garten-pur
Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: RaphaelRiesterer am 16. Februar 2021, 13:59:28
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Hallo zusammen,
Ich bin neu hier im Forum und totaler Baumneuling.
Meine Frau und ich haben letztes Jahr ein Grundstück gekauft und dort einen Apfelbaum gepflanzt.
Jetzt ist die Frage welche Triebe soll ich den nun bei meinem ersten Schnitt abschneiden?
Kann die mir vllt jemand einzeichnen?
Vielen lieben Dank :)
Mein erster Apfelbaum 2
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Hallo zusammen,
Ich bin neu hier im Forum und totaler Baumneuling.
Meine Frau und ich haben letztes Jahr ein Grundstück gekauft und dort einen Apfelbaum gepflanzt.
Jetzt ist die Frage welche Triebe soll ich den nun bei meinem ersten Schnitt abschneiden?
Kann die mir vllt jemand einzeichnen?
Vielen lieben Dank :)
Hallo RR,
herzlich willkommen,
als Erstes würde ich die unteren Äste nahe am Stamm (Astring) entfernen, damit er ein wenig Stamm hat.
Die steil wachsenden Leitäste würde ich etwas spreizen.
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Vielen dank für die schnelle Antwort.
Wäre es wie im angehängten Bild richtig ?
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Welche Sorte ist es?
Die Frage ist, nimmst du den 4.Ast, der weiter unten angesetzt ist mit dazu.
Den Begriff auf Astring schneiden kennst du?
Wenn du die Leitäste kürzst, achte darauf, daß die Knospe nach Außen schaut. Dann wächst der Neutrieb nicht nach Innen.
Wie lang sind die im Moment?
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Ein Topaz.
Ich weiß leider gar nicht wie ich es schneiden soll.
Wie viele Äste sollte man den stehen lassen?
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Stammverlängerung plus 3-4 Leitäste.
Deine Zeichnung zeigt den richtigen Weg.
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Ok perfekt.
Ganz vielen lieben Dank. Das hilft mir sehr!
Bezüglich AString lese ich mich ein und werde es dann so machen.
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Raphael, auf deiner Zeichnung ist es genau richtig! Viel Erfolg!
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Was ist die Unterlage, was für reine Baumform soll erreicht werden? Sieht ja eher schwachwüchsig aus. Eher mit "Leitästen" oder ein Spindel-ähnlicher Schnitt? Das Foto kann denke ich mit der "Stammhöhe" etwas täuschen, ist ja eher von oben herauf fotografiert. Hast du die veredlungsstelle hoch-genug gepflanzt?
Ich würde nicht alle unteren wegschneiden, daran können später erste Früchte hängen. Schau dir doch mal ein paar Videos von der Baum und Rebschule Schreiber an, da gibts schon gute Tipps, wobei sie sich häufig auf Spindelschnitt bzw. Obstanlagen beziehen.
Ich denke nicht das man bei dem Bäumchen viel falsch machen kann. Du hast ja schon ganz richtig den Konkurrenztrieb weg-geplant und die anderen Triebe angeschnitten. Mach es so wie du es für richtig hälst, schau, wie der Baum reagiert, dann wird das schon ;).
LG Thorben
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Damit wir hier unserem Ruf (10 Foristen und 12 Meinungen) gerecht werden: ;)
Was ist die Unterlage, was für reine Baumform soll erreicht werden? Sieht ja eher schwachwüchsig aus. Eher mit "Leitästen" oder ein Spindel-ähnlicher Schnitt? Das Foto kann denke ich mit der "Stammhöhe" etwas täuschen, ist ja eher von oben herauf fotografiert. Hast du die veredlungsstelle hoch-genug gepflanzt?
Dem stimme ich zu - die Veredelungsstelle sieht etwas tief aus. Nach einem halben Jahr (?) wird die Erde sich wohl kaum noch setzen, aber veilleicht liegt einfach der Kompost etwas dick auf? die Veredelungsstelle soll ca. 10 cm über dem Erdboden sein und nicht dauerhaft Kontakt haben, sonst bildet die aufveredelte Sorte eigene Wurzeln und du bekommt einen starkwüchsigen Baum.
Ich würde nicht alle unteren wegschneiden, daran können später erste Früchte hängen. Schau dir doch mal ein paar Videos von der Baum und Rebschule Schreiber an, da gibts schon gute Tipps, wobei sie sich häufig auf Spindelschnitt bzw. Obstanlagen beziehen.
Ich denke nicht das man bei dem Bäumchen viel falsch machen kann. Du hast ja schon ganz richtig den Konkurrenztrieb weg-geplant und die anderen Triebe angeschnitten.
Auf jeden Fall ein guter Videotipp, fast der einzige gute deutschsprachige Kanal zu dem Thema. Der Junge hat das auch von der Pike auf gelernt und noch Obstbau studiert und weiß, wovon er redet.
Aber Schreibers und ich auch würden die unteren Zweige auch wegnehmen. Die hängen mit Obst dann noch tiefer, die Blüten kriegen mehr von den Spätfrösten ab, trocknen nach Regen später (oben ist besser durchlüftet), haben dann evtl. mehr Pilze... Ab damit und zwar jetzt im Frühling. Dabei Astring lassen, nicht verschmieren. Selbst bei einer Spindel (ohne Leitäste) würde man unterhalb von 50 cm nichts lassen.
Sonst ein schönes Bäumchen, da bekommen wir hier manchmal ganz andere gezeigt.
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"..Ich würde nicht alle unteren wegschneiden, daran können später erste Früchte hängen..."
Danach erst weg.
Sehe ich auch so.
Wenn der eine Konkurrenzast sehr steil steht,
würde ICH den abschneiden.
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Damit wir hier auch mal wirklich 12 Meinungen zusammen bekommen, der im Bild weggeXte Seitenast, warum den nicht zur neuen Mitte machen und alles obendrüber wegschneiden? Mir ist jeder Trieb mit ungestörten Leitungsbahnen wichtiger als der perfekt mittig gewachsene mit einer dicken Stammwunde direkt darunter. Die Stammverlängerung verwächst sich doch eh nach 2-3 Jahren wieder ins Lot.
Was man vom wundarmen Rebschnitt weiss und beim Obstbaum maximal von Palmer kennt bzw was bei der kommunalen Baumpflege Stand der Dinge ist, warum kann man das nicht mal deutlich in die Praxis für die Hobbyobstler treten?
Die unteren Äste, keine Zukunft haben die, wegen Apikaldominanz, die Krone wird bei diesem Baum mit den dicken Ästen oben aufgebaut, was dort raus kommt, was jetzt gerade Mitteltrieb oder Konkurrenztrieb ist, das wird erst noch.
Jetzt hat man noch die Gelegenheit die Kronenarchitektur festzulegen, gerade Topaz ist hier ein dankbarer Abnehmer mit seinem günstigem Verzweigungsmuster.
Rebschule Schreiber Videos angucken ist immer gut, man sollte aber auch bedenken das es dort um klar abgegrenzte Anbausysteme geht, die Situation im Garten meist eine andere ist und wenn man selbst Bäume schneiden will, dann ists kein Nachteil, wenn man die Wunschvorstellung vor Augen hat und auch den dazu passenden Baum gepflanzt hat und auch angemessen pflegt. zB Baumscheibe und Pfosten zum anbinden, also hier im Bild, @RaphaelRiesterer, erstmal alles richtig gemacht! Solche Bäume gibts bei Baumschule Schreiber aber nicht...
Meine Meinung in kurz: gib dem Bäumchen noch 1-2 Jahre und weitermachen. Bei Topaz in der Jugend lieber zuviel als zuwenig ausdünnen wenn er anfängt mit Früchte tragen.
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Den Konkurrenztrieb würde ich nur kürzen und den Winkel verändern.
Man sieht nicht, ob es hinten noch mehr Äste gibt.
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Nächste Meinung ;D
1. Ausgraben und höher setzen, das geht nicht gut mit der Veredelungsstelle
2. für Spindel gilt: 50 cm Stamm ohne Äste, so wenig Schnitt wie möglich, Früchte durch Ableiten und Runterbinden provozieren.
LG 8)
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Liebe LeserInnen von garten-pur,
Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich meine Frage hier anhänge. Es geht mir auch so wie Raphael, ich habe auch erstmals zwei junge Apfelbäume und weiß nicht, wo ich die Schere ansetzen soll.
Den Baum auf dem Foto - leider habe ich beim jetzigen regnerischen Wetter kein besseres Foto hingekriegt - habe ich im Herbst 2018 gepflanzt und bisher kaum geschnitten, letztes Jahr habe ich lediglich einige Äste etwas eingekürzt.
2020 hatte er erstmals Früchte. Es handelt sich um eine lokale Sorte, die an die hiesigen ziemlich trockenen Sommer angepasst ist. Die Unterlage ist ein Sämling.
Ich möchte verhindern, dass er allzu hoch wird, dass die Früchte noch in akzeptabler Höhe erreichbar sind und dass er eine ausgewogene Form annimmt.
Kann mir jemand weiterhelfen? Danke.
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Nächste Meinung ;D
1. Ausgraben und höher setzen, das geht nicht gut mit der Veredelungsstelle
2. für Spindel gilt: 50 cm Stamm ohne Äste, so wenig Schnitt wie möglich, Früchte durch Ableiten und Runterbinden provozieren.
LG 8)
Ich würde die Erde um den Stamm abtragen. Damit hat man einen Gießring.
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Selene,
Wenn du die langen Triebe und allles, was nach Innen wächst, entfernst, siehst du schon klarer.
3-4 Leitäste plus Stammverlängerung sollten ein Gerüst bilden.
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Das mach ich in der Tat. Der Rindenmulch war nur als Schutz vor sehr kalten Zeit gedacht.
Am Wochenende bekommt der Rindenmulch wieder eine Giesring-Form.
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Ich würde die Erde um den Stamm abtragen. Damit hat man einen Gießring.
Mag für den Anfang noch gelten. Früher oder später ist die Fläche ebenerdig. Ein Jahr nach Pflanzung gerade im Frühjahr kann man das Bäumchen ohne größere Schäden umsetzen,
das geht in ein paar Jahren kaum noch...
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Erst einmal vielen lieben Dank für die vielen Nachrichten und Antworten und hilfreichen Tipps!!
Mit so einer Antwortflut hätte ich nicht gerechnet..
Nun noch eine andere Frage.
Wir haben uns dazu entschlossen noch weitere Obstbäume in den Garten zu pflanzen.
Wir haben an folgende Sorten gedacht:
- Birnen
- Walnuss
- Mirabellen
- Quitten
Kennt ihr da gute Onlineshops wo ich die Bäume bestellen kann?
Und gibts etwas worauf ich achten muss?
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Zum einen solltest Du drauf achten, ob Dein Klima/Region/Boden überhaupt für diese Bäume geeignet ist.
Zum anderen ist es sinnvoll, eine gute Baumschule vor Ort zu suchen und den Baum selbst auszusuchen ;). Dann weißt Du, was Du bekommst und hast idealerweise noch eine Beratung dabei.
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Ein guter ist z.B. die Baumschule Pflanzlust, da kenne ich einen Mitarbeiter der schon ein großes Wissen auch zu Sorten hat.
https://biobaumversand.de/
Örtliche Baumschulen sind je nachdem natürlich auch gut.
LG Thorben
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Ich würde mir überlegen, ob ich Platz für Hochstämme (Halbstamm) habe, die langlebiger und größer als Spindeln sind.
Sie kommen später in Ertrag, ergeben schöne Obstbäume.
Gibt es bei dir eine Baumschule in der Nähe, wenn ja, würde ich sie aufsuchen, falls Corona es erlaubt, ode rmich telefonisch beraten lassen.
Es ist viel besser, wenn man weiß, was man will.
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Selene,
Wenn du die langen Triebe und allles, was nach Innen wächst, entfernst, siehst du schon klarer.
3-4 Leitäste plus Stammverlängerung sollten ein Gerüst bilden.
Vielen Dank für deinen Rat, ich werd‘s versuchen.
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Selene,
Wenn du die langen Triebe und allles, was nach Innen wächst, entfernst, siehst du schon klarer.
3-4 Leitäste plus Stammverlängerung sollten ein Gerüst bilden.
Vielen Dank für deinen Rat, ich werd‘s versuchen.
Den vorderen Leitast, ein Konkurrenztrieb zur Mitte, würde ich nach Rückschnitt herunterbinden.
Steht der Baum auf einer Sämlingsunterlage?
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Ja.
Ich hoffe, dass die heißen Sommer sein Wachstum etwas bremsen.
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Walnuß, normale Sorte: 125 bis 150qm im Alter...............
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Ich würde die Erde um den Stamm abtragen. Damit hat man einen Gießring.
Mag für den Anfang noch gelten. Früher oder später ist die Fläche ebenerdig.
Ich weiß nicht, wie tief der Baum gepflanzt wurde, immer so tief pflanzen, wie er im Topf stand, ist richtig.
Falls er zu tief gepflanzt wurde, könnte man einen Steinkreis an den Gießrand rundum legen, damit bei Starkregen die Erde nicht nachfließt.