garten-pur

Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: mmoebiu3 am 23. März 2020, 07:39:50

Titel: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: mmoebiu3 am 23. März 2020, 07:39:50
Hallo zusammen

wir wollen uns einen neuen Kirschbaum kaufen und ich bräuchte mal eure Hilfe bzgl. der Sorte

Grundhaft gibt es ja Bäume die selbstbefruchtend sind. Sind diese zu empfehlen? Ich habe gelesen, dass diese nicht so resistent sind und eher für den Gewerbsanbau und daher mehr gespritzt werden..das möchte ich natürlich nicht. Oder bin ich da falsch informiert?

Ich suche eine Rote bis Dunkelrote Sorte mit grossen Kirschen, Gewisse Resistenz wäre auch schön.

LG Melanie
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: JörgHSK am 23. März 2020, 09:03:39
Hast du das Problem mit der Kirschfruchtfliege bedacht? Alle frühen Sorten, 1-3 Kirschwoche, sind(noch) nicht betroffen. Es gab früher eine ganze Reihe von frühen Sorten, das Sortiment ist heutezutage leider stark ausgedünnt. Kassins frühe wirst du aber fast überall bekommen.

Die allermeisten dicken und roten Sorten sind leider spätreifend, wie Schneiders oder große schwarze Knorpelkirsche, sie schmecken, aber mit Maden.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: Talkrabb am 23. März 2020, 09:36:14
Hallo,

hier gibt es etwas Lesestoff zu dem Thema von Herrn Bannier: aepfelundkonsorten *punkt* org/ wissen/ Verkehrte-Kirschenwelt. PV-Jahresheft-2011 *punkt* pdf

Ich kenne nicht alle selbstfruchtbaren Sorten, Lapins und Sunburst jedoch schon. Die sind ziemlich anfällig für Monilia und Pseudomonas, würde ich nicht empfehlen. Wenn Kirschbäume in der Nähe sind sollte die Befruchtung kein Problem sein.

Es kommen einige Sorten in betracht, allerdings haben diese Sorten nicht alle Baumschulen.

Beispiele:

Wenn du dein Spektrum um die rotbunten Sorten erweiterst gäbe es auch noch weitere tolle Sorten, die man im Handel nirgendwo bekommt.

1Leerzeichen im Link bitte entfernen und Satzzeichen setzen. Bin zu blöd zum Links posten
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: Herr Döpfel am 23. März 2020, 09:38:18
Grundsätzlich muss man sich erstmal entscheiden, ob man die Ernte lieber mit den Vögeln oder den Maden teilt. Da frühe Kirschen besonders bei einzelstehenden, kleineren Bäumen oft radikal weggefressen werden und ein Einnetzen auf Dauer nicht praktikabel ist, würde ich trotz der Maden zu späteren Sorten tendieren. Bei uns war es immer nur eine Minderzahl der Kirschen, die tatsächlich befallen waren. Frühe Sorten sind auch eher platzempfindlich und schmecken weniger gut.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: cydorian am 23. März 2020, 09:38:44
Meistens gibt es im Umkreis andere Kirschen, Befruchtungsprobleme werden fast immer überschätzt. Du willst eine Knopelkirsche, keine Herzkirsche? Ist dir die Reifezeit egal? Hat der Baum genug Platz? Kirschen können gross werden. Welcher Boden? Schwere Böden machen Kirschen platzanfälliger.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: Tara2 am 23. März 2020, 09:41:50
Zu der Liste würde ich noch
Büttner
Große Prinzessin und
Regina hinzufügen.
Büttner und Große Prinzessin können zwar gelb schon gegessen werden, werden am Ende aber doch recht dunkel rot.
Da Du eine Kirsche für den Hausgarten suchst würde ich eine folgernde Kirsche nehmen, je folgernder desto besser, da ihr daran jeweils viel länger Freude habt. 
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: mmoebiu3 am 23. März 2020, 10:04:08
Zu euren Fragen:
Ob früh oder zeitig bin ich mir nicht sicher, es hat ja beides so seine Vor und Nachteile. Frühe Sorten sind ja dann auch sicher frostempfindlich?

Standort: zum Boden kann ich nicht so richtig ne Aussage treffen

Platz: würde ich schaffen. Obwohl mir eine Kirsche lieber wäre (Daher die Frage nach Selbstbefruchter)...was will ich als 3 Kopf Familie mit 2 Bäumen?
Wir haben zwar Platz aber es soll nicht so sein, dass der Baum den halben Garten einnimmt. Gibt es da grosse Unterschiede???

Andre Bäume: Wir haben 3 Sauerkirschen, die ja glaube ich nicht gehen. Die Nachbarn haben auch Kirschen, aber ich weiss nicht welche Sorten. Wir hatten bis vor kurzen auch einen anderen Süsskirschenbaum, da hat das mit der Befruchtung durch den Nachbar nicht gefunzt -> keine Kirschen.

Ich kenne leider nicht den Unterschied zw. Herz und Knorpel.

Also wenn es keine resistente selbstbefruchter Sorte gibt bleibt mir ja nichts übrig als 2 verschiedene zu pflanzen oder?
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: LowerBavaria am 23. März 2020, 10:14:41
Rote Späternte- KW 12

Wenn die reif werden sind die Kirschfliegen schon lang satt ;)
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: cydorian am 23. März 2020, 10:48:28
Frühe Sorten sind ja dann auch sicher frostempfindlich?

Nein, nicht automatisch. Die Frostempfindlichkeit richtet sich nicht nach der Fruchtreife, sondern dem Blühzeitpunkt. Aber sehr frühe Sorten können qualitativ nicht mit den Sorten der Haupternte mithalten. Auch Fruchtgrösse, Verwertungseigenschaften sind nicht so gut. Frühsorten sind fürs frischessen. Einmachen, trockenen, Saft, das gibts bei den Sorten der Haupternte die Auswahl.

Zitat
was will ich als 3 Kopf Familie mit 2 Bäumen?

Länger Kirschen haben zum Beispiel. Eine frühere und eine spätere Sorte. Keine Befuchtungsprobleme haben, falls welche bestehen. Höhere Erntesicherheit. Sorten für unterschiedliche Verwertung. Du kannst über die Unterlage auch die Baumgrösse leichter beschränken. Ein Hochstamm auf Sämling braucht 8m Kronendurchmesser. Auf GiSela5 kannst du den Baum auf 5m halten. Achtung: Das sind nur Näherungswerte. Sorte, Boden, Platz, Schnittfähigkeiten haben auch einen Einfluss. Kein Baum wächst bis auf 5m und hört dann auf zu wachsen.

Zitat
Ich kenne leider nicht den Unterschied zw. Herz und Knorpel.

https://www.bio-gaertner.de/Pflanzen/Kirschbaeume

Zitat
Also wenn es keine resistente selbstbefruchter Sorte gibt bleibt mir ja nichts übrig als 2 verschiedene zu pflanzen oder?

Resistenz gegen was? Kirschen können viele Krankheiten bekommen. Frostspanner, Kirschfruchtfliege, Monilia, Kirschessigfliege, Schrotschusskrankheit, Sprühfleckenkrankheit, Vogelfraß...
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: mmoebiu3 am 23. März 2020, 11:15:28
Danke erstmal für deine Antworten!

Also ich möchte gern frisch essen und auch einkochen -> daher lieber ne spätere Sorte wenn ich dir richtig folgen kann

Bezüglich den Unterlagen steht leider nichts direktes bei manchen Baumschulen da. Was ist das da meist? Kann man nicht so pauschal sagen oder? Da muss ich nachfragen was?
Ich hätte natürlich schon gern nen höheren Baum - aber auch nicht soooo hoch/ breit.

Resistenz...sorry dass ich das so in den Raum geschmissen habe. Was ist denn die verbreiteste Krankheit bei den Kirschen. Ich möchte nichts spritzen und hätte gern einen Baum der gegen die Schlimmste Krankheit/ -en nicht so anfällig ist.

Ich glaube ich tendiere zur Knorpelkirsche

Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: allgaeu am 23. März 2020, 14:20:26
Bei mir auf 650 m sind meist alle Kirschbäume krank. Schrotschuss, Gummifluss und geplatzte Kirschen bei Regen. Sauerkirschen sind alle zeitig an Monilia eingegangen. Mit Maden gibt es keine Probleme. Was nicht eingenetzt ist wird von den Vögeln geholt.

Seit 2 Jahren habe ich die Rote Späternte. Die ist wirklich gesund. Sie braucht allerdings eine Befruchtersorte. Eventuell den Rottaler Sämling.
https://www.baumgartner-baumschulen.de/sortenentdeckungen.html

In trockenen und warmen Regionen dürften die Zuchtsorten funktionieren.
https://www.youtube.com/watch?v=UIcoUc5i6FI
Ob die neuen Sorten bei der Baumschule Schreiber zu bekommen sind weiß ich nicht.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: cydorian am 23. März 2020, 15:04:14
Bezüglich den Unterlagen steht leider nichts direktes bei manchen Baumschulen da. Was ist das da meist?

Wenn eine Baumschule die Unterlagen verschweigt, würde ich da nicht kaufen. Die Massenware aus Polen und Rumänien steht oft auf Colt, die ist ein bisschen schwächer wie Vogelkirschensämlinge oder mittelstarkwachsend auf GiSelA 5. Letztere ist schon etwas anspruchsvoller an Bodenqualität und gleichmässige Bodenfeuchtigkeit.

Du kannst es ja mal mit einer der robusteren Neuzüchtungen probieren, hat auch den Vorteil dass es die überall gibt. Beispiel Kordia: Steht gerade sogar in unserem Aldi zu kaufen. Mal ne Kirsche mitnehmen statt Klopapier :-)
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: mmoebiu3 am 23. März 2020, 15:10:14
die Kordia hatte ich auch gesehen aber dann hatte ich mich belesen, dass die wenns optimal laufen soll schon 2 befruchter brauch..das wäre mir zu viel
-> jedoch weiss man hier auch nicht welche unterlage es ist oder??

achso...ich wohne auf 304 meter Höhe. Wetter ist mittlerweile jedes Jahr anders...mal heiss, mal regen....
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: mmoebiu3 am 23. März 2020, 15:19:55
das stand ua im Wikipedia: Für Sorten, die im Fruchtansatz Probleme bereiten können, hierzu gehören auch ‚Kordia’ und ‚Regina’, ist die Pflanzung von 2 Befruchtersorten sinnvoll
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: cydorian am 23. März 2020, 15:36:09
Wie gesagt, mögliche Befruchtungsprobleme werden meist überschätzt. Du hast ja Kirschen in der Nachbarschaft. Kordia wird von sehr vielen Sorten befruchtet. Bei Kirschen kommts da auch auf die genaue genetische Ausstattung an, wenn du davon noch nie was gehört hast lies dich mal ein: https://www.obstbau.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/59cc5a1fc9c7e89ec1256fa50045969a/4560c5b7c02d3485c12576730044c350?OpenDocument

Selbstfruchtbare Sorten tragen ohne Befruchter zwar etwas, aber schlecht. Das ist keine echte Lösung.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: durone am 23. März 2020, 18:46:31
Ich halte die Idee, einen groß werdenden Kirschbaum einer spätreifenden Sorte zu pflanzen für nicht besonders glücklich: Kirschfruchtfliegen und Kirschessigfliegen machen die Früche bestenfalls madig wenn nicht ungenießbar und du kannst nichts dagegen tun. Meiner Meinung nach: entweder klein bleibende Bäume pflanzen, die man einnetzen kann, oder sehr frühe Sorten pflanzen die (vermutlich - aber da bin ich langristig nicht so sicher) kaum Madenbefall haben dafür aber von den Vögeln gefressen werden und auch sonst tendenziell etwas empfindlicher sind (Regen, Frost...).

Befruchtungsprobleme würde ich erstmal vernachlässigen. Kordia schmeckt sehr gut und ist nicht übermäßig anfällig, allerdings auch nicht übermäßig ertragreich.
Im Hausgarten kannst du bewässern und auch den Boden bei Bedarf düngen oder verbessern, also keine Sorge vor kleinwachsenden Unterlagen.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: cydorian am 23. März 2020, 20:30:16
Kordia ist in allem zwar nicht Spitze aber eine gute Kompromiss-Sorte, für den Hausgarten jedenfalls kein Fehlgriff und eben ohne grosse Klimmzüge überall zu kaufen. Farbe und Grösse sind attraktiv, Geschmack okay, wenig platzanfällig.

Einnetzen gegen Vögel geht gerade so, aber Kordia ist spät (6. Kirschwoche, verführt aber aufgrund der Färbung zu früherer Ernte), da ist das oft nicht nötig. Gegen Kirschessigfliege wird das ab wenigen Metern Kronendurchmesser unmöglich. Aber auch nicht unbedingt nötig, Kordia liegt gerade noch auf der guten Zeitseite, bevor die Kirschessigfliege im Verlauf des Juli die Katastrophenschwelle überschreitet.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: mmoebiu3 am 24. März 2020, 07:00:53
Wie ist das nun mit der Befruchtung nei Kordia?? Angeblich brauch man ja 2 andre Bäume?
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 24. März 2020, 09:21:52
nein, nur einen Baum, der Blütengenetisch  passend ist und in etwa selbem Zeitpunkt blüht. Einen veredelten Ast der entsprechenden Sorte geht auch. Oft steht ein Baum in der Gegend
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 24. März 2020, 09:25:06
eine Liste mit passenden Sorten kann man in diesem PDF finden.

 PDF Datei
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: cydorian am 24. März 2020, 10:28:46
Wie ist das nun mit der Befruchtung nei Kordia??

Das steht drei Postings höher bereits im verlinkten Dokument. Dort ist das genau erklärt, die S-Allele vieler Sorten sind aufgelistet und der Blühtermin. Da Kordia in einigen Gegend auch kommerzielle Hauptsorte ist, sie sie natürlich auch drin genannt. Sehen wir nach: Blüte Mittelspät, S3S6 Allele. Beispielsorten (es gibt noch viel, viel, viel mehr) für Befruchter: Hedelfinger, Summit, Bianca, Oktavia, Carmen, Giorgia, Korvic, Tamara. Die Befruchtersorte sollte sich in mindestens einem Sterilitätsgen unterschieden.

Weitere Nennung der betreffenden Allele für noch mehr Sorten findest du auf viele Seiten im Internet, z.B. http://www.hortipendium.de/Blüh-_und_Befruchtungsverhältnisse_Süßkirschen oder die sehr lange Liste hier.

Und davon genügt selbstverstänlich EIN Baum. oder ein Zweig. Befruchter müssen aber keine Sorten sein, auch Wildkirschen können es sein. Und nochmal: Mach dir nicht einen zu grossen Kopf um die Befruchtung. Im Notfall reicht auch ein abgeschnittener blühender Zweig einer Wildkirsche vom Strassenrand, die man in den zu befruchtenden Baum hängt oder in einen Eimer mit Wasser dazu stellt.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: Nettle am 24. März 2020, 12:32:56
Der Fragende sagte, er hatte bis vor kurzem einen Baum.

Kannst Du mehr von diesem Baum erzählen? Ich meine nicht, dass man versuchen sollte, die Sorte zu bestimmen. Oder weißt Du doch noch den Namen der Sorte? Hast Du bemerkt, ob der Baum früher oder später geblüht hat, als die Bäume in der Nachbarschaft? Und war der Baum ausgewachsen oder eher jung?

Es kommt vor, dass ein Kirschbaum über mehrere Jahre blüht aber doch keine Früchte bildet. So war es mir ergangen. Dann gab es endlich 12 Kirschen, und nachher gab es genug. Vielleicht wurde der Baum voreilig gefällt.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: Nettle am 24. März 2020, 12:50:05
Außerdem entscheidet der Größe des Gartens ob ein Kirschbaum den halben Garten ausfüllt. Bei mir in der Stadt beansprucht ein Kirschbaum auf der häufigsten Unterlage Vogelkirsche locker einen Drittel eines Gartens. Und werden eher 10-12 m breit und hoch.

Ich habe 2 Bäume auf Gisela 5 gepflanzt, weil sie dann halb so groß, eigentlich noch kleiner, bleiben sollten. Aber sie sind noch viel zu jung, als dass ich davon berichten könnte.

Wenn der Platz begrenzt ist, wurde ich einen großen Kirschbaum nur pflanzen, wenn ich die schöne Blüte im Frühjahr unwiderstehlich fände und wenn es mir nichts ausmachen würde, eventuell Kirschen mit Maden zu essen.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: mmoebiu3 am 24. März 2020, 13:34:21
Der Fragende sagte, er hatte bis vor kurzem einen Baum.

Kannst Du mehr von diesem Baum erzählen? Ich meine nicht, dass man versuchen sollte, die Sorte zu bestimmen. Oder weißt Du doch noch den Namen der Sorte? Hast Du bemerkt, ob der Baum früher oder später geblüht hat, als die Bäume in der Nachbarschaft? Und war der Baum ausgewachsen oder eher jung?

Es kommt vor, dass ein Kirschbaum über mehrere Jahre blüht aber doch keine Früchte bildet. So war es mir ergangen. Dann gab es endlich 12 Kirschen, und nachher gab es genug. Vielleicht wurde der Baum voreilig gefällt.

Der Baum musste leider weichen auf Grund eines Bauprojektes. Ich kenne die Sorte leider nicht, aber er hat soc gut wie nix getragen. Wir haben ihn schon einge Jahre gehabt (mind. 10 wenn nicht noch mehr und er hat wenns hoch kommt 10 Kirschen dran gehabt. Die waren seeeehr gross und dunkelrot. Ich glaube es war eher eine späte Sorte - Maden waren keine dran. Achso...es war nur so ne Art Viertelstamm...

Achso und das mit den S Allelen ist für mich schwer verständlich. Es muss mind. 1 unterschiedlich sein, besser 2. Heisst das also wenn ein Baum S3S4 hat wäre zb. S3S12 gut aber S5S9 besser. verstehe ich das richtig????
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: Nettle am 24. März 2020, 13:52:12
Bei meinem Baum hat es bestimmt 10 Jahre gedauert, bis er richtig zu tragen anfing. Und dein Baum hatte Kirschen. Ich meine auch, dass man sich über eine die Befruchtung keine Sorgen machen sollte.

Viertelstamm hat keine Bedeutung -- wenn die ersten Ästen höher ansetzen, hat man einen Halb- oder Hochstamm. Es ist der gleiche Baum, d.h. die zwei Komponenten, Edelreis und Unterlage, sind die gleichen.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: cydorian am 24. März 2020, 14:25:54
Es muss mind. 1 unterschiedlich sein, besser 2

Richtig - du hast es verstanden.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: mmoebiu3 am 24. März 2020, 14:27:22
Könnt ihr mir eine verlässliche online baumschule empfehlen?
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: cydorian am 24. März 2020, 14:42:22
Probiers zuerst bei Baumschule Freiberg, ist bei dir in der Nähe. Hat auch ein gutes Kirschangebot. Ansonsten gits sehr viele Baumschulen, die auch versenden. 100% "verlässlich" ist aber keine, in allen Baumschulen kommt es immer wieder zu Verwechslungen. Wenn Du wirklich Kordia willst, hast du Auswahl unter rund 500 Betrieben.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: mmoebiu3 am 25. März 2020, 12:19:36
Danke für die Info. Kennst du die Baumschule?
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: mmoebiu3 am 27. März 2020, 08:12:09
Könnt ihr mir eine gute frühe Sorte empfehlen?
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: Talkrabb am 27. März 2020, 09:04:30
Da musst du schauen, was du evtl. in deiner Nähe (von Cydorian genannten Baumschule?) bekommst. Die älteren frühen Sorten sind "out" und die meisten Baumschulen führen die nicht. Da bekommt man dann in der Regel nur Burlat. Ein paar gute frühe Sorten hatte ich bereits genannt.

Zitat von: Talkrabb link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3456845#msg3456845 date=1584952574]
[...]
Beispiele:
  • Souvenir de Charmes (2. KW)
  • Werdersche Braune (3. KW)
  • Landele  (3. KW)

[...]

Hinzufügen kann man noch Kassins frühe Herzkirsche, Grafenburger, Rivers Frühe, Frühe rote Meckenheimer, Teickners Schwarze Herzkirsche, etc.. Ergänzend frühe Rotbunte Sorten: Köbles Schecken (2.-3. KW), Garrns Bunte (2.-3. KW), Maibigarreau (2.-3. KW)

Schau dir mal den Thread "Süßkirsche gesucht" von Tester32 an. Dort wirst du evtl. noch weitere Infos finden.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: cydorian am 27. März 2020, 09:29:04
Grafenburger.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: mmoebiu3 am 27. März 2020, 09:45:24
Da musst du schauen, was du evtl. in deiner Nähe (von Cydorian genannten Baumschule?) bekommst. Die älteren frühen Sorten sind "out" und die meisten Baumschulen führen die nicht. Da bekommt man dann in der Regel nur Burlat. Ein paar gute frühe Sorten hatte ich bereits genannt.

Zitat von: Talkrabb link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3456845#msg3456845 date=1584952574]
[...]
Beispiele:
  • Souvenir de Charmes (2. KW)
  • Werdersche Braune (3. KW)
  • Landele  (3. KW)

[...]

Hinzufügen kann man noch Kassins frühe Herzkirsche, Grafenburger, Rivers Frühe, Frühe rote Meckenheimer, Teickners Schwarze Herzkirsche, etc.. Ergänzend frühe Rotbunte Sorten: Köbles Schecken (2.-3. KW), Garrns Bunte (2.-3. KW), Maibigarreau (2.-3. KW)

Schau dir mal den Thread "Süßkirsche gesucht" von Tester32 an. Dort wirst du evtl. noch weitere Infos finden.


Link angeschaut. danke.

Danke auch für die Aufzählung aber mich hätte auch mal die persönliche Meinung dazu interessiert. Kennst du die Sorten persönlich?
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: Talkrabb am 27. März 2020, 11:05:47
Rivers Frühe und Maibigarreau kenne ich ehrlich gesagt nur aus der Literatur. Die anderen Sorten habe ich in Sortengärten hier in der Nähe (Esslingen, Mössingen und Dettingen - wird für dich zu weit weg sein) probiert - sie sind alle nach meinem Geschmack. Die Kassins, frühe rote Meckenheimer und Werdersche Braune habe ich selbst als junge Bäume bei mir stehen, weshalb ich zur langfristigen Baumentwicklung nix sagen kann, die Kirschen schmecken mir allerings.

Wenn man veredeln kann, kann man sich auch mehrere Sorten auf einen Baum veredeln.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: durone am 27. März 2020, 14:32:51
Bernhard Nette ist auch noch eine frühe Sorte. Ich hb sie zwar, aber noch nicht so lange als dass ich belastbar zu meinem Standort Auskunft geben könnte. Geschmacklich scheint sie gut zu sein, aber das kann auch eine Eintagsfliege gewesen sein.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: cydorian am 27. März 2020, 19:07:17
Hier wurde das Thema Frühkirsche auch schon ausgiebig diskutiert:
https://forum.garten-pur.de/index.php?topic=66442.0
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,52168.0.html
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: Desperado am 05. April 2020, 17:38:34
Mit Kirschfruchtfliegen bzw. deren Larven hatte ich bislang noch keine Probleme. Da kann man zur Not auch ein paar Gelbtafeln reinhängen, wenn sich die Kirschen umfärben (von grün auf gelb). Das eindeutig größere Problem sind die Vögel. Aber während die Knorpelkirschen nur angepickt werden und man sie noch essen kann, bleibt von den frühen, weichen Herzkirschen halt nur der leere Stil mit Stein übrig.

Wir haben zwar ne Frühkirsche, die auch regelmäßig trägt, aber von der haben wir schon 20 Jahre nichts mehr geerntet. Der Baum steht lediglich als Vogelfutter noch rum und weil er als Teil einer Streuobstwiese angemeldet ist beim LWA.

Ein ebensolcher Flop sind die beiden Bäumchen auf GiSelA5. Die haben Gummifluss, die Rinde platzt auf, und groß gewachsen sind sie auch nicht. Und die Unterlage ist zudem noch recht teuer.
GiSelA5 ist nur was für gute, tiefgründige Böden. Dann kann man damit auch was ernten, weil blühwillig sind die Sorten auf dieser Unterlage ungemein.

Selbstfruchtbare Sorten brauchen übrigens eine starkwüchsige Unterlage, weil der stärkere Wuchs die Kirschmenge reduziert und die Qualität verbessert. Auf einer schwachwüchsigen Unterlage wie GiSelA5 käme es sonst sehr schnell zu einem Überbehang.
Sehr angetan bin ich übrigens von der Sweetheart (Sumtare) auf Vogelkirsche. Die Sorte blüht früh, reift allerdings recht spät (ca. 2 Wochen nach Regina) und bringt trotz ihres hohen Ertrages noch genügend Wachstum mit.

Geschmacklich ist für mich immer noch Regina die Sorte der Wahl. Sie bringt auch immer eine gute Fruchtqualität mit und dürfte wohl immer noch die Nummer 1 im Erwerbsanbau sein, zumal sie auch auch gut für schwächere Unterlagen eignet (kein Überbehang wie bei Lapins oder anderen selbstfruchtbaren Sorten). Auf Vogelkirsche oder Alkavo ist der Ertragseintritt natürlich später. Da können schon mal 8-10 Jahre vergehen, bis der Baum das erste Mal ordentlich trägt. Aber was anderes bekomm ich auf unseren Streuobstwiesen (alles Trockenlagen) nicht etabliert.
Ich würde allerdings immer den Halbstamm wegen der besseren Beerntbarkeit vorziehen. Auch sollte man die Seitenäste fördern und die Höhe reduzieren, sonst kann man die äußeren Äste irgendwann nur noch mit dem Frontlader oder einer Hebebühne abernten.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: _NatureLove_ am 04. März 2024, 16:27:43
Hallo ihr Lieben.

Ich habe mir soeben einen neuen Süßkirschbaum (Werdersche Braune) bestellt.
Nun hab ich dabei gar nicht bedacht, ob ich geeignete Befruchtersorten im Garten habe.

Laut Google wäre bei der Werderschen Braune die Blüte mittelspät.

Im eigenen Garten haben wir (vermutlich) schon Burlat (Blüte früh). Dazu noch Morellenfeuer (blüht spät) und ist eine Sauerkirsche.
Bei einem Nachbarn blüht seine Sorte sehr früh. Kommt also nicht in Frage. Und bei einem anderen Nachbarn ist es die Sorte Lapins (mittelfrühe Sorte).

Demzufolge bin ich mir jetzt unsicher, ob der Baum überhaupt noch geeignet ist.

Was meint ihr? Wer kennt sich mit der Befruchtung aus? Ich hoffe ihr könnt mir schell weiterhelfen.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: thuja thujon am 04. März 2024, 16:43:37
In der Praxis sind die Probleme meist viel geringer als man sich vorher in der Theorie den Kopf drüber zerbrochen hat.
Früh und spät ist oft gleichzeitig und selbst wenn manche Allele nicht passt, wenn in der weiten Nachbarschaft Süßkirschen stehen ists meist kein Problem.
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: _NatureLove_ am 04. März 2024, 16:53:49
Achso. Vielen Dank für die schnelle Antwort. Einige Süßkirschbäume gibt es auf jeden Fall. :-)

Das heißt es gehen auch die wilden Vogelkirschen als Befruchter, auf denen sonst ja die Süßkirschen auch veredelt werden?

Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: Tara2 am 04. März 2024, 18:00:07
Ja die gehen auch!
Titel: Re: Welcher Kirschbaum?? (Süßkirsche)
Beitrag von: _NatureLove_ am 04. März 2024, 18:03:10
Danke :-)