Eine Art blühende Experimentierfläche ...
"experimentieren, was das Zeug hält!" So hatte ich meine erste "Staudenwiese" genannt, als ich - glaube 2004 - zu einer Führung in meinen Neckargarten einlud. Eine Hochstaudenflur mit paar amerikanischen Stauden, dem Farbthema Wiener Secession und eben darum ein paar dunkel violette Gladiolen.
Im anderen Garten blühten diese Gladiolen 2011, aus kleinen Brutzwiebeln. Zu meiner völligen Überraschung, ich hatte nichts dazu getan.
Die Staudenwiese entwickelte sich am neuen Ort sehr viel besser. Wir lernen aber andauernd etwas dazu. Eine sehr schöne Beziehung. Fast kommt es mir so vor, als ob man voneinander Autonomie lernt. Sie hat ihre Autonomie dieses Jahr mit
Agrostis capillaris behauptet. Ich meine mit Gelassenheit und dem energischen Pflanzen von
Gladiolus communis ssp.
byzantinus in diesen Filz.
Ein mustergültiger Präriegarten für mein Empfinden ist in Hannover im Berggarten zu sehen. Er ist nun seit fast 20 Jahren stabil und intakt.
das empfinde ich auch so! Ein wenig mehr Weite als in Weinheim lässt dieser Garten zu und ein wohltuendes Fehlen von Gebäudeaspekten im Hintergrund. Stabil sind die Pflanzungen dort nicht von alleine. So wird man in einem Prospekt unterrichtet. Im Laufe der Jahre muss sehr viel zurück genommen werden und auf das eine und das andere sehr geachtet, damit es nicht unter die Räder kommt.
Die Vorstellung von fortdauerndem mühelosen Gartenglück wird man nur mit Pflanzenbeton verwirklichen können.
Für die, die andere Vorstellungen haben und sich mit ihren Pflanzungen entwickeln wollen, ist ein Besuch an solchen Orten unbedingt zu empfehlen. Danach kann man in ein Buch schauen. Doch, ja.