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Autor Thema: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte  (Gelesen 3292707 mal)

onegooddamnwoman

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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #735 am: 30. Juni 2012, 12:02:31 »

Hallo zusammen, ich lese hier immer ganz gerne mit, bisher nur still, aber jetzt muss ich doch mal eine Frage stellen.
Was ist denn der Unterschied zwischen den Fruchtfeigen und den Blütenfeigen und woran erkennt man diese? Kann man die Blütenfeigen auch essen?

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Mediterraneus

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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #736 am: 30. Juni 2012, 12:15:28 »

Onegood...,
das ist bißchen kompliziert ;D7

ganz grob:

Fruchtfeigen sind sowohl Blüten- als auch Herbstfeigen. Beide gibts an der gleichen Pflanze. Fruchtfeigen sind Feigensorten, die essbare leckere Früchte hervorbringen

Blütenfeigen sind die ersten Feigen. Sie überwintern am alten Holz als Knospe zusammen mit den Blattknospen. Im Frühjahr treibt ein Feigenbaum also Blätter und Feigen gleichzeitig aus. Diese Feigen sind relativ bald reif, etwa ab Ende Juni.
Solche Feigen kann man ernten, wo Wintertemperaturen wärmer als -10 bis -15 Grad vorkommen. Z.B. An auch an der Nordsee, den Ostseeinseln und allen wärmeren Gebieten in D. So kann die Feige gleich im Frühjahr mit Früchten starten und reift auch im Norden z.B. auf Bornholm/Dänemark aus.

Herbstfeigen entstehen dann erst im Laufe des Austriebs während des Sommers. Sie reifen nur aus, wenn es einen warmen Herbst gibt, etwa ab Ende September bis November.
Wenn die Blütenfeigen erfroren sind (Winter zu kalt), kann man in warmen Sommern auf Herbstfeigen hoffen. Z.B. in Süddeutschland ist das möglich.

So kann man in kühlem Sommerklima mit milden Wintern die Blütenfeigen ernten, in kalten Wintern mit heißem Sommer die Herbstfeigen.

Milder Winter und heißer Sommer: man kann beide Feigengenerationen ernten.

Jetzt bist du vollends verwirrt, oder? ;D

Herbstfeigen
« Letzte Änderung: 30. Juni 2012, 12:16:55 von Mediterraneus »
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onegooddamnwoman

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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #737 am: 30. Juni 2012, 12:36:10 »

Nee, ich glaube endlich habe ich es verstanden, das hast du sehr gut erklärt, ich danke dir. Also Blütenfeigen sind immer die vom letzen Jahr? Ich frage mich dennoch warum sie " Blütenfeigen" heißen, ich finde den Ausdruck irritierend
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Mediterraneus

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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #738 am: 30. Juni 2012, 13:00:40 »

Feigensex ist sehr kompliziert. Ich blicke auch nur oberflächlich durch.

Ich hole jetzt mal aus.

Die Feigen, die wir hier besprechen (Fruchtfeigen), sind alles Feigen, die ohne jedes zutun von Insekten und Co. essbare Früchte ausbilden. Sie sind jungfernfrüchtig (=parthenocarp). D.H. die Jungfrau kommt ohne Vater zu ihrem Kinde, nämlich der Frucht. Diese Frucht hat zwar Fruchtfleisch, aber mangels Begattung hat sie keinen keimfähigen Samen im Innern.

In der Natur in Südeuropa, wo die Feige wild vorkommt, gibt es männliche und weibliche Feigenbäume. Also Geschlechter auf unterschiedlichen Pflanzen. Und noch dazu alle möglichen Zwischenformen.
Diese benötigen zur Befruchtung ein Insekt, das bei uns nicht vorkommt (Feigengallwespe).

Und eben diese wilden Feigen bilden als erste Feigengeneration die Blütenfeigen aus. Diese enthalten beim Mann im Innern der Frucht die Pollen. Die Feigengallwespe kriecht durch das "Loch" (welches an jeder Feige ist) in die männliche Frucht, holt die Pollen und kriecht dann bei einer weiblichen Pflanze wieder durch das Loch in eine weibliche Blüte, und bestäubt diese. Nur nach der Bestäubung gibt es eine Feigenfrucht mit keimfähigen Kernen. Irgenwas war auch mit Eierlegen in eine Frucht, aber da müssen wir philippus fragen.

Deshalb nennt man halt die ersten überwinternden Früchte der uns bekannten Fruchtfeigen auch Blütenfeigen, obwohl diese eben auch ohne Befruchtung reifen.
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #739 am: 30. Juni 2012, 22:49:54 »

Die "männlichen" Feigenpflanzen sind eigentlich Zwitter. Die Gallwespen reifen in den weiblichen Blüten(Feigen) der "männlichen" Pflanzen.
Es gibt auch männliche Pflanzen, deren weibliche Blüten wir im Norden essen können, da hier ja keine Wespen heranreifen. Es sind "männliche" Pflanzen, die auch Vererber der Parthenokarpen Eigenschaft sind.
Solche Bocksfeigen sollte man zur Zucht heranziehen.
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viele Grüße

Paul

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Pewe

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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #740 am: 30. Juni 2012, 23:00:32 »

Ich danke ebenfalls sehr für die Aufklärung. Hatte auch schon gegrübelt, aber mich nicht getraut zu fragen. :-[
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onegooddamnwoman

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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #741 am: 01. Juli 2012, 00:20:21 »

Ja, in der Tat klingt das alles ein wenig kompliziert. Auch hier kann man nur wieder über das Wunder unseres Planeten staunen, wie perfekt und in welchem Einklang alles funktioniert. Faszinierend!

Heißt das denn unsere Feigen hier sind geschlechtlos? Und was passiert denn wenn eine männl. oder weibl. Pflanze aus Südeuropa hierher gebracht wird, verliert sie ihr Geschlecht weil diese Wespen nicht in ihr reifen können?
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pearl

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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #742 am: 01. Juli 2012, 00:24:55 »

na, du verlierst dein Geschlecht auch nicht, wenn du auf eigene Kinder verzichtest, oder?

Mediterraneus, danke für die Aufklärung! Mir schwebte auch irgendwas kompliziertes vor, aber du hast das sehr gut verpackt!
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #743 am: 01. Juli 2012, 12:11:51 »

Die nicht parthenocarpen Feigen entwickeln nur Früchte wenn die Wespe sie befruchtet. Als Dank für die Befruchtung darf dann die Wespe ihre Brut auf einem Teil der Fruchtanlagen innerhalb der Feigen großziehen.
Die Wespen schlüpfen meist rechtzeitig. Da sie sehr klein sind und geschmacklich kaum auffallen ist der geringe Eiweißanteil im Fall des Verzehrens nicht so schlimm. :-\
Von tropischen Feigen habe ich schon tausende winziger Wespen aus den Feigen quellen sehen. Da lagen sie schon am Boden.
Ist schon sehr lange her und ich kann mich nicht erinnern ob ich gekostet habe.
« Letzte Änderung: 01. Juli 2012, 12:14:05 von axel partisanengärtner »
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #744 am: 01. Juli 2012, 12:31:27 »

Soweit ich mich jetzt erinnere waren die genießbar und wurden getrocknet. Aber meist als Viehfutter verwendet.
Es könnte in Goa in Indien gewesen sein.
Wenn meine Erinnerung mich nicht trügt habe ich dann sicher getrocknete probiert. Es kann nicht besonders interessant gewesen sein, das diesbezüglich von meinem altersschwachen Bibliothekar noch nichts in der inzwischen sehr umfangreichen Bibliothek aufgefunden wurde.
Das dazugehörige Bild (hoffentlich nicht falsch eingeordnet) in meinem Gedächtnis zeigt winzige langfühlerige Wespchen mit einem metallischen Glanz.

Auch glaube ich mich dran zu erinnern das viele Feigenblüten gewaltsam geöffnet werden müssen um befruchtet zu werden. Die Öffnung ist oft nicht so einfach zugängig. Es gibt eine besonders große und gute Kulturfeige die zur Fruchtbildung angeritzt wird. Dies imitiert das Eindringen der Wespe und reicht bei dieser (Art?) Sorte als Signal aus um Früchte zu bilden.
Da ist der Übergang zur richtigen Parthenocarpen Fruchtung wohl fließend bei den Sorten.
Wäre vielleicht auch bei unseren Feigen eine Möglichkeit den vorzeitigen Fruchtfall etwas einzudämmen???
Warum bin ich nicht drauf gekommen als ich noch selber Feigen hatte?
Der Bibliothekar war wohl schon vor Jahrzehnten pensionsreif?
 
« Letzte Änderung: 01. Juli 2012, 12:38:08 von axel partisanengärtner »
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #745 am: 01. Juli 2012, 22:49:19 »

Man sollte vielleicht dazusagen, dass es außer unserer bekannten (und schon genug komplizierten) Ficus carica auch noch andere Feigen gibt. Alle Gummibäume (Ficus benjamini und tausend andere) sind ja auch "Feigen"
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #746 am: 08. Juli 2012, 16:03:18 »

Hallo,
hat denn schon jemand einen Erfolg mit einer im Topf oder ausgepflanzten Perretta (Früchte) gehabt. Meine Perretta muß jetzt ca 3 Jahre alt sein im 40l Topf. Es tut sich bis jetzt noch nichts. Nächstes Frühjahr muß sie raus in den Garten und dann mal sehn.
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #747 am: 08. Juli 2012, 22:34:12 »

Perretta muß jetzt ca 3 Jahre alt sein im 40l Topf. Es tut sich bis jetzt noch nichts. Nächstes Frühjahr muß sie raus in den Garten und dann mal sehn.

habe ich zur perretta schon mal gehoert. wie kalt ueberwintert sie? however, ist eher eine sorte die etwas aelter werden muss um fruechte zu tragen. negronne z.b. traegt eher ...

nen bunten gruss dirk
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Mediterraneus

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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #748 am: 09. Juli 2012, 10:02:55 »

Perretta wächst meines Wissens nach sehr stark. Starkwachsende Feigen sind für Kübel eher nix.

Für Kübel würd ich nur extrem schwachwachsende Sorten nehmen (Dalmatie).

Wenn sie dann ausgepflanzt ist, wird sie sehr schnell mit Früchtetragen anfangen.

Was wohl auch nicht zu unterschätzen ist, ist ein Schnitt. Damit beschäftige ich mich gerade versuchsweise :-\
Anscheinend kann durch einen Schnitt die Fruchtbildung beschleunigt werden.
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philippus

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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
« Antwort #749 am: 12. Juli 2012, 01:18:29 »

Perretta wächst meines Wissens nach sehr stark. Starkwachsende Feigen sind für Kübel eher nix.

Für Kübel würd ich nur extrem schwachwachsende Sorten nehmen (Dalmatie).

Wenn sie dann ausgepflanzt ist, wird sie sehr schnell mit Früchtetragen anfangen.

Was wohl auch nicht zu unterschätzen ist, ist ein Schnitt. Damit beschäftige ich mich gerade versuchsweise :-\
Anscheinend kann durch einen Schnitt die Fruchtbildung beschleunigt werden.
Wer hat da schon Erfahrungen gemacht?

Hallo,

das ist richtig. Der Schnitt sollte erfolgen, bevor die ersten Herbstfeigen reifen (ich würde sagen spätestens Anfang August). Damit unterbindest du die Bildung neuer, kleiner Herbstfeigen und die Energie wird auf die vorhandenen Früchte konzentriert. Bei späteren Sorte erweist sich auch das Reduzieren der Blütenfeigen als hilfreich (aus denselben Gründen: Es beschleunigt die Reife der 2. Ernte).

Gruß
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