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Pflanzenwelt => Pflanzenvermehrung => Thema gestartet von: Johannfranz am 28. Dezember 2018, 11:12:33

Titel: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: Johannfranz am 28. Dezember 2018, 11:12:33
Soll mit Zimtpulver und Honig gute Ergebnisse bringen. Habt ihr Erfahrung oder andere selbst gemachte Mischungen?

LG JF
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 28. Dezember 2018, 14:57:49
Soll dies für Stecklinge gut sein?

Das was ich auf das schnelle Googeln gefunden habe, halte ich nicht für seriös. Da halte ich Weidenwasser oder ein gewerblich vertriebenes Pärparat für sinnvoller
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: Johannfranz am 28. Dezember 2018, 15:04:14
Ja Rib, ich habe kaum positive Ergebnisse bei Goji Turgidus, wie auch bei Ölweiden und Sanddorn. Funzt auch nicht so im vorher verwendeten Wasserglas.

Offensichtlich ist es wirklich so das sich die besten Sorten schwer vermehren lassen, zumindest mit meinem bescheidenen Wissen.
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: Johannfranz am 28. Dezember 2018, 15:27:39
https://www.youtube.com/watch?v=KUb2Cx6tvF0

bei 2:10 sagt auch Umbach das sie nicht einfach zu vermehren ist
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 28. Dezember 2018, 20:52:23
Ich denke das Problem liegt eher an der Methode, als an den Pflanzen. Ich hatte immer schwere Probleme mit Cornus mas. Erst mit einem ordentlichen Hormonpräparat lief das ganze ohne Probleme. Da Goji lange triebe bildet, soweit wie ich das weiß, kann man auch über Absenker nachdenken. Vielleicht noch ein Draht zur Strangulation um dem Dtrieb binden. Der sollte die Bewurzelung fördern.

Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 28. Dezember 2018, 21:19:09
Diese benannte "Methode" scheint aus dem englischen Sprachraum zu kommen. Fakt ist, dass es keine Hormone ersetzen können. Allemals, so schätze ich das ein, desinfiziert es die Schnittwunde. Ob man das wirklich brauch?
Hier ist ein Kritiker dieser Methode. Ich habe es noch nicht geschaut. Wenn dir der Bio- und DIY-Gedanke wichtig ist, so empfehle ich dir Weidenwasser. Dort sind Hormone enthalten. Problem ist, dass es recht frisch immer wieder neu angesetzt werden muss.

Bei der Ölweide wäre auch eine Abmoosung denkbar. Das sind jetzt alles Methoden unter der Voraussetzung, dass du einen uneingeschränkten Zugang zu den Pflanzen hast.
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: Wild Obst am 29. Dezember 2018, 19:57:37
Ich hatte immer schwere Probleme mit Cornus mas. Erst mit einem ordentlichen Hormonpräparat lief das ganze ohne Probleme.

Ich hoffe ich störe nicht zu sehr, wenn ich hier nachfrage, wie du genau Cornus mas über Stecklinge/-hölzer vermehrst? Das würde mich sehr interessieren, da Veredlungen zwar funktionieren, aber zumindest bei mir bisher nie so gut angewachsen sind wie die beim normalen Obst.
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 31. Dezember 2018, 14:14:17
Nein, du störst nicht :)

Ohne jetzt unhöflich zu sein, verlinke ich den Thread, wo ich dies schon beschrieben habe. Wenn man Hormone benutzt ist die Rate hoch. Ich muss mal gucken wie hoch die Rate in etwa ist.

https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,3301.msg3166038.html#msg3166038

Weitere Fragen sind immer willkommen.
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: pearl am 31. Dezember 2018, 15:11:59
Weidenwasser oder ein gewerblich vertriebenes Pärparat für sinnvoller

am besten Weihwasser, dann ist die Wurzel gesegnet.
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: Wild Obst am 31. Dezember 2018, 15:19:39
Danke für die Antwort und den Link!
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 31. Dezember 2018, 17:11:45
@pearl

Ich bin Evangelist, wir kennen kein Weihwasser.
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: pearl am 31. Dezember 2018, 18:06:00
du nimmst ja auch Hormone.
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 31. Dezember 2018, 18:15:33
Da komme ich jetzt nicht so mit. Diese sind weder Katholisch (was keine Rolle spielt) noch gesegnet, wie das Weihwasser. Also für den Evangelisten ganz gut zu akzeptieren. Und solange sie eine scheinbare Wirkung auf die Stecklinge ausüben, gibt es keinen Grund sie nicht zu verenden.
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: pearl am 31. Dezember 2018, 18:22:50
... verenden.

das sollen sie ja nicht. Ich meinte nur, dass du in deinem link erwähnt hattest, dass du Bewurzelungspulver, also "Hormone" für deine Kornellkirschenstecklinge verwendest. Ich sage dazu growth factors. Die sind evidenzbasiert und die habe ich auch schon verwendet. Den Erfolg habe ich nicht quantifizieren können. Vielleicht hatte ich auch keinen. Ich weiß nicht mehr, was ich da vermehren wollte.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass es mehr auf das Substrat ankommt, als auf irgendwelches Pulver. Wenn Pilze sich über Stecklinge hermachen, dann ist sowieso aus, mit oder ohne growth factors.

Dieses Jahr habe ich mit Helianthemum Stecklinge 100 % Erfolg gehabt. Ich verwende Regenwurmkomposterde ohne Schnickschnack.
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: Minze am 31. Dezember 2018, 18:40:15
Zimtpulver soll gegen Pilze helfen und Wurzelwachstum anregen. Weidenwasser ist sicher auch gut
Lg
 Minze
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 31. Dezember 2018, 20:41:09
... verenden.

Da soll eigentlich "verwenden" stehen.

Bezüglich zu den Hormonen.
Nein. Natürlich gibt es Beispiele, wo die Verwendung von Hormonen keinen Unterschied oder gar einen negativen Einfluss besitzt, das ist auch keine neue Erkenntnis, das kann man schon in älteren Baumschuhl-Literaturen nachlesen. Diese gehen sogar weiter, in dem sie oft auf unterschiedliche Hormoncocktails verweisen, welche wirkungsvoller in bestimmten Fällen sind, als mein Feld-Wald-Wiesen-Präparat es leisten könnte.

Ob es überall sinnvoll ist bleibt eine andere Frage. Ich würde es niemals bei Ribes, salix, Ficus carica oder Populus anwenden. Fagus syvatica wäre das Negativbeispiel wo die Hausverwendung von Hormonen sinnlos wäre.

Will unterm Strich sagen: Hormone sind nicht überall anwendbar bzw. manchmal nur als bestimmte Hormonmischung sinnvoll. Die Wirkungsweise als Hokuspokus abzuspeisen wird der Sache nicht gerecht. Gutes Beispiel für die Wirkungsweise wäre die Meristemkultur. Ohne Hormone ist da gar nichts zu machen. Und diese ist in der heutigen Massenvermehrung-Maschinerie prägend.

Bei meinen Versuchen zu C. mas, es waren drei Versuche, blieb der Faktoren Erde gleich - Kokossubstrat. Einmal steckte ich sie in einen Eimer mit gelochtem Deckel, was ein totaler Reinfall war. Ansonsten hieß bei mir die Devise: Ab in den Halbschatten und regelmäßig gießen. Ohne Hormone bewurzelte nur ein Reis schwach, der Rest ging nach einer langen Zeit einfach ein. Mit Hormone konnte ich eben früh eine Bewurzelung sehen.

Zimtpulver soll gegen Pilze helfen und Wurzelwachstum anregen. Weidenwasser ist sicher auch gut
Lg
 Minze

Danke, so etwas dachte ich mir schon, wobei ich die Wirkungsweise der Anregung nicht unbedingt hormonell und somit der Sache nicht dienlich ansehe. Humus-erde und Phosphate regen auch die Wurzelbildung an, aber das bei schon vorhandenem Wurzelgewebe. Ich sage nicht, dass es Quatsch wäre, aber ich würde ein fettes Fragezeichen setzen. Ähnlich dem Mythos mit den Stecklingen und der Kartoffel.

In der Rinde der Weiden sollen sich rel. viele Auxine befinden, die auch für die gute Bewurzelungsrate der Weiden verantwortlich sind. Bei der Herstellung des Wassers werden diese Substanzen ins Wasser überführt u.s.w.
Daher meine Empfehlung für das Wasser.

So wie bei dem käuflichen Hormonprodukt, so ist auch dieses Wasser kein Allheilmittel
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: greenthumb am 26. April 2019, 14:00:33
Am besten wäre mal eine echter Versuch, allerdings muss man dann wohl 100 Stecklinge mit und 100 Stecklinge ohne dieses Gemisch ausprobieren und am besten von Pflanzen, die vielleicht im Schnitt so ca. 50% angehen...
Ohne eine solche Case Study wäre alles andere Spekulation und damit nicht fundiert.


Freiwillige vor :D
Titel: Re: Wurzelaktivator selbst gemacht
Beitrag von: thuja thujon am 26. April 2019, 14:12:05
Es sind oft nicht die Sortenunterschiede, sondern auch der Schnittzeitpunkt bzw das Reservestoffniveau der Mutterpflanzen zum Schnittzeitpunkt, was für unterschiedliche Bewurzelungsquoten sorgt.
Allein deswegen sollte man rumprobieren, wenn irgendwas nicht vernünftig bewurzeln will. 10 Stecklinge pro Variante reichen um klare Unterschiede zu erkennen.

Die Ergebnisse eines Exaktversuchs mit nur einer Modellpflanze lässt sich jedenfalls nicht auf andere Arten/Sorten übertragen.