garten-pur
Pflanzenwelt => Pflanzenvermehrung => Thema gestartet von: Hawu am 11. Januar 2017, 13:56:31
-
Hallo allerseits,
ich würde mich freuen, wenn mir jemand Tipps zur Vermehrung einer Kornelkirsche geben könnte.
Bevor die Antwort "Aussaat!" kommt, möchte ich gleich sagen, daß es mir darum geht, eine ganz bestimmte Pflanze zu vermehren. Die steht in einer Hecke (wodurch ich leider keine Absenker machen kann) und hat besonders leckere Früchte.
Veredelung ("chip-budding) und Stecklinge habe ich schon mal versucht - bisher leider ohne Erfolg.
Nun bin ich in Sachen Veredelung totaler Anfänger. Kann gut sein, daß das der einzige Grund für den Mißerfolg war. :-\
Hat jemand hier Erfahrung mit Kornelkirschen und irgendwelche hilfreichen Ratschläge für mich? Z.B. welche Veredelungstechnik ist empfehlenswert? Zu welchem Zeitpunkt?
Wann macht man am besten Stecklinge? Mit welchen Bewurzlungshormonen?
Herzliche Grüße
Hawu
-
Absenker, Air-Layering und Steckholz gehen eigentlich ganz gut.
Das Steckholz jetzt schneiden und in der Gemüseschale des Kühlschranks bis zur Frühjahrsausbringung feucht einlagern.
-
Steckholz gehen eigentlich ganz gut.
Wirklich? Warum werden dann die Sorten über Veredlung vermehrt?
-
Wahrscheinlich ist die Quote über die Veredlung günstiger.
Cornus mas geht aber ganz sicher über Steckhölzer, das habe ich schon vor 40 Jahren in der Lehre machen müssen, und warum sollte sich da zwischenzeitlich etwas geändert haben.
-
Steckholz gehen eigentlich ganz gut.
Ich bin auch skeptisch, Steckholz klappt bei einigen Cornus, aber ich habe auch schon mal Abmoosen an einer Kornelkirsche vergeblich versucht.
Auch beim Veredeln (Kopulation und Spaltpfropfen im Frühjahr, sowie Okulation im Sommer) war bei mir nicht so erfolgreich. Wenige Frühjahrsveredlungen sind ausgetrieben aber noch nie stark gewachsen.
-
Auch wenn Absenker und Abmoosen grundsätzlich funktionieren, in diesem Fall gehts halt nicht, weil der Strauch ja in einer Hecke steht. Auf öffentlichem Grund, direkt neben einem Fußweg. An den Boden unterm Strauch kommt man nicht ran und auch Abmosen dürfte nicht gehen. Die Zweige für meinen Veredelungsversuch und Stecklinge habe ich mit einer kleinen Stangen-Schere
geschnitten. Zuviele Brombeeren in der Hecke. :'(
-
Verrätst Du uns noch, warum es unbedingt dieser Strauch sein soll?
:-[
-
Man könnte den Grund hier vermuten:
besonders leckere Früchte
-
Hab ich doch schon verraten: Weil die Früchte besonders gut schmecken.
Kornelkirschenfrüchte unterscheiden sich oft recht stark von Pflanze zu Pflanze. Diese sind besonders groß, bei Vollreife fast schwarz und so süß, daß man sie roh essen kann.
-
Mein Fehler: ich hätte auf den Hinweis, daß in der Zwischenzeit schon eine neue Antwort gepostet wurde, beachten sollen. ::)
-
o-planten schrieb:
"Cornus mas geht aber ganz sicher über Steckhölzer, das habe ich schon vor 40 Jahren in der Lehre machen müssen"
Dazu noch eine dumme Frage: wie lang sollten die Steckhölzer in etwa sein?
Ich frage, weil ich über Steckhölzer gelesen habe, daß sie eine Länge von ca. 20 cm haben sollten. Nun sind die Blattabstände dieser Pflanze recht groß (der Strauch wurde letztes Frühjahr auf den Stock gesetzt und ist entsprechend stark ausgetrieben).
Wenn nach dem Stecken im Frühjahr das oberste Nodium aus der Erde rausschaut, wieviele Nodien sollten mindestens unter der Erde sein? Reicht es, wenn nur 1 oder 2 Nodien im Boden stecken? Oder sollte man dann lieber ein längeres Steckholz schneiden?
(Damit habe ich noch weniger Erfahrung als mit Veredelungen. :-[ )
-
Im Zweifelsfall würde ich 20 Steckhölzer stecken und hoffen, dass eins anwächst. ;)
-
Klar, soviele wie ich erwischen kann, ohne daß mich jemand beim Plündern erwischt. ;)
Bleibt trotzdem noch die Frage, wie lang die Steckhölzer sein sollten.
-
Grundsätzlich sollten Steckhölzer mindestens 2 Nodien, bzw Knospenpaare bei der Kornelkirsche, lang sein. 3-4 ist oft besser, viel länger wird es schwierig mit genügend tief zu stecken.
-
Im Zweifelsfall würde ich 20 Steckhölzer stecken und hoffen, dass eins anwächst. ;)
Du hast doch den Bärtels. Was sagt der? :D
-
Du hast doch den Bärtels. Was sagt der? :D
Ich bin zwar nicht Staudo, aber der, Bärtels, zumindest meiner, sagt unter Cornus und Stecklingen/Steckhölzern nichts von C. mas, erwähnt sind nur
Steckholz: C. alba, sanguinea, sericea; Steckling: die vorherigen plus C. alternifolia, controversa, florida, kousa. Es taucht also nicht einmal eine "verwandte Art" wie C. officinalis auf.
Und auch bei Veredlung taucht C. mas nicht im Bärtels auf, dort werden nur Blumenhartriegel erwähnt. Ich habe noch eine knappe Info zur Veredlung von Kornelkirschen auf französisch.
-
Doch, man findet etwas, Okulation im Sommer.
-
In meiner Version der Gehölzvermehrung von Bärtels (2008) fehlt der Hinweis auf Okulation von C. mas im Sommer.
-
In meinem von 1996 steht es im letzten Satz zur Gattung Cornus.
-
Seltsam, das Informationen aus neueren Auflagen verschwinden. Und ärgerlich.
-
Wild Obst schrieb (zu den Nodien):
"...3-4 ist oft besser..."
Danke!
Laut französischer Seite und dem Bärtels lag ich dann ja mit meinem Chip budding schon ganz richtig.
Ich werde mir also nochmal die T-Schnitt-Okulation genauer anschauen, mehr üben als beim letzten Mal und es dann auch nochmal mit dem Veredeln probieren.
Vielen Dank für eure Hilfe.
-
Frage: Ich habe mal die Kornelkirsche über Samen vermehrt. Ich hätte die Kerne beschädigen sollen, da es ein Jahr dauerte, bis sie keimten. Ist eine Veredelung auf roten Hartriegel möglich? Wäre doch praktischer, da Sämlingsunterlagen von c. mas zu zeitaufwendig wären.
-
Alle Veredlungen, die ich kenne, sind auf Cornus mas erfolgt. Ich denke, das wird seine Gründe haben.
-
Ist eine Veredelung auf roten Hartriegel möglich?
Bei inzwischen ca. 15 Versuchen ist nie auch nur etwas herausgekommen, was irgendwie Anwuchshoffnungen ausgestrahlt hätte. Ich probiere es nicht mehr.
-
Alle Veredlungen, die ich kenne, sind auf Cornus mas erfolgt. Ich denke, das wird seine Gründe haben.
Die hat es. Sonst wachsen sie ja nicht ;)
-
Die Veredelungen sind mir seinerzeit nicht gelungen. Aber so schnell wollte ich nicht aufgeben.
Nachdem mir hier im Forum Clonex empfohlen wurde, habe ich mich danach umgeschaut, gelesen, dass sich das Gel nur ca. 6 Monate hält und mich deshalb doch für Indolyl-Buttersäure in Pulverform (1%ig) entschieden.
Mitte August (was eigentlich schon zu spät war) habe ich 24 Kopfstecklinge gesteckt. Die Hälfte in Kokoserde/Sand die andere Hälfte in Tongranulat. Beides in einem Minigewächshaus im Schlafzimmer aufgestellt.
Bis auf 2 Stecklinge (im Tongranulat) haben alle ihre Blätter verloren.
Aber zumindest einer dieser beiden hat richtig viele Wurzeln gebildet (beim anderen habe ich noch nicht nachgeschaut).
Heute habe ich ihn in Erde umgepflanzt. :D
Nächstes Jahr werde ich es nochmal versuchen. Dann im Juni/Juli.
-
Die Veredelungen sind mir seinerzeit nicht gelungen. Aber so schnell wollte ich nicht aufgeben.
Seitenstichpfropfen auf leicht angetriebene (getopfte) Unterlage und dann weiter im mäßig warmen Gewächshaus.
War bis jetzt im Zweifel nach meiner Erfahrung immer die erfolgreichste Variante wenn's knifflig wird.... ;)
-
Ich habe vor fast 3 Wochen Steckhölzer gesetzt.
Bin gespannt obs was wird, bis jetzt sieht es zumindest noch nicht schlecht aus.
-
Was für mich auch schon funktioniert hat, war Spaltpfropfen mit dem Spalt direkt zwischen die Doppelknospen der Untelage und auch Kopulationen, mit dem Kopulationsschnitt auch direkt durch die Doppelknospen, wobei dann bei der Kopulation nur eine an der Unterlage bleibt. Allgemien hatte ich aber auch nicht besonders Gute Quoten.
Meine gekauften Veredlungen sehen alle aus als ob sie Okuliert worden sind, das habe ich aber noch nie ausprobiert.
-
Also meine Steckhölzer haben es leider nicht geschafft.
Ein paar konnte ich zwar sehr lange am leben halten aber Wurzeln haben die leider nicht gebildet.
Eventuell versuche ich es bald nochmal mit abmoosen.
-
Ein paar konnte ich zwar sehr lange am leben halten aber Wurzeln haben die leider nicht gebildet.
Das hatte ich auch schon mal mit Kopfstecklingen erlebt: die hatten draußen sogar den folgenden Winter überlebt und im Frühling angefangen neu auszutreiben. Hatten aber auch keinerlei Wurzeln und sind letztendlich eingegangen.
-
Ich habe dieses Frühjahr wieder veredelt, "Gelbe Selektion" und "Schönbrunner Gourmet" auf Äste wilder Kornelkirschensämlinge. ca. 50% treiben zaghaft Blättchen.
Stecklinge oder Steckhölzer haben bei mir noch nie funktioniert.
-
ich kann dazu nur beitragen das die Bewurzelungsfähigkeit von Dirndl recht unterschiedlich ist. Jolico zB. hat auch in Vitro die Wurzelbildung verweigert. Unabsichtlich abgelegte Äste meiner Wildern waren nach einem Jahr bestens bewurzelt.