828C5B1C125757D00288090/$FILE/Ernteverfruehung-2009.pdf

Gestern habe ich mir den Spass erlaubt und um 20h die Bodentemperaturen der verschiedenen Beete in 2-3cm Tiefe gemessen.
Feldsalat 2h nach Abnahme der Doppelbedeckung 13°C, nebenan Wintererbsen und Winterackerbohnen 10°C, Rasen 10°C (am 26.2. gesäht), Winterzwiebeln neben dem Rasen 9,5°C (seit dem Herbst nicht mehr bearbeitet), das etwas schattigere Beet nach dem umgraben vor 2 Wochen 9,5°C, dort wo auf dem Beet nicht umgegraben wurde, 9°C.

Unterm Strich, der Feldsalat ist halbwegs gut gekeimt, schiebt jetzt das erste Blatt. Boden noch zu nass und daher eher kalt, sonst hätte ich etwas KAS gegeben. Will da aber nicht noch mehr Wasser draufbringen, soll ja warm bleiben.

Je nach Bodenbearbeitung verschiedene Temperaturen in den Beeten, spielt auch eine Rolle. Die Frühsaison fängt im Herbst an. Berabeitung von gefrorenen Böden, nicht ausgeschlossen.

Gestern wurden Temperaturen von über 30°C für Vliesbedeckung angezeigt, das ist zuviel, machen nicht viele Kulturen mit, die Bedeckung muss also irgendwann wieder ab.

Verfrühung im Freiland fordert also alles in allem ein bisschen Fingerspitzengefühl und Präsenz, da recht intensive Kulturführung.

Wer allgemein mal in die Messdaten der Vorderpfälzer Gemüsebaugegend reinschauen will:
http://www.am.rlp.de/Internet/global/inetcntr.nsf/dlr_web_full.xsp?src=I5843IH431&p1=3E230KF029&p3=1BGDJHJ62J&p4=XJPZBV4849

Bitte durchklicken, in den einzelnen Themen auch die Reiter oben rechts benutzen, da liegt vieles versteckt.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Cepha am 04. April 2017, 21:42:11
Hallo zusammen,

ich finde das Thema so spannend, dass ich mich mal angemeldet habe.

Leider bin ich auch Anfänger im "Winteranbau" und mein Platz ist begrenzt.

Letzten November habe ich mir in Dresden ein kleines 1m² Frühbeet aufgebaut und mittels 50W Heizschlange auf -2°C geheizt. dafür habe ich den Winter über nur ca. 4kWh Strom gebraucht. Vermutlich hätte ich mir das auch ganz sparen können, da war eher die technische Neugierde der Motivator.
Zusätzlich habe ich schwarzen PET Schläuche gefüllt mit Wasser ausgelegt (Beta Solar von der Fa Beckmann), das sind pro m² ca. 15 Liter Wasser und im Phasenübergang zwischen 0°C kaltem Wasser und 0°C kaltem Eis stecken auch rund 1,4kWh Wärmeenergie. Das ist ein ganz ordentlicher Schutzpuffer vor starken Frösten.

Mit den Aussaaten war ich leider Ende November viel zu spät dran, ich hatte noch Winterportulak und Schnittsalat versucht (beides missglückt, haben wohl die Schnecken gefressen), ein paar Radieschen und Rettiche (sind als Minipflanzen über den Winter gekommen aber am Ende ohne Wuchsvorsprung gegenüber im Februar ausgesäten) und Winterkopfsalat (ist ganz ordentlich geworden). Außerdem die Wintererbse Sima, die jetzt auch keinen Vorsprung mehr hat gegenüber den Anfang März vorgezogenen.

Im Freiland experimentiere ich ebenfalls seit dem Ende der letzten Dauerfrostperiode  mit den beta Solarschläuchen zwischen Erdbeeren bzw. Salat, Rettich und Kohlrabi. Oben drüber dann so ein Vlies. Ich kann und will mich nicht täglich um den Pflanzen kümmern, so dass ich auch nicht immer ideal lüften und abdecken kann. Am Frühbeet ist ein automatischer Öffner, anfangs hatte ich den nicht sensibel genug eingestellt, so dass mir ein paar Radieschen durch die Hitze geschossen sind...

Bisher konnte ich nur Radieschen ernten, der Kopfsalat dürfte aber demnächst soweit sein. Im nächsten Herbst werde ich mit der Vorkultur deutlich früher beginnen, so dass bereits mittelgroße Pflanzen überwintern statt der Mini-Dinger.

Meine These ist übrigens, dass viele Frühbeete auch unter massivem Lichtmangel leiden. Die Frontseite muss unbedingt auch durchlässig sein, denn die Schatten sind im Winterhalbjahr sehr, sehr lang. Die meisten billigen Abdeckungen werden sehr schnell trübe, das erscheint mir für den Winter deutlich zu dunkel. Ich hab es mal mit der Deluxe variante probiert, echtem Plexiglas (Acrylglas). Lichtdurchlässigkeit neu mind. 90% garantiert (inkl UV), Lichtdurchlässigkeit nach 30(!) Jahren mind. 87% garantiert.

Preiswerter bekommt man eine vergleichbar hohe Lichtdurchlässigkeit mit Glas.

Für ein Gewächshaus habe ich leider keinen ausreichend großen sonnigen Platz, hier wäre eine große Südwand nach Süden aus Glas oder echtem Acrylglas sicherlich vorteilhaft. wenn die Verglasung UV-A + UV-B durchlässt hat man (wahrscheinlich) weniger Pilzprobleme, gedrungenere Pflanzen und man muss die Jungpflanzen auch nicht erst ans Sonnenlicht gewöhnen, bevor man sie raus setzt...

MfG

Edit: Da ich als Neuling offensichtlich keine Bilder und links einfügen darf kann ich auch nur eins hoch laden, hier das Frühbeet Anfang April:
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Conni am 05. April 2017, 07:46:44
Herzlich willkommen bei garten-pur, Cepha.  :) Dein Gemüse im Winter-Frühbeet sieht zum Anbeissen gut aus.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 07. April 2017, 00:06:56
Mein Feldsalat von Anfang Februar wächst recht unterschiedlich, manche sehen gut aus, bis jetzt, andere hinken hinterher und werden bei dem warmem Wetter wohl recht zügig zur Blüte übergehen, so dass das ernten dieser Nachzügler kaum rentiert.

Die Wintererbsen habe ich letzte Woche gehackt, nur zwischen den Reihen, die Saubohnen noch nicht, die sind sehr unregelmäßig durch den Winter gekommen und fast kein Unkraut dazwischen.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Cepha am 07. Januar 2018, 22:40:58
Dieses Jahr war ich schon etwas besser.

Im Freien überwintern derzeit Brokkoli (purple sprouting) und Wintererbsen (Sima).

Pastikane haben im wesentlichen die Schnecken als Jungpflanzen getötet, die, die was geworden sind, sind schon gegessen.

Jetzt im Januar kann ich unter Fleece noch die letzten Kohlrabi und Winterrettiche ernten, die wachsne zwar nicht mehr, sind vom Geschmack her aber sehr intensiv. Fast zu stark.

Im ungeheizten Frühbeet sind die Salate dieses Jahr eher dran. Hätte ich mehr Anbaufläche und mehr Platz würde ich die auch jetzt schon ernten, das macht sicher mehr Spaß und Ertrag als Feldsalate...

Bei meinen paar Pflanzen hoffe ich aber, dass es im Frühjahr mit dem Wachstum wieder los geht und ich dann sehr zeitig feste Köpfe ernten kann. Ich finde das recht erstaunlich, was eigentlich so alles geht und wie wenige Leute das nutzen. Die Nachbarrgemüsegärten sind über den Winter alle leer bis auf die mehrjährigen Sachen oder vereinzelt mal Klassiker wie Lauch und Rosenkohl (was aber bei meinen wenigen m² keinen Sinn macht)

MfG

Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 13. Januar 2018, 09:00:58
Ja, dieses Jahr ists wieder verdammt mild, das Zeug wächst noch.

Was ist denn das schwarze um den Salat?
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Christina am 13. Januar 2018, 10:35:41
Cepha, ist das Salat Maikönig? Den hatte ich früher auch immer überwintert, sobald es etwas milder und länger hell wurde fingt er an zu wachsen, es ist herrlich, wenn man vor Ostern schon schönen Kopfsalat ernten kann. Jetzt habe ich es schon ein paar Jahre nicht mehr gemacht, weil die letzten Versuche gescheitert waren. Entweder zu kalt oder zu naß. Aber eigentlich sollte es man in jedem Jahr versuchen, es ist einfach zu schön wenn es klappt.
Ich werde die nächsten Tage auch Kopfsalat in Töpfchen säen und ins ungeheizte GH stellen.

ansonsten gibt es hier noch Pastinaken, Kohl Purple Sprouting, Palmkohl und natürlich Feldsalat zum ernten. Die Radicchios sind alle, es steht noch der Trevisio, der ist gut winterhart und bildet im zeitigen Frühjahr schöne längliche Köpfe. Den kann ich sehr empfehlen.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 13. Januar 2018, 18:31:31
Hier picken gerade die Vögel die munter treibenden Wintersteckzwiebeln aus dem Boden. Abdecken möchte ich sie nicht.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Selene10 am 19. Januar 2018, 16:07:36
Hallo,
bisher  habe ich  kaum Gemüse angebaut, mal abgesehen von dem einen Versuch, Karotten anzubauen, der damit geendet hat, dass jede einzelne Karotte von der Möhrenfliege "unterminiert" war. Diesen Versuch habe ich aber nicht in Umbrien gemacht, sondern in dem Gärtchen zu Hause.
Ich bin ein absoluter Neuling und bitte euch deshalb um Ratschläge zu meinem Ende Oktober angelegten Gemüsebeetstreifen.
Das Beet ist ca. 10 m lang und ca. 1 m breit und ist als Wintergemüsebeet gedacht. Allerdings bin ich monatlich nur für eine Woche zugegen.
In Umbrien fängt es ab September  wieder an mehr zu regnen, der Boden friert im Winter normalerweise nicht zu, Unkraut wächst  zwar, aber langsam, die durchschnittliche Höchsttemperatur im Winter beträgt 8 Grad, die durchschnittliche Mindesttemperatur 2,9 Grad. Das Beet liegt vollsonnig, direkt vor den zwei Khakibäumen, hinter den aufgestellten Tuffziegeln.
Ende Oktober war ich allerdings wirklich spät dran und habe gepflanzt, was ich beim Händler noch gefunden habe:
Diverse Endivien, Radicchio, Mangold und Knoblauch, Frühlingszwiebeln.
Wenn ich 2018 dazu komme, im September das Gemüsebeet zu bepflanzen, möchte ich es versuchen mit Saubohnen, "agretti"=Mönchsbart, Wirsing, Steckrüben und ... ?
Ich habe hier gelesen von Maikönig, Pastinaken, Wintererbsen, Palmkohl, Brokkoli. Wann sollten sie gesät werden?
Für Anregungen bin ich dankbar, wenn auch die Bedingungen in diesem Fall anders sind als bei den meisten von euch.
P.S.: in Nachbars Garten werden im Winter nur Saubohnen angebaut, ich kann mir von dort nichts abschauen.

Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 13. März 2018, 22:14:39
Was machen eure Radieschen?
Jemand hier mit Hochbeet und Haube drüber? Wie sieht es dort aus?

Kennt jemand einen vernünftigen Anbieter für Lochfolie? Ich suche welche in rund 3m Breite und möchte ungern eine 100m-Rolle für 100€ kaufen müssen.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Harzgärtnerin am 13. März 2018, 22:35:08
Was machen eure Radieschen?
Jemand hier mit Hochbeet und Haube drüber? Wie sieht es dort aus?

Sie machen noch nix. Hab erst am Sonntag eingesät.  ::)
 Vorher war alles knüppelhart durchgefroren trotz Haube. Die hat bei minus 15 Grad über mehrere Nächte nichts gebracht...
Davor aber die letzten Pastinaken rausgeholt.  :)
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Krate am 14. März 2018, 10:18:08
Zitat von: Selene10 link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3011821#msg3011821 date=1516374456]

Ich habe hier gelesen von [...] Wintererbsen, [...]. Wann sollten sie gesät werden?
Von der italienischen Marke Franchi gibt es Wintererbsen, ich weiß grad nur von der Rampicante Telefono (konnte ich mir merken wegen dem schönen Namen), aber die haben/hatten mehrere Sorten, die man auch als Wintererbse nehmen kann. Bei Samenhaus Punkt DE
kann man sich die jeweiligen Samentüten-Rückseiten mit den Sä- und Anbauhinweisen angucken (unten links im Bild einfach anklicken), da gibt es dann sogar die Unterscheidung je nachdem, in welchem Teil von Italien du wohnst (also entweder blauer, roter oder gelber Punkt).
Eigene Anbauerfahrung habe ich nicht vorzuweisen.

1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 14. März 2018, 21:49:11
Eine gute Ausnutzung der Fläche, Harzgärtnerin.
Hier ists wegen der Regenfälle am Wochenende noch zu feucht zum aussäen.
Für die Frühkartoffeln hats noch gereicht. Da ist eine Lage Vlies drüber.

@selene: Wintererbsen säe ich hier etwa Ende Oktober-Anfang November. Das Ziel soll sein, mit 4 Blättern in den Winter zu gehen. So schreiben sie es...
Wenn bei euch der Winter im Sinne von Wachstumsstop ausfällt, und meine Dexter mit den historischen Sorten nur mehr wenig zu tun hat, kann ich dir nicht weiterhelfen, außer zu betonen, dass du eigene Erfahrungen sammeln solltest. Jeder Winter ist anders. Hinterher ist man schlauer.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 16. März 2018, 08:34:33
Jetzt am Wochenende werde ich wohl ein 2tes Vliess über die Kartoffeln legen.

Wenn der Boden mitspielt, werde ich auch endlich Radieschen säen. Schade dass der Wetterbericht bei der aktuellen Wetterlage nur wenig taugt.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 16. März 2018, 17:34:44
Jetzt am Wochenende werde ich wohl ein 2tes Vliess über die Kartoffeln legen.
mit oder ohne Bügel darunter?
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Staudo am 16. März 2018, 17:39:51
Ich konnte mich letztes Wochenende nicht beherrschen und habe schon mal Salat und Kohlrabi ins Freiland gepflanzt. Wegen unserer wirklich freilaufenden Hühner muss ich alles Gemüse mit Gemüseschutznetz abdecken.. Dieses gazeartige Gewebe soll gleichzeitig vor Frost schützen, weil sich zwischen den Maschen eine Art dünner Eispanzer bildet. Ich bin gespannt, wie das Gemüse nächste Woche aussieht und wie es anschließend wächst. Das Netz  lege ich platt auf die Pflanzen. Die heben es hoch.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Cepha am 16. März 2018, 18:11:11
Zitat von: thuja thujon link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3008771#msg3008771 date=1515830458]
Was ist denn das schwarze um den Salat?

Das sind "Beta Solar" Schläuche von Beckmann. Im Grunde genommen einfach ein schwarzer PE Schlauch mit Wasser drin. Gibt es alternativ auch zu einem Bruchteil des Preises im Verpackungsbedarf. Der Haupteffekt ist, dass sie kurze starke Fröste mildern, so wie dieses Wocheende. Bis Wasser von 0°C zu Eis mit 0°C gefroren ist gibt es sehr viel Energie ab und in dieser Zeit bleibt es eben um die Pflanzen herum auch bei ca. 0°C, wenn die oben noch mit Fleece oder Gas abgedeckt sind.
Unter den Schläuchen gefällt es allerdings den Schnecken sehr gut, sollte man hin und wieder mal absammeln.

Mein Beet mit den Erbsen hat ein größeres Tier umgegraben, da sind nur noch wenige übrig.

Ansonsten hab ich noch ein paar Kohlrabi, die bisher die satrken Fröste überlebt haben, aber zu klein zum ernten waren. Ich bin gespannt  ob die im Frühjahr noch was werden oder satttdessen holzig werden oder schießen...

Die Wintererbse "Sima" sähe ich im Herbst. im (vor)letzten Jahr hatte ich sie allerdings in töpfe gesät und im Frühjahr ausgepflanz und da war der Vorsprung gegen im Frühjahr gesäte Sorten ziemlich klein. Mal schauen, was die überlebenden dieses Jahr machen.

Die Brokkoli sind noch am Leben.

Ein paar kleine Winterrettiche hatte ich letzte Woche noch geerntet, als ich die Beete neu herrichtete Waren aber sehr scharf.

Jetzt habe ich unter Fleece zwischen die Schläuche neue Rettiche und Radieeschen gesät, allerdings sollen es am Wochenende -10°C werden :-(

Kopfsalat braucht mMn zum Überwinter ein Dach über dem Kopf, damit nicht die Nässe in den Köpfen steht und diese verfaulen.

MfG
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Staudo am 16. März 2018, 18:18:23
Vlies, Fleece, Fließ und Fliese. Gemüse wächst nur unter Vlies.  ;)
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Quendula am 16. März 2018, 18:47:00
Sei mal nicht so pingelig  >:(. Gemüse kann man genauso gut mit Fleece abdecken. Das hält auch warm  :).
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Staudo am 16. März 2018, 18:48:23
Darunter ist es aber viel zu dunkel.  >:(
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 19. März 2018, 20:37:16
mit oder ohne Bügel darunter?
Ohne. Ich mag das Geraffels nicht. Mache ich höchstens bei Kohl im Netztunnel. Meine Baustahlstangen reichen gerade um 2 Reihen abzudecken. Mein gesuchtes Maß wären 3m, Beetbreite ist 2,2m, die 3m oder mehr sieht man nur selten.

Muss wohl doch mal in den Landhandel und eine 100m-Rolle Lochfolie kaufen und diese weiter verhökern. 

Der Gemüsetemperaturservice ist hier auch wieder online, laut deren Daten wären meine Kartoffeln mit einfacher Vliesbedeckung noch gerade so im notwendigen Bereich über 4°C.
http://www.dlr.rlp.de/Internet/global/inetcntr.nsf/dlr_web_full.xsp?src=T3IVXBUG3W&p1=6263935QM2&p3=AONJ7Z4YZ3&p4=XJPZBV4849

Am Wochenende will ich je nach Sonne vorgezogenen Spinat und Salat pflanzen. Die schieben gerade alle ihr erstes bzw 2tes Blatt. Will das probieren, ob das ähnlich geht wie Feldsalat mit 3-4 Pflanzen pro Topf. Wenn die Tomaten reinkommen, sollen sie fertig sein.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Monti am 21. März 2018, 18:16:15
Ich habe die Woche Spitzkohl Eerstling ausgesäht, in Anzuchtschalen im Haus. Dachte mir, Krautsalat im Frühsommer ist was feines, könnte man mal testen. Soll eine Entwicklungszeit von 65 Tagen haben. Beziehen sich solche Werte ab Keimung oder ab Pflanzung?
Aus dem PDF des DLR RLP das Thuja verlinkt hatte, hab ich, dass Kopfkohl bei Temp. von weniger als 12 °C zum schossen neigen kann. Allerdings erst ab einer Einwirkdauer von mehr als 4 Wochen, oder lese ich das falsch? (S.14, Hier)
Ich hätte einen Frühbeetkasten (Kunststoff mit Hohlkammerplatten als Deckel) oder alternativ ein Hochbeet das ich mit Vlies und Lochfolie decken könnte. Was wäre die bessere Wahl? Ein Mini Folientunnel wäre auch noch da.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 21. März 2018, 21:49:45
Wenn der Kopfkohl zwischen 4-15 Blättern hat (mindestens), können Temperaturen zwischen 4-7 (12)°C über 4-20 Wochen eine Blüte auslösen. Allerdings ist das bei Temperaturen über 16°C heilbar.

Ich würde die in ins Frühbeet mit heizender Pferdemistpackung stecken, noch haben sie ja nicht genug Blätter. Irgendwann sollte es auch mal warm werden.
Wenn sie wirklich merklich früher sein sollen als normal, lass sie im Haus und härte später ab plus Vliess nach dem pflanzen wenn die Sonne brennt.
Aktuell sind wir wieder eher im Rückstand mit der Vegetation bzw der Mineralisierung im Boden.

PS: ab dieser Woche sollte es auch verbreitet erste Salatsetzlinge in den Gartencentern geben. Die mit Vlies und Lochfolie abdecken, bei kaltem Wetter verzögert sich das Wachstum enorm. Auf maxima achten, damits Gemüse in der Sonne nicht gekocht wird.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Monti am 22. März 2018, 21:10:53
Sehr gut, dann hab ich das doch richtig verstanden.

Das mit dem Pferdemist wär mal ein Versuch wert, hab ich noch nie probiert. Pferdemist ist auch genug da.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 27. März 2018, 14:58:55
Habe gestern Spinat und Pflücksalat gepflanzt. Zum säen ist es noch zu nass, gerade in dem Bereich mit Minimalbodenbearbeitung. Dafür sinkt man hier nicht ein beim rumtrampeln und hat keine Lehmbatzen unter den Schuhen und an den Knien.
Auf jeden Fall habe ich jetzt einen Foliengarten und immernoch keine Radieschen drin.

(http://up.picr.de/32222684id.jpg)

(http://up.picr.de/32222685ug.jpg)
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 08. April 2018, 11:40:16
Heute bin ich über diese Internetseite von der Landwirtschaftskammer gestolpert:

Zitat
Nutzung von kalten Folienhäusern im Winterhalbjahr

Alternative Frischgemüsekulturen für den ökologischen Gemüsebau durch den Einsatz von Folientunneln mit Schwerpunkt auf dem Winterhalbjahr
.........
............In einem dreijährigen Versuchsprojekt von 2014 bis 2017 - im Rahmen des Bundesprogramms „Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft“ gefördert - wird derzeit im Versuchszentrum Gartenbau Köln-Auweiler eine alternative Nutzung für das Folienhaus im Winter untersucht. Dazu werden frosttolerante Pflanzenarten angebaut, die sich als frische Blattsalatmischung in den Wintermonaten vermarkten lassen. Die Mischung besteht aus verschiedenen Kohlgewächsen wie Blattsenf, Japanischer Salatkohl und Pak-Choi sowie den Blättern von Mangold, Endivie, Postelein, Speisechrysantheme, Hirschhornwegerich und Sauerampfer.

Ich könnte mir vorstellen, dass das Ergebnis des Versuchsprojekt auch für uns private Winteranbauer interessant sein könnte.
Ich werd mal mit der Landwirtschaftskammer Kontakt aufnehmen und fragen, ob der Abschlussbericht schon zu haben ist.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 08. April 2018, 20:38:07
Da gabs soweit ich weiß schon Vorabberichte oder andere haben die Projekte dazu schon abgeschlossen.

Klassiker ist Tomate Feldsaalat. Mit Feldsalat meinen die allerdings im frostfreien Haus (auch noch Kalthaus) und dort gehen 2 Sätze zwischen den Tomaten (Pflanzung von 3-4 Pflanzen im 4er Erdpresstopf). Im Erwerbsanbau wird Feldsalat geerntet bevor die Keimblätter gelb sind, wegen dem putzen zuhause, die Winterglashauspflanzen haben meist nur 4 oder 6 Blätter. Im Garten wird meistens viel später geerntet, das ist nicht vergleichbar.
Pak Choi, Rucola, Babyleaf (auch Spinat, Stielmus) usw. wollen es im Winter auch etwas wärmer als ganz kalt haben.
Berichte mal was du rausgefunden hast.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Cepha am 10. April 2018, 23:34:33
Kopfsalat kann ich schon ernten. Leider dieses Jahr mit braunen Blatträndern, das ging etwas zu schnell für mich von Schnee zu sonnig und +20°C, da hätte ich dann zügig gießen müssen. Innen sind die Salate aber gut nutzbar.

Mit Tomaten, Paprika, Auberginen (und Melonen) bin ich dieses Jahr eher später dran, wegen des nun sonnigen Wetters sollen die gleich im ungeheizten Frühbeet groß werden.

 
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Cepha am 10. April 2018, 23:37:52
Ansonsten habe ich noch ein paar Brokkoli überwintert, ein paar Wintererbsen und ein par Kohlrabi. Die etwas größeren blauen (3cm Knolle, haben es letzten Herbst leider nicht mehr geschafft) wachsen jetzt zwar wieder weiter, scheinen aber zu schießen. Die kleinen Pflanzen im Frühbeet könnten noch was werden, bin gespannt. Immerhin haben die auch den Frost abbekommen.
Der Vorsprung zu gekauften neuen Pflanzen ist aber zu gering, als dass das sinnvoll erscheint. Ich sehe das dieses Jahr nur als Experiment.

Rettiche hatte ich ein paar im Boden gelassen, die letzten hatte ich im März geerntet. Die neuen sind erst vor wenigen Tagen gekeimt.

Bei mir ist das halt alles "urban gardening", also spielen mit Kleinstmengen :-)

Aber das Prinzip kann man ja mit 3 Pflanzen genausogut ausprobieren wie mit 30.

MfG


Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 10. April 2018, 23:46:48
Eben.
Solche Probleme wie mit dem Kopfsalat sind hier auch häufig. Wenn der Wechsel zu krass ist, macht man nichts mehr.
Da geht mir aber eher das Herz auf als bei Beeten, wenn ich mich mal so aktuell hier umgucke, da ist manchmal die Herbstbearbeitung noch nicht vollendet.
Ungeachtet dessen gibts von Seiten der urban-garden-industrie aber auch Arten/Sorten die recht schnell zu einer Ernte heranwachsen. Ob die wohl eher was sind als Kopfsalat mit Schnickschnack im Dezember aussäen?
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Cepha am 11. April 2018, 00:50:43

Da geht mir aber eher das Herz auf als bei Beeten, wenn ich mich mal so aktuell hier umgucke, da ist manchmal die Herbstbearbeitung noch nicht vollendet.


Mein schattiger Mini-Garten ist ja Bestandteil einer innerstädtischen Kleingartenkolonie. Leider habe ich keinen Platz für ein Gewächshaus bzw. meine Freundin fände das störend. In der "Kolonie" gibt es geschätzt 20-30 richtige dauerhafte Gewächshäuser aus Glas. Kein einziges davon ist im Winter bepflanzt und so gut wie keines davon ist aktuell bepflanzt, dabei könnte man im April und Mai schon problemlos ernten.

Der Standard ist, Anfang Mai Tomaten hinein zu pflanzen und das ist dann die ganze Nutzung.

Die Nachbarn haben ein tolles riesengroßes Glasgewächshaus in voller Sonne und haben als Alibi vielleicht im Juni mal 4 Tomatenpflanzen drin, damit es als "Gemüseanbau" zählt. Jetzt ist es einfach nur ausgedörrter nackter Boden und Gerümpel. Was für eine Verschwendung!

MfG
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 29. April 2018, 11:12:17
Rund einen Monat nach dem pflanzen kurzes Update zu dem Bild weiter oben, die Ernte hat bereits begonnen.
(http://up.picr.de/32534709td.jpg)

Die Ernteverfrühungssaison ist dieses Jahr etwas ins Wasser gefallen, bzw eher in die Hitze. Der April war lange einfach zu warm um Vlies oder Folie auf dem Gemüse zu lassen. Durch das rechtzeitige Pflanzen haben sie allerdings die Wärme gut ausnutzen können.

Was machen die Foliengärtner in den raueren Lagen? Da sollte es doch jetzt losgehen. Wie siehts bei euch aus?
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Monti am 10. Mai 2018, 18:28:25
Meine Spitzkohl Eerstling hätte ich früher vorziehen sollen. Habs das erste mal gemacht, dachte die wachsen schneller. Anfangs brauchen sie aber echt lange. Erst jetzt legen sie richtig los. Hab sie Im Frühbeetkasten, Gläser drauf aber immer geöffnet. Heue beim Regen hab ich sie abgenommen.

Rettich, Radies und Zuckerschoten hab ich den April über unter Vlies gehabt. Radies "De Dix-Huit-Jours" waren nach drei Wochen durch, gute Ernte, leichte Schärfe, so wie sie sein sollen. Rettich "Ostergrus Rosa 2" braucht noch. Zuckerschoten deutlich schneller als ohne Vlies, gefühlt. Durch das ohnehin warme Wetter schwer einschätzbar.





Ich bin ja eher zufällig noch schnell zur Ernteverfrühung gekommen, richtige Ergebnisse kann ich nicht vorweisen. Nächstes Jahr vielleicht etwas strukturierter und geplanter.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 10. Mai 2018, 18:33:42
Wärme gut genutzt bei den Radieschen, nix mit Nematodenschäden, einfach davon wachsen gelassen. Gut gemacht!  :D
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 10. Mai 2018, 18:45:24
Hier mal ein paar Temperaturdaten mit gutem Schnitt von warm und kühl zu den Varianten Vlies, Vlies/Folie und Kleintunnel im Vergleich zu unbedeckt.
So sieht man was eine Bedeckung je nach Wetter überhaupt an Wärme bringt.











Die Daten sind von http://www.am.rlp.de/Internet/global/inetcntr.nsf/dlr_web_full.xsp?src=GA44G2L279&p1=Y55DGY4H55&p3=5JMX715VI3&p4=XJPZBV4849
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Dietmar am 10. Mai 2018, 19:07:43
Zitat
Die Preise für Gemüse sind so hoch wie nie.

Innerhalb der letzten beiden Werktage haben sich bei uns die Preise für Tomaten, Paprika, Möhren, Blumenkohl und Kohlrabi um 50 bis 100 % erhöht. Anscheinend hat der Lebensmittelhandel von der Mineralölindustrie gelernt, die ja besonders kurz vor und während der Hauptreisezeiten bzw. Feiertagen den Sprit verteuert.

Zum anderen kommen jetzt die ersten dt. Ernten in die Geschäfte und dt. Gemüse sind fast immer deutlich teurer als importiertes. Bei Möhren kann es aber nicht so sein, denn die kamen aus der Niederlande und die sind nicht für Preistreiberei bekannt.

Auch offizielle Statistiken bestätigen diese "gefühlte" Preiserhöhung als Langzeiteffekt. In den letzten Jahren habe ich immer weniger Obst (KEF, keine Bienen mehr) und Gemüse angebaut, da es sich finanziell nicht "gelohnt" hat. Wenn das so weiter geht, muss ich da umdenken, zumal eigene Produkte vielleicht nicht so schön aussehen, aber frischer sind und man weiß genau, wie diese angebaut wurden, z.B. Pflanzenschutzmittel.

Da hier bei mir der Winter deutlich länger ist als in bevorzugteren Gebieten, ist eine Ernteverfrühung auch vorteilhafter. Ohne diese kann man manche Sorten gar nicht anbauen.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Monti am 15. Mai 2018, 12:09:00
Thuja, wollte gerade schreiben deine Bilder funktionieren nicht, man muss aber einfach eingeloggt sein...
bei den Radies hatte ich ja ein paar Ausfälle durch Rettichschwärze, bin aber zufrieden, war nicht übermäßig.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 15. Mai 2018, 23:32:56
Ja, das ist irgendwie doof bei der Variante vom Bilder hochladen. Wollte es mal ausprobieren wegen der Hochsicherheitsservenden, dass die die auch sehen. Jetzt weiß ich wieder warum ich das als Neuling doof fand.

Radies war bei mir ohne Vlies. Hatte 3 Sorten, 2 davon angeblich historische Sorten, die Lidlsamen mit Sorten aus den 50-60ern, die sind da mal wieder auf den Zug historisch und naturverbunden und gut und Rettung der Welt aufgesprungen, lässt sich ja gut Geld mit verdienen. Das waren die die holzig waren, Riesenbutter dagegen war gut. Das war die letzten Jahre auch schon so, im Frühjahr gehen hier nur noch Sommersorten.
Hab jetzt alles gemulcht und Zucchini bzw Melone reingepflanzt.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Monti am 17. Mai 2018, 10:13:16
So historische Lidl Radies hatte meine Mutter im Gewächshaus, gesäht irgendwann im März. Sind gut gewachsen und haben gut geschmeckt
Titel: Re: Winteranbau im Gemüsegarten u. der Sommer kann mich mal
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 24. Juli 2018, 01:05:19


Aus gegebenen Anlass drehen sich meine Gedanken sehr energisch um den Gemüseanbau im Winterhalbjahr.
Müssen wir ernsthaft umdenken?

.............trocken trocken trocken.
 Nicht mal das "Unkraut" wächst.
Giessen hilft nicht mehr............
Schimpfen hat noch nie etwas geändert.............
und Jammern bringt zwar im ersten Moment vielleicht etwas Erleichterung, aber Lösungen sehen anders aus.

Den Gemüsegarten habe ich inzwischen aufgegeben, denn die Hauswasseranlage bzw. der Brunnen sagt nichts mehr - auf den 5 Hektar Spargelfeld auf der anderen Strassenseite, laufen die Dieselpumpen. Hauptsache die Spargelernte fürs nächste Jahr ist optimiert. ::) nun, da muss ja auch betriebswirtschaftlich gedacht werden.

- Schon unter normalen Umständen fallen unsere Grundwasserspiegel hier im Sommer auf unter 10 Meter unter Bodenniveau im Sommer und im Winter steht das Grundwasser etwa 1 Meter unter 0.

Derzeit "herbsteln" die Strassenbäume und die Sträucher retten sich durch Blattfall - nur die wilden Brombeeren scheinen noch etwas Feuchtigkeit zu finden, wobei der diesjährigen Austrieb der Triebspitzen inzwischen auch schon zurücktrocknet. Na ja, die Brombeeren werden es wohl überleben.


Ich sollte mich endlich vom Altbekannten und Gewohnten lösen:

- In Anbetracht der sich wiederholenden Dramen im üblichen *März-Oktober*-Gemüsegarten,  kann ich wohl besser endlich konsequent das Gemüsegärtnern im *September-April*-Winterhalbjahr umsetzen.
......................wobei es bezüglich der typischen Sommerkulturen -Tomaten, Zucchini, Gurken und Bohnen - echt schade wäre .........aber das sind ja nur 4 Kulturen, die würde ich wohl beibehalten.

Aber vielleicht ist das mit der Wintergärtnerei wirklich eine ernsthafte Überlegung wert:

Wenn ich mir die Gesamtmenge an Gemüseernte in 12 Monateschnitt anschaue und wieviel davon inzwischen in den nicht tauglichen Sommermonaten, wegen Daueregen oder Dauertrockenheit an Verlust ist, also nicht zustande kommt, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Gesamtmenge an brauchbarem Gemüse, bei einer Verschiebung der Gemüsekultivation auf das Winterhalbjahr, duchaus vergleichbar mit einer Misserfolgs-Sommerbewirtschaftung sein könnte, wenn nicht sogar besser.
Ja, ich  müsste mich vielleicht von dem einen oder anderen Gemüse verabschieden, bzw. es gäbe nicht mehr so viel davon, aber unterm Strich kann ich mir duchaus vorstellen, dass die Gesamtmenge an gesundheitlich relevanten Vitalstoffen, Mineralien, Vitaminen und Ballaststoffen vergleichbar hoch wäre, wenn man/frau den Gemüseanbau auf die andere Jahreshälfte legt und umschwenken würde............

- Dann sehne ich also nicht mehr dem Frühling entgegen um endlich mit dem Gemüsegarten beginnen zu können, sondern kann mich entspannt zurücklehnen und unberechenbare Frühjahrswetterkapriolen und den heissen Sommer in Ruhe "aussitzen" und besser zum Spätsommer/Anfang Herbst wieder loslegen, dann die diversen Salate, Möhren und Rüben aussäen.

- Wenn die Beete übers Frühjahr und Hochsommer mit Gründüngung (also über die heisse Jahreszeit geschützt wären) dürfte sich ja eigentlich auch kein Beikraut so extrem ausbreiten, so meine Überlegung.

- Ob ich dann über das Winterhalbjahr tatsächlich etwas ernten werde, wissen nur die Mäuse (als meine Konkurrenten). Aber das Risiko für eine spektakuläre Missernte ist beim sonst üblichen "Frühjahrsanbau mit Sommerkultur" und dem dabei fast üblichen Sommerverlust, sicherlich (durch die Wetterkapriolen durch Extremhitze oder Dauerregen) ähnlich hoch.


Sehr inspirierend zu diesem Thema fand ich diese Gärtner hier:

- Wolfgang Palme leitet die «City Farm Schönbrunn» und hat auf dem "Zinsenhof" (beides Österreich) über viele Jahre ausführliche Versuche zur Winterkultur von Gemüse gemacht. (es gibt ein Buch darüber)

 - Eliot Coleman gärtnert in Nordamerika. Sein Buch mit Sortenlisten und vielen interessanten Aspekten, ist für mich eine Schatzkiste und hat meine Blickwinkel deutlich geändert. Sein Schwerpunkt ist auch die 4Jahreszeitengärtnerei und die Wintergärtnerei und hier insbesondere die Nutzung von kleinen und mittleren unbeheizten mobilen Folietunneln. Auch die Entwicklung seiner 4 "Beete-Wirtschaft mit dem mobilen Gwächshaustunnel" ist im Buch beschrieben.

Ja und Mr. Charles Dowding habe ich an anderer Stelle bereits vorgestellt - so wie hier bei ihm hätte ich meine Wintergärtnerei auch gerne - Grünzeug satt!

und hier mal eine Übersicht einiger YT- WintergemüsegartenVideos  da kann mir dieser Sommer doch gestohlen bleiben :D



Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Teetrinkerin am 24. Juli 2018, 10:25:04
So drastisch sehe ich es (noch) nicht, dass ich den Sommergemüseanbau aufhören möchte. Aber ich bin schon lange ein Fan der Wintergärtnerei. Ich finde es sehr spannend, die Gartensaison weit über den Herbst hinaus zu verlängern. Bei mir wächst eigentlich rund um das Jahr Gemüse im Garten. Der Wintergemüseanbau ist bei uns in Oberschwaben immer noch etwas riskant, denn bei uns gibt es immer mal wieder Phasen mit Temperaturen von unter -15°C und (nicht mehr jeden Winter) sogar Temperaturen von unter -20°C. Da sind Ernteausfälle trotz Schutz doch auch möglich.

Die Wetterereignisse die hier in Deutschland und Europa immer mehr auftreten, beobachte ich schon auch mit Sorge. Erst gestern habe ich wieder ein Video einer Auswandererfamilie gesehen, die in Schweden lebt und (auch) Selbstversorgung betreibt. Da war ich dann doch ziemlich besorgt. Gießen schön und gut, aber das ersetzt halt keinen Regen (zumal ja dort - und wie ich meine auch gehört zu haben, mittlerweile in einigen Kommunen in D - das Bewässern des Gartens mittlerweile verboten ist). Die Weiden sind vertrocknet, es ist nicht mehr möglich, Heu zu machen. Viele Bauern wissen nicht, ob sie ihr Vieh über den Winter bringen können. Da sind schon besorgniserregende Zustände.

Bei uns war es vor drei Jahren sehr trocken. Da hat es über 2 Monate nicht mehr geregnet. Aber wir waren dennoch weit von diesen Zuständen entfernt. 2014 war ein Jahr, in dem es ständig geregnet hat, die Bauern kein Heu machen konnten. Es bleibt also weiter spannend, was das Wetter uns die nächsten Jahre bringt.

Aber zurück zum Thema:
Gestern hat mich der Autor des Buches "Gurke, Lauch und gelbe Rübe" angerufen. Wir sind dann auch über das Thema Winteranbau gestolpert und wir haben uns darüber unterhalten, welche Methoden die Leute früher eingesetzt haben, um auch im Winter an frisches Gemüse zu kommen. Ich finde das ein total spannendes Thema. Leider ist ja viel Wissen darüber verloren gegangen.

Ich habe sowohl das Buch von Wolfgang Palme, als auch das Buch von Eliot Coleman und auch von Karen Meyer-Rebentisch. Lange gab es ja zum Thema Wintergemüseanbau kaum Literatur auf Deutsch. Daher freue ich  mich, dass das Thema nun wieder vermehrt ins Bewusstsein rückt. Mein Favorit ist das Buch von Wolfgang Palme, da es sehr viele Winterkulturen genau porträtiert. Durch das Buch bin ich auch über einige unbekanntere Wintergemüse gestolpert, was ich sehr spannend finde. Dieses Jahr versuche ich den Anbau von Löffelkraut und Winterkresse, die ich bisher noch nicht kannte.

Leider ist die Rosenkohlaussaat dieses Jahr nicht geglückt, aber ich habe dennoch Winter- und Überwinterungswirsing, sibirischer Kohl, Chinakohl, Spitzkohl (für die späte Ernte), Grünkohl und Brokkoli (auch für die späte Ernte) im Garten bzw. noch in Töpfchen stehen. Zichorien (Radicchio, Zuckerhut und Endivien) habe ich bereits ausgesät, die erste Schwung Feldsalat in Multitopfplatten auch. Außerdem habe ich noch Herbstrüben ins Beet gesät. Demnächst ziehe ich dann noch Pak Choi (der hat mich sehr begeistert, den konne ich im März ernten), Mizuna, Green in Snow, Überwinterungssalate, Spinat, Postelein und einen weiteren Schwung Feldsalat vor.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 30. Juli 2018, 09:04:04
Das Sommerhalbjahr kann man nutzen wenn frühe Sätze von Blumenkohl usw oder Frühkartoffeln im Juni das Beet räumen um die wärmeliebenden Unkrautsamen im Boden zu reduzieren. Die keimen auch nach einem kurzen Schauer und lassen sich auf den freien Beeten und bei Trockenheit gut hacken.
Ansonsten hätte sich dieses Jahr eine Solarisation für die Bodengesundheit angeboten. Weiss man leider  immer erst hinterher.
Link zu englischer-Wiki, in Deutschland gibts nur wenige Versuche und noch weniger Leute die es anwenden.
https://en.wikipedia.org/wiki/Soil_solarization

Der August rückt näher und damit die Aussaat von Cima di rapa. Ich ziehe vor in 77er MTP, 4cm Topf sozusagen.
Letztes Jahr sind die Samen von Pak Choi nicht gekeimt, ich hoffe das ist dieses Jahr anders.

Auf dem Feldsalatbeet ist aktuell noch Unkrautkur nach Buschbohnen.
welche Feldsalatsorten sind empfehelnswert? Habe gute Erfahrungen mit Baron gemacht, war noch ein Tick besser als Vit. Mittlerweile gibt es weiterentwickelte Sorten die teilweise wohl auch besser sein sollen. Kennt jemand die Sorten der Raiffeisen-Hausmarke?
Ich möchte gerne wieder 3-4 verschiedene Sorten probieren, insgesamt habe ich Platz für 120m-Reihe (4x5m). 
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 30. Juli 2018, 10:15:07
Das Sommerhalbjahr kann man nutzen wenn frühe Sätze von Blumenkohl usw oder Frühkartoffeln im Juni das Beet räumen um die wärmeliebenden Unkrautsamen im Boden zu reduzieren. Die keimen auch nach einem kurzen Schauer und lassen sich auf den freien Beeten und bei Trockenheit gut hacken.
Ansonsten hätte sich dieses Jahr eine Solarisation für die Bodengesundheit angeboten. Weiss man leider  immer erst hinterher.
Link zu englischer-Wiki, in Deutschland gibts nur wenige Versuche und noch weniger Leute die es anwenden.
https://en.wikipedia.org/wiki/Soil_solarization
............hier liegt seid Anfang Mai ein grosses Stück Silofolie auf einem Teilbereich des Gemüsegartens um den Unkrautwuchs einzudämmen. Welche Folien werden zur Solarization genutzt? Ich fand dieses Video, dort wird allerdings klare Folie genutzt.
Eigentlich nutze ich die Silofolie um ein "falsches Saatbeet" mit möglichst geringem Auswand herzustellen. Folie "of and on" immer für etwa 5 Tage (je nach Wetter), etwa 3X hintereinander. Danach erfolgt die Saat der gewünschten Kultur, Beikräuter sind dann deutlich reduziert.


Zitat
Der August rückt näher und damit die Aussaat von Cima di rapa. Ich ziehe vor in 77er MTP, 4cm Topf sozusagen.
Letztes Jahr sind die Samen von Pak Choi nicht gekeimt, ich hoffe das ist dieses Jahr anders.
woran hat's gelegen?  hast Du Dir frisches Saatgut besorgt?


Zitat
welche Feldsalatsorten sind empfehelnswert?
ich guck mal im Coleman-Buch nach. Er hat da (glaub ich) einen Sortenliste.

Zitat
Kennt jemand die Sorten der Raiffeisen-Hausmarke?
::) nö ::) das war mal wieder zu naheliegend :o :) ;D
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 30. Juli 2018, 11:23:16
Moin,
transparente Folie muss sein. Die Sonnenstrahlen gehn durch und heizen den Boden so auf, dass die Schadinsekten und Pilze usw totgekocht werden. Feuchter Boden sichert die Wirkung. Man braucht den Gewächsauseffekt.
Eine Woche mag in Äquatornähe ausreichend lang sein, in Deutschland gabs ein paar Versuche die nahelegen, dass eher 3 Monate nötig sind. Je nach Sonneneinstrahlung und Temperatur.

Hab mal ein pdf aus Geisenheim mit Anleitung rausgesucht, Titel:
Gelbe Welke an Feldsalat (Valerianella locusta ): Solarisation des Bodens als vielversprechender Ansatz für die Entwicklung einer Bekämpfungsstrategie
www.dgg-online.org/proceedings/vol-05-2015/dgg-pr-05-11-kp-2015.pdf

Variante der Solarisation: Biofumigation nutzen, also zB Senf anbauen, kleinhäckseln, einarbeiten und mit Folie abdecken. Die Isothiocyanate (Senföle) wie Methylisothiocyanat vergiften die Pilze und Nematoden, resistente Schaderreger und Unkrautsamen werden dann durch Solarisation totgekocht. Nachteil: dauert lange bis die blockierte Fläche wieder frei wird. Da geht fast ein halbes Jahr drauf. Im prof. Gemüsebau ist das pure Geldvernichtung und hats so schwer sich durchzusetzen.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 30. Juli 2018, 11:36:04
Zitat
welche Feldsalatsorten sind empfehelnswert?
ich guck mal im Coleman-Buch nach. Er hat da (glaub ich) einen Sortenliste.
ich habe mich geirrt - Sorry :-[
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Gartenoma am 30. Juli 2018, 11:47:14
Bei mir sät sich der Feldsalat im ganzen Garten aus, inclusive der Blumenbeete. Die Sorte weiß ich natürlich nicht mehr, da das schon mehr als 10 Jahre so geht. Auf jeden Fall haben wir jedes Frühjahr mehr als wir essen können. Da wir bis zum Frost Endivien haben, können wir auf die Herbsternte verzichten. Im Frühbeet will ich es dieses Jahr mal mit "Landis Winter Lettuce" versuchen.

Gruß
Gartenoma

Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 30. Juli 2018, 11:50:15
im Hortipendium zum Thema "Feldsalat" war leider keine Sortenliste dabei, aber hier ist eine aufschlussreiche Liste.

ein Teilauszug der Liste:
Zitat
Elan: hoher Ertrag; längliches Blattwerk; resistent gegen den Falschen Mehltau.
Favor: hübsche Sorte; ganzjähriger Anbau möglich; resistent gegen Falschen Mehltau.
Gala: hoher Ertrag; neuere Sorte für den Anbau im Gewächshaus und im Freiland; längliches Blattwerk; resistent gegen Falschen Mehltau.
Die Sortenliste ist noch deutlich länger, guck mal selber drauf :)
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 30. Juli 2018, 12:04:20
Im Frühbeet will ich es dieses Jahr mal mit "Landis Winter Lettuce" versuchen.
habe auf die Schnelle keine Bezugsquelle gefunden. Hast Du da mal bitte einen link für mich? Danke :)

LG
Nemi
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 30. Juli 2018, 12:18:18
Danke Nemi, die Liste kenne ich und hab mich schon ziemlich dran abgearbeitet. Gewinner waren mit ziemlichem Abstand Baron und Vit. Vollhart 3 und Co. ist dagegen Mist.
Deswegen würde mich diese Sortenliste eher interessieren: https://www.hortigate.de/bericht?nr=72467
Die älteren Versuche dazu siehe hier: https://www.hortigate.de/suche?text=Feldsalat

Wenn mein Feldsalat so aussieht wie der auf dem Foto von deinem Link mit der Sortenliste grabe ich ihn unter. Deswegen ist auch frei auflaufender von Selbstaussaat keine Option. Da dauert mir und Bekannten das putzen einfach zu lange.

Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 30. Juli 2018, 12:33:03
Danke Nemi, die Liste kenne ich und hab mich schon ziemlich dran abgearbeitet. Gewinner waren mit ziemlichem Abstand Baron und Vit. Vollhart 3 und Co. ist dagegen Mist.
ah ja, Du bist da ganz offensichtlich schon eine paar Schritte weiter.

Zitat
Deswegen würde mich diese Sortenliste eher interessieren: https://www.hortigate.de/bericht?nr=72467
Die älteren Versuche dazu siehe hier: https://www.hortigate.de/suche?text=Feldsalat
JAU :D viel besser!!! Grade die älteren Versuchsberichte sind ja spannend - Dankeschön!

Zitat
Wenn mein Feldsalat so aussieht wie der auf dem Foto von deinem Link mit der Sortenliste grabe ich ihn unter.
.........ich habe auch gedacht "....der sieht aber schon ruppig aus" ;D
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: thuja thujon am 30. Juli 2018, 12:47:21
Ich werde mal mit der Liste zum Händler rennen, einiges einkaufen und dann hier berichten falls es jemanden interessiert.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Frühling am 30. Juli 2018, 13:26:03
alles was ihr hier auf den letzten Seiten geschrieben habt war interessant und vielen Dank fuer die vielen Links die ich sicherlich noch lesen werde.  Eigentlich kann ich mich ueber unser Gemuesejahr nicht beklagen, vieles waechst besser als voriges Jahr (Freilandtomaten, Piments, Zucchinis, Bohnen, Gurken, aber so einiges leidet gewaltig unter der Hitze (besonders Kohl, Salat, Rettich).  Aber das Jahr ist noch nicht vorbei und ich werde -wie voriges Jahr- Ende August/September Winterrettiche saeen, Wintersalt pflanzen und wahrscheinlich auch noch Lauch.  Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es sich eindeutig rentiert noch am Ende des Sommers zu saeen, denn man weiss ja nie wie der Herbst/Winter sein wird.  Letztes Jahr zB erntete ich eine Menge schwarzen Rettich (auch der Vorteil im Herbst keinen Schneckenfrass zu haben is nicht zu unterschaetzen) und Lauch bis in den Fruehling hinein.  Hab auch vor spaeter noch Zwiebeln zu setzen, wenn ich die richtigen Sorten bekomme (moegen Maeuse Zwiebeln??).  Kale hatte ich ausgesaeet aber den jungen Pflanzen geht es nicht gut.  Mizuna wuerde ich auch noch gerne saeen, aber bei dieser Hitze.....

Ich glaube Nemi hat Recht, man sollte sich an den Gedanken gewoehnen, dass die Sommer fuer vieles nicht mehr ideal sind und vielleicht ist jetzt Zeit Kataloge zu studieren und vielleicht auf so einiges zu stossen an das man noch nicht gedacht hatte.

Und dann noch eine kleine Ueberlegung- einer der Gruende der unserem Gemuesegarten dieses Jahr geholfen hat, war dass unsere Baeume super Schattenspender waren und die Pflanzen wenigstens fuer ein paar Stunden pro Tage geschuetzt haben. (also werde ich in Zukunft nicht mehr ueber ihre vielen Wurzeln schimpfen...) Waeren Hecken bei euch vielleicht auch eine Hilfe??
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Gänselieschen am 30. Juli 2018, 14:03:17
So - nun bin ich durch mit den Seiten - mein Anliegen hatte ich bei den "Arbeiten im Gemüsebeet" geschildert.

Ich suche für zwei Beete Nachkulturen - über Winteranbau habe ich noch nicht so nachgedacht - aber auch das kommt in Betracht. Bei mir steht sogar noch ein kleines Folienzelt herum, so ein Frühbeetzelt...allerdings frage ich mich natürlich, ob nicht etwas Schnee für die Überwinterung sinnreicher ist, als ein kahles Folienzelt....

Für die anstehende Aussaat habe ich jetzt vorgemerkt:

Winterrettich
Spinat
Feldsalat
ggf. Wintererbse Sina

Ich liebe dieses Forum!!

Ich glaube, die o.g. Kulturen wolle alle keinen Mist - und gerade jetzt habe ich reichlich da....
Titel: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Vogelsberg am 31. Juli 2018, 15:27:54
Hallo aus der Vogelsberger Steppe mit Kühen auf leeren Weiden ..... :'(

Nachdem ich meine Auberginen im Foliengewächshaus komplett abgeerntet und entsorgt habe - wegen Spinnmilben und zuviel Gießerei - mache ich mir jetzt Gedanken über eine Spätnutzung der frei gewordenen Flächen - also quasi die ungeheizte Gewächshaus-Version des schon bestehenden Threads "Winteranbau und .... im Freilandanbau"  ::)

Was ich nicht anbaue sind Salate aller Art, denn die esse ich nicht. Auch keine Radieschen und Rübchen.

Was mich eher umtreibt ist ein Spätanbau von z.B. Pastinaken,Möhren, Knollenfenchel usw.
Letzterer dürfte z.B. nicht winterhart genug sein, also suche ich insbesondere schnellreifende Sorten, die auch noch bei kühleren Temperaturen und Kurztag wachsen.
Leider fehlt mir hier die Erfahrung.

Aber bei der geballten Erfahrung hier im Forum .... ;D

Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Mediterraneus am 31. Juli 2018, 15:30:31
Also Gewächshaus und keinen Salat mögen, das geht ja gar nicht  ;)
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: dmks am 31. Juli 2018, 15:30:52
Hatte letzten Winter Mangold im Zelt.
War der Hammer! :D
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Christina am 31. Juli 2018, 15:49:05
Habe mir dieses Buch zugelegt, sehr zu empfehlen. Im ungeheizten GH im Winter ernten, dazu gibt es hier genaue Aussaatempfehlungen für viele Gemüsesorten, nicht nur Salat.

Ich habe gestern Chinkohl ausgesät. Radiccio müßte auch noch gehen, ich habe meinen vor 2 Wochen gesät. Möhrchen kommen noch in ca 2 Wochen.

Auberginen im GH geht gar nicht! Immer Spinnmilben, diese Erfahrung habe schon einige hier gemacht.
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Vogelsberg am 31. Juli 2018, 15:52:51
Also Gewächshaus und keinen Salat mögen, das geht ja gar nicht  ;)

Salat hat mich noch nie begeistert  ;)
Trotzdem habe ich den ersten Winter über meinen erstes Folien-GH (ich habe inzwischen 2 mit jeweils ca. 15 qm Brutto-Bodenfläche) mit Salat, Endivien, Chinakohl usw. vollgestopft und die sind auch gut gewachsen..... und dann hauptsächlich -mittlerweile geschossen - auf dem Kompost gelandet, denn ich mag nunmal kein Blattgrün  ::)
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Gänselieschen am 31. Juli 2018, 15:53:09
Das ist jetzt aber doppelt, oder

aktuelles Thema für Gemüsespät/frühkultur
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Vogelsberg am 31. Juli 2018, 16:06:38
Das ist jetzt aber doppelt, oder

aktuelles Thema für Gemüsespät/frühkultur

.... eigentlich schon, also bitte von den Moderatoren zusammenführen ...  :)

Allerdings hat auch dieser schon bestehende Thread einen Schwerpunkt auf Feldsalat und Co., und dies ist nicht das, was ich suche  ;)

@ dmks
Mangold hatte ich schonmal - ungeplant - als Überwinterungsgemüse und der zählt für mich dann doch eher zum - ungeliebten - Blattgrün, denn die dicken Stengel bekommt man eher im Sommer? Welche Sorte?

@ Christina

Dieses Buch habe ich mir schonmal - bei Ama..n - in der Vorschau angeschaut und mich gegen einen Kauf entschieden, weil die meisten Fotos - klassischerweise - Blattgrün enthalten und dazu habe ich schon genug Artikel in anderen Gartenbüchern. Welche für den Spätanbau geeignete Möhrensorten werden denn empfohlen?
Auberginen hatte ich versuchsweise auch mal im Freiland angebaut, aber nur die im GH haben getragen.


Mediteraner Sommer, kombiniert mit nicht mediteranem Winter - als Gärtnerin im 21. Jhd in eigentlich kühler Mittelgebiergslage hat man es nicht leicht....


Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Christina am 31. Juli 2018, 16:35:10
ja, natürlich gibt es unedlich viele Salatsorten und deren verwandte die getestet worden sind im diesem Buch, aber wenn man keinen Salat mag...ich kann es im Frühjahr kaum erwarten, den ersten zu ernten.

es wird die Sorte Eskimo empfohlen, oder mit kürzere Kulturzeit, auch Pariser Markt. Ich selbst säe nur noch die Sorte Fly away aus, da sonst die Möhrenfliege zuschlägt, auch noch im Herbst. Eigentlich sind alle frühen Möhrensorten für eine Spätaussaat geeignet.
Bei dieser Hitze würde ich aber noch etwas warten mit der Aussaat im GH.

Ich werde auch zum ersten Mal Pak Choi versuchen, Aussaat Anfang bis Mitte September, er soll dann den ganzen Winter erntereif sein, auch ungeschützt.
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Vogelsberg am 31. Juli 2018, 16:40:42
Ähh nein, derzeit keine Aussaaten  :P, aber planen tue ich trotzdem, denn ich müßte ja ggf. Saatgut besorgen.

Pak Choi hatte ich mal seehr früh ausgesät, ist dann aber gleich geschossen. Könnte ich aber mal demnächst/nach dem nächsten Regen im Frühwinter? probieren...
Möhre Eskimo liest sich interessant, allerdings habe ich eher schweren Boden, aber ein kleines Beet im GH könnte ich als Mini-Hochbeet gestalten...

... das sind doch schonmal interessante Tipps  :D
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 31. Juli 2018, 17:19:15
Allerdings hat auch dieser schon bestehende Thread einen Schwerpunkt auf Feldsalat und Co., und dies ist nicht das, was ich suche  ;)
............einen Schwerpunkt auf Feldsalat und Co ? also, hm, eigentlich nicht wirklich ::) allein schon im Eröffnungsbeitrag ist eine link, welcher zu den grundsätzlichen Aspekten zur Ernteverfühung  eine lange Liste von Gemüsearten aufführt.
guckst Du mal hier:
Zitat
Ernteverfrühungs Tipps zu einzelnen Gemüsekulturen

Bei der Ernteverfrühung mit Folie und Vlies hat jede Gemüseart ihre eignen Ansprüche. Nur wer diese genau kennt wird Erfolg haben. Im Folgenden die Gemüsearten von A-Z bei denen langjähriger Erfahrung zur Ernteverfrühung vorliegen.

    Blattsalate (Lollo und Eichblatt): In der Pfalz kann man mit einer guten Anbautechnik im Mittel der Jahre um den 15. April den ersten Eichblatt- und Lollo-Salat mit einem Gewicht von rund 250 g ernten.
    Blumenkohl: Doppelbedeckung ist nur in speziellen Fällen und in einem extrem kalten Frühjahr vorteilhaft. Niedrigere Temperaturen im Bereich von 10-14°C sind zur Blumenanlage erwünscht. Wenn Doppelbedeckung benutzt wird, sollte sie im Normalfalle um den 25. März abgenommen werden.
    Brokkoli: Doppelbedeckung ist nur in speziellen Fällen und in einem extrem kalten Frühjahr vorteilhaft. Wenn Doppelbedeckung benutzt wird, sollte sie im Normalfall um den 25. März abgenommen werden.
    Buschbohnen
    Chinakohl: Eine Doppelbedeckung ist vorteilhaft. Die Abnahme sollte normalerweise um den 7. April erfolgen.
    Dill
    Eissalat: Doppelbedeckung normalerweise bis zum 25. März. Kein Schosserrisiko!
    Einlegegurke: Erste Anzucht und Pflanzung sollte witterungsabhängig vorgenommen werden. Nur bei voraussichtlich guter Witterung (Temperaturen über 12°C) starten
    Endivie: Risiko der Schosserbildung beachten!
    Erbse
    Feldsalat
    Knollenfenchel: Doppelbedeckung ist bis zum 1. April vorteilhaft (frühzeitige Bewässerung wichtig).
    Kohlrabi: Doppelbedeckung bis zum 1. April ist vorteilhaft und zur Bildung schöner Knollen wichtig.
    Kopfkohl: Doppelbedeckung ist bis zum 5. April sinnvoll.
    Kopfsalat: In der Pfalz kann man mit einer guten Anbautechnik im Mittel der Jahre um den 20. April den ersten Kopfsalat mit rund 350 g ernten.
    Lollosalat
    Mairüben
    Melone
    Möhren
    Petersilie
    Porree bzw. Lauch: Doppelbedeckung bis zum 20. April ist üblich und kann auch das Risiko der Blütenbildung reduzieren.
    Radicchio: Risiko der Schosserbildung beachten!
    Radies: Anbau im Tunnel: Unbedingt ab dem 3.Laubblatt lüften, sonst zu langes Laub und keine schöne Knollenbildung.
    Rettich
    Rhabarber: Im Herbst beginnt mit dem Einziehen der Blätter beim Rhabarber eine Ruhezeit. Die Pflanzen bilden kräftige Erneuerungsknospen in den Blattachseln, um so zu überwintern.
    Romana: Der Frühanbau ist schoßgefährdet, deshalb sollten schosstolerante Sorten bevorzugt werden.
    Rucola: Anbau unter Tunnel bringt keine großen Vorteile. Flachbedeckung hat sich bewährt und ist kostengünstiger. Schosserbildung durch Langtag und Stressbedingungen
    Sellerie: Temperaturen unter 15°C sind riskant und können zur Schosserbildung führen, besonders kritisch sind Werte von 5-8° C.
    Spargel
    Spinat
    Zucchini: Bei Frühpflanzungen kann im Tunnel auf schmale Mulchfolie gepflanzt werden.
    Zuckerhut: Der Zuckerhut ist eine schossgefährdete Kultur.
    Zuckermais: Zuckermais sollte möglichst erst ab einer Bodentemperatur von 12°C (5 cm) gesät werden
da gehts also um mehr, als "nur um den Schwerpunkt Feldsalat und Co -  :D knie Dich mal rein in den Faden, da kommt Freude auf :D

Die von Dir gewählte Überschrift "später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern" lässt mich vermuten, dass Dir vielleicht der Aspekt der Ernteverfrühung und die darin vorhandenen Überlappung der beiden Themen "Winteranbau und Ernteverfrühung"noch nicht so in den Sinn gekommen ist? Ich für meinen Teil sehe da aber durchaus Zusammenhänge.

LG
Nemi


Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: thuja thujon am 31. Juli 2018, 17:39:27
Da gibts schon Zusammenhänge.
Möhren zum überwintern im GH finde ich schon fast Verschwendung, die gibts im Überfluss zu kaufen. Dann lieber Frühlingszwiebeln (Schlotten) den ganzen Winter ernten.

Ich persönlich würde Kohl machen, Romanesco, Wirsing, Broccoli im GH auch zum mehrfach ernten.
Im GH faults über Winter weniger weil die Blätter nicht dauernd nass sind.

Schnittlauch, Petersilie als Lückenfüller.
Ein Satz Buschbohnen geht jetzt auch noch ohne Probleme. Also hier im Freiland mit Saat bis etwa Mitte August reift im Oktober vorm ersten Frost noch aus. Evtl Frühsorten nehmen.

Wenns bei dem Wetter draußen zu warm zum säen ist, in der kühleren Wohnung/Haus keimen lassen.
Bewässern kannst du die Anzuchttöpfe bei dem Wetter ohne viel Aufwand auch über Ebbe-Flut. Dazu brauchst du nur ne flache oder tiefe Wanne, ne rote Metzgerkiste usw.
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 31. Juli 2018, 17:47:22
Also Gewächshaus und keinen Salat mögen, das geht ja gar nicht  ;)

Salat hat mich noch nie begeistert  ;)
..........wie tragisch, Du magst keinen Salat? Dann fehlen Dir vielleicht so richtig tolle Rezepte?
z.B.: Romanasalatherzen geschmort in der Pfanne, dazu Pellkartoffeln und Kräuterquark.
oder Spitzkohl feingeraspelt als Salat mit Olivenöl, Zitrone und Knoblauch,
oder Endiviensalat in Knoblauchbutter in der Pfanne heiss geschwenkt, auch dazu Pellkartoffeln und Kräuterquark,
oder scharfer Curry-Chinakohleintopf mit  Petersilienwurzel u. Geflügelfleisch - im Winter ein richtig herzhafte und wärmende Verwendung des Chinakohl :D

Zitat
Trotzdem habe ich den ersten Winter über meinen erstes Folien-GH (ich habe inzwischen 2 mit jeweils ca. 15 qm Brutto-Bodenfläche) mit Salat, Endivien, Chinakohl usw. vollgestopft und die sind auch gut gewachsen..... und dann hauptsächlich -mittlerweile geschossen - auf dem Kompost gelandet, denn ich mag nunmal kein Blattgrün  ::)
dann erzähl doch mal, was Dich im Winteranbau in Deinen beiden Folientunneln interessieren würde. Mit 30 m² lässt sich doch was anstellen :D
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: thuja thujon am 31. Juli 2018, 17:51:29
Spinat mit Rucola zusammen gekocht ist auch nix verkehrtes. Asia-Kochsalate auf eine andere Art...
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 31. Juli 2018, 18:11:04
Im GH faults über Winter weniger weil die Blätter nicht dauernd nass sind.
Das genau ist der Punkt, den auch der Autor des o.e. Buches erwähnte: beim Winteranbau ist nicht die Kälte der limitierende Faktor, sondern die Nässe.
Eliot Coleman favorisiert genau deshalb Minitunnel (hier ein Auszug aus seinem Buch zum Thema Minitunnel)

Ich persönlich würde Kohl machen, Romanesco, Wirsing, Broccoli im GH auch zum mehrfach ernten.
....
Schnittlauch, Petersilie als Lückenfüller.
Frühlingszwiebeln, Kohlrabi, Porree, Bete (rote u. gelbe), Mairübchen, aber auch Möhren.......... ;D also ich bekäme die 30m² auch vollgepflanzt :D
Ich würde aber auch gestaffelt säen und pflanzen um über einen längeren Zeitraum etwas ernten zu können.



Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 31. Juli 2018, 18:13:45
Spinat mit Rucola zusammen gekocht ist auch nix verkehrtes. Asia-Kochsalate auf eine andere Art...
stimmt, Spinat geht auch gut als Winterkultur. Feldsalat auch............

Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Vogelsberg am 31. Juli 2018, 18:27:53
Rege Anteilnahme, super  ;D

Aaaalso, ich mag gar keinen Salat im weitesten Sinne, nicht roh und auch nicht gedämpft.
In mittlerweile 51 Lebensjahren habe ich einiges ausprobiert - schon alleine, damit die Kinder sich gesund ernähren lernen  ::) - und nun, da alle aus dem Haus sind, bin ich froh, mich mit Blattgemüse aller Art nicht mehr beschäftigen zu müssen  ;D :D

@ Nemesia Elfensp.

Danke für das Erinnern an die lange Liste für Ernteverfrühungen.
Ich kenne den Thread und meine Intension geht eigentlich mehr in die Richtung Ernteverspätung bis in den Spätherbst. Danach werden die GH eh zur Überwinterung von nur begrenzt winterharten Topfpflanzen gebraucht (Pfirsichsämlinge, Tafeltrauben, Herbstchrysanthemen, Aprikosensämlinge....). Also eigentlich sind die winterhart, aber nicht im Topf...

Außerdem habe ich kein Pfalz-Klima, eher das Gegenteil  ;)

Zitat:"Frühlingszwiebeln, Kohlrabi, Porree, Bete (rote u. gelbe), Mairübchen, aber auch Möhren"..... und jetzt bitte Sortenvorschläge  :)

@ thuja thujon

Rosenkohl, Wirsing und Steckrüben wachsen prima draußen und stehen auch diesen Sommer (noch) erstaunlich gut im Saft  8). Die Steckrüben bräuchten allerdings mal einige Wasserkannen voll teurem Trinkwasser  :P
Späte Buschbohnen werde ich mal ausprobieren.

Da ich versuche, alles selbst anzubauen - ich habe kein Auto mehr und der nächste Supermarkt ist 4 km entfernt - gibt es für mich keine verschwendeten Kulturen  ;)

Zitat:"Wenns bei dem Wetter draußen zu warm zum säen ist, in der kühleren Wohnung/Haus keimen lassen."  Guter Witz  ;D ;D ;D ;D


Ich "bewirtschafte" diesen Garten nun im 4. Jahr - knapp 1000 qm schwerer Lehm, kleines Häuschen mit ca. 30 qm, ein paar Nebengebäudchen und 20 Jahre Erfahrung mit dem Gärtnern im rauen Hochtaunus bei Frankfurt.
Das ist die Ausgangslage und da dieser Garten der reinste Egotripp ist  ;D, entwerfe ich Stück für Stück meinen perfekten Garten und da muss Frau auch immer mal wieder um die Ecke denken und handeln (und die Blicke der Nachbarn ignorieren)...

Das Buch Winteranbau von Eliot Coleman habe ich vor Jahren mal intensiv durchgeblättert (bei einer Buchhandlung, die dies extra fördert) und ich finde, dass der technische Aufwand dahinter nicht ausgelegt ist auf Einzelkämpfer wie mich, sondern auf eine professionelle Gärtnerei mit u.a. viel Manpower und doppelwandigen Foliengewächshäusern, die im Winter aufgeblasen werden zur Isolation....
Danke für den Link. Da kann ich mir diesen Abschnitt nochmal genau durchlesen, aber schon der erste Überblick bestärkt mich in meiner Erinnerung : Für den Privatmensch eine Nummer zu groß und kleinere Tunnel puffern die Kälte zu wenig ab.

Insgesamt tendiere ich zukünftig zu mehr Obst in meinen GH (z.B. Tafeltrauben) und diesen Spätsommer werde ich mal Buschbohnen, Möhren, diverse Zwiebeln und Porree ausprobieren.

Danke für die wirklich wertvollen Tipps.... und nun weiter mit dem Regentanz  :-X


Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Gartenoma am 31. Juli 2018, 19:18:36
Nur zur Ergänzung: Als ich meinen Mann kennenlernte, hatte der noch nie Endiviensalat gegessen, in den Niederlanden kocht man Endivien grob geschnitten in Rahmsoße wie Blattspinat. Und Rahmendivien gehört natürlich zum Standardsortiment beim Gefriergemüse.
Wenns bei dem Wetter draußen zu warm zum säen ist, in der kühleren Wohnung/Haus keimen lassen.
Das ist mein Problem: Der Wintersalat soll im September gepflanzt werden, müsste also jetzt bald angezogen werden. Der kühlste Raum in unserem Haus ist der Heizungskeller, weil dort, die Wärmepumpe steht, die aus Umgebungswärme heißes Wasser macht. Aber selbst dort ist die Minimum-Temperatur zur Zeit 21°C. Für Salat wird aber 18° mit Nachtabsenkung auf 15° empfohlen. Das schaffe ich nirgends.
Was kann man da tun? Die Samen zum Keimen in den Kühlschrank, aber da ist es wahrscheinlich wieder zu kalt.
Hoffentlich weiß jemand einen Rat.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Christina am 31. Juli 2018, 19:34:03
Kühlschrank geht gut, hatte ich vor ein paar Jahren gemacht.  Unser Kühlschrank hat 7 Grad.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 31. Juli 2018, 22:39:55
Salat würde ich 40x40cm im Beet frei machen, aussäen, feucht halten und so wie sie keimen mit 2-3 Blättern wurzelnackt verpflanzen. Gegen Taubenfraß usw mit einem Vogelkäfiggitter schützen.
Salat geht wirklich gut im Sommer, man muss nur bissl giessen damits nicht zu tief abtrocknet, weil flach gesäht.

Nachtabsenkung macht mehr Sinn beim anziehen, wegen vergeilen. Bis dahin ist die Keimung längst abgeschlossen. Keimen bis Keimblatt entfaltet, dann sollten sie bei dem Wetter und weiter zu erwartender Hitze und Sonnenbestrahlung raus in die Glut. Sonst brennen sie noch Wochen später weg.

Beim pflanzen hat sich eine schattenspendende Schutzschicht aus getrocknetem Gras bewährt, nur ne Handvoll. Bei Hitze können sonst die Stiele einschnüren und die Pflanzen kippen reihenweise um bzw fallen komplett aus. 

Kühlschrank hab ich noch nicht getestet. Gut zu wissen, dass es geht.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 01. August 2018, 06:35:08
HAllo Christina,

Kühlschrank geht gut, hatte ich vor ein paar Jahren gemacht.  Unser Kühlschrank hat 7 Grad.

Kannst du das bitte noch einmal genauer beschreiben?

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Christina am 01. August 2018, 07:21:03
Ich ziehe fast alles in Multitopfplatten vor. Nachdem der Salat einfach nicht keimen wollte und es sehr warm war, hab ich die Platte einfach in den Kühlschrankd gestellt. Wenige Tage später war er gekeimt, dann konnte er wieder raus.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 01. August 2018, 08:49:45
Danke!
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 01. August 2018, 08:52:31
Salat würde ich 40x40cm im Beet frei machen, aussäen, feucht halten und so wie sie keimen mit 2-3 Blättern wurzelnackt verpflanzen. Gegen Taubenfraß usw mit einem Vogelkäfiggitter schützen.
Salat geht wirklich gut im Sommer, man muss nur bissl giessen damits nicht zu tief abtrocknet, weil flach gesäht.

Geht bei mir nicht. Der tiefe Untergrund ist praktisch Schotter. Wenn es sechs Wochen geregnet hat, ist die Oberfläche nach 20 Minuten abgetrocknet. Ich werde mal Christinas Methode versuchen.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. August 2018, 22:01:12


Zitat:"Frühlingszwiebeln, Kohlrabi, Porree, Bete (rote u. gelbe), Mairübchen, aber auch Möhren"..... und jetzt bitte Sortenvorschläge  :)
och nö :) keine "Hausaufgaben" bitte ;D
aber einen weiteren 'nichtsalatigen' Vorschlag hätt' ich noch für Dich: Ulmer Ochsenhörner allerdings habe ich sie noch nicht selber angebaut, finde die Ochsenhörnchen aber spannend.

LG
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 02. August 2018, 00:36:31
Vogelsberg, sag kennst Du Spargelsalat?  Ich auch noch nicht - Du :) kannst ja die Bätter an die Kaninchen verfüttern, aber der Strunk soll sehr lecker sein. Ich las grade über diese besondere Form des Lactuca sativa var. angustana in Wolfgang Palmes Wintergemüsebuch und musste gleich an Dich denken:
Zitat
Der Spargelsalat ist eine alte chinesische Kulturpflanze, die auch Wosun genannt wird. Die herben Blätter werden gepflückt und können im Salat gegessen werden, eignen sich aber auch sehr gut als Tierfutter. Die Pflanze bildet einen fleischigen Spross, der geschält wird und sowohl roh als auch gedünstet vorzüglich schmeckt - er wird genau wie Spargel verwendet, daher auch der Name.
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Doraji am 02. August 2018, 06:54:27
Zitat:"Frühlingszwiebeln, Kohlrabi, Porree, Bete (rote u. gelbe), Mairübchen, aber auch Möhren"..... und jetzt bitte Sortenvorschläge  :)

Hier wird die Beschaffung von Pflanzzwiebeln für dieses Jahr wahrscheinlich eher ein Problem sein aber bei mir funktionieren katalanische Calçots sehr gut.
Zwiebeln bekomme ich allerdings direkt vor Ort und werden dann Mitte Oktober ins Hochbeet oder in den Boden gesetzt, wobei die im Hochbeet deutlich besser werden.
Ernten kann man immer wieder mal das Grün und ab Ende Januar darf je nach Witterung die ein oder andere Zwiebel komplett dran glauben.
Aus einer Pflanzzwiebel wächst immer ein ganzes "Bund".

Komplett können sie ab Mitte/Ende April raus und die Fläche ist wieder frei.

Man kann das Ganze auch mit Samen machen, ist dann aber mit deutlich mehr Aufwand verbunden (Anfang des Jahres säen, Pflanzzwiebeln Mitte des Jahres raus und im Herbst wieder einsetzen).

Ist eine super Alternative, um im Winter noch richtig was anzubauen und im Frühling wieder eine freie Fläche zu haben.
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 02. August 2018, 08:21:48
Moin Doraji,

das ist ja eine sehr interessante Sache
bei mir funktionieren katalanische Calçots sehr gut.
Zwiebeln bekomme ich allerdings direkt vor Ort .....
im Ruhrpott?(Info aus Deinem Profil) das ja n Ding - ich stelle mir die Beschaffung dieser Besonderheit eher schwierig vor:
Zitat
Die Calçots sind eine Art Zwiebeln, Cebolla tardía de Lérida, irgendwas zwischen Lauch und Frühlingszwiebeln, die eben zu dieser Zeit, gegen Ende des Winters, geerntet werden.
(Quelle)

Saatgut fand ich hier, aber wenn ich Dich richtig verstanden habe?, dann nutzt Du kein Saatgut sondern Zwiebeln, oder?
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Doraji am 02. August 2018, 08:34:18
Moin Doraji,

das ist ja eine sehr interessante Sache
im Ruhrpott?(Info aus Deinem Profil) das ja n Ding - ich stelle mir die Beschaffung dieser Besonderheit eher schwierig vor:
Zitat
Die Calçots sind eine Art Zwiebeln, Cebolla tardía de Lérida, irgendwas zwischen Lauch und Frühlingszwiebeln, die eben zu dieser Zeit, gegen Ende des Winters, geerntet werden.

Ja, tief im Westen  ;D
Das klappt super seit 3 Jahren. Ich muss mal nach dem Foto der Ernte schauen.

Normalerweise werden die über offenem Feuer gegrillt, in Sauce getunkt und gegessen. Schmeckt auch ziemlich lecker, die Zwiebeln werden süß und sind ganz weich.
Ich benutze die meisten allerdings normal als Frühlingszwiebel, bzw. für Lauch-Kimchi.
Zitat
Saatgut fand ich hier, aber wenn ich Dich richtig verstanden habe?, dann nutzt Du kein Saatgut sondern Zwiebeln, oder?
Ja,  meine Eltern kaufen im September die Pflanzzwiebeln und ich bringe sie dann mit nach Hause.
Das ist das richtige Saatgut in Deiner Quelle (was übrigens doppelt so teuer ist wie in Katalonien), ist aber eben leider etwas aufwändig und dieses Jahr natürlich nicht mehr möglich.

Im Beet hatten sie letztes Mal eine zu schattige Stelle, da waren sie nicht so schön. Aber im Kaltgewächshaus müsste das problemlos klappen.
Die haben auch Nachtfröste überstanden bei mir.

Edit: Bild vom 19.04.18
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Doraji am 02. August 2018, 08:50:04
Ernte dann am 29.04.
In der Zeit haben die nochmal richtig zugelegt und sie hätten eigentlich schon eher raus gekonnt.
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: leonora am 02. August 2018, 09:07:19
Ruhrpott

tief im Westen  ;D
wo die Sonne verstaubt  8) ;D ;)

Dann müssten katalanische Calçots am Niederrhein auch funktionieren. Frisches aus dem Garten im Winter ist klasse. :D Ich sitze aber nicht an der Quelle für Zwiebeln wie du, werde den Samen bei A****n kaufen müssen.

LG
Leo
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 02. August 2018, 09:08:20
Kann man da nicht eine Sammelbestellung von Zwiebeln organisieren? Es müsste sich doch hier im Forum jemand finden, der des Spanischen mächtig ist und in einem entsprechenden Online-Shop bestellen kann.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 02. August 2018, 09:59:10
Ich würde wohl auch welche nehmen.
Die scheinen ja etwas härter als die Etagenzwiebeln zu sein. Die sind hier leider etwas zu unzuverlässig grün über Winter.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Vogelsberg am 02. August 2018, 10:59:21
Guten Morgen nach einem klitzekleinen Schauer  ;)

@ Nemesia

Danke für die Tipps, aber ich habe keine Tiere, an die ich das doch sehr üppige Laub der Ochsenhörner verfüttern könnte. Spargelsalat hatte ich schon einmal - allerdings nicht in diesem Garten. Hat mich nicht wirklich überzeugt. Die Blätter wurden schnell hart und von dem Strunk blieb nach dem Schälen nicht mehr viel über.



Über das Grillen von Calcots habe ich mal was in einer Doku gesehen, war dort richtig Partytime.

Anbau in Deutschland bis zur vollen Größe stelle ich mir - in etwas erträglicheren Sommern  :-X - schwierig vor und als Bundzwiebel wäre es auch eine Frage der Kosten für Saatgut oder Pflanzzwiebeln im Verhältnis zum "Zusatznutzen" durch besseren/außergewöhnlich gutem Geschmack oder Ertrag.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 02. August 2018, 11:07:24
Über das Grillen von Calcots habe ich mal was in einer Doku gesehen, war dort richtig Partytime.

Anbau in Deutschland bis zur vollen Größe stelle ich mir - in etwas erträglicheren Sommern  :-X - schwierig vor und als Bundzwiebel wäre es auch eine Frage der Kosten für Saatgut oder Pflanzzwiebeln im Verhältnis zum "Zusatznutzen" durch besseren/außergewöhnlich gutem Geschmack oder Ertrag.

Hier ging es IMHO nicht um das Grillen, sondern um eine bessere Möglichkeit, über den Winter mit Zwiebelgrün versorgt zu sein. Dafür scheinen sie gut geeignet. Mein GG macht gerade eine Umfrage bei seinen "Hunderten" FB-Freinden, ob da jemand Steckzwiebeln mitbringen kann.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Doraji am 02. August 2018, 11:28:19
wo die Sonne verstaubt  8) ;D ;)
;D

Anbau in Deutschland bis zur vollen Größe stelle ich mir - in etwas erträglicheren Sommern  :-X - schwierig vor und als Bundzwiebel wäre es auch eine Frage der Kosten für Saatgut oder Pflanzzwiebeln im Verhältnis zum "Zusatznutzen" durch besseren/außergewöhnlich gutem Geschmack oder Ertrag.

Deswegen schrieb ich ja, es wäre aufwändiger.
Naja, die Kosten für ca. 3kg Pflanzzwiebeln liegen bei überschaubaren 1€, wenn man vor Ort kauft. Zusatznutzen insofern, als dass ich einen Teil der Beete nicht ungenutzt lassen muss über den Winter und diese dann rechtzeitig zur Pflanzzeit von allem frostempfindlichen Gemüse frei sind und ich dann schon eine Menge Frühlingszwiebeln habe.
Allerdings braucht natürlich auch nicht jede(r) so viele Zwiebeln.
Geschmacklich bin ich total zufrieden. Wenn sie etwas dicker sind und gegrillt werden, werden sie süß und saftig.

Hier ging es IMHO nicht um das Grillen, sondern um eine bessere Möglichkeit, über den Winter mit Zwiebelgrün versorgt zu sein. Dafür scheinen sie gut geeignet. Mein GG macht gerade eine Umfrage bei seinen "Hunderten" FB-Freinden, ob da jemand Steckzwiebeln mitbringen kann.

Im Ruhrgebiet klappt`s auf jeden Fall sehr gut, wobei ich ein Kaltgewächshaus oder Hochbeet empfehlen würde.
Die Pflanzzwiebeln sind wahrscheinlich schon eine regionale Spezialität. Müsste am besten in der Ecke von Barcelona, bzw. im Gebiet Tarragona klappen.
Dann würde ich auch nach der Salsa dazu fragen  ;) wobei man die auch selber machen kann. Ansonsten kann ich die Eigenmarke von Mercadona dazu empfehlen.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Vogelsberg am 02. August 2018, 13:06:06
@ Gartenoma

Im Ursprungsland werden die extra für dieses Grillen angebaut und dafür müssen diese groß werden, sonst klappt das nicht mit dieser besonderen Süße, siehe auch
Zitat Doraji: "Geschmacklich bin ich total zufrieden. Wenn sie etwas dicker sind und gegrillt werden, werden sie süß und saftig."

Dass sie in unseren Breiten eher eine gute Alternative/Ergänzung zur üblichen Frühlings/Bundzwiebel sind, widerspricht meiner Aussage ja nicht.
Da ich keinen Zugriff auf 3KG Pflanzzwiebeln für 1€ aus Zitat Doraji :" in der Ecke von Barcelona, bzw. im Gebiet Tarragona " habe, interessieren mich die Kosten hier in Deutschland und Paketversand innerhalb von Deutschland zum Verteilen einer Sammelbestellung kostet ja auch nicht zu knapp...

An Saatgut wäre ich allerdings interessiert, mal schauen  :)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 02. August 2018, 13:48:58
Zum Einen braucht man zum Rumschicken von ein paar Zwiebelchen (wer braucht schon 3 kg Steckzwiebeln) keine Pakete, Großbrief für 1,45€ reicht da.
Zum Anderen ist der Garten auch mein Hobby. Andere fahren dreimal im Jahr in Ferien, incl. teuren Skiurlaubs. Ich leiste mir ab und zu eine Besonderheit für den Garten, die aus dem üblichen Rahmen fällt (habe auch gerade für 40$ Samen bei Baker Creek bestellt).

Da muss jeder seine Prioritäten setzen. Bei mir fällt das unter Vergnügungssteuer.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Doraji am 02. August 2018, 14:03:37
Nur zum Verständnis, die "Steckzwiebeln" sind deutlich größer als normale Steckzwiebeln von z.B. Stuttgarter Riesen.
Die sind direkt so groß wie normale Küchenzwiebeln.
Daher sind 3kg nicht so wahnsinnig viel. Das müssten so 2kg gewesen sein, quasi ein normales Netz im Supermarkt und hat für, ich schätze, 5-6qm gereicht.
Rest hat meine Mutter im Oktober einfach in Kübel gesteckt und nix mehr gemacht. Im Februar konnte sie dann schon ernten. Geht also auch so.

Übrigens schmecken die auch schon süß, wenn sie noch dünn sind. Ich brate sie einfach in der Pfanne.

LG
Doraji
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 02. August 2018, 15:42:04
Ich würde wohl auch welche nehmen.
Ich auch: 9kg (also 3 Beutel a 3kg) plus Porto = das passt scho :D

vielleicht kommt ja tatsächlich eine Sammelbestellung zustande :)

Ich frage aber auch mal unseren Schwiegersohn - dessen Grosseltern wohnen in Spanien - ob da was geht.

Ich werde mir aber auch Saatgut von den Cebolla tardía de Lérida (Späte Zwiebel von Lérida) bestellen und (nach Charles Dowding) schleunigst eine "Bündelaussaat" machen. Er zeigt hier seine "multi-sowing" Methode an der roten Bete. Hier sieht man die Pflanzen wie sie im Bündel wachsen.
Hier ist sein Videozum Thema: Multisowing modules to save time, compost and greenhouse space
Das sollte ja mit Zwiebeln auch funktionieren, allemal wenn es mir ja "nur" um das Schnittgrün geht. Ich werde es testen :D und auch ein oder zwei andere Zwiebelsorten so für den Winteranbau verwenden. Mal sehen, welche sich besonders eignen.

Übrigens hat Wolfgang Palme in seinem Winteranbaubuch mehrere Seite (von 276 - 294) nur zum Thema Zwiebeln u. Lauch sowie Knoblauch u. Schnittknoblauch verfasst.

Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 02. August 2018, 15:58:33
Ich würde wohl auch welche nehmen.
Ich auch: 9kg (also 3 Beutel a 3kg) plus Porto = das passt scho :D

vielleicht kommt ja tatsächlich eine Sammelbestellung zustande :)

Hier tut sich diesbezüglich bis jetzt nichts  :(
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Vogelsberg am 02. August 2018, 15:59:58
@ Doraji

Wenn die auch schon dünn süß schmecken, dann ist mein Interesse wirklich geweckt!!



Habe mal nach Saatgut geschaut, hat schon mal jemand bei Spicegarden bestellt??
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Sternrenette am 02. August 2018, 16:06:53
Ich würde was nehmen, falls eine Sammelbestellung zustande kommt.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Vogelsberg am 02. August 2018, 16:27:10
Ich würde wohl auch welche nehmen.
Ich auch: 9kg (also 3 Beutel a 3kg) plus Porto = das passt scho :D

vielleicht kommt ja tatsächlich eine Sammelbestellung zustande :)

Ich frage aber auch mal unseren Schwiegersohn - dessen Grosseltern wohnen in Spanien - ob da was geht.

Ich werde mir aber auch Saatgut von den Cebolla tardía de Lérida (Späte Zwiebel von Lérida) bestellen und (nach Charles Dowding) schleunigst eine "Bündelaussaat" machen. Er zeigt hier seine "multi-sowing" Methode an der roten Bete. Hier sieht man die Pflanzen wie sie im Bündel wachsen.
Hier ist sein Videozum Thema: Multisowing modules to save time, compost and greenhouse space
Das sollte ja mit Zwiebeln auch funktionieren, allemal wenn es mir ja "nur" um das Schnittgrün geht. Ich werde es testen :D und auch ein oder zwei andere Zwiebelsorten so für den Winteranbau verwenden. Mal sehen, welche sich besonders eignen.

Übrigens hat Wolfgang Palme in seinem Winteranbaubuch mehrere Seite (von 276 - 294) nur zum Thema Zwiebeln u. Lauch sowie Knoblauch u. Schnittknoblauch verfasst.


Das mit der Horstsaat von Zwiebeln funktioniert gut mit 4-5 Samen pro Zelle.
Die Zwiebeln bilden dann von alleine einen Horst ähnlich wie bei Schalotten. Insgesamt bleiben die Zwiebeln etwas kleiner - wohl wegen Platzmangel und Wasser und Düngerkonkurrenz. Aber selbst wenn mal 1 - 2 Pflanzen absterben, hat man keine Lücken im Beet und die restlichen Zwiebeln werden wiederum größer.

Alternativ kann man auch gezielt im Laufe der Kultur kleinere Zwiebeln ernten zum Frischverzehr und dadurch werden die restlichen "Normalgroß". Bewährt!

 
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Doraji am 02. August 2018, 19:21:01
Ich habe keine Ahnung, ob das bei denen auch so funktioniert.
Bei Calçots besteht die große Pflanzzwiebel aus mehreren Segmenten. Aus jedem einzelnen treibt dann eine eigenständige " Frühlingszwiebel" aus.
Man kann also immer nur ein ganzes Bündel ernten, keine einzelne Zwiebel.

Bei Aussaat wachsen die Pflanzen erst zu der großen Zwiebel heran.
Die wird dann wieder entnommen, getrocknet und im Herbst wieder gepflanzt.
Würde man die in einem Horst säen und so lassen, würden extrem viele Frühlingszwiebeln auf einen Haufen wachsen.
Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll.
Quasi so, als ob man Knoblauchzehen in einem Horst setzen würde und aus jeder daraus entstehenden Knolle würde es dann aus jeder Zehe daraus wieder treiben.

Ich kann's nicht erklären  ::)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 02. August 2018, 20:48:59
Ich habe keine Ahnung, ob das bei denen auch so funktioniert.
Bei Calçots besteht die große Pflanzzwiebel aus mehreren Segmenten. Aus jedem einzelnen treibt dann eine eigenständige " Frühlingszwiebel" aus.
Man kann also immer nur ein ganzes Bündel ernten, keine einzelne Zwiebel.

Bei Aussaat wachsen die Pflanzen erst zu der großen Zwiebel heran.
Die wird dann wieder entnommen, getrocknet und im Herbst wieder gepflanzt.
Würde man die in einem Horst säen und so lassen, würden extrem viele Frühlingszwiebeln auf einen Haufen wachsen.
Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll.
Quasi so, als ob man Knoblauchzehen in einem Horst setzen würde und aus jeder daraus entstehenden Knolle würde es dann aus jeder Zehe daraus wieder treiben.

Ich kann's nicht erklären  ::)
;D Quark ;D Du hast das gut erklärt - die Calçots ist mehrtriebig wie die Schalotten :)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: erbsengrün am 02. August 2018, 22:00:53
Falls es zu einer Sammelbestellung (für die Zwiebeln, nicht für das Saatgut) kommt, dann bin ich auch dabei  :D
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 02. August 2018, 22:20:29
Ich würde 4-5kg nehmen.
Interessenten bisher:
thuja thujon
Nemesia Elfensporn
Gartenoma
Sternrenette
Erbsengrün
Vogelsberg, Samen oder noch was für diesen Winter und auch ein Pröbchen?

Wieviel kg wollen die anderen?

Doraji, gut eklärt, wie vergessene Knoblauchknollen, viel zu dicht als dass die einzelnen riesengroß werden.

PS: ihr wisst schon dass ihr blöd seid und mich das wieder Geld kostet?  ;D
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 02. August 2018, 22:37:58


PS: ihr wisst schon dass ihr blöd seid und mich das wieder Geld kostet?  ;D
ja, bin blöd :D weil dunkelblond, is klar - aber ne, Kosten für Zwiebeln, Porto u. Verpackung zahl ich doch selber, dann kostet's doch nicht Dein Geld................oder fliegst Du wegen unserer Zwiebeln extra fix nach Spain ::) und magst die Kosten für's Flugticket nicht auf alle Zwiebelkäufer umlegen 8)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 02. August 2018, 22:55:08
Fliegen? Ich bin Radfahrer!

Wollte nur mal nen roten Faden reinbringen. Manchmal ergibt sich sowas ja schneller als man denkt.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 02. August 2018, 23:00:51
Manchmal ergibt sich sowas ja schneller als man denkt.
Du hast doch bestimmt spanischstämmige Mitgärtner/innen in Eurer Kleingartenanlage?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 02. August 2018, 23:23:40
Wollte nur mal nen roten Faden reinbringen.

 :D hier mal mein Beitrag zum roten Faden:
Zitat
Zwiebel Calcots "blanca de Lerida"

Wie man auf den ersten Blick fälschlicherweise vermuten kann, gehört die Calçot Zwiebel nicht zu den Lauch- oder Frühlingszwiebeln, sondern ist eine weisse und süße Variante der Allium cepa . Damit man die gewünschten langen (ca. 20 - 25 cm) weissen und zarten Bereiche erhält, sind einige  Arbeitsgänge nötig. Ausgesät wird in Spanien im Winter, im Frühjahr werden die Jungzwiebeln versetzt und ab September kontinuierlich bis zur Ernte im Feb. - April mit Erde angehäufelt.

Zitat
Allium cepa (Quelle)
Die Nährstoffspeicherung und damit die Ausbildung des Speicherorgans wird von der Photoperiode bestimmt, d. h., sie kommt nur bei einem bestimmten Verhältnis von Tag- und Nachtlänge in Gang. In Anpassung an die entsprechenden Gegebenheiten verschiedener geographischer Breiten hat die Züchtung zur Differenzierung in sogenannte Langtag- und Kurztagsorten geführt. Diese Bezeichnungen sind nicht gleichzusetzen mit den sogenannten Langtag- und Kurztagpflanzen der biologischen Terminologie, bei denen es ausschließlich um die Blütenbildung geht. Wenn die Belichtungsansprüche der jeweiligen Sorte nicht erfüllt sind, kann die Zwiebelpflanze zwar Blätter, Blüten und Samen bilden, aber keine oder nur eine unterentwickelte Zwiebel.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Vogelsberg am 03. August 2018, 02:36:13
@ Doraji

Super erklärt!!!

@ thuja thujon

Ich kümmere mich selbst um Saatgut

@ Nemesia Elfensp.

Der Hinweis ist wichtig mit dem Lang/Kurztag, denn die Anbauzeiten von Spanien sind in weiten Teilen Deutschlands - bis jetzt - nicht einzuhalten im klasischen Haus/Kleingarten.
Macht für mich eine Aussaat allerdings um so spannender, da ich dann von Anfang an auf Sämlinge selektieren kann, die mit meinen Anbauzeiten zurecht kommen und die dann weiterführen.



Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Doraji am 03. August 2018, 06:13:52
Du hast doch bestimmt spanischstämmige Mitgärtner/innen in Eurer Kleingartenanlage?

Uiii, das da oben sind Katalanen, keine Spanier... ;)
Die sind da empfindlich...  ;) ;D

Für so viele kann ich natürlich keine Zwiebeln mitbringen  :-\
Man muss auch ein bestimmtes Zeitfenster zum Kaufen der Pflanzzwiebeln treffen.
Ich habe das Glück, dass meine Eltern dort wohnen, allerdings kann ich denen nicht zumuten, kiloweise Zwiebeln zu kaufen und zu verschicken.  :-[

Die Katalanen nutzen diese Sorte für die Calçotada, d.h. sie wollen möglichst lange, weiße Schäfte (Schafte?), weil sie das Grün eh nicht nutzen. Die obere, verkohlte Schicht wird inkl. Grün nach dem Grillen abgezogen, der Rest in die Sauce getunkt und gegessen.

Wenn man die nicht dafür braucht, muss man gar nix machen, also nicht anhäufen und es werden trotzdem schöne Frühlingszwiebeln.
Je tiefer man sie legt, desto länger und weißer aber auch dünner werden die Hälse.

Samen kann ich problemlos mitbringen, falls jemand die Aussaat auf sich nehmen will. Wäre dann aber erst Mitte Oktober.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Sternrenette am 03. August 2018, 06:18:22
Ich komm mit Samen klar, der Transport ist wirklich umständlich, wenn man zentnerweise Steckzwiebeln organisiert ;)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. August 2018, 06:53:03
Du hast doch bestimmt spanischstämmige Mitgärtner/innen in Eurer Kleingartenanlage?

Uiii, das da oben sind Katalanen, keine Spanier... ;)
Die sind da empfindlich...  ;) ;D
ups, ei weia Fettnäpfchen bitte verrat mich nicht :) - - es muss dann also heissen: katalanischstämmige Mitgärtner (so viel Zeit muss sein) ich habs mir jetzt nachgelesen - scheints sehr empfindliche Sache das ::)
Wobei ich da für meinen Teil - als gebürtige Bremerin - durchaus damit einverstanden bin, wenn man mich als Deutsche bezeichnet............ ;D aber vielleicht kann ich das ja auch nicht nachvollziehen.

Zitat
Für so viele kann ich natürlich keine Zwiebeln mitbringen  :-\
Man muss auch ein bestimmtes Zeitfenster zum Kaufen der Pflanzzwiebeln treffen.
Ich habe das Glück, dass meine Eltern dort wohnen, allerdings kann ich denen nicht zumuten, kiloweise Zwiebeln zu kaufen und zu verschicken.  :-[
:)

Zitat
Die Katalanen nutzen diese Sorte für die Calçotada, d.h. sie wollen möglichst lange, weiße Schäfte (Schafte?), weil sie das Grün eh nicht nutzen. Die obere, verkohlte Schicht wird inkl. Grün nach dem Grillen abgezogen, der Rest in die Sauce getunkt und gegessen.
sie würden sich also quasi "die Haare raufen", wenn sie wüsten, was wir hier mit ihren geliebten Zwiebeln anstellen wollen ;D

Zitat
Wenn man die nicht dafür braucht, muss man gar nix machen, also nicht anhäufen und es werden trotzdem schöne Frühlingszwiebeln.
Je tiefer man sie legt, desto länger und weißer aber auch dünner werden die Hälse.
dünne, aber weisse Hälse sind mir egal, hauptsache grün ;D im ;D Winter ;D ist mir wichtig.

Zitat
Samen kann ich problemlos mitbringen, falls jemand die Aussaat auf sich nehmen will. Wäre dann aber erst Mitte Oktober.
für den hiesigen Aussaatversuch wäre es besser, eher zu säen - ich schau erst mal, wie es mit der Saatgutbeschaffung klappt - ansonsten komme ich auf Dein Angebot zurück - Dankeschön!

LG
Nemi
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Vogelsberg am 03. August 2018, 08:56:05
.... da ich ja auch an Samen interessiert bin, wiederhole ich hier nochmal meine Frage, ob schonmal jemand bei spicegarden bestellt hat, denn die sind - neben Amazon - offensichtlich die einzigen Anbieter in DE ....

sonnige Grüße  ::)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 03. August 2018, 09:13:30
.... da ich ja auch an Samen interessiert bin, wiederhole ich hier nochmal meine Frage, ob schonmal jemand bei spicegarden bestellt hat, denn die sind - neben Amazon - offensichtlich die einzigen Anbieter in DE ....

Nachdem GG noch einige Anbieter durchgesehen hat, habe ich gestern da bestellt. Sie sind auf jeden Fall ohne Mindestbestellwert und mit vernünftigen Versandkosten den anderen Anbietern überlegen und die Saatgut-Marke scheint überall dieselbe zu sein. Wenn ich den Samen habe, werde ich berichten.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: leonora am 03. August 2018, 09:26:15
Meine Samen kommen auch von da, meine erste Bestellung dort  8)

LG
Leo
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Vogelsberg am 03. August 2018, 11:18:33
..... na die werden sich wundern, warum diese Samen plötzlich soooo gefragt sind.  Muss auch gleich nochmal stöbern gehen, nicht, das die dann ausverkauft sind ...  ;D ;D ;D
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Doraji am 03. August 2018, 11:30:54
ups, ei weia Fettnäpfchen
bitte verrat mich nicht :) - - es muss dann also heissen: katalanischstämmige Mitgärtner (so viel Zeit muss sein) ich habs mir jetzt nachgelesen - scheints sehr empfindliche Sache das ::)
Wobei ich da für meinen Teil - als gebürtige Bremerin - durchaus damit einverstanden bin, wenn man mich als Deutsche bezeichnet............ ;D aber vielleicht kann ich das ja auch nicht nachvollziehen.
Ich sag' nur beim Champions League-Spiel Real gegen Barça (ich zitiere einen katalanischen Freund): " Madrid ist der Teufel und muss von der Erde verschwinden.".
Und während ich noch schmunzele und lachen will, sehe ich in ernsthaft zustimmende Gesichter, nachdem er das übersetzt hatte  ::)

Zitat
für den hiesigen Aussaatversuch wäre es besser, eher zu säen - ich schau erst mal, wie es mit der Saatgutbeschaffung klappt - ansonsten komme ich auf Dein Angebot zurück - Dankeschön!

Ist ja noch Zeit bis dahin. Falls ich Samen mitbringen soll, einfach melden.

Nachher klappt das hier gar nicht in den kälteren Gebieten  :-\
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Vogelsberg am 03. August 2018, 11:58:32
Soooo, jetzt habe ich dort auch bestellt  ;)  .... wenn die hier nicht gedeihen, dann wissen wir ja wer schuld ist an der unnützen Geldausgabe, gell Doraji  ;D ;D ;D


Nein, nein.... Aaaalles gut.... und nun bitte viel Regen....
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 03. August 2018, 12:13:11
Ich werde mir aber auch Saatgut von den Cebolla tardía de Lérida (Späte Zwiebel von Lérida) bestellen und (nach Charles Dowding) schleunigst eine "Bündelaussaat" machen.
Hier ist sein Videozum Thema: Multisowing modules to save time, compost and greenhouse space
Das sollte ja mit Zwiebeln auch funktionieren, allemal wenn es mir ja "nur" um das Schnittgrün geht. Ich werde es testen :D und auch ein oder zwei andere Zwiebelsorten so für den Winteranbau verwenden. Mal sehen, welche sich besonders eignen.
Welches Substrat nimmst du da, der englische Ausdruck "compost" ist ja durchaus vieldeutig und bedeutet nicht unbedingt Kompost in unserem Sinn?

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 03. August 2018, 12:28:25
Zwiebeliges will es meistens nicht zuu humos.
Bei humosem Gartenboden ists meist schon zu viel. Sieht man an den Wurzelspitzen bzw der Anzahl. Der ganze Ballen sollte auch noch zur Ernte reinweiß sein.
Anfangs ordentlich Stickstoff und feucht, erst später trocken, wird im Winter hier aber nicht klappen.

Berichetet mal wie sich eure Samen anstellen.
Hier treiben gerade die Etagenzwiebeln los. Da muss ich die Tage wohl noch ein paar Meter neue stecken.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. August 2018, 15:04:18

Welches Substrat nimmst du da, der englische Ausdruck "compost" ist ja durchaus vieldeutig und bedeutet nicht unbedingt Kompost in unserem Sinn?
ich kenne Dowdings Kompost nicht, wie nahrhaft, wie viel Humus und Dauerhumus, wie strukturstabil.
Ich habe bei vielen seiner Videos den Eindruck, dass er seinen Kompost so nutzt, wie er ist. Dowding ist ja um eine einfache Herangehensweise bemüht. Ich habe noch in keinem seiner Videos gesehen, dass er spezielle Anzuchtsubstrate herstellt.


So wie Thuja,
Zwiebeliges will es meistens nicht zuu humos.
sehe ich es für Zwiebel und Co auch., sie haben es lieber etwas grober/sandiger, halt gut durchlüftet.
Deshalb werde ich wohl in diesem Fall  wieder mal eine Mischung aus "scharfem Sand"/Mauersand und gekaufte (torffreier) Kübel/Blumenerde machen. (gekaufte Kübel/Blumenerde deshalb, weil ich wegen der Trockenheit aktuell keinen brauchbaren Kompost am Start habe).
Evtl. mische ich noch etwas Perlite darunter.

Aber auch wenn ich mit meinem gesiebten Kompost als Anzuchtsubstrat arbeite, gebe ich sehr häufig Perlite und/oder Maurersand hinzu, eben je nach Verwendungszweck.

Und Du? Welches Anzuchtsubstrat favorisierst Du?

Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 03. August 2018, 15:31:04
Aus Altergründen mache ich keinen Kompost. Das schaffen meine Knochen nicht mehr. Strauchige Abfälle werden gehäckselt und direkt als Mulch verwendet, der Rest geht zur Grünecke. Dieses Jahr habe ich mir drei Säcke Frux "Gärtnerkompost" geleistet und jeweils zugesetzt, das funktionierte ganz gut und es ist auch noch ein halber Sack da.

Zur Samenanzucht verwende ich 1/3 feines Lavagranulat mit 2/3 Anzuchterde und sterilisiere das in der Mikrowelle. Zum Pikieren dann ein Gemisch aus 1/3 Kokos, 1/3 Lava und 1/3 Blumenerde. Für die Zwiebeln - ich habe auch noch anderen Samen hier herumliegen - werde ich wohl letztere Mischung verwenden.

Ich habe noch nie in Multitopfplatten gesät, will mir aber für den jetzigen Zweck (und einige andere Winteraussaaten) so etwas zulegen, z. Zt. gibt es bei ebay ein Angebot (Auktion) 10 Stck. je 50 Pflanzen für 3€ + 4,50 Versand. Ich denke, das kann man machen. Immer mal wieder was Neues - das macht mir Spaß.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 03. August 2018, 16:19:25
Die sehen mir nach Transportschalen aus, so wie man sie vom Gartencenter kennt.
Ich wüsste jedenfalls nicht, wie ich da die Jungpflanzen wieder rausbekommen sollte.
Daran verzweifeln eh die meisten Neunutzer bei den Platten. Es gibt aber auch gute bei denen man die Pflanzen gut rausbekommt, von Teku zB die mit dem einen großen Loch unten drin.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Vogelsberg am 03. August 2018, 16:44:26
Habe auch mal irrtümlich - um einen Mindestbestellwert zu erreichen - billige Multitopfplatten gekauft, die dann unten nur ein Abzugslöchlein haben  ::).... wenn die Pflanzen gut durchwurzelt sind, bekommt man die mit einem Löffel einigermaßen gut raus....

Aber viel besser sind diese Quick-Pot-Platten mit großem Loch unten, wo man die Pflanzen mit dem Finger rausdrücken kann.... man lernt halt nie aus...
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 03. August 2018, 18:13:29
Danke für die Warnung. Aber ich habe schon geboten. Die Töpfchen haben unten zwei kleinere Löcher. Bevor ich sie befülle, werde ich sie von Loch zu Loch schlitzen, dann kann ich die Pflänzchen auch leicht rausdrücken. Und für einen ersten Versuch wollte ich keinesfalls einen nennenswerten Betrag ausgeben . . .  ;)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 03. August 2018, 22:23:54
Gute Idee. Und die Erde schön fest drücken, dann bleibt der Wurzelballen kompakt und bröselt nicht auseinander.

Vogelsberg, genau, Quick-Pot, die meinte ich doch.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Vogelsberg am 04. August 2018, 02:38:16
Teku hat die besten Sachen, sehr haltbar und praktisch....
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Doraji am 04. August 2018, 12:47:56
Soooo, jetzt habe ich dort auch bestellt  ;)  .... wenn die hier nicht gedeihen, dann wissen wir ja wer schuld ist an der unnützen Geldausgabe, gell Doraji  ;D ;D ;D
;D
Ich zeige im Oktober mal die Pflanzzwiebeln  8)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Vogelsberg am 04. August 2018, 13:51:22
Jaaaaaaa gerne und ich zeige dann - viiiiieleicht - nächstes Jahr meine Ernte aus Samen  ;D ;D ;D
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 06. August 2018, 14:25:11
Meine Samen sind heute gekommen. Es steht allerdings drauf

Keimung 10-14 Tage bei 16 Grad.

Ist das eine Mindest- oder Höchsttemperatur?

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Doraji am 06. August 2018, 15:09:16
Ich glaube eher Mindesttemperatur.
Wobei ich nicht höher als 20 Grad sagen würde.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 06. August 2018, 15:32:40
Meine Samen sind heute gekommen. Es steht allerdings drauf

Keimung 10-14 Tage bei 16 Grad.

Ist das eine Mindest- oder Höchsttemperatur?


guck mal hier bei http://www.hortipendium.de/Zwiebel#Saatgut_und_Keimung
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 06. August 2018, 15:43:41
guck mal hier bei http://www.hortipendium.de/Zwiebel#Saatgut_und_Keimung
Das hatte ich schon gesehen. Spalte 5 und 6 widersprechen sich.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 06. August 2018, 18:25:20

Das hatte ich schon gesehen. Spalte 5 und 6 widersprechen sich.
ich glaube, ich kann Dir nicht so recht folgen...........

Zitat
Keimtemperatur:
5 - 12°C
Keimdauer:
bei 5°C: 61 Tage
bei 12°C: 21 Tage
bei 20°C: 12 Tage
ich kann den Wiederspruch noch nicht erkennen - hilf mir mal bitte auf die Sprünge :)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 06. August 2018, 19:07:36
Das hatte ich schon gesehen. Spalte 5 und 6 widersprechen sich.
ich glaube, ich kann Dir nicht so recht folgen...........
Zitat
Keimtemperatur:
5 - 12°C
Keimdauer:
bei 5°C: 61 Tage
bei 12°C: 21 Tage
bei 20°C: 12 Tage
ich kann den Wiederspruch noch nicht erkennen - hilf mir mal bitte auf die Sprünge :)
Bei der Keimtemperatur ist die Maximumtemperatur 12° C, bei der Keimdauer die Maximumtemperatur 20°C.

Um meine Frage zu präzisieren: Der kälteste Raum in unserem Haus (incl. Keller) hat 21-25°C. Lohnt es sich da überhaupt zu säen?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 06. August 2018, 22:35:53
Ja. Alles unter 25°C ist selten zu warm, und zwiebliges verträgt auch noch die. Guck mal nach 3-4 Tagen nach, was da kommt. Ordentlich feucht im Gegensatz zu einem halb ausgetrocknetem Acker im Herbst bedeutet auch schneller.

Keimtemperatur hat auch Einfluss auf die Jungpflanzenqualität, damit kommen wir Hobbys aber meist klar.
Ansonsten: Zwiebeln werden auch in Indien gesäht und die kriegen das auch hin. Bei uns werden sie halt recht spät gesäht wegen optimalem Stadium für die Überwinterung, die dürfen nicht zu weit entwickelt sein und heutzutage ist eh alles terminiert.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 07. August 2018, 08:25:11
Gut, am Donnerstag steht der Mond passend, dann versuche ich es mal.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 08. August 2018, 00:38:56
Einer von den Witzen beim Winteranbau ist ja der, das über Winter hier eigentlich eh nix wächst, aber das was im Herbst schon einwurzeln konnte im Frühjahr sofort loslegen kann. Es kann evtl auch der Trockenheit davonwachsen. Zudem lässt sichs im Herbst bei trockenem Boden viel leichter säen oder stecken oder auspflanzen, als man es im nasskalten Februarschmierboden machen könnte.
Ich will an der Stelle an die Wintersteckzwiebeln erinnern, seit ein paar Jahren bekommt man die auch in den Gartencentern zu kaufen.
Der Strang dazu:
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,59439.0.html
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 09. August 2018, 09:58:36
Also heute war noch nix mit Säen. Als ich den Sack mit Blumenerde öffnete, kamen mit Trauermücken entgegen, zwar nur ein paar, aber im Prinzip reicht ja eine, um alles zu verseuchen. Ein gütiges Schicksal und die Bietmanager anderer Interessierter haben mich übrigens davor bewahrt, meine Plastiksammlung weiter zu ergänzen.
Ich habe also hier herumstehende 10er-Trayer geschlitzt, fest mit einem Gemisch von Blumenerde und Lavakörnchen befüllt und das ganze erst mal für 24 Stunden in den Gefrierschrank gepackt. Nach meiner Erfahrung überleben Trauermückenlarven die -18°C nicht.
Samstag vormittag geht's weiter mit Zwiebelsäen.
Die amerikanischen Samen für den Wintersalat liegen auch schon in Frankfurt beim Zoll, die müssten in den nächsten Tagen zugestellt werden.

Gruß
Gartenoma 
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 09. August 2018, 10:08:12

amerikanischen Samen für den Wintersalat
:D was hast Du da denn für eine Besonderheit ergattert? *neugierig guck* :D

Meine Calçotadasamen sind nun auch endlich unterwegs (die Bestellung haperte anfänglich)

Ich muss noch mal schauen, welche Spinatsorten besonders für den Winteranbau geeignet sind - habt Ihr da schon Ideen/Erfahrungen?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 09. August 2018, 10:23:34
amerikanischen Samen für den Wintersalat :D was hast Du da denn für eine Besonderheit ergattert? *neugierig guck* :D

https://www.rareseeds.com/landis-winter-lettuce/
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Frühling am 09. August 2018, 16:03:57
Moechte gerne den Ewigen Lauch (mehrjaehrigen Lauch) probieren und werde demnaechst Zwiebelchen bestellen.  Hat hier schon jemand damit Erfahrung gemacht? Soll ziemlich anspruchslos sein, leicht vermehrbar, und verhaeltnis wenig Wasser brauchen.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 09. August 2018, 16:27:00
Moechte gerne den Ewigen Lauch (mehrjaehrigen Lauch) probieren und werde demnaechst Zwiebelchen bestellen.  Hat hier schon jemand damit Erfahrung gemacht? Soll ziemlich anspruchslos sein, leicht vermehrbar, und verhaeltnis wenig Wasser brauchen.

Letztes Jahr habe ich so etwas auf einem Pflanzenmarkt gekauft: Ausdauernder Lauch, Allium senescens ssp. senescens. Nach der ersten kälteren Nacht ist er zusammengefallen (noch schneller als Schnittlauch), hat im Frühjahr dann ausgetrieben, aber besteht seit zwei Monaten nur noch aus Stroh. Er wurde ab und an gegossen, wie meine übrigen Kräuter auch, aber selbst Schnittlauch und Schnittknoblauch stehen unter gleichen Bedingungen noch grün im Beet.
Das ist einer der Gründe, warum ich es mit den spanischen Zwiebeln versuchen will, sie sollen härter im Nehmen sein.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Frühling am 09. August 2018, 16:50:21
Ach, wie entaeuschend :(, aber es ist nicht die gleiche Sorte, die ich bestellen moechte.  Die heisst Allium ampeloprasumn und sollte tatsaechlich tiefe Temperaturen ueberstehen.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: leonora am 10. August 2018, 18:57:06
Gut, am Donnerstag steht der Mond passend, dann versuche ich es mal.

Machst du die Anzucht in Töpfen? Und wie geht es danach weiter? Ich bin gerade etwas unschlüssig, wie ich es mit meiner Saat anstelle...  :-\

LG
Leo
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 10. August 2018, 19:48:34
Hallo Leonora,

Gut, am Donnerstag steht der Mond passend, dann versuche ich es mal.
Wie ich oben schon geschrieben habe, war nichts mit Säen am Donnerstag, weil die Erde von Trauermücken befallen war. Jetzt wird es morgen vormittag, ist zwar nicht ganz so günstig (weil Fruchttag statt Blatttag), aber es wird schon gehen. Mondwechsel (Neumond) ist morgen mittag, da sollte es vorher sein.
Machst du die Anzucht in Töpfen? Und wie geht es danach weiter? Ich bin gerade etwas unschlüssig, wie ich es mit meiner Saat anstelle... 
Also ich habe bei zwei 10er-Trayern jeweils den Boden von einem zum anderen Loch geschlitzt, 1/4 Blatt Klopapier rein und mit einem Gemisch von 1/3 sehr feinem Lavagranulat und 2/3 Blumenerde (torffrei) fest ausgestopft. Die beiden Trayer habe ich dann in Plastikfolie gepackt (wegen Sauberkeit und Hygiene und gegen Neubefall) und für mehr als einen Tag bei -18°C eingefroren. Vorhin habe ich sie wieder zum Auftauen herausgenommen (im Plastik gelassen, falls doch noch Trauermücken in der Gegend sind).
Morgen werde ich nach der hier genannten Bündelsaat-Methode in einen Trayer 10x6xCalcots, in den anderen 10x8xWeiße italienische Zwiebeln säen (der italienische Samen lag hier noch so rum).
Die Trayer kommen bis zur Keimung unter die Haube eines Zimmergewächshauses, danach ans Licht. September/Oktober, wenn ich das Gefühl habe, dass sie groß genug sind, werden die Topfballen dann in den Frühbeetkasten verpflanzt, wo sie den Winter über zusammen mit Wintersalat bleiben.
Wie sie sich über Winter machen, hängt auch von der Kälte ab, die wir haben werden. Was dann im Frühjahr noch übrig ist, werde ich sehen.
Ich lasse das einfach auf mich zukommen, gibt es eine Ernte, freue ich mich, gibt es keine, habe ich eine Erfahrung gemacht.

Gruß
Gartenoma 
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: leonora am 10. August 2018, 20:53:44
Danke dir für die ausführliche Antwort, so in der Art werde ich es dann auch versuchen.  :D

LG
Leo
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 11. August 2018, 01:04:18
So ungefähr würde ich es auch machen.
Aber die Geschichte mit dem Mond, die gehört nun nicht wirklich hierher.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Rhoihess am 11. August 2018, 01:22:25
Ich frittiere meine Blumenerde (sehe nicht ein, für irgendein Spezial-Anzuchtgedöns bis zum Zehnfachen hinzublättern) zum Winter-Vorziehen von Tomaten/Paprika etc. meistens angefeuchtet in der Mikrowelle, bis es durch und durch so ca. 80°C hat. Manche werden jetzt sagen das zerstöre nützliche Bakterien/Pilze etc, aber offensichtliche Mangelerscheinungen bei den Sämlingen, die immerhin bis zu 3 Monate lang dadrin anwachsen, hatte ich noch nie

Da ich mir vor ein paar Wochen mal ein Hochbeet gebaut habe (1,4mx1,4m, 80cm hoch), zur Hälfte mit Erdbeeren belegt (Ableger eines sehr trockenresistenten Zufallssämlings), hab ich mal testweise eine Spätaussaat von Karotten vorgenommen - direkt im Boden war meine erste Aussaat im Februar erst gar nicht gekeimt, die zweite im Mai schon, wurde aber direkt innerhalb von 2 Tagen komplett von irgendeinem unbekannten blöden Viech weggefressen. In vorigen Jahren haben sie sich auch im schweren Lehmboden mau entwickelt (verstümmelt, kurz, dick), also jetzt im lockeren Substrat, mal schauen ob so eine Überwinterung funktioniert. Gekeimt sind sie jedenfalls sehr schnell (2 Tage), was bei 38° auch kaum verwunderlich ist, dafür muss ich täglich wässern.

Dann vor 2 Tagen Feldsalat reingesät, braucht wohl noch etwas zum Aufgehen

Etwas Platz habe ich noch, habe vor stinknormale braune Säzwiebeln "Braunschweiger Riese", Uralt-Päckchen von 2012 oder so, auszusäen (also quasi die Erweiterung/Abwandlung von Wintersteckzwiebeln - "Wintersäzwiebeln", so dass man sie im nächsten Mai ernten kann). Macht das überhaupt jetzt Sinn, oder werden die garantiert dank der winterlichen Kälteeinwirkung schießen?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 11. August 2018, 02:08:09
...........
............habe vor, stinknormale braune Säzwiebeln "Braunschweiger Riese"............ auszusäen (also quasi die Erweiterung/Abwandlung von Wintersteckzwiebeln - "Wintersäzwiebeln", so dass man sie im nächsten Mai ernten kann). Macht das überhaupt jetzt Sinn, oder werden die garantiert dank der winterlichen Kälteeinwirkung schießen?
m.M. nach müssen sie doch früher oder später im nächsten Jahr blühen. Zwiebeln sind doch zweijährig..........oder habe ich Deine Frage missverstanden?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: leonora am 11. August 2018, 19:42:22
Jeder wie er mag, der eine so und der andere anders und das ist auch gut so.  :)

LG
Leo
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Conni am 11. August 2018, 22:01:17
... Säzwiebeln "Braunschweiger Riese", Uralt-Päckchen von 2012 oder so, auszusäen ... Macht das überhaupt jetzt Sinn ...

Zwiebelsamen bleibt nur sehr kurze Zeit keimfähig, ideal ist, ihn im Jahr nach der Samenbildung zu säen. Von sechs Jahre altem Saatgut wird höchstwahrscheinlich kaum noch etwas keimen.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 11. August 2018, 22:37:10
Ich meine die Herbsähzwieblen werden hauptsächlich für Schlotten hier (Frankenthal usw oder auch südlicher Richtung Muttersdtadt) angebaut. Wenn man aber die Sorten nimmt die echte Zwiebeln machen, soll das sicherer sein wie die Steckzwiebeln.
Bei denen ist es dann entscheidend wie groß sie sind, hatten letztes Jahr extra Reihen mit verschiedenen Fraktionen gemacht, alles über Eichelgröße hatte pro 10-15 Steckzwiebeln etwa einen Bock dabei. Von den anderen großen gab es die größeren und schöneren Zwiebeln, zumindest wenn man den Wachstumsvorsprung im Frühjahr mit einer leichten Andüngung im Februar und Ende März mit einer Kopfdüngung unterstützt hat, von den kleineren Zwiebeln waren es etwas weniger Böcke aber auch insgesamt kleinere Zwiebeln.

Die Säzwiebeln werden wohl etwas länger brauchen, die sind nicht im Juni fertig.
Saatzeitpunkt so, dass sie nicht so groß in den Winter gehen, sonst wissen sie, dass sie schon ein Jahr haben und blühen nach dem Winter verstärkt. Man sagt Haselnussdurchmesser ist die sichere Bank, wenn sie so klein einwintern, wissen sie nicht, dass sie schon gewachsen sind.

Ansonsten: bevor ich mich so recht zu Saaten durchringen kann fehlt mir noch etwas Wasser im Boden, das würde ich gerne die nächsten Tage noch auffüllen wollen. Hier macht jedenfalls Feldsalat aktuell keinen Sinn, wenns mal kühler wird und die Beete wieder gewässert, dann denke ich kann man die Samen schon eher hochzwingen.
Ansonsten beobachte ich oft, dass gerade Feldsalat wild relativ spät keimt, oft erst Ende Oktober und damit viel zu spät für Anbau ohne Folientunnel.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Rhoihess am 12. August 2018, 01:59:45
m.M. nach müssen sie doch früher oder später im nächsten Jahr blühen. Zwiebeln sind doch zweijährig..........oder habe ich Deine Frage missverstanden?
Naja, die Säzwiebeln die ich im Februar gesät habe sind in den letzten Wochen nach und nach gelb/braun im Laub geworden, also konnte ich sie ernten (wenn auch sehr mickrig im unbewässerten Lehmboden). Klar, wenn ich sie in der Erde ließe, würden sie wahrscheinlich nächstes Jahr blühen - deshalb meine Frage ob jetzt (oder im September) gesäte Zwiebeln dann schon im nächsten Frühjahr blühen, oder nochmal dann im Mai/Juni einziehen würden (so wie es Wintersteckziwebeln - zumindest größtenteils - tun)

Zwiebelsamen bleibt nur sehr kurze Zeit keimfähig, ideal ist, ihn im Jahr nach der Samenbildung zu säen. Von sechs Jahre altem Saatgut wird höchstwahrscheinlich kaum noch etwas keimen.

Na dann hab ich ja eh nix zu verliern... wenn sie innerhalb 2-3 Wochen nicht aufgehen wäre dann ja auch nicht schlimm, dann kann ich immer noch im September/Oktober Wintersteckis kaufen

Saatzeitpunkt so, dass sie nicht so groß in den Winter gehen, sonst wissen sie, dass sie schon ein Jahr haben und blühen nach dem Winter verstärkt. Man sagt Haselnussdurchmesser ist die sichere Bank, wenn sie so klein einwintern, wissen sie nicht, dass sie schon gewachsen sind.

Ansonsten: bevor ich mich so recht zu Saaten durchringen kann fehlt mir noch etwas Wasser im Boden, das würde ich gerne die nächsten Tage noch auffüllen wollen. Hier macht jedenfalls Feldsalat aktuell keinen Sinn, wenns mal kühler wird und die Beete wieder gewässert, dann denke ich kann man die Samen schon eher hochzwingen.
Ansonsten beobachte ich oft, dass gerade Feldsalat wild relativ spät keimt, oft erst Ende Oktober und damit viel zu spät für Anbau ohne Folientunnel.

OK, dann am besten noch 4 Wochen für den Test warten (wobei man nie weiß, wie der Spätsommer/Herbst hier temperaturmäßig wird - im September war schon im Monatsmittel alles zwischen 12,6 und 18,8° drin, auch der Oktober schwankt von 7,9 bis 13,6)
Das Hochbeet wird momentan eh täglich bewässert, vor allem damit sich die Erdbeer-Ableger gut einwurzeln können, also wär's für die Zwiebeln kein nennenswerter Extra-Aufwand - dadrin sind als Oberschicht so ca. 10 40l-Packungen Billig-Blumenerde... damit ich mal was anderes hab als meinen schweren Lehm
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 12. August 2018, 22:47:54
m.M. nach müssen sie doch früher oder später im nächsten Jahr blühen. Zwiebeln sind doch zweijährig..........oder habe ich Deine Frage missverstanden?
Naja, die Säzwiebeln die ich im Februar gesät habe sind in den letzten Wochen nach und nach gelb/braun im Laub geworden, also konnte ich sie ernten (wenn auch sehr mickrig im unbewässerten Lehmboden).
Foto vom 3.6.2018, hinten rechts die 3 einzelnen sind die Böcke.
(http://up.picr.de/33554185cz.jpg)
Anschließend kamen Zucchini aufs Beet und nach diesen demnächst Sandhafer.
Zwiebeln im Frühjahr mit Ammonsulfat angedüngt und ein paar Wochen später etwas Kalkstickstoff. Einmal im April Unkraut gejätet nach dem stecken im Oktober und 3-4 mal gewässert.
2/3 davon sind jetzt über den Sommer beim spontanen Grillen weggefuttert worden. Weniger Arbeit und trotzdem was ernten geht fast nicht.

@Hochbeet: es gibt für Rasenplätze zB in Stadien oder Golfplatz leistungsfähige Substrate. Hoher Sandanteil (trotz Zinkohum usw), es kann viel bewässert weden und das Aroma des Gemüses ist trotz deutlich besserem Wuchs noch etwas besser als in den Billigerden. Für volles Aroma wieder Lehmboden nehmen und ordentlich Humuswirtschaft betreiben. Das schmierige und harte beim Lehm bekommt man auch in den Griff.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 26. September 2018, 21:25:22
Die Preise für Gemüse sind so hoch wie nie. Mir kommt es so vor, als sei Gemüse so teuer wie Fleisch..........
Dieses Jahr stellt sich eigentlich die andere Frage:
was wächst an Gemüse wenn die Beete nach einem trockenen Sommer wieder etwas feuchter werden?

Ich habe die Tage Wintersteckzwiebeln gesetzt, Winterblumenkohl, Lauch, Knobi und Etagenzwiebeln sind neben Ajo Chilote auch wieder drin.
Parallel kam noch ein Satz Romanesco, Broccoli und Grünkohl ins Beet. Letztere bekommen je nach Herbst vielleicht noch eine Abdeckung aus Lochfolie. Die hält ja doch einiges an Wärme zurück und sorgt für Wuchsklima unter der Folie. Gerade Kohl ist ja dankbar für Feuchtigkeit.

Falls noch jemand 500-Lochfolie haben möchte, ich habe noch was abzugeben, 10m Länge und Breite zuschneidbar nach Wunsch. Also wenn das Beet zB. 3m lang ist machen 3,5-4m Sinn, je nach Höhe der zu bedeckenden Kultur. Wenn Interesse besteht, bitte PN an mich. 10x25m usw. ist natürlich auch machbar.

Edit: Wintererbsen und Winterackerbohne folgen die nächsten Tage/Wochen. Winterackerbohne als Dichtsaat zur Düngung der Apfelbäume und das frisches Mulchmaterial im Frühjahr da ist.
Titel: Re: später Anbau/Winteranbau in ungeheizten (Folien-) Gewächshäusern
Beitrag von: Cepha am 30. September 2018, 12:16:50

...Danke für das Erinnern an die lange Liste für Ernteverfrühungen.
Ich kenne den Thread und meine Intension geht eigentlich mehr in die Richtung Ernteverspätung bis in den Spätherbst. Danach werden die GH eh zur Überwinterung von nur begrenzt winterharten Topfpflanzen gebraucht

Meine Meinung/Einschätzung ist, dass in unseren Breiten vor allem das Licht der limitierende Faktor ist. Unsere Wintertage sind einfach verdammt kurz. Ich kenne den Breitengrad des Standorts des Autors nicht, aber gut möglich, dass der in Nordamerika deutlich südlicher sitzt als wir. (New York z.B. liegt auf demselben Breitengrad wie Rom!)

(edit: Maine liegt auf 45° nördlicher Breite und somit südlicher als München mit 48° oder ich hier in Dresden bei 51° nördlicher Breite, dementsprechend steht dort die Sonne im Winter auch höher als bei uns und die Tage sind länger, es gibt also unterm Strich mehr Licht.)

Der kürzeste Tag das Jahres ist Ende Dezember, bei uns ist es daher Ende Oktober bereits so dunkel wie im Februar.

Von daher gehen meine Bemühungen dahin, vor allem März und April stärker zu nutzen (unter Glas und Folie), die zumindest in meiner Gegend teilweise noch sehr kalt sein können, aber eben schon reichlich Tageslicht bieten.

Für den Herbst sehe ich eher die Sachen, die im Sommer wachsen und deren essbare Teile wie Blätter, Knollen, Wurzeln dann eben Fröste überdauern, quasi das ganze alten "Bauerngartenzeug". Mit den Sommerkulturen, die die Fläche unter Glas bis ca. September/Oktober belegen kann man diese sommerwachsenden Arten unter Glas aber nicht rechtzeitig genug aussähen bzw einpflanzen, als dass die dort noch was werden könnten.

Eine Wuchxverlängerung von Fruchtgemüse wie Gurken, Tomaten, Melonen, Paprika, usw.... weiter in den Herbst hinein unter Glas haben ich bisher noch nicht erfolgreich gesehen, die Pflanzen sind dann nach dem Sommer meist schon krank und fürs Ausreifen scheint dann bei feuchtkaltem Herbstwetter nicht nur die Wärme sondern auch das Licht zu fehlen. Dann lieber schauen, dass man Ende Mai schon möglichst große Pflanzen in großen Töpfen unter Glas mit viel Licht vorgezogen hat.

Andere Meinungen dazu?

Vielleicht gelingt es, geeignete Spätkulturen im Freiland in großen Töpfen vorzuziehen und die jetzt erst ins Gewächshaus zu pflanzen?

MfG
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Vogelsberg am 30. September 2018, 12:57:33
Hallo an Alle an diesem herrlichen Frühherbst-Sonntag  :D

Die -2 Grad der vergangenen Nächte haben meine 2 ungeheizten Folien-GH - je ca. 15 m2 Bodenfläche, also durchaus einiges an tagsüber erwärmter Luft als Temperaturpuffer - "abgehalten", so dass nur die Blätter von Gurken und Tomaten, die die Folie berühren, schon erfroren sind.
Ansonsten gibt es noch reifende Gurken und auch einige Blüten, die aber wohl zu keiner weiteren Ernte führen werden  ;)

Die Tomaten im anderen GH ernte ich nach und nach ab und dann ab die Pflanzen auf den Kompost, denn auch hier werden die aktuellen Blüten keinen Ertrag mehr bringen.

Vergangenes Jahr - da hatte ich genug Gießwasser von oben  ::) - habe ich ca. im Juli in Multitöpfen nochmal winterharte Winterheckenzwiebeln und Frühlingszwiebeln ausgesät und im Spätsommer - schon recht kräftig - zwischen die Tomaten im GH gepflanzt.
Nach dem Entfernen der Tomatenpflanzen hatte ich dann schon recht große Pflanzen, die problemlos durch den Winter kamen und ab etwa März dann große Frühlingszwiebeln, die ich - auch die Winterheckenzwiebeln - komplett wie Lauch geerntet und zubereitet habe. Danach waren dann die GH-Beet wieder frei für die nächsten Tomaten ...

Dieses Jahr bin ich zu spät mit meinen Aussaaten von Frühlingszwiebeln, da ich erst zu spät keine Wasserprobleme mehr hatte.
Die kleinen Dinger werde ich trotzdem noch in die GH pflanzen und dann im Frühjahr mal schauen...

Außerdem habe ich in einem Folien-GH versuchsweise vor etwa 1 Monat eine große Bandbreite an Zwiebeligem sowie Pastinaken aus diesjähriger Samenernte (white Gem) ausgesät und werde dann ebenfalls mal schauen, ob die reichlich aufgegangenen Sämlinge noch dieses oder nächstes Jahr eine Ernte bringen.

Grüße
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 01. Oktober 2018, 09:56:15
Auch im Gewächshaus kann man zwiebeliges noch mit einem Vliess oder Lochfolie abdecken.

Bei wärmebedürftigem finde ich macht es keinen Sinn die Ernte nach hinten verlängern zu wollen. Es fehlt Licht und Wärme und Krankheiten oder Schädlinge hats bis dahin meist auch. Wäre halb so schlimm, wenn der Geschmack noch gut wäre. Ist er aber meistens nicht mehr und nach einem guten Jahr mit Schwemme kann ich auf den letzten Rest meist ganz gut verzichten.
Von daher gehen meine Bemühungen dahin, vor allem März und April stärker zu nutzen (unter Glas und Folie), die zumindest in meiner Gegend teilweise noch sehr kalt sein können, aber eben schon reichlich Tageslicht bieten.
Warum den Oktober, November und Dezember ausklammern? Von einigen Gemüsen gibts mittlerweile oder schon länger auch winterharte Sorten. Das was im Spätherbst noch wächst, ist der Vorsprung im Frühjahr. Das ist auch schon eingewurzelt und kommt so auch besser mit Frühsommertrockenheit zurecht.
Auch Grünkohl, Winterblumenkohl und Lauch können in der dunklen Jahreszeit noch ausreichend wachsen. Es muss nicht nur Kopfsalat, Zwiebel oder Wintererbse sein.

Ansonsten kann man die dunkle Jahreszeit auch dazu nutzen, die Bodenstruktur zu verbessern. Besser als umgraben oder Beete mit Mist abdecken ist Gründünger rein.
Bis die Tomaten ab Mitte April aufs Beet kommen sind selbst mit hohem Bewuchs die Beete wieder pflanzfähig.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 01. Oktober 2018, 15:45:22
Meine Wintersalate machen sich prächtig:


Drei Wochen nach dem Auspflanzen

Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: cydorian am 01. Oktober 2018, 15:49:51
"Prächtig" ist nicht unbedingt gut. Die volle Winterhärte haben sie nur als kleine Pflanzen.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 01. Oktober 2018, 19:52:56
Mit wievielen Blättern sollen sie in Winterruhe gehen? 4 oder eher 6?
Die absolute Winterhärte ist dann auch wieder abhängig von der Abhärtephase.

Als Babyleaf gehen sie aber immer.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 12. Oktober 2018, 15:14:12
Bin heute über die Sortenliste für ungeheizten Ganzjahresanbau für Salate von Palme gestolpert. (pdf)
https://www.hortigate.de/bericht?nr=47393

Hild hat ein recht üppiges Sortiment was Asia-Greens und Babyleaf angeht. https://www.hildsamen.de/sortiment/blattgemuese/
Mich würde eine Mischung aus rund 20 Sorten/Arten interessieren. Die gibts zwar offiziell nicht, aber ich würde mich drum kümmern.
Nemi, was macht deine Sähmaschine? Wärst du interessiert an Saatgutmischungen wenn nur größere Mengen gekauft werden können? Wäre dir pilliertes Saatgut lieber wegen dem Sähergebnis?
Hat noch jemand Interesse? 
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 12. Oktober 2018, 15:32:08

Nemi, was macht deine Sähmaschine? Wärst du interessiert an Saatgutmischungen wenn nur größere Mengen gekauft werden können? Wäre dir pilliertes Saatgut lieber wegen dem Sähergebnis?
  :-* ich bin zu jeder Schandtat berei - tolle Idee Thuja :-*
(melde mich heute Abend ausführlich)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 12. Oktober 2018, 15:35:39
Ich habe leider keinen Platz und uns liegen die angebotenen Sorten auch nicht besonders.

Spätestens in vier Wochen können wir sowieso unseren ersten eigenen Salat essen - für zwei ältere Menschen mit geringem Appetit reicht ein Köpfchen dann allemal.

Entwicklungszustand am 12.10.2018




Die andere Seite des Frühbeets



Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 12. Oktober 2018, 15:52:05
Ich würde die Asias bzw Spinat usw eher wie Scherkohl ziehen. Also maximal 4 Blätter, eigentlich nicht viel größer als Feldsalat. Reihenabstand 10-15cm. In der Reihe jeden Zentimeter ein Korn.

Da braucht man dann schon ein Stückchen um auf die Menge, wie sie deine Salate gerade liefern, zu kommen.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 12. Oktober 2018, 15:57:05
Hier der Cima di rapa ist als Salat schon zu weit, in dem Stadium eher zum kochen.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Gartenoma am 12. Oktober 2018, 16:01:33
Wir essen am liebsten gekochten Endivien und haben davon eine größere Menge eingefroren.

Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 15. Oktober 2018, 20:51:03
Bin heute über die Sortenliste für ungeheizten Ganzjahresanbau für Salate von Palme gestolpert. (pdf)
https://www.hortigate.de/bericht?nr=47393

Hild hat ein recht üppiges Sortiment was Asia-Greens und Babyleaf angeht. https://www.hildsamen.de/sortiment/blattgemuese/
Mich würde eine Mischung aus rund 20 Sorten/Arten interessieren.
Na, wenn wir uns die Kosten für das Saatgut teilen, sollte es wohl eine erträgliche Summe werden.

Zitat
Die gibts zwar offiziell nicht, aber ich würde mich drum kümmern.
.........ah ja, wie muss ich mir das vorstellen?

Zitat
Nemi, was macht deine Sähmaschine?
sie braucht neue Holzgriffe, weil die alten vom Holzwurm angenagt wurden, aber ansonsten tut sie's.

Zitat
Wärst du interessiert an Saatgutmischungen wenn nur größere Mengen gekauft werden können?
Salatsamen sind ja nicht so lange keimfähig, aber die Brassicafamilie doch durchaus - ja nachdem was wir da wollen, könnten wir auch grössere Mengen einkaufen.

Zitat
Wäre dir pilliertes Saatgut lieber wegen dem Sähergebnis?
tja, ein guter Gedanke, allerdings fürchte ich einen deutlich höcheren Preis. Das muss nachgefragt werden.

Kennst Du eigentlich schon die Internetseite von der Versuchsanlage Zinsenhof  (die Außenstelle des Lehr- und Forschungszentrum Schönbrunn)  ? Dort arbeite Wolfgang Palme.

Ich finde ja die diversen Versuchsreihen - hier z.b. in 2017 sehr spannend und aufschlussreich. Insgesamt sind diverse Versuche aus den Jahren 2008 - 2017 aufgeführt.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Cepha am 15. Oktober 2018, 22:01:44
Ich fände einige dieser Samen von kommerziellen Arten auch spannend.

Samenmischungen sehe ich kritischer, denn durch die Kohl- und Senfarten ergeben sich doch Probleme mit der Fruchtfolge, oder?

Vor kurzem hab ich mir das Buch "Frisches Gemüse im Winter ernten: Die besten Sorten und einfachsten Methoden für Garten und Balkon. Poster mit praktischem Anbau- und Erntekalender. 77 verschiedene Gemüse" von Wolfgang Palme gekauft. Es ist nicht billig, ich habe aber tatsächlich reichlich Interessantes darin gefunden. Das ist für ein Gartenbuch sehr selten, typischerweise findet man dort auch nur Anfängertipps und allgemeine Ansagen.

Jedenfalls bin ich dabei, mein Frühbeet nun auf immerhin 3m² zu erweitern, damit wird es von der bisherigen 1m² Spielerei und Testerei schon zu etwas seriöserem. Gerade Salate scheinen im nassen Winter definitiv vom festen regendichten Dach über den Kopf zu profitieren, Wurzelgemüse und Kohlarten kommen mit Vlies oder direkt im Freien scheinbar auch klar.

Von Eva Schumann habe ich noch das Buch "Das Kleingewächshaus: Technik und Nutzung" besorgt und da stand trotz 300 Seiten für mich leider absolut nichts neues drin, technisch das ein oder andere extrem vereinfacht bis teilweise sogar falsch. Das ist dann sehr enttäuschend, sowas ist wirklich nur für Anfänger oder Leute, die mit Physik das letzte Mal in der Schule zu tun hatten.

"Frühbeet-Gärtnern: Anbausaison verlängern - Ernte steigern" von Jörn Pinske ist ein kleineres und dünneres Büchlein. Ich habs erstmal nur durchgeblättert und hab noch kein finales Urteil dazu. Erwartet hatte ich mir Ideen zum Bau eines speziellen Frühbeets für die Winterkultur mit Ideen zur Maximierung des Lichteinfalls und Wärmegewinns, stattdessen ist auch das nur das übliche Zeug mit 4 Brettern und nem Deckel drauf. Ich wohne hier auf 51° nördlicher Breite, im Winter steht die Sonne so tief über dem Horizont, dass ich da solche Brett-Konstruktionen für eher unsinnig halte, zumindest wenn man Wachstum erwartet und nicht nur einlagern.
Die Kälte ist in unseren Breiten im Frühbeet vielleicht 2-4 Wochen limitierend (je nach Winter), das Licht hingegen erscheint mir aber wenigstens 3 Monate lang zu wenig zu sein.

MfG
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 15. Oktober 2018, 22:53:45
Nemi, ich würde morgen einfach mal telefonieren und mal ausloten was überhaupt machbar ist. Die Brassicas scheint es ja in 10g Portionen zu geben, einmal das ganze Sortiment an Sorten ist denke ich nicht verkehrt und das kriegen wir mengenmäßig noch unter. Lactucas brauche ich für mich nun nicht unbedingt dabei, weiß auch nicht, inwieweit die ohne Frostschutz breit durch die Sorten funktionieren bei Überwinterung. Spätherbsternte wäre 2-3 mal Aussaat im 8/9, Frühjahrsernte wird hier bei mir nix, Winter ist dazu zu warm bzw Frühjahr fehlt. Ich würde mich da wirklich gerne, auch wegen der Fruchtfolge, auf die Brassicas konzentrieren. Fruchtfolge, wenn mans genau nimmt, erst ab 6 Wochen Standzeit (in der Vegetation) zählts ja überhaupt erst als Kultur. Wenn sich die Schädlinge nicht vermehren, bis es geerntet ist, zählts nicht als Kultur. Das ist ja der nächste Witz der neben der sehr ausgedehnten Erntezeit den Winteranbau von `Schnellgemüse´ nicht nur wegen Boden- und Grundwasserschutz so interessant werden lässt.

Damit der Anbau nicht mehr Arbeit als Nutzen bringt, deswegen würde ich die Sähmaschinenvariante bevorzugen, da kann man mal schnell ein paar Reihen legen, und da darfs von mir aus gerne eine Mischung sein, das Erntemesser interessiert es nicht und so groß werden die Pflanzen nicht dass die eine Sorte die andere überwuchern könnte. Ich brauche jedenfalls keine 2m xy sauber hinter 2m xyz. Da hätte ich auch keine Lust drauf sowas auszusäen, weil ich dann x mal Sähmaschine bestücken und wieder ausleeren müsste. Im Beet wächst später auch die Mischung gut genug und wenn das eine besser schmeckt als das andere, dann wird halt mit dem Küchenmesser selektiv geerntet und das zuviel wird eingearbeitet als Regenwurmfutter.

Danke für die Website vom Zinsenhof, die muss ich mir morgen bzw diese Woche mal genau vornehmen.

Cepha, tja, Fruchtfolge, wenn mans richtig macht solls wohl lange gut gehen weils nicht zählt. Die Feldsalatbetriebe hier flammen nach einem Satz höchstens ab, wenn überhaupt, das geht ein paar mal hintereinander und das über Jahre problemlos. Nun ist Feldsalat eher selbstverträglich, hat im Vergleich zu Schnittkohl aber eine deutlich längere Kulturzeit bzw er braucht deutlich länger um groß zu werden. Ich denke solange die Auflaufkrankheiten unter Kontrolle sind, kann man das ausreizen. Für den Winteranbau empfiehlt Palme nicht umsonst eher trockene Kulturführung. Sclerotinia usw lässt grüßen, da ist Kohl auch deutlich weniger empfindlich als Salat. Meiner Meinung nach sollten gerade die Schnittkohlsalate nicht so lange auf dem Beet brauchen, dass sich Bakteriosen und andere Probleme breit machen können. Ich sehe das wirklich noch als eine der wenigen Kulturen die so ziemlich ohne alles klarkommt, selbst ohne Dünger, je nach Vorfrucht.

Danke für die kurze Literaturkritik, ich habe auch so meine Probleme mit Gartenbüchern. Vielleicht kann ich ins Palmewerk ja mal vorab irgendwo reingucken.

Ich meld mich wenn ich mehr weiß bezüglich Samenbezug.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 22. Oktober 2018, 11:45:47
Nemi, ich würde morgen einfach mal telefonieren und mal ausloten was überhaupt machbar ist.
Ich meld mich wenn ich mehr weiß bezüglich Samenbezug.
::)

Zitat
Vielleicht kann ich ins Palmewerk ja mal vorab irgendwo reingucken.
ich habe das Buch - aber lohnt sich das hin und her schicken? Für das Hin u. Her-Porto hast Du ja schon das halbe Buch gekauft......
29,90 versandkostenfrei*.............

Meine Meinung zum Buch:
Ich finde das Buch sehr tauglich.
Und auch das Poster zeigt mehr, als die üblichen Pflanzkalender, weil die Erkenntnisse der Winteranbauversuche eingeflossen sind.

Ich muss mal nachblättern:
Wenn ich mich recht erinnere, hat Eliot Coleman in seinem Buch sogar eine Tabelle der einzelnen Kulturen für die notwendigen Aussaatzeiten für die gewünschte Erntezeit und in Bezug auf die vorhandene Lichtmenge, je Breitengrad, im Winter. (spannender als ein Krimi :D )
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 22. Oktober 2018, 11:51:47
Ja, ich habs noch nicht oft genug probiert und noch keinen erreicht.  ;)

Die Poster/Tabellen würden mich schon interessieren...
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: strohblume am 14. November 2018, 21:14:39
Hallo In meinem alten neuen GH habe ich Winterkopfsalat und  Dill vom Hochbeet ins Kalthaus gesetzt und angegossen , gesät habe ich noch  Spinat ,Rucola und Winterpostelein. Vieleicht kommt ja was , Ich will noch einige Kübelpflanzen einstellen. Heute wird hier Frost gemeldet.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 14. November 2018, 21:29:00
Viel Erfolg. Hälst du das Gewächshaus frostfrei?

Hier wird in den nächsten Tagen der Freilandbroccoli reif. Romanesco braucht noch etwas. Eventuell muss ich abdecken mit Lochfolie. Es könnte auch hier leichten Frost geben demnächst.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Monti am 15. November 2018, 22:18:47
Ich hatte im September irgendwann (dieses Jahr ist misserabel mit Gedächtnis und Aufzeichnungen) Salat in Multitopfplatten gesäht. Ist schlecht gekeimt und überhaupt nicht vorwärts gekommen. Vielleicht macht er sich ja aber noch. Sonst hab ich keine Pläne für den Winter. Postelein hat sich im Fühbeetkasten im Frühjahr selbst ausgesäht und wächst nun, das sollte ich vielleicht abdecken, damit ich im Frühjahr rechtzeitig was ernten kann.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 15. November 2018, 23:55:07
Italienernachbar habe ich heute kurz gesehn. Hab gerade Kettensäge repariert, aber es hat gereicht dass er mir sagen konnte das er an die Cima di rapa Samen gedacht hat.
Mal gucken wieviel es sind. Ich würds gerne mal probieren die sehr früh auszusäen/pflanzen. Also sowas wie Spinat, vom Beet abräumen bevor Mitte/Ende April Tomaten und Co. draufkommen. Blüte ist dann allerdings wahrscheinlich nix.

PS: heute ein knappes Kilo Feldsalat geerntet. Keimblätter waren gelb. Zu dicht gesät. Katastrophe. Das heisst lange putzen in der Küche.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Cepha am 19. November 2018, 23:39:04
Ich hab dieses Jahr meine Frühbeetfläche auf 3m² ausgeweitet.

Darin befinden sich derzeit Mitte November

- Möhren frisch gekeimt (ist ein Test)
- Radieschen frisch gekeimt in der Hoffnung dass man die Februar/März ernten kann
- Winterportulak
- Winterkopfsalat mit halben Pflanzabstand (als Experiemnt will ich jeden 2. über den Winter als Rosette ernten und die eiegntichen Köpfe dann so gegen Ende März)
- Winterrettiche für jetzt und vielelciht bis Januar
- Kohlrabi, leider ein bissl zu klein
- ein paar Töpfe mit Erdbeeren, die stell ich dann im Frühjahr wieder raus, wenn Tomaten&Co im Frühbeet angezogen werden
- in Bild sieht man noch eine Pflanzschale mit Wintererbsen, wegen des milden Herbstes sind die so groß geworden, dass ich se den Winter über nun dochi ins Freie setzen werde

Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Cepha am 19. November 2018, 23:40:21
und hier noch ein Experiment auf dem Balkon. Aussaat war erst Anfang Oktober. Winterportulak, Schnittsalat und Radieschen...

Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 20. November 2018, 07:36:12
Interessante Zusammenstellung. Da bin ich auch gespannt.
Die Wintererbsen konnte ich nicht klar erkennen, stehen die rechts in der Schale? Dann sind die doch genau richtig entwickelt?
Mach doch bitte nochmal ein Bild auf dem man das Stadium erkennen kann mit dem deine Salate und Co jetzt in die Winterruhe gehen. Ist ja nicht ganz unerheblich.

Auf die Radieschen im Februar bin ich besonders gespannt.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Rhoihess am 20. November 2018, 23:57:46
Ich experimentiere auch zum ersten Mal mit Knoblauch. Die Angaben im Netz wie man es machen soll, und wie sie wachsen sind ja so widersprüchlich... manche sagen "im Herbst stecken", also habe ich Mitte Oktober einfach mal Supermarkt-Zehen (bestimmt 50 Stück, keine Ahnung welche Sorte, haben leicht lilafarbene Haut. Man kann wohl auch dedizierten Steck-Koblauch kaufen, aber 5 Euro für 3 winzige Knollen mit vielleicht insgesamt 15 Zehen seh ich nicht ein) in den Boden gesteckt, und es sind auch mittlerweile nach und nach ziemlich alle aufgegangen. Keine Ahnung ob sie den Winter überleben (bei Steckzwiebeln ist das ja kein Problem), hab mal bisschen Mulch drumrumgestreut. Und wenn sie's tun, weiß ich auch nicht, ob sie dann bis zum nächsten Spätsommer zu großen "Solo"-Knollen heranwachsen werden, oder sich schon wieder in neue Zehen geteilt haben werden - egal, mir ist beides recht. Im schlimmsten Fall habe ich €1,50 in den Sand Lehm gesetzt

(https://i.imgur.com/0h8ZOMN.jpg)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 21. November 2018, 07:38:25
Der sieht gut aus und ist auch ausreichend weit entwickelt um in den Winter zu gehen.
Steckt man hier wie meist empfohlen im September, ist er oft schon etwas zu weit.
Ich denke da wirst du ein paar ordentliche, geteilte Knollen ernten können. Im Frühjahr mal auf Zwiebelfliege achten.

Ich hatte 12 Winterblumenkohl gepflanzt, im August mit vorgezogenen Pflanzen. Es gab mindestens 2 Ausfälle, aber der Rest ist noch ok, trotz massenhaft weiße Fliege. Die haben sogar die Meisen runtergepickt. August war wohl zu früh, der ist recht weit entwickelt. Ernte erwarte ich im April/Mai, wenns keinen Superkahlfrostwinter gibt. Im Bild die 2 Reihen hinten, er hat etwas anderes Laub als Broccoli und Romanesco davor. Hintendran steht noch eine Reihe Lauch mit Zwiebelfliege.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Rhoihess am 21. November 2018, 16:49:01
Ach ja Kohlpflanzen, die kann ich hier vergessen (außer vielleicht Kohlrabi). Paar mal probiert, immer voller weißer Fliegen, soviel Careo kann (und will) ich gar nicht spritzen.

A propos Wintersteckzwiebeln, dieses Jahr zum ersten Mal nicht so schön, Laub wird von unten matschig/faulig und liegt größtenteils schlapp auf dem Boden rum (zumindest die im Lehm, die im Hochbeet sehen besser aus). An Kälte kann's nicht liegen, sah schon vor paar Wochen so aus. An zuviel Wasser erst recht nicht, habe nach dem Angießen vielleicht noch insgesamt 1-2x gegossen.

Viren? Bakterien? An der Stelle hatte ich das letzte mal vor 3 Jahren Zwiebeln

(https://i.imgur.com/dCZsE1t.jpg)

(https://i.imgur.com/1r2qFc7.jpg)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Cepha am 21. November 2018, 18:13:18
Interessante Zusammenstellung. Da bin ich auch gespannt.
Die Wintererbsen konnte ich nicht klar erkennen, stehen die rechts in der Schale? Dann sind die doch genau richtig entwickelt?
Mach doch bitte nochmal ein Bild auf dem man das Stadium erkennen kann mit dem deine Salate und Co jetzt in die Winterruhe gehen. Ist ja nicht ganz unerheblich.

Liefere ich nach. Hatte heute keine Kamera mit.

Aus den letzten zwei Wintern scheint es mir bei den Salaten eher egal zu sein, wieviele Blätter die haben. Eine Kopfbildung soll laut Literatur ungünstiger sein.

Durch das Frühbeet ist es auch so, dass die Pflanzen auch den Winter über etwas weiter wachsen, da von Ausnahmen abgesehen Tagesdurchschnittstemperaturen über 5°C in fast jedem Monat erreicht werden können.

Hier mal der Temperaturverlauf die letzten Tage. Außensensor habe ich heute erst angebracht. In der Nacht zum 18.11 hatte es laut Wetterdienst -6,8°C, da hat es auch ins ungeheizte und ungedämmte Frühbeet gefroren, zumindest die Lufttemperatur ging mal kurz unter Null. Man sieht aber auch gut, dass auch tagsüber die Temperaturen durchaus hoch gehen, sobald nur etwas Sonneneinstrahlung vorhanden ist. Leider brauchen meine automatischen Fensterheber ca. 20°C um zu öffnen, evtl. passe ich die Konstruktion noch an.
Es wäre meiner Meinung nach besser, wenn die Fenster jetzt bereits ab 10-12°C öffnen würden, dann wäre auch die Luftfeuchte nicht ständig so hoch.

Die rote Linie ist der Temperaturverlauf:

Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 22. November 2018, 00:15:27
Ja, giessen sollte man mit Überdachung im Winter schon eher lassen, sonst wirds wirklich zu Luftfeucht.
Das problem mit fensterheber und aufheizen ist bei mir der Grud, warum ich kein gewächshaus habe und frühbeet nur im Schatten. Mehr als Stecklingsquartier, da ist die hohe Luftfeuchte erwünscht.

Roihess, das sieht nicht nur nach Zwiebelfliege aus, da ist noch was anderes dabei. Bin überrascht wie weit du auseinandersetzt. Ich habe meine wieder dicht an dicht, vielleicht auch zu dicht.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Rhoihess am 22. November 2018, 00:25:16
Naja, die Knollen habe ich ca. 10cm auseinander gesetzt (Reihenabstand ~30cm), sind halt nicht alle aufgegangen, da hatte ich in den Vorjahren bessere Quoten. Oberirdisch rumschwirrende Insekten habe ich keine bemerkt (würden mir hier nach/in der Dürre auffallen), aber ich werde morgen mal ein paar ausbuddeln um zu schaun ob was wurmiges/madiges an den Wurzeln knabbert
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 22. November 2018, 00:38:18
mal ein paar ausbuddeln um zu schaun ob was wurmiges/madiges an den Wurzeln knabbert
oder ein Pilz sein Unwesen treibt..........so einer z.b. oder Rost oder......guck mal hier: "Krankheiten von Zwiebeln, Lauch, Knoblauch und Schnittlauch", ob da etwas in Frage kommt.

Wie ist eigentlich der Boden-pH im Zwiebelbeet?




Edit hat eine Schreibfehler gefunden :)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Rhoihess am 22. November 2018, 00:41:12
Werde ich morgen messen. Generell ist es hier sehr alkalisch, Bereich 7,5-8,5. Aber in den letzten Wintern hatte ich im selben Boden nie Probleme, sind immer steif nach oben geschossen und haben sich nur dann mal temporär hingelegt wenn's unter -5°C ging (um sich am nächsten Tag wieder aufzurichten)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 22. November 2018, 13:10:01
Ich hatte/habe einen Reihenabstand von 12-15cm, in der Reihe etwa 7.

Rostpilze wären deutlich erkennbar, dafür werden sie auch zu spät gepflanzt.
Das ist auch der Witz vom Winterblumenkohl, man baut ihn an außerhalb der aktiven Zeiten der Schädlinge.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Rhoihess am 22. November 2018, 21:18:29
Mal die zwei schlappsten ausgebuddelt - kann eigentlich nix erkennen, Wurzeln sehen für mich gesund aus

(https://i.imgur.com/ZYNKT9h.jpg)

pH ist 8.10, also schon eher suboptimal. Noch mal Eisensulfat drauf, oder lohnt sich das jetzt nicht mehr?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 22. November 2018, 22:08:02
Du hast auf beiden jeweils eine Puppe wohl der Zwiebelfliege an der linksen Seite vom Schaft etwa 2cm über der Zwiebel am oberen Bildrand.
Dazu passen auch die punktierten Bänder wo sie die Eier abgelegt haben auf dem Laub, auf einem der Fotos weiter oben habe ich da eine Stelle gesehen.
Kontrolliere mal ob du mehr findest.

Die Wurzeln sehen noch ok aus, links eine ist abgeschnürt, die Verzweigungen an der Spitze könnten auch ein Zeichen sein, jedenfalls sind sie fürs aktuelle welken nicht die Ursache.

Wenn du es genau wissen willst, ruf bei der Beratung an. Joachim Ziegler ist für Zwiebel der Ansprechpartner. Kontaktdaten kann ich dir per PN geben.

Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Rhoihess am 22. November 2018, 22:22:32
Uiii... also am besten alle vernichten, bevor die Viecher noch auf den ca. 10m entfernten Knoblauch überspringen?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 23. November 2018, 08:44:56
Wenn du es genau wissen willst, ruf bei der Beratung an. Joachim Ziegler ist für Zwiebel der Ansprechpartner. Kontaktdaten kann ich dir per PN geben.
  @ Rhoihess: Falls Du da Kontakt aufnimmst - Es würde mich auch sehr interessieren, was Herr Ziegler für Empfehlungen gibt.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Suse am 03. Dezember 2018, 17:05:58
Als im Winter zu erntendes Zwiebelgrün mit leichtem Knoblaucharoma steht der einblütiges Frühlingsstern (Ipheion uniflorum) gut da. Und erfreut im Frühjahr mit seinen hübschen Blüten.
Ein Bild von heute:
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: strohblume am 03. Dezember 2018, 18:00:20
@ thuja thujon  Geheizt wird im Gewächshaus nicht, zumal ich meine Feigen und Weinsteckl.und ein Mandelbäumchen darin habe, die würden dann ganz schnell austreiben . Die Winterpotulak Samen geht gerade auch ich hab ja noch Winterkopfsalat und Dill zum essen,ja und Knoblauch habe ich 30 Knollen verbuddelt immer an der Außenmauerherum. Momentan 2 Tg. Dauerregen, im GH ca .5Grad
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. Dezember 2018, 18:03:21
Ipheion uniflorum ist essbar?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Suse am 03. Dezember 2018, 20:42:58
Ipheion uniflorum ist essbar?
Auf jeden Fall! Er nennt sich auch Andenknofi.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 26. Dezember 2018, 10:28:38
Wie ist die Entwicklung nach dem Wintereinbruch bei euch in den Beeten?
Hier gehts schleppend, der Romanesco zeigt aber einen kontinuierlichen Zuwachs. Er hat jetzt etwa Faustgröße.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Christina am 26. Dezember 2018, 11:28:00
Wie ist die Entwicklung nach dem Wintereinbruch bei euch in den Beeten?


 die Radicchios bekommen jetzt erst so langsam geschlossene Köpfe, ihnen war der Herbst einfach noch zu warm und trocken. Ich hoffe, daß es beim jetzigen milden Wintereinbruch (heute Nacht waren es -4°) bleibt, damit noch alle erntereif werden. Eben habe ich den letzten Spitzkohl geerntet. Um Lauch, Spinat und Pakchoi braucht man sich noch keine Sorgen zu machen. Immer wieder erstaunt es mich, daß auch bis jetzt noch ein kleiner Zuwachs zu erkennen ist.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: cydorian am 26. Dezember 2018, 21:49:56
Läuft alles gut. Das Spätaussaat-Experiment mit dem Kohlrabi scheint zu klappen, er bildet gerade Knollen. Langsam, aber kontinuierlich.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 27. Dezember 2018, 13:42:18
Läuft alles gut. Das Spätaussaat-Experiment mit dem Kohlrabi scheint zu klappen, er bildet gerade Knollen. Langsam, aber kontinuierlich.
wann hast Du den Kohlrabi ausgesät?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 27. Dezember 2018, 15:45:04
Würde mich auch interessieren und ob er schneller holzig wird.

Jedenfalls ist derzeit noch minimaler Wuchs da, wenn Radicchio noch zulegt ist das ein gutes Zeichen.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: cydorian am 27. Dezember 2018, 21:26:49
Die spätesten Kohlrabisorten gehen laut Samentütchenangaben bis Mitte Juli. Ich habe Meinen Anfang August ausgesät, Sorte Express Forcerer - bei dem ist sogar nur "Mitte Juni" als letzter Saattermin angegeben. Die kleinen, aber durchaus gut nutzbaren Knollen sind butterzart, nicht kohlig aber aromatisch, nicht holzig, essen wir als Rohkost zusammen mit Wurzelgemüse.

Viele Kohlgemüse sind seit mehreren Jahren hier nur noch ab Aussaat Spätsommer sinnvoll, Ernte November bis Januar. Chinakohl, Pak Choi und allerlei Rettiche habe ich auch noch massenhaft. Schöne, grosse Köpfe Chinakohl. Der wird Stück für Stück sofort gegessen oder zu Kimchi verarbeitet. Es fehlt nicht mehr viel und wir können die norditalienischen Gartenbücher der jüngeren Vergangenheit als Richtschnur nehmen.

Radicchio ernten wir auch täglich. Viele Sorten. Mein Liebling. Variegeto di Castelfranco, der mir sehr gut gefällt habe ich am Meisten, danach Granato, naja, nett. Diverse mehr. Das Wachstum ist aber nicht mehr viel schneller wie die Blattbräune zunimmt. Zusätzlich ernte ich aus dem Keller, ich lasse die Wurzeln abgeschnittener Köpfe in Sand und Dunkelheit erneut treiben. Wir schwimmen in Radicchio. Herrlich, Paradies :-)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 28. Dezember 2018, 00:10:16
Die spätesten Kohlrabisorten gehen laut Samentütchenangaben bis Mitte Juli. Ich habe Meinen Anfang August ausgesät, Sorte Express Forcerer - bei dem ist sogar nur "Mitte Juni" als letzter Saattermin angegeben. Die kleinen, aber durchaus gut nutzbaren Knollen sind butterzart, nicht kohlig aber aromatisch, nicht holzig, essen wir als Rohkost zusammen mit Wurzelgemüse...........
Vielen Dank für Deine Rückmeldung cydorian :)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Mediterraneus am 16. Januar 2019, 10:17:21
.... Es fehlt nicht mehr viel und wir können die norditalienischen Gartenbücher der jüngeren Vergangenheit als Richtschnur nehmen.

Radicchio ernten wir auch täglich. Viele Sorten. Mein Liebling. Variegeto di Castelfranco, der mir sehr gut gefällt habe ich am Meisten, danach Granato, naja, nett. Diverse mehr. Das Wachstum ist aber nicht mehr viel schneller wie die Blattbräune zunimmt. Zusätzlich ernte ich aus dem Keller, ich lasse die Wurzeln abgeschnittener Köpfe in Sand und Dunkelheit erneut treiben. Wir schwimmen in Radicchio. Herrlich, Paradies :-)

Ein Radicchio-Paradies :D
Hier auch, allerdings hab ich sie nur im Garten.
Ich hatte bisher auch den Castelfranco, hab ihn aber durch den Variegata di Lusia ersetzt. Der schmeckt mir noch besser, zärter, süßlicher. Und er wächst gut.
Daneben hab ich erstmalig Palla Rossa Verona Precoce. Der ist auch super, tief rot und aufrecht länglich, fast ein bißchen wie der Treviso. Er ist allerdings deutlich bitterer als der Lusia.

Gestern abend gabs wieder frischen Salat aus dem Garten. Die äußeren Blätter sind mittlerweile matschig, aber im Innern sind die Köpfe tadellos. Mhh, lecker!  :D
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 16. Januar 2019, 11:38:00
Hier fault Radicchio und andere Blattsalate recht schnell wenns in die wechselfeuchte Jahreszeit geht.

Am Wochenende werde ich den Winterblumenkohl stäben, der hat sich doch etwas zuviel hingelegt.
Salate und Spinat werde ich wohl auch am Wochenende beginnen vorzuziehen. Warm, im Keller.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Bienenkönigin am 16. Januar 2019, 13:09:39
Und wann pflanzt Du sie dann ins Freiland? Mich juckt es nämlich auch schon in den Fingern, hab mich bisher so früh aber nie an Salat und Co getraut.
LGr.
Bienenkönigin
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 16. Januar 2019, 13:33:26
Moin zusammen,

Hier fault Radicchio und andere Blattsalate recht schnell wenns in die wechselfeuchte Jahreszeit geht.
genau das schreibt Wolfgang Palme auch in seinem Buch (Frisches Gemüse im Winter ernten, Seite 31)
Zitat
Auch wenn wir uns bisher mit Kälte und Frost beschäftigt habn, ist die Temperatur sicherlich nicht der wichtigste Faktor für einen erfolgreichen Wintergemüsebau. Überlebensentscheidend sind die Feuchtigkeitsbedingungen in Boden und Luft. Ich wage zu behaupten, dass im Winter in unseren Hausgärten mehr Gemüsepflanzen verfaulen oder verschimmeln, weil die Feuchtigkeit einfach nicht passt, als das sie tatsächlich erfrieren. Im Freien ist man dem winterlichen Niederschlag überhaupt schutzlos ausgeliefert. Weil Wasser kaum verdunstet und deshalb Boden und Pflanze nicht ausreichend abtrocknen können, vernässen beide total. Das wirkt besonders für Salate tötlich. Hochbeethauben, oder Gewächshausdächer haben also vor allem als Schutz vor unkontrolierten Niederschlägen Bedeutung. Ausserdem ermöglichen sie bei sonneneinstrahlung die rasche Erwärmung im Inneren des Kulturraumes, was Boden und Blätter trocken hält..........
Ich habe bei  der Verwendung von Folien- oder Vliestunneln immer zuerst an den Kälteschutz gedacht, aber da bin ich inzwischen zu einem anderen Ergebniss gekommen - es geht dabei vor allem um den Nässeschutz!
Thuja, irgendwo hast Du mal geschrieben: "....ich mag das Geraffels nicht", aber ein niedriger Folientunnel (vielleicht würde sogar die Lochfolie den Job machen) wäre bestimmt ein guter Schutz vor winterlicher Nässe für Deinen Radicchio und Deine andere Blattsalate, so dass sie nicht faulen müssen.

Zitat
Am Wochenende werde ich den Winterblumenkohl stäben, der hat sich doch etwas zuviel hingelegt.
wann hast Du den ausgesät und gepflanzt?

Zitat
Salate und Spinat werde ich wohl auch am Wochenende beginnen vorzuziehen. Warm, im Keller.
ab Ende Jan., Anfang Feb. gehen auch schon alle Alliumarten. Ich werde dann mal die Multisowing-Methode von Dowding ausprobieren, weil sie Aussaatplatz einspart.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Vogelsberg am 16. Januar 2019, 14:28:13
Multisowing:

Bei Zwiebeln geht das bei mir sehr gut, bei Lauch bekomme ich dann nur dünnes Zeug.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 16. Januar 2019, 14:58:26
Wann was ins Freiland ausgesäht werden kann entscheidet letztendlich der Feuchtigkeitsgehalt im Boden. Samen in zu feuchten Boden reinschmieren bringt nichts.

Mit Vorziehen kann ich das bis zu einem gewissen Grad umgehen. Der Salat wäre zB wohl Mitte/Ende Februar pflanzfertig. Zu dieser Zeit ist hier entweder trocken und fast Frühjahr oder es ist Kahlfrost angesagt. Wenn an auspflanzen nicht zu denken ist gibts eben nur eine Portion aus Jungpflanzen und ich säe nochmal neu.

Folientunnel, mit Antitaufolien und vernünftig großen Bügeln wäre es sicher mal wieder ein Versuch wert. Über den Kakteen und Agaven habe ich schräg aufgestellte Doppelstegplatten als winterlichen Nässeschutz. Dort ist die Durchlüftung besser (Tau trocknet schneller), sowas könnte ich mir eher vorstellen. Wegen der Fläche dann mit transparenten Wellplatten.

Winterblumenkohl: den hatte ich Mitte August als fast schon überständige Jungpflanze gekauft. Das war zu früh bzw der Herbst zu warm.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Christina am 16. Januar 2019, 15:18:29
Salate jetzt schon vorziehen hat bei mir nie geklappt. Im Haus ist es einfach zu warm, auch in den ungeheizten Räumen.

Aber mein Wintersalat Maria schaut ganz gut aus. Zu nass ist es hier noch bei weitem nicht. Bei der Lauchernte ist die Erde zwar schön feucht, aber immer noch sehr krümelig und locker, noch klebt nichts.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Mediterraneus am 16. Januar 2019, 16:21:14
Salate überwintern ganz gut in jungem Stadium. Allerdings am besten, wenn sie sich selbst ausgesät haben.

Ich lasse immer einzelne Salate blühen und sich selbst aussäen. Sie wachsen halt dann irgendwo am Rand, im Weg oder in einer Steinritze. Mitten im Beet gepflanzte gehen oft ein. Gut ist ein leichter Schutz durch Vlies.
Die machen jedoch in der Regel keine richtigen Köpfe, man kann sie als Pflücksalat ernten. Oder früh im Frühjahr, sie schießen bei mir immer schnell.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: cydorian am 16. Januar 2019, 20:56:08
Ich hatte bisher auch den Castelfranco, hab ihn aber durch den Variegata di Lusia ersetzt. Der schmeckt mir noch besser, zärter, süßlicher. Und er wächst gut.

Eine Geschmacksfrage. Süsslicher und zarter ist gerade nicht mein Stil. Der Castelfranco hat nussiges Eigenaroma, bitter wird er nicht, aber wenn, dann wäre das auch willkommen, wenn es nicht su stark wird.

Jetzt ist schon Mitte Januar und alle Sorten gibts weiter frisch aus dem Garten. Klar, die Blätter aussen faulen so langsam, aber innen sind sie unverändert erstklassig.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: sunrise am 28. Januar 2019, 16:07:02
Ich habe jetzt Porree gesät der ist schon gekeimt,wenn er stabil ist,dann pikiere ich ihn und lasse ihn drin im nicht zu warmen bis er raus darf.
Draußen sind jetzt noch Endivien im Gewächshaus,aber nicht sehr groß und Zichorien und Feldsalat in den Hochbeeten die kann man auch bald ernten,Feldsalat haben wir schon einiges geerntet.
Dann habe ich einen Senfkohl draußen und Spinat,die halten eigentlich gut aus,nur halt bei Frost nicht.
Demnächst werde ich mit Fenchel anfangen,drin natürlich und ihn nicht zu warm wachsen lassen,der will ja auch draußen am liebsten keine Temperaturen über 24 grad ist streß und dann schießt er schnell,ansonsten hab ich auch schon Petersilie in den startlöchern,die wird auch die Tage in tiefe gefäße pikiert,
mit Kopf Salat weiß ich noch nicht wann ich da anfangen kann,was denkt ihr?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 29. Januar 2019, 12:40:28
Kopfsalat ist so ne Sache, man liest zurecht dass man den ersten Satz besser als Jungpflanze kauft.
Wenn man ihn kühl/warm (Schosser) und hell genug selber anziehen kann, ist das natürlich usus.
Da sollte es dann jetzt noch im Januar dran gehen wenn er im März raus will.

Ich komme immer weiter ab vom Kopfsalat. Schnitt- oder Pflücksalate sind deutlich einfacher zu ziehen um vernünftige Erntequalität zu bekommen. Kopfsalat hat immer das Problem mit der Kopfbildung, gerade die N-Düngung muss passen damit es auch feste Köpfe gibt und wenn man zu lange mit ernten wartet faulen die unteren Blätter wieder. Er fault auch so schneller wenn im Februar oder März wegen Frühsommertrockenheit schon bewässert werden muss.

Aktuell hat der Pflücksalat bei mir gerade mal die Keimblätter draussen und soll erntefertig sein bis die Tomaten Mitte/Ende April ins Freiland kommen. Das gibt wohl einen Satz mit Lochfolie.

PS: Spinat keimt auch gerade, 4-5 Pflanzen pro Topf wie beim vorgezogenen Feldsalat, Stielmus kommt später wie Radischen direkt ins Freiland.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 29. Januar 2019, 13:13:47

Demnächst werde ich mit Fenchel anfangen,drin natürlich und ihn nicht zu warm wachsen lassen,der will ja auch draußen am liebsten keine Temperaturen über 24 grad ist streß und dann schießt er schnell,
  Danke für Deinen Hinweis.
Fenchelkultur im Frühjahr.........hm, Fenchel ist doch eine Langtagspflanze - so jedenfalls war meine Kenntnis bisher. Ich dachte deshalb: je länger die Tage, um so eher beginnt er zu blühen, also geht nur die Aussaat nach der Sommersonnenwende.
Deshalb war dies hier für mich neu:
Zitat
Neben den Sorten für die klassische Herbstkultur wurden seit den 1970er Jahren schosstolerante Sorten wie ,Zefa', ,Fino’ und ,Perfektion’ gezüchtet, die bereits ab Februar/März vorgezogen, ab April ausgepflanzt und im Sommer geerntet werden können. Diese Sorten sind besonders in kühlen Lagen, in denen sich Sommeraussaaten nicht mehr ausreichend entwickeln, eine gute Wahl. Außer der Tageslänge und der Sorte spielen beim Schossverhalten allerdings auch Wettereinflüsse eine große Rolle. So begünstigen speziell Trockenheit und Hitze vorzeitiges Aufschießen. (Quelle)
na dann werde ich mir für die frühe Kultur von den o. e. Sorten welche besorgen :)

LG
Nemi
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: sunrise am 29. Januar 2019, 14:48:07
Nemi
Ich habe mir auch eine frühe und schossfeste Sorte bestellt(Mantovano)
und bin gespannt wie es wohl wird

Thuja
Wo hast du denn deinen pflücksalat stehen wenn er im April  erst raus soll?
Würde mich mal sehr interessieren.
Kopfsalat klappt im Frühjahr eigentlich immer gut bei mir ich habe ihn auf Hochbeeten sitzen,
nur wenn dann die anderen sachen drauf kommen habe ich immer keinen Platz mehr.
Ich säe ihn immer bei ca. 10 Grad vor,der will es ja nicht so warm,mal sehen wann ich anfange damit,
ich will auf alle fälle dieses Jahr den Forellenschluss haben,das ist ein sehr schöner Romanasalat
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 29. Januar 2019, 19:48:45
Der steht aktuell im Keller unter Kunstlicht. Sobald es losgeht wird gepflanzt, da kann der Boden noch etwas feuchter sein als beim säen. Das bringt zusammen mit dem vorziehen manchmal 3 Wochen oder auch mehr. Das auspflanzen kann im Februar sein oder erst Anfang März, wie das Wetter mitspielt.
Geerntet wird der Salat im April. Anbei ein Foto Ende April letztes Jahr, da hatten die Gurken im Keller gerade die Keimblätter entfaltet. Gurken pflanze ich mit einem einzigen echten Blatt, wenn sie weiter entwickelt sind verhocken sie zu oft. Und so kamen Anfang Mai auf das abgeerntete Beet die Physalis und Auberginen. Die Tomaten an den Rand an die Stangen. Dort wäre eigentlich auch Salat gewachsen, aber ich hatte nicht genug Pflanzen vorgezogen.

Also nicht `erst im April raus´, sondern schon im April geerntet, nicht erst Mitte oder Ende Mai. Weiss nicht was normale Erntezeit ist für den ersten Satz Kopfsalat in weniger milden Regionen ist.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: sunrise am 30. Januar 2019, 13:16:41
Thuja
Und wie ist dann die temperatur im Keller?
Und deckst du die sachen dann irgendwie ab wenn sie raus kommen?
Ich hätte da ja meine Abdeckungen,das müsste auch gehen und sicherheitshalber noch Vlies drüber,
ich werde es auch probieren,danke das du so toll berichtest,ist sehr hilfreich ;)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 30. Januar 2019, 16:27:41
Aktuell sinds im Keller 15/19°C. Vielleicht bekomme ich das aber die Tage noch etwas kühler hin mit Kaltluft von außen mit PC-Lüfter in die Growbox saugen.

Wenn sie raus kommen mache ich ein Vliess drüber. Oder Lochfolie. Irgendwas braucht es damit sie nicht verbrennen vom UV-Licht. Am besten auch rauspflanzen wenns 2-3 Tage bewölkt ist. Schau mal auf Seite 4 hier im Strang. Abgedeckt wird dann sobals es zu warm unter der Abdeckung ist. Die kritischen Temperaturen/Wärmesummen für Salat sind auch weiter vorne im Strang verlinkt. Auch das abdecken mache ich bevorzugt an einem bewölkten Tag oder wenns nur sonnige gibt, etwa 2-3 Stunden vor Sonnenuntergang.
Titel: Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 30. Januar 2019, 18:31:32
Ich hätte da ja meine Abdeckungen,das müsste auch gehen und sicherheitshalber noch Vlies drüber,
dann dürfte Dich vielleicht diese Tabelle interessieren: http://greencommons.de/images/0/0c/Temperaturen_unter_Vlies.JPG
(das hätte ich ja nicht gedacht, daß sich unter der Kombination Vlies/Folie so hohe Temperaturen entwickeln)

Hier sind noch weitere links:
ob wir kleinen "Krauter" von dem Temperaturservice zur Ernteverfrühung im Gemüsebau auch provitieren können?

hier also die Internetseite der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum in Rheinland-Pfalz mit dem Temperaturservice
Ich weiss ja nicht wo Du gärtnerst Sunrise, aber auf jeden Fall sind die links spannend und informativ (just my two cents  :))

Schau mal auf Seite 4 hier im Strang.
Links auf Seite 4 fangen in diesem Beitrag an :)

LG
Nemi

Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 30. Januar 2019, 18:42:15
Nicht zu vergessen hier mal das Allgemeine zu Vliesbedeckungen, dort stammt auch das Bild mit den Vergleichstemperaturen her:
http://www.dlr.rlp.de/__c1256ea7002be0cb.nsf/ALL/B976AC2CA828C5B1C125757D00288090/$FILE/Ernteverfruehung-2009.pdf

Auf Seite 5 habe ich 3 Bilder mit Temperaturverlauf Vlies, Vlies/Folie, Kleintunnel und ohne Bedeckung gepostet. 
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,60330.msg3083363.html#msg3083363
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: sunrise am 30. Januar 2019, 20:19:14
Ich werde ja sehen wie das Wetter ist,
bis jetzt hat ja alles gut immer geklappt. ;)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 06. Februar 2019, 12:49:43
Wenn jemand gerne liest, hier gibts von Weihenstephan rund 230 Seiten geballte Infos zur Überwinterung von Blattsalaten.
``Die Überwinterung von Gartensalat (Lactuca sativa L.) im Freiland´´
http://orgprints.org/21068/4/Wintersalat%20-%20Diplomarbeitklein.pdf
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 06. Februar 2019, 13:29:14
Wenn jemand gerne liest, hier gibts von Weihenstephan rund 230 Seiten geballte Infos zur Überwinterung von Blattsalaten.
``Die Überwinterung von Gartensalat (Lactuca sativa L.) im Freiland´´
http://orgprints.org/21068/4/Wintersalat%20-%20Diplomarbeitklein.pdf
:-*  Danke :)
 ............und welcher Prof. hat denn dieses Thema vergeben!?! DAS würd mich ja interessiern :D
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Rhoihess am 06. Februar 2019, 13:31:08
Hier gehen gerade die Karotten auf, die ich im November nochmal ins Hochbeet gesät hatte
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 06. Februar 2019, 20:28:51
Auf die bin ich mal gespannt.

@Nemi: steht doch ganz am Anfang. Prof. Dr. Volker Henning.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 06. Februar 2019, 22:05:09
@Nemi: steht doch ganz am Anfang. Prof. Dr. Volker Henning.
Ich hatte ihn auch schon nachgeschlagen. Ja, es ist zu vermuten, dass er das Thema vergeben hat. 
(Wobei unsere Tochter für ihre Abschlussarbeit 2 Prof.'s brauchte. Einer der beiden hatte das Thema vergeben, beide haben es dann betreut.)

Egal, ich habe inzwischen neugierig "quergelesen" und finde die Herangehensweise und den Schreibstil wirklich prima! Danke für's verlinken thuja :)
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Färberwau am 07. Februar 2019, 14:54:23
Von regelrechtem Winteranbau kann ich hier auf 700m im bayerischen Voralpenland nicht sprechen, aber Verfrühung ist mir seit Jahren ein großes Anliegen. Hierfür habe ich mir verschiedenste Schutz- und Abdeckmaterialien besorgt und meine Anzuchteinrichtung im Haus perfektioniert.
Ab Mitte April können wir mit Spinat und Kopfsalat rechnen, dann folgen Radies, Kerbel und Rucola. Feldsalat hat auf dem Beet überwintert.

Das Bild stammt aus dem Vorjahr. Im Tunnel, gut geschützt, Kopfsalat Larissa.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Monti am 09. Februar 2019, 17:23:22
Ich habe eben Spitzkohl "Eersteling" ausgesäht in Töpfen. Sollen sobald es das Wetter zuläst in den kalten Fühbeetkasten. Dieses Jahr vielleicht mit Pferdemistpackung, mal sehen wie sich das Wetter entwickelt. Damit bin ich etwa 1 1/2 Monate früher dran als letztes Jahr.

Vor ein paar Seiten ging es um Baby Leaf Mischungen. Hat jemand was gesäht bzw. es vor? Bei den Bingenheimern wo ich immer bestelle, gibt es leider keine richtige Mischung, nur welche als Topfscheiben und die ist auch recht Asia-Kohl-Lastig. Selbst mischen ist mir zu aufwändig und vor allem zu teuer bei der Menge die ich erst mal testen will, ca. 1-2 m².
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 10. Februar 2019, 20:53:30
Wirklich Babyleaf habe ich noch nicht, habe Rübstiel gekauft und am Rest bin ich noch dran. Den Rest will ich erst im Spätsommer angehen und gucken wie die überwintern.
Heute habe ich die vorgezogene Salatmischung in den Garten ins Frühbeet gefahren. Könnte man unter Multileaf abhaken, diverse Pflücksalate in verschiedenen Farben und zu mehreren in 4er Töpfe gesäht. Rucola folgt weil der schneller in die Blüte kommt, Rübstiel kommt wenns draußen abgetrocknet ist. Cima di rapa werde ich wohl auch eine kurze Reihe als Babyleaf säen.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: sunrise am 12. Februar 2019, 16:57:50
Meine ersten Salate sind pikiert,Kopf und pflück, sie stehen jetzt etwas kühler
und Forellenschluss hab ich auch gesät, zum vor ziehen hab ich doch gut Platz.
Ich denke ich werde dann wirklich auch mit Fenchel anfangen
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 14. März 2019, 20:49:17
Beim Winterblumenkohl ist zu sehen dass er wieder deutlich anfängt zu wachsen. Bis jetzt ist er überraschend gesund, nur unten ein paar faule Blätter.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Monti am 23. März 2019, 12:43:11
Schaut wirklich erstaunlich gut aus, dein Blumenkohl thuja.
Lese ich das in deinem Beitrag #205 https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,60330.msg3199609.html#msg3199609 richtig, dass du auch Brokkoli im Beet hast?

Sind das spezielle Wintersorten oder einfach Herbstsorten später gesäht?



Ich hab heute meinen Spitzkohl Eersteling ins Frühbeet gepflanzt. Haben nun 6 bis 7 Blätter Momentan ists zwar recht warm, nächste Woche solls aber auf ca. 7 °C tagsüber runter gehen. Von dem her lohnt das Frühbeet auf jeden Fall noch. Auch Nachts, hatten die Woche mal -5 °C.

Das Frühbeet hab ich mit einer Mistpackung ausgestattet, ca. 10 bis 15 cm Erde abgenommen und dann so 15 cm recht frischen Pferdemist unten rein. Und weil er auf dem Haufen schon nicht warm werden wollte, nochmal mit etwas Harnstoff übergossen. Wirklich warm wirds aber immernoch nicht.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 24. März 2019, 11:26:02
Ja, Brockoli hast du richtig gelesen, die wurden aber im Dezember geerntet. Also nichts mit überwintern.
Waren gekaufte Jungpflanzen, alles eigentlich üblich, der warme Herbst hat aber die Blütenbildung verzögert.
In manchen Jahren hat hier Broccoli schon überwintert, vielleicht gibts auch eine etwas frostfestere Sorte unter den alten Sorten. Im Weinbauklima ist Broccoliüberwinterung trotzdem Hochrisiko.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Cepha am 07. April 2019, 23:51:54
Bis Mitte Februar konnte ich meine letzten Kohlrabi und (Winter)rettiche ernten, wobei am Ende nur noch der Kleinkram übrig war. Da es bis dahin keine sehr satrken Fröste gab blieb der Kohlrabi auch lecker, bei starkem Frost wird er süßlich.
Außerdem gab es schon die ersten Salatblätter.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Cepha am 07. April 2019, 23:54:57
Im März waren die Salatköpfe dann schon größer (ich hatte die ja dicht gepflanzt und jetzt erstmal jeden zweiten rausgeschnitten), es gab Radieschen (ausgesät im Herbst), die wurden sogar besser als meine sonstigen Frühjahrssaaten (ich hab für Radieschen irgendwie kein Talent).

Der Winterportulak entpuppte sich eher als Frühjahrsportulak. Ich dachte ja ich könnte da im Dezember und Januar ernten, tatsächlich ist er aber im März förmlich explodiert. Der Ertrag ist dann sogar höher als erwartet.

Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Cepha am 07. April 2019, 23:59:05
Ab dem 23. März hatte ich dann wärmeliebendes Zeug auf abgeernteten Flächen im Frühbeet und die Tomaten & Co bekommen jetzt eine 50W Heizschlange. Über den Winter war das Frühbeet unbeheizt.

Die Kopfsalate sind jetzt groß und fest und für Läuse ist es noch zu früh. Hin und wieder finden sich mal Regenwürmer, Asseln und kleine Schnecken drin, aber die kann man ja wegwaschen. Der geringe Schädlingsbefall ist einer der Vorteile der Überwinterungskulturen. Der andere ist, dass späte Nachtfröste egal sind. Die Pflanzen sind das ja gewohnt.

Im Hintergrund sieht man noch Karotten, die ich im November gesät hatte. Ich bin mal gespannt, mittlerweile ist zumindest das Laub schon recht groß, evtl kann ich die im April ernten.

Im Freiland hatte ich dieses Jahr von einjährigem Gemüse nur Wintererbsen Sima und die sehen derzeit ganz gut aus. Ich denke sie werden in 1-2 Wochen zu blühen beginnen.

MfG
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Cepha am 08. April 2019, 00:04:01

In manchen Jahren hat hier Broccoli schon überwintert, vielleicht gibts auch eine etwas frostfestere Sorte unter den alten Sorten. Im Weinbauklima ist Broccoliüberwinterung trotzdem Hochrisiko.

Ich hatte mal purple sprouting probiert. War aber wohl mit der Aussaat 6 Wochen zu spät dran, bei mir ist der dann im Frühjahr gleich geschossen. Hatte bisher nur den einen Versuch. Bei meiner nur sehr kleinen Anbaufläche und der nötigen Fruchtfolge kann ich mir solche Kohlversuche leider nicht leisten.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 09. April 2019, 00:43:26
Danke für den Bericht.
Ich habe die Wintersaison ziemlich verpasst, zwar ist der Blumenkohl noch ein heißer Kandidat auf eine wirklich gute Ernte, ansonsten sind die Beete aber schon wieder voll mit frühem Gemüse und auch hier war ich zu faul um mit Vlies abzudecken. Ich hoffe ich kann dieses Jahr wieder eine Winterung einbauen, nicht nur den Kohl, sondern auch wieder Erbsen.
Zeig doch mal Fotos.
In welchen Abständen hast du eigentlich gesäht? Hat der Platz gereicht für eine größere Fläche?

PS: der Winterkopfsalat ist noch im Kopf verankert. Bitte erinnert mich jemand rechtzeitig im August daran.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Cepha am 13. April 2019, 17:59:34
Hier ein aktuelles Bild der Wintererbse Sima. Bin ganz zufrieden damit.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 13. April 2019, 19:45:27

der Winterkopfsalat ist noch im Kopf verankert. Bitte erinnert mich jemand rechtzeitig im August daran.
warte mal, hast Du nicht den Anbauplan von Wolfgang Palme? Da ist doch alles aufgeführt und Du bist nicht auf externe "Speicherplatten/Reminder" angewiesen :)

..............oder ne HandyApp für die Terminplanungen für die Aussaattermine, das wäre ja mal ne coole Sache :D  ( ;D sagt eine, die nicht mal n Handy hat :) )
hm ::).............dafür würde ich mir ja glatt noch so ein Ding anschaffen.
Das Telefonieren mit diesen Dingern, ist ja nicht verpflichtend ;D
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 13. April 2019, 21:51:55
Die Wintererbsen sehen gut aus, das dreifache von dem was hier im Weinbauklima aktuell von den normalen zu sehen ist. und wenn es nun warm werden sollte nächste Woche zu Ostern hin, dann haben die die entscheidenden Wurzeln um der Trockenheit davon zu wachsen.

Nemesia, Anbauplan, klar, auch einiges abgespeichert im Hirn, aber abrufen muss man es trotzdem noch rechtzeitig. Ich guck mir den Plan ja nun auch nicht jeden Montag an.
Handy kann man gerne mal weglegen, manchmal ists Gold wert.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 13. April 2019, 23:27:42
Nemesia, Anbauplan, klar, auch einiges abgespeichert im Hirn, aber abrufen muss man es trotzdem noch rechtzeitig.
geht mir ja auch so :) drum habe ich eine monatl. Gemüsekalender-Exceltab.  - eine DinA4Seite pro Monat. Das Ding liegt hier als Mappe immer auf meinem Arbeitstisch, aufgeschlagen beim entsprechenden Monat. Das hilft mir und meiner "Gripskiste" deutlich auf "die Sprünge" ;D
Klar, ich muss halt auch draufgucken, aber nun "vergesse" ich deutlich weniger. (ich habe kein gutes Zeitgefühl, ständig war der Monat vorbei, ehe ich's gemerkt habe ::) )

Zitat
Handy kann man gerne mal weglegen, manchmal ists Gold wert.
:) Das Weglegen können, oder das 'de eins hast?

LG
Nemi
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 13. April 2019, 23:43:46
Weglegen ist notwendig, lernt man, manchmal ist das Ding aber nützlich. Dumme Ideen müssen spontan umgesetzt werden, da hilft so ein Teil. Was einmal in der Welt ist geht manchmal so schnell nicht wieder weg...

Kalendermappe, nein, ist mir zu starr, ich bräuchte so eine Stütze beim Wetterbericht 2-3 Wochen bevor es aktuell wird. zB 5° vor passender Bodentemperatur poppt was auf. Momentan bin ich gedanklich bei September weil Gurken usw für Mai geklärt sind und wenn was über Sommer zwischenrein kommt, sinds eh nur Lückenfüller bzw geht zu schnell um Planung notwendig zu machen. 
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Monti am 30. Mai 2019, 21:34:16
Vor einer Woche sah der Spitzkohl Eersteling so aus:





Ich denke, so ca. in einer Woche könnte ich ernten. Wenn ich das mit letzem Jahr verlgeiche hatte ich die Ernte etwa zwei Wochen später. Gesäht habe ich dieses Jahr aber 1,5 Monate früher...
Allerdings hatten wir nun einige kalte Wochen. Der Mai war letztes Jahr schon wärmer, wenn ich mich recht erinnere... Und ich musste die Deckel vom Kasten früher abnehmen, weil die Pflanzen wegen der Mistpackung höher standen...
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 31. Mai 2019, 18:30:53
Letztes Jahr war nicht nur der Mai wärmer, sondern auch der ganze April. Dieses Jahr ist schon fast durchschnittlich, das kennt man fast garnicht mehr nach den letzten `immer zu früh-Jahren´.
Der Spitzkohl sieht gut aus. Sind die Köpfe etwas fester oder sehr locker?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Monti am 03. Juni 2019, 21:57:24
Ja, stimmt. Ich hab den Eindruck der Markt hat sich schon auf die warmen Frühjahre eingestellt. Steckzwiebeln gibts schon seit 8 Wochen nimmer und veredelte Gurken sind auch schon nicht mehr im Programm (Gartenmarkt und kleiner Gärtner). Meine Tomaten hab ich erst am Samstag gepflanzt (zugegeben, da war eine Baustelle wo sie nun stehten, sonst wärs auch ein, zwei Wochen früher gewesen). Ich bin aber allgemein dieses Jahr etwas spät dran. Gurken stehen auch noch nicht draußen. Ebenso Filderkraut und Rosenkohl, mal sehen obs überhaupt noch was wird.

Die Köpfe sind eher locker so wie man das auch aus den Supermarktdingern aus Spanien oder Holland kennt. Je später man sie erntet, desto fester sind sie aber man will ja früh im Jahr was haben.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nox am 26. September 2020, 19:35:40
Ich häng' mich mal hier dran mit meiner Frage:

Ende Juni hab' ich auf ein abgeernetes Kartoffelbeet Endiviensalat und Radicchio gepflanzt, ohne nochmal Dünger zu geben. Die Köpfe sind ganz schön, aber ich glaube, eine Nachdüngung wäre gut.
Was würdet Ihr empfehlen - Blaukorn, Cyanamid, Pellets organo-mineralisch (soweit mein Vorrat) ?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 27. September 2020, 07:05:32
Ende Juni gepflanzt bedeutet die sind seit rund 90 Tagen am wachsen. Viel länger werden sie es nicht tun, da hat eine so späte Düngung keinen großen Einfluss auf die Masse mehr.

Pellets organo mineralisch sind meist mit Harnstoff wegen der Langzeitwirkung der Stickstoffquelle aufgehübscht, der kommt ein wenig zu spät bis er umgesetzt wird, bei Cyanamid muss er erst noch entstehen, dauert noch länger, bliebe bei der Auswahl also nur Blaukorn, was aber viel zu viele Ballastnährstoffe neben dem Nitrat hat.

Nun ist abhängig vom Wetter die letzten Wochen und der folgenden: Feuchtigkeit kurbelt die Mineralisierung an, Bodenbearbeitung auch. Du kannst zB. noch einmal mit dem Grubber den Boden rund um die Salatköpfe lockern, nicht zu viel, sonst spült der nächste Regen vielleicht zu viele Sandkörner in den Blattschopf.

Kurz: ich würde gar nichts geben.
Bei 2 Pflanzen dünn etwas Blaukorn, nur um das Interesse zu stillen wie sie reagiert hätten. Den Blattsaft dieser Pflanzen hätte ich auch mit Aquarienteststreifen auf Nitratgehalt untersucht und mit den nicht weiter gedüngten Salaten verglichen.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nox am 27. September 2020, 09:18:28
Sehr gute Idee, genau so werd' ich's machen. Ich dachte auch, dass es für orgnischen Dünger etwas spät sein könnte.
Die Salatköpfe sehen gut aus, ein bisschen fester und dicker könnten die Herzen noch sein - aber dafür, dass ich sie in der letzten Zeit überhaupt nicht mehr gepflegt hatte, sehen sie eigentlich vielversprechend aus.

Jetzt hab' ich noch ein Tütchen Feldsalat zum Säen. Blaukorn nach dem Auflaufen ? Als Vorfrucht hatte ich Zwiebeln, die wurden nur mit Kaliumsulfat versorgt.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 27. September 2020, 09:48:05
Nach Zwiebeln ohne das die gedüngt wurden würde ich dem Feldsalat etwas Blaukorn spendieren. Nicht viel, nur etwas.

Wenn die Salatköpfe schon halbwegs entwickelt sind, ist der Peak der Stickstoffaufnahme schon rum.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Selene10 am 27. September 2020, 16:11:02
Es ist nicht lange her, dass ich ein kleines Gemüsebeet angelegt habe und ich bin noch recht unerfahren, Anbaupläne hab ich noch nie gemacht, will es aber diesen Winter versuchen.
Gemulcht habe ich - angeregt durch den thread hier im Forum und weil es im Sommer in Umbrien sehr  trocken ist - von Anfang an.
Ich möchte euch zeigen, wie sich eine Pflanze des "cavolo nero" entwickelt hat. Gepflanzt im Herbst 2019 hat sie im August 2020 so ausgesehen:
Sie wurde vom Kohlweißling in Ruhe gelassen. Zwischendurch habe ich immer wieder Blätter geerntet.
Dass sie nicht blüht ist rätselhaft, oder?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nox am 28. September 2020, 10:44:42
Das sieht nach Palmkohl aus. Den hab' ich im August ausgesät, die Töpfchen stehen hier noch rum weil die Schnecken die ersten Blätter abgefressen haben - auf dem Tisch !

Wollte ihn schon kompostieren - aber wenn der das ganze Jahr über wächst, könnte ich ihn vielleicht doch noch pflanzen.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 24. Januar 2021, 19:16:34
Derzeit gibts hier Feldsalat zu ernten.
Putzaufwand ist mal wieder erhöht, dafür viele von den großen Rosetten.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 24. Januar 2021, 19:17:44
Anfang November war er bis unten noch gut.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 24. Januar 2021, 21:23:17

Putzaufwand ist mal wieder erhöht,
Anfang November war er bis unten noch gut.
Wodurch werden die gelben Blätter verursacht? Ist das auch Sortenabhängig?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 25. Januar 2021, 10:13:45
Das Foto täuscht auch etwas mit dem Blitz und Gelbanteil. Ist schon gute Ware für diese Jahreszeit und Garten, egal wie blasig die Blätter sind, die inneren Werte sind was zählt. Betroffen vom Gelbfärben oder Putzabfallwürdig ist neben den Keimblättern oft nur das erste Blatt, manchmal aber auch bis zum dritten Blatt und das ist schon groß, also nicht unwesentlich.

Kommt vor wenn die Stickstoffgehalte im Wurzelbereich mit zunehmenden Winterniederschlägen runtergehen und die Pflanzen noch etwas wachsen wollen, weils ausreichend warm ist. Es gibt Sortenunterschiede was die Feldhaltbarkeit angeht, ist bei mir aber nicht wirklich ein Auswahlkriterium, Wüchisgkeit usw ist mir wichtiger. Deshalb gibts hier meist Vit oder Baron.

Gelbe Welke bei Feldsalat ist noch einmal ein anderes Thema.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Monti am 06. Juni 2021, 19:03:00
Die ersten frühen Weißkohlköpfe sind Erntereif.
(https://up.picr.de/41370950id.jpg)

Pflanzdatum weiß ich leider nimmer. Gesäht im Haus am 20.02. Vermutlich so nach 3 bis 4 Wochen, also Ende März rausgepflanzt.

Die spitzen sind wie sonst die Jahre auch Eersteling. Und die zwei hinteren Nagels Frühweiß. Letzterer soll angeblich etwas schneller erntereif sein, finde ich nicht. Außerdem braucht er deutlich mehr Platz.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 06. Juni 2021, 21:52:54
Ja, die Hüllblätter sind schon sehr Raumergreifend im Vergleich zum Kopf. Muss ja aber garkein Nachteil sein, verdrängt Unkraut und ein ganzer (Lager)Kopf ist zuviel für weißkrautsalat auf dem Fladenbrot.
Wie sind sie geschmacklich die frühen Sorten?
Ich spiele seit ein paar Jahren mit dem Gedanken auch mal welche zu machen, aber irgendwie sind die Beete zu schnell mit anderen Kohlvarianten belegt.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Monti am 08. Juni 2021, 22:58:08
Lagern ist bei den frühen Kohlköpfen eh nicht so gut. Die welken schnell.
Dann lass ich sie lieber stehen (was man nicht soll lt. Bingenheimer). Man muss dann aber mit dem Regen aufpassen. Wenn die bei Reife zu viel Feuchtigkeit ab bekommen, platzen sie gerne.
Krautsalat haben wir gern (mit Salz, Essig, Öl, Kümmel). In eine Asiapfanne kommt er auch gut (gibts aber evtl. besseres, Pak Choi z.B. :P), Kebap/Gyros...

Geschmacklich hab ich nichts auszusetzen. Sie sind natürlich viel zarter als die Herbstvarianten. Mangels direktem Vergleich kann ich nicht sagen, ob es im Aroma großartige unterschiede gibt.

Es zeichnet sich übrigens ab, dass Nagels Frühweis auch schwerere Köpfe liefert.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: thuja thujon am 09. September 2022, 16:30:44
Ich hole den Strang mal wieder hoch, so langsam kann man sich ja um die späten Gemüse kümmern, falls sie nicht schon stehen.

Bei mir steht die Aussaat vom Feldsalat an, der sollte nun langsam in die Erde. Vorgezogene Pflanzen könnten noch warten, es ist auch die Frage wie groß er sein soll bei der Ernte und wann die ist.

Um meinen (Winter) Porree muss ich mich auch noch kümmern, Unkraut hacken und nochmal düngen.
Der gepflanzte auf dem Feld sieht jedenfalls besser aus als bei mir.

Was habt ihr geplant zum Ernten über die kalte Jahreszeit?
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: Asinella am 10. September 2022, 10:15:24
Winterlauch  ;D, wobei ich den meist erst gegen Frühjahr verwende und bisweit in den Winter hinein den eingelagerten Sommerlauch.
Außerdem Nero di Toscana und roten russischen Grünkohl. Letzteren hatte ich letztes Jahr zum ersten Mal und fand ihn sehr gut. Sehr wüchsig und ergiebig. Ich habe viel über den Winter als Salat gegessen. Er ist sehr fein und die Blattstiele schmecken fast wie Kohlrabi. Gegen Frühling wird er etwas herber.
Feldsalat kommt in einer Ecke von selber. Letztes Jahr habe ich seit langem wieder einen gesät, die frisch gesäten Pflanzen sind doch etwas ergiebiger und weniger aufwändig zu putzenals die "wilden" Sämlinge.
Spät gepflanzten Asia-Salat packe ich ehe stärkere Fröste kommen mit großzügigem Ballen ins Gewächshaus, das hat die letzten Jahre prima funktionier. War noch zu beernten bis die Tomaten zum Pflanzen anstanden.
Letztes Jahr hatte ich noch schwarzen Winterrettich, der hat mich aber nicht so begeistert.
Topinambur, dieses Jahr nur eine Pflanze, weil sie da weg sollen/müssen wo sie seit fast 30 Jahre prima wuchsen und ich mich noch nicht für einen neuen Platz entscheiden konnte.
Nicht über den Winter aber für späte Ernte Lagerkohlrabi Superschmelz und Blaril.
Titel: Re: Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Beitrag von: cydorian am 10. September 2022, 11:14:12
Die üblichen Winterkulturen. Spannender ist, was mittlerweile besser läuft. Was früher nicht ging und heute sehr gut ist z.B. Chinakohl. Spätaussaaten wachsen jetzt noch im November gut weiter und bilden auch Köpfe, nicht mehr so dicht, aber brauchbar. Konnte oft noch bis Februar ernten. Der kleine Bruder Pak Choi ist auch sehr anbauwürdig bis in den Winter geworden. Pflanzenschutz ist aber ein wichtiges Thema, auch das Viehzeug fühlt sich im warmfeuchten Winter wohl und Pilzkrankheiten wie Leptosphaeria maculans.