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Garten- und Umwelt => Komposthaufen => Thema gestartet von: Rupalwand am 26. November 2019, 06:03:54

Titel: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Rupalwand am 26. November 2019, 06:03:54
Was mich besonders interessiert ist Eure Kompostwirtschaft.
Dazu fehlt mir noch ein Wissen, welches Ihr sicherlich habt.
Grüße rupalwand
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: MarkusG am 26. November 2019, 06:42:12
Hallo Rüu ( :-[) palwand,

bei unserem Kompost gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen:

1) Auf dem Gemüsebeet führen wir Flächenkompost durch. Alles mögliche wird da ständig zwischen die Kulturen gelegt.

2) Die Staudenbeete legen wir so an, dass wir zunächst die Fläche einen Sommer lang oder ein Jahr lang mit Folie bedecken, danach sind die Quecken zumindest geschwächt. Dann kommt gekaufter, zertifizierter Kompost in rauen Mengen darauf. Ca 30-40 cm. Das sinkt dann über den Winter auf die Hälfte durch Verdichtung zusammen. Im darauffolgenden Sommer muss ich bestimmt 20 mal die noch durchdrückenden Quecken mit dem Unkrautstecher herausziehen, was aber im Kompost leicht geht. Dann schaffen sie es nicht mehr und es kann bepflanzt werden.

Entgegen allen Behauptungen von Besuchern oder Büchern hatte ich noch nie "Nitratmangel" oder so was. Zum Zeitpunkt des Pflanzens ist der Kompost ja schon stark zusammengesunken. Ich mache dann ein tiefes Loch und versuche, den Lehm etwas mit dem Kompost zu verbinden, damit es die Wurzeln leichter haben in den Lehm zu kommen. Wenn Pflanztöpfe aber noch zu klein sind, pflanze ich auch in den puren Kompost.

Im Frühjahr wird die Staudenfläche abgeschnitten und alles verhäckselt. Dann wieder als Flächenmulch verteilt. Möglicherweise achte ich das nächste Mal mehr darauf, vor dem Häckseln auch die Samenstände abzuschneiden, um die Samenverteilung etwas zu reduzieren.

Übrigens hatte ich erst kürzlich ein Video eines jungen Bauern in Frankreich auf Youtube gesehen, der baut so ungefähr sein Gemüse an. In kürzester Zeit hat er durch kohlenstoffreiches Material einen wunderbaren Boden geschaffen, ohne irgendwelche Nitratmängel zu beklagen! Seine Erklärung: Bakterien entziehen dem Boden kein Nitrat, sondern produzieren es! Ich bin zu wenig Biologe, um so etwas beurteilen zu können, aber das es keinen Nitratmangel gibt, kann ich bestätigen!

Ich hoffe, Deine Fragen beantwortet zu haben.

Gruß
Markus
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Alstertalflora am 26. November 2019, 07:36:53
Sehr interessant, danke, auch wenn es eigentlich für Rupalwand gedacht war. Was macht Ihr mit den Dauerunkräutern - entsorgen (lassen) oder weiter verarbeiten? Da kommt ja so einiges zusammen!
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: lerchenzorn am 26. November 2019, 07:55:39
Immer wieder sehr beeindruckend, wie Ihr den Park/Garten voranbringt. Ich muss das doch mal schaffen, zu Euch zu kommen und leibhaftig durchzuschlendern.

(Es sind natürlich Bakterien in den Knöllchen der Leguminosenwurzeln, die den Stickstoff binden. Ob der junge Franzose aber das oder doch was anderes - Azotobacter? -meint, weiß ich nicht. )
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Alstertalflora am 26. November 2019, 08:02:14


(Es sind natürlich Bakterien in den Knöllchen der Leguminosenwurzeln, die den Stickstoff binden. Ob der junge Franzose aber das oder doch was anderes meint, weiß ich nicht. )
Ja, das ist ja bekannt, aber was ist in den Bereichen, in denen keine Leguminosen vorhanden sind/angebaut werden?
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: lerchenzorn am 26. November 2019, 08:06:38
"was anderes" ...  ;)
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Alstertalflora am 26. November 2019, 08:09:17
"was anderes" ...  ;)

 ???
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: lerchenzorn am 26. November 2019, 08:15:13
Das heißt:  ich weiß es nicht. Habe oben noch Azotobacter als frei im Boden lebende, N-fixierende Bakterien ergänzt, weiß aber nicht einmal, ob die in unseren Böden überhaupt in nennenswerter Menge präsent sind.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Bristlecone am 26. November 2019, 08:59:20
Frei lebende stickstofffixierende Prokaryoten (also nicht in Symbiose mit Leguminosen, Erlen oder Sanddorn etc.) gibt es wohl in den allermeisten Böden.
Die auf diesem Weg in den Boden (Ackerboden) eingetragene Menge an Stickstoff in Verbindungen wird grob auf etwa 1 kg N/ha im Jahr geschätzt.

Eine in Mitteleuropa wesentlich bedeutendere N-Quelle ist der Eintrag an Stickstoffverbindungen durch Stickstoffoxide aus der Luft - die wiederum zum kleineren Teil hier bei uns aus natürlichen Quellen stammen (Blitze), zum größeren Teil aus Verbrennunhgsprozessen und hier wiederum zu einem erheblichen Teil aus Autoabgasen (Ja, der Dieselskandal ist auch hier zu erwähnen).

Nach dieser Schweizer Quelle (Grundlagenpapier zur Stickstoffproblematik
Luft, Boden, Wasser, Biodiversität und Klima, S. 16) liegt der N-Eintrag bei Wiesen und Weiden über diesen Pfad im Bereich von 10 - 30 kg N/ha  im Jahr und übertrifft damit die N-Bindung durch frei lebende Mikroorganismen in Ackerböden um eine Größenordnung.

Diesen N-Eintrag habe ich auch in jedem Gartenboden

Bei landwirtschaftlichen Kulturen liegt der N-Bedarf je nach Kultur, Boden und anderen Faktoren bei - grob - 100 - 200 kg N/ha im Jahr (Stickstoffbedarfswerte für landwirtschaftliche Ackerkulturen). Dabei wird aber geerntet, d. h. N-haltige Biomasse entnommen. Das ist im Ziergarten praktisch nicht der Fall.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Garten hat allein durch den Eintrag an pflanzenvertwertbarem Stickstoff aus der Luft eine erhebliche N-Düngerzufuhr.
Ob ich will oder nicht. Ganz ohne Düngen und ohne Kompost.

 
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: RosaRot am 26. November 2019, 09:10:08
Reicht dieser Eintrag aus der Luft eigentlich aus um Magerstandorte überzuversorgen oder müssen noch andere Faktoren dazu kommen um solche Standorte zu überdüngen und damit die Flora zu verändern-wie ich es hier verschiedentlich beobachte?
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Alstertalflora am 26. November 2019, 09:16:36
Danke, Bristle, jetzt hab ich mal ein paar Werte. Ich wusste, dass ein gewisser Stickstoffeintrag aus der Luft stattfindet, hatte jedoch keine Info über entspr. Größenangaben. Das würde im Bereich des Ziergartens bedeuten, dass jegliche zusätzliche Stickstoffdüngung überflüssig ist.
Im Gemüsegarten darf ich dann noch ein wenig „nachhelfen“, wobei der von mir eingebrachte Pferdemist ja schon einiges abdeckt.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Bristlecone am 26. November 2019, 09:17:54
Reicht dieser Eintrag aus der Luft eigentlich aus um Magerstandorte überzuversorgen oder müssen noch andere Faktoren dazu kommen um solche Standorte zu überdüngen und damit die Flora zu verändern-wie ich es hier verschiedentlich beobachte?

Dazu gibt der verlinkte Schweizer Bericht auch eine Einschätzung.

Moore, insbesondere Hochmoore, sind besonders empfindlich, da von Natur aus extrem nährstoffarm. Aber auch Magerrasen werden durch diesen N-Eintrag in einer Weise aufgedüngt, die die Vegetation und damit auch die Fauna nachhaltig verändert.

Lerchenzorn kann dazu sicher mehr sagen.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: lord waldemoor am 26. November 2019, 09:18:04
ein wirklicher magerstandort hat ja auch seinen speziellen boden, der wird nicht anders durch dem stickstoff aus der luft
vmtl spielt da auch die trockenheit eine rolle
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Bristlecone am 26. November 2019, 09:21:21
ein wirklicher magerstandort hat ja auch seinen speziellen boden, der wird nicht anders durch dem stickstoff aus der luft
vmtl spielt da auch die trockenheit eine rolle

Doch, er wird. Auch das ist in dem verlinkten Bericht angesprochen.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: lord waldemoor am 26. November 2019, 09:23:20
dann werd ich den mal durchlesen,wenn der kaffee mal wirkt
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Alstertalflora am 26. November 2019, 09:29:46
Die Trockenheit vermindert wahrscheinlich das Eindringen des Stickstoffs in den Boden, aber der Stickstoff ist deshalb ja nicht verschwunden. Lagert der sich evtl. Auf der Oberfläche des Bodens ab?
Schade, dass mein Mann nicht mehr lebt, der war Chemiker, allerdings im Bereich Meereschemie, Schwermetallbelastung ( und bei ihm artete eine derartige Fragestellung auch schnell in einen umfassendsten Vortrag unter Einbeziehung sämtlicher „Randthemen“ aus  :-X).
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Bristlecone am 26. November 2019, 09:38:59
Die Trockenheit vermindert wahrscheinlich das Eindringen des Stickstoffs in den Boden, aber der Stickstoff ist deshalb ja nicht verschwunden. Lagert der sich evtl. Auf der Oberfläche des Bodens ab?

Der Eintrag von luftbürtigen Stoffen in den Boden erfolgt auf zwei Arten: durch trockene und durch nasse Deposition.

Erstere ist wichtig bei Stoffen, die in der Luft als Aerosol vorliegen, also in diesem Zusammenhang z. B. Partikel, die aus Ammoniumverbindungen bestehen. Die lagern sich an Oberflächen ab.

Letztere erfolgt sowohl bei Aerosolen als auch bei gasförmigen wasserlöslichen Stoffen. Die werden dann mit dem Regen ausgewaschen oder auch bei Nebel in Wassertröpfchen gebunden, die sich dann auf Pflanzen- und Bodenoberflächen absetzen.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: lord waldemoor am 26. November 2019, 09:59:15
der nebel kann was, es ist hier alles pitschnass, auch das was unter dem dach steht, gestern drüber geärgert, sogar die schachteln, zum pflanzen versenden waren unbrauchbar

brissel, du meinst es kommt dann zu einer blattdüngung
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Alstertalflora am 26. November 2019, 10:08:35
Das ist durchaus denkbar, Brissel sprach erstmal nur von der Ablagerung, aber ich gehe davon aus, dass die Pflanzen ihn auch -zumindest teilweise -über die Blätter aufnehmen. Der Rest gelangt dann mit dem nächsten Regen in den Boden.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Nox am 26. November 2019, 10:11:59
dann werd ich den mal durchlesen,wenn der kaffee mal wirkt

Schliesse mich an ! Und danke für den interessanten Lesestoff !
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: zwerggarten am 26. November 2019, 11:13:41
... Auch das ist in dem verlinkten Bericht angesprochen.

du weißt aber schon, dass deine gegenüber nicht allein durch dein verlinken seitenlange (ggf. auch noch übel wissenschaftliche) texte gelesen (und verstanden) haben (können)?! ::) 8) ;D
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Bristlecone am 26. November 2019, 11:23:31
 ;D
U. A. deshalb hatte ich eine Seitenzahl genannt.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Alstertalflora am 26. November 2019, 11:41:35
Ja, Czwego, das ist eine nicht für jedermann leicht verdauliche Kost. Aber das auf einen kurzen, allgemeinverständlichen, aber dennoch präzisen Nenner zu bringen, ist nicht ganz einfach und macht gerade Wissenschaftlern öfter mal Probleme.
Festzuhalten für uns als Nicht-Landwirte bleibt: Wir haben, unabhängig von unserer Düngung/ Kompostwirtschaft, einen stetigen Stickstoffeintrag über die Luft (sowohl in flüssiger - über Regen, Tau - als auch gasförmiger Form), der eine zusätzliche Stickstoff-Düngung im Zierpflanzenbereich Im Schnitt überflüssig macht, da die Stickstoffverluste dort relativ gering sind. Bei den Magerstandorten wirkt sich das besonders negativ aus. Eine geschlossene Kreislaufwirtschaft ist aufgrund dieses Eintrags aus der Luft nicht möglich, es wird dabei immer ein Überschuss bleiben. Beim Gemüse sieht es etwas anders aus, da wir dort in größerem Umfang Pflanzensubstanz entnehmen.Da müsste man dann eine genauere Bilanz machen (Einträge versus Verluste), und dann ggf. entsprechend nachdüngen. Das ist ein ganz grober Extrakt aus der zitierten Quelle, angepasst an unsere nicht kommerzielle gärtnerische Tätigkeit.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Bristlecone am 26. November 2019, 11:50:07
So ähnlich hätte ich das auch zusammengefasst.

Wobei zusätzliche Düngergaben natürlich im konkreten Fall auch im Ziergarten nützlich sein können, etwa, um das Wachstum junger Gehölze zu fördern oder - in sinnvoller Menge - den Wuchs von Rasengräsern oder Blumenzwiebeln.
 
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Alstertalflora am 26. November 2019, 11:55:21
Ich schrieb ja auch „im Schnitt“  ;).
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Gartenplaner am 26. November 2019, 12:10:36
Mir pfuscht dieser Eintrag jedenfalls in die Abmagerung meiner Wiese rein  >:(
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Bristlecone am 26. November 2019, 12:16:01
Mähen (zur rechten Zeit) und Mähgut abräumen sollte einen Teil des Eintrags wieder austragen.
Ginge das?
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: RosaRot am 26. November 2019, 12:20:57
Nur wohin mit dem Mähgut....(unten am Berg auf der öffentlichen Magerfläche, die wieder einewerden soll/will...mein Kompost ist auf den mittleren Terrassen.)
Am liebsten würde ich das gelegentlich abfackeln, so wie es früher hier die Nachbarn taten, da war alles noch Magerwiese. :-\
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: lord waldemoor am 26. November 2019, 12:23:25
denke beim abfackeln düngst du auch
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Gartenplaner am 26. November 2019, 12:26:57
Mähen (zur rechten Zeit) und Mähgut abräumen sollte einen Teil des Eintrags wieder austragen.
Ginge das?

Ja, das mache ich ja, seit 2001 einmal jährlich im Juni mit Entfernung des Mähguts, seit ungefähr 2009 zweimal jährlich, Ende Juli, Ende Oktober, mit Entfernung des Mähguts.
Aber ich hab den Eindruck, dass es doch seeehr langsam magerer wird.

Die Biomasse muss auf jeden Fall weg von der Fläche - Abfackeln wandelt die Biomasse gleich wieder in Mineralien um, also in direkt verfügbare Nährstoffe, da wird dann nix rausgenommen an Nährstoffen aus dem Trockenrasen.

Das Mähgut bei mir wird in einem großen Container abtransportiert und wahrscheinlich in einer der kommunalen Biomüllanlagen mit kompostiert.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: RosaRot am 26. November 2019, 12:32:12
denke beim abfackeln düngst du auch

Ja, zumindest auf dem Ort des Abfackelns.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: AndreasR am 26. November 2019, 13:33:48
Dass der Boden auch quasi "durch die Luft" gedüngt wird, erscheint mir logisch, ich staune jedes Jahr wieder, wie meine ansonsten nicht gerade verwöhnten Stauden große Menge von Biomasse produzieren, bisher habe ich aber noch keinerlei Kompost oder Mulch ausgebracht. Limitierender Wachstumsfaktor scheint mir hier eher die Regenmenge im Frühjahr und Frühsommer zu sein, da habe ich große Höhenunterschiede beobachtet.

Ich traue mich noch nicht so wirklich, meinen Kompost bzw. Häckselgut wieder auszubringen, das Unkraut ist zwar schon separat kompostiert, aber bisher machte ich mir nicht die Mühe, Samenstände von Astern, Goldruten und Co. vor dem Häckseln abzuschneiden. Ich werde es im angehenden neuen Jahr einfach mal auf einem Beet versuchen und beobachten, ansonsten verrottet da durchaus einiges an Laubeintrag usw., das hilft ja sicher auch schon sehr viel.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Irm am 26. November 2019, 16:13:31
Das alles ist sehr interessant ! Aber steht leider an der völlig falschen Stelle ...

Vielleicht kann ja ein Mod das abtrennen und der Geschichte einen passenden Thread-Titel geben ?
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Bristlecone am 26. November 2019, 16:15:51
Vielleicht ab #2184?
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Rupalwand am 27. November 2019, 05:21:32
Auch ich fände das Stickstoffthema an anderer Stelle interessanter als hier
Vielleicht ab #2184?
Markus sollte entscheiden ;D
Gruß rupalwand

Zur Information für Markus et al., von der Rupalwand habe ich Erlebnisse. Die Wand bietet eine Route zum Nanga Parbat (Pakistan).

Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: MarkusG am 27. November 2019, 06:32:40
Also ich fand die Informationen interessant! Wegen mir muss nix verschoben werden. Es sei denn mit dem Ziel, es für eine Suche besser zu platzieren.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: MarkusG am 27. November 2019, 06:33:50
...

Zur Information für Markus et al., von der Rupalwand habe ich Erlebnisse. Die Wand bietet eine Route zum Nanga Parbat (Pakistan).

Dann kann ich mir das jetzt mit der Rupalwand besser merken! Danke
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: thuja thujon am 28. November 2019, 00:19:25
Na wenn mir das Thema jetzt auch mal auffällt, will ich mal meinen Senf dazu geben:
bei 30-40cm dick Kompost auf dem Beet würde ich mir auch keine Gedanken machen wegen Stickstoffmangel. Pflanzen können pro Jahr etwa die Nährstoffe von 3-4mm Kompost aufnehmen, das wäre also die hundertfache Dosis. Statt 30g Blaukorn zB 3Kilo pro Quatratmeter. Wenn man das im Herbst streut, ist im Frühjahr immernoch genug da. Da brauchts keine Angst, es könnte was fehlen.

Ansonsten: der Stickstoffeintrag durch die Luft kommt nicht nur von Auto- und Industrieabgasen usw, sondern auch von Pollen. Teichbesitzer kennen das, im Extremfall kanns auch mal eine Regentonne zum kippen bringen. Wenn die Pollen im trockenen Frühjahr dick auf dem Dach liegen und der langersehnte Regen alles auf einmal wegspült, dann herrscht nach kurzer Zeit Sauerstoffmangel im Regenfass und im Boden gibts einen Stickstoffschub.
Wann der Regen kommt und Stickstoff verfügbar macht, ist dann der Punkt der bestimmt, wie schädlich er auf die Magerwiesen ist.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Rupalwand am 28. November 2019, 06:25:14
Hallo Rüu ( :-[) palwand,
Übrigens hatte ich erst kürzlich ein Video eines jungen Bauern in Frankreich auf Youtube gesehen, der baut so ungefähr sein Gemüse an. In kürzester Zeit hat er durch kohlenstoffreiches Material einen wunderbaren Boden geschaffen...Ich bin zu wenig Biologe, um so etwas beurteilen zu können...

Ich hoffe, Deine Fragen beantwortet zu haben.

Gruß
Markus

Vielen Dank für die freundliche Nachfrage.

Bezüglich des Videos über den jungen Bauern in Frankreich mit vergleichbaren Ergebnissen.
Erinnerst Du Dich, wie er hieß? Ich würde ihn mir gern ansehen.


Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: MarkusG am 28. November 2019, 07:02:15
Google mal nach "la ferme de Gagnolle". Bei Youtube findest Du Videos über seine Anbauweise.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Bristlecone am 28. November 2019, 07:49:51
Ansonsten: der Stickstoffeintrag durch die Luft kommt nicht nur von Auto- und Industrieabgasen usw, sondern auch von Pollen.

Hast du eine Quelle mit belastbaren Angaben dazu? Insbesondere, wie hoch der Eintrag an N auf diesem Weg ist bzw. zur Pollendeposition/m2 Boden?
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: thuja thujon am 28. November 2019, 08:17:25
Das ist schwierig anzugeben, weil die Pollenproduktion unabhängig von der Blütezeit auch nochmal um den Faktor 10 variiert. Zusätzlich die schwankende räumliche Verteilung. Ich kann mich aber erinnern da mal eine grobe Hochrechnung gelesen zu haben. Ich guck mal ob ich was finde.

Ansonsten kann man bei Pollen von 15-40% Stickstoffgehalt ausgehen. Die dicke Schicht im Frühjahr auf dem Autodach, wenns lange nicht geregnet hat, die wiegt halt keiner. Und wenn man Luft ansaugt und den Pollenfilter wiegt, heißt das noch nicht, das die Pollen alle auf den Boden gefallen wären.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Rupalwand am 28. November 2019, 10:52:33
Google mal nach "la ferme de Gagnolle". Bei Youtube findest Du Videos über seine Anbauweise.

Danke Markus!

Über den Hof: https://lafermedecagnolle.wordpress.com/
Der Hof befindet sich in Saint-Amand-de-Belvès (Dordogne), Nouvelle-Aquitaine, also im Südwesten.
Vielleicht hilft diese Beschreibung Interessenten, denn als Gast ist man auf dem Hof willkommen.
Es gibt dort bis Dezember allerlei öffentliche Aktionen.
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: b-hoernchen am 30. November 2019, 21:11:12
Ansonsten: der Stickstoffeintrag durch die Luft kommt nicht nur von Auto- und Industrieabgasen usw, sondern auch von Pollen.

Hast du eine Quelle mit belastbaren Angaben dazu? Insbesondere, wie hoch der Eintrag an N auf diesem Weg ist bzw. zur Pollendeposition/m2 Boden?
Ich hab' auch keine Zahlenwerte - kann nur sagen, dass voriges Frühjahr der Pollen (vermutlich Fichtenpollen aus den Bergen) so dick am Chiemseeufer lag, dass der See gestunken hat wie eine Fischfabrik... .
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: Natternkopf am 30. November 2019, 21:34:48
Fischbäume ???
Ansonsten: der Stickstoffeintrag durch die Luft kommt nicht nur von Auto- und Industrieabgasen usw, sondern auch von Pollen.

Hast du eine Quelle mit belastbaren Angaben dazu? Insbesondere, wie hoch der Eintrag an N auf diesem Weg ist bzw. zur Pollendeposition/m2 Boden?
Ich hab' auch keine Zahlenwerte - kann nur sagen, dass voriges Frühjahr der Pollen(vermutlich Fichtenpollen aus den Bergen) so dick am Chiemseeufer lag, dass der See gestunken hat wie eine Fischfabrik... .

 ;)
Titel: Re: Kompostwirtschaft
Beitrag von: b-hoernchen am 30. November 2019, 22:51:00
Fischbäume ???
Pollen = Proteinquelle!