garten-pur
Pflanzenwelt => Arboretum => Thema gestartet von: *Ute* am 09. November 2004, 10:14:03
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initialposting (aus dem novemberthread gelöst und hier eingefügt)
lg, bernhard
von ismene (ausgangsfrage dieses threads):
Wer kennt sich mit Zapfen aus? Ich fand nämlich einen länglichen, etwa 13 cm Kieferzapfen (Nadeln in lichter Höhe ca. 10cm wie Feuerwerk auseinandergehend), der sehr stachelig aussieht. Wie Schwanz von einer Stachelagame oder wie diese Urviecher/Dinosauerierartigen Echsen heißen.
In einem Waldgebiet mit "normalen" Kiefern (Pinus sylvestris) sticht diese eine Kiefer ins Auge.
Habe mich schon totgesucht im Netz von wegen Zapfen-Vergleichsseiten, aber nix gefunden.
[.. etwa 13 cm Kieferzapfen (Nadeln in lichter Höhe ca. 10cm wie Feuerwerk auseinandergehend), der sehr stachelig aussieht. .
In einem Waldgebiet mit "normalen" Kiefern (Pinus sylvestris) sticht diese eine Kiefer ins Auge.
vielleicht eine Weymouthkiefer? Pinus strobus ?
http://fp.bio.utk.edu/botany/Botany_courses/botany330/plantlist.sp00/gymnosperms/pinus_strobus.htm
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ja, die zapfenzeichnungen im boerner (nadelgehölze für garten und park) zeigen auch pinus strobus als möglichkeit.
lg, brigitte
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Wie nett Uti und Brigitte, dass Ihr nachgeschaut habt!! :D
Ich bin vollkommen Kiefer-unbewandert. :-[
Von den Nadeln könnte der STrobus hinkommen, aber ich glaube ich bin nicht so gut im Zapfen-Beschreiben und stelle heute abend mal ein Foto ein.
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ismene, könntest du mal einen zapfen- und nadelscan posten. dann könnte man sich das näher angucken .....
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Ach, hier sind wir jetzt gelandet.
Als wenns was Besondres wär, hoffentlich seid ihr nicht enttäuscht, wenn ihr jetzt den Zapfen seht.
Für mich sieht er sehr exotisch aus.
Zapfenfotos, leider nicht 1a Qualität, aber was ich erkenne doch keine Weymouthkiefer. ???
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Etwas näher am noch unreifen Zapfen.
Zum Vergleich hier das Bild eines geschlossenen
Weymouthzapfens
http://www.clemson.edu/extfor/publications/bul117/Pinus_strobus.htm
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Hm, angesichts des doch sehr spitzen Schildchens an den Zapfenschuppen würde ich mal für Pinus nigra, die Schwarzkiefer plädieren.
Deren Nadeln sind außerdem auch deutlich länger als die der "normalen" Weiß-/Rotkiefer (Pinus sylvestris). Die Schwarzkiefer wird in Mitteleuropa zudem häufig angepflanzt, wo sie nicht ohnehin schon wild vorkommt.
Zum Vergleich ein Zapfenfoto von der Gymnosperm Database.
Liebe Grüße
Andreas
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Ja, Andre, das sieht ihr ganz schön ähnlich. Ich hatte auch noch mit Pinus nigra gegoogelt, war sogar auch in Bonn gelandet, aber nicht bei diesem geschlossenen Zapfen.
Nun lese ich auf einer NL-Seite, dass es
2 Unterarten gibt, die in Frage kommen
Namen:
Ned: Zwarte den (Corsicaanse den)
Lat: Pinus nigra maritima
Eng: Black Pine
Fra: Pin de Corse
Dui: Kalabrische Schwarzkiefer
Namen:
Ned: Zwarte den (Oostenrijkse den)
Lat: Pinus nigra nigra
Eng: Black Pine
Dui: Schwarzföhre
Fra: Pin noir d'Autriche
Kalabrien/Korsika oder Österreich ist jetzt die Frage. ???
Sollen aber schwer voneinander zu unterscheiden sein.
Schwarzföhre Nadeln:
steifer, senkrecht auf dem Zweig und dicht zusammen .
Kalabrische Schwarzkiefer Nadeln:
nach vorne gerichtet und weiter auseinander stehend
weisen eine Torsion (Drehung um Längsachse) auf.
In NL oft angepflanzt die Kalabrische Schwarzkiefer in Dünenwäldern, da hier auch Sandgebiet (Ex-Dünenwälder) ist eine Anpflanzung sehr wahrscheinlich.
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Die Flora Europaea unterscheidet insgesamt 5 Unterarten, wenn man's genau nimmt. Manche Bearbeiter unterscheiden noch mehr Subtaxa der Schwarzföhre...
Die Liste erweitert sich somit auf
- P. nigra subsp. nigra (Ostalpen bis Mittelitalien und Griechenland)
- P. nigra subsp. dalmatica (Istrien, Dalmatien)
- P. nigra subsp. laricio (v.a. Sardinien, Korsika. Dieser Name ist P. nigra subsp. maritima vorzuziehen!)
- P. nigra subsp. pallasiana (Balkanhalbinsel, Südkarpaten, Krim)
- P. nigra subsp. salzmannii (Cévennes, Pyrenäen, Zentral- und Ostspanien)
(Angaben aus der Online-Version der Flora Europaea).
Die Unterscheidung der Arten ist nun nicht besonders einfach, wenn sie durch künstliche Anpflanzung nicht an ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet gefunden werden (Unterarten sind ja durch unterschiedliche Verbreitungsareale voneinander getrennt). Es stellt sich nun aber die Frage: wie sinnvoll ist es, die gefundene Schwarzkiefer nach Unterarten aufzudröseln? Der Erkenntnisgewinn dürfte sich in Grenzen halten. Freu dich doch einfach über deine Pinus nigra.
Liebe Grüße
Andreas