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Garten- und Umwelt => Atelier => Thema gestartet von: Miss.Willmott am 30. Dezember 2019, 21:43:26

Titel: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 30. Dezember 2019, 21:43:26
Ich bin gerade mit meinem Kiesbeet zwischen Teich und Terrasse sehr unzufrieden. Es wirkt jetzt im Winter so flach. Anfang Dezember sorgte dort eine stattliche 2m hohe Molinia arundinacea für Höhe im Beet, aber nach dem ersten richtigen Frost lag sie am Boden. Das Einzige, was in dem Beet noch steht und einen Hauch Farbe hat, sind die  kahlen Blütenstängel der drei Gaura lindheimeri.

Zur weiteren Information: Den Garten habe ich erst vor 18 Monaten übernommen und eben die Staudenpflanzungen meinem persönlichen Geschmack angepasst. Vorher wuchs in dem Beet vor allem Lavendel, was ich in Teichnähe unpassend fand. Den Lavendel habe ich durch 3 Gaura lindheimeri, 3 Iris sibirica White Swirl und Dictamus albus ersetzt. Die Gräser habe ich alle behalten.

Gut, es ist Winter. Aber all die Jahre vorher hatte ich einen typischen Landhausgarten mit Buchskugeln und Eiben in den Staudenbeeten  - die Beete sahen auch im Winter gut aus, weil die Kugeln und Kegel Struktur gaben. Und ich sehe eben vom Wohnzimmerfenster direkt auf dieses Beet.

Im Sommer und auch im Herbst war ich sehr mit dem Beet zufrieden.

Nur jetzt ist es trostlos! Jetzt sind ja nur Steine zu sehen und die Schläuche der Bewässerungsanlage, welche ich natürlich noch besser mit Steinen tarnen könnte.

Das Pfeifengras ist ja an sich perfekt dort - ich mag seine Transparenz und würde es ungern durch ein anderes Gras ersetzen wollen.

Sollte ich im Winter eine Skulptur in das Beet stellen? Und sie im Frühjahr woanders platzieren? - Die Vorbesitzer hatte im Beet eine Tierplastik, die ich aber sofort verschenkt habe. Jetzt weiß ich, warum sie im Beet war - um dem Beet im Winter Höhe zu geben.
Oder soll eine Schale auf einem Sockel platzieren? Das Beet ist ja nur im Winter so trostlos.

Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

Hier ein Bild von heute Mittag.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 30. Dezember 2019, 21:45:01
Und hier ein Foto von Anfang Dezember als ich noch zufrieden war, weil die Molinia noch klasse aussah.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Nova Liz † am 30. Dezember 2019, 22:01:03
Ich kann ja so Sachen aus der Entfernung immer schlecht beurteilen,aber wäre das nicht ein Platz für ein winterblühendes Gehölz?
Zum Beispiel für eine Hamamelis oder einen Winterduftschneeball, oder passt es nicht?Wie ist denn der Untergrund unter den Steinen?
Ansonsten könnte ich mir zu dem übrigen ,formalen Stil tatsächlich so etwas wie eine große Vase vorstellen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 30. Dezember 2019, 22:08:22
Für ein Gehölz ist da leider kein Platz, der Garten hinter dem Haus ist nur 10x25m groß. Und unter der Kieselschicht ist Folie, darunter normaler Gartenboden.

Ja, eine große Vase wäre dort schön. Und im Sommer könnte sie dann immer noch woanders platziert werden.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 30. Dezember 2019, 22:20:02
Ich bin gerade mit meinem Kiesbeet zwischen Teich und Terrasse sehr unzufrieden. Es wirkt jetzt im Winter so flach. Anfang Dezember sorgte dort eine stattliche 2m hohe Molinia arundinacea für Höhe im Beet, aber nach dem ersten richtigen Frost lag sie am Boden. ...

Das Pfeifengras ist ja an sich perfekt dort - ich mag seine Transparenz und würde es ungern durch ein anderes Gras ersetzen wollen.

Sollte ich im Winter eine Skulptur in das Beet stellen? Und sie im Frühjahr woanders platzieren? - Die Vorbesitzer hatte im Beet eine Tierplastik, die ich aber sofort verschenkt habe. Jetzt weiß ich, warum sie im Beet war - um dem Beet im Winter Höhe zu geben.
Oder soll eine Schale auf einem Sockel platzieren? Das Beet ist ja nur im Winter so trostlos.

Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

Hier ein Bild von heute Mittag.

Vielleicht gibt es Molinia-Selektionen oder anderer Gräserarten, die genauso aussehen, aber standfester sind?
Viele hier im Forum haben viele Gräser und können bestimmt Erfahrungswerte beisteuern.

Eine Vase könnt ich mir auch gut vorstellen - wäre sie so

(https://up.picr.de/37557087xx.jpg)

von der Form her, würde sie ganz passend die Form der Eiben im Hintergrund aufnehmen.


Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 30. Dezember 2019, 22:27:05
Ich kann nur leider nicht sagen, welche Molinia-Sorte ich hier habe, ich tippe auf Karl Förster. Aber ich würde gerne eine standfestere ebenso hohe Sorte pflanzen.

Doch auch eine solche Vase wäre ein Option!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Katrin am 30. Dezember 2019, 23:10:35
Ich würde eine große, besonders geformte Wurzel oder einen blankgespülten Astteil hineinlegen. Das sieht auch mit den Gräsern in der Vegetationsperiode schön aus.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Sandkeks am 30. Dezember 2019, 23:24:55
Passt Sedum telephium in das Beet? Ich finde die im Winter sehr ansehnlich. Gibt es in verschiedenen Farben (Blatt und Blüte).
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 30. Dezember 2019, 23:40:38
 Ja, eine schöne Wurzel wäre auch hübsch dort, am Teichrand habe ich schon eine. Aber sie müsste für das Beet eben eine gewisse Höhe haben. Die vorhandene wäre zu mickerig. Aber eine Wurzel würde mir da auch sehr gut gefallen.

Ein Sedum kann ich mir dagegen da im Beet  im Sommer nur schlecht vorstellen. Es ist im Beet dort dann sehr grün, alles sehr zart und bewegt sich im Wind -  und was ich an Sedum kenne, würde nicht passen.

Hier das Kiesbeet im Sommer.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: AndreasR am 31. Dezember 2019, 00:36:18
Gerade als Kontrapunkt zum sonst eher leichten Beet würde das Sedum meiner Meinung nach gut passen, aber die Geschmäcker sind natürlich verschieden. Das Molinia hat wirklich wunderbar ausgesehen, leider weiß ich nicht, ob es da auch standfeste Sorten gibt. Alternativ könnte man sich natürlich nach einem standfesteren, aber dennoch feingliedrigem, nicht zu hohem Gras umschauen...
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 31. Dezember 2019, 10:03:39
Stimmt, das Sedum würde für Abwechslung im Beet sorgen! Texturkontraste gibt es in dem Beet kaum. Aber es war mir  bisher eben wichtig, etwas zu pflanzen, was sich im Wind bewegt.
 
Die vorhandene Molinia nimmt aber auch im Sommer und Herbst viel Platz ein, ob da für andere Stauden noch Platz wäre?

Die Idee mit der Wurzel gefällt mir jedoch sehr, sehr gut und ich google auch schon wegen neuerer standfesteren Moliniaselektionen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 31. Dezember 2019, 13:14:14
Ich habe die am Teichrand liegende Wurzel jetzt in dem Beet platziert und das gefällt mir schon sehr viel besser! Und eine standfestere Molinia habe ich auch schon entdeckt: Die 'Fontäne'. Deren orangeroste Stängelfärbung im Herbst passt dann auch gut zur Herbstfärbung des Japan-Ahornes und der Sternmagnolie.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Roeschen1 am 31. Dezember 2019, 13:35:11
Du könntest 2-3 schöne große Kiesel ins Beet legen, das würde auch Spannung bringen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: häwimädel am 31. Dezember 2019, 13:53:40
Ich kann ja so Sachen aus der Entfernung immer schlecht beurteilen,... formalen Stil tatsächlich so etwas wie eine große Vase vorstellen.
Mir geht es ähnlich wie Nova, nur mit einer großen Vase möchte ich mir den schönen Blick nicht verstellen  ;).
Wie wäre es mit niedrigem Sedum (da gäbe es alle möglichen Blattformen, - färbungen), Polsterthymian, Bergbohbenkraut, evtl. Salbei?
Bergenien? Ein Zwerggehölz das im Sommer von Gräsern und Gaura umspielt wird?
Evtl. passen auch weiße Lychnis coronaria mit wintergrünem, bzw. - silbernem Laub?
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 31. Dezember 2019, 14:17:07
Danke, das sind alles sehr schöne Vorschläge! Polsterhtymian wächst da schon, wird nur auf den Fotos von den Gauras verdeckt. Ich könnte davon etwas im Frühjahr abstechen und vorne und mehr rechts pflanzen.

Und ein Zwerggehölz hätte sicher auch noch Platz. Vielleicht etwas Immergrünes!  Das sind alles sehr, sehr schöne Ideen!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Jule69 am 31. Dezember 2019, 14:19:51
Wie wäre es denn dann mit einer wintergrünen kleinen Daphne?
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 31. Dezember 2019, 14:23:19
Und hier ein Foto von Anfang Dezember als ich noch zufrieden war, weil die Molinia noch klasse aussah.
Von den Proportionen her sollte Wurzel oder Zwergstrauch mindestens die Höhe des gelben Laubes der Molinia haben, um nicht "verloren" im Beet zu wirken, wenn die Monilia abgeschnitten ist.
Die jetzt dort liegende ist zu klein.

Bei einer Vase wäre meine zu groß, aber wenn sie so hoch wäre, dass sie vom Standpunkt des Fotografen aus so hoch wie die niedrige Einfassungshecke hinterm Teich wäre, wäre das auch gut.
Man muss nicht immer alles auf einen Blick sehen, Dinge zu erahnen, die weiter hinten sind und dann auf Entdeckungstour gehen zu können bringt auch einem kleinen Garten sehr viel
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 31. Dezember 2019, 15:53:21
Ja, die Wurzel war aber gerade vorhanden und ist erst einmal besser als nichts.

Bei einer Vase müsste ich ja nicht nur auf Proportion und Größe achten, sondern auch aufpassen, dass Material und Farbe zu den vorhandenen Materialen passen. Bis ich da etwas finde!

Heute ist mit der Post aus England ein Buch gekommen, was gerade gut zum Thema passt: Ornament in the small Garden von Roy Strong. Da ist eine Vase abgebildet, die mir sehr gefällt. Aber so etwas hier zu finden, stelle ich mir eben sehr schwer vor. Deshalb ziehe ich erst einmal einfachere Lösungen vor.

Ja, an eine Daphne habe ich inzwischen auch schon gedacht.

Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 31. Dezember 2019, 16:17:12
...Ornament in the small Garden von Roy Strong. ...
Oh, das klingt und sieht so aus, als ob es mir auch gefallen könnte  :D
Der Macher von The Laskett dürfte da einiges zu erzählen haben...
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: helga7 am 31. Dezember 2019, 16:18:40
Was meinst du zu 3 oder 4 wintergrünen, auf dem Boden aufliegenden Blattrosetten? :)
Bei mir wirken im Moment Digitalis und Heuchera besonders schön! Nicht, dass ich dir jetzt genau diese Pflanzen einreden möchte, aber da gibt es doch bestimmt auch welche, die im Sommer an diesem Ort besonders gut passen?
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 31. Dezember 2019, 17:06:27
Roy Strong ist schon klasse! Ich habe schon 'Architektonische Gärten und Gartenteile', 'Zauberhafte kleine Gärten' und 'Kleine Gartenparadiese' von ihm, aber dieses Buch fehlte mir noch.

Dicentrasämlinge und Heucheras habe ich schon in verschiedenen Farben hinten in den schattigen Beeten, Helga, da könnte ich zwei, drei Pflanzen versuchsweise anpflanzen. Und ein klein bleibendes immergrünes Gras hatte ich heute Morgen im Gartencenter auch schon in der Hand - leider ohne Etikett, daher habe ich es nicht mitgenommen.

Wenigstens ein Hauch von Grün muss im Winter auch in diesem Beet sein.

So, jetzt wünsche ich euch allen aber erst einmal einen guten Rutsch in ein neues viel versprechendes Gartenjahr! Ich muss mich für die Silvesterparty fertig machen.

Herzlichen Dank erst einmal für euren guten Tipps!

Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Starking007 am 01. Januar 2020, 18:07:23
Trotzdem noch:

Zwergige Nadelgehölze
Cistus laurifolius
Baumarktware:
Juniperus Blue Star etc.
Ilex Heckenzwerg
uva....

Vase wäre jetzt nicht das Meine,
Schrottfundstück eher...........
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: kaieric am 01. Januar 2020, 20:21:20
Und hier ein Foto von Anfang Dezember als ich noch zufrieden war, weil die Molinia noch klasse aussah.
muss die denn so zeitig zurückgeschnitten werden? wenn du mit dem aspekt doch zufrieden warst, könntest du mit dem rückschnitt bis kurz vor neuaustrieb warten.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: AndreasR am 01. Januar 2020, 20:24:46
Sie schrieb weiter oben, dass das Gras nach dem ersten Frost platt am Boden lag - da ist's natürlich Essig mit dem Winteraspekt. Aufbinden geht ja nicht so wirklich bei Gräsern, wenn die nicht ohnehin standfest sind (heute beim Neujahrsspaziergang sind mir diverse Miscanthus und Panicum diesbezüglich sehr positiv aufgefallen).
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: kaieric am 01. Januar 2020, 20:27:28
danke dir - wer lesen kann... ;D
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 01. Januar 2020, 21:20:22
Ich hätte hier eine Gärtnerei in 25km Entfernung, die sich auf Zwergkonifieren spezialisiert hat und gerade auch Raritäten anbietet, da müsste ich gar nicht auf Baumarktware zurückgreifen.

Aber ich kann mir eine Konifere schlecht in dem Beet zu den vorhandenen Stauden vorstellen. Ich habe Angst, dass das Beet damit zu fernöstlich wirken könnte, gerade auch, weil links in der Kiesfläche ein Japan-Ahorn wächst.

Momentan tendiere ich mehr zu einem Rosmarin-Seidelbast Daphne cneorum 'Variegata', zu einem Virburnum oder einer Lonicera standishii 'Budapest', die ist zwar nicht immergrün, aber blüht auch  im Winter.

Ja, die Molinia sah bis Mitte Dezember sehr schön aus, bis sie dann eines Morgens am Boden lag. Es hatte die Tage vorher sehr viel geregnet und gestürmt, danach dann eine Frostnacht und alle Halme lagen am Boden und konnten herausgezogen werden. Ich musste noch nicht einmal großartig schneiden.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Starking007 am 02. Januar 2020, 21:56:17
... Rosmarin-Seidelbast Daphne cneorum 'Variegata'
was der aushält, weißt du?

....Virburnum
Immergrüne haben ihre Tücken!

..... Lonicera standishii 'Budapest', blüht auch  im Winter.
Laut Literatur Ja, je nach Winter.................
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 03. Januar 2020, 19:40:08
Laut Esveld  ist Daphne cneorum 'Variegata' winterhart. Wenn es der gewöhnliche Rosmarin-Seidelbast im Schwarzwald aushält, dann sicher auch bei mir in Norddeutschland in Zone 7b. Warum hast du Bedenken?

Ich bin auch durchaus bereit, nach einem sehr harten Winter Verluste hinzunehmen und dann neue Pflanzen zu kaufen.

Gut, ein Virburnum ist vielleicht keine so gute Wahl. Und für eine Lonicera standishii  'Budapest' habe ich schon einen besseren Platz gefunden, an der Südwestwand neben der Terrasse, wo bisher ein Efeu wuchs, den wir aber gerodet haben, weil er immer ins Dach wachsen wollte.

Zum Glück habe ich auch noch Zeit, mir meine Wahl in Ruhe zu überlegen. Ich war heute Nachmittag im örtlichen Gartencenter (kein Baumarkt, sondern das Ladengeschäft eines riesigen GaLaBaubetriebes mit eigener Baumschule). Ich habe dort aber nichts gefunden, was mir gefällt. Sie hatten auch zwergige Koniferen - für die Grabbepflanzung. Deinen Vorschlag habe ich also nicht ganz verworfen. Ich muss erst nur einmal alles in Ruhe überdenken. Ich habe ja nur wenig Platz und will daher auch nur ganz ausgesuchte Pflanzen kaufen.

Roy Strongs Buch 'Ornament in the small Garden' habe ich mir nun auch genauer angeschaut und bin wieder einmal ganz hingerissen von den Fotos darin aus Nicole de Vésians Garten la Louve. Strong bezeichnet diesen Garten als Meisterwerk und das finde ich auch. Ich habe mir jetzt auch noch das Buch von Louisa Jones 'Nicole de Vésian: Gardens, Modern Design in Provence' bestellt.

In la Louve gibt es auch fast nur immergrüne Gehölze, viel Kies und Pflaster. Und der Garten wirkt keineswegs asiatisch, obwohl einige der Bäume auch im fernöstlichen Stil geformt sind. Eine Zwergkonifere schließe ich also keineswegs aus. Aber einen Rosmarin-Seidelbast kann ich mir in dem Beet immer noch sehr gut vorstellen.

Das Buch kommt demnächst und dann schaue ich mal, ob es immer noch eine blühende Pflanze sein soll. La Louve ist wunderschön und hat fast keine Blütensträucher.

Mein Garten ist eben so klein, dass ich jede Pflanzung genau überlegt werden muss. Ich finde eure Tipps und Ideen daher sehr hilfreich!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Schnäcke am 03. Januar 2020, 20:10:41
Wie gefällt Dir eine Euphorbia? (https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=66246.0;attach=683629)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Hero49 am 03. Januar 2020, 20:14:49
In meinem Kiesbeet wollte ich auch kleine, immergrüne Gehölze und es sind Ilex crenata, die Säulenform geworden.
Sieht ganz gut aus und ich lasse mich überraschen, ob sie in meinem kalkhaltigen Boden gut wachsen.
Das erste Jahr ist rum und sie sehen noch gut aus.

Momentan plane ich die Bepflanzung eines öffentlichen Beetes und möchte auch dort zu den vorhandenen Rosen und geplanten Gräsern einige Immergrüne unterbringen.
Zur Auswahl stehen: Sarcococca humilis, Leucothoe Scarletta, Choisya, oder Eibenhalbkugeln.
Die beiden letzten funktionieren auf jeden Fall, Leucothoe hatte ich jahrelang in einem großen Topf und müsste auch gehen, doch wie stehts mit Sarcococca humilis? Kann jemand was dazu sagen?
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: tomma am 03. Januar 2020, 20:33:03
Wenn der Garten so klein ist, wie Du schreibst, kannst Du vielleicht einen schön bepflanzten Kübel dicht an das herunter geschnittene Gras stellen. Dann müsste es im Sommer und Winter passen; und Du hast die Möglichkeit, immer mal zu variieren.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 03. Januar 2020, 21:58:34
Oh, ich liebe Euphorbien! In dem Beet säen sich die Zypressen-Wolfsmilch Euphorbia cyparissias massenhaft aus. Eine höhere wintergrüne Euphorbie kann ich mir daher sehr gut in dem Beet vorstellen. Was ist das denn für eine Euphorbie auf deinem Foto, Schnäcke? Das ist ja ein tolles Foto!
Ist es eine Euphorbia characias subsp. wulfenii ? Wenn ja, dann werde ich mir die auf jeden Fall bestellen! Ich wusste nicht, dass es auch immergrüne  Euphorbien gibt! Danke für den Tipp!

Laguna, deine Vorschläge schaue ich mir auch noch genauer an. An eine Choisya ternata 'Aztec Pearl' habe ich auch schon gedacht. Die finde ich auch sehr schön, aber ich habe keinen hellen frostfreien Platz zum Überwintern.

Ja, der Garten ist wirklich nur sehr klein. Hinter dem Haus sind nur 10x25m² Fläche - so groß war in meinem früheren Garten der Vorgarten. Ich muss hier komplett umdenken!

Für diesen Winter ist eine Kübellösung schon eine Alternative! Ich hätte nur auf Dauer wirklich gern eine stimmige Bepflanzung für das Beet, weil der Blick aus dem Wohnzimmer genau auf dieses Beet geht.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Schnäcke am 03. Januar 2020, 23:13:48
Euphorbia amygdaloides ssp. robbiae auf dem Foto eignet sich nicht für die pralle Sonne. Aber die von Dir genannte Mittelmeerwolfsmilch würde es auf dem Kiesbeet gut aushalten.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Hero49 am 03. Januar 2020, 23:40:17
Meine erste Choisya war ein Versuchsballon. Eine kleine, mir bis dahin unbekannte Pflanze aus dem Gärtnereigroßhandel pflanzte ich 2016 in ein neu angelegtes Beet. Nach dem Anwachsen, auch in der größten Hitze nie mehr gegossen, entwickelte sich diese zu einem schönen runden Strauch von 1 x 1 m, blüht im April und im August/September, hatte bisher keine Frostschäden, keinen Schädlingsbefall oder Krankheiten.
Die einzige Arbeit: Nach der Blüte im April schneide ich die Triebe um 1/3 zurück.
(https://up.picr.de/37589213yj.jpg)
Februar 2018, Nachts hatte es -15°
(https://up.picr.de/37589223yc.jpg)
Ende April 2019


Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 04. Januar 2020, 00:02:22
Euphorbia characias subsp. wulfenii macht sich da bestimmt gut, hält sich bei mir, auch 7b, seit 9 Jahren gut, kann aber mal schwanken im Aussehen - in manchen Jahren ist sie ein üppiger Busch, dann ein Jahr mal wieder etwas strubbelig.
Liegt aber vielleicht an meinem schweren Lehmboden.
Wird mindestens so hoch wie die Gauras.
Hier rechts am Ende der Trockenmauer:

(https://up.picr.de/37589267hm.jpg)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: helga7 am 04. Januar 2020, 09:03:21
@ Laguna:
Ich hab Sarcococca humilis seit vielen Jahren im Garten. Ich habe von der Mutterpflanze schon mehrmals Teile abgestochen und an anderen Stellen ausgepflanzt, allerdings immer halbschattig und geschützt.

(https://up.picr.de/37589858gm.jpg)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Hero49 am 04. Januar 2020, 10:05:10
Danke Helga!
Deinem Foto nach wird die Pflanze eher breit und nicht so hoch.
Dann kommen mehrere Exemplare in den halbschattigen Bereich im Beet.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 04. Januar 2020, 10:34:43
Oh, die Euphorbia characias subsp. wulfenii sieht ja phantastisch aus! Auch die Höhe wäre perfekt.

Und ja, in dem Beet habe ich immer Sonne und es ist auch alles andere als windgeschützt dort. Zwar habe ich hohe Hecken und auch von Norden und Süden den Schutz des Hauses bzw. durch Nachbars Garagenwand, aber durch Verwirbelungen ist in dem Kiesbeet ständig Bewegung. Das sollte die neue Bepflanzung schon vertragen.

Die Sarcococca humilis sieht zwar sehr hübsch aus, aber ich denke die Euphorbia ist für das Beet die beste Wahl!

Vielen lieben Dank für eure Hilfe!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: cydora am 04. Januar 2020, 13:46:04
Mit den mittelhohen Immergrünen nimmst du dem Beet etwas von seiner Leichtigkeit, die du doch erhalten wolltest.
Ich würde Molinia einfach durch Stipa calamagrostis Algäu ersetzen. Dazu einen silbergrau verwitterten Holzbalken von vielleicht 12x12cm, ca 1-1,20m Höhe, und darauf eine kleine Figur, Keramik oder Bronze. Das Ganze so arrangiert, dass das Gras rechts am Fuße des Balkens steht, wenn man von innen rausschaut. Als Bodendecker unter Gauras und Gras könnte ich mir kleine Bergenien und Katzenminze vorstellen. Nicht mehr.
Im Fruhling, wenn alles zurück geschnitten ist, würden sich zarte Tulpen wie zum Beispiel die Tulipa clusianas gut machen.
Zierlauch würde auch passen, entweder der Klassiker Allium Purple Sensation oder Allium sphaerocephalon.
Die Folie im Boden finde ich blöd, die stört bei Bepflanzung nur.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Mata Haari am 04. Januar 2020, 21:09:49
Vielleicht wäre auch Calamagrostis x acutiflora 'Waldenbuch'  eine Alternative.
Blüht früh im Jahr und macht bis zum Rückschnitt im Frühjahr immer eine gute Figur.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 04. Januar 2020, 21:53:40
Cydora, das Stipa calamagrostis Algäu ist mir persönlich zu niedrig - so schön es auch wirkt. Meine Molinia arundinacea ist 2m hoch und damit in der Höhe perfekt vor den Platanen, ich würde sie nicht gegen ein niedrigeres Gras austauschen wollen. Denn auch mit dem Holzbalken und einer Skupltur darauf käme ich schwerlich auf diese Höhe.

Ja, im Sommer liebe ich diese Leichtigkeit der Gaura und das Wogen der Gräser im Wind. Ich denke, dass die niedrig bleibende Daphne cneorum dem Beet nicht die Leichtigkeit nehmen würde und die Euphorbia würde im Sommer durch die Molinia verdeckt werden. Ein paar Zwiebelpflanzen habe ich übrigens schon in dem Beet: Schachbrettblumen.

Über Tommas Vorschlag mit dem Kübel habe ich nun doch weiter nachgedacht und auch Starkings Zwergkoniferen habe nicht ganz verworfen.
Schaut euch bitte einmal das Foto unten vom November an. Links in der Kiesfläche neben dem Kiesbeet wächst ein Japan-Ahorn, daneben sind zwei kleinere Findlinge. Ich habe ja Angst, eine Konifere im Kiesbeet würden den vorderen Gartenteil zu fernöstlich wirken lassen.

Aber wenn ich jetzt eine Zwergkonifere oder eine Bonsai-artige Immergrüne in einem Kübel in das Beet setze, kann ich das Fernost-Thema im Winterhalbjahr gefahrlos ausprobieren und wenn es mir dauerhaft gefällt, die Pflanzen ganz in das Beet setzen. Ansonsten wird der Kübel eben im Sommerhalbjahr aus dem Beet entfernt.

Und im Sommer habe ich dann weiterhin die Leichtigkeit und Transparenz mit den Gauras und den Gräsern.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 04. Januar 2020, 23:23:09
Mir fiel grad Microbiota decussata ein - würde die Wuchsform des Acer palmatum aufnehmen, aber im Winter nicht so saftiggrün sein wie viele Immergrüne, sondern bronzefarben.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: tomma am 04. Januar 2020, 23:31:59
Cydora, das Stipa calamagrostis Algäu ist mir persönlich zu niedrig - so schön es auch wirkt. Meine Molinia arundinacea ist 2m hoch und damit in der Höhe perfekt vor den Platanen, ich würde sie nicht gegen ein niedrigeres Gras austauschen wollen. Denn auch mit dem Holzbalken und einer Skupltur darauf käme ich schwerlich auf diese Höhe.

Ja, im Sommer liebe ich diese Leichtigkeit der Gaura und das Wogen der Gräser im Wind. Ich denke, dass die niedrig bleibende Daphne cneorum dem Beet nicht die Leichtigkeit nehmen würde und die Euphorbia würde im Sommer durch die Molinia verdeckt werden. Ein paar Zwiebelpflanzen habe ich übrigens schon in dem Beet: Schachbrettblumen.

Über Tommas Vorschlag mit dem Kübel habe ich nun doch weiter nachgedacht und auch Starkings Zwergkoniferen habe nicht ganz verworfen.
Schaut euch bitte einmal das Foto unten vom November an. Links in der Kiesfläche neben dem Kiesbeet wächst ein Japan-Ahorn, daneben sind zwei kleinere Findlinge. Ich habe ja Angst, eine Konifere im Kiesbeet würden den vorderen Gartenteil zu fernöstlich wirken lassen.

Aber wenn ich jetzt eine Zwergkonifere oder eine Bonsai-artige Immergrüne in einem Kübel in das Beet setze, kann ich das Fernost-Thema im Winterhalbjahr gefahrlos ausprobieren und wenn es mir dauerhaft gefällt, die Pflanzen ganz in das Beet setzen. Ansonsten wird der Kübel eben im Sommerhalbjahr aus dem Beet entfernt.

Und im Sommer habe ich dann weiterhin die Leichtigkeit und Transparenz mit den Gauras und den Gräsern.

Genau so hatte ich das gedacht.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Treasure-Jo am 04. Januar 2020, 23:59:46
Oh je, zu allererst würde ich die Folie samt Kiesel unbedingt entfernen.

Zum zweiten fände ich ein Gehölz, vielleicht sogar einen kleinen Hochstamm, toll, oder ein säulenförmiges Gehölz.

Alternativ viele Calamagrostis Karl Foerster, am um Himmels Willen ohne den Kies.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 05. Januar 2020, 00:32:38
Ja, die Microbiota decussata gefällt mir sehr, Gartenplaner. Auch dass sie im Winter nicht so frischgrün ist, finde ich gut.

Starking, ich musste eben etwas länger nachdenken, aber dein Vorschlag ist wirklich sehr gut!

Aber warum seid ihr gegen die Folie oder gar gegen den Kies? - Gut, ich selber wäre nie auf die Idee gekommen,  ein Kiesbeet anzulegen und die Folie zu verwenden, doch finde ich den Garten als Ganzes sehr stimmig. Von der Optik her passt es.

Unkraut wächst dort trotzdem, das stimmt. Im Kiesbeet selber säen sich Euphorbia cyparissias und Campanula  rapunculoides massenhaft aus, lassen sich aber leicht herausziehen, wenn es überhand nimmt. In der Kiesfläche wächst kaum etwas, weil sie eben regelmäßig geharkt werden muss, damit sie eben bleibt.

Derjenige, der den Garten ursprünglich geplant hat, wird sich etwas dabei gedacht haben. Und wie gesagt, von der Optik her finde ich die Kiesfläche schön, das Kiesbeet  bisher nur im Sommer, wenn es überwuchert wird.

Meine Traumgärten sind La Louve in der Provence und die Gärten in der Toskana mit ihren Kiesflächen. - Ich wäre nur nie auf den Gedanken gekommen, selber so etwas in Norddeutschland anzulegen, aber als ich diesen Garten sah, war ich hingerissen und musste ihn haben. Der Kies bleibt also erst einmal und auch das Kiesbeet.

Aber ihr könnt mir ja schon einmal schreiben, was dagegen spricht: Ich werde darüber nachdenken.

Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Starking007 am 05. Januar 2020, 06:21:18
Dieser Faden gefällt mir sehr gut,
die Leichtigkeit aus den Gestaltungswünschen
findet sich im lockeren Umgangston wieder,
und die Vorschläge sind alles andere als utopisch.

Folie ist für Herzblutgärtner sowas wie Schweinskopfessen für Vegetarier.
Mich ekelt richtig davor.
Und so mancher Profigärtner lebt gut davon Vlies und Folien samt Wurzelgewebe
in 30cm Quadraten mit dem Teppichmesser rauszupulen.

Abbaubare Mulchpapiere sind eine Alternative, alte Jutesäcke, Pappe etc.

Gruß Arthur, der schon wieder über eine Choisia nachdenken muss.....

Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Lilo am 05. Januar 2020, 07:37:30
Aber warum seid ihr gegen die Folie ...?

1. Auf die Dauer wird die Folie verrotten und ist eine weitere Quelle von Mikroplastik.
2. Wie Du selbst festgestellt hast, nützt Die Folie nützt auf lange Sicht nicht gegen Verunkrautung.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: helga7 am 05. Januar 2020, 09:10:18
Aber wo die Folie doch schon drin ist und keine Probleme macht? ;)
Das letzte Bild zeigt die Situation super! :D
Und die Daphne, die ich mir bisher nicht so gut da drin vorstellen konnte, passt perfekt an den Rand. Da kann sie sich über die Begrenzung drüberlegen und eine Verbindung schaffen! :D

(https://up.picr.de/37597472mg.jpg)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Schnäcke am 05. Januar 2020, 11:40:43
Ich würde Molinia einfach durch Stipa calamagrostis Algäu ersetzen. Dazu einen silbergrau verwitterten Holzbalken von vielleicht 12x12cm, ca 1-1,20m Höhe, und darauf eine kleine Figur, Keramik oder Bronze. Das Ganze so arrangiert, dass das Gras rechts am Fuße des Balkens steht, wenn man von innen rausschaut. Als Bodendecker unter Gauras und Gras könnte ich mir kleine Bergenien und Katzenminze vorstellen. Nicht mehr.
Im Fruhling, wenn alles zurück geschnitten ist, würden sich zarte Tulpen wie zum Beispiel die Tulipa clusianas gut.
Diese Idee mit dem Holzbalken merke ich mir. Sie gefällt mir ausgesprochen gut.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 05. Januar 2020, 13:27:35
Ich habe inzwischen auch schon genügend Gründe gegen die Folie gefunden, ich habe ja eine recht gut Bibliothek ( nur ohne eure Anregungen hätte ich dort nicht wegen der Folie nachgeschaut) und im Buch 'Staudenmischpflanzungen' stehen Gründe gegen die Folie:

Dass Folien eben auch nicht nur das Wachstum der 'Unkräuter' erschweren, sondern auch das der Stauden. Ich hatte mich auch schon gefragt, warum meine neu gepflanzten Linaria purpurea 'Canon J. Went' nicht geblüht haben. Im alten Garten blühten sie wie Hulle und der liegt nur sechs Kilometer entfernt.

Dass die Bodenlockerung durch Regenwürmer und Co. flachfällt...

An Mikroplastik habe ich noch nicht einmal gedacht.

Immerhin wächst in dem Bereich, wo die Folie liegt kein Giersch. Im schattigen Gartenteil, wo keine Folie verwendet wurde, kämpfe ich einen wohl aussichtlosen Kampf gegen den Giersch.

Aber solange mir die Folie Vorteile bringt, lasse ich sie dort, wo sie ist.  Neben den Buchshecken, links neben dem Japan-Ahorn werde ich sie entfernen.

Und ja, die Daphne am Rande des Beetes wird dort bestimmt sehr hübsch aussehen. Ich mag es sehr , wenn die Pflanzen die strengen Beetgrenzen überwuchern.

Mir gefällt der Ton hier auch sehr! Ich lerne gerade viel und ich freue mich schon auf das Ergebnis! Danke schön!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Querkopf am 05. Januar 2020, 13:53:36
... Gründe gegen die Folie:
Dass Folien eben auch nicht nur das Wachstum der 'Unkräuter' erschweren, sondern auch das der Stauden. Ich hatte mich auch schon gefragt, warum meine neu gepflanzten Linaria purpurea 'Canon J. Went' nicht geblüht haben. Im alten Garten blühten sie wie Hulle und der liegt nur sechs Kilometer entfernt.
Dass die Bodenlockerung durch Regenwürmer und Co. flachfällt... 
Und noch drei Gründe gegen Folie:
- Sie bremst erwünschte Dynamik aus. Stauden, Gehölze & Co. haben keine Chance, sich auszusamen. Pflanzen, die sich breiter machen möchten - egal ob Zwiebelgewächse oder Staudenhorste -, können das kaum tun, alldieweil neue Basistriebe, die neben der Hauptpflanze hochkommen, quasi mit dem Kopf an die Decke stoßen. Heißt: Folie nimmt Pflanzen weitgehend die Möglichkeit zur Selbstverjüngung. 
- Will man Bepflanzung auf folienbedecktem Untergrund ändern oder erweitern, muss man die Folie entsprechend einschneiden. Je mehr Einschnitte, desto schwächer wird die Unkraut unterdrückende Wirkung der Folie - irgendwann geht sie gegen Null (da kann man dann auch gleich auf das Zeuchs verzichten...).
- Folie ist i. d. R. nicht wasserdurchlässig, was die Wasserversorgung der "Erwünschten" schwieriger macht. Beziehungsweise den Wasserabzug in Zeiten, in denen es sehr viel regnet. (Sieht bei Unkrautvliesen anders aus, die sind normalerweise wasserdurchlässig.)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: neo am 05. Januar 2020, 15:07:35
- Will man Bepflanzung auf folienbedecktem Untergrund ändern oder erweitern, muss man die Folie entsprechend einschneiden.
Ich mache es jeweils so, dass ich den Kies wegschaufle und etwas Substrat einbringe bei Pflanzung, an das Vlies gehe ich nicht.
Es ist für mich nach wie vor erstaunlich, wie eigendynamisch die Kiesecke dort nach 5,6 Jahren geworden ist und mit wenig Wasseranspruch über den Sommer. Allerdings hat sicher der Laubeintrag seins mitgetan.
Und heute würde ich kein Vlies mehr wollen, war mir damals nicht bewusst. Auch nicht, dass die Gartenbauer das automatisch so machen.

Weisst du, ob deine Folie wasserdurchlässig ist Miss Willmott? ( Bei uns liegt da was drunter, was sich in Richtung Stoff anfühlt.)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Walt am 05. Januar 2020, 15:15:03
Für den Winter wäre anstatt eine Vase auch eine Wasserschale (Corten) ein Hinkucker. Gibt diverse Anbieter.
z.B.: https://www.blumentopf24.de/schalen/metall/wasserschalen-aus-corten-stahl.html

Und im Winter hat man auch nicht das Problem mit Verdunstung, Nachfüllen und Veralgen.

Gruß
Walt
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 05. Januar 2020, 20:16:23
Die Folie fühlt sich stoffähnlich an, nicht so wie Teichfolie, sie lässt sich auch leicht einreißen, obwohl sie schon ziemlich dick ist. Und sie ist wasserdurchlässig.

Euphorbia cyparissias und Campanula rapunculoides siedeln sich dort durchaus an, was ich aber sehr hübsch finde. Der Vorbesitzer meinte bei der Übergabe vor 18 Monaten, wenn mich das stört, müsse ich die Folie eben erneuern.  Daraus schließe ich, dass die Folie schon etwas älter ist.

Unter der Kiesfläche, die an der Terrasse beginnt und hinter dem Teich endet, finde ich die Folie eigentlich ganz sinnvoll. Sie verhindert, dass sich das Erdreich mit dem Kies vermischt. Im Kiesbeet, wo die Kiesel ja recht groß sind, finde ich sie unnötig.

Ja, eine Vogeltränke wäre auch sehr hübsch im Winterhalbjahr. Das ist auch ein schöne Idee!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Treasure-Jo am 05. Januar 2020, 21:22:37
Die "Folie" ist vermutlich ein Gewebe-Vlies, wasserdurchlässig. Ich möchte kein Anti-Folien-Dogmatiker sein. Ich halte Folien und Vliese zu 99% für überflüssig und kontraproduktiv in Privatgärten. Aber ich will Dich um Himmels willen nicht "nötigen", dieses Vlies herauszureißen. Das liegt bei Dir. Ist ja klar.

Was den Kies betrifft: Es könnte vielleicht einen gestalterischen Grund gegeben haben, dass der Vorbesitzer des Gartens den Kies und gerade hier verwendet hat. Es kann ruhig und "ordentlich" wirken. In Wassernähe mag der Kies an die Ufer mancher Gewässer erinnern. Wenn die Bepflanzung zum Kies passen würde, könnte ich mich damit auch anfreunden, insbesondere wenn auch der Untergrund mager und durchlässig wäre und so die Inspiration für einen "echten Kiesgarten" (siehe Thread Kiesgarten) und nicht Vorlage für eine trostlose Steinwüste liefert. Neben dem schönen Splittweg fände ich eine durchweg bepflanzte Fläche in jedem Fall ansprechender als eine Kiesfläche. Die Insekten fänden das sicher auch. Ich könnte es gar nicht übers Herz bringen, eine Fläche unbepflanzt zu lassen. Tolle Blüten, schöne Blätter, interessante Gehölze sind doch allemal attraktiver als Kies!? Und Vorschläge dazu gibt es ja schon reichlich.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Treasure-Jo am 05. Januar 2020, 21:23:57
Euphorbia characias subsp. wulfenii macht sich da bestimmt gut, hält sich bei mir, auch 7b, seit 9 Jahren gut, kann aber mal schwanken im Aussehen - in manchen Jahren ist sie ein üppiger Busch, dann ein Jahr mal wieder etwas strubbelig.
Liegt aber vielleicht an meinem schweren Lehmboden.
Wird mindestens so hoch wie die Gauras.
Hier rechts am Ende der Trockenmauer:

(https://up.picr.de/37589267hm.jpg)

Da geht mir das Herz auf beim Anblick der Wiese und der Mauer
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Querkopf am 06. Januar 2020, 00:16:48
Für Laguna, zu Sarcococca humilis:
Bei mir wächst sie seit 15 Jahren als kleine Hecke, die ein (halb)schattiges Beet von der Wiese abgrenzt. Der Boden dort ist frisch und humos über lehmigem Untergrund. Das mag sie offenbar und überschreitet ihre 50x50cm-"Buchform" kräftig, wird eher 70cm hoch und breit. Macht aber nix: Nach der Blüte lichte ich jedes Jahr aus, schneide zudem von oben stark zurück und stecke dann einen Teil des Schnittguts; in gespannter Luft (durchsichtige Haube überm Pott) wurzeln Stecklinge sehr leicht.
Abstechen, so wie helga7 es beschreibt, kann ich mir als Vermehrungsmethode auch gut vorstellen, die Pflanzen treiben Ausläufer.
Eine Test-Pflanze hatte ich zuvor zwei Jahre lang im Vollschatten an einem deutlich trockeneren Platz stehen. Das hat sie zwar überlebt, aber ohne Zuwachs.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Stefagarten am 06. Januar 2020, 10:23:06
Guten Morgen. Mir würde eine zierkirsche, und zwar prunus incisa kojou-no-mai dort super gefallen. Im Winter imponieren die anmutig gedrehten Zweige, Frühling schöne zarte Blüte, und die herbstfärbung ist super.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 06. Januar 2020, 13:21:31
Oha, eine Zierkirsche! Ob du es glaubst oder nicht: Gerade kam das Buch über die Gärten von Nicole de Vésian ( ich finde La Louve zum Niederknien schön) und blättere gerade in meiner Mittagspause darin. Und wo bleibt mein Blick hängen: An einem malerisch gewachsenen Aprikosenbäumchen.

Da das bei mir wohl kaum blühen dürfte, schlug ich das Buch zu und wollte hier etwas im Forum lesen und sehe deinen Eintrag.

Ja, eine kleine malerisch wachsende Zierkirsche! Und ihr zu Füßen dann der Rosmarin-Seidelbast, dazu dann noch eine schöne Vogeltränke und das Bild ist perfekt.

Vielleicht noch irgendwo eine Lunaria rediviva, die sieht ja im Winter sehr hübsch aus - ich habe mir davon gerade Samen besorgt.

Ich schaue gleich mal nach dem Prunus incisa kojou-no-mai

Vielen herzlichen Dank! Ihr seid phantastisch!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Hausgeist am 06. Januar 2020, 13:34:25
Bitte bei der 'Kojou-no-mai' beachten, dass sie keinesfalls kleinwüchsig ist, wie auf den Etiketten immer angegeben wird. Das wird mit der Zeit ein Großstrauch.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Treasure-Jo am 06. Januar 2020, 13:51:10
Und da der Prunus eine ordentlich große Pflanzgrube braucht, haben sich Folie und Kies weitgehend erledigt. Ist doch schön.  :D
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: goworo am 06. Januar 2020, 14:07:06
@laguna: Sarcococca humilis wächst hier flächig am Nordhang auf humosem Sand, unterdrückt jeglichen Unkrautwuchs absolut zuverlässig und sieht aktuell so aus:
(https://up.picr.de/37610494gk.jpg)
Leucothoe kann ich mir bei höherem pH-Wert nicht vorstellen. Hier wächst sie im (Halb-)Schatten zuverlässig.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: cydora am 06. Januar 2020, 14:54:16
Goworo, fantastisch! Das muss ja im Frühjahr eine Duftorgie sein! :D
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: goworo am 06. Januar 2020, 15:19:38
Goworo, fantastisch! Das muss ja im Frühjahr eine Duftorgie sein! :D
In der Tat ist der Duft bisweilen an der 80 m entfernten Straße wahrnehmbar. :D
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Treasure-Jo am 06. Januar 2020, 15:22:37
@Goworo, fantastisch
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Nox am 06. Januar 2020, 15:40:53
Bitte bei der 'Kojou-no-mai' beachten, dass sie keinesfalls kleinwüchsig ist, wie auf den Etiketten immer angegeben wird. Das wird mit der Zeit ein Großstrauch.

Genau das hatte mich bewogen, mir eine zuzulegen. Hab' ich hier im Forum erfahren, danke !
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Hero49 am 06. Januar 2020, 16:32:51
Genau das gefällt mir bei garten-pur!
Fragen zu seltenen Pflanzen, die oftmals gelernte Gärtner nicht kennen, werden hier prompt beantwortet und zusätzlich gibt's noch schöne Fotos. Besser geht's doch nicht. Danke an alle.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Roeschen1 am 06. Januar 2020, 16:55:01
Bitte bei der 'Kojou-no-mai' beachten, dass sie keinesfalls kleinwüchsig ist, wie auf den Etiketten immer angegeben wird. Das wird mit der Zeit ein Großstrauch.
Bei mir hatte sie einen jährlichen Zuwachs von ca 5cm.
Die ersten Jahre stand sie im Topf.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Hausgeist am 06. Januar 2020, 17:00:01
Hier ist der Zuwachs deutlich stärker. In den Herrenkamper Gärten steht ein Exemplar von ca. 4 m Größe.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Querkopf am 06. Januar 2020, 17:07:58
... Sarcococca humilis wächst hier flächig am Nordhang auf humosem Sand, unterdrückt jeglichen Unkrautwuchs absolut zuverlässig und sieht aktuell so aus...
... In der Tat ist der Duft bisweilen an der 80 m entfernten Straße wahrnehmbar. :D
Wow :D! Auf flächiges Pflanzen komme ich viel zu selten (alte Sammler-Kleinteiligkeits-Gewohnheiten wirken lange nach) - danke für den Stups!
In diesem Frühjahr werde ich also mal wieder Stecklinge ziehen ;).
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: AndreasR am 06. Januar 2020, 17:37:31
Kann es sein, dass verschiedene Klone von Prunus incisa 'Kojou-no-mai' im Umlauf sind? Oder dass die nicht immer korrekt bezeichnet sind? Ich erstand letztes Jahr ein Exemplar für 'nen Fünfer vom Grabbeltisch beim Biberbaumarkt, und das sah nicht wirklich danach aus, als würde es große Sprünge in Sachen Wachstum machen.

Noch ist es im Topf, aber der Zuwachs dürfte sich auch eher im Bereich von 5 cm bewegt haben. Oder legen die erst später mit dem Wachstum los? Ist bei Hausgeist vielleicht die Unterlage durchgetrieben? Die Art wird ja in der Tat ein paar Meter hoch, aber so grazil, wie mein Exemplar aussieht, ist es tatsächlich eher ein Zwerggehölz...
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: goworo am 06. Januar 2020, 17:40:01
Wow :D! Auf flächiges Pflanzen komme ich viel zu selten (alte Sammler-Kleinteiligkeits-Gewohnheiten wirken lange nach) - danke für den Stups!
In diesem Frühjahr werde ich also mal wieder Stecklinge ziehen ;).
Stecklinge? Also hier lief das so: Irgendwo im Garten wuchsen an unpassender Stelle einige Sarcococca-Pflanzen. Meine Frau kam dann mitten im Sommer auf die Idee, diese auszugraben und jedes Rhizomfitzelchen am neuen Ort wieder einzubuddeln. Ich muss gestehen, ich hielt ihre Vorgehensweise, besonders zu diesem Zeitpunkt, für wenig aussichtsreich. Aber im nächsten Jahr war die Fläche bereits vollständig zugewachsen. ;)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Hausgeist am 06. Januar 2020, 17:45:57
Oder legen die erst später mit dem Wachstum los? Ist bei Hausgeist vielleicht die Unterlage durchgetrieben? Die Art wird ja in der Tat ein paar Meter hoch, aber so grazil, wie mein Exemplar aussieht, ist es tatsächlich eher ein Zwerggehölz...

Nein, da ist ganz sicher nichts durchgetrieben. Ich weiß nicht mehr sicher, wie lange sie schon steht, aber sie hat erst nach etwas Anlauf längere Austriebe gemacht. Die sind hier auf dem Foto ansatzweise zu erkennen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Roeschen1 am 06. Januar 2020, 17:51:58
Wie Andreas schon schrieb, vermute ich auch, daß es verschiedene Klone gibt.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Hausgeist am 06. Januar 2020, 18:02:09
Allein wenn man die Bildersuche bei google zu dieser Kirsche bemüht stößt man auf ausreichend Bilder, die vermitteln, dass dieses Gehölz nicht nur 1,50 m hoch wird. ;) Oftmals erwachsen diese Größenangaben ja aus der zu erwartenden Größe nach 10 Jahren, das wurde hier kürzlich erst erwähnt.

Ich glaube aber, wir driften damit hier vom Thema ab.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: AndreasR am 06. Januar 2020, 18:14:32
Ja, ist leicht OT, und natürlich weiß ich um die "vorsichtigen" Größenangaben auf den Etiketten. ;) Naja, mal schauen, wie sich mein Exemplar langfristig im Vorgarten macht, ich hatte das jedenfalls bewusst nach seiner "Kleinheit" ausgesucht, weil jegliche andere Zierkirsche hier im Garten halt den Rahmen sprengt...
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 06. Januar 2020, 19:04:37
Nein, ihr driftet nicht von Thema ab! Ich möchte schon wissen, wie groß die 'Kojou-no-mai' wird.

Gibt es noch andere zwerigige Prunusarten?

Und auch die Sarcococca humilis interessiert mich nun für den schattigen Teil meines Gartens, wenn sie so herrlich duftet! Schreibt ruhig weiter! Verträgt sie Wurzeldruck einer Buchenhecke?
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Roeschen1 am 06. Januar 2020, 19:10:04
Die Kurilenkirsche soll kleinbleiben, Prunus kurilensis.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 06. Januar 2020, 19:26:17
Danke! Die Prunus kurilensis 'Brilliant' würde mir auch gefallen. D.h. die Sorte Ruby scheint vom Wuchs her schöner zu sein.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: goworo am 06. Januar 2020, 19:31:55
Und auch die Sarcococca humilis interessiert mich nun für den schattigen Teil meines Gartens, wenn sie so herrlich duftet! Schreibt ruhig weiter! Verträgt sie Wurzeldruck einer Buchenhecke?
Habe ich noch nicht ausprobiert. :) Aber ich will jetzt endlich eine Rhizomsperre zu den Rhododendron einbauen, damit die Rhizome nicht zu ungestüm in deren Wurzelbereich eindringen. ;D
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Schnäcke am 06. Januar 2020, 20:07:41
Oder legen die erst später mit dem Wachstum los? Ist bei Hausgeist vielleicht die Unterlage durchgetrieben? Die Art wird ja in der Tat ein paar Meter hoch, aber so grazil, wie mein Exemplar aussieht, ist es tatsächlich eher ein Zwerggehölz...

Nein, da ist ganz sicher nichts durchgetrieben. Ich weiß nicht mehr sicher, wie lange sie schon steht, aber sie hat erst nach etwas Anlauf längere Austriebe gemacht. Die sind hier auf dem Foto ansatzweise zu erkennen.

Nachdem ich ein Bild aus John Massey‘s Garten mit P. ‚Kojou-no-mai‘ sah, musste ich unbedingt auch eine haben. Im Bild links (im Buchskreis) ist das gute Stück zu sehen, ein Strubbelding. 2018 hat die Kirsche uns dann verlassen. Ich habe kein Ästchen abgeschnitten. Ich habe nicht gewusst wie und wo ich sie in Form bringen kann.
(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=66246.0;attach=684035)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: helga7 am 06. Januar 2020, 20:08:42
Ich hab einen Teil meiner Sarcococca im Vollschatten direkt an einen Flieder gepflanzt, geht!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 06. Januar 2020, 20:39:02
Danke, die ‚Kojou-no-mai‘ wird es dann wohl nicht werden, aber ich schaue ganz intensiv nach Alternativen.

Die Sarcococca werde ich aber hinten im Garten vor die Buchenhecke pflanzen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: tomma am 07. Januar 2020, 03:10:43
Zum Kies könnte ich mir auch irgend eine passende Hebe vorstellen, es gibt ja diverse Sorten. Die würden sich auch mit der Sommerbepflanzung vertragen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 07. Januar 2020, 07:48:54
An eine Hebe hatte ich anfangs auch gedacht, aber sie gleich wegen der fehlenden Winterhärte verworfen. Verträgt eine Hebe einen vollsonnigen Standort im Winter in Zone 7b?

Aber was haltet ihr von einem Prunus mume? Die Gärtnerei in meiner Nähe, die sich auf Zwergkoniferen und andere eher kleine Gehölze spezialisiert hat, hat da ein paar interessante Sorten. Könnte ich einen Prunus mume durch Schnitt klein halten?
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Borker am 07. Januar 2020, 08:22:31
Ich könnte mir wintergrüne Farne in dem Kiesbeet vorstellen. Die Gräser machen dort im Sommer ja auch Schatten die den Farnen Sonnenschutz bieten.

LG Borker
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Roeschen1 am 07. Januar 2020, 10:37:17
Im Video sieht man verschiedene Zierkirschen.
https://www.youtube.com/watch?v=0903bSI7y6I
https://www.youtube.com/watch?v=53cP3LRqVdI
https://www.youtube.com/watch?v=zAecpfbFfd8
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 07. Januar 2020, 13:11:48
Danke schön!

Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 07. Januar 2020, 19:58:29
Ich könnte mir wintergrüne Farne in dem Kiesbeet vorstellen. Die Gräser machen dort im Sommer ja auch Schatten die den Farnen Sonnenschutz bieten.

LG Borker

Ich dachte ja zuerst: 'Ein Farn dort in der Sonne, das geht ja gar nicht!'

Doch jetzt habe ich den Gedanken etwas sacken lassen und könnte mir einen Dryopteris filix-mas oder einen Dryopteris  championii dort auch sehr gut vorstellen. Und ich habe da eine zufällig  einen prächtigen Dryopteris hinten im Garten, den ich leider an einen Platz gesetzt habe, auf dem ich bald die Äste der Platanen aus dem Rückschnitt bis zum Häckseln sammle. Der muss dort also ohnehin weichen...

Den Farn habe also schon und könnte den sofort am nächsten Wochenende umpflanzen - es ist ja sehr mild momentan. Dann kann ich gleich sehen wie alles wirkt!

Jetzt grüble ich nur noch wegen des Bäumchens: Eine zwergige Konifere oder ein zwergiger Prunus? Meine Freundin meinte dagegen, ein weiterer Japan-Ahorn wäre dort sehr schön.



Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: AndreasR am 07. Januar 2020, 20:28:05
Sieht Dein Wurmfarn denn noch gut aus? Die sind zwar "wintergrün", aber hier knicken die Wedel irgendwann im Laufe des Winters (mal schon vor Weihnachten, mal danach) irgendwann um, und das sieht dann bis zum Neuaustrieb im April gar nicht mehr schön aus.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Roeschen1 am 07. Januar 2020, 20:38:25
Ein Farn im sonnigen Kiesbeet, das sich im Sommer aufheizt, ob das funktioniert?
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: tomma am 07. Januar 2020, 20:43:16
Dann schon eher Phormium o.ä.

Prunus mume finde ich persönlich sehr schön, aber nicht gerade an dem Platz. Im Frühjahr wirklich ganz besonders und obendrein schön duftend, ist der Sommeraspekt dagegen ziemlich langweilig, finde ich. Kann ich mir zu den Gräsern und der übrigen Bepflanzung nicht so gut vorstellen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: neo am 07. Januar 2020, 21:12:36
i
Ich dachte ja zuerst: 'Ein Farn dort in der Sonne, das geht ja gar nicht!'
Dryopteris filix-mas übersteht und überlebt zwar den Sommer auf der Südseite, die Wedel leiden aber doch sehr. Und so prominent dann gepflanzt vor dem Fenster an dieser Lage, würde ich nicht machen. (meine D.f.m. sind jetzt auch nicht mehr schön, wie Andreas schon schrieb.)

Wie lang, breit ist dieses Beet eigentlich?
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 07. Januar 2020, 21:32:33
Ihr denkt also, der Farn wird im Sommer im Kiesbeet sehr schwächeln. Auch wenn ich ihn ganz hinten an den Rand in Teichnähe pflanze?

Also momentan sehen fast alle meine Farne sehr gut aus! Wir hatten aber auch noch keinen einzigen Eistag in diesem Winter und nur fünf Tage im Dezember, in denen wir zeitweise Minustemperaturen hatten. Und dann stehen sie eben auch geschützt im Windschatten der Hecken...

Ach, wie schade! 

Ja, einen kleinen Baum zu finden, der im Sommer wie im Winter gut wirkt, ist schon äußerst schwierig.
 

Das Beet ist schätzungsweise 1,5m breit und 2m lang. Ich werde es morgen mal nachmessen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Januar 2020, 00:15:17
Azara microphylla oder Nothofagus antarctica....ok, "klein" passt da dann irgendwann nicht mehr so richtig.....aber schnellwüchsig sind beide nicht, von bizarrem, sehr schmalem Wuchs mit kleinen Blättchen, Azara hat dazu noch das Highlight einer stark nach Vanille duftenden Blüte im März.....
und man kann bei Bedarf gut schneiden....
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: neo am 08. Januar 2020, 07:19:59
Ihr denkt also, der Farn wird im Sommer im Kiesbeet sehr schwächeln. Auch wenn ich ihn ganz hinten an den Rand in Teichnähe pflanze?
Also momentan sehen fast alle meine Farne sehr gut aus!
 
Das Beet ist schätzungsweise 1,5m breit und 2m lang. Ich werde es morgen mal nachmessen.
Auf der Südseite verbrennt es hier D.f.-m. einfach regelmässig, ist dann einfach nicht so der Augenschmaus im Sommer. Andere Dryopteris sehen jetzt auch noch gut aus (ist aber keiner vollsonnig stehend). filix-mas zieht bei mir immer am frühesten ein.
Die Beetgrösseangaben reichen so schon, musst du nicht nachmessen. ;)
Gibt es Pflanzen, bei denen du inzwischen schon sicher bist, dass sie dort einziehen werden?
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 08. Januar 2020, 07:52:52
Ich habe mich doch verschätzt. Das Beet ist 2,7m lang und 1,9m breit.

An das Beet schließt sich rechts ein Beet ohne Kiesschicht an. Es ist auch mit Granit eingefasst. Darin wachsen eine Sternmagnolie (2,5m) und ein große Buchskugel, 1,3m hoch. Dieses Beet ist auch mit Efeu eingefasst. Zu Füßen der Sternmagnolie wachsen Japanseggen. Es ist dort also im Winter grün genug.
Im Blickpunkt vom Haus aus liegt aber eben gerade das Kiesbeet. Der Garten ist an sich sehr gut durchdacht und ich vermute, dass in dem Kiesbeet einmal etwas Immergrünes wuchs. Die Dame, die den Garten hat anlegen lassen, ist vor zehn Jahren gestorben, ich kann sie also nicht mehr fragen.
Hier ein Übersichtsfoto aus dem Sommer.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: neo am 08. Januar 2020, 08:53:58
Hier ein Übersichtsfoto aus dem Sommer.
Das ist ja eine wunderbare grüne Insel!
Wegen immergrün (obwohl kriechend und nicht hoch) dachte ich noch an Euonymus fortunei `Emerald Gaiety`, weil er auch eine gewisse Leichtigkeit mit sich bringt (passt auch gut zu Gräsern). Und es macht ihm überhaupt nichts aus, wenn er im Sommer von anderen Stauden verdeckt, überwachsen wird.
Ein Gehölz hoch und schmal aber nicht immergrün wäre noch Rhamnus frangula `Fine Line`.
Foto Euonymus
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: kaieric am 08. Januar 2020, 09:49:54
eine interessante und spannende anlage :D
es scheint, als wäre der garten nur im hinteren bereich achsensymmetrisch gezeichnet, wodurch das besagte kiesbeet sich dem goldenen schnitt eindeutig entzieht und den vorderen gartenteil unbalanciert erscheinen lässt; oder ist der garten in die diagonale gezeichnet? die visuellen informationen sind für mich widersprüchlich ;)
zum verständnis: ist die neben dem kiesbeet befindliche kiesfläche zugang zum linken gartenteil? wie ist generell die wegeführung im vorderen bereich? bestände die möglichkeit, dieses kiesbeet zu versetzen?
ich frage deshalb so dusselig, weil mir in der derzeitigen lage eine weitere betonung durch gehölze zu massiv erscheint, weil die rechte seite des vorderen teils enorm betont würde. ist das in deinem sinne?
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 08. Januar 2020, 13:38:37
Das Grundstück ist unregelmäßig geschnitten und verläuft schräg zur Straße. Hier einmal ein Winterfoto. So sieht der Garten eben direkt nach dem Platanenschnitt aus, wenn wir die Äste bis zum Häckseln lagern.

Die Buchshecke um die Platanen ist auch geschwungen, wie auch die Wege hinten. Und man kommt nur über die Kiesfläche am Japan Ahorn in den hinteren Garten.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Roeschen1 am 08. Januar 2020, 13:42:25
Die Magnolie wird ja noch größer und dominiert den vorderen Teil, deshalb würde ich ein kleinbleibendes Gehölz wählen.
Ein weiterer Ahorn würde meiner Meinung nach nicht passen.
Probiere doch die Ko jouno mai, bei Lubera und bei mir ist sie in 3 Jahren wenig gewachsen und man kann sie gut kleinhalten.
Eine weitere Idee:
weiße Strauchrose,
weißer Lavendel, intermedia "Edelweiß", sieht auch im Winter gut aus, gibt Struktur.
Wenn man ihn jedes Jahr schneidet, bleibt er kompakt.
Er sieht ganz anders aus als L. angustifolia, den du entfernt hast.
Die Spiegelung der Formgehölze im Wasser ist genial.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Apfelbaeuerin am 08. Januar 2020, 14:01:38
Ich grüble schon seit gestern darüber nach, warum die ehemalige Besitzerin das Kiesbeet überhaupt an dieser Stelle angelegt hat... Ich komm nicht drauf.
Links feiner Kies, dann Granitabgrenzung und grober Kies, dann wieder Granit und anschließend rechts ein Beet ohne Abdeckung... Mir persönlich erscheint das zu viel "Gekästel", aber wahrscheinlich versteh ich's einfach nicht :D
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Januar 2020, 14:56:29
Einerseits ist es müßig, über den allerersten zugrundeliegenden Plan zu spekulieren - es weiß keiner, ob die Dame im Laufe der Zeit nach der Fertigstellung des ursprünglichen Grundrisses nicht noch eigene Veränderungen vorgenommen hat.

Es gilt nur zu schauen, wo man mit dem Vorhandenen glücklich ist, wo nicht, wo man grundsätzlich was verändert haben will.

...Hier einmal ein Winterfoto. So sieht der Garten eben direkt nach dem Platanenschnitt aus, wenn wir die Äste bis zum Häckseln lagern.
...

Für mich zeigt das Winterfoto, dass der hintere Bereich sehr symmetrisch geplant worden ist, der vordere Bereich nicht - aber trotzdem auf das Formale im hinteren Teil Bezug nimmt - die Bordüre des Kiesbeetes verläuft in einer Linie mit dem linken Wegrand hinter dem Teich.
Mir scheint, die Fläche mit dem feinen Kies sollte einen offenen, durchlässigen und durchgängigen Bereich auch gerade als begehbare Fläche schaffen, von dem ja auch ein Kiesweg außen rum weiterführt (wobei mir scheint, dass der Fächerahorn schon etwas breit für die Begehbarkeit geworden ist?), das Kiesbeet sollte als nicht zu dichte, nicht zu kompakt bepflanzte Pflanzfläche mit ähnlicher Oberfläche eine Überleitung sein, während das Beet ohne Kies rechts mit seiner üppigen Bepflanzung die kleine Sitzplatzterrasse versteckt und abschirmt, was “ganz anderes” ist, hier sauf dem Sommerfoto sichtbar:
...
Hier ein Übersichtsfoto aus dem Sommer.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Januar 2020, 15:06:55
Ich bin mal jetzt so frei, anzumerken, was mir inzwischen vielfach bei Fotos vom Garten aufgefallen ist - die beiden Gargoyles hinter dem Teich sind von den Proportionen her zu klein/bräuchten höhere Sockel, ebenso könnte das  weisse ?Vogelhaus? hinter der Teak-Bank größer sein.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Apfelbaeuerin am 08. Januar 2020, 15:13:28
Mir scheint, die Fläche mit dem feinen Kies sollte einen offenen, durchlässigen und durchgängigen Bereich auch gerade als begehbare Fläche schaffen, von dem ja auch ein Kiesweg außen rum weiterführt (wobei mir scheint, dass der Fächerahorn schon etwas breit für die Begehbarkeit geworden ist?), das Kiesbeet sollte als nicht zu dichte, nicht zu kompakt bepflanzte Pflanzfläche mit ähnlicher Oberfläche eine Überleitung sein, während das Beet ohne Kies rechts mit seiner üppigen Bepflanzung die kleine Sitzplatzterrasse versteckt und abschirmt, was “ganz anderes” ist

Ja, du kannst Recht haben, dass der Gedanke einer "Überleitung" das Motiv für die Anlage des Kiesbeets war. Für meinen persönlichen Geschmack ist diese Art von Überleitung an dieser Stelle aber nicht stimmig, zumal das Beet zulasten der "Weite" in diesem Bereich geht und zusätzlich auch noch den Blick auf den Teich erschwert...
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Januar 2020, 17:22:26
Mir scheint, die Fläche mit dem feinen Kies sollte einen offenen, durchlässigen und durchgängigen Bereich auch gerade als begehbare Fläche schaffen, von dem ja auch ein Kiesweg außen rum weiterführt (wobei mir scheint, dass der Fächerahorn schon etwas breit für die Begehbarkeit geworden ist?), das Kiesbeet sollte als nicht zu dichte, nicht zu kompakt bepflanzte Pflanzfläche mit ähnlicher Oberfläche eine Überleitung sein, während das Beet ohne Kies rechts mit seiner üppigen Bepflanzung die kleine Sitzplatzterrasse versteckt und abschirmt, was “ganz anderes” ist

Ja, du kannst Recht haben, dass der Gedanke einer "Überleitung" das Motiv für die Anlage des Kiesbeets war. Für meinen persönlichen Geschmack ist diese Art von Überleitung an dieser Stelle aber nicht stimmig, zumal das Beet zulasten der "Weite" in diesem Bereich geht und zusätzlich auch noch den Blick auf den Teich erschwert...
Das ist natürlich immer individuell.
Für jemanden, der weite, offene, klare Räume mag, ist ein hutzeliges englisches Landhaus mit niedrigen Zimmerdecken und die Zimmer auch noch mit Nippes vollgestellt nix  ;)

Ich sehe hier den Kniff des Gartenarchitekten, einen recht kleinen Garten, dazu noch formal, also da ist dann nicht viel Abwechslung, nicht mit einem Blick überschaubar - und dadurch schnell langweilig - werden zu lassen.
"Weite" wäre auf dem kleinen Grundstück eh relativ.
Dadurch, dass das Auge an Magnolie und Fächerahorn erstmal "hängen" bleibt, aber man den Teich doch so erspähen kann, wird der Blick nach einem Zwischenstopp weiter gezogen.
Dadurch gewinnt der Garten an Tiefe, auch wenn es ein bisschen eine optische Täuschung ist.
Und man wird neugierig darauf, mehr zu sehen, den Garten dann auch selber, nicht nur mit den Augen, zu erkunden, das wäre weniger gegeben, wenn man die gesamte Fläche mit einem Blick überfliegen könnte.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 08. Januar 2020, 19:55:21
Ich sehe hier den Kniff des Gartenarchitekten, einen recht kleinen Garten, dazu noch formal, also da ist dann nicht viel Abwechslung, nicht mit einem Blick überschaubar - und dadurch schnell langweilig - werden zu lassen.
"Weite" wäre auf dem kleinen Grundstück eh relativ.
Dadurch, dass das Auge an Magnolie und Fächerahorn erstmal "hängen" bleibt, aber man den Teich doch so erspähen kann, wird der Blick nach einem Zwischenstopp weiter gezogen.
Dadurch gewinnt der Garten an Tiefe, auch wenn es ein bisschen eine optische Täuschung ist.
Und man wird neugierig darauf, mehr zu sehen, den Garten dann auch selber, nicht nur mit den Augen, zu erkunden, das wäre weniger gegeben, wenn man die gesamte Fläche mit einem Blick überfliegen könnte.

Ja, das denke ich auch, dass es der Kniff eines Gartenarchitekten ist, den Garten nicht mit einem Blick überschaubar zu machen. Der Garten ist voll von solchen Kunstgriffen. Besonders die Kiesfläche zwingt einen, langsamer zu werden. Und spätestens beim Katzenkopfpflasterweg wird jeder Schritt sehr, sehr langsam, wenn man nicht stolpern will. Da frage ich mich jedesmal, wurde dieser Weg mit Absicht so huckelig angelegt oder sind das die Platanenwurzeln.

Ich zerbreche mir wirklich sehr oft den Kopf über den Garten und frage mich, warum dieses und jenes so angelegt wurde.

Und nach der Dame, die den Garten anlegen ließ, gab es noch dieses Paar, das den Teich und die Terrasse renoviert hat und eventuell am Kiesbeet etwas hat ändern lassen.

Der Garten liegt übrigens mitten in der Stadt und wird von jedem, der ihn betritt als Oase bezeichnet, meine Freundin nennt ihn sogar 'Heiliger Hain'. Der Garten ist Urlaub pur und das sofort. Man hört nichts von den naheliegenden Bahngleisen, es plätschert ja auch im Sommerhalbjahr Tag und Nacht leise der Brunnen und die Platanen schirmen die Blicke der Bewohner aus den höheren Mietshäusern ab. Ich habe hier Libellen und Bienen zum Trinken aus einer nahen Imkerei, einen Igel - es gibt ein Igelhaus aus Stein und sehr, sehr viele Vögel.

Sobald man diesen Garten betritt, fällt alles von einem ab. Der Garten hat eine sehr friedvolle Atmosphäre und daher will ich auch nur ganz behutsam etwas ändern. Ich habe Angst, die Zauber zu zerstören, aber dieses Kiesbeet ist nun wirklich jetzt im Winter sehr trostlos! Da muss ich etwas ändern.

Ja, das weiße 'Taubenhaus' ist zu klein. Aber das lasse ich bewusst so: Ich habe auch ein größeres Vogelhaus, aber das sofort nach ein paar Tagen wieder weggestellt und das kleine weiße 'Taubenhaus' wieder aufgestellt. Denn das größere Haus ließ die wahren kleinen Ausmaße des Gartens erkennen. Der Garten wirkt durch das zu kleine 'Taubenhaus' größer.

Gartenplaner, ja, die Gorgoyles müssten auf höhere Sockel. Aber ich hatte eben erst einmal vorhandene Granitsteine verwendet. Die übernommenen kleinen Drachen standen auf keinerlei Sockeln - es ist also schon eine Verbesserung.

Was meint ihr denn nun wegen eines kleinen Gehölzes? Immergrün? Eine Konifere? Prunus Ko jouno mai?



Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: tomma am 08. Januar 2020, 20:33:17
Ich finde den Entwurf schön - das mal vorweg. Mir gefällt auch der Kies, schon wegen der Nähe zum Teich. Ich würde sogar noch weiter gehen und den Effekt verstärken, indem ich einen oder zwei ausgewählte Felsbrocken dazu legte, falls das möglich sein sollte.
Ein besonders schönes Gehölz, das wunderbar zu dem Acer und der Magnolie passen würde, wäre eine Franklinia alatamaha. Die müßte es in dem geschützten Stadtgarten eigentlich schaffen. Auch Arbutus unedo würde sich anbieten, selbst wenn er irgend wann mal zu groß werden würde. Du müßtest dann allerdings 100 Jahre alt werden.
Ein anderer Kleinbaum für das Ensemble könnte auch ein Enkianthus campanulatus sein, und dann gibt es ja auch noch die schönen Kalmien...
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Januar 2020, 20:36:32
...Und spätestens beim Katzenkopfpflasterweg wird jeder Schritt sehr, sehr langsam, wenn man nicht stolpern will. Da frage ich mich jedesmal, wurde dieser Weg mit Absicht so huckelig angelegt oder sind das die Platanenwurzeln.
Das könnte gut sein - in japanischen Teezeremoniegärten sollen Trittsteine gerade die Schritte bremsen, die Achtsamkeit lenken - vielleicht war das eine Inspiration.
Katzenkopfpflaster (übrigens Wiederholung des Materials Kies in größerer Form, nur so nebenbei) ist sehr uneben, schön, aber uneben und nicht zum Drüberhetzen gedacht  ;D

...
Der Garten liegt übrigens mitten in der Stadt und wird von jedem, der ihn betritt als Oase bezeichnet, meine Freundin nennt ihn sogar 'Heiliger Hain'. Der Garten ist Urlaub pur und das sofort. Man hört nichts von den naheliegenden Bahngleisen, es plätschert ja auch im Sommerhalbjahr Tag und Nacht leise der Brunnen und die Platanen schirmen die Blicke der Bewohner aus den höheren Mietshäusern ab. Ich habe hier Libellen und Bienen zum Trinken aus einer nahen Imkerei, einen Igel - es gibt ein Igelhaus aus Stein und sehr, sehr viele Vögel.

Sobald man diesen Garten betritt, fällt alles von einem ab. Der Garten hat eine sehr friedvolle Atmosphäre und daher will ich auch nur ganz behutsam etwas ändern. Ich habe Angst, die Zauber zu zerstören, aber dieses Kiesbeet ist nun wirklich jetzt im Winter sehr trostlos! Da muss ich etwas ändern.
Es scheint mir, dass die Planung da gut funktioniert hat....
Ja, das weiße 'Taubenhaus' ist zu klein. Aber das lasse ich bewusst so: Ich habe auch ein größeres Vogelhaus, aber das sofort nach ein paar Tagen wieder weggestellt und das kleine weiße 'Taubenhaus' wieder aufgestellt. Denn das größere Haus ließ die wahren kleinen Ausmaße des Gartens erkennen. Der Garten wirkt durch das zu kleine 'Taubenhaus' größer.
Das ist ein gutes Argument....vielleicht war das andere Häusschen aber auch ZU groß?
Ich würde "Bauproben" mit unterschiedlich großen Kartonstücken machen, die ich an dem Pfahl provisorisch befestigen würde.
Aber wenn für dich das (zu) kleine Häusschen genau das richtige ist - lass es so!!

Gartenplaner, ja, die Gorgoyles müssten auf höhere Sockel. Aber ich hatte eben erst einmal vorhandene Granitsteine verwendet. Die übernommenen kleinen Drachen standen auf keinerlei Sockeln - es ist also schon eine Verbesserung.
Das war jetzt keine Kritik oder gar ein Drängen, eigentlich eher nur ein "aufmerksam machen", ich hab festgestellt, dass viele sowas gar nicht wahrnehmen.
Andere wiederum stört irgendwas, sie wissen aber nicht genau was.
Die, die es nicht wahrnehmen, die stört es ja auch nicht, und die anderen, die ihr Gestörtsein nicht festmachen konnten, können dann aber was ändern, wenn sie wollen  ;)

Was meint ihr denn nun wegen eines kleinen Gehölzes? Immergrün? Eine Konifere? Prunus Ko jouno mai?

Mir ging heute noch Cotoneaster horizontalis durch den Kopf  ;D

Aber du kannst selber mal rumprobieren, was für dich stimmig ist, indem du dir ein paar Formen aus Karton ausschneidest - kuppelförmig, säulenförmig - in Größen, wo du meinst, dass notwendig sei, vielleicht sogar dunkelgrün anmalst, und ins Beet stellst, damit kannst du eine Bauprobe machen, ob ein immergrünes Gehölz "richtig" wäre.

Bei den Laubwerfenden ist das dann schon wesentlich schwieriger....aber vielleicht vereinfacht die Karton-Bauprobe ja die Entscheidung schon.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Starking007 am 08. Januar 2020, 20:47:07
Bei Planung und Gestaltung nicht vergessen:
Spontanität
Wagemut
Risikobereitschaft
Individualität
Mut zur Veränderung des Geschaffenen.

Ich hatte vielzuviel mit Planungen zu tun und vermisste oft die Unvollkommenheit.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 08. Januar 2020, 20:52:13
Tomma, deine Baumvorschläge sind ja traumhaft! Ich schaue gleich einmal, was ich wo bekommen könnte und was die Pflanzen für Wachstumsbedingungen brauchen.

Ja, Gartenplaner, mir hilft es schon, wenn mir jemand sagt, dass die Gogoyles auf höhere Sockel gehören. Danke!

Statt der Gorgoyles standen dort vorher kleine Drachen, den aber gleich im ersten Winter die Nasen abfroren. Und im Kiesbeet standen Erdmännchen, die habe ich an die Nachbarskinder verschenkt.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 08. Januar 2020, 20:56:18

Ich hatte vielzuviel mit Planungen zu tun und vermisste oft die Unvollkommenheit.

Oh, an Unvollkommenheit wird es wohl nie mangeln.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Januar 2020, 21:03:44
...
Und im Kiesbeet standen Erdmännchen, die habe ich an die Nachbarskinder verschenkt.
🤣🤣🤣
Ich finde, das war eine sehr gute Entscheidung  ;D
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: tomma am 08. Januar 2020, 21:04:44
Wenn sich Dein Grundstück nicht gerade auf einem Kalkberg befindet, ergeben sich viele Möglichkeiten. Du müßtest sowieso für jede Gehölzpflanzung die Folie aufschneiden und könntest den Boden darunter entsprechend aufbessern. Im weiteren Bereich der Baumscheibe unbedingt wasserdurchlässige Folie verwenden (Bändchengewebe). Später kannst Du den Kies dann wieder verteilen. Der sorgt bei wechselnden Wetterverhältnissen für ein ausgeglichenes Bodenklima, wie man es vom Mulchen kennt.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 08. Januar 2020, 21:16:24
Ich schaue gerade nach Enkanthius campanulatus und nach Kalmien! Wunderschöne Gewächse!

Aber auch der Wuchs des Arbutus unedo ist so malerisch!

Der Boden hier ist eher sauer! Meine Buchse, die Helleboren und Lilien muss ich immer reichlich mit Algenkalk versorgen. Daran dürfte es hier also nicht scheitern.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: tomma am 08. Januar 2020, 21:30:46
Damit sollte eigentlich alles passen. Bezugsquellen u.a.: Esveld, Enneking, Schwieters, Schachtschneider.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 08. Januar 2020, 21:39:35
Danke schön!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Nox am 09. Januar 2020, 00:37:45
Hier noch eine Idee:
Nandine ?
(halb) immergrün, Blüten, rote Beeren, rote Herbstfärbung. Es gibt Sorten mit grazilem Laub. Bis -15 °C.
Der Link ist zwar französisch, aber mit schönen Bildern :
https://www.promessedefleurs.com/arbustes/arbustes-par-variete/nandina/nandina-domestica-bambou-sacre.html

oder eine kompakte Kugel, immergrün und duftend: Skimmia
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 09. Januar 2020, 09:18:53
Ich habe mich 'leider' schon für eine Kalmia entschieden! Trotzdem danke schön!

Sobald da die Sorte feststeht,  teile ich euch das mit und ich werde natürlich auch weiterhin Fotos von der Bepflanzung posten.

Ergänzung:
Es ist die Kalmia latifolia MITTERNACHT -MIDNIGHT geworden.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Alstertalflora am 09. Januar 2020, 09:53:09
Schön  :D!
Da gibt es so schöne Sorten, z.B. hier: https://www.kalmia.info/Foto_Galerie_-_Photo_Gallery-_/foto_galerie_-_photo_gallery-_die_neuen.html

(Verdammt- da könnte ich jetzt glatt 3-5 Sorten bestellen  :-X!)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Nox am 09. Januar 2020, 11:57:53
Na dann, herzlichen Glückwunsch !
Die Kalmien sind wirklich etwas in Vergessenheit geraten, ganz zu Unrecht.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Roeschen1 am 09. Januar 2020, 12:06:14
Das liegt wohl auch daran, daß nur wenige Gärten den sauren Boden haben.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 09. Januar 2020, 12:22:08
Wunderschön - aber wird auch recht groß, siehe letztes Foto hier ganz unten auf der Seite?

ja, Kalmien - und alles rhododendronige - kann ich bei mir vollkommen vergessen da keinen sauren Boden sondern das Gegenteil....
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 09. Januar 2020, 12:35:59
Bei den Kalmien besteht leider Suchtpotential! Ich finde die Sorte ‘Latchmin’ ja noch hübscher, aber hatte Angst, dass sie sich mit dem Rotton der Knospen der Gaura Lindheimeri beißen würde.

Vielleicht kommt die 'Midnight' schon am Sonnabend! Ich habe auch noch Rhododendronerde - die werde ich auf jeden Fall ins Pflanzloch geben.

Dann habe ich heute auch noch ein Foto von einem meiner Dryopteris filix mas gemacht, damit ihr mir glaubt, dass sie noch gut aussehen. Auch die anderen Farne sehen noch gut aus.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 09. Januar 2020, 13:12:51
Sind die Wedel rötlich gefärbt beim Austrieb?
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: AndreasR am 09. Januar 2020, 13:28:53
Die Kalmie ist herrlich, aber hier würde sowas mangels saurem Boden wohl auch nicht wachsen...

Ich glaube, das ist kein Wurmfarn, dafür ist er zu zierlich-gedrungen, und zu "bunt". Vielleicht eine andere Dryopteris-Art?

Zum Vergleich (im November sah meiner noch schön aus, im Dezember nicht mehr):

(https://lychee.ar-media.info/uploads/small/986e1dfb55cc778039f259f31e6c5547.jpg)

Anklicken zum Vergrößern!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 09. Januar 2020, 13:37:00
Hm, die Drypoterus erythrosora mit dem rötlichem Austrieb habe ich an sich alle in ein anderes Beet gesetzt. Aber Farne sind für mich noch unbekannte Pflanzen.  ::)Ich schaue heute  Abend einmal nach den Pflanzschildern - von den Dryopterus habe ich verschiedene Arten.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 09. Januar 2020, 13:40:08
Nach dem Foto zu urteilen hätte ich es für einen Dryopteris erythrosora gehalten  ;)
Die Oberfläche der Wedel scheint mir glänzender als bei filix-mas, und die Fieder etwas weiter auseinander und irgendwie "abgerundeter".
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: neo am 09. Januar 2020, 13:51:18
Zum Vergleich (im November sah meiner noch schön aus, im Dezember nicht mehr):
Der ist sehr schön! Ich staune immer wieder über das Formspektrum von filix-mas, def. kein Langweiler. ;)
Ich glaube auch Rotschleierfarn bei Miss Willmott, die sehen hier auch noch 1a aus.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Alstertalflora am 09. Januar 2020, 14:08:39

ja, Kalmien - und alles rhododendronige - kann ich bei mir vollkommen vergessen da keinen sauren Boden sondern das Gegenteil....
Die Kalmie ist herrlich, aber hier würde sowas mangels saurem Boden wohl auch nicht wachsen.
Norddeutschland bietet halt auch einige Vorteile  ;D ;D
Bei den Kalmien besteht leider Suchtpotential! Ich finde die Sorte ‘Latchmin’ ja noch hübscher

Jaaa, aber nicht „leider“  :D! (Höchstens für den Geldbeutel) Mir fallen auf Anhieb 3-4 Stellen ein, wo Kalmien hier gut hinpassen würden *gier*, und sie sollen auch trockenheitsverträglicher sein als Rhodos.
‚Latchmin‘ ist mir auch sofort ins Auge gesprungen  ;)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 09. Januar 2020, 20:19:59
Also ich habe laut Etikett folgende Farne im Garten, nichts Besonderes, nur was ich hier so vor Ort fand, um auszuprobieren, ob sie hier gut gedeihen:  Athyrium otophorum okanum, Dryopteris erythrosa ' Brillance', einen gewöhnlichen Dryopteris erythrosa , mehrere Dryopteris championii, ein paar Polystichum tsus-simense und ein paar Polstichum setiferum 'Proliferum' und eben einen Dryopteris filix mas.

Jedoch habe ich sie ohne Etiketten gepflanzt, sieht ja nicht so schön aus im Garten, aber die Etiketten aufbewahrt. Ich dachte, ich habe ja so ein schönes Buch über Farne, den The Plants Lover's Guide to Ferns, da würde ich später die Farne schon bestimmen können.

Gut, das war ein Irrtum! Und die Farne mögen auch falsch etikettiert sein. Ich habe sie auch nur nach der Optik hier im Gartencenter eines riesigen GaLaBau-Betriebes gekauft, um erst einmal zu schauen, wie sie gedeihen. Und sie wachsen hier ganz prima!

Und ja, ich habe leicht sauren Boden. Gley-Podsol-Boden mit Grundwassereinfluss. In zwei Meter Tiefe haben wir schon Grundwasser. Auch das Brunnenwasser ist leicht sauer.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 09. Januar 2020, 20:30:56
Die Kalmie ist herrlich, aber hier würde sowas mangels saurem Boden wohl auch nicht wachsen...

Ich glaube, das ist kein Wurmfarn, dafür ist er zu zierlich-gedrungen, und zu "bunt". Vielleicht eine andere Dryopteris-Art?

Zum Vergleich (im November sah meiner noch schön aus, im Dezember nicht mehr):

(https://lychee.ar-media.info/uploads/small/986e1dfb55cc778039f259f31e6c5547.jpg)

Anklicken zum Vergrößern!

Wenn das Wurmfarn ist, dann sind meine neu gekauften falsch ausgezeichnet! Meine sind alle drahtiger, aber zierlicher, und ja 'bunter'.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 09. Januar 2020, 21:11:42
... Gley-Podsol-Boden mit Grundwassereinfluss. In zwei Meter Tiefe haben wir schon Grundwasser. Auch das Brunnenwasser ist leicht sauer.

Lustig, genau die gleiche Situation bei mir - nur sozusagen mit umgekehrten Vorzeichen - mein Brunnenwasser hat pH 7,4  ;D

Also, ich glaube nicht, dass es filix-mas ist, championii kenn ich nicht aus eigener Erfahrung, aber nach den Fotos im Netz könnte er es sein, oder eben erythrosora
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 09. Januar 2020, 21:23:21
... Gley-Podsol-Boden mit Grundwassereinfluss. In zwei Meter Tiefe haben wir schon Grundwasser. Auch das Brunnenwasser ist leicht sauer.

Lustig, genau die gleiche Situation bei mir - nur sozusagen mit umgekehrten Vorzeichen - mein Brunnenwasser hat pH 7,4  ;D


Ich hätte jetzt gedacht, wegen des Podsols wäre solch ein Boden immer sauer!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 09. Januar 2020, 21:28:34
Ja, Podsol ist meist sauer - ich hatte versäumt, bei meiner “Spiegeluniversums-Metapher” weiter auszuführen, dass mein toniger Lehm auch von der Struktur her genau das Gegenteil zu deinem Podsol ist, so wie beim pH  ;)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 09. Januar 2020, 21:46:58
Ach, und tonigen Lehm? Klingt doch prima! Für Sandbodenbesitzer.

Ich habe lehmigen Sand. Ohne den Brunnen wäre ich da aufgeschmissen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: AndreasR am 09. Januar 2020, 21:55:58
Ist auch prima, nur leider kann man den maximal für ein paar Wochen im Jahr bearbeiten...
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 09. Januar 2020, 22:57:48
Boden bearbeiten wird überbewertet 🤣

Aber da ich keine flächigen Beete mehr anlege, höchstens punktuell Bäume und Gehölze pflanze, hab ich gut reden  ;)

Ich schätze meinen Lehm inzwischen umso mehr, seit ich vorletztes und letztes Jahr gesehen habe, dass das Grundwasser kappillar weit genug nach oben steigt, um eingewachsene Gehölze am Leben zu erhalten ohne Gießen!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: AndreasR am 09. Januar 2020, 23:06:03
Ja, das ist schon eine Wohltat im Sommer, wenn man nicht stundenlang mit Schlauch und Gießkanne bei 30+°C nach 22:00 Uhr im Garten herumlaufen will... Ich muss den Boden ja nur einmal zur Vorbereitung der Beete bearbeiten, aber das ist halt Knochenarbeit. Und da es hier ja um ein Kiesbeet geht, frage ich mich, ob Kies tauglich als Mulch in meinem Vorgarten wäre. Immerhin sähe das auch im Winter mit ein paar ausgewählten Gehölzen und vor allem ein paar Gräsern sehr nett aus. Muss ich beizeiten mal in einem Gedankensammelthread evaluieren. :)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: goworo am 10. Januar 2020, 11:01:20
Ich habe lehmigen Sand. Ohne den Brunnen wäre ich da aufgeschmissen.
Echt? Gibt's bei euch keine kommunale Wasserversorgung? ;)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: goworo am 10. Januar 2020, 11:09:57
Die Kalmie ist herrlich, aber hier würde sowas mangels saurem Boden wohl auch nicht wachsen.
Norddeutschland bietet halt auch einige Vorteile  ;D ;D
In der Tat!  ;) Aber das liegt keineswegs nur an saurem Boden, den es andernorts natürlich auch zur Genüge gibt. ;)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 10. Januar 2020, 18:18:35
Nach dem Foto zu urteilen hätte ich es für einen Dryopteris erythrosora gehalten  ;)
Die Oberfläche der Wedel scheint mir glänzender als bei filix-mas, und die Fieder etwas weiter auseinander und irgendwie "abgerundeter".

Ich habe mir heute das Buch 'Immergrüne Pflanzen' von Dorothée Wächter gekauft - ich sah es zufällig im Buchladen - und dort ist auf Seite 105 ein Dryopteris filix-mas abgebildet, der haargenau wie meiner aussieht. Es gibt ja auch hier Sorten wie 'Barnesii' , 'Grandiceps', 'Parsley' und 'Crispa Cristata'.

Ja, mein Farn sieht nicht aus wie der heimische Wurmfarn, aber es ist sicher kein Dryopteris erythrosa. Denn davon habe ich alle Exemplare in die Beete rechts von den Platanen umgepflanzt, als ich gemerkt habe, dass sie das ganze Jahr eine gewisse Herbstfärbung haben, was mir nicht gefällt. Herbstfärbung ist für mich im Herbst  schön, aber nicht im Sommer! Außerdem bissen sich die Farben mit meinen Stauden.

Dann habe ich heute die zwei immergrünen Gräser im Gartencenter gekauft, die mir schon neulich so gut gefielen, bei denen aber das Etikett fehlte. Es wird wohl Festuca gautieri oder ein anderer Schwingel sein. Ich habe dafür ein kleineres, sommergrünes Gras, was anfing innen kahl zu werden, entfernt. Die zweite Pflanze setze ich dann ins Beet, wenn die Kalmie an Ort und Stelle gepflanzt ist.

Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: neo am 11. Januar 2020, 08:44:23
Dryopteris erythrosa. Denn davon habe ich alle Exemplare in die Beete rechts von den Platanen umgepflanzt, als ich gemerkt habe, dass sie das ganze Jahr eine gewisse Herbstfärbung haben, was mir nicht gefällt.
Dann würde ich ihn verschenken, es gibt ja genug Farne, die immer-grün sind. (Eigentlich sind die rötlichen Austriebe beim Rotschleierfarn gerade das...was.;))
Polystichum wäre auch schön. Aber im Kies würde ich nicht, weil die Farne gern organischen Mulch mögen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: cydora am 11. Januar 2020, 19:04:45
Ich habe jetzt nicht alle letzten Beiträge nachgelesen und weiß deshalb nicht, ob die neue Bepflanzung schon fest steht. Falls nicht, würde ich hier nochmal ein winterschönes großes Gras ivorschlagen:
Stipa/Achnatherum splendens
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 12. Januar 2020, 00:10:20
Danke für den Tipp! Denn die beiden kleinen grünen Festuca, die ich am Freitag kaufte, sind zu klein.

Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 16. Januar 2020, 12:18:04
Die Kalmia 'Mitternacht' ist angekommen und sieht sehr gut aus! Sobald sie gepflanzt ist und ich sehe, wie das Beet wirkt, mache ich mich die Auswahl der immergrünen Stauden.

Die Gaura lindheimeri musste ich inzwischen zurückschneiden, weil sie massiv austreiben. Es wird wieder grün!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 16. Januar 2020, 12:29:42
Ich würde die Kalmia aber nicht so nah ans Gras pflanzen - vergleich doch mal mit dem Foto vor dem Rückschnitt.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 16. Januar 2020, 12:53:14
Ja, mache ich! Danke für den Hinweis! Ich werde sie wohl auch weiter nach rechts pflanzen, damit sie auch etwas Schatten von der Sternmagnolie bekommt.

Aber von der Kalmie bin ich sehr begeistert! Das war ein wundervoller Tipp, auf den ich niemals von allein gekommen wäre. Sie wirkt doch sehr stimmig dort in dem Beet, weil ihre Stängel das gleiche Rot wie die Gauras haben. Und ihr Wuchs ist nicht zu massiv, das Grün der Blätter ist sehr schön!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Roeschen1 am 16. Januar 2020, 13:06:00
Je nachdem was du bevorzugst, könnte man auch das Gras versetzen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 17. Januar 2020, 10:45:52
Ich habe die Kalmie nun weiter rechts und hinten platziert. Das Pflanzen war auch relativ einfach, zwei Vliesstücke lappten an der Stelle übereinander. Und es ist tatsächlich Vlies und keine Folie. Ich habe reichlich Rhododendrenerde  verwendet und mit Teichwasser gewässert.
Gestern nach dem Pflanzen war es schon zu spät für ein Foto. Hier ist es nun.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 17. Januar 2020, 11:13:25
Das sieht nach nem guten Abstand aus.....die Kalmia gab es nicht in größerer Qualität?
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 17. Januar 2020, 11:17:27
Nein, leider gab es genau diese Sorte hier in Norddeutschland nicht größer! 30 bis 40 cm hoch wie diese hier war das Größtmögliche.
Und ich musste ja unbedingt diese Sorte haben und wenn möglichst von einem Anbieter aus der Nähe. :-[

Edit: Jetzt habe ich sie in 60 bis 70 cm Höhe auch nicht weiter weg gesehen! Mist! Aber ich war so gierig und wollte sie eben sofort bestellen!

Noch eine Ergänzung: Der hätte aber erst ab 150,-Euro Bestellwert und dann nur per Spedition geliefert.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: helga7 am 17. Januar 2020, 15:14:09
Kleine wachsen eh besser an!  ;)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 17. Januar 2020, 15:45:15
Da muss man dann im Sommer etwas aufpassen, dass sie nicht verschütt geht unter den üppigen Nachbarstauden, sonst könnte sie leiden.
Und natürlich würde eine größere jetzt auch schon mehr Winteraspekt bieten.  :)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 17. Januar 2020, 20:07:00
Ja, und so habe ich noch ein paar Jahre Zeit bis sie mir eventuell zu groß wird!

Aber ehrlich gesagt, ahnte ich vorher noch nicht, dass sie so toll aussieht und so perfekt ins Beet passt. Als sie dann auf dem Beet stand, hätte ich sie dann auch lieber gleich ein Stück größer gehabt. Ich bin so zufrieden mit der Wahl!

Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: AndreasR am 17. Januar 2020, 20:39:11
Sie wächst ja noch. ;) Zwar nicht ganz so schnell wie Stauden, aber anfangs sehen die meisten Pflanzen eben noch etwas mickrig aus, und irgendwann werden viele zu groß. Gerade, wenn der eigene Garten nicht so viel Platz bietet, ist es sicher nicht verkehrt, zu Jungpflanzen zu greifen (zumal der Preisunterschied bisweilen ja auch nicht zu verachten ist).
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 18. Januar 2020, 22:50:34
Die weitere Bepflanzung für das Beet steht nun auch fest.

Als immergrüne Stauden Euphorbia characias ssp.wulfenii und ein paar Campanula poscharskyana 'E.H.Frost', die an den Rand des Beetes gepflanzt werden.

Dann habe ich noch so eine schöne schlichte grüne Keramikschale, für die werde ich mich hier vor Ort dann nach einem kleinen Prunus incisa prunus Kojou-no-mai umschauen, sobald die Gartencenter sie anbieten. Die Schale wird dann nur im Winterhalbjahr im Beet stehen und weichen, sobald die Gräser und Stauden groß und grün genug sind.

Sollte der Prunus strubbelig werden, wird er verschenkt und es kommt was Neues in den Kübel. ;)

Fotos gibt dann wohl etwas erst wieder in sechs Wochen! Die Stauden werden frühestens Anfang März geliefert.

Ergänzung: Die diese weißblühende Campanula hatte ich schon an anderer Stelle im Garten( aber viel zu wenig)  und liebe sie sehr.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 08. Februar 2020, 17:04:56
Ich habe inzwischen den Prunus incisa Kojou-no-mai kaufen können und in einen kleinen Kübel gepflanzt. Der laubgrüne Kübel mit der schlichten schalenförmigen Form ist leider zu groß gewesen und so musste ich diesen türkisgrünen Kübel nehmen. In dieser Farbe habe ich mehrere Töpfe auf der Terrasse stehen.

Das Kiesbeet sieht nun nicht mehr so kahl aus. :D
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Roeschen1 am 08. Februar 2020, 18:02:33
Das ist sehr schön geworden, wenn die Zierkirsche im März blüht und dann die Magnolie.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 08. Februar 2020, 19:18:22
Danke schön! Mir hatte eben auch dein Foto von dem Prunus incisa 'Kojou-no-mai' im Kübel so gut gefallen, ausgewachsene Pflanzen auf Fotos in Beeten fand ich nicht so überzeugend.

Und im Sommer, wenn die Iris sibirica, das Gras und die Gaura groß geworden sind, kommt der Topf in den Halbschatten. Das ist doch eine perfekte Lösung.


Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Februar 2020, 19:23:28
Hat was von nem Bonsai - hast du das Moos auf der Erdoberfläche "angebracht"? Sieht gut aus!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 08. Februar 2020, 20:44:43
 Danke schön! Ja, das Moos habe ich auf der Erde 'angebracht'. Es stammt von den Plasterwegen unter den Platanen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: AndreasR am 08. Februar 2020, 23:23:29
Sehr hübsch, dieser Kübel, das wertet das kleine Bäumchen und natürlich auch das Kiesbeet nochmal deutlich auf. :D
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 09. Februar 2020, 00:16:06
Oh, danke schön! Ich bin auch wirklich sehr zufrieden und sehr froh, dass ich hier im Forum um Rat gebeten habe.

Anfang März wird dann auch noch die Euphorbie ins Beet kommen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 23. April 2020, 22:52:26
Hier ist mal wieder ein aktuelles Foto, da ich den Prunus incisa Kojou-no-mai jetzt wieder aus dem Beet genommen habe. Die Iris sibirica treiben dort aus und brauchten Platz. Der Prunus steht jetzt im Halbschatten auf der Terrasse.

Zurzeit blühen im Kiesbeet Euphorbien, Thalia Narzissen und Pulsatilla vulgaris. Und alles andere treibt wunderschön aus, auch alle drei Gaura lindheimeri. Ins Beet sind Anfang April noch Campanula portenschlagiana 'E. H. Frost' und eben die Euphorbia characias wulfenii gekommen.

Und aus der Kiesfläche neben dem Beet habe ich unzählige Sämlinge von meiner Digitalis alba herauspulen können. Ich liebe Digitalis! Aber warum siedeln sie sich lieber im Kies als in den Beeten an? - Egal, Hauptsache ich habe Sämlinge!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Roeschen1 am 23. April 2020, 23:33:11
Dein Garten ist so schön.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 23. April 2020, 23:42:43
Oh, danke schön!

Aber wenn ich eure Gärten so anschaue - diese Blütenfülle, diese vielfältigen Ansichten, diese besonderen Pflanzen, da traut man sich ja kaum hier Fotos zu zeigen.

Ich schau mir ja jeden Tag eure Fotos an und staune immer wieder!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Roeschen1 am 23. April 2020, 23:47:42
Es ist viel schwieriger kleine Gärten so zu gestalten, daß sie nicht klein wirken.
Oft wirkt weniger... mehr...eine Oase...
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 24. April 2020, 00:46:54
Es ist viel schwieriger kleine Gärten so zu gestalten, daß sie nicht klein wirken.
Oft wirkt weniger... mehr...eine Oase...
Absolute Zustimmung!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: lord waldemoor am 24. April 2020, 07:22:40

 Ich liebe Digitalis! Aber warum siedeln sie sich lieber im Kies als in den Beeten an? - Egal, Hauptsache ich habe Sämlinge!
vmtl haben sie in den beeten zuwenig freie erde
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: helga7 am 24. April 2020, 07:49:25
Dein Garten ist wunderbar! :D
Ich find die Struktur soooo genial!  :D :D
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Roeschen1 am 24. April 2020, 09:46:43

 Ich liebe Digitalis! Aber warum siedeln sie sich lieber im Kies als in den Beeten an? - Egal, Hauptsache ich habe Sämlinge!
vmtl haben sie in den beeten zuwenig freie erde
Auf offenen Flächen weht der Wind die feinen Samen weg. Zwischen den Kieseln bleiben sie hängen.
Dort bildet sich feiner Humus, die Feuchtigkeit bleibt besser erhalten und es ist wärmer.
Vermutlich begünstigt das das Keimen.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: lord waldemoor am 24. April 2020, 11:38:24
ich habe keinen kies und es wird auch nie einer sein, trotzdem rode ich 1000e jungpflanzen
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 24. April 2020, 12:30:15
Ich hab schon mehrfach Digitalis sowohl gepflanzt und gesät - null Erfolg, der mag meinen Boden nicht.
Also der Gepflanzte hat geblüht, sich dann aber nicht neu ausgesät.
Hingegen kann Kies oder Splitt schon ein sehr gutes Mikroklima für Samenkeimung bieten - im Glasssplittweg hab ich Sämlinge von Schneeglöckchen, Krokussen, großer Sternmiere - fast mehr als auf der nackten Erde vor und unter der Hecke direkt daneben....
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 24. April 2020, 20:31:20
Danke schön für die vielen Antworten und Erklärungen zu den Digitalissämlingen im Kies! Ich hatte heute Morgen schon einmal kurz vor der Arbeit hier gelesen, hatte aber leider keine Zeit zum Antworten.

Ja, der Garten hat eine ganz wunderbare Struktur und ich bin glücklich, gerade in Zeiten von Corona diesen Garten als Rückzugsort zu haben. Das ergeht euch allen sicher ähnlich mit euren Gärten!

Und ich erlebe immer wieder Überraschungen: Im Garten wachsen Buschwindröschen! Im letzten Jahr hatte ich noch keine gesehen. Oder übersehen...

Jemand hat hier im Thread einmal überlegt, warum die Beete derart verschachtelt sind. Ich habe darüber nachgedacht: Damit werden die Höhenunterschiede im Garten betont. Es soll damit eine Art Terrassierung in Miniatur-Ausgabe nachgestellt werden. Es gibt ja auch eine kleine Steintreppe.

Man hat wohl versucht, hier das Thema 'Provenzialischer Garten' zu verwirklichen: Mit den Kieswegen, dem Kiesbeet und Lavendel darin, mit den beschnittenen Platanen, den vielen Bartiris in den Beeten, mit den formalen Buchshecken und den Formschnitteiben, der Glyzinie an der Terrasse und dem Wein an der Mauer zum Nachbar. Daher dann eben auch die Terrassierung.

Ich habe das Thema jetzt wieder aufgegriffen und eine Anduzevase und französische Eisenmöbel in das Platanencarrée gestellt. Wo wir in diesem Jahr nicht verreisen dürfen, wird der Garten eben mein Petite France .
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: kaieric am 25. April 2020, 00:23:25
ein wirklich spannender garten - vielleicht möchtest du ja einmal einen kleinen rundgang zeigen :D, um uns diese verschiedenen provenzalischen aspekte näher zu bringen.
ein kleinod!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 25. April 2020, 08:53:14
Ja, das kann ich gerne mal machen, nur die Wand mit dem Wein und die Glyzinien an der Terrasse kann ich wohl erst im nächsten Jahr zeigen, wir mussten sie in diesem Frühjahr radikal herunterschneiden, weil wir die Fassade streichen wollen.

Wenn die Platanen begrünt sind, mache ich Fotos, denn mediterrane Gärten sind ja vor allen Schattengärten.

Ich habe nur dummerweise erst jetzt begriffen, was das ursprüngliche Thema war und dem Garten schon meine Lieblingspflanzen wie Farne, Dicentra und Hellebore aufgezwängt. Aber jetzt, bei der derzeitigen Trockenheit und wo ein dritter heißer Sommer droht, denke ich immer öfter darüber nach auf trockenheitsresistente Pflanzen umzusteigen.

Erst einmal kann nur meine Frühlingsbeete zeigen. Hier das Beet  links vom Platanencarrée, da sieht man den geschlängelten Kopfsteinpflasterweg. Das Beet bekommt erst am Nachmittag Sonne. Hätte ich vorher gewusst, was die ursprüngliche Idee war, hätte ich vor allem Iris barbata Nana und Allium gesetzt. Gut, es ist jetzt mein Garten, aber ich mag eben auch alle möglichen Iris!
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 23. Mai 2020, 19:03:53
Ein leider nicht erfreuliches Update:

Die Kalmie hat eine erste Knospe geöffnet und es ist nicht die bestellte Sorte 'Midnight', sondern wahrscheinlich die Kalmia latifolia 'Minuet'.

Mit der Blütenfarbe könnte ich mich ja notfalls noch anfreunden, aber diese Sorte ist viel wüchsiger als die 'Midnight'. Sie soll 3m hoch werden!

Ich habe eben eine Reklamation an die Baumschule Böhlje abgeschickt und hoffe auf Ersatz der richtigen Sorte! Ich finde das nun sehr ärgerlich! Wie gesagt, die Blütenfarbe ist ja nicht hässlich, aber die Pflanze ist viel wüchsiger.

Hier ein Foto der Blüte.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: kaieric am 24. Mai 2020, 00:36:07
wundervolle aufnahmen :D
sehr stimmungsvoll, dieser kopfsteinweg im halbschatten. und die kalmia hat eine tolle färbung, obwohl sie eine fehllieferung ist. könntest du sie nicht gewinnbringend an anderer stelle einsetzen?
deine aussage zu der ursprünglichen planung des gartens erschliesst sich mir noch nicht ganz - meinst du, dass du die falschen pflanzen dort eingebracht hast und damit das ursprüngliche konzept..ja, wie nun...gestört hast? glaubst du  nicht, dass die pflanzen, die dir dort passend erschienen sind, trotzdem gedeihen werden?
zu mediterranen gärten kann ich nur sagen, dass diejenigen, die ich bei meinen besuchen in ligurien und auch im süden sardiniens kennengelernt habe, mitnichten schattengärten waren, sondern eine durch die vorlieben ihrer gärtner geprägte mischung aus schattigen und sonnigen partien, die in vielen teilen nur durch künstliche bewässerung ihre üppigkeit besassen und sich solchermassen von der sie umgebenden natur deutlich unterschieden!
es spricht also nichts dagegen, dass du das korsett deines neuen gartens ein wenig lockerst und um deine vorlieben ergänzt und bereicherst ;)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 24. Mai 2020, 09:56:51
Ja, die Kalmie hat eine schöne Blütenfarbe.

deine aussage zu der ursprünglichen planung des gartens erschliesst sich mir noch nicht ganz - meinst du, dass du die falschen pflanzen dort eingebracht hast und damit das ursprüngliche konzept..ja, wie nun...gestört hast? glaubst du  nicht, dass die pflanzen, die dir dort passend erschienen sind, trotzdem gedeihen werden?

Ich habe beispielsweise gelben Ginster in einem Hostabeet mit sonst weißem Flieder gerodet und stattdessen Hortensien der Sorte Annabelle gepflanzt. Das sieht sehr chic aus - wenn ich täglich Wasserkannen zu den Hortensien schleppe. In genau diesem Beet gibt es keine Bewässerung. Und die Anlage kann auch nicht mehr erweitert werden.

Der Boden ist an der Stelle auch sehr schlecht, genau dort gab es früher einmal eine Sanddüne. Meine täglichen Wassergaben laufen direkt auf das Kopfsteinpflaster.

Auch an einer anderen Stelle im Garten, wo sich Lücken im Bewuchs befanden, habe ich zwei Annabelles hingepflanzt. Das Beet wird an sich von zwei Seiten mit je einem Viereckregener bewässert, aber genau dorthin kommt kaum noch Wasser.

Wo dagegen der Boden frisch und fett ist, habe ich Helleborus gepflanzt. Sie entwickeln sich dort innerhalb kürzester Zeit zu riesigen Büschen und stören den Wasserstrahl des Viereckregners, so dass zu den Annabelles noch weniger Regen kommt.

Eine der großen Helleboren habe ich jetzt an die trockene Schattenstelle gepflanzt. Und ich muss eben schauen, wie sich die Annabelles weiter entwickeln.

Es war ein großer Fehler Hortensien zu pflanzen. Aber ich finde die Kombination von Hosta und den Annabelles eben so schön. Hosta gedeihen hier auch prächtig, es gibt keine Nacktschnecken! Wohl wegen des Igels.





Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: RosaRot am 24. Mai 2020, 10:20:20
Annabelle auf Sanddüne, nun ja. Irgendwann gehen sie ein.
Spreche da aus Erfahrung, ich hatte auch mal die Phase Annabelle schön zu finden. ::) :)
Es gibt auch weißen Ginster, übrigens und viele schöne trockenheitsverträgliche Stauden. Weiss blühende Salvia z.B., (wenn es weiß blühendes sein soll) die brauchen Trockenheit geradezu... ;)
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 24. Mai 2020, 11:27:30
Danke für die Tipps! Die Annabelle werden sicher irgendwann eingehen und mit weißem Ginster könnte ich mich schon anfreunden.

Es muss nicht immer weiß Blühendes sein. Aber eben hauptsächlich, dazu dann Mauve, Purpur und etwas Himmelblau.
Zwei riesige  gelbe Taglilien ( wohl Hemerocallis middendorfii) durften wegen des Orangenduftes auch bleiben. Aber sie wachsen auch hinter den Eiben-Obelisken, man sieht sie nur, wenn man hinten im Garten ist.

Zu meinen Farbvorstellungen: Ich möchte eben eine friedliche Stimmung im Garten haben und nichts farblich Aufdringliches pflanzen, was den Blick immer wieder anzieht.

Ja, ich habe inzwischen auch begonnen dieses sandige Beet, wo es sonnig ist, mit Salvia sclarea, Papaver orientale und Lychnis coronaria zu bepflanzen. An den schattigen Plätzen wachsen die Hosta ja sehr prächtig und dazu suche ich eben etwas Schönes.



Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: tomma am 24. Mai 2020, 11:46:52
Vielleicht würde Dir statt der Hortensie ein weiß panaschierter Baumefeu gefallen, dann hättest Du auch gleich einen schönen Winteraspekt.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: RosaRot am 24. Mai 2020, 11:51:59
Efeu zieht nach einer Weile von den Pflanzen ringsum extrem Wasser ab, nur mal vorsichtshalber eingeworfen...

Salvia sclarea ist ja zweijährig.
Vielleicht nimmst Du dazu eine schöne Sorte von Salvia officinalis? Es gibt weiß, rosa, blau blühende, welche mit gelbgrün oder weißgrün panaschierten Blättern usw.. Die kann man außerdem wunderbar in Form schneiden, was ja auch zu deinem Garten passen würde.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: tomma am 24. Mai 2020, 12:21:11
Wenn es um Gehölze geht und nicht um Stauden, wären auch noch Skimmien mit ihren weißen Frühlingsblüten und weißen oder roten Beeren im Winter oder auch Fatsia japonica, ggf. panaschiert, denkbar. Auch bei immergrünen Pfaffenhütchen kann man fündig werden. Es gibt schöne, immergrüne Sorten. Interessante Sortimente ausgefallener Gehölze haben z.B. Enneking (am Dümmer See) oder Olaf Schachtschneider bei Bremen. Es lohnt sich, dort vorbeizuschauen, wenn der Weg nicht zu weit ist.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 24. Mai 2020, 12:34:08
Salvia sclarea ist ja zweijährig.
Vielleicht nimmst Du dazu eine schöne Sorte von Salvia officinalis? Es gibt weiß, rosa, blau blühende, welche mit gelbgrün oder weißgrün panaschierten Blättern usw.. Die kann man außerdem wunderbar in Form schneiden, was ja auch zu deinem Garten passen würde.
Die Salvia sclarea kann ich ja jedes Jahr nachkaufen...Aber dass man Salvia officinales in Form schneiden kann, wusste ich nicht. Das wäre dann ja wirklich sehr passend. Danke für den Tipp.

Ich habe mich inzwischen übrigens auch in Euphorbien verliebt und einige in die Beete zu den Hosta gepflanzt. Ich liebe das Grüngelb ihrer Blüten.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 24. Mai 2020, 13:07:15
Wenn es um Gehölze geht und nicht um Stauden..... Interessante Sortimente ausgefallener Gehölze haben z.B. Enneking (am Dümmer See) oder Olaf Schachtschneider bei Bremen. Es lohnt sich, dort vorbeizuschauen, wenn der Weg nicht zu weit ist.

Ja, ich hätte auch gerne ein Gehölz, weil im Hintergrund eben eine drei Meter hohe Zypressenhecke wächst, die ohne Sträucher davor doch recht eintönig wirkt.
Ich habe schon mit Buschklee ( Lespedeza thunbergii) und mit Buddleja alternifolia geliebäugelt.

Danke für den Tipp! Olaf Schachtschneider wäre nicht allzu weit entfernt.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 03. Mai 2023, 23:04:44
Hier einmal ein Update von mir und dem Kiesbeet. Ich arbeite Jahr für Jahr eure Vorschläge ab.;D

Der Prunus incisa ‘Kojou-no-mai‘ hatte den zweiten Winter im Kübel leider nicht überlebt und ist erfroren. Dafür macht sich Euphorbia characias wulfenii sehr gut!

Die Kalmia sah im dritten Jahr im Kiesbeet durch die Blattflecken sehr räudig aus, aber es lag nicht am Kiesbeet. Die Ersatzpflanze im Halbschatten und in frischem Boden hinten im Garten machte sich nicht besser. An ihrer Stelle blüht nun eine Choysia ternata.

Und ich habe mich nun auch mit Koniferen anfreunden können. Pinus mugo 'Pumilio' und Pinus mugo uncinata 'Süße Perle' sorgen im Winter für Struktur.

Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 03. Mai 2023, 23:16:55
Im Sommer und Herbst übernehmen wieder die Gaura und die Molinia das Regiment.
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Gartenplaner am 03. Mai 2023, 23:46:39
Trotz Kalmien-Misserfolg sehr schön  :D
Titel: Re: Kiesbeet im Winter
Beitrag von: Miss.Willmott am 04. Mai 2023, 09:08:47
Danke schön, Gartenplaner!

Es waren wirklich so viele gute Vorschläge dabei!

Dein Tipp war eine Vase. Nur leider habe ich keine Passende gefunden, sie waren entweder zu groß oder zu klein. Dafür stehen jetzt hinten im Garten zwei Vasen.

Auch andere Vorschläge habe ich an anderer Stelle im Garten verwirklicht, so duftet an einer anderen Stelle eine Sarcococca.