garten-pur

Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: galaxius222 am 07. September 2007, 15:01:22

Titel: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: galaxius222 am 07. September 2007, 15:01:22
Da ich mir demnächst ein Aprikosenbäumchen zulegen möchte, hätte ich gerne gewußt, welche Sorte am Besten ist. Ich möchte eine Frucht, die sich gut zu Marmeladen verarbeiten läßt und auch sonst süß und fruchtig schmeckt.
Habt ihr nen Tip für mich?
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: frankste am 07. September 2007, 17:13:33
ich hab Hargrand gesetzt nach längerer Recherche - muss ich mehr sagen? (allerdings erst seit letztem Herbst . dieses Jahr gab es erst eine Frucht, die ich zu früh gepflückt habe...)
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: philippus am 07. September 2007, 18:02:12
Emfpehlenswert ist die geschmacklich sehr gute "Ungarische Beste" die sich sowohl zum Rohverzehr als auch für die Küche und zum Einkochen (Marmelade etc.) eignet.

Auch "Bergeron" und "Précoce de Saumur" sind hevorragende Sorten die bei uns gut ausreifen können und diese Eigenschaften mitbringen.

Alle 3 sind obendrein selbstfertil.

Grüsse
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: galaxius222 am 08. September 2007, 12:04:52
Vielen Dank.
Die ungarische Beste habe ich auch empfohlen bekommen, ebenso wie die gelbe Wachauer Marille.
Doch woher bekomme ich die?
Gibt es einen Lieferanten im Internet?
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Damax am 08. September 2007, 13:22:02
Vielen Dank.
Die ungarische Beste habe ich auch empfohlen bekommen, ebenso wie die gelbe Wachauer Marille.
Doch woher bekomme ich die?
Gibt es einen Lieferanten im Internet?

 hi fan, ich hab 7 Sorten ausprobiert. Ungarische Beste ist die Beste.
Leidet auch unter 'Schlagtreffen' nicht so stark wie die anderen Sor-
ten. Was genau die Wachauer unter ihrer 'Wachauer' verstehen,
wissen sie oft selbst nicht. Einige sagen es sei Bergeron, andere
meinen Ung.Beste ... Die Baumschule Schreiber in Poysdorf, far east
of Vienna, hat 7o Sorten im Garten stehen - er schickt aber auch
1 Bäumchen. Ciao damax
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: philippus am 08. September 2007, 13:46:42
Laut meinen Infos ist die Wachauer Marille keine Sorte für sich, meistens wird dort jedoch eine Spielart der Ungarischen Besten angebaut... Andere Sorten werden aber dort auch angebaut.

Auch die Bergeron würde ich mir aus der Nähe ansehen, schmeckt auch hervorragend.

Im Onlineversand gibt es sicherlich die Möglichkeit, diese Pflanzen zu erhalten (vielleicht auch bei er Arche Noah)

Grüsse
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: RosaRot am 08. September 2007, 14:41:40
Da ich auch neue Aprikosenbäume setzen möchte habe ich mich, da wir eine obstbauliche Versuchsanstalt in der Nähe haben, dort informiert über für meinen Standort angemessene Sorten. Aus dem Gespräch ging hervor das neben der Sorte auch die entsprechende Unterlage - die wiederum Bezug nimmt auf die örtlichen Klima- bzw.Bodenverhältnisse - wichtig sind. Ich habe also eine sehr spezielle Empfehlung bekommen, die sich von meinen eigenen Recherchen deutlich unterschied.
Ich schreibe dies nur, weil es vielleicht Sinn macht, sich speziell auf den Anbauort bezogen kundig zu machen.
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Günther am 08. September 2007, 15:27:58
Ungarische Beste gibts - zumindest bei uns - in jeder Baumschule.
Ich kann sie aus eigener Erfahrung SEHR empfehlen, allerdings mag das nicht in jeder Lage so sein. Meine Schwiegereltern hatten einen Marillengarten im Raum Hainburg, und ich hatte das "Vergnügen", zur Reifezeit hunderte Kisterln voll mit brocken zu "dürfen".
Vorbei...
Für Eigenbedarf unbedingt am Baum reifen lassen, am besten sind frisch abgefallene Früchte.
Für den Handel werden sie etwas zu früh gepflückt, aus Transport- und Lagergründen. Sie reifen zwar nach, aber kein Vergleich (gilt für fast alle Obstsorten).
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Elro am 09. September 2007, 03:21:08
Ich habe seit ca. 12 Jahren eine Ungarische Beste.
Obwohl wir in einer sehr milden Gegend wohnen konnte ich nur einmal (letztes Jahr) eine gute Ernte bekommen. Nie hatte der 5m Hohe Baum mehr als 10-20 Früchte wovon da die Hälfte vor Reife vom Baum fiel.
Der Geschmack ist super aber wenn man so wenig ernten kann ist das sehr schade.
Gibt es Sorten die nicht spätfrostgefährdet sind, gut schmecken und reich tragen?
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: galaxius222 am 09. September 2007, 11:01:48
Nochmals vielen Dank für eure tippps. Werde mir die ungarische Beste holen.
Die ist für meine Verwendung die beste und auch nicht so empfindlich.


Soll man die Büme nach der Ernte düngen oder erst im Frühjahr und reicht ein normaler Volldünger aus?
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Günther am 09. September 2007, 11:28:12
Marillen mögen eher mager!
Je nach Boden eventuell Kalidünger, wenn nötig, Phosphor. Auf alle Fälle ja nicht zu viel Stickstoff, keinen Mist udgl.
Bei schon vorhandenem Stickstoffüberschuß maßvoll kalken.
Marillen, die zu viel Stickstoff haben, trifft gerne der "Schlag", sie können faktisch über Nacht absterben.
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Werner987 am 09. September 2007, 12:02:11
Ich habe seit ca. 12 Jahren eine Ungarische Beste.
Obwohl wir in einer sehr milden Gegend wohnen konnte ich nur einmal (letztes Jahr) eine gute Ernte bekommen. Nie hatte der 5m Hohe Baum mehr als 10-20 Früchte wovon da die Hälfte vor Reife vom Baum fiel.
Der Geschmack ist super aber wenn man so wenig ernten kann ist das sehr schade.
Gibt es Sorten die nicht spätfrostgefährdet sind, gut schmecken und reich tragen?

bei mir im garten steht die aprikosensorte Marena.
die früche sind gross, aromatisch und süss, auch die wespen haben ihre freude daran.
je nach örtlichen gegebenheiten kann man bei der pflanzung einen einfluss auf die blühzeit nehmen.
deshalb steht meine aprikose auf der nordseite eines gebäudes, eine grosse immergrüne hecke wäre auch denkbar.
der abstand ist so bemessen, dass die frühjahrssonne den baum kaum erreicht.
im sommer wird die aprikose durch die hochstehende sonne voll ausgeleuchtet.
ausserdem vermeide ich die entstehung von frostplatten.
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: philippus am 09. September 2007, 12:02:42
Gibt es Sorten die nicht spätfrostgefährdet sind, gut schmecken und reich tragen?

An und für sich ist Ungarische Beste nicht besonders spätfrostgefährdet.
Du könntest alternativ die schon erwähnte Bergeron in Betracht ziehen.

Grüsse
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Elro am 09. September 2007, 13:47:56
An und für sich ist Ungarische Beste nicht besonders spätfrostgefährdet.
Dann ist meine wohl frühfrostgefährdet ;D
Denn durch unsere milde Gegend blüht sie viel zu früh, oft Anfang März und dann bekommt sie voll die kalten Nächte ab.
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: pocoloco am 10. September 2007, 17:14:41
Da ich auch neue Aprikosenbäume setzen möchte habe ich mich, da wir eine obstbauliche Versuchsanstalt in der Nähe haben, ....
welche Versuchsanstalt ist das und hast Du da einen Ansprechpartner?
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: RosaRot am 10. September 2007, 17:41:14
Da ich im nördliche Harzvorland zu Hause bin und wir hier zum Teil sehr spezielle Standorte haben (Klima, Boden) habe ich mich an die Gartenbauliche Lehr- und Versuchsanstalt in Quedlinburg -Ditfurt gewandt. Dort war am Wochenende Tag der offenenTür.
Weitere Ansprechpartner wären vermutlich:
Institut für Obstzüchtung Dresden-Pillnitz oder die Staatliche Lehr- und Versuchsanstlatfür Obst und Weinbau in Weinsberg (www.lvwo.bwl.de)

Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 10. September 2007, 20:38:04
Bei Aprikosen habe ich nur mit neueren Sorten gute Erfahrungen gemacht. Erstklassig schmeckt z.B. Orangered, aber auch Hargrand ist nicht schlecht. Die sind auch viel robuster und weniger spätfrostgefährdet.
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: max. am 10. September 2007, 20:40:04
orangered ist prima.mir schmeckt sie auch besser als die ungarische beste, die ich früher hatte.
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: RosaRot am 10. September 2007, 22:05:09
Orangered braucht eine Befruchtersorte, falls also keine Aprikosenbäume in der Nähe sind muß man selbst noch einen setzen.
Titel: Re:Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 11. September 2007, 23:03:14
Orangered braucht eine Befruchtersorte
Es klappt auch ohne. Ihre Erträge sind aber besser, wenn eine andere Aprikose in der Nähe wächst.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 26. Januar 2018, 16:37:39
Falls wir noch einen jüngeren allgemeinen Aprikosen-Thread haben, bitte anhängen, danke!

Zur Zeit bin ich noch am Planen, werde aber wahrscheinlich Mitte bis Ende Februar zu der Gärtnerei Ingenoli nach Milano fahren, auch um mir von dort einen Aprikosen- & einen Mandelbaum mitzubringen.

An Aprikosen haben sie die Sorten:
Bergeron
Orange Summer
Sunrosso
Dulcinea
Marietta
Reale d'Imola
Bella Venosta
Pesca di Nancy
Pisana
Cibo del Paradiso

Zu den unterstrichenen Soren tendiere ich am meisten. Leider habe ich keinerlei Angaben im Netz zur Höhe & Breite der Bäume gefunden.
Zu welcher Sorte würdet ihr mir raten, wenn es nur 1 Baum sein soll?

 
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 26. Januar 2018, 21:23:09
Die Höhe und Breite werden sehr nach Erziehung und Unterlage bestimmt. Dazu etwas zu finden ist sehr schwer.

Allemals kann man etwas zu dem Wuchsverhalten sagen.

Für Bergeron und Nancy musst du nicht nach Italien fahren, die bekommt man überall :)

Auf was legst du denn Wert?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 26. Januar 2018, 21:37:36

Für Bergeron und Nancy musst du nicht nach Italien fahren, die bekommt man überall :)

Auf was legst du denn Wert?

 ;D
Vielleicht ist dir nicht so bewusst, dass die Preise in der CH ziemlich hoch sind (3x der italienische Preis) und Italien für mich sehr viel näher ist als Deutschland.  ;)
Bis zu Ingenoli in Milano sind es ca. 2h - bis zur Grenze nach Deutschland mind. 3.5h und dann bin ich noch nicht in einer Gärtnerei mit vielen Obstsorten.
Die Preise sind in Italien ausserdem recht human und Ingenoli hat eine sehr gute Qualität bei allen Pflanzen - hab dort schon einige Gehölze gekauft.
Sortiment Fruchtpflanzen Ingenoli

Wert lege ich auf aromatisch, saftige, eher feste Früchte und dass der Baum nicht allzu riesig wird. Langsam geht mir der Platz aus!
Ausserdem würde es an meinem Steilhang für Ernte und Schnitt eher mühsam bei einem allzu grossen Baum.
 

Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 26. Januar 2018, 21:55:58
Achso, es geht hier um den Preis. ich dachte du wolltest Raritäten und wolltest daher nach Italien. Konnt ich nicht ahnen.

Für kleine oder kleinere Bäume musst du die Baumschule ansprachen auf welche Unterlagen die Bäume angeboten werden.

Eine Liste der möglichen Unterlagen kann man hier einsehen: http://www.veredeln.info/unterlagen/aprikosenunterlagen/
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 26. Januar 2018, 22:02:00
Es geht auch darum, wo ich überhaupt Obstgehölze bekomme... da ist das Angebot im Tessin nicht besonders reichhaltig.

Ansonsten - Raritäten wären schon schön, sofern sie besonders aromatisch schmecken.  :D
Wodurch zeichnen sich denn besondere Raritäten bei den Aprikosen aus bzw. was wären denn besonders begehrenswerte Sorten und warum?
Wäre bei den oben gelisteten Sorten welche dabei?
Ich habe von Obstgehölzen keine Ahnung und bin bei meiner Vorauswahl nur nach den Beschreibungen gegangen - probieren wäre natürlich sehr viel besser.

Auf besondere Winterhärte oder frühe Reife muss ich hier im Tessin weniger achten.

Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 26. Januar 2018, 22:20:41
Von dieser Gärtnerei, die auf alte Obstsorten spezialisiert ist, kann ich auch etwas schicken lassen zu einer italienischen Bekannten.
Hab dort auch schon Granatäpfel und anderes gekauft. Aber aus 113 Sorten Aprikosen ohne Ahnung die auszuwählen, die gut ist für die Bedingungen hier und meinen Geschmack, da bin ich echt überfordert!!

Frutti antichi Maioli Aprikosensorten
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 26. Januar 2018, 22:26:18
Ich habe von Obstgehölzen keine Ahnung

Dann stell das mit den Raritäten vorerst etwas zurück, zumal du auch wenig Platz hast. Nimm doch einfach eine der beliebten und halbwegs robusten Sorten wie Orangered (eine US-Züchtung), die wird auch sehr häufig angeboten. Im Wallis auch kommerziell eine Hauptsorte. Hab ich oben schon empfohlen. Eine der wenigen Sorten, die schneller wächst wie Monilia sie kleiner macht. Das ist für mich am begehrenswertesten bei Aprikosen, eine geringe Krankheitsanfälligkeit. Danach kommt der Geschmack und da ist Orangered wirklich klasse. Aromatisch und saftig, wie du schreibst. Schmeckt mir von allen baumgereift probierten Sorten am Besten. Dann kommt die Blütezeit, die möglichst spät liegen sollte. So sehr variiert die aber leider gar nicht zwischen den Sorten.

Dein Kleinklima kenne ich nicht, auf der Alpensüdseite dürfte aber die Frostfestigkeit selbst weit rauf kein Problem darstellen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 27. Januar 2018, 11:30:03
Ich habe von Obstgehölzen keine Ahnung

Dann stell das mit den Raritäten vorerst etwas zurück, zumal du auch wenig Platz hast.

Da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt.  :)
Ich habe meinen Steilhang v.a. mit botanischen Raritäten bepflanzt, v.a. von Koniferen und Ziergehölzen aus aller Welt (immer möglichst die Spezies), auch sehr viele rare Kamelien, dito etliche Wildarten. Je eine Ziziphus jujuba, Asimina triloba, Acca selowiana, Punica granatum, Arbutus unedo und je 2 Sorten von Feigen, Kaki und Kulturheidelbeeren sind dazwischen gepflanzt.
Nur mit Kernobst habe ich mich bisher weniger beschäftigt, was aber für mich keinesfalls ein Grund ist, Raritäten aus dem Weg zu gehen, denn ich recherchiere immer gut vorm Kauf und lerne schnell.  ;)

Dann kommt die Blütezeit, die möglichst spät liegen sollte. So sehr variiert die aber leider gar nicht zwischen den Sorten.

Dein Kleinklima kenne ich nicht, auf der Alpensüdseite dürfte aber die Frostfestigkeit selbst weit rauf kein Problem darstellen.

Späte Blütezeit ist hier im Tessin nicht wichtig, Spätfröste gibt es praktisch nicht. Auch die Tiefsttemperaturen liegen im Winter ganz selten unter -8°/-10°C und wenn nur kurz. Frosttage oder Eistage sind ebenfalls selten.

Der Boden ist hier sandig, leicht sauer. Der Südhang ist durch seine extreme Steilheit sehr sonnig und trocken, insbesondere im Sommer. Da muss ich die frisch gepflanzten Gehölze wässern und auch sonst ab und zu zu Sprenger oder Schlauch greifen. Das Grundstück bepflanze ich erst seit 5 Jahren.
Der Frühling beginnt früh, der Herbst dauert lange, meist bis weit in den November, oft sogar bis Mitte Dezember - die Vegetationsperiode ist also länger als nördlich der Alpen.

Also, welche seltenere Aprikosensorte könnte ich hier ev. auch pflanzen?  :D
Wobei das nicht gegen 'Orangered' spricht, auch da der Baum wohl nicht so riesig wird. An diese Sorte käme ich allerdings schwerer ran als an andere Sorten.

Danke auf jeden Fall für deine Empfehlung, cydorian!



Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Alva am 27. Januar 2018, 12:21:26
Hey Tarokaja, die besten Marillen wachsen in der Wachau, (ich bin da wohl ein bisschen voreingenommen ;) ), das sind aber auch verschiedene Sorten.
Ich bin auch gerade am recherchieren, weil ich eine Marille pflanzen will und werde dieser Gärtnerei im Frühling einen Besuch abstatten. Die versenden auch.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 27. Januar 2018, 12:34:12
Hallo tarokaja,

also von der Lage und dem Boden her hast du da schon die richtige Obstsorte. Die Marillen mögen nicht viel Niederschläge, ein trockener Boden ist genau richtig (wenn er Baum mal eingewurzelt ist). Die Ungarische Beste ist eine Standardsorte - die könnte bei dir funktionieren (ich versuche mittlerweile meinen 4ten Baum hochzupäppeln - bei mir ist es einfach zu nass). Die hat den Vorteil dass sie sowohl für den Frischegenuss, als auch für die Verarbeitung (Marmelade) verwendet werden kann. Die Früchte werde nicht so gross - passen dann auch in die Marillenknödeln.

Ansonsten schmecken die modernen Sorten - wenn sie zum richtigen Zeitpunkt gepflückt werden - genauso aromatisch wie die Ungarische Beste. Ich hätte jedenfalls zwischen Hargrand, Orangered und anderen keinen Nachteil herausgeschmeckt. Sie brauchen viel Wärme um richtig auszureifen. Wenn du Marmelade machen willst, bräuchtest du eher etwas mit mehr Säure (z.B. Goldrich) - auch die haben sehr grosse Früchte (das gibt bestenfalls Elefantenknödel - also eher ungeeignet). Dann hängt es noch ab von der Reifezeit - die Frühsorten (Aurora) sind in der Regel kleiner und säuerlicher (also eher kein Frischgenuss, aber super für die Verarbeitung).

Als Unterlage Torinel oder Wavit - da wächst der Baum genug, sodass du auch die kranken Teile gut wegschneiden kannst. Aprikosen verzweigen kaum, eigentlich gar nicht - über die Schnittführung und Erziehung (keine zu flachen Astwinkel) musst du dich deshalb früh genug informieren.

Die italienischen Sorten werden bei mir von einem Baumarkt in der Nähe angeboten - zum Teil in über 100 L Grossgefässen, aber die kauft niemand (kosten weit über 150 Eur) - und im Herbst sind sie dann kaputt (falsche Pflege). Da habe ich keine direkte Erfahrung damit.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 27. Januar 2018, 12:53:04
Danke, Wurmkönig. Wie gesagt, bei mir ist auch noch wichtig, die entsprechende Sorte in Italien zu bekommen, da ich dort eher eine grosse Auswahl habe. Bei der 'Ungarische Beste' wird das aber schon wieder schwierig.

Dass ich mich v.a. beim Schnitt schlau machen muss, hab ich bei meinen Recherchen auch gemerkt. Aber das ist ja zu bewältigen.  :)

Hier ist ja das Wallis der Aprikosen-Kanton.
Walliser Aprikosensorten

Wenn ich auf dieser Seite die Sorten anschaue, so sind das aber meistens eher gross werdende Bäume (ausser Orangered) und kaum welche beschrieben, die ich in Italien bekommen würde.
Da ich allein lebe, brauche ich auch keine Sorte, die besonders reich trägt oder besonders grosse, transportfeste Früchte hat - aromatischer Geschmack ist mir das wichtigste Argument, wenig krankheitsanfällig auch und wie gesagt, nicht so grosser Baum. Danach kommt die Blütenfarbe.
Und gern darf es auch was Seltenes sein.  :)

Ich weiss allerdings noch immer nicht, was bei den Aprikosen den Seltenheitswert ausmacht??  :-\  :P
Einfach Sorten, die man schwer bekommt, würde mir nicht reichen, insbesondere nicht, da eine mögliche Quelle: Maioli, in Italien ein solch grosses Angebot hat.

So ein kleines Schätzchen, wie ich sie bei meiner Trekkingtour im Himalaja gesehen habe, mit Früchten, die man gut so essen kann, aber auch trocknen oder anderweitig verwerten, das würde mein Herz durchaus erfreuen und auch am ehesten zu meinem kleinen botanischen Garten am Steilhang passen.  :D


Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: zwerggarten am 27. Januar 2018, 14:00:07
bei deinen möglichkeiten und dieser auswahl von maioli könnte ich niemals eine öde standardsorte ertragen, die europaweit alle baumärkte anbieten...
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Roeschen1 am 27. Januar 2018, 14:14:08
Ich würde auf die Fruchtgröße achten, je kleiner, desto aromatischer, da sie für den Handel uninterressant sind, sind sie noch nicht auf möglichst groß und transportfähig gezüchtet.
Es gibt türkische Zuckeraprikosen, die diesem Ideal entsprechen.
Hier gibt es einen italienischen Gemüse/Obstladen, der auch schon italienische verkaufte.
Ich frage ihn mal nach der Sorte.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 27. Januar 2018, 14:28:53
Ich weiss allerdings noch immer nicht, was bei den Aprikosen den Seltenheitswert ausmacht?

Nichts Definiertes. Und selten, um der Seltenheit willen ist auch witzlos. Ich halte deine Anforderungen an guten Frischgeschmack, Saftigkeit, Eignung für Trockenfrüchte für sehr sinnvoll, das ist aber nicht an selten oder nicht gekoppelt. Viele Sorten erfüllen das. Bei dir sogar sehr viele, denn deine Bedingungen sehen ziemlich ideal für Aprikosen aus. Mach dir also keinen Stress mit der Sortenauswahl.

Trocknung ist übrigens meiner Erfahrung nach bei grossen Früchten leichter. Man kann die dann nämlich halbiert trocknen (entkernen muss man sowieso) und das gelingt aufgrund der grossen offenen Schnittfläche ohne Haut schneller und leichter. Durch die Haut verdunstet das Wasser nämlich schwerer. Aprikosen trocknen ist immer dann wichtig, wenn man eine Ernte nicht verarbeiten kann, aber bei nur einem Baum und dem süchtig machenden Geschmack frischer, ausgereifter Aprikosen hat man selten genug, um auch zu trocknen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 27. Januar 2018, 15:12:14
Ich weiss allerdings noch immer nicht, was bei den Aprikosen den Seltenheitswert ausmacht??  :-\  :P
Aktuell gibt es - wie bei allen Obstsorten - einen gewissen Hype um "rote" Sorten. Die werden gerade fleißig gepflanzt, Rubista kriegt man mittlerweile auch in den österreichischen Supermärkten zu kaufen. Du kannst dir ja mal die Homepage vom Schreiber durchlesen:
https://schreiber-baum.at/sortenbeschreibung/marillenneuheiten

Getragen hat Rubista bei mir noch nicht, Digat auch nicht - aber war ich damals gekauft habe, kann sich mit einer Orangered oder Hargrand aus Eigenanbau nicht im annähernd messen (ist bei anderem Obst genauso).

Ansonsten kannst Du Dir ja mal die Masterarbeit von Nadine Klein durchlesen: google "Analytische und Sensorische Prüfung verschiedener Marillensorten ..." - da gibt es wohl eine heraußragende "Vanilla Cot" (optisch eher nicht) - aber das macht alles keinen Spass wenn du einen dahinkränkelnden Baum hast.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 28. Januar 2018, 19:30:31
Zuerst mal euch allen ganz herzlichen Dank für die vielen, wirklich hilfreichen Erfahrungen, Informationen und Tipps, dir ihr mit mir teilt!
Insbesondere ihr beide, Cydorian und Wurmkönig, habt mir mit euren letzten Postings sehr geholfen!

Mit diesem gesammelten neuen Wissen werde ich Herrn Maioli ein Mail schreiben und ihn dann ev. bitten, mir Ende September ein ausgewähltes Bäumchen mit zur Orticolaria am Comersee zu bringen. Bis dahin habe ich dann hoffentlich auch den obersten Hangteil von den fiesen Brombeeren befreit - kostet halt etwas Geduld, bis zum Herbst mit dem Pflanzen zu warten.  ;D :P

Ab welchem Alter tragen Aprikosenbäume eigentlich? Wenn ich die Angaben bei Maioli richtig interpretiere, vermutlich ab 5 Jahre, bzw. 4 Jahre nach dem Pfropfen?

Ich weiss allerdings noch immer nicht, was bei den Aprikosen den Seltenheitswert ausmacht?

Nichts Definiertes. Und selten, um der Seltenheit willen ist auch witzlos. Ich halte deine Anforderungen an guten Frischgeschmack, Saftigkeit, Eignung für Trockenfrüchte für sehr sinnvoll, das ist aber nicht an selten oder nicht gekoppelt.

D'accord!  :)  :-*


Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 29. Januar 2018, 07:56:54
Die Bäume werden schon viel früher tragen wollen - die ersten 2 Jahre solltest du aber für die Erziehung nutzen (so einige Kostproben kann man mal dran lassen).

Auch später ist Ausdünnen entscheidend für die Baumgesundheit. Auf dem Weg zu meiner Arbeit standen bis letztes Jahr 2 Aprikosenplantagen. Da konnte man beobachten wie innerhalb von 2 Wochen ganze Astpartien oder ganze Bäume plötzlich abgestorben sind ("Schlagtreffen").

Um die Sorten brauchst du dir keine größeren Gedanken machen, auch die Standardsorten schmecken ganz anders und wesentlich aromatischer als das was du kaufen kannst (die Bewertungen von Goldrich und Orangered in der Masterarbeit kann ich nicht nachvollziehen). Entscheidend ist der Erntezeitpunkt, das Aroma entwickelt sich in den letzten Tagen (Supermarktware ist immer zu früh geerntet).

Wenn alles klappt, stehst du dann allerdings in einigen Jahren plötzlich mit einigen Eimern Aprikosen da - deshalb lieber eine Sorte wählen die keine konzentrierte Abreife hat (Ungarische Beste) bzw. die Reifezeiten der Bäume staffeln.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 29. Januar 2018, 11:06:38
Wenn alles klappt, stehst du dann allerdings in einigen Jahren plötzlich mit einigen Eimern Aprikosen da - deshalb lieber eine Sorte wählen die keine konzentrierte Abreife hat (Ungarische Beste) bzw. die Reifezeiten der Bäume staffeln.

Wenn's zu viele werden, dann versorge ich die Nachbarschaft mit Aprikosen!  ;D
Keine Geschenke erhalten die Freundschaft.  :)

... die Reifezeit der Bäume staffeln wird nicht gehen, da es nur 1 Baum werden wird. Ich möchte auch noch 1-2 Mandelbäume pflanzen und das wird dann eh schon ein Platzproblem, weil ja alle trotz Steilhang noch zugänglich sein müssen zum Schneiden und Ernten und ich noch jede Menge Kamelien und Gehölze in Töpfen stehen habe, die schon eine Weile parat stehen oder jetzt gross genug sind, um sie auszupflanzen.

Jedenfalls muss ich bei der Auswahl der Aprikose möglichst auch noch einkalkulieren, dass die Ernte über einen längeren Zeitpunkt stattfindet, o.k. - wird immer komplexer, aber ich liebe ja die Herausforderung.  8)

Momentan tendiere ich zu 'Dulcinea' (späte Blüte, Ernte um 20. Juli), auch weil sie offenbar ein leichtes Vanillearoma haben soll.
'Colomer' (frühe Sorte, Ernte Ende Juli) käme auch in Frage, weil die Verwendungsmöglichkeiten offenbar gross sind und dort auch ausdrücklich 'gut getrocknet' aufgeführt ist und dass sie eine hohe Resistenz gegen Krankheiten aufweisen soll.
Die alte Sorte aus dem nahen Piemont 'Costiole' (Ernte Ende Juli) ist auch auf meiner Auswahlliste.

Aber noch bin ich nicht durch bei den 113 Sorten von Maioli!  ;D


Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Eric-Bernhard am 29. Januar 2018, 21:05:39
Eine Möglichkeit wäre, mehre Sorten auf einem Baum zu veredeln. Genau das habe ich vor, um die Reifezeit zu Staffeln.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: carot am 30. Januar 2018, 11:26:55
Normalerweise ist das eine gute Idee. Meine Apfelbäume tragen mittlerweile alle mehr als 5 Sorten.

Bei den Aprikosen sollte man aber darauf achten, jeder Sorte viel Entfaltungsraum zur Verfügung zu stellen, also nicht so viele Sorten aufveredeln. Es wird in unserem Klima fast unausweichlich zu Erkrankungen kommen, die teils kräftige Rückschnitte erforderlich machen. Es muss dann genug Holz vorhanden sein, damit Sorten nicht verloren gehen.

Aus dem vorgenannten Grund sehe ich bei Aprikosen von Mehrsortenbäumen ab. Es ist immer damit zu rechnen, dass man ein Bäumchen sehr plötzlich verliert. Das wäre bei Mehrsortenbäumen ein sehr großer (Zeit)verlust.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Eric-Bernhard am 30. Januar 2018, 12:21:09
Hmmm...gute Punkte. Mein Problem ist auch das ich keinen Platz für mehr als einen Baum habe.
Hat jemand Erfahrung mit Aprikosen auf Rootpac 20?
Sie ist für Topfkultur gut geeignet und könnte meinen Platzmangel vielleicht lösen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 30. Januar 2018, 12:40:09
Ich bin ohnehin kein Fan von diesen Mehrsortenbäumen, werde mir lieber Zeit lassen für die Auswahl und mich dann für eine Sorte entscheiden - und die ist es dann! Punkt.  8)
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 02. Februar 2018, 12:36:03
Hat jemand von euch Erfahrungen mit 'Kuresia' in puncto Geschmack der Früchte und Wuchsverhalten des Baumes? Scharkaresistent wäre ja u.U. ein Vorteil.

Dito, ob bei Platzmangel die Sorte 'Compacta' eine Option wäre oder sie doch grösser als 2x2m wird, bzw. die Aprikosen womöglich nicht besonders gut munden?

Dann noch eine Frage zum sogen. 'Honigpfirsich' (Prunus 'Honeysun'), von dem ich bei Maioli gelesen habe, dass es eine Aprikose x Pfirsich Hybride ist.
Müsste ich deshalb mit Anfälligkeit für die Kräuselkrankheit rechnen, d.h. vorbeugend spritzen?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 02. Februar 2018, 14:56:07
Scharkatoleranz musste ich an Kuresia zum Glück nicht testen, ansonsten war der Baum aber auch nicht mit Gesundheit gesegnet. Aroma gemessen an Orangered weniger kräftig, aber als Frischobst immer noch sehr gut. Lag gleichauf mit Hargrand, vielleicht noch etwas mehliger. Wuchs eher überdurchschnittlich. Ist aber eine Einzelbeobachtung. Fazit: Keine Gründe gefunden, warum gerade diese Sorte gepflanzt werden sollte.

Ein Punkt zu der ganzen Aprikosensache fällt mir noch ein: Wenn das Grundstück nicht gut und vollständig eingezäunt ist, ist ein Stammschutz bis mindestens 1,5m Höhe sehr wichtig, das betrifft auch alle Äste unterhalb 1,5m über Grund. Ich hatte noch keine Obstart, die derart übel Fegeschäden hatte. An Stamm und Ästen. Zweitschlimmste Obstart war Pfirsich, danach anderes Steinobst, dann Kernobst. Hat sich über Jahre hinweg immer wieder bewiesen. Ganz egal was sonst noch an passenden Gehölzen rumsteht - das Viehzeug fegt immer an den Aprikosen und fetzt die Rinde ab. Schutz mit Pfählen, Draht und Plastikspiralen, die lassen sich auch an Ästen anbringen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 02. Februar 2018, 15:20:47
Danke Cydorian. 'Orangered' ist nur teils selbstfertil, deshalb zögere ich bei dieser Sorte, von der du so begeistert bist. Wegen der Höhe der Bäume kommt es sicher auch auf die Fruchtbarkeit des Bodens an, ansonsten habe ich ziemliche Unterschiede bei den Angaben von Höhe und Breite gefunden, muss zudem hier wegen des Klimas tendenziell 20% zugeben...

Meinen Steilhang musste ich wegen Rehen mit einem Wildzaun sichern (hier extrem teuer!), denn die Tiere richteten erhebliche Schäden an meinen Gehölzen an, sowohl Verbiss als auch Fegeschäden. Sie gingen immer an die Kostbarsten am liebsten oder bissen auch eine picksende Cunninghamia einfach in der Mitte durch - der totale Frust.

Weisst du was über Prunus armeniaca 'Compacta' und Prunus armeniaca x persica 'Honeysun'? Die hätte Maioli auch. Ich stehe an sich nicht auf diese für Kleingärten gezüchteten Sorten, weiss aber nicht, ob das solche sind oder sie doch schmackhafte Früchte liefern?

Meine Überlegung ist, dass 'Honeysun' sowohl für Orangered' als auch einen Mandelbaum 'Tuono' als Bestäuber wirken könnte - ist das richtig?
Dann würde ich nämlich auch nur einen Prunus dulcis anschaffen, denn die werden ja auch ganz hübsch gross!

Wie das generell mit der Gesundheit der Bäume hier im südlicheren Klima ist, weiss ich natürlich nicht. Bei Honeysun wäre es eben eine mögliche Kräuselei... was ich natürlich nicht so toll fände.


Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 02. Februar 2018, 16:53:06
Compacta kenne ich nicht. Klingt nach Kübelpflanzenzüchtung.
Teilweise Selbstfruchtbarkeit ist auch ein Vorteil. Verhindert Überbehang. Den sollte man immer vermeiden, macht die Früchte trocken, aroma- und zuckerschwach. Habe eine Orangered an einem Standort, mittlerweile eine recht ausladender Baum. Kein Befruchter in der Nähe. In den Jahren, in denen sie trägt hat sie Optimalbehang. Wenn sie nicht trägt (Frost in oder nach Blüte, zwei von drei Jahren), hilft auch ein Befruchter nichts. Inwieweit eine bestimmte Hybridsorte als Bestäuber fungieren kann, weiss ich nicht. Einfach ausprobieren. Notfalls kaufst du eben doch noch eine Compacta und stellst sie im Kübel daneben :-)
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 02. Februar 2018, 17:23:15
Notfalls kaufst du eben doch noch eine Compacta und stellst sie im Kübel daneben :-)

 ;D
Das kann nur jemand vorschlagen, der im ebenen Gelände gärtnert!
Der Hang ist sehr (!) steil und ich kein kräftiges junges Reh mehr.  :P
Und hier einen schweren Kübel hochtragen... ??

von unten gesehen
(http://up.picr.de/31706220mv.jpg)

Mitte
(http://up.picr.de/31706222fq.jpg)

von oberer Mitte runter geschaut
(http://up.picr.de/31706223bl.jpg)

Aber ansonsten werde ich das jetzt wirklich ausprobieren mit:

Aprikose 'Orangered' 
Aprikose-Pfirsich-Hybride 'Honeysun'
Mandel 'Tuono'

Wie weit dürfen die Bäume eigentlich auseinander stehen, damit Bienen und Co. noch zwischen ihnen hin und her fliegen?
Es gibt hier sehr viele Wildbienen, welche weiss ich allerdings nicht.

Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Elro am 02. Februar 2018, 18:50:01
Compacta ist bei mir ein zickiges krankes Teil. Ich habe sie ausgepflanzt da war sie 1,50m groß, jetzt nur noch 1,10m. Durch Gummifluß mußte ich sie leider immer zurückschneiden und Neuaustrieb gleich null.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 02. Februar 2018, 19:07:51
Compakta habe ich nicht - dafür "Apricompakt" (von einem Schweizer Versandhandel), ob es die gleiche Sorte ist? Das Bäumchen zeigte von Anfang an massiven Pseudomonas-Befall, wachsen tut es kaum weshalb es auch eher kleiner wird. Wie schon erwähnt - bei Aprikosen lieber etwas stärker wachsendes, man braucht auch genug Reserven wenn man schneidet.

Ob Orangered wirklich selbstfruchtbar ist? Bei mir klappt es erst, seit Goldrich daneben steht - davor gab es reichliche Blüten, aber 0 Früchte.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Roeschen1 am 02. Februar 2018, 20:12:03
Sind das Eschen(1.Foto) rechts auf dem Foto?
Wenn du sie entfernst, ergäbe es nicht ein sonniges Plätzchen für ein oder 2 Aprikosenbäume?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 02. Februar 2018, 20:56:20
Keine Ahnung, ob ich richtig liege, aber ich vermute, dass ich einige Probleme, die's nördlich der Alpen mit Aprikosenbäumen gibt, hier im sonnigeren Tessin in 8b nicht haben werde.

@ Wurmkönig
Von der 'Orangered' schreibt Horstmann halb-selbstfertil, was immer das auch genau heisst. Ich erhoffe mir ja von der Pfirsich x Aprikosenhybride 'Honeysun' einen Bestäubungseffekt - werde dann berichten.

@ Dornröschen
Die Esche entfernen ginge gar nicht, da sie einen grossen Strunk hat, schon x mal auf Stock gesetzt worden sein muss. Ausserdem spendet sie meinem Farn/Wildhelleborusbeet inklusive einer Athrotaxis laxifolia und einer Hydrangea serrata den notwendigen Schatten, bis irgendwann in vielen Jahren mal der Pinus strobus 'Torulosa' davor gross genug ist, um diese Funktion zu übernehmen.
Die Sonne ist hier sehr intensiv und Halbschattenpflanzen verbrennen extrem schnell.

Eine Aprikose soll an den oberen Hangteil, bei dem ich aber noch mit Brombeergestrüpp kämpfe und für den auch schon jede Menge gross werdende Gehölz-Raritäten bereitstehen.

Hab nur Bilder von 2016 von dort oben momentan. Die Aprikose soll auf die linke Seite (Bild 1 links, etwa wo der Ginster noch steht) oder auf Bild 2 links neben dem Stein. Der Teil oberhalb des Steins ist im Moment schon wieder mit Ginster und Brombeeren zugewuchert.  :P :P

(http://up.picr.de/31708443vp.jpg)

(http://up.picr.de/31708442io.jpg)

Ist halt alles Knochenarbeit am Steilhang, besonders dort ganz oben.


Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 02. Februar 2018, 22:29:39
Die Eschen zerlegen sich ohnehin früher oder später selbst.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Eric-Bernhard am 02. Februar 2018, 22:42:11
Meine Überlegung ist, dass 'Honeysun' sowohl für Orangered' als auch einen Mandelbaum 'Tuono' als Bestäuber wirken könnte - ist das richtig?
Ob 'Honeysun' ein guter Bestäuber ist oder nicht weiß ich nicht. Es könnte sein. Manche interspezifischen Pflaumen sind gute Pollenspender und andere nicht. Ich kann es mir vorstellen das es bei Aprikose-Pfirsich Hybriden ähnlich ist.
Aber, weil 'Tuono' selbstfruchtbar ist, hat man nichts verloren sozusagen wenn 'Honeysun' kein guter Pollenspender ist.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: b-hoernchen am 03. Februar 2018, 00:44:35
Keine Ahnung, ob ich richtig liege, aber ich vermute, dass ich einige Probleme, die's nördlich der Alpen mit Aprikosenbäumen gibt, hier im sonnigeren Tessin in 8b nicht haben werde.
Wie ist denn der Untergrund beschaffen - geologisch? Gärtnerst du auf Kalk oder bereits auf Schieferuntergrund?
Ich meine bemerkt zu haben, dass Aprikosen Kalk mögen. Auch gegen reichlich in den Boden eingearbeitete Holzasche, Kohlestückchen aus dem Kaminofen haben sie nichts.
Hab nur Bilder von 2016 von dort oben momentan. Die Aprikose soll auf die linke Seite (Bild 1 links, etwa wo der Ginster noch steht) oder auf Bild 2 links neben dem Stein. Der Teil oberhalb des Steins ist im Moment schon wieder mit Ginster und Brombeeren zugewuchert.  :P :P
Am liebsten wäre der Aprikose wohl unter Dach zu stehen. So ein typisches "wasch-mich, aber mach mich nicht nass"-Gewächs. Wasser im Boden, ja bitte - aber Regen und Kälte in die Blüte, brrr!

Mit am wichtigsten erscheint mir, auf die Unterlage zu achten. St. Julien A finde ich miserabel, wird aber leider viel verwendet. Aprikose auf Aprikose (Sämling) wäre wohl ideal... .
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 03. Februar 2018, 06:04:02
Hier im Stadtgebiet gibt es weit und breit keine anderen Bäume. Seinerzeit hatte ich nur Orangered - da war nicht dran. Dann kam Goldrich dazu - dann hat es geklappt. Dann habe ich Orangered einen weissen Stammanstrich vepasst (Goldrich nicht, weil er zwischen den Häusern steht) und dadurch die Blütezeit und gute 2 Wochen verzögert. Die Bäume haben sequentiell ohne Überschneidung abgeblüht - und da war wieder nichts dran.

Wenn du die Hoffnung hast durch einen anderen Bestäuber die Situation zu verbessern kann man es riskieren.

Der Hang ist super!
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: tarokaja am 03. Februar 2018, 08:13:58
Der Boden hier ist sandig und leicht sauer, daher gedeihen Kamelien in dem Teil des Tessins rund um den Lago Maggiore sehr gut.
Der felsige Untergrund ist Biotitgneis. Wieviel Kalk der Boden enthält, weiss ich nicht, müsste ich ev. zugeben - bei meinen Helleboren mache ich das auch.

'Orangered' soll Ende März, anfangs April blühen, also hier wahrscheinlich Ende März. Da gibt es hier keinen Frost mehr und Regen im Normalfall auch nicht.
Oder sind die Früchte regenanfällig?

Ich denke mal, die Aprikosenplantagen im Wallis sind ja auch nicht überdacht, also sollte das doch hier auch gehen. Ich habe durchaus überlegt, eine Aprikose als Spalier vorm Haus zu pflanzen. Doch da donnern von Frühling bis Herbst LKWs mit Dieselabgasen vorbei, die abgebauten sogen. 'Onsernonegranit' transportieren.
Ob dann die Früchte so gesund sind? Und da wäre auf jeden Fall kein Befruchter weit und breit.

Für eine 'Orangered' habe ich in Italien keine Quelle, auf was die Baumschule Horstmann veredelt, müsste ich erfragen.
Danke für die Tipps!

Ich werde jetzt bis zum März den Boden an den Pflanzstellen vorbereiten und dann das 'Versuchsprojekt Aprikose und Aprikosenpfirsich' starten.  :)  8)
Seh'n wir mal...


Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: b-hoernchen am 16. Februar 2018, 20:28:10
Ich denke mal, die Aprikosenplantagen im Wallis sind ja auch nicht überdacht, also sollte das doch hier auch gehen. Ich habe durchaus überlegt, eine Aprikose als Spalier vorm Haus zu pflanzen. Doch da donnern von Frühling bis Herbst LKWs mit Dieselabgasen vorbei,
Wallis hat inneralpines Klima, du dürftest eher im Staubereich liegen!
Der felsige Untergrund ist Biotitgneis. Wieviel Kalk der Boden enthält, weiss ich nicht, müsste ich ev. zugeben
Tu das! Hast du einen Holzofen? Sammle die Holzasche und die Kohlestückchen auf einem Haufen im Garten. Ein paar mal drauf regnen lassen, damit die gröbste Alkalinität ausgewaschen wird, dann ab damit in die Pflanzgrube! Bei mir gedeihen Aprikosensämlinge im Kübel in einer (zugegebenermaßen) extremen Mischung aus ca. 1/2 Gartenerde und 1/2 Holzasche. Ich dachte, die müssen verrecken, in dem alkalischen Boden - tun sie nicht. Verreckt sind mir Sämlinge, deren Substrat ich mal mit Schwefelpulver angesäuert habe. Die waren in vier Wochen tot.
... wachsen tut es kaum weshalb es auch eher kleiner wird. Wie schon erwähnt - bei Aprikosen lieber etwas stärker wachsendes, man braucht auch genug Reserven wenn man schneidet.

Allerdings - Aprikosen und Pfirsiche grundsätzlich nur auf starkwüchsigen Unterlagen und nicht auf St. Julien A!
Diese Woche ist eine für einen Bekannten mitbestellte "Nancyaprikose" (Pêche de Nancy) von Baumaux aus Frankreich eingetroffen und ich habe mich gefragt, warum ich Depp mir nicht selber auch eine bestellt habe!
Der Bekannte hatte früher schon mal eine und hat von ihr geschwärmt - und Baumaux schreibt selber zur Sorte: ".... très juteuse. Cette variété est considérée comme la meillleure" und hat das Ding auf Aprikosensämling veredelt im Programm!
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: BernerRosenapfel am 17. Februar 2018, 13:04:20
Zitat von: b-hoernchen link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3029500#msg3029500 date=1518809290]
 
Diese Woche ist eine für einen Bekannten mitbestellte "Nancyaprikose" (Pêche de Nancy) von Baumaux aus Frankreich eingetroffen und ich habe mich gefragt, warum ich Depp mir nicht selber auch eine bestellt habe!
Der Bekannte hatte früher schon mal eine und hat von ihr geschwärmt - und Baumaux schreibt selber zur Sorte: ".... très juteuse. Cette variété est considérée comme la meillleure" und hat das Ding auf Aprikosensämling veredelt im Programm!

Die Sorte ist in Frankreich seit langem sehr verbreitet. Ich habe sie dort auch schon als Scharka-resistent angeboten gesehen. Hoffentlich stimmt das (noch)...
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Eric-Bernhard am 23. Februar 2018, 14:28:36
Aus dem vorgenannten Grund sehe ich bei Aprikosen von Mehrsortenbäumen ab. Es ist immer damit zu rechnen, dass man ein Bäumchen sehr plötzlich verliert. Das wäre bei Mehrsortenbäumen ein sehr großer (Zeit)verlust.
Ich stimme zu, konnte mich aber nicht davon abhalten, weil es sich so schön ergeben hat.
Ich hatte fünf verschiedene Sorten Aprikosenbäume bestellt und weil sie so groß waren mussten sie unbedingt zurückgeschnitten werden. Ich konnte so viele schöne Edelreiser nicht einfach wegwerfen und so eben habe ich auf einem Pfirsischsamling, das ich in einem 10 Liter Lebensmitteleimer habe, veredelt.
Ich habe dafür ein z-graft mit Gegenzunge verwendet, weil Edelreis und Unterlage von recht unterschiedlichen Größen waren.
Jetzt sitzt der Baum in der Wohnung und verwächst.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: misoo83 am 26. März 2018, 10:05:47
Wie man den Grad Einfrieren von Fruchtknospen überprüft  ;).

https://youtu.be/y9e2Xw7yQSA
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: thuja thujon am 27. März 2018, 22:21:05
Danke, habe zwar nichts verstanden, erklärt sich aber wohl von selbst.
Gibts die Grafik am Ende des Videos auch etwas ausführlicher als Link oder sind das allgemeine Näherungswerte?

Hier sind die frühblühenden Aprikosensorten übrigens letzte Woche bis fast zur Hälfte erfroren. Die etwas späteren Sorten fangen jetzt erst mit blühen an.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 27. März 2018, 23:18:34
Welche Sorte blüht denn bei dir zuletzt?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: thuja thujon am 28. März 2018, 23:07:23
Kann ich dir nicht sagen. Hier gibts hauptsächlich Hargrand und Aprimira oder irgendwelche Sorten aus dem Baumarkt. Was die Leute eben so pflanzen.
Die Bäume sind prinzpiell unbekannt, ich kann nur sagen, dass sie unterschiedlich blühen. Kann auch mit der Unterlage zusammenhängen.
Meine Hargrand blüht noch nicht. Von ESFY befallene Bäume sollen etwas früher dran sein. Den Unterschied kann ich dieses Jahr aktuell aber noch nicht erkennen und wäre sowieso mehr Rätselraten. Ich merke mir hier nicht jeden Baum, nur manche wenige.

Zum Vergleich: Myrobalane und Osterglocke ist derzeit in Vollblüte, die Zwetschgen und Mirabellen fangen gerade an die Knospen etwas weiter aufzuspreizen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 30. März 2018, 10:40:46
Welche Sorte blüht denn bei dir zuletzt?
Also bei mir fängt alles gerade an (so 5 - 15 Knospen geöffnet), bis auf Bergeval - dieser Baum macht noch keinerlei Anstalten, obwohl er als einziger nicht gekalkt wurde und recht nah am Carport steht. Als Unterlage funktioniert hier nur Torinel. Alle Bäume sind im 4ten Standjahr.

Die neueren Sorten Digat und Rubista machen auch noch nichts, sind aber erst im 1sten Standjahr.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Staudo am 30. März 2018, 10:55:48
Ich pflanzte vorhin eine Aprikose 'Mino' und bin gespannt, ob sie wirklich so moniliafest ist wie beworben. Vorerst habe ich alle Blütenknospen ausgebrochen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: paulche am 30. März 2018, 11:45:41
Ich habe jetzt einige Aprikosen und Pfirsische und werde vor allem meine eignen Kerne pflanzen. Ich hoffe das darunter dann tolle neue Hybridsorten sind, mit tollen Früchten und krankheitsresistent.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: thogoer am 01. April 2018, 13:49:25
Gibt es hier Erfahrungen zu den Sorten „Kaunas“ und „Ananas"?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NaDeWe am 15. April 2018, 15:25:02
Suche Aprikosen-Sorte für kleinen Garten mit speziellen Einschränkungen

Nachdem ich hier eifrig gelesen und gelernt habe, auch die Empfehlungen der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau berücksichtigen möchte, komme ich zum Schluss: Wir wollen es mal mit einer Aprikose versuchen – frei nach dem Motto: jedes Jahr eine neue Herausforderung für unseren kleinen Garten. Dieses Jahr soll also ein Aprikosenjahr werden.

Allerdings hegen wir noch Zweifel an einer optimalen Sorte. Für Empfehlungen eurerseits wären wir sehr dankbar.

Standort:
- Es wird einer der besten Plätze in unserem Garten frei, mehr Sonne geht nicht, rund 6 Std. im Sommer. Als Unterpflanzung hat sich eine Cistrose seit mehreren Jahren bewährt, es soll dann noch eine hinzukommen
- Zu Verfügung stehender Platz: 50 cm Nord/Süd, 60-80 cm Ost/West. In diesem Raum muss der Baum im Zaum gehalten werden (Nord stört Nachbargrundstück, Ost/West Kiwi und Kaki, Süd wir selbst)
- Nordwärts durch dichten Zaun und Mauersockel geschützt, Ost/West durch Kiwi und Kaki umrahmt
- Für optimale Bodenbeschaffenheit kann gesorgt werden

Ungünstige Rahmenbedingungen:
- jährlicher KEF-Befall (Beeren und Nachbars Kirschen)
- Monilla heimisch im Nachbargarten an Kirschbaum

Da vergeht einem schon mal die Zuversicht, wir wollen es trotzdem versuchen.

Anforderungen
- Selbstfruchtbar
- Resistenz gegen möglichst viel
- Frosthart (Klimazone 8a)
- Relativ frühe Ernte wegen KEF
- Hoher Ertrag, da nur 1 Baum möglich
- Aromatisch (sollen ja viele sein, soweit bei Vollreife geerntet)
- Frischer Verzehr geplant, Konfitüre daraus nicht abgeneigt, aber bei 1 Baum ist derartige Erntemenge wohl nicht zu erwarten, das beides geht

Nun die Fragen:
1. Macht ein Aprikosenbaum unter den genannten Voraussetzungen überhaupt viel Sinn, wenig Sinn oder nur Sinn mit viel Optimismus?
2. Welche Unterlage wäre ratsam?
3. Woher können wir die Info beziehen, welche Regionen Scharka-frei sind? Ansonsten würde sich die Auswahl lediglich auf Kioto oder ggf. (Pêche de) Nancy beschränken, oder?
4. Nach welcher Sorte sollten wir Ausschau halten? Erster Gedanke wäre Kuresia, zweiter wäre Bergeron und dritter Ungarische Beste.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 15. April 2018, 17:18:00
1. Natürlich! Ausprobieren! man kann nicht alles planen. Setzt euch das Ding und probierts einfach.
2. Hängt vom Boden, den Niederschlägen ab. Grundsätzlich plädiere ich bei Aprikosen für möglichst starkwachsende Unterlagen. Wenn du die LWG-Seiten kennst, wirst du wahrscheinlich auch von dem guten Abschneiden der Wavit in Tests gelesen haben, die wächst leider nicht so stark.
3. Scharka ist eher sekundäres Problem, Hauptproblem ist Monilia und Pseudomonas.
4. Bergeron ist okay, die Anderen, naja. Ungarische Beste ist toll für die Verarbeitung, frisch ist sie etwas mehlig und der Baum ist zu anfällig. Kuresia ist bei mir sehr schnell eingegangen. Bergeron blüht ein paar Tage später, was die Anbausicherheit aber bereits deutlich erhöht. Ist auch gut selbstfruchtbar.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NaDeWe am 15. April 2018, 19:44:11
Bergeron trifft es schon ganz gut. Leider ist die Erntezeit im August für uns fast zu spät. Die KEF macht ab August Ärger, Jun/Jul können wir noch ohne Einnetzung auskommen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 15. April 2018, 20:28:40
Ist an Aprikose meiner Erfahrung nach längst nicht so katastrophal wie an Zwetschgen o.ä.
Ungarische Beste wird auch erst zum Monatswechsel Juli/August reif, nur ein paar Tage vor Bergeron, Kuresia ebenso. Die hat übrigens kräftige rote Backen, auf Rot fliegt der Mistschädling besonders.

Entscheiden wird sichs bei den Punkten Monilia und Pseudomonas, Bakterienbrand. Überlegen würde ich mir auch eine Sorte wie Harlayne. Die ist im kommerziellen Anbau nur wegen ihrer kleinen Früchte unbeliebt, aber sonst eine deutlich später blühende und brauchbare Sorte.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NaDeWe am 16. April 2018, 10:20:10
Habe heute etwas über Monilia und Pseudomonas gelesen. Nun gut. Ausprobieren halt. Gibt es eine Liste von Sorten, die sich halbwegs resistent erweisen? Bergeron und Kuresia wird Resistenz gegen vielerlei Aprikosenprobleme nachgesagt, im speziellen konnte ich darüber jedoch nichts erfahren. Lediglich Mino soll gegen Monilia resistent sein.

Harlayne macht mich sehr neugierig! Kräftiger Stamm, dünne Triebe, klein und kompakt, winterhart und selbstfruchtbar, hoher Ertrag, robust, spaliergeeignet, späte Blüte: alles drin und dran. Lediglich keine Info über Resistenzen erhältlich.

Temporao de Villa Franca (Geschmack als "sinnlich-aromatisch" bezeichnet) und Mombacher Frühaprikose scheinen auch spannend zu sein. Erstere allerdings spätfrostgefährdet und letztere etwas wuchtig für einen kleinen Garten aber dennoch angeblich spaliergeeignet.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 16. April 2018, 13:03:40
Du kannst es ja mit Bergeval probieren, ein toller Baum und sehr robust. Bei mir funktioniert nur Torinel als Unterlage, ich weiß nicht wie viel Niederschläge du hast. Bei dem sehr begrenzten Standraum wird es wohl etwas sehr schwachwachsendes werden - mit den daraus entstehenden Problemen.

Ansonsten kannst du dir ja noch
http://www.ogv.at/ogv/documents/2016/ogv20160127003164.pdf
durchlesen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Karin L. am 02. Mai 2019, 21:53:29
So sieht es an meinem Aprikosenbaum aus, der winzige Baum hat hunderte von Früchten.
Wenn da der Frost kommt :(
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Rieke am 02. Mai 2019, 22:17:39
Harlayne und Mino haben bei uns trotz ganz leichtem Frost während der Blüte gut Früchte angesetzt. Wenn nicht noch was dazwischen kommt *klopftheftigaufholz* haben wir zum ersten Mal eine signifikante Ernte, nicht nur 3 Probierfrüchte. Mino hat leider etwas Monilia, Harlayne wirkt ziemlich fit, der Baum hat aber auch den etwas besseren Standort. Die Unterlage bei beiden ist Hinduka, eine Wildaprikose. Auf dieser Unterlage werden es richtige Bäume.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: durone am 03. Mai 2019, 05:20:09
Wir haben letztes Frühjahr eine Bergeron und eine Harlayne gepflanzt. Beide auf wavit. Wenn so geliefert wie bestellt.
Die Harlayne ist bisher sehr wuchsschwach aber noch gesund. Läuse. Die Bergeron am schattigen Standort - Nordseite vom Haus - wächst dagegen wie verrückt. Mehr als 1 m Zuwachs an mehreren Ästen und Stamm im ersten Standjahr. Bisher auch noch  gesund. Musste ich jetzt schon kräftig ausdünnen. Beide Bäume haben im Sommerhalbjahr kaum Schatten und stehen auf Lehm, darunter Schotter.

Bei deinen Platzverhältnissen ist die Bergeron vielleicht zu wüchsig. Ob die Harlayne mal ein Baum wird oder immer Spielzeug bleibt bevor sie von irgendwas dahingerafft wird bleibt abzuwarten.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 03. Mai 2019, 09:18:22
Wir haben letztes Frühjahr eine Bergeron und eine Harlayne gepflanzt. Beide auf wavit.

Lustig, das waren auch meine letzten beiden Neupflanzungen. Harlayne auf Wavit verkauft und geliefert wurde sie dann auf St. Julian A.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: durone am 11. Mai 2019, 18:29:19
Ja, Zufälle gibt's.

Die Bergeron wächst sehr kräftig, und mit dem Zuwachs von diesem Jahr schafft der Baum es nicht mehr, alle Äste aufrecht zu halten, manche kippen nach unten weg.
- Wie kann man das zukünftig verhindern? Stärkerer Rückschnitt zur Blüte bzw. nach Ernte?
- Was nun aktuell tun? Schneiden? Stützen? Nichts tun und warten bis sie brechen?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: mikie am 15. April 2021, 15:02:39
Hallo,
sorry das ich den Thread wieder ausgraben aber ich möchte vielleicht noch eine Aprikose pflanzen.

https://shop.kiefer-obstwelt.de/ ist nicht sehr weit für mich, habe dort angefragt:

"Sie sollte wenig Krankheitsanfällig sein. Dann sollte sie wenig bis nicht mehlig sein und geeignet zum trocknen. Wenn möglich gerne eine rot-gelbe Sorte. Selbstfruchtbar wäre auch super da ich nicht weis ob eine Aprikose in der Nachbarschaft steht."

Empfohlen wurde mir Vertige. Was haltet ihr von der Sorte? Gute Idee, oder doch eher etwas anderes?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 15. April 2021, 15:22:39
Eine aus dem riesigen Sortenstrom Frankreichs, wird dort für den Bioanbau empfohlen. Da gibts noch viel mehr, kannste mal vergleichen: https://www.schreiber-baum.at/sortenbeschreibung/marillenneuheiten

Nachteil soll das Platzrisiko bei Regen sein. Allerdings Regen im Sommer, das gibt hier schon seit Jahren nicht mehr...
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: mikie am 15. April 2021, 15:40:18
"sehr hohe Festigkeit, Geschmack ist bei voller Reife besser als Bergeron, sehr würzig, färbt früher als Bergeron"

Bergeron wird oft gelobt? Geschmack besser als Bergeron? Hm!
Gibt so viele Sorten, ich kann/will nur eine pflanzen - denke mal ich kaufe den Vertige  ::)

Regen im Sommer gibt es hier auch fast nicht....
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 15. April 2021, 15:41:04
Keine Entschuldigung für die Nekromantie von Threads nötig ;D
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 15. April 2021, 16:58:37
Aus dem grossen Spektrum sind in D ohnehin nur sehr wenige Sorten zu beschaffen. Und obwohl Kiefer ziemlich gesalzene Preise hat (auch bei den Versandkosten langt er gnadenlos zu, aber du kannst ja zum Glück abholen), hat er immerhin Wavit als Unterlage, das ist bei Aprikosen ok. Leider etwas zu schwach, dafür wenig Baumausfälle. Zuwachs braucht man dringend, um die ständigen moniliatoten Äste schneiden zu können.

Für trockenen und schlechten Boden aber weniger geeignet.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 15. April 2021, 17:21:40
Ich habe Vertige jetzt im 3ten Standjahr, seinerzeit geholt beim Schreiber - allerdings nach dem damals extrem trockenen Jahr in einer äußerst mickrigen Qualität, Unterlage Torinel. Im 1sten Jahr ist mir der Baum verhockt, nach dem starken Rückschnitt letztes Jahr hat er aber massiv ausgetrieben - an Stellen die ich nicht wollte. Also heuer wieder massiver Rückschnitt. Hat einen sehr sparrigen, eigenartigen Wuchs. Über die Fruchtqualität kann ich nichts sagen aber immerhin steht er in meinem nassen Klima seit 3 Jahren (da ist eine angeblich so robuste Bergeval normalerweise tot). Der Baum wächst bislang gesund, bislang ist kein Gummifluss aufgetreten. Frostfestigkeit der Blüten ist aber schlechter als z.B. Farely oder Tardicot. Die beiden hängen immer noch voll, die werde ich wohl ausdünnen müssen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kaliz am 15. April 2021, 19:00:42
Meine Vertige, ebenfalls von Schreiber hab ich jetzt etwa zwei Jahre. Anscheinend war ich leider beim Pflanzschnitt etwas zu zimperlich. Letztes Jahr war sie so voll mit Früchten, dass die dünne Äste trotz Ausdünnen fast alle abgebrochen sind, wodurch ich sie nach der Ernte deutlich stärker zurück schneiden musste als mir lieb war. Fruchtqualität war exzellent. Nicht gerade die größten Früchte, aber geschmacklich echt genial und echt total viele. Aufgrund des starken Rückschnitts wird es wohl dieses Jahr keine Früchte geben, jetzt muss der Baum erst mal eine neue Krone ausbilden. Mit der Sortenwahl bin ich aber durchaus sehr zufrieden. Im März hab ich jetzt noch eine Bergeval dazu gekauft, die hat Schreiber in einem seiner Videos in den Himmel gelobt, soll wohl so das Nonplusultra für den Hausgarten sein.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: mikie am 15. April 2021, 19:27:01
also wenn Kaliz von dem Geschmack überzeugt ist, bin ich es auch schon fast. Habe mir dank dir auch eine Illinois Everbearing zugelegt und bin schwer begeistert davon  ;D
Noch kurz einen Platz suchen, dann reserviere ich mir die Vertige.
Danke euch allen für die Hilfe.

btw: Kiefer ist teuer, ja - aber oft auch den Preis wert. Wenn ich meinen 30€ Pfirsich von Kiefer mit dem von meinem Gartennachbar (Netto, Norma?!) vergleiche ist es mir das Geld wert  ::)
die Preise auf der Homepage gelten nicht für Selbstabholer, denke die Aprikose kostet auch "nur" 30€ :)

Edit: reserviert statt bestellt....
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kaliz am 15. April 2021, 19:40:50
Bei mir ist dieses Frühjahr der Marillenbaum der schon im Garten war wie ich ihn vor sechs Jahren übernommen habe geflogen. Ein wunderschöner Baum ohne Zweifel, hat immer super reich geblüht und nie gscheit Früchte getragen. Letztes Jahr hatte er dann mal sage und schreibe fünf Stück dran. Die waren sehr groß, haben ausgesehen wie aus dem Katalog, sind aber hart geblieben bis sie vom Baum gefallen sind. Der Geschmack war grausam, komplett bitter. Das war dann leider das Todesurteil. Jetzt steht dort die neue Bergeval, mal schauen wann die die ersten Früchte trägt.

Die Früchte der Vertige haben übrigens nicht nur mir, sondern meiner ganzen Familie hervorragend geschmeckt. Zur Reifezeit war meine Schwester mit Mann und Töchtern zu Besuch. Das kleine Bäumchen hatte genug Früchte dass sie sich frei bedienen konnten, was die Mädels natürlich gnadenlos ausgenutzt haben. ;-)
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Maiglöckchen1 am 19. April 2021, 23:09:36
Solange es noch keine Obstbäume aus Beton und Stahl gibt darf weiter rumprobiert werden.
links bitte suchen: 1. Baumschule Schreiber AprikosenSorten sowie Youtube video Marillen  2. Fibl Bioaprikosen2021 Schweiz pdf  3. Baumschule Gräb in Kettig  4. Frankreich  Compte rendu apricotier 2017  5.Müncheberg Aprikosen  und Versuche im  Apr.Ostbau in Öst., Dtl.
Mittlerweile sind ja doch viele Erkenntnisse da, wie immer nur Erwerbsanbau, bestimmte Standorte…  Dennoch scheint klar zu sein, dass bestimmte Unterlagen die Bestandssicherheit fördern: Wavit, Myrocal, Armroo… Hochveredlungen… (wobei Ausfallhäufigkeit am Beginn ihre Ursache vielleicht durch das roden und lagern der Bäume haben, Wavit hat viele Feinwurzeln, Aprikosen/Pfirsichsämling nicht, empfindlicher…  Schnittzeitpunkte…
Robustheit der Sorte gegen Scharka, Pseudomonas, Monilia, selbstfruchtbar, späte Blüte, Frostbeständigkeit…, frühes Ausdünnen scheint auch wichtig zu sein. Letztlich gilt es für die Bäume nicht zu viele Stressfaktoren zu summieren. Je mehr Infos man aus diversen Quellen zusammentragen kann umso besser. Digat, Koolstock, Elsa, Mia, Sonnenschein, Lotte, Helena du Roussillon-Aviera, Aprisweet
Zu guter Letzt kommt dann das Entscheidende, die Realität.  Man muss sehen, welche Sorten –Unterlagen Kombinationen denn überhaupt zu bekommen sind im Nischenmarkt Hausgarten. Gegen was kann ich notfalls Pflanzenschutz machen –Monilia- gegen was nicht -Scharkagebiet/ Pseudomonas/ Europäische Steinobstvergilbung EFSY.
Für meinen Teil versuche ich noch an Mia und trotz Monilia + P. an Bergeval zu kommen, die Mino und eine armroo fliegen raus.
Bei mir kamen um 2000 die ersten 3 Aprikosensorten in den Garten: Goldrich, Hargrand und Ungarische. Alle auf Julian A.
8 Jahre später war keine mehr da, Ungarische einseitig reif, nur 1 Jahr Früchte, etwas säuerlich aber lecker. Goldrich wuchs am besten und gesündesten, hatte aber immer die früheste Blüte und erfror. Trotzdem gab es oft noch 2-10 Probierfrüchte, die optisch außer der Größe nichts besonderes  waren. Geschmacklich nur bei Späternte ok.  Hargrand trug am meisten, das war in der Summe ok, zwar viel berostete Stellen auf der Frucht (Pfirsichschorf?, Frost-Regenflecken).  Sie ging dann leider ein oder war es eingeleitet durch einen Rasenmäher“check“?
2009 dann ein Versuch mit Mino, auch auf Julian A, die steht jetzt noch in ihrem letzten Jahr.
Sie verzweigt weniger, ist dicktriebig , hat nicht viel Moniliaprobleme und macht immer Blüten und Früchte, die zuverlässig bis auf eine Handvoll jedes Jahr erfrieren. Nur 2014 gab es einen Vollertrag. Die Früchte haben oft Schalenberostungen, sind lecker,  mittelfest, saftig. Die Früchte können in zwei Erntegängen gepflückt werden.  In Trockenjahren kann es zu leichtem Fruchtfall und leichtem Anhaften des Steins an der Naht kommen. In Sachen Wuchs zeigte sie in den Trockenjahren 2018-2020 Wuchsschwäche. Sämlinge hatten bei noch schwierigerem Standort –Lindenbaumkonkurrenz- keine Probleme.
Arm-roo/-stock- eine Aprikosenunterlage- bekam ich als ovale Steine (ähnlich denen der Türk Zuckeraprikose)zum Aussähen aus Müncheberg 2005? Die 4, jetzt 3 Bäume sind im Wuchs vergleichbar, etwas heterogen im Bezug auf Erntezeitraum +-1 Woche. Auch die Früchte  variieren leicht von ovalrundlich bis mehr oval l, die Austriebvarianz ist +-3 Tage. Die aromareichen! Früchte fallen gerne und lassen sich durch Schütteln ernten, sind leicht herb, was nach 2 Tagen Lagerung bei 15 Grad vergeht. Sollte man die direkt als Marmelade verarbeiten, so bleibt diese Bitterkeit im Produkt!  Eine robuste „Sorte“ die bei mir als erste an einer Ost-Mauer stehend blüht, leider aber sehr moniliaanfällig ist. Das führt zu massivem Ausfall.  Wenn, dann muss bestimmt 3 x gespritzt werden.  Ballon, Vollblüte, Jungfrüchte.
Lotte, auch eine Müncheberger Sorte, „Kuresia“ Abkömmling wurde 2020 gepflanzt.  Unterlage Aprikosensämling. Sie hat dieses Jahr 5 Früchte angesetzt, bin gespannt. Die Blüte war 2021 ca. 1-2 Tage früher als bei Mino,  und bis jetzt sind die jungen Früchte nicht erfroren.
2004 habe ich Kerne der „Türkischen Zuckeraprikose“ gepflanzt. Einer wuchs gut und der steht immer noch. 2019 bekam dieser aber Pseudomonas?, der sich 2020 eher verstärkt hat. Der Baum wächst dicktriebig sehr straff aufrecht, er blüht eher später, mattpinkgrau und macht Golfballrundliche Früchte, die mittel gefärbt sind. Geschmacklich allererste Klasse. Vor allem zum Essen. Selbst hartreif schon gut. Zur Verarbeitung leicht ansäuern. Die Kerne sind breitoval, völlig anders als die ausgesäten.
Um 2012 ausgesät gibt es einen weiteren Sämling der dieses Jahr zum ersten mal noch 2 Tage vor Armroo-stock geblüht hat und auch nach den drei Frösten vorige Woche noch gut aussieht.
Anbei ein paar Bilder vom 18.04.21
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Maiglöckchen1 am 19. April 2021, 23:12:55
Bild Mino
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Maiglöckchen1 am 19. April 2021, 23:13:45
Noch eins von Mino
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Maiglöckchen1 am 19. April 2021, 23:14:45
Lotte
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Maiglöckchen1 am 19. April 2021, 23:16:34
Hier der erstmalig fruchtende frühblühende Sämling von 2012
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Maiglöckchen1 am 19. April 2021, 23:18:33
Und hier der vermutlich Pseudomonasgeschädigte 2004er Sml. der Türkischen Zuckeraprikose, Foto Ende 9_2020
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Lady Gaga am 02. November 2021, 13:44:28
Im März hab ich jetzt noch eine Bergeval dazu gekauft, die hat Schreiber in einem seiner Videos in den Himmel gelobt, soll wohl so das Nonplusultra für den Hausgarten sein.

Kaliz, wie geht es deiner Bergeval inzwischen, ist sie gut eingewachsen und hat die Krone weiterentwickelt?

Ich habe mir auch gerade eine geholt und bin schon gespannt.  :D
Leider habe ich die Unterlage vergessen.  :-\  Es gab eine, wo das Bäumchen 3m hoch wird, und eine mit 3,5m, die habe ich genommen. Aber ob die Unterlagen noch andere Auswirkungen haben oder eine für trockenen Boden besser ist, habe ich zu fragen vergessen. Es war so ein Trubel dort, dass ich nur schnell sein wollte.  :-[
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kaliz am 03. November 2021, 15:43:08
Angewachsen ist der Baum gut, aber er sieht immer noch aus wie eine Spindel. Ich werde im Winter die Spitze noch Mal ordentlich einkürzen und hoffe für nächstes Jahr auf mehr Zweigwachstum. Gut Ding will Weile haben, war ja erst sein erstes Jahr im Garten und dafür sieht der Baum durchaus gut aus. Die Vertige die ich letztes Jahr gepflanzt habe hat jetzt über den Sommer eine sehr schöne Krone ausgebildet, da hoffe ich nächstes Jahr auf Früchte.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Lady Gaga am 03. November 2021, 19:05:31
Interessant, dass die Krone bei der Vertige schneller wächst.
Ob da vielleicht eine andere Unterlage werwendet wurde? Die Bergeval hätte es auf 2 verschiedenen Unterlagen gegeben, bei einer würde sie 3m, bei der anderen 3,5m hoch werden. Die "Äste" beginnen auch schon tiefer wie ein Halbstamm, ist es dann nicht ohnehin eine Spindel?
Habe mir die Namen der Unterlagen zwar nicht gemerkt, aber inzwischen entdeckt, dass er ohnehin auf der Schleife am Baum steht. Ich habe die Torinel genommen, mit ihr gehen angeblich die Sorten früh in den Ertrag. Hier werden die Unterlagen beschrieben.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: DerTigga am 04. November 2021, 14:07:24
Ich habe mir dieses Jahr eine Anegat und eine Frisson gekauft, laut verfügbarer Literatur für mich recht interessante, da etwas neuere und resistentere Aprikosen. Stehen in 2 gr Kübeln auf dem Balkon, beide auf eher schwachwachsender Unterlage. Mit einer 3ten, Iziagat benannt, liebäugel ich noch..
Zumindest für Anegat gibts auch Geschmacksbewertungen bzw 'Verkostungen' im Internet zu finden, für mich gut genug, dem Ganzen ne Chance zu geben.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kaliz am 08. November 2021, 12:07:58
@Lady Gaga
Jetzt hat es mich interessiert und ich hab nachgesehen. Bergeval ist auf Wavit veredelt. Bei der Vertige ist das Sortenschild verschwunden. Ich habe eine Krähe in Verdacht es gestohlen zu haben. Keine Ahnung auf was die veredelt ist. Was ich bei den Sortenbeschreibungen der Veredelungsunterlagen nicht ganz verstehe ist, warum Schwachwüchsigkeit ein erwünschtes Züchtungsziel ist. Was ist der Vorteil an Schwachwüchsigkeit, dass man das als Züchtungsziel hat?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: thuja thujon am 08. November 2021, 12:39:01
Das hängt mit besserer Pflückleistung und Fruchtqualität bei immer höheren Lohnkosten und Anforderungen des Handels zusammen.
Der Obstbau wird immer unrentabler und kann nicht mehr mit Ausländischer Produktion in Ländern mit geringeren Löhnen mithalten. Deshalb versucht man die Effiziez zu erhöhen, also höherer Mechanisierungsgrad und so weiter um den heimischen Obstbau zu retten und regionale Lebensmittel anbieten zu können. Der derzeit diskutierte Mindestlohn von 12,5€ wird für viele der Sargnagel sein, die Discounter werden das nicht mittragen wenn heimische Ware wenigstens das Doppelte wie Importware kostet und kaufen woanders ein.

Jeder der Steinharte, unreife Pfirsiche oder Aprikosen aus Übersee kennt weiß was zumindest hartreifes Obst wert sein kann. Die vollreife Qualität im Garten ist nicht transportfähig und daher im Handel nicht zu finden. Kleinere Gärten erfordern manchmal auch schwachwüchsigere Bäume, 8m hohe Aprikosen passen nicht mehr in einen 100m² Garten. Gießaufwand ist bei den schwachwüchsigen Unterlagen im Hausgarten vertretbar.

Die schwachwüchsigen Bäume sollte man nicht verteufeln, sondern dort nutzen, wo sie Sinn machen. Das gilt für Großkronige Bäume genauso.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kaliz am 08. November 2021, 12:48:02
Danke für die Erklärung.
Ich verteufle die Schwachwüchsigkeit auch nicht, es hat mich nur ein wenig verwundert, dass es offenbar ein sehr wichtiges Züchtungsziel ist. Aber ja in Hinblick darauf, dass die Gärten immer kleiner werden, macht eine Schwachwüchsige Unterlage wohl durchaus Sinn.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: thuja thujon am 08. November 2021, 12:58:41
Man sollte bei der Diskussion nicht vergessen dass sich eigentlich niemand für Obstbau in Gärten interessiert. Man hat das Gefühl den gibt es nicht.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kaliz am 08. November 2021, 13:04:29
Die Qualität vom Obst aus dem eigenen Garten ist mit der aus dem Supermarkt aber nicht zu vergleichen. Wenn man eigenes Obst hat wundert man sich oft was die Leute alles kaufen, so manches im Supermarkt würde ich als ungenießbar definieren, makellos, aber ungenießbar. Da ist mir die Frucht aus dem eigenen Garten die vielleicht keinen Schönheitswettbewerb aber dafür jeden Geschmackswettbewerb gewinnt tausendmal lieber.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Lady Gaga am 08. November 2021, 19:30:40
Kaliz, dass sehe ich auch so. Darum habe ich schon viele Obstbäume gepflanzt und alte Bäume erhalten.
Thuja Thujon hat das mit den niedrigen Obstbäumen schon gut erklärt. Von Schreibers Baumschule gibt es schon viele Videos in Youtube, da erklärt er das auch einmal so. Sie wollen zum Ernten und Schneiden nur noch auf so fahrbare Leitern steigen, was damit nicht mehr erreichbar ist, wird abgeschnitten.

Habe jetzt die Beschreibung der Wavit gelesen, klingt ja sehr gut. Dann können wir in wenigen Jahren die Entwicklung unserer beiden Bergeval vergleichen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: thuja thujon am 08. November 2021, 22:45:25
Habe im Sommer den hier 2 mal auf Wavit okuliert. Ich hoffe da wird was draus. Der Besitzer noch mehr. Sorte, keine Ahnung. Bergeron war mal berühmt, seitdem ist viel passiert. Man sollte mal Sortenbeschreibungen wälzen.

Wer Obst über die Saison im Supermarkt kauft, hat den Garten oder das Leben nicht verstanden. Ok, reisserisch, nur meine Meinung.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kaliz am 08. November 2021, 22:51:20
Hier ist ein Bild mit meiner Vertige in der Mitte. Die Krone hat sich über den Sommer sehr gut entwickelt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Lady Gaga am 08. November 2021, 22:56:50
Uuups! Da hast ja ganz schön dicht bepflanzt.  ;D  Soll da die Vertige schließlich den Feigenstrauch überragen? Schön verzweigt ist sie ja schon.

Thuja, das ist ja schon ein schönes Bäumchen!  :o

Bergeval ist eine Kreuzung aus Bergeron und Orangered, sollte also schon eine Weiterentwicklung sein. Mal sehen, ob sie wirklich auch bei Spätfrost noch Marillen bekommt, das war mein Ziel beim Kauf.

Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kaliz am 09. November 2021, 00:08:26
Ja, die Marille soll später mal die Feige überragen. Die Töpfe rundherum kommen dann früher oder später mal weg, dort stören sie nur momentan am wenigsten. Die Feige möchte ich sowieso ein wenig kleiner bekommen, die ist mir schon eine Spur zu ausladend. So wahnsinnig viele Feigen brauche ich jetzt auch nicht. Die Marille hat dort jedenfalls den sonnigsten Platz im Garten, sobald sie mal etwas größer ist sollte sie sich mit der Feige auch nicht mehr in die Quere kommen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: rohir am 30. November 2021, 21:42:49
An der Südseite meines Gartenhäuschens habe ich ein Spalier angebracht und würde gern eine Aprikose dort wachsen lassen. Das Dach steht über, d.h. die Pflanze wäre geschützt. Ich bin auf 800 Metern, eigentlich keine Marillenlage, aber die Nachbarn haben auch einen alten Baum südseitig seit über 30 Jahren stehen. Welche Sorten würden da passen? Ich mag "mehlige" Sorten gar nicht, also gern saftig und aromatisch. Habe bei Recherchen Bergeval und Kioto gelesen, die spät blühen sollen, was auf jeden Fall wichtig wäre. Und bei Limbach gibts auch einige ukrainische Sorten oder die rumänische Carmela, die geeignet klingen. Hat da wer Erfahrungen?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: thuja thujon am 02. Dezember 2021, 00:28:43
Was spricht gegen neuere Züchtungen?

Südseite wärmt sich gerne mal auf, sorgt für frühen Austrieb. Der Witz am Wandnahen Spalier ist das man den Baum abhängen kann, um Sonneneinstrahlung und damit Wärme im Spätwinter abzuhalten.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: DerTigga am 02. Dezember 2021, 11:19:12
Zur Infogewinnung bzgl neuere Züchtungen möchte ich euch Webseite (Baumschule) graeb.de vorschlagen, privater (Einzel)Pflanzen Bezug direkt von dort ist allerdings was ganz anderes bzw laut die Tage Gelesenem nur über Handelspartner möglich.
Meine örtliche Baumschule hatte einiges von denen im Angebot (auch Kirsche und Pflaume) = ich hab nur kurz gezögert ..
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 02. Dezember 2021, 19:50:17
Bergeval haben wir auch in diesem Jahr bestellt, ist jetzt frisch gepflanzt. Carmela kenne ich nicht, aber dafür Kaunas, eine lettische Sorte. Der Baum ist bei uns im dritten Jahr und hat zum ersten Mal getragen. Die Früchte sind mittelgroß, sehr schön zweifarbig rot/gelb, saftig und aromatisch. Einfach lecker.
Wir sind hier an der Grenze zu Dänemark auch nicht im Marillenklima, aber der Baum zeigt sich als robust, und die Blüten sind auch wenig anfällig für Frost.
Eine andere gute Sorte bei uns ist Hargrand. Die Früchte sind vielleicht etwas weniger lecker als bei Kaunas, dafür aber dreimal so groß. Manche Früchte wogen 150g. Hargrand ist auch robust.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Starking007 am 02. Dezember 2021, 19:56:50
Für Grenzlagen wird manchmal empfohlen
ostseitig zu pflanzen und südseitig zu ziehen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 02. Dezember 2021, 20:20:23
Hallo Arthur, Danke. Das ist interessant. Die genannten Aprikosen wachsen bei uns auf der Nordseite des Hauses (Kaunas und daneben Ananas) und an der Ostseite (Hargrand), direkt an die Wand gepflanzt.
Wir hatten gelesen, dass gerade die Nordseite für Aprikosen interessant ist, damit die Knospen im Frühjahr nicht zu früh aufwachen und im Spätfrost kaputt gehen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kpn01 am 02. Dezember 2021, 20:55:34
Neue Züchtungen gibt es auch bei Schreiber aus Österreich.

Ich wohne auch nicht ideal (720m) und habe mir 2 Bäume bestellt (Bergeval + Aviclo und Elgat). Sind allerdings erst seit 2 Wochen in der Erde und mit Erfahrung kann ich noch nicht dienen.
Ich war zumindest sehr zufrieden mit der Qualität der Bäume.

Ich pflanze aber mittlerweile nach dem Motto, Versuch macht klug. Ich bin zwar klimatisch eingeschränkt aber vieles ist trotzdem möglich. Für mich sind 2 Punkte wichtig, möglichst spät blühend und frühe - mittlere Reifezeit. Der Rest wird sich dann zeigen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 02. Dezember 2021, 21:36:49
Wir teilen dieses Prinzip: Ausprobieren macht klug. Wir haben vor allem Probleme mit Spätfrösten und Pilzkrankheiten, und viele ausprobierte Sorten haben es nicht geschafft. In diesem Jahr haben wir auch neue Sorten bei Schreiber gekauft, darunter Bergeval+Aviclo, Tardicot, Harogem und Kioto.
Auch zu uns kamen sie von Schreiber vor etwa 2 Wochen. Als erstes bekamen sie einen Weißanstrich gegen Frostschäden und Pilze. Nächstes Jahr können wir dann Erfahrungen austauschen.

Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Starking007 am 03. Dezember 2021, 03:32:28
Schreiber hatte ich mal besucht.

Hier in Nordostbayern sage ich zu Aprikosen:

Wenn von fünf nach fünf Jahren noch eine da ist
und insgesamt hatte man 5x Ertrag, ist das super Glück und war den Versuch wert.
Leichtsinnig bei der Standortwahl braucht man nicht sein!
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 03. Dezember 2021, 08:08:15
Auch in unserem Klima scheinen Aprikosen kurzlebig zu sein. 5 Jahre kommt gut hin. In diesem Jahr haben wir angefangen, die Bäume mit biologischen Mitteln zu spritzen. Wir haben Netzschwefel gegen Monilia ausprobiert. Das hat sehr gute Ergebnisse gebracht – wir hatten gar keine Monilia. Sogar unter optimalen Bedingungen wie in der Ukraine geht es nicht ohne Pflanzenschutz. Die zweite Maßnahme war den Anstrich der Stämme mit Kalk.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Starking007 am 03. Dezember 2021, 10:08:00
Ich finde das so ok,

stellt euch vor jeder Neuling in jeder Lage hätte viel gutes und exotisches Obst!?  :'(
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 03. Dezember 2021, 10:35:25
Netzschwefel gegen Monilia? Wann und wie?

Die Kurzlebigkeit von Aprikosen, vor allem im wenig kontinentalen Klima ist ja immer wieder Thema. Sortenwahl ist auch nur ein Punkt. Ich hatte auch schon an die zehn Sorten. Seltsamerweise war die mit Abstand lebensfähigste Sorte keine der wie üblich immer gelobten Neuzüchtungen (denn die Verkäufer wollen ja verkaufen), sondern Orangered. Sogar mehrfach, mein ältester Baum hat über 20cm Stammdurchmesser und ist 15 Jahre alt. Steht auf der Nordseite eines Gebäudes auf starkwachsender Unterlage. Monilia ja, aber das überlebt er, aber viel Arbeit das Totholz wieder rauszuholen. Schnittverträglich ist die Sorte jedenfalls. Eine andere ist robust auf einer Obstwiese, aber taugeschützt, knapp zehn Jahre alt, erstaunlich wenig Monilia. Sie steht vor einer Trockensteinmauer und südseitig im Traufbereich einer Walnuss.

Ernten ist freilich eine andere Nummer. Kann man vergessen, was bei Orangered besonders bitter ist. Die ist frisch auch im Vergleich eine absolute Spitzensorte. Wirklich unglaublich gut. Aber Spätfröste... hinzu kam, dass es in unserem Klima mehr denn je viel zu warme Winterphasen hat. Die Bäume kommen in Saft, dann prügelt wieder Frost drauf und die Blütenknospen sterben schon bevor sie aufgehen. Am erntesichersten sind die unter einem Dachüberstand vor einer Fassade (abhängen bei Frösten wurde ja schon genannt), Bekannte haben sowas. Aber solche Plätze sind rar.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Lady Gaga am 03. Dezember 2021, 11:16:53
Ernten war bei uns die letzten beiden Jahre trotz milder Gegend und 5 Bäumen auch nicht möglich. Der Spätfrost schlug zu. Darum habe ich vor kurzem die Bergeval gepflanzt, lt. Schreiber soll diese Sorte mehr Frost aushalten.
Gibt es eigentlich Maßnahmen, um den Austrieb bestehender Bäume etwas zu verzögern? Kalkanstrich? Oder Laubschüttung um den Stamm herum?

Bei den Bäumen im zugekauften Nachbargarten ist auch der Moniliabefall schlimm. Ich schneide im Frühling alle dürren Zweige zurück, die anderen treiben aus und sterben tw. wieder ab. Obwohl ich danach alles entferne, beginnt im neuen Jahr das gleiche Spiel. Wie kann man das los werden?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 03. Dezember 2021, 11:58:03
Ich kann ja meine Sorten und Erfahrungen gerne vorstellen. Alles 3 Jahre alt, alle am gleichen Tag gepflanzt, 90 % mit Unterlage Torinel. Eingegangen ist aus dieser Pflanzung bislang nur Bergeval.

Rechts im Bild: Maya Cot - ein Frühblüher und ein Langblüher. Fängt als erstes an und hört als letztes mit der Blüte auf. Das hat durchaus auch Vorteile, die schiebt nach Frostphasen noch einmal einige Blüten nach. Letztes Jahr waren es 4 oder 5 Früchte, heuer ca. 15 Stück. Der Geschmack - also um Längen besser als alles was man kaufen kann, aber keine absolute Spitzensorte. Unterlage Torinel - die wächst in meinem nassen Klima wie Unkraut, steht frei im Regen, ist über 4 m hoch, mach lange dünne Triebe und sieht im Spätsommer ein wenig wie eine Trauerweide aus und verzweigt auch einigermaßen gut. Heuer waren weniger die Spätfröste das Problem, die zwar auch, aber das sehr kalte und feuchte Frühjahr. Das mag sie nicht ganz so gerne, alles braune wurde tüchtig geschnitten und das wächst sich dann auch wieder gut aus. Kaum Gummifluss, schnittverträglich, hat in meinem sehr nassen Klima das schönste und gesündeste Blattbild.

Links daneben an der Hauswand, zum Teil mit Überdachung - Tardicot.
Lt. Schreiber eine der frosthärtesten Sorten. Hatte letztes Jahr um die 20 Früchte (war also etwas überlastet), heuer - nasskaltes Frühjahr - ca. 3 Früchte. Wächst deutlich schwächer und mag das nasskalte Frühjahr auch nicht. Wie man sieht hat sie an den Schnittflächen deutlich weniger zugelegt als Maya Cot. Fruchtqualität ist super, reicht nicht ganz an die Ungarische Beste ran aber da kann man nicht genug davon kriegen. Der leichte Schutz der Überdachung tut ihr gut, die kriegt nächstes Jahr etwas Dünger. An ihr habe ich noch keinen Gummifluss gesehen.

Beide Bäume stehen in zwischen 2 Häuserreihen, haben also nur bis ca. 13.30 Uhr Sonne.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 03. Dezember 2021, 12:01:28
Dann haben wir noch Farely, meine Lieblingssorte. Wächst super - nicht ganz so gut wie Maya Cot - aber mit ca. 3.5 m immer noch richtig gut, hatte letztes Jahr 15 Früchte dran, heuer ca. 20. Verzweigt super, kaum Gummifluss, gesundes Blattbild, sehr gute Früchte - ich hoffe, die bleibt mir noch länger erhalten. Das wäre meine persönliche Empfehlung auf die Frage im Titel.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 03. Dezember 2021, 12:11:13
Das ist eine ungarische Beste - Unterlage unbekannt. Ein Erbstück meiner Nachbarin, ca. 6 oder 7 Jahre alt. Das ist mittlerweile die 5te oder 6te die ich gesetzt habe, und die einzige die noch lebt. Die hatte am Stamm in ca. 15 cm Höhe einen eingewachsenen Draht wo ich sie vor 4 Jahren vollständig abgeschnitten habe und aus einem darunter liegenden Ast völlig neu aufgebaut habe. Geschmack - spitze! Im Frühjahr will man den Baum nicht sehen, es ist zum heulen. Monilia, dass alles nur mehr braun ist - aber bislang, bei radikalem Schnitt hat war sie vital genug um sich immer wieder neu aufzubauen. Heuer ca. 5 Früchte, letztes Jahr auch ca. 5. Die mag nach Süden wachsen und wird mehr oder weniger als Fächer zwischen den beiden Häusern erzogen. Die kriegt etwas länger Sonne, so bis 15.00 Uhr.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 03. Dezember 2021, 12:16:44
Dann gibt es noch Congat auf Wavit, ebenfalls freistehend. Hat letztes Jahr wenig getragen, heuer hat sie die Nasskälte so niedergemacht dass ich sie radikal gekürzt habe, also keine Früchte. Der geschulte Blick erkennt auch wo sie gekappt wurde (auf Brusthöhe) und wie gut sie nachgewachsen ist. Das sollte irgendwann eine Fächerkrone werden, sie will aber nicht. Die schiebt schnurgerade Lanzen, über 3 m lang - verzweigt kaum. Heuer hat sie deutlich besser verzweigt, man kann es in der Perspektive nicht sehe die wächst sehr schräg. Das kann auch mit dem Schattenfall durch die Hecke dahinter bedingt sein. Ebenfalls ein recht gesunder Baum, sehr wenig Gummifluss. Geschmack der Früchte - spitze.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 03. Dezember 2021, 12:17:47
Maya Cot - das ist ein sehr guter Tipp. Ich hatte sie auch schon auf der Wunschliste. Zur Unterlage: Unsere Bäume sind fast alle auf Wavit, mit Torinel habe ich keine Erfahrung. Hört sich aber sehr interessant an. Danke, von positiven Erfahrungen zu hören, macht Mut.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 03. Dezember 2021, 12:20:03
Dann gibt es noch Rubista, die hat noch nie getragen. Die packt das nasse, kalte Wetter am schwächsten. Die Monilia macht sie nieder, anders als bei der Ungarischen Besten bleiben auch keine Früchte mehr dran. Da wurden heuer einige meiner Sämlinge drauf veredelt - mal sehen. Ich hatte auch schon Scharka an einem Baum - einer der Leitäste hatte heuer im Herbst so ein eigenartiges Blattbild, das nächste Jahr wird zeigen ob es ein gröberes Problem gibt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 03. Dezember 2021, 12:24:05
Dann gibt es noch Sefora - auf Docera6. Wächst super, hatte aber noch keine Früchte, dafür schneide ich zu stark. Aber die macht das was ich will, ist kein Sturkopf. Verzweigt, hat auch noch einige Blätter dran wie man sieht, aber die kommen spätestens im Frühling weg. Die werden im Winter ohnehin abfrieren, das wird einmal eine schöne Hohlkrone. Diese ewig hohen Lanzen mit Früchten dran und mein Balanciertalent auf der Leiter - das brauche ich in meinem Alter nicht mehr. Der Baum muss unten herum genug austreiben und darf nicht verkahlen. Das Blattbild ist sehr gut, kein Gummifluss bislang.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 03. Dezember 2021, 12:25:02
Ungarische Beste habe ich auch schon lange im Garten - aber es ist noch nie gelungen, ihren Geschmack zu testen... Das gleiche mit Aprikose von Nancy. Für beide ist es hier wohl nicht das richtige Klima. Zu kühl und zu nass (im Schnitt 1.000 mm Niederschlag im Jahr).

Geschmacklich ist unter unseren Bedingungen bislang Orangered die Beste. Aber sie ist nicht ertragreich; der Baum, der direkt an der Hauswand steht, hat uns bislang insgesamt 5 Früchte geschenkt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 03. Dezember 2021, 12:31:03
So, für heute der letzte Baum - Anegat, ebenfalls auf Docera 6. Die steht genau an der Stelle, an der ich vor 3 Jahren Goldrich wegen Scharka gerodet habe. Hatte noch keine Früchte, wächst aber gut und gesund und verzweigt auch schön.

Dann gibt es noch einige andere, Harogem, Orangered, Vertige, Aurora, Hilde ist heuer eingegangen, mittlerweile auch Sämlinge, an Sorten hat es nie gemangelt - vielleicht stelle ich die Fehlversuche auch noch irgendwann einmal rein. Ich habe im Schnitt 1600 mm im Jahr (Bregenz, Stadtklima), das meiste im Sommer. Das falsche Klima für dieses Obst, aber einige Sämlinge zeigen sich sehr vielversprechend.

Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 03. Dezember 2021, 13:27:40
Das sind alles sehr schöne Bäume bei Wurmkönig. Man kann leicht neidisch werden.  :)
Groß und schön sind bei uns nur drei Bäume: Kaunas (starkwüchsig), Ananas (hat noch nicht getragen) und Hargrand. Alle sind 3-4 Jahre alt. Die restlichen Bäumchen sind kranke Kümmerlinge, die wohl bald ganz absterben.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 03. Dezember 2021, 13:51:29
Zumindest das Scharka-Problem bleibt uns erspart. Bei uns im Norden kommt das nicht vor  :)
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 03. Dezember 2021, 14:25:37
Hilde, Kuresia, die deutschen Sorten waren bei mir keinen Deut gesünder, im Gegenteil. Alles bald wieder weg.
Problem ist auch, dass es eine gigantische Schwemme von Sorten mit vielen Versprechungen gibt, aber die richten sich praktisch ausnahmslos am kommerziellen Anbau Südeuropas aus. Guckt mal, was in Frankreich alles angebaut wird: http://www.abricotsdenosregions.com/_upload/ressources/presse/aop-abricots-web-de.pdf - vor allem französische und amerikanische Züchtungen. Viel Spass beim durchprobieren der Bäume.

Ich pflanze auch jedes Jahr was Neues. Nun ist mal Vertige dran, auch eine der INRA-Sorten aus Frankreich. Die aktuellen "in"-Sorten sind gerade Carmingo, Nelson, einie neue -Cots, Koolgat, Lido. Kauft und pflanzt mal :-) Mia kommt auch noch, soll robust gegen Pseudomonas sein, auch so eine Pest. Ohne Aprikosen können einige Baumschulen zumachen. Ein Traum, der Kunde kauft ständig nach weil ständig was verreckt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 03. Dezember 2021, 19:36:20
Eine Aprikose kann man an der Nordseite eines Hauses pflanzen, damit sie etwas später austreibt und blüht. Richtige Sortenwahl wäre das Wirksamste. Interessant sind zum Beispiel Sorten aus baltischen Ländern oder Kanada, deren Blütenknospen sind oft robust gegen Frost.
Kalkanstrich hilft gegen Frostrisse im Winter und gegen Pilzinfektionen über das ganze Jahr. Mir ist nicht bekannt, ob es den Austrieb verzögert. Eher nicht.
Gegen Monilia hilft Wegschneiden oder Spritzen. Andere Möglichkeit wäre Überdachung, was schwierig ist.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 03. Dezember 2021, 19:55:16
Hallo, cydorian, es wäre interessant zu erfahren, mit welchen Sorten Sie unter Ihren klimatischen Bedingungen die besten Erfahrungen gemacht haben.
Negative Erfahrungen mit bestimmten Sorten sind nicht weniger interessant.
Bei uns im Garten läuft auch eine Art Rotation der Aprikosensorten.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 03. Dezember 2021, 19:56:54
Aprikosen sind die Mimosen unter den Obstgehölzen. Frosthart sind sie, aber Nässe ertragen sie nicht. Egal ob französische, kanadische oder osteuropäische Sorten (kontinentales Klima ist kein Problem - die probiere ich als nächstes) - ich kenne keine die länger durchgehalten hat.

Was solls! Frei nach einem bekannten Zitat (weil gute Ideen ja meist geklaut sind): "Und wenn ich wüsste das morgen die Welt untergeht würde ich heute noch ein Aprikosenbäumchen pflanzen"
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Lady Gaga am 03. Dezember 2021, 21:17:17
Eine Aprikose kann man an der Nordseite eines Hauses pflanzen, damit sie etwas später austreibt und blüht. Richtige Sortenwahl wäre das Wirksamste. Interessant sind zum Beispiel Sorten aus baltischen Ländern oder Kanada, deren Blütenknospen sind oft robust gegen Frost.
Kalkanstrich hilft gegen Frostrisse im Winter und gegen Pilzinfektionen über das ganze Jahr. Mir ist nicht bekannt, ob es den Austrieb verzögert. Eher nicht.
Gegen Monilia hilft Wegschneiden oder Spritzen. Andere Möglichkeit wäre Überdachung, was schwierig ist.

Danke für die Tipps! Die vor meiner Zeit gepflanzten Marillen kann ich leider vom Platz und Sortenwahl her nicht mehr beeinflussen. Deshalb rätselte ich, was sonst möglich wäre.
Wenn noch jemand Ideen hat...  8)
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 03. Dezember 2021, 21:18:45
Interessant sind zum Beispiel Sorten aus baltischen Ländern oder Kanada, deren Blütenknospen sind oft robust gegen Frost.

Auf diese Fehleinschätzung bin ich am Anfang meiner Aprikosenpflanzungen auch schon hereingefallen. Ich habe es schon geschrieben, hier noch einmal detaillierter: In den meisten Teilen Deutschland ist wie gesagt das (stark zunehmende) Problem die warmen Winterphasen. Ein Beispiel von diesem Jahr, über zwei Wochen im Januar: 19.1.2021 bis 7.2. tägliche Temperaturen bis 15°C, meistens 10-12°C. Der Baum kommt in den Saft, die Knospen schwellen, die Frostfestigkeit sinkt. Am 10.2. kam plötzlich ein extremer Absturz auf -10°C nachts. Vier kräftige Frostnächte in Folge. Die -10° hält die Aprikose in Winterruhe problemlos aus. Ihre theoretische Frostfestigkeit ist nicht das Problem. Aber die ist nicht mehr in Winterruhe! Und dann erwischt es die Knospen zuerst. Ich hatte auch schon Jahre, da blühte eine unbesonnte nordseitig gepflanze Ungarische Beste (meine erste Sorte) deshalb schon im Februar.

Und damit sind die Sorten aus kontinentalem Klima (Sommer warm, Winter durchgehend kalt) wie Kanada eben gerade das Problem und nicht die Lösung. In Kanada ist die Züchtung eh längst durch, so wie der Anbau. Die haben noch 100 Hektar Anbaufläche, früher waren das mal 2000. Die Kriterien für Deutschland (mit Ausnahme von Küsten- und Hochlagen) sind genau gegenteilig:


Schwefel gegen Monilia würde mich noch interessieren.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 04. Dezember 2021, 11:10:19
Eine Überdachung ist für die Baumgesundheit das Beste was machbar ist. Solche Vorschläge findet man auch in Büchern die über 170 Jahre alt sind und seitdem hat sich nichts daran geändert. An alten Bauernhäusern in abgelegenen Gegenden finden sich zum Teil sehr alte Bäume, ich habe in der Kindheit in so einem Haus gelebt.

Aprikosen mit nassem Holz, so wie heuer im Frühjahr - 6 Wochen lang feucht und Temperaturen unter 8 Grad - gelegentlich noch Frostnächte, das macht kein Baum lange mit und da hilft auch keine Stammweisseln. Das sind Idealbedingungen für alle möglichen Bakterienkrankheiten.

Die Winterruhe ist aber doch etwas sortenabhängig. Bei Aurora habe ich den Eindruck, dass sie gar nicht in die Winterruhe geht.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 04. Dezember 2021, 11:12:52
Zitat von: cydorian link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3788855#msg3788855 date=1638562725]
Schwefel gegen Monilia würde mich noch interessieren.

Auf der Suche nach einem biologischen Mittel gegen Monilia-Spitzendürre bei Aprikosen haben wir entschieden, Netzschwefel auszuprobieren (2,5 g pro Liter Wasser). Wir haben zwei bzw. drei Mal gespritzt: Das erste Mal auf die „rosa Knospen“, kurz bevor sie sich öffnen, das zweite Mal beim Abblühen. Einen Baum haben wir auch während der Vollblüte gespritzt. Das Ergebnis: auf 2 von 4 Bäumen gab es keine Monilia, auf 2 weiteren haben wir jeweils einen Trieb (15 und 30 cm) ausschneiden müssen. Prunus tomentosa, die daneben wächst und unbehandelt blieb (so eine Art Kontrolle) mussten wir in diesem Jahr (wie fast jedes Jahr) fast bis zum Boden zurückschneiden - wegen Monilia-Befall.

Es war der erste Versuch, und das Ergebnis kann reiner Zufall sein, zumal die Bäume noch sehr jung sind (3-4 Jahre nach der Pflanzung) und daher vital. Außerdem stehen sie teilweise unter einem Dachvorsprung. Doch an diesen Stellen sind manche Aprikosen in diesem Alter schon eingegangen. Allerdings waren das auch andere Sorten.

1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 04. Dezember 2021, 11:34:52
Die Winterruhe ist aber doch etwas sortenabhängig. Bei Aurora habe ich den Eindruck, dass sie gar nicht in die Winterruhe geht.

Da kenne ich leider auch nur Sorten, die nach unten ausreissen. Ungarische Beste war auch so eine. Positive Ausreisser leider nicht. Der Normalfall ist, dass acht bis zehn Tage über 10°C ausreichen, damit sie in den Frühling will.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Lady Gaga am 04. Dezember 2021, 13:08:18

Auf der Suche nach einem biologischen Mittel gegen Monilia-Spitzendürre bei Aprikosen haben wir entschieden, Netzschwefel auszuprobieren (2,5 g pro Liter Wasser). Wir haben zwei bzw. drei Mal gespritzt: Das erste Mal auf die „rosa Knospen“, kurz bevor sie sich öffnen, das zweite Mal beim Abblühen. Einen Baum haben wir auch während der Vollblüte gespritzt. Das Ergebnis: auf 2 von 4 Bäumen gab es keine Monilia, auf 2 weiteren haben wir jeweils einen Trieb (15 und 30 cm) ausschneiden müssen. Prunus tomentosa, die daneben wächst und unbehandelt blieb (so eine Art Kontrolle) mussten wir in diesem Jahr (wie fast jedes Jahr) fast bis zum Boden zurückschneiden - wegen Monilia-Befall.

Das klingt fast gut, soferne ich wo Netzschwefel kaufen kann. Wie ich einen großen Baum spritzen kann, ohne selbst in Netzschwefel zu duschen, kann ich mir nicht recht vorstellen.  :-\
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 04. Dezember 2021, 13:46:04
Spritzen ist auch so eine Sache, ich würde es bei größeren Bäumen auch nicht machen, nur mit Kalk anstreichen. Wie gesagt, das war nur ein Versuch, den ich wohl im kommenden Jahr wiederholen werde. Netzschwefel gibt es im Baumarkt in der Gartenabteilung. Google mal „Netzschwefel Baumarkt“.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 04. Dezember 2021, 14:10:31
Zitat von: Wurmkönig link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3788810#msg3788810 date=1638557814]
Aprikosen sind die Mimosen unter den Obstgehölzen.

Ja, die Aprikose ist eine Mimose (in unseren klimatischen Bedingungen), das stimmt. Aber auch mit ihren robusteren Verwanden,  Kirschen oder Pflaumen, haben wir im nördlichen Schleswig-Holstein nicht weniger Probleme, und unsere gärtnerischen Erfolge mit Kirschen oder Pflaumen sind fast ebenso bescheiden, wie mit der Aprikose. Trotzdem freuen wir uns jedes Jahr auf die schönen blühenden Bäume und auf die kleine Ernte, die sie uns schenken.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Tomesen am 04. Dezember 2021, 14:19:00
Also ich habe jetzt hier in Niederbayern an mehreren Ecken Aprikosen gepflanzt, Ostwand mit Dach, Südwand, gar keine Wand, Innenhof, usw. Als Unterlage starkwüchsige Pfirsichsämlinge und Kirschpflaume, Pluots auch auf Prunus tomentosa und Schlehe.
Als Sorten habe ich Ungarische Beste, Nancy, irgendeine Hunza Wildaprikose, einen angeblich kernechten Sämling aus Ungarn und pepito del rubio aus Spanien. Die meisten Veredelungen sind zwei Jahre alt, neuere Sorten hab ich leider noch nicht. Bis jetzt wachsen alle gut und sind gesund, bis auf eine ungarische Beste, die in sehr schwerem Boden steht und dieses Jahr fast abgesoffen wäre.
Pepito del rubio aus (Süd-)Spanien wurde vom Frost etwas überrascht, hat den letzten Winter aber gut überstanden. Die soll in Spanien eher spät blühen, vielleicht legt sie dann bei uns auch in Warmphasen im Winter nicht gleich los.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kaliz am 21. Mai 2022, 23:08:51
Dieses Jahr wird es viele Marillen geben. Vertige (Bild) hängt voll und auch Bergeval hat ein paar erste Probierfrüchte dran.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 22. Mai 2022, 13:30:01
Bei uns hat in diesem Frühjahr Hargrand an der Hauswand am besten angesetzt, der Orangenred (auch an der Hauswand) weniger. Dabei war das Wetter eigentlich sehr gut mit langen sonnigen und trockigen Wochen während der Blüte.
Nancy, Kuresia, Ananas und Kaunas haben allesamt keine Früchte angesetzt.

Es wiederholt sich: Hargrand ist im hohen Norden die einzig mehr oder weniger sichere Sorte.

Ich habe noch weitere Sorten bei Schreiber gekauft, aber die sind erst im letzten Herbst gepflanzt.
Erfreulich ist bei allem Sorten von Aprikosen die Holzgesundheiten, seit ich die Stämme mit Kalk weiße. Monilia habe ich in diesem Jahr zum Glück auch nicht.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 22. Mai 2022, 14:28:51
Hier wieder wie das letzte Jahrzehnt Frostschaden. Und wie üblich kein schwerer oder später Frost. Aber ein Austrieb, der nun schon regelmässig im Februar anfängt. Und da der März eben nicht frostfrei ist...

Ein paar Früchte hat die Wildaprikose, nicht weil sie nicht geschädigt wurde, sondern weil sie extrem folgernd blüht, über einen Monat hinweg. Es gibt immer noch ein paar einzelne Spätblüten und die überleben, setzen auch zuverlässig an. Taugen halt nicht viel, kleine Früchte, nur zwei Tage lang gut.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 22. Mai 2022, 17:02:49
Hallo @cydorian, woher stammen Deine Wildaprikosen?
Ich habe auch "wilde" Aprikosen-, sie wachsen in Saporishija in der Ukraine als Straßenbäume. Anders die dortigen Kulturaprikosen tragen sie jedes Jahr und sehr reichlich, aber sie sind kleinfrüchtig. Interessant ist, dass sie dort eine ganz große Diversität von Farbe (oragne nit roten Backen bis fast weiß), Form (rund, länglich, manchmal mit spitzer Nase), Größe und Geschmack (mal mehlig, mal saftig, mal wässerig; von sehr gut bis fast ungenießbar bitter/sauer) aufweisen. Ich habe ein paar Steine von dort. Inzwischen sind daraus kleine Bäumchen geworden, aber sie haben noch nicht geblüht.
Sind Deine Wildaprikosen ähnlich?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 22. Mai 2022, 17:06:32
@kaliz
Beeindruckendes Foto von der Vertige-Aprikose! Von so einem Fruchtansatz können wir hier (gefühlt kurz vorm Polarkreis  :)) nur träumen.
Steht der Baum besonders geschützt?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 22. Mai 2022, 17:39:05
Sie stammen aus Südosteuropa, von einem Versender. Da ich nur eine habe, kann ich zur Diversität nichts sagen. Sie ist kleinfrüchtig, hoher Steinanteil, gelborange, optisch wie eine kleine Aprikose. Bis kurz vor Reife mit säuerlichen und bitteren Tönen, dann wird sie plötzlich weich und bekommt schönes Aprikosenaroma - das das sich aber auch sofort wieder veratmet. Saftig, dann mehlig. Wie gesagt, wirklich gut ist sie nur ein bis zwei Tage. Der Baum ist wuchskräftig und schon 4m hoch. Hat etwas Monilia, aber im Vergleich zu den meisten anderen Sorten recht gesund.

Der Knaller ist aber die stark folgernde Blüte. Es sind die letzten Blüten, die in der Regel erst nach den Frösten blühen und dann etwas Naschobst bringen. Bei Aprikosen steht und fällt einfach alles mit dem Blühzeitpunkt. Und wer da nicht in einer Gunstlage ist, hat einfach Pech gehabt. Sehr warmer Winter, kalte Frühlingsmonate, das ist beschissen.

(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=21231.0;attach=850648;image)

Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: ringelnatz am 22. Mai 2022, 21:40:08
Der Knaller ist aber die stark folgernde Blüte. Es sind die letzten Blüten, die in der Regel erst nach den Frösten blühen und dann etwas Naschobst bringen. Bei Aprikosen steht und fällt einfach alles mit dem Blühzeitpunkt. Und wer da nicht in einer Gunstlage ist, hat einfach Pech gehabt. Sehr warmer Winter, kalte Frühlingsmonate, das ist beschissen.
Interessant, dass es offensichtlich auch Sorten gibt, die besonders stark eine folgernde Blüte haben.
Mein Aprikosenbaum (recht alt, könnte vor der Wende gepflanzt worden sein, keine sichtbare Veredelungsstelle), hat dieses Phänomen auch, allerdings nicht ganz s so ausgeprägt. Es sind die hohen Triebspitzen in über 4m, die als letztes blühen. Das war dieses Jahr auch erst nach dem schlimmen Frost Anfang April. Ich sehe von unten (noch) keine Früchte, aber der Sturm letzthin hat vereinzelt welche abgeworden, hoffe, ich entdecke sie, wenn sie umfärben ;)
Ist das bei diesen Wildaprikosen auch so, dass es die hohen, steilen Spitzen sind, die so spät kommen?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 22. Mai 2022, 22:10:08
Ist das bei diesen Wildaprikosen auch so, dass es die hohen, steilen Spitzen sind, die so spät kommen?

Es gibt eine Tendenz dazu. Die späten Blüten sind eher am Astende, weit vom Haupstamm entfernt. Aber nicht nur, es ist mehr eine Häufung.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kaliz am 22. Mai 2022, 23:22:51
Spannend das mit den Wildaprikosen. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Noch etwas für die Wunschliste falls ich mal einen großen Garten dazu bekommen sollte *träum*.

@kaliz
Beeindruckendes Foto von der Vertige-Aprikose! Von so einem Fruchtansatz können wir hier (gefühlt kurz vorm Polarkreis  :)) nur träumen.
Steht der Baum besonders geschützt?

Eigentlich steht der Baum eher recht exponiert. Der Einzige Schutz kommt von dem Feigenbaum der westlich davon steht. Vorteil an dem Platz ist, dass er Vollsonnig ist. Aber ja, der Fruchtansatz ist ein Traum. Ich hab schon überlegt ob ich an einigen Stellen nicht etwas ausdünnen sollte, nicht dass die Zweige unter der Fruchtlast abbrechen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 24. Mai 2022, 23:16:53
Ich vermute, dass die „Wildaprikosen“ einfach Sämlinge der Kulturaprikose Prunus armeniaca sind.
Das erklärt ihre große Formendiversität, die durch die genetische Aufspaltung bei der geschlechtlichen Vermehrung (=Aussaat) entsteht, anstatt eine bestimmte Sorte zu klonieren, wie man es beim Veredeln macht. Die gleiche Formenvielfalt kennt man hier von der Myrobalane (Prunus cerasifera), die in Mitteleuropa die gleiche Verwendung hat, wie die Aprikose zum Beispiel in der Ukraine: Heckenpflanze, Straßenbaum, Obst usw.
So wie die Kirschpflaume bei uns durch Selbstaussaat überall vorkommt und Teil der Natur geworden ist, ist die Aprikose in anderen Gebieten verwildert.
Solche „Wildaprikosen“ kann man sehr leicht selbst durch das Ziehen von Sämlingen aus Steinen der Kulturaprikose erzeugen. Die meisten Pflanzen werden kleinfrüchtig und kleinblättrig sein, ähnlich ihren wilden Vorfahren. Selten kommen Sämlinge mit großen Blättern vor; die versprechen später größere Früchte. Man kann sich dann einen Sämling mit guten Eigenschaften aussuchen, die übrigen kann man dann als Veredelungsunterlage verwenden. So hat es zum Beispiel meine Mutter stets gemacht.
Ob es in der Natur heute noch echte wilde Prunus armeniaca gibt, oder die Wildbestände aus verwilderten Kulturaprikosen bestehen, ist eine große Frage.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 24. Mai 2022, 23:42:12
Ich habe schon 20 Aprikosen aus Absaaten von Sorten gezogen und keine ähnelte auch nur annährend meiner "Wildaprikose". Es stimmt keineswegs, dass aus zufälligen Absaaten Aprikosen mit solchen Eigenschaften entstehen. Ich schreibe "Wildaprikose" bewusst in Anführungszeichen, weil ich ja wie bereits gesagt das nur für eine Verkäuferzuschreibung halte und wirkliche Wildformen gar nicht mehr existieren. Ich nehme vielmehr an, dass sie aus dem Formenkreis von alten, durch Kerne vermehrten Gruppe gehört, die zwischen Südosteuropa und Asien schon seit einigen tausend Jahren existierte.

Bezeichnungs- und Definitionsspekulationen bringen uns aber nicht weiter, sinnvoller ist eine genaue Beschreibung, was da tatsächlich wächst.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: durone am 25. Mai 2022, 00:28:14
Ich habe eine Bergeron, die letztes Jahr beinahe verendet wäre. Monilia sehr wahrscheinlich. Ich habe die kranken Äste abgeschnitten und ein Torso ohne Mitte und mit 2 einseitigen Ästen ist geblieben und hat überlebt. Dort hängen jetzt wieder 15 bis 20 Aprikosen dran, letztes Jahr wären es mehr gewesen, wenn die Äste nicht alle abgestorben wären. Aber vielleicht geht die Krankheit ja auch bald weiter. Immerhin sind junge Äste kräftig nachgetrieben. Die Bergeron hat recht zuverlässig Früchte angesetzt und auch nicht abgeworfen.

Eine Harlayne ist das Gegenteil: der Baum ist bisher gesund, setzt aber kaum Früchte an, obwohl er auf sonnigerem Standort gleichzeitig blüht wie die Bergeron.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 29. Mai 2022, 09:07:53
Ich habe auch solche Sterbenskandidaten. Meine Goldrich ist in diesem Jahr nach etwa 7 Jahren endgültig eingegangen, davor habe ich ihr Ast für Ast abschneiden müssen, bis dann auch der letzte Ast krank wurde und kein Neuastrieb mehr kam. Auf dem Weg dahin ist auch die Nancy Aprikose: zwei gesunde Äste sind noch da, aber viel Hoffnung habe ich nicht. In allen diesen Jahren habe ich von den beiden keine einzige Frucht gesehen.

Es ist mir aber gelungen, eine Sauerkirsche und manche Pflaumen aus ähnlichem Zustand mehr oder weniger aufzupeppeln, das dauerte aber Jahre. Die Frage ist, ob sich der Aufwand lohnt, wenn man am Baum nicht besonders emotional hängt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 29. Mai 2022, 09:37:56
Die älteren Sorten wie Nancy schmecken zwar gut (wenn man was erntet) sind aber durchweg viel zu moniliaanfällig. Goldrich gehört noch zu den Besten, hat bei mir aber auch nicht lange durchgehalten. Aprikosen sind ja eh schon die absoluten Mimosen, ziehen Bakterienbrand, Pseudomonas und alles mögliche mehr an, da braucht man nicht auch noch Monilia...

Dran rumgezüchtet wegen Monilia wird schon immer. Hier aus der Schweiz, ganz interessant: https://orgprints.org/id/eprint/33638/11/10%20Lebleu%20Aprikose.pdf
Die Empfehlungsliste hat aber nicht mit Monilia zu tun. Bergeron ist z.B. eine anfällige Sorten, schreiben sie auch weiter oben.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 29. Mai 2022, 20:06:46
Die gesündesten Sorten sind oft die modernen Züchtungen, darauf konzentrieren sich die Züchter im Sinne des Ökolandbaus.
Allerdings, für mich ist das wichtigste Kriterium für die beste Aprikose in unserem Garten eine hohe Blütenfrostfestigkeit oder Robustizität der jungen Früchte (die stark folgernde Blüte kann natürlich auch sehr günstig sein). Gegen Krankheiten kann man theoretisch was unternehmen (Pflanzenschutz), aber bei ungünstigem Blühwetter ist man meist machtlos. In der Eigenschaft unterscheiden sich verschiedene Sorten wesentlich. Nach meinen Erfahrungen (in unseren klimatischen Bedingungen) zeigte sich bisher Hargrand als beste, von vielen anderen Sorten bekommt man hier gar keine Früchte, sogar wenn die Baumgesundheit gut ist.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 30. Mai 2022, 22:02:26
Liebe Forum-Mitglieder @cydorian , @Beerenkönig , @carot , @durone und @minthe. In älteren Forumbeiträgen ab 2012 haben Sie über Pflanzungen von Harlayne berichtet. Wie geht es Ihren Harlayne-Aprikosen heute? Hat sich die Sorte sich bewährt? Es wäre sehr interessant, von Ihren Erfahrungen seither zu hören.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 30. Mai 2022, 22:08:15
Die ist weg. Monilia. Am langlebigsten sind Orangered (auch Monilia, aber wächst stärker als sie abstirbt), die Wildaprikose, von den neuen Sorten fehlen noch langjährige Erfahrungen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: durone am 01. Juni 2022, 01:22:25
wie oben geschrieben ist meine Harlayne bisher sehr gesund, hat zwei schwere Hagelgewitter ohne Krankheit überstanden. Sie wächst nicht so stark wie der Bergeron und hatte bisher kaum Früchte. Die wenigen schmeckten allerdings außerordentlich gut. Dieses Jahr hängen 2 Aprikosen auf dem Baum.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Irisfool am 01. Juni 2022, 08:27:06
Ich hatte einige Jahre die Ungarische Beste, eine sehr, sehr herrliche Abrikose, gross, saftig und aromatisch.Leider sehr Monilia anfällig. Nachdem ein Sturm den Stamm geteilt hat gings rapide abwärts.Sie machte meterweite Ausläufer.Letztes Jahr habe ich sie gerodet. :-\
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 01. Juni 2022, 10:03:24
Maya Cot färbt um! Ob es die Beste ist? Nein, das nicht aber die Früheste. Hier ist es ein Frühsortenjahr, bei Aurora sieht es ähnlich aus. So etwas hatte ich noch nie. Gummifluss, Monilia haben alle aber diese Sorte wächst den Krankheiten davon.

Mit Regen und Kälte kommen die Frühsorten interessanterweise besser zurecht als die Spätblüher.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: carot am 01. Juni 2022, 14:56:51
Meine Harlayne steht noch (Unterlage: Rubirasämling). Sie wächst kräftig, hat aber jedes Frühjahr recht deutlichen Moniliabefall. Pseudomonas scheint auch problematisch zu sein. Ich musste im Frühjahr erzwungener Maßen auf Hohlkrone umstellen, da die Mitte abgestorben ist. Das ist für die Struktur des Baumes aber nicht tragisch. Ich habe bisher nicht eine einzige Frucht ernten können. Sie kommt bei mir offenbar mit den schwankenden Temperaturen im Winter/Frühjahr nicht gut zurecht. Sie blüht mittlerweile reichlich. Obwohl dieses Frühjahr relativ günstig war, sind alle Blüten erfroren. Ich wohne nicht in der Nähe des Standortes und kann daher keine genauen Temperaturangaben machen.

Ich habe noch einen selbst gezogenen Sämling von Orangered. Der blüht später als Harlayne und hat vereinzelte Früchte. Im letzten Jahr waren die zu spät geernteten Früchte dieses Sämlings allerdings schon mehlig. Im Herbst habe ich noch Bergeval gepflanzt. Die erste Blüte dürfte im nächsten Jahr erfolgen.

Ganz in der Nähe steht noch eine Tiroler Spätblüher (Unterlage: St. Julian A). Diese blüht bis zu 1 Woche später als Harlayne. Der Moniliabefall war gering. Ansonsten ist sie gesund. Auch dort ist aber trotz Vollblüte kein Fruchtansatz vorhanden.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 02. Juni 2022, 16:52:43
Liebe Forumfreunde, vielen Dank für das nette Feedback! Die Rückblicke auf die letzten Jahre sind äußerst interessant, und die Erfahrungen sind wertvoll. Es sieht so aus, dass Harlayne doch keine sehr gute Sorte für unsere klimatischen Bedingungen ist, wenn man Früchte ernten möchte.
Dieses Jahr ist offenbar gebietsübergreifend kein Gutes: Ich habe sechs Bäume im Ertragsstadium im Garten, alle haben reichlich geblüht und nur zwei tragen mit insgesamt 13 Früchten (Hargrand und Orangenred). Zum Vergleich: im lezten Jahr trugen 4 von 6 Bäumen/Sorten.

Manchmal denke ich, Aprikosen-Freunde sind ähnlich wie die Fans vom Hamburger SV hier bei uns – leidensfähig, aber unbeirrbar und treu; sie freuen sich riesig über Erfolge und rechnen doch aus Erfahrung mit Misserfolgen…
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 02. Juni 2022, 16:54:41
Eine interessante Beobachtung, die darauf hinweist, dass Spätfröste bei uns nicht die einzige Ursache für fehlenden Fruchtansatz ist:
Videos im Internet von zahlreichen Aprikosenzüchtern z.B. in der Ukraine zeigen, dass das Frühjahr 2020 wegen Spätfrösten extrem schlecht für Aprikosen war (bis zu zwei Wellen von Spätfrösten mit -9 und -13 Grad während und nach der Aprikosenblüte). Zugleich zeigen aber Beiträge derselben Züchter aus dem Herbst 2020, dass sie trotzdem eine Ernte einfuhren, von der wir in Mitteleuropa nur träumen können. Es war zwar kein Vollertrag, aber für uns trotzdem beeindruckend.
Offenbar hängt also der fehlende Fruchtansatz nicht nur mit zu niedrigen Blühtemperaturen zusammen. Auch die Pilzkrankheiten alleine können das nicht erklären, da die Belastung mit Krankheiten dort inzwischen (Klimawandel) vergleichbar hoch ist wie bei unseren Aprikosen. Es scheint also komplexeres Problem zu sein.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: durone am 04. Juni 2022, 23:54:29
Bei der Bergeron kann ich nicht über unzureichenden Fruchtansatz klagen. Die Baumgesundheit ist das Schwierige.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 05. Juni 2022, 06:47:46
Der Schreiber mein auf einer seiner Seiten, dass frühzeitige Ausdünnung der Blüte die Frostfestigkeit erhöht. Sozusagen weniger Blüten = höhere Frostfestigkeit. Das könnte auch damit zusammen hängen, dass die Früchte dann besser versorgt sind bzw. vielleicht auch schon etwas größer sind wenn die Fröste kommen. Die Frühblüher standen beim mir ungeschützt, die tragen heuer am besten.

Für die Ukraine, Krim und weitere Gebiete bis Moskau findest du in folgendem Artikel etwas (russische Übersetzung), aber die Bilder sind interessant. Weit im Norden gibt es wohl Erziehungen ähnlich wie bei Reben in Afghanistan - die werden bodennah gezogen, um sie im Winter abdecken zu können. Einen solcher Sämlinge habe ich, mal sehen wie das weitergeht. So etwas braucht halt viel Platz und den habe ich nicht. Stammweisseln wird auch empfohlen.

https://at.itam.ws/1065--everything-about-apricot-care.html
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: thuja thujon am 05. Juni 2022, 12:15:33
Man kann solche Erfahrungen aus eher kontinentalem Österreich usw nicht auf Schietwetter Schleswig Holstein übertragen. Unabhängig davon ists nicht nur Frost, sondern auch Monilia, windiges oder kühles Wetter bei der Blüte usw, was einen Fruchtansatz erschwert.

Manche Sachen gehen halt auch einfach nicht überall.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 05. Juni 2022, 14:59:14
 :) "Schietwetter Schleswig-Holstein" ist genau die richtige Bezeichnung des Problems beim Aprikosenanbau.
Bei uns sind Juli und August die wärmsten Monate mit einem Monatsmittel von jeweils 17 Grad, alle anderen Monate, auch Mai, Juni und September liegen beim Monatsmittel unter 15 Grad. Der Sommer ist hier also sehr kurz, und heiße Tage (über 30 Grad) haben wir nicht jedes Jahr (2021: 3 Tage).

Bei Nachdenken über das Problem, dass Aprikosen nach der Befruchtung die Fruchtkörper abwerfen, scheint mir die Bodentemperatur eine entscheidene Rolle zu spielen. Die Bäume stehen trotz Feuchtigkeit im Boden mit hängenden Blättern da, obwohl sie gesund sind. Die Blätter erreichen nur bei sehr gutem Wetter vollen Turgor. Bei niedriger Bodentemperatur kommt es zu einer Unterfunktion des Wurzelsystems, so dass die Pflanze mangelhaft mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird. Der Fruchtansatz wird so bei langen kühlen Frühlingsperioden ausgedünnt. Die jungen Früchte bleiben dadurch lange unterversorgt, wachsen nicht, verkümmern und fallen ab. Der Baum schafft es nur, ein paar Früchte zur Reife zu bringen.
Also muss man darüber nachdenken, wie man die Wärmeversorgung im Wurzelbereich verbessern kann. In Gegenden mit warmen Böden stellt sich dieses Problem nicht, daher gibt es dort einen besseren Fruchtansatz trotz Spätfrösten und dann bessere Ernten.

Gerade jetzt sind die Unterschiede der Bodentemperatur enorm. An der Grenze Bayern/Österreich waren es gestern in 5 cm Tiefe mehr als 26 Grad (für uns unvorstellbar!), bei uns sind es gerade mal 16 Grad. Das sind aktuelle Zahlen des Deutschen Wetterdienstes (https://www.proplanta.de/Agrar-Wetter/Bodentemperatur_Wetterkarte1208520534.html), und eine eigene Nachmessung in unserem Garten hat das bestätigt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 05. Juni 2022, 15:16:25
Ich muss dich enttäuschen, Aprikosen misslingen auch in unserer warmen Gegend. Der Übergangsbereich zwischen atlantisch und kontinental ist sogar besonders problematisch. Der Unterschied zu allem, was ab dem östlichen Österreich kommt ist enorm. In zwei der letzten 9 Jahre war der Mai wochenlang kühler wie der Januar. In den 15 Jahren, in denen ich Aprikosen habe gab es drei Jahre mit Standort kühle Höhenlage mit Ernte. Und Null Jahre am warmen Südwesthang mit Ernte. In jedem einzelnen Jahr killte ein Spätfrost den enorm frühen Austrieb. In einem Jahr gab es Kahlfrass von Frostspannern, in drei Jahre massiven Frass durch Rüsselkäfer. In 12 von 15 Jahren waren signifikante Astpartien von Monilia oder sonstwas abgestorben. In der Hälfte der Jahre waren fast alle Knospen beim Austrieb tot, weil in winterlichen Warmphasen der Baum Wasser gezogen hat und dann kam schlagartig eine einzelne kalte Nacht, in der alles draufging. Das Problem ist die Wetterachterbahn. Im T-Shirt die Blüte im März sehen, im April den Ofen anheizen, im Juni giessen weil zwei Monate kein Tropfen Wasser fällt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 05. Juni 2022, 18:56:46
Hier im Rheintal haben wir offiziell mitteleuropäisches Übergangsklima, ich hätte es gerne etwas kontinentaler. Wenn man zusätzlich am Fuße eines Berges liegt und dieser in der großen Tiefebene mehr oder weniger das erste Hindernis darstellt ist man entsprechenden Niederschlägen ausgesetzt. Mein Problem sind auch eher die nass-kalten Regentage/Schneetage in der Blütezeit und damit die Moniliaausbreitung. Die Nancy hat es heuer grauenhaft erwischt aber bei den Aprikosen zeigen sich bei neueren Sorten tatsächlich Verbesserungen.

Der kühlere Boden - in dem russischen Beitrag wird es ja erwähnt, könnte da durchaus ein Vorteil sein. Die pflanzen ja mit Dammkultur um den Wurzelbereich möglichst lange einzufrieren. Aber dafür ist Schleswig-Holstein wohl doch wieder zu warm. Die Unterlagen die später in den Saft gehen werden beim Schreiber auch erwähnt. Aus eigener Erfahrung würde ich den Unterschied zwischen den Unterlagen als eher marginal beschreiben.

Die Verluste versuche ich aktuell durch Sämlinge etwas zu kompensieren. Aktuell macht gerade Farely die Grätsche, schade, sieht stark nach Verticillium aus. Es ist und bleibt eine Nischenkultur, einen wirklichen Durchbruch bei der Blütezeit sehe ich noch nicht.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 05. Juni 2022, 19:17:26
Ich frage mich, ob Züchtung überhaupt eine Perspektive hat. Bei einem oder zwei Dingen vielleicht, aber insgesamt hat die Kultur in Mitteleuropa so viele Probleme und eine schmale genetische Basis, dass auch die Einkreuzung von Resistenzträgern (woher?) nicht so richtig weit führen kann.

Regen ist nur sehr wenig nötig für Monilia. Wir hatten über die gesamte Blütezeit nur einen einzigen Tag mit sehr wenig Regen. Der reichte aus für sterbende Äste. Auch bei anderen moniliaanfälligen Arten, z.B. Nankingkirsche. Der Pilz dringt vor allem über die Blüten ein. Aprikosen, die anfällig sind aber nicht blühten weil der Frost die Blütenknospen schon im Februar killte blieben ganz oder fast ganz moniliafrei.

Monilia ist wenigstens eine der wenigen Krankheiten, bei denen es (zumindest zeitweise) einen Trend zur Verbesserung bei neuen Sorten gibt. Bei Verticillium seh ich das nicht und vor allem dem leichten Bruch der Winterruhe auch nicht. Bei ESFY scheints auch nicht besser auszusehen, hat in RLP die meisten Plantagen dieser Sonderkultur böse erwischt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NicMuc am 21. Juni 2022, 17:56:36
Hallo zusammen,
nachdem es hier um die beste Aprikose geht, wollte ich mal meine eigene ins Spiel bringen. Ich habe bisher leider über die Compacta (außer in einem Beitrag) nur Schlechtes gelesen, deshalb muss ich hier etwas in die Bresche springen 😁.
Meine Aprikose ist jetzt im 3. Standjahr, ca. 1,70m hoch und trägt derzeit ca. 80 Aprikosen. Angefangen hat sie im März mit ca. 180, davon sind dann ca. 60 gleich am Anfang oder erst später abgefallen und ich hab noch 40 ausgelichtet. Ich kann also die negativen Beiträge hier überhaupt nicht nachvollziehen 😁.
Sie steht überdacht auf dem Balkon ohne Schutz und hat bisher jeden Winter im tiefsten Bayern problemlos überstanden. Man muss aber dazusagen, sie war schon anfangs recht groß, ist bisher aber kaum weiter gewachsen (ca. 20 cm insgesamt). Deshalb überlege ich jetzt, sie das erste Mal zu schneiden. Ich hab nur gelesen, dass man Aprikosen gar nicht so oft schneiden sollte, hab mich deshalb bisher nicht getraut. Unterlage ist St. Julien und sie war ein absoluter Spontankauf im Gartencenter. Die bestellten sind anscheinend deutlich kleiner, wenn ich mir die Bewertungen so anschaue.
LG Nic
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Elro am 22. Juni 2022, 00:01:16
Na prima, meine Compacta wird immer kleiner wegen Monilia. Nach jetzt 8 Jahren ist sie gerade mal 1,20m. Die Johannisbeere Weiße Versailler direkt daneben ist mehr als 30cm höher und doppelt so groß im Durchmesser ::)
Aber, oh Wunder, es hängen nach 4 Jahren endlich mal wieder 6 Aprikosen dran.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 22. Juni 2022, 07:53:41
Vielleicht ist die Sorte Compacta gar nicht so schlecht. Es gibt ja Compacta und Compacta Supercompact – ob das verschiedene Sorten sind oder ob letztere auf einer extrem schwachwüchsigen Unterlage veredelt ist, weiß ich nicht. Wir hatten die Compacta Supercompact. Wir haben sie im Abstand von ca. 4 Jahren zweimal gekauft und an die Hauswand gepflanzt. Die Bäume gingen jeweils nach zwei Jahren ein, die unmittelbar daneben stehenden Aprikosen leben immer noch. Aber in diesen zwei Jahren haben sie im Gegensatz zu anderen Sorten getragen.

Unser Eindruck ist, dass Compacta Supercompact relativ frostfeste Blüten hat. Das ist das Positive an dieser Sorte. Den Geschmack ihrer mittelgroßen Früchte würde ich unter unseren Bedingungen als mittelmäßig bezeichnen (vielleicht ist er anderswo deutlich besser?). Aber die Sorte ist entweder besonders krankheitsanfällig (Monilia etc.) oder die Qualität der verkauften Bäume ist auffällig schlecht. Die Bäume von Baldur sind jedenfalls extrem kurzlebig. Das ist das Negative an dieser Sorte.

@NicMuc: Respekt, eine Aprikose über Jahre in einem Kübel auf dem Balkon zu ziehen! Und dann derart erfolgreich! Mir erscheint das sehr aufwändig, weil man ja ständig pflegen und gießen muss. 
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Talpini am 22. Juni 2022, 13:05:56
So, jetzt mache ich mal ein wenig neidisch. Nach einer brauchbaren Ernte von Spring Blush ist jetzt Sweet Red dran, wir müssen einmachen und einfrieren, weil wir mit Essen sonst nicht hinterherkommen. Die Sweet Red hatte ein wenig Blütenmonilia und hat an einem der Triebe Gummisfluss deshalb, aber der kommt nach der Ernte mit dem Sommerschnitt eh weg.

Sweet Red ist sehr wüchsig und wirft bei zu starkem Rückschnitt im Jahr darauf alle Früchte nach den Eisheiligen ab, das tut dann schon richtig weh. Den Fehler habe ich letztes Jahr nicht gemacht, daher ist der Ertrag dieses Jahr so gut. Trotz Lage an der Ostwand des Hauses und einer Plane gegen die Spätfröste hat es zwar viele Früchte im April erwischt. Aber da es eh massig zu viele waren und ausgedünnt werden muss hat mir der Spätfrost die Arbeit abgenommen.

Dafür hat der Frost die Anegat daneben bis auf zwei Früchte ausgedünnt, da war die Abdeckung mit Folie schlechter und es kam Wind darunter.

Aprikosen sind freistehend frustrierend, an der Hauswand aber echt den Aufwand wert!
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Elro am 22. Juni 2022, 23:09:12
Meine ist auch die Compacta supercompact und die Früchte würde ich als trocken(mehlig) beschreiben.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NicMuc am 23. Juni 2022, 21:02:47
Meine hieß nur Compacta, wobei es sein kann, dass Bal... wie so oft die Pflanze einfach künstlerisch frei umbenannt hat. Ich denke, es ist dieselbe. Aber wenn ich mir die Bilder auf Am... so anschaue, liegen zwischen der Ausgangssgröße meiner Compacta und der von Bal... Welten
Wenn ich etwas zu spät ernte (erst wenn sie runterfallen), ist sie bei mir auch etwas mehlig. Kurz davor ist sie aber sehr süß und saftig. Ich hab keinen Vergleich mit anderen eigenen, aber definitiv die besten Aprikosen, die ich persönlich jemals gegessen habe.
Ich versuche mal ein Foto anzuhängen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NicMuc am 23. Juni 2022, 21:32:32
Problem ist jetzt aber, dass sie zunehmend verkahlt und nicht mehr wächst. Viel größer brauch ich sie zwar nicht, sie soll ja auch noch unters Dach (und zur Not durch die Tür ins Gästeklo, wenn es zur Blüte zweistellige Minusgrade hat  :)) passen. Aber ein paar mehr Blätter und ein bisschen Verzweigung fänd ich schon toll. Hab aber irgendwo gelesen, dass Aprikosen Schnitt nicht so gern mögen und danach ein höheres Risiko besteht, dass sie eingehen.
Sie hatte kurz nach dem Kauf bei  -15 Grad einmal Gummifluss am Stamm und ich dachte schon, das wars jetzt - ich habs dann mit nem desinfiziertem Messer und chirurgischer Präzision entfernt und hatte anscheinend Glück: Danach war nie wieder was.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 24. Juni 2022, 07:35:26
@NicMuc: Der Baum ist richtig schön, und wenn die Früchte dann auch noch gut schmecken, kann man richtig zufrieden sein.

Unsere Compactas (Supercompact) hatten wir an die Hauswand gepflanzt. Sie schmeckten eher fad und mehlig. Vor allem Orangenred schmeckt bei uns viel besser – aber man kann uns hier ja nicht mit bayerischen Bedingungen vergleichen.

Was den Schnitt angeht, habe ich nicht den Eindruck, dass Aprikosen empfindlicher sind als andere Steinobstarten.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NicMuc am 24. Juni 2022, 08:45:57
Vielleicht ist Compacta ja für die Balkonkultur bzw. Kübelhaltung ganz gut geeignet, ich weiß es nicht. Ich hab halt auch noch ein durchsichtiges Dach, sprich sie kriegt sehr viel Sonne und Wärme ab. Und im Winter ist es rel. kalt bei uns. Anscheinend taugt ihr das und ich hatte Glück.
Überhaupt wachsen bei mir auf dem Balkon die Pflanzen entweder wie Unkraut oder gar nicht, dazwischen gibt's nix 😀.
Ich zieh ja bald um mit kleinem Garten, bin gespannt, was dann passiert. Will sie aber im Kübel lassen, nur hat sie dann nicht mehr so viel Licht.
Für den Garten will ich mir dann noch eine Kioto anschaffen, hat damit jemand Erfahrung? Die Sorte soll ja recht frostfest sein. Die würde dann den besten Platz am Haus bekommen, Ostseite und glasüberdacht (Vordach). Andere Sorten werden bei 6b wahrscheinlich den Winter nicht so gut wegstecken.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 24. Juni 2022, 21:38:39
Kioto haben wir auch im Garten, aber erst in diesem Frühjahr gepflanzt - allerdings nicht unter den perfekten Bedingungen :) Schreiber sagt in einem seiner Videos, dass Kioto in der Blüte sehr frostfest sei, aber die jungen Früchte seien empfindlich. Viel Glück und Erfolg mit dem Baum!
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 24. Juni 2022, 21:53:46
Ich möchte ein paar Worte über die Sorte Hargrand schreiben. Das ist bei uns die einzige Sorte, die in jedem Jahr trägt (wir haben ihn nun sechs oder sieben Jahre). Der Baum ist auch recht gesund im Vergleich zu anderen Aprikosenbäumen, die wir hatten oder haben. Man darf aber bei Aprikosen nicht vergessen, auch eine Befruchtersorte anzupflanzen. Bei uns ist das Orangenred. 

Hargrand ist eine Spätsorte. Sie schmeckt gut, die Süße dominiert, ist saftig und aromatisch. Vor allem ist es aber die Fruchtgröße, die Hargrand auszeichnet: Riesenfrüchte mit einem recht kleinen Stein drin.

Auch dem Foto sind die Früchte vom letzten Jahr: Eine wiegt 143 g, die andere 138 g.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Nordfeige am 24. Juni 2022, 21:57:50
Ich möchte ein paar Worte über die Sorte Hargrand schreiben. Das ist bei uns die einzige Sorte, die in jedem Jahr trägt (wir haben ihn nun sechs oder sieben Jahre). Der Baum ist auch recht gesund im Vergleich zu anderen Aprikosenbäumen, die wir hatten oder haben. Man darf aber bei Aprikosen nicht vergessen, auch eine Befruchtersorte anzupflanzen. Bei uns ist das Orangenred. 

Hargrand ist eine Spätsorte. Sie schmeckt gut, die Süße dominiert, ist saftig und aromatisch. Vor allem ist es aber die Fruchtgröße, die Hargrand auszeichnet: Riesenfrüchte mit einem recht kleinen Stein drin.

Auch dem Foto sind die Früchte vom letzten Jahr: Eine wiegt 143 g, die andere 138 g.

Und so sehen die Früchte aktuell aus.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 25. Juni 2022, 11:58:50
Heuer hängt überall massig viel dran. Sefora ist durch gerade esse ich Rubista. Rubista kenne ich auch zur Genüge aus dem Supermarkt, aber das lässt sich einfach nicht vergleichen. Fertig ausgereift am eigenen Baum ist sie aromatisch, keine absolute Spitzensorte aber man will durchaus mehr von ihr. Demnächst kommt Orangered, auf die freue ich mich schon.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Roeschen1 am 28. Juni 2022, 13:15:16
Eine schöne Übersicht aus der Schweiz
https://www.fibl.org/fileadmin/documents/shop/2023-aprikosensorten.pdf
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 28. Juni 2022, 14:29:44
Die Wildaprikose ist jetzt auch reif:

(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=21231.0;attach=859693;image)

Leider nur wenig drauf, Dank Frost. Und Früchte sortenbedingt klein. Frisch ist das Aroma gut und wenn man sie zum richtigen Zeitpunkt erntet ist sie auch nicht mehlig. Als Marmelade ist sie gigantisch. Sie hat so einen nicht störenden Bitterton, der in Marmeladenform das Gesamtaroma gut anhebt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 28. Juni 2022, 14:50:14
Das könnte Goldrich sein, woher hast du die?

Von den späteren Sorten wird es hier wohl keine mehr schaffen. In den letzten 3 Wochen sind 4 kurze Hagelschauer durchgezogen. Keine weltbewegenden Schäden, aber 2/3 der Früchte sind angeschlagen und hängen mit Monilia am Baum. Das gleiche bei den Pflaumen und Mirabellen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 28. Juni 2022, 18:37:20
Ist nicht Goldrich. Goldrich hatte ich mal. Wurde als "Wildaprikose" gekauft und unterscheidet sich deutlich im Vielem. Dass überhaupt was dranhängt, ist der extrem folgernden Blüte zu verdanken, über Wochen hinweg. Das hat keine Sorte.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NicMuc am 29. Juni 2022, 00:54:53
Meine sind jetzt demnächst auch reif. Lustigerweise ziemlich genau zur selben Zeit wie letztes Jahr, obwohl die Blüte dieses Jahr einen Monat später dran war und deutlich mehr dranhängt. Die Früchte sind diesmal aber auch eher klein, ich hab nicht genug ausgedünnt. Letztes Jahr waren es nur 9 Aprikosen (Blüte war Ende Februar, da gab es noch nicht mal Hummeln, weswegen ich mit dem Pinsel bestäuben musste) - dafür waren die Früchte letztes Jahr riesig.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 29. Juni 2022, 07:13:43
Ist nicht Goldrich. Goldrich hatte ich mal. Wurde als "Wildaprikose" gekauft und unterscheidet sich deutlich im Vielem. Dass überhaupt was dranhängt, ist der extrem folgernden Blüte zu verdanken, über Wochen hinweg. Das hat keine Sorte.

Steht der Baum auf eigener Wurzel? Verzweigen tut sie ja super, zumindest auf dem Bildabschnitt. Das kenne ich so nur von Sefora, die ist auch relativ stachelig - die könnte man auch als "Wildaprikose" verkaufen aber die Früchte sehen anders aus.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 29. Juni 2022, 09:38:55
Steht wurzelecht. Ansonsten sollte man im Hausgarten Wavit mit hoher Veredelung nehmen, hat die geringsten Baumausfälle, auf der Wiese etwas mit mehr Wuchskraft.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NicMuc am 29. Juni 2022, 19:36:10
Ich k.... gleich. Schau ich heute auf meinem Balkon, um zu eruieren, wann die ersten Aprikosen geerntet werden können ... seh ich um die 20 Kirschessigfliegen um den Baum rumschwirren. Und ich hab kein Netz, keine Organzabeutel, nix. Ich hab diese Dinger bei uns noch nie gesehen!  Dachte, wir sind noch KEF-frei  :-[
Was würdet Ihr tun? Halbreif ernten? Gestern waren sie noch nicht da, glaube ich.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: 555Nase am 02. Juli 2022, 02:44:20
Ich k.... gleich. Schau ich heute auf meinem Balkon, um zu eruieren, wann die ersten Aprikosen geerntet werden können ... seh ich um die 20 Kirschessigfliegen um den Baum rumschwirren. Und ich hab kein Netz, keine Organzabeutel, nix. Ich hab diese Dinger bei uns noch nie gesehen!  Dachte, wir sind noch KEF-frei  :-[
Was würdet Ihr tun? Halbreif ernten? Gestern waren sie noch nicht da, glaube ich.

Da du kein Netz hast, zeige ich dir mal einen Link aus dem Internetz. >>> https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=kirschessigfliege+bek%C3%A4mpfen
Eine Aufstellung von Getränken aus alkoholischer Gärung soll auch etwas bewirken.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 02. Juli 2022, 17:45:29
Gerade durfte ich zum ersten Mal etwas Besonderes probieren: Vanilla Cot. Die war wegen Pflaumenwicklerbefall etwas früher reif, aber die entsprechenden Stellen wurden heraußgeschnitten. Auf einer Skala von OrangeRed (sehr gut), Ungarische Beste (Hervorragend) würde ich Vanilla Cot mit Heraußragend einstufen. Sie hat noch etwas mehr Würzigkeit und Aroma als die Ungarische Beste, allerdings sind die Früchte größer und deutlich fester.

Mit der Größe kann ich leben, für Marillenknödel wären sie zu groß. Die Frage ist ob sie bei einer Heißverarbeitung das Aroma behalten, aber das werde ich bei den paar Früchten sicher nicht riskieren.

Der Baum blüht relativ spät und steht jetzt seit 4 Jahren. Im ersten Jahr haben ihn Spätfrost und Schnee niedergemacht. Im zweiten ist der dann verhockt. Mittlerweile hat er 2 Äste, die Moniliaempfindlichkeit ist mit leichter Überdachung sehr gut (hatte heuer keinen Befall). Getragen hätte er jedes Jahr, aber die Blüten habe ich abgemacht.

Bitte keine Anfragen wegen Stecklingen zur Veredelung, das hat mir der Schreiber verboten und da halte ich mich dran. Unabhängig davon, das ist eine absolute Spitzensorte, da kenne ich nichts was drüber steht.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NicMuc am 03. Juli 2022, 11:28:09
Habe auf der Schreiber-Seite gelesen, dass Vanilla Cot sich ideal für die Veratbeitung eignet, insofern dürften da die Ergebnisse auch gut sein.
Zu meinem KEF-Problem: ich bin an dem Tag noch spontan zu DM gerast, um Gelbtafeln zu kaufen. Seitdem hab ich die Fliegen nie wieder gesehen (auch nicht an den Tafeln), der Schwarm hat wohl Angst bekommen und ist weitergezogen. Dafür sind leider mehrere Schwebfliegen und sogar eine Wildbiene hängengeblieben, was mir sehr leid tut und weswegen ich die Gelbtafeln wieder entfernt habe.
Mittlerweile sind die ersten Aprikosen reif. Was mir aufgefallen ist: wenn der Baum eher trocken steht, schmecken die Aprikosen auch eher fad und mehlig. Ich hab dann mal stärker gegossen und Sie werden saftiger. Ich denke, Compacta muss man auch nach Auspflanzung noch gut gießen, weil sie keine langen Wurzeln bildet. Man merkt ihr nicht an, wenn sie zu trocken steht, weil sie die Blätter nicht hängen lässt. Aber natürlich immer Staunässe vermeiden.
Außerdem muss man echt so spät wie möglich ernten, am besten, wenn sie fast runterfallen. Und man muss auch lieber zuviel als zuwenig ausdünnen, weil auch bei Überbehang der Geschmack deutlich nachlässt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: plantboy am 06. Juli 2022, 00:34:47
Hallo,
ich kann die Sorte Bergeval sehr, sehr empfehlen, die jetzt bei mir reif wird. Schmeckt süß, wenn die reif ist und hat schönes Aroma. Wenn die Früchte noch etwas härter sind merkt man noch etwas Säure, ist aber minimal und sehr angenehm. Mir schmeckt die Aprikose viel besser als z.B. Kioto und ich würde sogar sagen: perfekt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: rohir am 06. Juli 2022, 10:37:49
Hallo,
ich kann die Sorte Bergeval sehr, sehr empfehlen, die jetzt bei mir reif wird. Schmeckt süß, wenn die reif ist und hat schönes Aroma. Wenn die Früchte noch etwas härter sind merkt man noch etwas Säure, ist aber minimal und sehr angenehm. Mir schmeckt die Aprikose viel besser als z.B. Kioto und ich würde sogar sagen: perfekt.

Danke für deine Bewertung, gedenke auch eine Bergeval zu pflanzen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NicMuc am 06. Juli 2022, 20:44:29
Zitat von: plantboy link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3895978#msg3895978 date=1657060487]
Hallo,
ich kann die Sorte Bergeval sehr, sehr empfehlen, die jetzt bei mir reif wird. Schmeckt süß, wenn die reif ist und hat schönes Aroma. Wenn die Früchte noch etwas härter sind merkt man noch etwas Säure, ist aber minimal und sehr angenehm. Mir schmeckt die Aprikose viel besser als z.B. Kioto und ich würde sogar sagen: perfekt.
Hallo plantboy, kannst Du sagen, wie genau sich Kioto und Bergeval unterscheiden? Geschmack, Größe etc.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: plantboy am 06. Juli 2022, 23:02:09
Den Kioto Aprikosenbaum hatte ich bis vor zwei Jahren. Von dem habe ich einige Früchte probiert und festgestellt, daß das Aroma und Süße nicht besser, als bei dem gekauften Massenwaren-Früchte aus dem Geschäft war.
Bergeval habe ich jetzt im zweiten Jahr stehen. Letztes Jahr hat sie eine Frucht gemacht, aber das war nicht aussagekräftig. Dieses Jahr machte der Baum über 40 Früchte und ich konnte schon welche, die ausgereift (weicher) sind vom Baum probieren. Diese waren süß und hatten schönes Aroma. Leider wissen das auch die Ameisen, die momentan den Garten erobert haben  :-\  Die Größe und Aussehen der Früchte ist wirklich perfekt. Mehr Leuchtkraft am Baum haben die wenigsten Früchte. Die Kioto-Aprikosen waren vielleicht minimal kleiner, aber sehr ähnlich im Aussehen. Die Blüte der Kioto war vielleicht minimal frostumempfindlicher, aber so ganau kann ich es nicht sagen, da die Unterschiede  klein sind,  in den letzten Jahren im Frühjahr immer Frost da war und man mußte die Bäumchen mit dicken Vließ abdecken.
Eine Sache stört mich vielleicht: einige Früchte fallen vorzugsweise in der Nacht vom Baum im fast reifen Zustand (1-2Tage) vor der Vollreife zur Boden. Ich weiß nicht genau warum. Es kann aber daran liegen, daß sie viel zu dicht einander sind, weil ich sie nicht ausgedünnt habe.
Jetzt werde ich beobachten, ob die vom Boden gesammelten Früchte das gleiche Aroma zu Hause nach 1-2 Tagen und genug Süße entfalten können. Wenn sie noch etwas hart sind, schmecken sie schon gut, nur fehlt noch etwas Süße und Aroma gegenüber einer weichen Frucht. Flach schmecken sie jedoch in dem Zustand schon nicht. Ich könnte mir vorstellen, daß den Bäumen Temperaturen von 25-30 Grad so richtig gut gefallen. Bei mir steht der Baum frei im Garten.
Das Bild ist vor paar Tagen entstanden.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: plantboy am 06. Juli 2022, 23:06:03
Auf der Waage...
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: plantboy am 06. Juli 2022, 23:10:35
So dicht können sie wachsen...sollte man aber ausdünnen, damit sie gutes Aroma entwickeln können. Reife ist folgernd. Zum Glück werden nicht alle zur gleichen Zeit reif.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kaliz am 16. Juli 2022, 22:56:34
Meine Vertige steht kurz vor der Ernte. Noch sind die Früchte hart, aber sie leuchten schon wunderschön kräftig orange.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kaliz am 16. Juli 2022, 22:58:22
Am Foto kommt die Intensität der Farbe gar nicht richtig zur Geltung. Lange kann es nun echt nicht mehr dauern bis sie die Früchte reif sind.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kaliz am 16. Juli 2022, 23:00:07
Wenn man bedenkt dass es letztes Jahr gar keine Früchte gibt und dieses Jahr sind es so viele und noch dazu so große. Vorletztes Jahr waren die Früchte sicher nicht mal halb so groß.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: PH am 07. August 2022, 17:42:19
Hallo
Bei uns ist heuer auch ein super Marillenjahr, alle Bäume haben Vollertrag. Nach den Ausfällen der letzten Jahre eine willkommene Abwechslung.

PH
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Microcitrus am 27. August 2022, 23:39:58
Auf einer Skala von OrangeRed (sehr gut), Ungarische Beste (Hervorragend) würde ich Vanilla Cot mit Heraußragend einstufen. Sie hat noch etwas mehr Würzigkeit und Aroma als die Ungarische Beste, allerdings sind die Früchte größer und deutlich fester.
Mit der Größe kann ich leben, für Marillenknödel wären sie zu groß.

Warum sollen Marillenknödel so klein sein wie Zwetschkenknödel? Ich bin aufgewachsen mit rund 8cm großen Marillenknödeln aus Germteig mit Butterbröseln und Staubzucker serviert.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: zwerggarten am 27. August 2022, 23:54:52
ja, danke, schön: aber was sagt uns das nun für die beste aprikosensorte?!
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Microcitrus am 28. August 2022, 00:11:40
ja, danke, schön: aber was sagt uns das nun für die beste aprikosensorte?!
... dass man die Sortenwahl nicht nach der Kleinheit der Früchte machen soll.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: zwerggarten am 28. August 2022, 00:20:16
das leuchtet allerdings ein. ;)
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 08. Januar 2023, 14:39:13
Ich hab letztes Jahr im Frühling/Herbst u. a. folgende Aprikosen gepflanzt:
- Carmela
- Schalach Ananasny
- Canino (Sämling)
- Sirena
- Tiina (leider direkt eingegangen)
- Kaunas (ebenfalls eingegangen)
- Schneeleopard (von Clematis-Herian)

Hat irgendjemand von euch bereits Erfahrungen mit einer dieser Sorten?
Ich suche auch noch nach Baumschulen die auf Aprikosensämling veredeln.


Zusätzlich werde ich dieses Jahr noch Bergeval, Schafbergmarille und Darina (soll sehr robust gegenüber Monilia sein) pflanzen.
Daneben hab ich auch noch ca. 15 Zuckeraprikosensämlinge die auch noch in den Boden müssen. Es nimmt langsam plantagenartige Züge an ;D

Ein älterer ca. 5 jähriger Zuckeraprikosensämling wird vermutlich dieses Jahr das erstemal blühen aber wahrscheinlich noch nicht fruchten.
Habt ihr auch Zuckeraprikosen und könnt davon berichten?
 
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 08. Januar 2023, 15:12:37
Habt ihr auch Zuckeraprikosen und könnt davon berichten?

Hab keine, nur Bekannte hatten sie. Scheint zudem keine Sorte zu sein, sondern eine Gruppe mehrerer Sorten. Die Exportsorte heisst Haci Haliloglu. Wachstum eher bescheiden. Ergebnis jedenfalls: Ging ein, tote Äste, Gummifluss, das häufigste Übel.

Kein Sorge, bald hast du wieder Platz. Deine Plantage wird sich flott ausdünnen. Hatte auch mal 15 Aprikosen, kaum eine ist übrig. Aprikose - Baumschulers Liebling, steter Nachschub nötig, Rechnung folgt...
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 08. Januar 2023, 15:43:50
Soweit ich weiß sind Zuckeraprikosen eine Art kultivierte Wildaprikose, zumindest noch recht ursprünglich.
Meine sind alle aus ''Sekerpare'' gezogen, heißt dann wahrscheinlich einfach Zuckeraprikose übersetzt. Ein paar dieser Sämlinge sind direkt eingegangen (vielleicht Pseudomonas), der Rest schaut bis jetzt gut aus.

Zwei ältere Exemplare stehen im Garten, einer davon wurde vorletztes Jahr massiv von Wühlmäusen attackiert (trotz Gitter) und wäre fast eingegangen und hinkt dadurch dem anderen Exemplar hinterher.
Der andere ist jetzt ca. 1,90m hoch, hatte letztes Jahr am Stamm eine Stelle mit Gummifluss und ist seitdem abgegangen wie Schmidt's Katze. Die Jahre davor waren einige Blätter immer durchlöchert,seit der Wunde am Stamm aber kein einziges Blatt mehr, wirklich sehr seltsam.
Der fast von der Wühlmaus dahingeraffte war dagegen von Anfang an kerngesund , muss jetzt aber erstmal wieder wachsen bevor er überhaupt ans Blühen denken wird.
Das Problem bei den gekauften Sorten ist meiner Meinung nach überwiegend die Veredelung auf St. Julien und Myrobalane. Die Pflanzen sind massiv gestresst und dadurch viel krankheitsanfälliger. Irgendwie ist das ja gewollt, wie du bereits gesagt hast Baumschuler's Liebling.
 
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 08. Januar 2023, 17:15:48
Wenigstens ist die hier verkaufte Zuckeraprikosen-Sorten selbstfruchtbar, das erhöht die Chance dass die generativ entstandenen Pflanzen ähnlich sind. "Haci Haliloglu" ist die Sorte, ''Sekerpare'' nur der Exportname.

Dem LWG-Versuch nach haben sie auf Wavit am wenigsten Baumausfälle, bei hoher Veredelung. Wurzelecht geht ganz gut bei mir bzw. auf Sämling veredelt. Ich habe dafür viele selbstbefruchtete Orangered-Sämlinge (der von mir gesetzte riesige Baum steht isoliert, die einzige Aprikose die auch echt gross geworden ist), die sind richtig gesund und starkwachsend. Die bösen Krankheiten verhindert es nicht.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Hyla am 08. Januar 2023, 17:31:43
Şekerpare soll wohl Zuckerstückchen heißen.  ???
Solche Aprikosen kriegt man aber oft in der Türkei. Vermutlich alles Sämlinge. Die sehen sich alle ähnlich, sind aber nicht identisch, was man u.a. daran merkt, daß manche nach Bittermandel schmeckende Kerne haben. Die Kerne zu knacken ist sehr beliebt, weil sie Mandeln ähneln. Kurzer Snack nach dem Aprikosenfleisch.  ;D

Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 08. Januar 2023, 18:32:59
Ich bevorzuge ja grundsätzlich Veredelung auf arteigenen Sämlingen. Die Frage ist ja nicht nur ob der Stress durch die mehr oder weniger gute Verträglichkeit der Unterlage mit dem Edelreis entsteht, sondern auch ob z.B. eine Zwetschge die optimale Zusammensetzung der Nährstoffe, Wasser etc. zur Verfügung stellt und somit die Baumgesundheit fördern kann. Wavit scheint da auf jedenfall ganz gut abzuschneiden.
Auf Myrobalan sind mir jetzt schon vier eingegangen. Zwei waren von Ritthaler. Eine davon war die Ungarische Beste, einmal ne gute Ernte und nach drei Jahren bereits hinüber. Darufhin hab ich Luizet gepflanzt, die hat genau ein Jahr gehalten. Echt zum k....n.
Sirena hat den Sommer über hervorragend ausgesehen und wird dieses Jahr hoffentlich die erste Ernte abliefern (leider auch auf Myrobalan veredelt). Humoser Donauschwemmsand scheint ihr zu gefallen.

Die anderen Kultursorten stehen dagegen alle auf unserem Feld, einem Südhang, der Boden schwankt zwischen sandig-lehmig und Lehmbatz bei dem selbst Regenwürmer Reißaus nehmen ;D.
Der Caninosämling aus Frankreich scheint damit bis jetzt am besten zurecht zu kommen, schaut sehr gesund aus und die Trockenheit letztes Jahr hat ihm am wenigsten ausgemacht. 
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: ringelnatz am 08. Januar 2023, 21:02:53
Zitat
Lehmbatz bei dem selbst Regenwürmer Reißaus nehmen
wenn das nicht mal ein Teil des Problems ist...
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cydorian am 09. Januar 2023, 13:08:20
Humoser Donauschwemmsand

Das liegt im absoluten Idealbereich. Und wenn die Donau in der Nähe ist, hast du auch gewaltige Klimavorteile. Das klingt nach Ost - Südost, Richtung kontinental und weit ausgeglicheneres Niederschlagsgeschehen. Gratuliere, da sollte was gehen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 09. Januar 2023, 14:37:27
Ja, bin im Südosten nahe Regensburg. Früher hatte unser Garten direkten Zugang zu einem Altarm der Donau. Dann wurde einfach ne Bundesstraße drüber geklatscht inkl. Damm. Man merkt die Nähe zur Donau aber stark, ernste Frostschäden sind bei mir ziemlich selten. Bei Hochwasser kanns aber schnell mal ungemütlich werden.

Letztes Jahr haben meine großfruchtigen Erdbeeren, im wärmsten Teil des Gartens, teilweise bereits Ende März geblüht, trotzdem kein Schaden. Die Winter sind auch ziemlich gleichmäßig ohne allzu große Schwankungen. Spätfröste haben deutlich zugenommen, fallen bei uns aber ziemlich sanft aus. Hagel ist hier z.B. eine absolute Rarität. Die Gewitter ziehen auch fast immer südlich an uns vorbei.

Ich habe auch dutzende Exoten ausgepflanzt wie Granatäpfel, Feigen, Oliven und seit ca. 6-7 Jahren auch einen echten Gewürzlorbeer, alle ohne Schutz. Mit Rückschlägen muss man natürlich immer rechnen.
Das Feld mit Südhang liegt ca. 80-100m höher. Oben am Hang ist es aber wahrscheinlich optimal weil dort die Kaltluft abfließen kann.
Dort wachsen Walderdbeeren, Frostschäden hatten sie in den letzten ca. 10 Jahren nur 2022, meine Ableger davon im Garten hatten die letzten Jahre ab und zu leichte Schäden und blühen auch deutlich später, stehen allerdings auch ziemlich schattig.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: michaelbasso am 12. Januar 2023, 21:32:57
Şekerpare


Solch einen Sämling habe ich seit jahren in Mecklenburg auf reinem Sandboden unter Kiefern stehen, wächst sehr langsam und hat noch nicht geblüht. Hat aber auch keine Probleme mit dem Winter oder andere Wehwehchen. Pfirsich, Birne, Apfel und Ungarische Beste alle tot.
Mal sehen wann sie blüht und ob die Blüte erfriert..
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kolumbus am 15. Januar 2023, 17:48:06
Ich hatte vor ca. 6 Jahren 2 Zuckeraprikosen aus Kernen gezogen. Die eine ist ca. 2,50m hoch und blüht leider immer noch nicht.
Die andere hatte ich am Anfang mal im hohen Gras vergessen zu gießen :), aber sie hat es überlebt, ist aber nur 1/3 so groß wie die andere, aber wächst gut und blüht ;D.
Stecknadelkopf sind sie jetzt schon :o und hatten auch schon letztes Jahr nicht die Spur einer Chance, bei den Spätfrösten auf meiner Streuobstwiese.
Trotzdem habe ich mir jetzt nochmal eine Zuckeraprikose bei ebay geschossen. Der Händler ist in meiner Nähe (hatte mal ein Mandelbaum gekauft) und er hat wohl gute Beziehungen in die Türkei. Diese will ich unter die Plexiglas-Pergola setzen oder sie auf eine vorhandene Aprkose daneben veredeln.
Versuch macht klug ;). In der Norddeutschland gibt es auch eine Baumschule die Zuckeraprikosen verkauft.
PS: Die gekauften Zuckeraprikosen, lassen sich sehr gut trocknen und sind sehr lecker.

Grüsse
Kolumbus
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 15. Januar 2023, 21:24:06
Deine Zuckeraprikose schaut ja wirklich top aus. Dass bei der anderen die Blüten jetzt schon soweit sind ist wirklich verrückt :o.
Die würde wahrscheinlich in Mittelgebirgslagen(700-800 m aufwärts) sehr gut funktionieren. Wann war denn die Blüte letztes Jahr bzw. waren die Blütenknospen zur gleichen Zeit auch schon so weit?
Möglicherweise hast du mit der bereits größeren mehr Glück was den Blühzeitpunkt angeht.
Meine Sämlinge varrieren vom Wuchs auch sehr stark, irgendwas brauchbares wird schon dabei sein, hoffe ich zumindest.
Zuckeraprikosen habens mir ja irgendwie angetan, die sonstigen Aprikosen im Supermarkt kann man aber auch nur mit viel Wohlwollen ... na ja ... ''genießen'' ;D.

Vor kurzem hab ich mir, aufgrund eines Threads hier im Forum, noch uzbekische Aprikosen mit Stein besorgt. Mal schauen ob die keimfähig sind. Einen Mandelbaum hab ich übrigens auch im Garten, der ist übervoll mit Blütenknospen. Leider vertrocknen von unten ausgehend jedes Jahr jede Menge Triebe. Letztes Jahr hatte er das erste Mal eine einzige Mandel dran(waren die ersten Blüten bisher), die dann aber im Laufe des Sommers plötzlich abfiel. Als Befruchter dürften meine Pfirsichbäume ausreichen. Hoffentlich werden sie auch gleichzeitig blühen.


Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Hyla am 15. Januar 2023, 22:01:23
Habt ihr die Kerne vor der Aussaat geknackt?
Ich könnte ja auch mal welche aussäen und irgendwo fliegen noch Kerne vom letzten Herbst rum...
Die großen Aprikosen im Laden sind allesamt unreif geerntet.

Unsere Mandel ist definitiv selbstbestäubend, aber ich will keine Reiser anbieten, weil sie seit ein paar Jahre die Schrotschußkrankheit hat. Kräuselkrankheit im unteren Bereich sowieso, aber nicht so heftig. Für den Reiserschnitt scheint's schon wieder zu spät zu sein.  :-[
Einzelne dünne Zweige sterben mal ab, aber das hält sich in Grenzen. Der Baum ist auch schon größer und ich drücke mich zur Zeit vorm Schnitt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: pinus am 15. Januar 2023, 22:22:40
Mein Mandelbaum (nicht selbstfruchtbarer Sämling) steht neben einem Pfirsich und einer Nektarine an der Hauswand. Die Blühzeiten überschneiden sich zwar ein wenig, aber scheinbar doch zu wenig, denn das hat bei der Mandel noch nie zum Fruchtansatz geführt.
(ist eigentlich schon ziemlich OT)
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 16. Januar 2023, 15:33:30
@Hyla
ich trockne die Kerne immer erst, anschließend wandern sie in den Kühlschrank und im Herbst dann in Töpfe mit Sand gefüllt in unseren Gewölbekeller. Die Temperatur ist dort ziemlich konstant bei ca. 10 Grad. Im März sind dann teilweise auch schon Wurzeln vorhanden. Beim Rest helfe ich nach und knacke die Hülle zumindest etwas an.
Man kann sicher auch, nach der Stratifikation übern Winter, den Samen direkt ansäen. Das Problem ist nur dass diese oft zum schimmeln anfangen bevor der Keimprozess wirklich in Gang kommt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Privatier von Oberbayern am 04. März 2023, 09:14:49
Ich kann natürlich nur über meine Aprikosenbäume schreiben.
Ich habe 4 Stück, 2 an der Terrasse Südseite, 2 am Spalier Ostseite, leicht überdacht.
Alle Bäume sind so 17-18 Jahre alt, gekauft beim Artner in Ö.
1. Hunzamarille - kräftiger Wuchs, guter Geschmack, nicht besonders saftig, hervorragend zum Trocknen.
2. Tiroler Spätblüher - geschmacklich am besten, als Halbstamm schon sehr kräftig
3. Klosterneuburger - ähnlich wie Ungarische Beste, nur zusätzlich frostfester. Guter Geschmack, geliert sehr gut.
4. Kecskemeter Rosenmarille - als Halbstamm, kräftig, geschmacklich nicht so toll. Sie hat aber anderen Vorteil :
    sie reift sehr spät und ich ernte bis Ende August.
Für mich ist die Tiroler Marille geschmacklich der Hammer. Grundsätzlich, die im Freien haben mittelgroße Früchte.
Die am Spalier sind größer und nicht so spätfrostgefährdet.
Das Hauptproblem bleibt Spätfrost.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NicMuc am 03. April 2023, 22:42:31
Zitat
ich trockne die Kerne immer erst, anschließend wandern sie in den Kühlschrank und im Herbst dann in Töpfe mit Sand gefüllt in unseren Gewölbekeller. Die Temperatur ist dort ziemlich konstant bei ca. 10 Grad. Im März sind dann teilweise auch schon Wurzeln vorhanden. Beim Rest helfe ich nach und knacke die Hülle zumindest etwas an.
Man kann sicher auch, nach der Stratifikation übern Winter, den Samen direkt ansäen. Das Problem ist nur dass diese oft zum schimmeln anfangen bevor der Keimprozess wirklich in Gang kommt.
Ich habe heute entdeckt, dass im Topf meiner Compacta mehrere Aprikosenkerne aufgegangen sind (meine Tochter hat letztes Jahr in Ermangelung eines Abfalleimers die Kerne einfach in den Topf geschmissen). Ich weiß jetzt nur nicht, was ich damit machen soll. Habe gar keine Geduld, ewig darauf zu warten, dass die dann irgendwann blühen 😀.
Andererseits müssten die Sämlinge rel. sortenrein sein, weil meiner der einzige Aprikosenbaum weit und breit ist. Was meint Ihr?
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Roeschen1 am 04. April 2023, 09:21:29
Mein Aprikosensämlingsbaum ist sehr gut, wenn die Blüten, bzw Früchte nicht erfrieren.
Mein Tip, topfe sie und wenn du keinen Platz im Garten hast, verschenke sie.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 04. April 2023, 12:47:15
Ich würds so wie Roeschen machen, aber noch etwas warten mit dem umtopfen. Frische Sämlinge sind extrem sensibel, mir sind schon dutzende eingegangen, weil ich zu ungeduldig war. Heuer schon wieder, mit meinen afghanischen Aprikosensämlingen. Zumindest 4 Stück habens bis jetzt überlebt. Es warten auch noch 15-20 Zuckeraprikosensämlinge von letztem Jahr darauf ausgepflanzt zu werden :).
Ein älterer Sämling, ca. 5 Jahre alt, ist jetzt kurz vorm blühen. So lange dauerts also gar nicht unbedingt, man braucht nur etwas Geduld.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NicMuc am 05. April 2023, 19:23:36
Verschenken ist ne gute Idee!
Jetzt lass ich sie erstmal einfach im Topf bei der Aprikosen-Mama, vielleicht hilft das ja  :)
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Roeschen1 am 05. April 2023, 20:23:37
Verschenken ist ne gute Idee!
Jetzt lass ich sie erstmal einfach im Topf bei der Aprikosen-Mama, vielleicht hilft das ja  :)
Wenn sie noch klein sind, bekommst du sie noch ohne Schaden heraus, später sind sie so verwurzelt, daß sie Schaden nehmen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Xivender am 06. April 2023, 00:12:32
Ich k.... gleich. Schau ich heute auf meinem Balkon, um zu eruieren, wann die ersten Aprikosen geerntet werden können ... seh ich um die 20 Kirschessigfliegen um den Baum rumschwirren. Und ich hab kein Netz, keine Organzabeutel, nix. Ich hab diese Dinger bei uns noch nie gesehen!  Dachte, wir sind noch KEF-frei  :-[
Was würdet Ihr tun? Halbreif ernten? Gestern waren sie noch nicht da, glaube ich.

Voller Spannung war ich diesen Theard hier am studieren bis ich das laß.
Scheiss KEF!

Da hat sich die Aprikose für mich erledigt...
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: NicMuc am 07. April 2023, 22:51:02
Ja, war aber lustigerweise dann doch nicht schlimm, weil der Schwarm urplötzlich weg war 😁. Also wäre das für mich erstmal kein Grund, KEINE Aprikosen zu halten. Eher dann schon die Schlagtreffen-Problematik ...
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Roeschen1 am 10. April 2023, 12:42:29
Die einzigen Mitesser bei meinen Aprikosen sind Ameisen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kolumbus am 12. April 2023, 15:53:03
Auch wenn das klimatisch meist nicht direkt vergleichbar ist, von dem Aprikosen-Papst Josef Mayr aus Ober-Österreich gibt es einige Sortentips. Er hat in 30 Jahren über 80 Aprikosen Sorten ausprobiert.
Auf seiner Seite "Gartentips_AT" gibt es unter Downloads Mayrs MARILLEN Präsentationen dazu. Auch auf Youtube ist ein Video mit Karl Ploberger (Tipps vom „Marillen-Papst“ Josef Mayr). Auch hält er Vorträge über das Thema.

Grüsse
Kolumbus
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kittekat am 14. April 2023, 22:01:12
Hallo!

Ich habe heuer gepflanzt: Kioto (hat hier nicht so gute Bewertung), Goldrich, Tsnuami, alle mal gut angewachsen. Auf Tsunami bin ich gespannt - soll bereits Ende Juni Früchte tragen? Hat schon jemand diese Sorte?

Von wegen Marillensterben: Wir haben einen mindestens 30 Jahre alten Marillenbaum im Garten, geschätzt 7m hoch! Alte Sorte (Ungarische Beste?) auf Zwetschge veredelt. Ich denke es hängt also auch stark von der Unterlage ab. Wieviel er trägt wechselt mit Spätfrost. Ein Jahr wahnsinnig viel, ein Jahr nichts.

MayaCot hätte mich noch interessiert - vielleicht kann ich nächstes Jahr irgendwo Edelreiser bekommen. (wobei Aprikose veredeln ist urschwer wie ich feststellen musste)
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 16. Juli 2023, 21:01:36
Hab gerade eben die letzten ''Imola Rosso'' geerntet (Im Bild links) und die einzigen zwei Pisana (rechts im Bild/ die größere der beiden wiegt 75 Gramm). Pisana absolut krankheitsfrei, die garantiert falsche Imola Rosso Gummifluss ansonsten recht gesund. Nicht im Bild aber auch heute geerntet, Reale d'Imola (sehr große Frucht, ähnlich wie Pisana).
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kittekat am 13. September 2023, 19:52:46
Kennt jemand die Aprikose/Marille "spring blush"?

https://www.graeb.com/sortiment/aprikosen/reifezeittabelle/spring-blush-r-ea-3126th-s/

Lg.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Maiglöckchen1 am 26. Oktober 2023, 19:22:40
Erstertrag von Mia

Sorte braucht mittelspät blühenden Befruchter, ist hellaubig, eher wenig eher steiler verzweigt. Konnte sie nur auf Julian A haben.
Ohne Schutz, freistehend hat sie ein Jahr nach dem Pflanzen 4 Früchte gebracht die gut schmeckten. Beim Aroma ist noch Luft nach oben.
Nur die ca 5-6 Tage später blühenden Zweitaustriebe des Vorjahres haben die Früchte angesetzt.
Diesen zweiten Austrieb kann man mit Schnitt der Neutrieb auf 50% Mitte Juli forcieren.
Blüten hatten unbehandelt an zwei Stellen Monilia, die aber nur ein mal zum Absterben des Triebes führten.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Maiglöckchen1 am 26. Oktober 2023, 19:26:53
In Bonn steht eine unveredelte und kleinfrüchtige Aprikose mit Vollertrag 2023, die im feuchten Frühjahr 1/3 ihrer Blätter verlor. Die Früchte reißen gerne und berosten (Pfirsichschorf?) Kaum lagerfähig aber lecker saftig. Baum etwas Monilia Innenstadt aber freistehend.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: ringelnatz am 26. Oktober 2023, 22:56:20
Nur die ca 5-6 Tage später blühenden Zweitaustriebe des Vorjahres haben die Früchte angesetzt.
Diesen zweiten Austrieb kann man mit Schnitt der Neutrieb auf 50% Mitte Juli forcieren.

Spannend! Ist das reproduzierbar?

Wann blüht diese Sorte? Vor Pfirsich noch?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Maiglöckchen1 am 30. Oktober 2023, 14:56:30
Den Austrieb im Juli machen jahrweise einige /alle? Aprikosensorten. Der Frühjahrsaustrieb kommt zum Stillstand im Juni  bei einigen Trieben kommt noch ein Neutrieb nach, fast immer ganz oben.
Dies kann durch stärkeres Kürzen es Frühjahrstriebes forciert werden.
Diese Spättriebe sind aber deutlich dünner und schwächer, also nicht alles runterschneiden. Ein solcher Trieb wächst auch kaum im Folgejahr.

Das beste der schlechten Bilder zeigt"Lotte" . Rechts etwas unter Mitte schwarzer Fleck  ist abgeschnitten worden. 3 Triebe 2-5  cm unter dem noch sichtbaren Stummel sind ausgetrieben. Diesmal stark, vermutlich wegen regenreichem August.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 13. Februar 2024, 17:46:14
Hab gerade eben ein paar Fotos von meinen Aprikosen gemacht. Da es im Moment ziemlich mild ist, sind die Blütenansätze in ihrer Entwicklung teilweise schon etwas sehr weit fortgeschritten. Man kann nur hoffen, dass es nicht noch mal richtig kalt wird, frostfrei bis in den Frühling wird es aber wohl kaum bleiben.
Der Reihenfolge nach am weitesten entwickelt sind die Blüten bei Sirena, Zuckeraprikosensämling, Valleggia und mit etwas Abstand die Schafbergmarille.
Reale d'Imola und Pisana sind fast noch im Winterschlaf, schwellen aber auch schon sichtbar an.
Meine anderen Aprikosensorten (Schneeleopard, Kaunas etc.) wachsen ja auf unserem Feld. Da ich länger nicht vor Ort war, kann ich nicht sagen wie dort der Entwicklungsstand ist, vielleicht komme ich aber morgen dazu und kann dann berichten.

Bild: Sirena
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 13. Februar 2024, 17:46:52
Zuckeraprikosensämling
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 13. Februar 2024, 17:47:21
Valleggia
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 13. Februar 2024, 17:48:14
Schafbergmarille
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 13. Februar 2024, 17:48:54
Reale d'Imola
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 13. Februar 2024, 17:51:16
Pisana
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: thuja thujon am 13. Februar 2024, 19:19:44
Ich habe heute nicht richtig danach geschaut aber ich könnte wetten hier siehts ziemlich ähnlich aus.
Da wird man wohl dieses Jahr nicht Schubkarrenweiße faule Aprikosen entsorgen müssen, es spricht viel mehr für einen Totalausfall.

ESFY ist bei euch kein Thema?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 13. Februar 2024, 19:54:44
Ich hoffe dagegen auf die erste richtige Ernte, ich bin Optimist ;D.

ESFY spielt hier, glaube ich zumindest, keine große Rolle. Andererseits ist mir letztes Jahr meine Schalach Ananasny fast eingegangen, knapp oberhalb der Veredelungstelle hat sie dann noch einen Trieb machen können. Oberhalb davon war alles vertrocknet. In meiner Erinnerung waren die Blätter bereits Wochen zuvor stark aufgehellt, waren aber lange noch sehr straff drangehangen. Sah lange Zeit eher nach einem Trockenschaden aus. In der selben Pflanzreihe steht aber auch meine Carmelaaprikose, die zur gleichen Zeit einen großen Wachstumsschub hingelegt hat.
Klingt nach ESFY, oder?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: thuja thujon am 13. Februar 2024, 21:15:38
Kann alles sein und Erinnerung täuscht. Es braucht wenigstens aktuelle Fotos, um halbwegs richtig zu raten.
Hier sterben sie jetzt auch weniger an ESFY, es ist mehr Pseudomonas bei den Jungbäumen. Alte, eingewurzelte Bäume, die an Wasser kommen, zeigen das nicht. Hier weisselt aber auch fast niemand und Stressfrei gießen ist ein Fremdwort.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 14. Februar 2024, 07:42:04
Ja, die Aprikosen sind aktuell zu weit. Vier Bäume habe ich letztes Jahr verloren, 2 vermutlich wegen ESFY, die anderen wohl eher an Pseudomonas. Das kalte Frühjahr, über 1 Monat leichter Dauerregen knapp über 0 Grad voll in die Blüte, das haben nur die überdachten Bäume einigermaßen überstanden.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kittekat am 15. Februar 2024, 17:52:53
Marillen (Aprikosen in Ostösterreich).
Kioto und Goldrich schauen so aus.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kittekat am 15. Februar 2024, 17:53:41
Tsunami
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 08. März 2024, 21:24:16
Welche Sorten blühen bei euch schon?
Morgen wirds hier wahrscheinlich mit der Sorte Sirena losgehen, angeblich spätblühend.
Die Pisana und die unbekannte (als Imola Rosso gekauft) wachsen im Vorgarten, beide werden vermutlich auch in den nächsten Tagen zu blühen beginnen.
Der Zuckeraprikosensämling und Valleggia sind auch fast gleichauf mit Sirena, die Schafbergmarille im Vergleich einen Tick im Rückstand. Bei  Reale d'Imola sind scheinbar die meisten Blütenknospen im Winter erfroren/vertrocknet, einige treiben aber doch noch durch, hinken aber allen anderen Sorten hinterher.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: thuja thujon am 08. März 2024, 22:05:31
Welche Sorten blühen bei euch schon?
Alle.
Und was gestern, morgen oder übermorgen nicht erfriert, wird gerade von den Alexandersittichen zerhackt. Es war gestern schon weiß unter den Bäumen, kein Boden mehr zu sehen. Und wenn die Sittiche was übersehen, verreckt es an Monilia.
Ich bin gespannt, ob von 1,5 Millionen Blüten 3 Früchte für die Ernte übrig bleiben werden, um evtl die Sorten bestimmen zu können. 
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 08. März 2024, 23:17:49
Welche Sorten blühen bei euch schon?
Alle.
Und was gestern, morgen oder übermorgen nicht erfriert, wird gerade von den Alexandersittichen zerhackt. Es war gestern schon weiß unter den Bäumen, kein Boden mehr zu sehen. Und wenn die Sittiche was übersehen, verreckt es an Monilia.
Ich bin gespannt, ob von 1,5 Millionen Blüten 3 Früchte für die Ernte übrig bleiben werden, um evtl die Sorten bestimmen zu können.
Bei euch sind die Winter einfach milder, interessanterweise sind manche Birnensorten aber schon sehr weit und einer meiner Pfirsichsämlinge wird die kommenden Tage aufblühen. Alexandersittiche gibts hier nicht, dafür zerpicken hier Meisen und co unter anderem Pfirsich, Mandel und Pflaumenknospen.
Frost muss hier letzte Nacht ziemlich harmlos gewesen sein (bei der Wetterstation in der Nähe kein Luftfrost, aber nur ganz knapp über Null), ansonsten solls hier eigentlich nur noch in der Nacht von heute auf morgen leicht frostig werden.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: plantboy am 08. März 2024, 23:47:28
Bei mir fängt gerade Bergeval zu blühen an. (und jetzt kommt der Frist :( )
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: zwerggarten am 09. März 2024, 00:37:55
hier bei der überlebenden orangered waren die ersten geöffneten blüten schön bräunlich überhaucht, nur von weitem rosaweiß. :-X :P :(
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kittekat am 09. März 2024, 08:21:15
Goldrich hat Ende Februar geblüht, dann kam Tsunami, dann Kioto und jetzt die Ungarische Beste. Auch die Spätmarille blüht schon. Wetter sehr mäßig, also keine Bienen, aber zumindest ist kein Frost angesagt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: zwerggarten am 09. März 2024, 11:43:09
wo stehen deine bäume?

die bienen immerhin waren gestern in berlin wie doof im baum, mal sehen, ob es wenigstens ein paar früchte gibt dieses jahr. schade, dass die ungarische beste vor jahren der schlag traf, die beiden bäume zusammenblühend waren umsomehr ein traum. jetzt wollte ich immer eine späterblühende und sicher selbstfruchtende sorte ergänzen, war nur nie sicher, ob und was im sibirischen berliner frühling funktioniert. :-\
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: kittekat am 09. März 2024, 14:40:17
wo stehen deine bäume?

die bienen immerhin waren gestern in berlin wie doof im baum,

Ostösterreich. Es ist auch sehr windig die letzten Tage.
Kioto sollte selbstfruchtend sein, Goldrich tlw
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Obstliebhaber am 17. März 2024, 15:19:46
Hier bei mir blüht die Bergeval, erste Blüte vor acht Tagen, heute Vollblüte.
Sie wurde heute morgen von allen möglichen Insekten angeflogen. Von Hummeln in allen Größen und Formen, unterschiedlichsten Wildbienen, und auch Fliegen war alles dabei.
Sogar ein Taubenschwänzchen und ein Kleiner Fuchs gesellten sich hinzu.

Zum Thema „Aprikosen: welche ist die Beste ?“ habe ich nur folgendes zu sagen.
Mit Bergeval habe ich jedes Jahr enorme Problem mit Monilia. Lt. eines Schweizer Sortenversuchs ist diese Sorte relativ empfindlich für Monilia und Pseudomonas. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Sie wurde im November '19 gepflanzt. Geerntet haben wir insgesamt ganze drei Aprikosen. Das Bäumchen erfreut sich zur Sommerzeit wunderbarer Gesundheit und Wüchsigkeit. Doch nach der Blüte musste ich jedes Jahr die Triebe um die Hälfte einkürzen.

Ich bin gespannt wie es in dieser Saison wird. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt  ;)

Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: mora am 17. März 2024, 18:02:00
Ich bin auf der suche nach einer späten Aprikose, dachte ich hätte etwas gefunden :

Dann haben wir noch Farely, meine Lieblingssorte. Wächst super - nicht ganz so gut wie Maya Cot - aber mit ca. 3.5 m immer noch richtig gut, hatte letztes Jahr 15 Früchte dran, heuer ca. 20. Verzweigt super, kaum Gummifluss, gesundes Blattbild, sehr gute Früchte - ich hoffe, die bleibt mir noch länger erhalten. Das wäre meine persönliche Empfehlung auf die Frage im Titel.

Aktuell macht gerade Farely die Grätsche, schade, sieht stark nach Verticillium aus. Es ist und bleibt eine Nischenkultur, einen wirklichen Durchbruch bei der Blütezeit sehe ich noch nicht.

Was mache ich jetzt?  :P
Elgat? Die bekomme ich vielleicht bei Karl Schneider.
Congat ist laut dem Infoblatt von Röschen stark KEF-gefährdet also scheidet aus.
Doch die Farely probieren? Weis jemand wo ich die in Deuschland bekomme? Ich glaube Schreiber verschickt erst ab 4 Bäumen, und wenn doch dann wäre Versand vermutlich teurer als die Pflanze?
Vanilla Cot könnte ich hier bei der Baumschule bekommen aber zu der Zeit hätte ich die Vertige - wäre toll wenn ich die Reifezeit etwas weiter nach hinten bekomme (ohne viel KEF)

Habt ihr eine Idee? Was würdet ihr pflanzen?


Habe mir heute eine Elgat auf GF677 bestellt, bin gespannt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Roeschen1 am 24. März 2024, 14:06:04
Ist die Rosenmarille geeignet?,
blüht eher spät und ist nicht frostempfindlich.
https://www.karlschneider.de/usd-10353082-672511/prunus-prunus-arm-rosenmarille-.html
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 25. März 2024, 12:32:56
Ich bin auf der suche nach einer späten Aprikose, dachte ich hätte etwas gefunden :


Was mache ich jetzt? 
Habt ihr eine Idee? Was würdet ihr pflanzen?[/s]

Habe mir heute eine Elgat auf GF677 bestellt, bin gespannt.

Wenn du eine Vanilla Cot kriegen kannst, dann solltest du die pflanzen. Die ist vom Aroma her DER Maßstab, sozusagen eine Ungarische Beste nur nicht so weich und nicht so extrem Monilia anfällig. Die blüht bei mir jetzt gerade und unterscheidet sich von der Ungarischen Besten dadurch, dass sie kaum die braunen Blattbüschel zeigt.

Maya Cot werde ich demnächst verlieren, vermutlich ESFY. Der Baum zeigte heuer auch deutlichen Pilzbefall am Stamm, die amputierten Leitäste hatten die schwarzen Stellen in den Leitungsbahnen, d.h. vermutlich hat er auch Verticillium. Ob Aurora, mein ältester Baum heuer übersteht würde ich auch bezweifeln. Aurora wird meines Erachtens unterschätzt, die hat ein hervorragendes Aroma wenn man sie vollständig ausreifen lässt und sie erträgt ganz gut längeren Regen.

Orangered habe ich letztes Jahr verloren, ebenso Sefora und Vertige. Das war kein gutes Jahr, aber heuer sieht es hier noch gut aus (kein Frost). Digat hält sich bislang wacker, fällt in Moniliajahren zurück baut sich danach aber immer sehr schnell wieder neu auf. Die hat das "gesündeste Rindenbild", kriegt kaum Gummifluß. Anegat auf Docera 6 trägt bislang auch noch gut, die macht aber ewig lange "Lanzentriebe" und verzweigt kaum. Die verträgt das Schneiden einfach schlecht.

Dann habe ich noch einige Sämlinge, aber die zu bewerten wäre wohl zu früh.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: zwerggarten am 26. März 2024, 21:16:59
so, ihr habt mich soweit, ich pflastere den garten mit aprikosenbäumchen, eine vanilla cot ist dabei. mal sehen, ob das noch was wird und wie lange. :P
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: DerTigga am 26. März 2024, 22:11:19
Habe im 3ten Jahr eine Anegat auf Wavit (in nem größeren Balkonkübel) , kann bzw. muß einem eher schlechtem verzweigen widersprechen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 27. März 2024, 07:13:51
Ich habe sie auf Docera 6 und sie steht an einer Stelle an der ich den Vorgängerbaum Goldrich wegen Scharka roden musste. Wavit wäre mir im Freiland zu schwach, wenigstens bei meinen Niederschlägen. Die Unterlage funktioniert bei mir nicht recht, Congat auf Wavit ist schon lange Geschichte, Aurora ebenfalls auf Wavit kommt über 2 m nicht hinaus.

Im Kübel, mit der Chance auf Überdachung hat man viele Probleme nicht. Im Freiland, im miesesten Klima für Aprikosen brauche ich die stärkste Unterlage die es gibt, um die Bäume nach Rückschlägen wieder neu aufbauen zu können.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: thuja thujon am 27. März 2024, 09:12:50
Die stärksten Unterlagen sind für die Niederschläge bei mir auch noch zu schwach, ohne Bewässerung geht da nix.
Habe gerade wieder eine Aprikose auf Wavit gepflanzt. Niedrigere Bäumchen sind halt doch besser in den Griff zu bekommen als große. Wer kann schon in 7m Höhe einzelne Moniliatriebe einkürzen? Auch ernten ist schwieriger bei großen Bäumen.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 27. März 2024, 09:23:33
In Moniliajahren bleiben bei mir nur mehr 20 cm lange Stummel übrig, bis zum Jahresende sind es wieder 2 m. Da braucht es Wuchsstärke und Verzweigungsneigung. Sefora war das Maß aller Dinge, die schneidet man und dann hat man 4 Triebe. Eine so schöne Hohlkrone ist mir bei keiner anderen Sorte gelungen, da zieht man den Baum in die Breite wie man will. Bei Anegat schneidet man und dann schiebt sie an einer völlig anderen Stelle einen Trieb nach.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: DerTigga am 27. März 2024, 13:05:54
Für mich war die Frage, inwieweit die verpfropfte Unterlage jenes geschilderte 'nur meterlange aber herzlich wenig unterverzweigende Triebe dran bilden' verantwortet, das, wodrauf ich rauswollte bzw. was ich aufgrund selbst erlebtem Anschauungsunterricht für durchaus denkbar bzw. diskutabel halte.
Für referenzfähig halte ich meine Anegat aber durchaus nicht, wer weiß denn auch auf den Punkt genau sicher, das wir beide über der Pfropfstelle tatsächlich ein und dasselbe stehen haben ? ;-)
Da meine Anegat direkt am Balkongeländer steht, ist sie auch nur ziemlich bedingt vorm 'normalen Wetter' geschützt, ausgereifte und gut schmeckende Früchte konnte ich schon ernten.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 27. März 2024, 15:46:20
Das Sortenroulette hat man immer, allerdings bislang stimmten die Reifezeiten (aller Sorten) ganz gut mit der Reifezeitentabelle auf der Schreiberschen Homepage überein. Meine "Anegat" steht auf einer scharkafesten Unterlage und ist scharkaresistent und zeigt, obwohl sie auf scharkaverseuchtem Boden steht keine Scharkaanzeichen. Ich vermute es ist eine Anegat. Docera 6 hatte ich auch bei Bergeval und bei Sefora, die sind beide extrem gewachsen, nur "meine" Anegat lässt sich nicht erziehen. Das ist einfach auffällig bei diesem Baum im Vergleich zu den anderen Sorten.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: zwerggarten am 29. März 2024, 19:47:34
… Wenn du eine Vanilla Cot kriegen kannst, dann solltest du die pflanzen. …

nun habe ich mich ja von dem lob inspirieren lassen und auch eine vanilla cot bekommen und heute gepflanzt, aber erst nach bestellung und lieferung so richtig realisiert, dass die sorte selbststeril ist und zwingend eine andere bestäubersorte braucht – empfohlen wird u.a. bergeron, die wollte ich wegen moniliaanfälligkeit aber lieber nicht (oder bin ich da etwa fehlinformiert), was empfiehlst du, welche sorten blühen zur gleichen zeit?

alle anderen, die was dazu sagen können, bitte auch! ;)
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: mora am 29. März 2024, 19:57:47
Ich sitze auch gerade hier und überlege. Selbststeril habe ich auch gesehen, Vertige wäre ein guter Befruchter.
Gute Befruchter laut Kiefer: Carmingo, Faralia, Bergeval, Bergeron, Kioto, Vertige

Meine Digat hat dieses Jahr gar keine Früchte angesetzt, jetzt überlege ich die zu ersetzen.
Digat könnte dann in einen anderen Garten, die wäre selbstfruchtbar.
Hätte die VC schon ganz gerne.

Elgat wurde für den Versand vorbereitet, bin gespannt wann sie kommt.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: ringelnatz am 29. März 2024, 20:18:58
kann die evtl. durch Kirschpflaume befruchtet werden?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Aromasüß am 30. März 2024, 03:02:13
empfohlen wird u.a. bergeron, die wollte ich wegen moniliaanfälligkeit aber lieber nicht (oder bin ich da etwa fehlinformiert)

Bergeron ist die Hauptsorte in Frankreich und auch hier im Forum gab es einige positive Berichte.

Ich selber hatte sie ein Jahr völlig ohne Monilia (kürzlich fiel sie leider einem Brand zum Opfer).
Für unsere trockenen Böden gern auf Pfirsich-Unterlage (Montclar).
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: zwerggarten am 30. März 2024, 03:28:47
ok, also habe ich vielleicht etwas falsch gelesen. und sowas gibt es wo?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: zwerggarten am 30. März 2024, 03:36:37
. vielleicht etwas falsch gelesen. …

… Bergeron ist z.B. eine anfällige Sorten, schreiben sie auch weiter oben.

oder auch nicht. ;)
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Aromasüß am 30. März 2024, 04:26:13
und sowas gibt es wo?

Bei Herian (wurde ebenfalls hier im Forum empfohlen) - Bergeron anfragen, er hat nicht alles online auf seiner Website. Auf unseren Böden: Starkwüchsige und Spätblühende auf Pfirsich/Montclar. Seine 'Ukrainische' wächst bei mir sogar noch etwas besser als die Bergeron.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 30. März 2024, 19:58:57
Digat kann ich bei meinem extrem nassen Klima sehr empfehlen, im Grunde gibt es aber bei allen Sorten (mit Ausnahme der Frühsorten) eine Überschneidung mit Vanilla Cot. Abraten würde ich nur von der Ungarischen Besten, da ist wieder alles braun und von Bergeval (die hatte ich schon 3 oder 4 Mal, am Schluß auf Docera 6 - aber die hat bei mir immer nur 2 Jahre gehalten).

Heuer sieht es bezüglich Monilia nicht ganz so übel aus wie letztes Jahr, die "warme" Nässe scheint nicht so schlimm zu sein wie die "kalte" Nässe.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: zwerggarten am 30. März 2024, 22:26:49
danke euch zweien!
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Floris am 01. April 2024, 13:46:51
Heuer sieht es bezüglich Monilia nicht ganz so übel aus wie letztes Jahr, die "warme" Nässe scheint nicht so schlimm zu sein wie die "kalte" Nässe.
Schön für dich, bei meinen drei verschiedenen, schon älteren Bäumen mal wieder Totalschaden was Fruchtansatz angeht und auch nur wenig Laubaustrieb.
Ich habe im letzten Jahr mit dem Ausputzen geschludert, es gab eh keine Früchte und ich habe drauf vertraut, dass der Pilz irgendwann abgeschottet wird. Wurde er auch, aber die Sporenproduktion diese Frühjahr war wohl trotzdem extrem hoch.

Ich überlege noch, ob ich von den hier diskutierten Sorten nochmal was ausprobiere.

Ansonsten sollte ich vielleicht mal deutlich schärfer zurückschneiden als sonst, ähnlich wie bei den Mandelbäumchen
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cat1 am 04. April 2024, 17:00:49
Darf ich hier nur kurz fragen, möchte nicht eigenen Thread aufmachen? 

Ist das Monilia Spitzendürre? Unweit steht ein Pfirsichbaum, der gerade blüht und gesunde Blätter austreibt. Den Pfirsich habe ich 2 Mal gegen die Kräuselkrankheit gespritzt, hätte ich die Aprikose auch spritzen sollen? Zum Baum: die Ungarische Beste, 3 Jahre alt, Hohlkrone, auf St. Julien. Hat letztes Jahr wenig getragen, wegen des Spätfrosts, war jedoch gesund.

Der Baum hat bis vorgestern ganz gut ausgesehen und nun so. Was kann ich machen, außer schneiden? Fürs Spritzen ist es wahrscheinlich zu spät?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: zwerggarten am 04. April 2024, 17:21:08
sieht für mich nach monilia aus. :-\

im passenden unterforum "pflanzengesundheit" gibt es sicher jede menge hinweise dazu, der erste gefundene thread zu aprikosenproblemen ist dieser, da gibt es auch grundsätzliche aussagen zu monilia: aprikose mit plötzlich vertrocknetem zweig
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: ringelnatz am 04. April 2024, 18:19:32
jup, ist Monilia. Kommt durch die Blüte, Spritzungen gegen Kräuselkrankheit bringen bei Aprikose nichts, da müsste man schon in die Blüte spritzen.
Jetzt hilft: alles Verdorrende rausschneiden. Möglichst weit ins Gesunde.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 04. April 2024, 21:28:33
Meine Aprikosen schauen fast alle sehr gut aus: Löschnig Marille (Schafbergmarille), Pisana, Valleggia und mein Zuckeraprikosensämling sind kerngesund/kein Blüten-Monilia.
Bei Sirena (falls es die echte ist/angeblich resistent gegen Monilia Laxa) ist der Fruchtansatz eher mittelprächtig, bei manchen vertrockneten Blüten zeigt sich ein harziger Ausfluss, daher vermutlich von Monilia befallen. Ganz sicher betroffen ist ansonsten nur meine falsche Imola Rosso.
Pisana gilt als resistent, was sich bis jetzt auch bestätigt hat (zwei Jahre in Folge kein Monilia Laxa/letztes Jahr auch sonst komplett krankheitfrei).
Bei meinen dutzend anderen Sorten kann ich noch gar nichts sagen bezüglich Krankheitsresistenz oder sonstigen Eigenschaften, voraussichtlich aber nächstes Jahr.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: the_artlove am 05. April 2024, 07:28:06
Hallo, Habe eine Frage zur bergeval Aprikose. Die ist - wie ich den Diskussionen entnehme sehr monilia spitzendürre anfällig.
Wie ist das mit den verbleibenden Früchten. Ist sie auch anfällig für Fruchtmonilia ? Weiß da jemand was ?
An Wurmkönig: hat die bei dir getragen und fruchtmoniliafrei ? - bei deinem regnerischen Klima ? - das wär interessant zu wissen ?
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 05. April 2024, 07:46:28
Mit Fruchtmonilia habe ich an allen Bäumen kaum Probleme, das sind absolute Einzelfälle. Das Problem entsteht wenn die Wespen an die Früchte gehen, aber sie einzupacken tue ich mir nicht an. Wenn die Bergeval trug, ich hatte sie ja nie lange, dann waren die Früchte moniliafrei und auch vom Aroma her in Ordnung. Nicht überrragend, aber in Ordnung.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: the_artlove am 05. April 2024, 12:17:49
Danke Wurmkönig.

Ich hätte noch eine Frage an die Experten. Mein schalach (zumindest soll’s einer sein) Aprikosenbaum trägt dieses Jahr das erste mal und nur wenige Früchte. Trotz des guten Wetters und der vielen Blüten. Ich vermute - da ich weit und breit der einzige mit einer Aprikose bin - ein befruchtungsproblem. Kann es sein dass die schalach einen Befruchter braucht? Im Internet finden sich dazu widersprüchlicheAngaben…
Wenn ja ? Ist es bei Aprikosen egal welcher Partner oder muss das wie bei Äpfel oder Kirschen zusammenpassen?  Danke schon mal.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: DerTigga am 05. April 2024, 12:26:04
Auch wenn Selbstbefruchtung gegeben ist, fehlt da die Altersangabe / Standdauer des Baums für ein einschätzen können. Erstmalige Fruchtansätze sind durchaus oft mengenmäßig gering, das gibt sich erst beim 2...3 mal / in entsprechend noch etwas höherem Alter.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: the_artlove am 05. April 2024, 12:40:46
Er hatte letztes Jahr ein paar Blüten (das erste mal) . Dieses jahr schon viele. Steht seit ca 5 Jahren . Unterlage unbekannt. Hab ich direkt aus Armenien.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Obstliebhaber am 05. April 2024, 20:39:30
Zitat von: cat1 link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]4164384#msg4164384 date=1712242849]
Darf ich hier nur kurz fragen, möchte nicht eigenen Thread aufmachen? 

Ist das Monilia Spitzendürre? Unweit steht ein Pfirsichbaum, der gerade blüht und gesunde Blätter austreibt. Den Pfirsich habe ich 2 Mal gegen die Kräuselkrankheit gespritzt, hätte ich die Aprikose auch spritzen sollen? Zum Baum: die Ungarische Beste, 3 Jahre alt, Hohlkrone, auf St. Julien. Hat letztes Jahr wenig getragen, wegen des Spätfrosts, war jedoch gesund.

Der Baum hat bis vorgestern ganz gut ausgesehen und nun so. Was kann ich machen, außer schneiden? Fürs Spritzen ist es wahrscheinlich zu spät?

Sieht aus wie Monilia. Hattet ihr auch Frost während der Blüte?

Ich frage deshalb weil bei meiner Bergeval, die seit dem Pflanzdatum in 2019 jährlich Monilia hatte, auch jedesmal Blütenfrost beteiligt gewesen ist.
Bis jetzt sieht unser Aprikosenbäumchen gesund aus und wir hoffen dass es dieses Mal vor Monilia verschont bleibt.

Ansonsten gilt das was bereits geschrieben wurde: bis ins gesunde Holz schneiden.

Jürgen

1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Simmse am 05. April 2024, 20:54:27
Ich muss mich bezüglich Pisana korrigieren, 2 Äste waren leider doch von Monilia befallen.

@Obstliebhaber
hier gabs das letzte Mal Anfang/Mitte Februar Frost, heuer war wirklich optimales Blühwetter.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cat1 am 06. April 2024, 07:18:49
Danke @zwerggarten, @ringelnatz und @Obstliebhaber!

Frost gab es nicht, aber kalt und feucht war es kurzweilig. Sie hat sehr lange geblüht, 2-3 Wochen früher als normal. Ich habe mich gefreut über die üppige Blüte ohne Frostschäden und nun Monilia. Habe bereits großzügig geschnitten. Jetzt sind 2/3 der Früchte weg, aber die wären sowieso vertrocknet.

Gestern habe ich mir die Marillen in der Umgebung angeschaut - hier gibt’s im fast jeden Garten mindestens eine - sie sehen alle so aus  :(. Ich mache mir Sorgen um den Kirschbaum, der gerade in voller Blüte steht. Er könnte theoretisch auch befallen werden, oder doch unwahrscheinlich, da das Wetter jetzt anders ist - trockener und wärmer als bei der Aprikosenblüte?

Kann man wirklich nichts vorbeugend unternehmen? Interessant zu wissen, wie in Erwerbsobstbau damit umgegangen wird.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Wurmkönig am 06. April 2024, 07:54:25
Die Ungarische Beste ist bei mir die mit Abstand empfindlichste Sorte bezüglich Monilia. Die gibt es im gewerblichen Anbau durchaus noch, aber nur in absoluten Gunstlagen. Wie der Name schon sagt, die Ungarn dürften weniger Probleme mit der Feuchtigkeit während der Blütezeit haben.

Was der gewerbliche Anbau so macht weiß ich leider nicht und habe auch selbst keine eigenen Erfahrungen mit Spritzmitteln wie https://www.compo.de/ratgeber/krankheiten-schaedlinge/krankheiten/monilia-spitzenduerre

Ich schneide die Bäume vor der Blüte generell um 50 %, damit sie auch genügend Kraft zum Neuaustrieb haben. Die Triebenden sind ohnehin zu schwach, um Früchte zu tragen. Und danach, an Tagen wie gestern, gehe ich ein 2tes Mal durch und schneide alles  braune, schwache, welke großzügig raus. Das hilft meiner Erfahrung nach enorm, in Jahren wo ich das nur schlampig gemacht hatte, hatte ich massiv mehr Probleme.

Bei den anderen Sorten sind die Probleme überschaubar, außer letztes Jahr. Wenn es 2 Monate um die 2 - 5 Grad hat und die Bäume chlorotisch verharren, dann schlägt die Monilia voll durch und dann kommt auch das Wegschneiden zu spät.
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: zwerggarten am 06. April 2024, 07:56:26
2/3 der früchte! :o

hätte ich (mein aprikosenbaum ;)) doch bloß überhaupt mal fruchtansatz! weil hier kaum irgendwer noch aprikosenbäume in den kleingärten stehen hat, ist das mit der befruchtung doofer selbssteriler sorten so eine sache… ::)

darum musste ich jetzt einfach tätig werden und den garten zum tiny fruit tree forest aufrüsten! :-X ;D
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: cat1 am 06. April 2024, 08:57:37
;D Tiny fruit tree forest kling gut, kann jedoch schnell in Frust-tree forest umschlagen. Es ist immer irgendwas, entweder das Wetter, oder Krankheiten, Schädlinge. Jetzt zB fehlen hier die Bienen, normalerweise sind sie bei dem Wetter und Blütenangebot massenhaft da. Da nutzt das schöne Wetter auch nichts, wenn die Bestäubung fehlt.

Mittlerweile betrachte ich die Aprikosenernte als Lottospiel, ohne große Erwartungen. In den letzten zwei Jahren gab es Frost, kaum Früchte. Letztes Jahr konnte ich nach Spätfrost und Wespen immerhin 1kg ernten können. Die Früchte waren zwar süß, aber klein und mehlig.

@Wurmkönig, ich schneide genau so. Hier in der Wachau war die Ungarische Beste/Klosterneuburger früher die Hauptsorte. Inzwischen pflanzen sie andere Sorten auch. Auf der Webcam von der Wachau sieht man keine Monilia Schäden https://www.wachauermarille.at/wachauer-marille/webcam
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Obstliebhaber am 06. April 2024, 09:22:55
Zitat von: cat1 link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]4165084#msg4165084 date=1712380729]
Danke @zwerggarten, @ringelnatz und @Obstliebhaber!

[...]

Kann man wirklich nichts vorbeugend unternehmen? Interessant zu wissen, wie in Erwerbsobstbau damit umgegangen wird.

Difenoconazol 3-mal mit dem angegebenen Zeitabstand zu Beginn der Blüte, dann in die offene Blüte, abschließend zum Ende der Blüte.

Habe ich dieses Mal konsequent so angewendet (Duaxo). Bis gestern habe ich keine kranken Stellen an der Bergeval entdecken können.
Bestäubungsquote scheint exorbitant erfolgreich zu sein.

Ich frage mich jedoch grundsätzlich inwieweit für mich (als Laien) Schäden durch Frost, Pseudomonas und Monilia unterscheidbar sind.
... wobei, ich erinnere mich in den letzten Jahren bisweilen auf absterbenden Fruchtästen in der Zeit des Austriebs blaugrauen Schimmelbelag auf den Zweigspitzen gesehen zu haben.

Es bleibt spannend! Aber ich bin in solchen Sachen ziemlich hartnäckig.
Konnte mich auch jedes Jahr an der nichttragenden Bergeval mit ihren sattgrünen herzförmigen Blättern an rötlichen Stengeln erfreuen.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?
Beitrag von: Obstliebhaber am 06. April 2024, 09:29:41
Zitat von: Wurmkönig link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]4165090#msg4165090 date=1712382865]
Die Ungarische Beste ist bei mir die mit Abstand empfindlichste Sorte bezüglich Monilia. Die gibt es im gewerblichen Anbau durchaus noch, aber nur in absoluten Gunstlagen. Wie der Name schon sagt, die Ungarn dürften weniger Probleme mit der Feuchtigkeit während der Blütezeit haben.

Ausnahmen bestätigen die Regel  ;)
Die beiden jungen Aprikosenbäumchen der Mutter meiner Lebensgefährtin stehen in Debrecen.
Eines der beiden Bäumchen hat bereits am 3. März geblüht. Auch für dortige Verhältnisse früh, viel zu früh. Danach gab es zumindest ein Nachtfrostereignis.
IN der Folge hängen jetzt die Triebenden vertrocknet herunter.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht