Jetzt kommt für mich die Zeit wieder, wo man den gekauften Bücherstapel lesend abarbeitet und sich ein Bild davon macht, was einem zusagt oder nicht.
Neben so vielen anderen Büchern hat mich das Buch von Gabriella Pape "Meine Philosophie lebendiger Gärten" ganz besonders positiv überrascht. Es ist ein kleines, handliches Buch ohne Bilder, auch schon zwei Jahre alt, aber äußerst kurzweilig zum Lesen. Die Autorin hat mir darin in vielen Dingen sehr aus dem Herzen gesprochen, da sich meine Erfahrungen über Gärtnern und Gartenkultur weitestgehend mit ihren decken. Da ich im Spätsommer ihre geschmackvolle Gartenakademie in Berlin besuchen durfte, dachte ich, nehme ich ihre Bücher gleich mit. Natürlich ist werbender Selbstzweck dahinter, aber warum auch nicht! Ich beneide sie darum, sie hat anscheinend ausreichend Zeit dazu! Aber ihre Bücher sind um einiges schwergewichtiger, was deren Inhalt anbelangt, geben dem Leser wesentlich mehr mit als so manch andere, die sich momentan emporpuschen und über die man beste Rezensionen liest.
Dieses Buch aber kann ich jedem nur wärmstens weiterempfehlen, der sich mit der Gegenüberstellung der Gartenkultur England-Deutschland kritisch auseinandersetzen möchte, und natürlich um einiges darüber hinaus, wohlgemerkt! Ein etwas anderes Buch, wie ihre Gartenakademie auch, der Titel kann hier wie da verwirren.
In seiner Aufmachung und vom Text her sehr gut gefallen hat mir auch das Buch von Evi Pelzer "Landgärten". Wahrlich, tolle Aufnahmen! Man merkt nebenbei, dass die meisten Gärten in Bayern, respektive in Niederbayern aufgenommen wurden, wo Platz anscheinend wenig Rolle spielt. Denn kaum ein Garten ist unter 1.500 qm groß, viele 3.000 und weit darüber. Einige davon sind langjährige Kunden. Durch die eindrucksvollen Bilder bekam ich erstmals einen Begriff, welchen Typ Garten sie eigentlich besitzen. Denn als Staudengärtner kommt man ja nicht raus aus der Bude! Das Buch strahlt von vorne bis hinten Begeisterung und Wärme aus. Gut, dass auch keine Adressen darin zu finden sind, wohl im Sinne der Gartenbesitzer.
Einziger Wermutstropfen sind die nach meinem Geschmack die zu vielen Rosen mit Zaunelementen und Buxkugeln, die sich wie ein roter Faden durch fast jeden Garten ziehen. Ich dachte, eigentlich seien wir dieser Epoche doch schon entronnen oder macht nur dieses Outfit einen typischen Landgarten aus?
Was ich momentan immer noch vermisse, ist ein Buch, wo mit dem Medium Pflanze in die Tiefe gegangen wird, ohne etwas gleich zu verwissenschaftlichen, a la Dan Hinkley oder früherer Beth Chatto-Bücher.