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Garten- und Umwelt => Wassergarten => Thema gestartet von: cydora am 17. Dezember 2018, 22:34:49

Titel: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 17. Dezember 2018, 22:34:49
Ich liebäugele schon lange mit einem kleinen Bachlauf. Der letzte Wanderurlaub in den Bergen gab mal wieder den Anstoß, dafür nach einer Lösung zu suchen.
Seit Jahren trage ich mich auch jeden Winter mit dem Gedanken, den Rasen zu verkleinern oder ganz weg und hab's immer gelassen.
Diesmal habe ich nun im Herbst spontan Schläuche ausgelegt für die neue Form, mich reingesetzt und es hat sich irgendwie richtig gut angefühlt.

Hier ist erstmal der Plan zur Rasenverkleinerung.
Blick von oben:
(https://farm5.staticflickr.com/4849/46358100321_fd648976d7_b.jpg)

Anstelle des Rasenrechtecks ein geschwungenes S.
Die Liege steht auf dem einzigen richtigen Sonnenplatz ab Mittag, der unbedingt erhalten bleiben muss.
Das S bleibt Rasen, zumindest vorerst.
Auf der rechten Seite soll sich entlang des Schlauchs ein Bachlauf schlängeln.

Hier der Blick von der hinteren Terasse nach vorn:
(https://farm5.staticflickr.com/4835/32486319058_0bfed79860_b.jpg)

(PS: ich habe die Fotos extra groß gewählt, damit man was erkennt. Ich hoffe, das ist kein Problem für viele...)

Wie man vielleicht ganz gut erkennen kann: viel Platz ist nicht ::)
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 17. Dezember 2018, 22:46:34
Das ist die rechte Seite, wo der Bachlauf hin soll:

(https://farm5.staticflickr.com/4850/44541496070_a36fc76805_c.jpg)

Mit Steinen begrenzt. Länge ca. 5-7m je nach Verlauf, zwischen 20 und 50cm breit.
Mit Staustufen und Wassermulden, damit auch Wasser drin steht, wenn die Pumpe nicht läuft.
Ich habe kein Gefälle. Müsste das Gelände also modellieren.
Der Bach soll langsam fließen, ich möchte keine große Geräuschkulisse.
Für einen Teich ist kein Platz wie man sieht. Ich dachte an ein rundes Wasserbecken von 70-90cm Durchmesser als Wasserreservoir.
(Zur Größenvorstellung: der mit Schlauch gelegte Kreis dürfte damals so 70cm gehabt haben)
Von der Gestaltung der Quelle habe ich noch keine genaue Vorstellungen.

Von der Art stelle ich mir was vor wie bei Treasure-Jo, hier gezeigt:
Das ist ein Foto direkt nach Fertigstellung des Bachlaufs und des "Zielteichs"
(http://666kb.com/i/dzkzccpt1dwsa7rb4.jpg)

Was meint Ihr, reicht der Platz überhaupt dafür aus?
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 17. Dezember 2018, 22:54:31
Natürlich habe ich mir angelesen, wie der Bau mit Teichfolie sein sollte. Theorie klingt immer einfach ::)
In der Praxis scheint es nicht so leicht zu sein, die Folie komplett zu verstecken. In vielen Bildern im Internet ist sie immer wieder zu sehen...
Gibt es da Tricks?

Andere Frage:
Ich habe Tonboden. Ließe sich der Bachlauf da auch ohne Folie bauen? Kriegt man das dicht? Hat jemand damit Erfahrungen? Ist das einfacher?
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Gartenplaner am 17. Dezember 2018, 23:07:55
Ganz ehrliche Meinung - ich würds nicht machen.
Dein Garten hat gerade wunderbar aufeinander abgestimmte "leere" (Rasen) und "gefüllte"(Beete) Bereiche, wenn du den Rasen so reduzierst, hab ich die Befürchtung, dass es überfüllt, beengt, ja "vollgerümpelt" aussehen könnte.
Abgesehen davon müsste man um die Liege herumtrippeln, so wenig Vorbeigehplatz wie du da gelassen hast...und vom Beetrand hängen Pflanzen ja gern nochmal etwas über - in beide Richtungen!
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Gartenplaner am 17. Dezember 2018, 23:24:33
Natürlich habe ich mir angelesen, wie der Bau mit Teichfolie sein sollte. Theorie klingt immer einfach ::)
In der Praxis scheint es nicht so leicht zu sein, die Folie komplett zu verstecken. In vielen Bildern im Internet ist sie immer wieder zu sehen...
Gibt es da Tricks?

Andere Frage:
Ich habe Tonboden. Ließe sich der Bachlauf da auch ohne Folie bauen? Kriegt man das dicht? Hat jemand damit Erfahrungen? Ist das einfacher?

Beides knifflige Fragen.
Da ein Bachlauf, der nicht in einen großen Teich mündet nur ein beschränktes Wasservolumen hat, sollte davon möglichst wenig versickern, ergo sollte das umgebende Erdreich durch die Folie gut von dem Substrat im Bachlauf getrennt sein, wenn nicht geht über Kapillarwirkung Wasser verloren.
Und die Trennung geht am besten, wenn die Folie eben minimal rausschaut.
Du müsstest wallu fragen, wie er seine Folie so gut versteckt bekommen hat.

Tonabdichtung geht im Prinzip, ich hatte erst vor kurzem hier diese Links gepostet:
Ton-Abdichtung für Teiche,
Es gibt auch Ton in Ziegel- oder Plattenform, der für den Teichbau gedacht ist.
Eine Tonabdichtung aus dem eigenen, anstehenden Boden wäre ein absolutes Experiment, keiner wird dir sagen können, wie dicht das wird.

Eine Alternative für dich wäre vielleicht das:
Abdichten mit Bentonit (Abschnitt weiter unten auf der Seite)
Kannte ich noch nicht, da gibts anscheinend vorgefertigte Matten, wo Bentonit zwischen 2 Geotextil-Vliesen eingeschlossen ist und wie Teppichboden verlegt werden kann....

Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: MarkusG am 18. Dezember 2018, 06:26:02
Hallo Cydora, spannend!

Mmmh, ich äußere zunächst einmal auch meine Bedenken:

Wenn Du möchtest, dass der Bachlauf möglichst natürlich wirkt, so sollte das Material seiner Ausgestaltung (Kieselsteine, größere Steine) über das reine Bachbett hinaus auch noch einen weiteren Uferbereich bilden. Das sieht man ja an dem Beispiel von Treasure-Joe sehr gut. Er ist -wo er konnte- in die Breite gegangen mit dem Material, daher sieht es natürlich aus. Ansonsten droht Dein Bach auszusehen wie künstlich angelegter Kanal. Die Frage ist, ob Du dafür Platz hast?

Auch die künstliche Aufschüttung, um ein Gefälle zu erzeugen, will gut überlegt sein, damit sie nicht aussieht wie eine Aufschüttung. Insofern wäre die Frage, ob Du alternativ schon über einen Brunnen/Quellstein nachgedacht hast. Der darf ruhig künstlich aussehen, das Wasser fließt eventuell leise einen runden Quellstein hinunter und sammelt sich in einem mit Kieselsteinen bedeckten Becken. Das nimmt Dir wenig Platz weg und Du hast trotzdem bewegtes Wasser.

Soweit meine Bedenken! Bitte sieh das aber nicht als "Ausbremsen" an. Lieber jetzt alle Bedenken formulieren, als später, wenn Du schon viel Geld ausgegeben hast. Solltest Du aber dabei bleiben, bin ich zuversichtlich, dass Du das wunderbar gestalten wirst.

Leider bin ich für solche technischen Fragen zu unerfahren.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Henki am 18. Dezember 2018, 06:26:52
Was meint Ihr, reicht der Platz überhaupt dafür aus?

Ich denke schon und kann mir das auch grundsätzlich gut vorstellen. Problematisch wird bei deiner kleinen Fläche aber das nicht vorhandene Gefälle. Das zu erzeugen, kann schnell komisch aussehen.

Für mich erstmal die entscheidende Frage: Rasen oder nicht Rasen? Wenn Bachlauf, dann würde ich ihn wohl ganz entfernen und über ein Natursteinpflaster nachdenken.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Lilo am 18. Dezember 2018, 07:46:14
Hallo liebe cydora,

ich kann mir einen geschwungenen Wasserlauf entlang der Beetgrenze gut vorstellen und das würde auch sehr hübsch und reizvoll aussehen.

Ich kann mir weiterhin vorstellen, dass Du ein Gefälle für das fließende Wasser erreichst, nicht in dem Du aufschüttest, sondern indem Du, von der Quelle ausgehend bis zum Auffangbecken grabend ein Gefälle erzeugst. Das Gefälle müsste ja nicht stark sein. Bei der Länge der Bachlaufes, ich schätze 3 - 4 Meter, müssten 10 - 15 Zentimeter Höhenunterschied ausreichen. Allerdings müsste der Bachlauf gleichzeitig mit dem Gefälle zum Auffangbecken breiter gestalltet werden, sonst sieht das blöd aus.

Weiterhin sehe ich in meiner Vorstellung, dass der Betrachter ehr auf das Ufer auf der Beetseite blickt. Eventuell kannst Du Platz sparen, indem Du das Ufer auf der Rasenseite etwas steiler gestaltest.

Lehm ist nur dicht solange er feucht bleibt, sobald er trocknet bekommt er Risse.

Wenn Du in Deinem Gelände eine Vertiefung hast, werden sich dort ständig Laub, Blütenblätter, Samenstände und sonstiges sammeln. Auch beim Rasenmähen fliegt Dir das Gras rein und Du musst es dann abschöpfen.

Ich finde auch, dass der Platz etwas zu begrenzt ist.

Mich würde interessieren mit welchen Wünschen und Vorstellungen Du auf die Idee des Bachlaufes gekomen bist.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: MD9 am 18. Dezember 2018, 07:52:11
Für einen Wasserlauf brauchst du kein Gefälle, es geht auch wenn alles eine Höhe hat, in deinem Fall wäre es sogar zu empfehlen. Funktioniert ganz Einfach ohne Gefälle, an dem einen Ende kommt die Pumpe in den Bach die das Wasser dann zum anderen Ende pumpt und von da läuft das Wasser dann wieder zurück zur Pumpe und schon hat man Bewegung im Wasser. Die Fließgeschwindigkeit kann dann durch die Leistung der Pumpe reguliert werden, kleine Pumpe wenig Fließgeschwindigkeit, große Pumpe, viel Bewegung.

So jetzt zur Erklärung warum kein Gefälle mit Staustufen und kleinem Teich. 5 bis 7 m Länge bei, gehen wir mal von 40 cm aus, macht ca 2,5 m², das Becken mit 80 cm im Durchmesser hat ca. 0,5 m², also nur etwa ein fünftel des Bachlaufs. Der Rückstau im Wasserlauf wird meist unterschätzt, nach meinen Erfahrungen beträgt er etwa 4 bis 5 cm im Schnitt, wird ca 15 bis 20 cm aus dem Teich gepumpt bevor das erste Wasser wieder im Teich ankommt.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: tarokaja am 18. Dezember 2018, 08:38:15
Hallo liebe Cydora

Hm, die Rasenfläche bringt sehr viel Ruhe in deinen Garten und damit Harmonie zu deinen bewegten Pflanzungen im Laufe der Jahreszeiten.

Mich würde interessieren mit welchen Wünschen und Vorstellungen Du auf die Idee des Bachlaufes gekomen bist.
An dieser Frage bin ich auch hängengeblieben.
Mit den Wünschen ist das ja immer so eine Sache...  ;D
Ist es der grundsätzliche Wunsch, Veränderung in deinen Garten zu bringen oder an einem neuen Projekt zu werkeln?
Ist es die Faszination von fliessendem Wasser, die Bewegung, die es in deinen Garten bringen würde?
Wie stark sollen die Bewegung und Veränderung sein?

Insofern wäre die Frage, ob Du alternativ schon über einen Brunnen/Quellstein nachgedacht hast. Der darf ruhig künstlich aussehen, das Wasser fließt eventuell leise einen runden Quellstein hinunter und sammelt sich in einem mit Kieselsteinen bedeckten Becken. Das nimmt Dir wenig Platz weg und Du hast trotzdem bewegtes Wasser.
Das kam mir auch in den Sinn und auch lagunas inspirierendes Projekt.

Dein Wunsch nach einem kleinen Bachlauf kann ich übrigens bestens verstehen. Lustigerweise scheitert mein Wunsch an zu viel Gefälle am Steinhang...  ;D

Was hat eigentlich Treasure-Jo dazu bewogen, den gelungenen Bachlauf wieder aus seinem ja auch kleinen Garten zu entfernen?

Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Borker am 18. Dezember 2018, 09:05:03
Hallo cydora

Wasser im Garten ist etwas Schönes  :D
Bei Deinen kleinen hübschen Garten würde ich aber nur einen  Folienteich, mit ein paar Goldfische darin , in die Mitte setzen .
Du kannst ja noch von dem Aushub einen kleinen Pflanzenteich etwas erhöht an den Rand setzen .
Das  Wasser aus dem Goldfischteich wird dann mit einer Kleinen Pumpe in den Pflanzenteich gepumpt wird von wo es wieder in den Goldfischteich zurückplätschert.

LG Borker
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: reinesHobby am 18. Dezember 2018, 09:42:21
Was hat eigentlich Treasure-Jo dazu bewogen, den gelungenen Bachlauf wieder aus seinem ja auch kleinen Garten zu entfernen?

Die Antwort gab er vermutlich hiermit:
Den Bachlauf gibts nicht mehr, nachdem ich den Garten mal wieder umgestaltet hatte.
Lust hätte ich wieder auf einen Bachlauf, aber mein Garten ist sehr klein; da muss ich stets harte Entscheidungen treffen.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Treasure-Jo am 18. Dezember 2018, 12:23:20
Was war meine Motivation, im Garten einen Bachlauf zu bauen?

Eine Landschaft mit einem Bächlein ist für mich der Inbegriff einer idyllischen, romantischen Naturlandschaft. Die Umsetzung in einem Garten kann leider sehr schnell kitschig und unglaubhaft wirken. Oft ist das auch so, wenn auch noch handwerkliche und gestalterische Fehler dazu kommen.

Als Kind habe ich es geliebt, an Bächen zu spielen, Staudämme zu bauen, Schifflein aus Rinde fahren zu lassen und damit kleine Weltumseglungen (im Geiste) zu starten. Als Jugendlicher waren Bäche und Bachufer eine botanische Entdeckungsreise. Vor allem haben mich die Insekten, aber auch sonstiges Getier interessiert, angefangen von Stichlingen, Sumpfdeckelschnecken, Köcherfliegenlarven, Blutegel, Gelbrandkäfer usw. Vielleicht werden bei der oder dem einen oder anderen auch ähnliche Erinnerungen wach. Dazu kommt die Faszination des Wassers, das Plätschern, das kühlende, sich bewegende Element im Sommer. Das wundervolle Gefühl, barfuß durch einen Bach zu waten (was ich gerne in meinem Bach im Garten tat), zu meditieren beim Blick und bei dem Lauschen auf den Bach. Ich liebe auch Steine, insbesondere Sandsteine. Ich habe mir Bäche bei uns hier in der Pfalz, insbesondere im Pfälzer Wald angeschaut und habe mich von den Naturvorbildern inspirieren lassen. Und ich habe viele, viele Steine in meinen Garten geschleppt.

Und warum macht man diese Idylle auf einen Schlag wieder zunichte? Das war keine Entscheidung über Nacht. Zum einen gab es "bautechnische" Probleme. Der Bachlauf war teilweise undicht geworden bzw. er verlor Wasser an den Rändern, weil ich einige Fehler beim Bau gemacht hatte. (Man lernt immer dazu) Zudem war der kleine Bach an einigen Stellen zugewachsen. Last but not least wollte ich Neues ausprobieren und dazu brauchte ich Platz in meinem sehr kleinen Garten. Da war die Entscheidung also, Neubau des Bachlaufs oder etwas ganz anderes zu machen, Beete zu vergrößern. Ich gestehe, ich vermisse meinen Bachlauf sehr. Kindheitserinnerungen sind mit eines der größten Motive für Handlungen und Entscheidungen im späteren Leben. Aber da gibt es ja den Pfälzer Wald, wenn ich Sehnsucht nach schönen, natürlichen Bächen habe. Und die Natur ist eben immer noch der kreativste Gestalter, wenn wir ihr nicht ins Handwerk pfuschen.


Ich bin sehr gespannt, auf Eure Projekte.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: MarkusG am 18. Dezember 2018, 13:31:00
Schön beschrieben! Danke
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Mrs.Alchemilla am 18. Dezember 2018, 16:00:16
Schön beschrieben! Danke

dto. - auch mein erster Gedanke!

Hach, wünschen wir uns nicht im tiefsten Herzen alle einen Bach...  8) ;D

Cydora, meine aktuellen Gedanken dazu:

ja, dein Garten ist klein, der Platz begrenzt, der Spagat zwischen Stadtgarten und Wunsch nach naturnaher Gestaltung kommt hinzu. Das wird eine Herausforderung - aber eine spannende und nach allem, was ich bisher von dir gesehen habe, bin ich mir sicher, dass du sie gut lösen wirst  :-*

a) bin d'accord mit Hausgeist: überlege, ob du auf den Rasen nicht komplett zugunsten von Kies / Naturstein o.ä. verzichtest. Je kleiner die Rasenfläche, desto schwieriger das Mähen und desto schneller zermatscht dir das Ganze bei feuchtem Wetter (ok mit Klimawandel wohl weniger). auch eine Kiesfläche kann Ruhe reinbringen und je nach Gestaltung trotzdem natürlich aussehen... denk' an Beth Chatto  ;)

b) die Idee von MD9 finde ich sehr charmant! Gefälle bzw. Geländemodelation bietet das Risiko, dass es in deinem kleinen Garten gekünstelt wirkt. Auf ebener Fläche kann ich mir das Ganze sehr gut vorstellen. Mit Anschluß an die beiden schon vorhandenen Wasserstellen (Sprudelstein und neuer "Elfenteich") könnte das bei guter Planung und sorgfältiger Umsetzung durchaus gut werden.

Auf jeden Fall würde ich bei aller Begeisterung nichts überstürzen - aber das hast du ja auch nicht vor. Ich könnte mir vorstellen, dass sich mit der Zeit noch mehr Ideen / Feintuning rauskristalliseiren wird, wenn das Ganze noch etwas über den Winter reift...

Auf jeden Fall bin ich waaahnsinnig gepsannt, wie es hier (und in deinem Garten) weiter geht...  :D
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Irm am 18. Dezember 2018, 16:58:02
Ganz ehrliche Meinung - ich würds nicht machen.


Ich würds auch nicht machen  ;) Du hast sehr viele Gehölze in diesem Bereich stehen, die nicht so wirklich zu einem Bachlauf mit vielen Steinen passen  :-\  Wenn - dann müsste der Rasen wohl ganz weg - und das wäre irgendwie schade, er bringt die Ruhe in diesen Gartenbereich.
Aber das ist nur eine Meinung unter vielen anderen, darfst Du daher gern ignorien  ;D Was immer Du machst, ich bin sehr gespannt !
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Borker am 18. Dezember 2018, 20:08:30
Ein Brunnen an dem eine Wasser speiende Figur steht,  würde ich auch in der Mitte des Gartens schön finden  :D

LG Borker
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: troll13 am 18. Dezember 2018, 20:36:44
Bachläufe im Garten finde ich grundsätzlich schon interessaant, wenn man natürliche Verhältnisse dafür nutzen kann.

Wenn man so etwas jedoch durch viel "Technik" realisieren kann, ist es für mich schon überlegenswert, ob man das wirklich will. Als ich als blutiger Laie vor mehr als 25 Jahren meinen Gartenteich angelegt habe hatte ich eigentlich auch noch an einen kurzen Bachlauf gedacht. Es hätte sogar in der hinteren Grundstücksecke ein ausreichendes Gefälle für mehrere "Stufen" gegeben.

Dann kamen die Überlegungen, wie die "Quelle" aussehen sollte, um nicht unnatürlich zu wirken. Was für eine Pumpe bräuchte man dafür? Wie sollte sie untergebracht werden, damit man sie "nicht sieht", sie aber problemlos für den Winter wieder ausbauen kann. Wie bekommt man den Strom dorthin? Letzlich habe ich es auf den St. Nimmerleinstag verschoben, weil mir das ganze Vorhaben zu aufwändig vorkam. :-\

Der Gartenteich (ca 4 x 6 m und max 1 m Tiefe) hat sich auch ohne Bachlauf zu einem kleinen stabilen Feuchtbiotop entwicklet, das allerlei Kleingetier wie Libellen, Frösche und Co. angezogen hat und an den Rändern Pflanzplätze für besonders feuchtigkeitsliebende Pflanzen bietet.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 18. Dezember 2018, 20:58:20
Erstmal ganz lieben Dank für Eure Meinungen (auch die negativen!!), Anregungen, Mitdenken...

Tja, warum...Jo hat das eigentlich schon sehr treffend beschrieben. Zu einer idyllischen Landschaft gehört für mich ein Bach. Das irgendwie auch im eigenen Garten hinzukriegen, ist halt ein Traum. Komischerweise sehne ich mich nicht nach einem Teich (wobei der gerade von troll13 gezeigte sehr schön ist...). Es ist der Bachlauf, der mich fasziniert. In Verbindung mit Erde, Steinen, Pflanzen. Die leichte (!) Bewegung des Wassers.
Wasser im Garten habe ich schon. Direkt an der Terasse ist das Wasserspiel mit 3 Kugeln (in den Garteneinblicken etc. schon mehrfach gezeigt), der Vogelspa ;D :D Solange es tagsüber an ist, ist da immer Bewegung. Nachts kommt der Igel. Neuerdings habe ich hinten unterm Trompetenbaum ein kleines Wasserbecken mit 70cm Durchmesser. Da konnte ich neulich die Katze beim Trinken beobachten. Mit anderen Worten: weiteres Wasser ist nicht zwingend notwendig  :-X

Und warum Verändern? Weil es für mich immer noch nicht perfekt ist ;) Das Rasenrechteck ist eine vernünftige Entscheidung aus praktischen (Mähen) und gestalterischen Gründen. Das Rechteck hat aber nie mein Herz erwärmt. Anders war das bei dem vorherigen Rasenkreis, dem ich nachtrauere. Runde, organische Formen sprechen mich mehr an. Einen Kreis kann ich da aber aus Platzgründen nicht mehr reinlegen. Der wäre zu klein und an optisch ungünstiger Stelle wegen des Sonnenplatzes.
Deshalb das Liebäugeln mit der S-Form...
Außerdem ist der Garten zunehmend ein Schattengarten. Blüten, gar Blütenkombinationen werden immer weniger. Es ist wenig Beetfläche da. Im Prinzip habe ich hauptsächlich schmale Gehölzrandsituationen bzw. Schattenpflanzungen unter Gehölzen...Ich hätte aber gern mehr...

Den Rasen(rest) möchte ich bislang nicht mit Stein ersetzen. Das ist mir dann zuviel Stein.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 18. Dezember 2018, 21:03:22
Für einen Wasserlauf brauchst du kein Gefälle, es geht auch wenn alles eine Höhe hat, in deinem Fall wäre es sogar zu empfehlen. Funktioniert ganz Einfach ohne Gefälle, an dem einen Ende kommt die Pumpe in den Bach die das Wasser dann zum anderen Ende pumpt und von da läuft das Wasser dann wieder zurück zur Pumpe und schon hat man Bewegung im Wasser. Die Fließgeschwindigkeit kann dann durch die Leistung der Pumpe reguliert werden, kleine Pumpe wenig Fließgeschwindigkeit, große Pumpe, viel Bewegung.

So jetzt zur Erklärung warum kein Gefälle mit Staustufen und kleinem Teich. 5 bis 7 m Länge bei, gehen wir mal von 40 cm aus, macht ca 2,5 m², das Becken mit 80 cm im Durchmesser hat ca. 0,5 m², also nur etwa ein fünftel des Bachlaufs. Der Rückstau im Wasserlauf wird meist unterschätzt, nach meinen Erfahrungen beträgt er etwa 4 bis 5 cm im Schnitt, wird ca 15 bis 20 cm aus dem Teich gepumpt bevor das erste Wasser wieder im Teich ankommt.
Verstehe ich das richtig: das wäre dann wie ein langer schmaler, sich schlängelnder Wasserlauf in einer Höhe, wo - wenn die Pumpe aus ist - dann einfach das Wasser drin steht? Kein extra Wasserreservoir notwendig? Wie versteckt man da die Pumpe?
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: troll13 am 18. Dezember 2018, 21:07:27
Wer sagt, der "Garten ist fertig", ist kein(e) richtige(r) Gärtner(in). ;)
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 18. Dezember 2018, 21:08:32
Den Platzbedarf in der Breite habe ich definitiv unterschätzt. Ich dachte da eigentlich ursprünglich auch an weniger Steine, im Prinzip nur eine Reihe in unterschiedlicher Größe. Dass ich aber für die Kapillarsperre zum Verstecken der Folie im Prinzip 2 Reihen nebeneinder brauche, damit hatte ich nicht gerechnet :-\
Deshalb kam auch meine Frage nach der Tonvariante...da würde das wegfallen?
Wie viel Platz muss ich denn nun definitiv links und rechts daneben für die Kapillarsperre einplanen?
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 18. Dezember 2018, 21:13:17
Ein bißchen Erde wird aber immer in die Bachmitte sickern. Daher räume ich jedes Frühjahr die Steine aus dem Bachbett, spüle den Foliengrund und gebe neue flache Steine drauf (davon haben wir hier mehr als genug; ist wenig Arbeit). Sonst setzt sich das Bachbett allmählich mit Sämlingen aller Art zu.
:-X
Das will ich definitiv nicht! Das jährliche Säubern des Wasserspiels (Steine weg, Wasser raus, Becken säubern, Pumpe rein, alles wieder arrangieren) reicht. Ich darf aus gesundheitlichen Gründen nicht, GG hat Rücken und Sohnemann keine Lust und wird auch nicht mehr ewig da sein...
Also nächste Frage: wie viel und welcher Pflegeaufwand fällt für den Bachlauf an?
(Vielleicht stirbt das Projekt jetzt ganz schnell ;D ;))
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Arachne am 18. Dezember 2018, 22:38:18
Du hast sehr viele Gehölze in diesem Bereich stehen, ...
Das in den Bachlauf fallende Laub sollte man beim Reinigungsaufwand nicht vergessen.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Treasure-Jo am 18. Dezember 2018, 22:43:15
Halb so wild mit dem Laub. Das hatte ich auch.

Die Idee mit dem Ton klingt gut, funktioniert aber bei einem kleinen Bachlauf kaum. Der müßte erstens dauernd fliessen, damit der Ton nicht austrocknet, die Tonschicht muss ordentlich dick sein, der Untergrund muss fest sein und und und....  Um eine Folie kommst Du nicht rum.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Treasure-Jo am 18. Dezember 2018, 23:04:42
Zum Pflegeaufwand: Ich fand es überschaubar. Ich habe nie Steine raus und reingeräumt. Dazu waren die eh zu groß. (siehe Fotos) Ich hatte im Bachbett Kies bzw. Kieselsteine (ca. 1-3 cm Durchmesser. Blätter habe ich herausgeharkt. Ab und an habe ich überzählige Pflanzen im Bachlauf ausgedünnt oder entfernt. Nee, da war echt nicht so viel zu tun.

Ich hatte übrigens zuerst den Teich als Sammelbecken und Ziel des Bachlaufs. Den Aushub habe ich damals für eine ganz leichte Geländemodellierung und eine kleine Steigung im "Quellgebiet" benutzt; aber sehr sanft, damit alles natürlich erscheint. Später hatte ich den Teich entfernt, als meine Tochter auf die Welt kam. Ich habe dann ein Kunststofffass mit ca. 200 l Fassungsvermögen verbuddelt bzw. unterirdisch versteckt, da floss das Bachwasser hin. Im Fass war dann die Pumpe, die das Wasser zur Quelle zurück gepumpt hat. Das hat prima funktioniert. Ab und an musste ich im Sommer Wasser nachfüllen. Das spart Platz gegenüber einem Teich.

Was mir nicht ganz so gelungen ist, wie von mir geplant oder erhofft, waren die Staustufen. Sie sollten beim Ausschalten der Pumpe kleine Rückstaus bilden und so den Bachlauf gefüllt halten. Irgendwie floss das Wasser ab: Die Staudämme waren wohl nicht dicht bzw. ich hätte das Bachbett tiefer ausführen müssen. 
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Irm am 19. Dezember 2018, 10:38:21
Halb so wild mit dem Laub. Das hatte ich auch.


Ich habe nur eine ganz kleine Wasserstelle im Garten verbuddelt für eine kleine Seerose, steht NICHT unter einem der Bäume. Ist jetzt schon seit ca. 3 Monaten mit einem Gitter zugedeckt, weil ich sonst ständig Blätter fischen müsste  ;) Bei den vielen Bäumen und Sträuchern bei Cydora sollte man das schon im Auge behalten !

Cydora, wärst Du denn bereit, einen Teil Deiner Sträucher zu entfernen ? um mehr Platz zu schaffen ? damit ein Teil des Rasens bleiben kann ? ein Bachlauf mit sehr flachen Steinen ausgelegt, die dann am Rand im Rasen enden, so dass das Gras z.T. zwischen den flachen Steinen wächst, damits nicht zuuuu steinig wird ? Ein verbuddeltes Faß als Wasserspeicher ?

Klingt alles nach aufwändig, teuer und mit einer Menge Arbeit verbunden  ;D  ;D

Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: bezi-bhg am 19. Dezember 2018, 10:49:42

Ich habe dann ein Kunststofffass mit ca. 200 l Fassungsvermögen verbuddelt bzw. unterirdisch versteckt, da floss das Bachwasser hin.

Wie hast du den Anschluss von der Teichfolie in das Fass hinbekommen? Ein 200l-Fass zu versenken sehe ich im Rahmen meiner Möglichkeiten, für die 4m³ von Wallu wäre schwereres Gerät nötig... Schlecht bei einem Garten, der nur durch Haus und Garage erreichbar ist...

Was mir nicht ganz so gelungen ist, wie von mir geplant oder erhofft, waren die Staustufen.

Wenn man den Bach waagerecht anlegt und im "Quellbereich" Wasser hineinpumpt wird, dann müsste er doch allein durch den Ausgleich des Wasserspiegels fließen. Geht die Pumpe aus, steht das Wasser. Oder mache ich einen Denkfehler?

Der Auslauf müsste dann allerdings als Überlauf angelegt werden, sonst läuft der Bach leer.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: MD9 am 19. Dezember 2018, 16:42:13
Verstehe ich das richtig: das wäre dann wie ein langer schmaler, sich schlängelnder Wasserlauf in einer Höhe, wo - wenn die Pumpe aus ist - dann einfach das Wasser drin steht? Kein extra Wasserreservoir notwendig? Wie versteckt man da die Pumpe?
Ja, das verstehst du Richtig. Die Pumpe kann man verstecken in dem mann den Tümpel an dem Ende, genau so wie du es schon geplant hattest, etwas größer machst, so ca. 50 bis 60 cm tief und da kann dann die Pumpe drin liegen, vielleicht noch eine dünne Natursteinplatte drauf und Fertig.
In diesem Fall müssen auch keine absolut dichten Staustufen eingebaut werden, es reicht wenn man mit größeren Steinen die ein oder andere enge stelle einbaut, mal einen Flachen Stein über den das Wasser laufen soll. Den Flachen Stein am besten mit Mörtel einbauen und zwar so das er bei obtimalen Wasserstand in etwa damit abschließt, natürlich bei stehendem Wasser.

Zu Treasure-Jos Problem mit den undichten Staustufen, wenn die wirklich dicht sein müssen geht das nur über eine Folienschürze die in der Staustufe eingearbeitet werden muss. Bedeutet erst dort wo die Staustufe hin soll ein Folienstück einkleben - oder schweißen, wichtig, groß genug so das sie auch noch aus dem Wasser schaut wenn man die Steine mit Mörtel drum herum einbaut.
Die Steine nur mit Mörtel, ohne diese Folienschürze geht zwar auch, ist auch dicht, aber nur bis zum ersten Frost, dann löst sich der Mörtel von der Folie und das Wasser sickert langsam durch. Um das hier jetzt alles genau zu erklären sprengt den Rahmen, vielleicht mach ich, wenn ich das dass nächste mal so was mache Bilder von den einzelnen schritten, ist dann einfacher zu erklären.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: wallu am 19. Dezember 2018, 17:53:44
Ein bißchen Erde wird aber immer in die Bachmitte sickern. Daher räume ich jedes Frühjahr die Steine aus dem Bachbett, spüle den Foliengrund und gebe neue flache Steine drauf (davon haben wir hier mehr als genug; ist wenig Arbeit). Sonst setzt sich das Bachbett allmählich mit Sämlingen aller Art zu.
:-X
Das will ich definitiv nicht! Das jährliche Säubern des Wasserspiels (Steine weg, Wasser raus, Becken säubern, Pumpe rein, alles wieder arrangieren) reicht. Ich darf aus gesundheitlichen Gründen nicht, GG hat Rücken und Sohnemann keine Lust und wird auch nicht mehr ewig da sein...
Also nächste Frage: wie viel und welcher Pflegeaufwand fällt für den Bachlauf an?
(Vielleicht stirbt das Projekt jetzt ganz schnell ;D ;))

Bei dem Bach drohnt eine riesige Eiche, und die schüttet im Herbst Laub und Eicheln ohne Ende, da ist das komplette Ausräumen des Bachbetts immer noch schneller (keine halbe Stunde, zwei Schubkarren voll) als das endlose Puhlen von Laub, Eicheln und Sämlingen zwischen den Steinen. Auch vermoosen die Steine mit der Zeit. Das Ganze fällt nur einmal im Jahr an, aber irgendwie muß das alles raus, wenn es einigermaßen vernünftig aussehen soll  ;). Man glaubt gar nicht wie viele Sämlinge eine dauerfeuchte, vermooste Kieselschicht toll finden.

Nicht unterschätzen sollte man im Sommer den Wasserbedarf selbst eines kleinen Bächleins, besonders wenn er ständig läuft.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Treasure-Jo am 19. Dezember 2018, 17:56:54
MD9, danke, zu dem Bau der Staustufen hast Du eine gute Anleitung geliefert. Genauso hätte ich es beim nächsten Mal auch gemacht.

Zu der Geschichte mit dem Kunststofffass im Boden:

Ich habe ein offenes Fass verwendet. Das bekommt man als gebrauchtes Leerfass günstig oder gar gratis von Gewerbe- oder Industriebetrieben, die Rohstoffe in Fässer bekommen. Da sollte man aber schon sehr genau hinschauen, welche Stoffe da vorher drin waren. Im Zweifel ein neues Fass kaufen.

Ein offenes Fass habe ich deshalb verwendet, weil die Pumpe da hinein, und irgendwann zu einer Revision wieder raus muss. Über das Fass, auf Steinen ca. 10 cm höher als der Fassrand, habe ich zwei Gitterroste nebeneinander gelegt (wie z.B. zur Abdeckung von Kellerschächten), die stabil genug sind dass sie begehbar sind. Auf dieser Gitterroste kam eine Folie, darauf entweder Steine oder Substrat, welches im Prinzip auch bepflanzt werden kann. Wenn die Pumpe alle paar Jahre mal wieder raus muss, dann muss das alles wieder weg. Hört sich aufwändiger an, wie es ist. Die Folie des Bachlaufs hängt in das Fass hinein, so dass das Wasser ohne Verluste ins Fass fließt. Man muss am Übergang Bach zu Fass eine Art Rinne formen mit Steinen, Mörtel, einem Stück Dachrinne etc. oder sonst wie. Das hat bei mir prima funktioniert. Der Bach verschwindet so quasi im Nirwana, so wie die Donau  zwischen Immendingen und Möhringen versickert.

Die Pumpe ließ ich im Winter im Fass. Das Fass muss nur gut mit Wasser gefüllt sein, dass die Pumpe nicht einfriert.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Treasure-Jo am 19. Dezember 2018, 17:57:46
"Nicht unterschätzen sollte man im Sommer den Wasserbedarf selbst eines kleinen Bächleins, besonders wenn er ständig läuft."

Kann ich bestätigen.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Treasure-Jo am 19. Dezember 2018, 18:00:12
"Wenn man den Bach waagerecht anlegt und im "Quellbereich" Wasser hineinpumpt wird, dann müsste er doch allein durch den Ausgleich des Wasserspiegels fließen. Geht die Pumpe aus, steht das Wasser. Oder mache ich einen Denkfehler?

Der Auslauf müsste dann allerdings als Überlauf angelegt werden, sonst läuft der Bach leer."


Genau, das ist Physik.  ;D
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: partisanengärtner am 19. Dezember 2018, 19:15:06
Ich habe bei den wenigen Bachläufen die ich gestalten durfte die ersten zwei Mal mit Quarzsand und Zement die einzelnen Becken gestaltet.

(Natürlich mit jeweils überlappender Folie im Untergrund, da braucht man aber ein wenig Gefälle)
Das hält den Frost gut aus. Sollte mal doch ein Riss enstehen kann man den gut mit Ton abdichten das sieht man es nicht.
die Flächen werden im Schatten schnell von Moos bewachsen. Man kann da auch gut nachhelfen.
Jetzt nehm ich lieber Lehm und Steine.

Den Rasen würde ich durch eine Moosfläche ersetzen, Rasenschnitt ist einfach immer störend so nah am Wasser.  Im Halbschatten lässt sich das mit einer  Schicht aus saugendem Kies oder Steinen durchaus einfach machen.

Unter einer Eiche würde ich eher ein 1 cm Netz drauflegen und nach dem Fall der Eicheln als ganzes abnehmen. Das restliche Laub kann man später als ganze Fladen abnehmen. Aber eigentlich würde ich mir es dort sehr überlegen ob ich das wirklich haben muss.

Schöne Bachgestaltung habe ich auch schon als Trockenlauf gesehen in dem ein paar flache Becken eingelassen waren. Das ganze mit Moos und kleinen Farnen überwuchert sah ganz romantisch aus im Sommer. Kann ich mir aber schwierig vorstellen wenn die gefiederten Vandalen Moos suchen sollten. Bei Steinen war das selten aufällig. Scheint ihnen nicht so zu gefallen.

Die Kiesvariante vom Trockenlauf hat mich eigentlich nie überzeugt. Kann ich mir aber schon vorstellen wenn man viel Zeit und ein Händchen hat.
Es ist aber sicher pflegeintensiv. Wenn auch vielleicht nicht mit hohem Kraftaufwand.


Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Irm am 19. Dezember 2018, 19:32:40

Den Rasen würde ich durch eine Moosfläche ersetzen ..

Das ist doch Cydoras sonnigste Stelle  ;)
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 19. Dezember 2018, 22:04:02
Zum Laub:
Der Trompetenbaum hat ja sehr großes Laub, das sich gut aufsammeln lässt.
Die Spieren stehen ein Stück weg und haben sehr kleine Blätter. Die sind mir noch nie im Garten aufgefallen. Die scheinen mir nicht durch die Gegend zu wehen.
Problem ist eher das Birkenlaub. Und nochmehr die geflügelten Nüsschen des Feldahorns. Da ist dieses Jahr eine Unmenge in meinen gesamten Garten geweht - rund ums Haus, dabei stehen sie beim Nachbarn an der Grenze zum KZV, also schon ein Stück weg. Ich habe die Dinger großteils einzeln aus meinen Pflasterritzen sammeln müssen, weil sie sich nicht rauskehren ließen, selbst im Vorgarten :P
Da müsste ich wohl ein engmaschiges Netz für diese Zeit drüber legen. :-\
Was ist eigentlich mit den Birkensamen? Da fällt ja fast das gesamte Jahr was runter. Macht das dem Bach was?
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: partisanengärtner am 19. Dezember 2018, 22:11:08
Die keimen gern in Ritzen und Moos. Lassen sich aber im ersten Jahr ganz gut entfernen. Ansonsten lassen sie sich kaum rauspfriemeln. Gibt schnell guten Rohhumus.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 19. Dezember 2018, 22:13:47
Ich habe bei den wenigen Bachläufen die ich gestalten durfte die ersten zwei Mal mit Quarzsand und Zement die einzelnen Becken gestaltet.
...
Jetzt nehm ich lieber Lehm und Steine.
Also hast Du Erfahrungen mit der Tonvariante? Kannst Du da bitte mehr zu schreiben? Und hast Du Fotos, Beispiele?
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 19. Dezember 2018, 22:17:38
"Nicht unterschätzen sollte man im Sommer den Wasserbedarf selbst eines kleinen Bächleins, besonders wenn er ständig läuft."

Kann ich bestätigen.
Kannst Du da eine Größenordnung angeben?
Weißt Du, was Dein Bachlauf mit Fass pro Jahr an Wasser gebraucht hat?
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 19. Dezember 2018, 22:21:05
Es arbeitet in mir. Ich muss meine Vorstellungen mal konkretisieren und Fotos suchen. Und im Garten nochmal die mögliche(n) Form(en) mit Seilen legen.
Da ich ab morgen bis Silvester das Haus voll habe, wird das dann wohl eher im Januar - und ich habe hier nicht mehr viel Zeit für...
Wundert Euch also nicht, wenn ich nicht so schnell antworte.
Ich freue mich aber weiterhin hier über Anregungen, Ideen, Kritik,...
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Gartenplaner am 19. Dezember 2018, 22:38:40
Zum Laub:
...
Da müsste ich wohl ein engmaschiges Netz für diese Zeit drüber legen. :-\
...
Ich hab mir ein Stück Fliegengitter aus verzinktem Metall von der Rolle, entweder aus dem Baumarkt oder Gartencenter, vor ein paar Jahren geholt und lege das über meinen Bergmolchteich im Herbst aus bis zum Frühling.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: partisanengärtner am 19. Dezember 2018, 22:50:59
Auf einer Unterlage von Folie habe ich schon Erfahrungen. Das ist bei einer geringen Strömung gar kein Problem. Wenn die Stömung stärker ist muß man die Tonschicht mit Steinen und Kies armieren.
Hier im Botanidchen Garten gibt es einen Bachlauf ohne Folie aus Ton. Da muß man mit reichlich Wasserverlust rechnen. Vor allem Ton und eben Steine. (Der sehr natürlich aussieht).
Die haben einen riesigen Teich als Wasserreservoir. Zudem läuft er nur tagsüber, hat aber viele Becken die trotzdem nicht trockenfallen.

Davon könnte ich Fotos liefern, obwohl der nicht von mir geplant wurde und ich nur mal bei der Weitergestaltung ein wenig helfen durfte. Meine anderen sind bis auf einen alle nicht mehr vorhanden oder für mich nicht mehr zugänglich


Die Gärtner wechseln und dann versagt die Technik und vieles was schön war wird dann einfach verfüllt. :P
Der für den ich mal gearbeitet habe machte eine Zeit lang viel mit Glasfaser und Kunstharz.
Hat mich nicht überzeugt weil sich da winzige Leckstellen oft nicht auffinden ließen und so die Bachläufe auch mal wegen zu hohem Wasserverlust stillgelgt wurden. Bei solchen habe ich aber nur bei der anschließenden Bepflanzung beraten.

So arg sonnig scheint Dein Rasen aber nicht zu sein, oder?
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 20. Dezember 2018, 00:06:03
Auf den Rasen kommen ein paar Stunden Mittagssonne. Der Teil, der für den Bachlauf etc weg soll, ist sowieso total vermoost. Da wächst kaum noch Gras. Nach diesem Sommer schon gar nicht. Und für Rasenpflege habe ich nicht viel übrig ;)
Sollte ich den Rasen lassen wie er ist, müsste ich da auch mal was tun...
Der Bereich vor den Sträuchern auf der Seite ist der feuchteste im Garten.
Und wie gesagt: Tonboden.
Moos und Steine mag ich sehr...
Ich hatte auch schon mal überlegt, vor den Sträuchern einen beschatten Bachlauf anzulegen. Dann wird aber die Beet- und Strauchpflege schwierig. Und das Laubproblem, zumal die Spüren eben so kleine Blätter haben.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 20. Dezember 2018, 00:11:05
Axel, du hast Folie unter dem Lehm gehabt?
Fotos vom Boga wären prima, wenn es keine Umstände macht. Könntest sie im allgemeinen Bachlauf-Faden zeigen. Da würden sie prima passen.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: Bufo am 02. Januar 2019, 13:58:47
Schöne Bachgestaltung habe ich auch schon als Trockenlauf gesehen in dem ein paar flache Becken eingelassen waren. Das ganze mit Moos und kleinen Farnen überwuchert sah ganz romantisch aus im Sommer.

Jetzt machst du mich sehr neugierig.

Einen Bachlauf habe ich schon länger im Kopf, aber weder Wasser noch Strom in der gewünschten Ecke. Auf meinem staubtrockenen Sandboden wäre ein Bach auch vollkommen unglaubwürdig und würde absolut verkitscht wirken. Auch Steine wären in meinem Garten völlig deplatziert. Aber eine gestaltete "Rinne" wäre ein neuer Gedanke....
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: partisanengärtner am 02. Januar 2019, 16:46:04
Wenn man die einzelnen Becken mit je einer Folie gestaltet natürlich mit einem ausreichenden leichten Gefälle.

Bei Lehmbauweise kann man so gut wie alles leicht verändern. Die Becken selbstverständlich nicht so in Reihe legen wie auf der Zeichnung.

Die Folienkanten kann man so gut als Kapilarsperre hochkant einbauen. Am besten am äußeren Rand (Außerhalb) kantige Steine und innen mit Lehm und Natursteinen/ Kies und Wurzeln. So muß die Kante nur Zentimeter hochstehen und kann gut kaschiert werden. Genauso wie die kantigen Steine.
Auf der "Wasserfallseite" muß man mit Steinen so mauern das die Fugen ein leichtes Gefälle haben und der Lehm/Ton nicht abgeschwemmt werden kann. Mörtel natürlich Ton oder sehr fetter Lehm.
Sand ohne Lehmunterlage wird möglicherweise sehr unschön abgeschwemmt. Wo Wasser auftrifft /tropft einen flachen Stein reindrücken.

Allenfalls nach der Frostperiode kann es sein das man kleinere Reperaturen vornehmen muss. Je nach Sorgfalt beim Bau wenig bis gar nicht.
Titel: Re: Bachlaufprojekt - und viele Fragen
Beitrag von: cydora am 20. Januar 2019, 19:26:52
Sorry für die späte Meldung, aber ich hatte in den letzten Wochen beruflich so viel um die Ohren, dass hierfür weder Zeit noch Muße blieb.
Nun habe ich am WE mit Euren Kommentaren im Ohr mal die mögliche Rasenveränderung abgesteckt. Es bleibt bei dem bauchigen Rasen-S zwischen beiden Terrassen, ich habe es aber etwas vergrößert. Das gefällt mir jetzt ganz gut. Für mein Gefühl ist da auch noch genug ruhiges Grün vorhanden. Es wird also ziemlich sicher Veränderung geben ;)
Für einen Bachlauf ist damit aber definitiv nicht mehr genug Platz in der Breite da. Ich habe das Projekt somit wieder begraben :'(
Habt vielen Dank für Euer Mitdenken! :-* Es hat mir sehr geholfen :)